Anm.: Vielen Dank an euch für die Reviews!

Yury: Danke, ich nehm gern ein Stückchen Melone...wie du auf die Sache mit dem Essen kommst, ist mir immer noch ein Rätsel. ;o)

Wenn du mich fragst, sind die Wissenschaftler mehr oder weniger normal. Ich glaub allerdings der Herr Professor hat den Zug zum erwachsen werden irgendwie verpasst. Er ist mehr einer der lockeren Sorte. Ich glaub aber nicht, dass es dafür ein Kurs an einer Uni gab.

Kiddo: Freut mich, dass es dir gefällt. Es gibt zwei Gründe, warum ich nicht früher geschrieben hab; 1. Ich bin supa gut im Verwerfen von Ideen und 2. Musste ich mir meine Platz am Compi erkämpfen...mit Laptop (auch wenn es so ein Uralt Teil ist) schreibt es sich leichter.

Tina: Ich glaub Kristin würde sich mit Händen und Füßen wehren, sollte Dr. Dickson wirklich ein Date mit ihr wollen. ;D Und wenn du mich fragst, macht es Ben eher noch Spaß die gute Frau Doktorin zu ärgern. Im Gegenzug dazu, hat sie sicher auch kein allzu großes Problem damit, sollte sie ihm nun die ihm nun die Eisaktion vermiesen...wir werden sehen.

„Wozu braucht ihr denn bitte Kühlboxen?"wollte Kristin nun wissen.

„Oh, hätte ich das jetzt nicht sagen sollen?"fragte der Professor, sich schuldig fühlend.

„Oh nein, ich bin Ihnen sogar dankbar. Also, was heckt ihr wieder aus? Ihr solltet lieber reden, ich finde es so wieso raus."Jetzt gab es keinen Zweifel mehr für die Wissenschaftlerin.

Keiner sagte etwas. Dann erhob sich Dr. Grey und wollte sein Tablett weg bringen. „Entschuldigen Sie mich. Ich werde in meine Kabine gehen."

„Nur eine Portion heute Grey?"lachte Professor Roberts und wieder stimmte der Dr. mit einem verlegenem „Jaha."ein. Als dieser den Raum verlassen hatte, widmete sich Dr. Westphalen wieder Ben und Lucas, die in der Zwischenzeit schon hofften aus dem Schneider zu sein. Dummerweise war ihnen auch keine passende Ausrede eingefallen.

„Also, raus mit der Sprache."Kristin ließ nicht locker.

Roberts vollendete in diesem Moment seine Mahlzeit, trank sein Wasser in einem Zug aus und stellte es geräuschvoll auf den Tisch zurück. „Ach und da fällt mir ein, ich soll noch sagen, dass sie sehr dankbar für die Boxen war, da sie sie so dringend beraucht hatte."Er machte ein leicht zweifelndes Gesicht und wartete auf die Reaktion der Wissenschaftlerin.

Diese wusste nur zu gut, dass das eben eine Lüge war. Noch nicht einmal eine gute, aber was sollte sie machen? Dem genialen, wenn auch ungewöhnlichen Professor eine Standpauke halten?

„Na schön. Ich werd mich auf den Weg machen und mich nach dem Stand der Dinge erkundigen."Mit einem wissenden Blick auf Lucas und Ben verschwand auch Kristin aus der Messe.

Nun befanden sich nur noch die drei Personen am Tisch und Iva, die Küchenfrau in dem Raum. Um diese Uhrzeit war hier für nicht viel los. Dennoch war es ungewöhnlich leer.

„Wofür sind die Kühlboxen nun wirklich da?"Roberts hatte sich auf seine Unterarme gestützt und sprach im Flüsterton. Stellte sich die Frage, ob der Professor für seine edelmütige Tat eingeweiht werden sollte oder nicht? Immerhin wären sie nur durch ihn beinahe aufgeflogen.

„Da wollen wir das Eis aus dem Kühlschrank verstauen."erzählte Ben einfach drauf los. Anscheinend hatte dieser bereits entschieden, den Professor einzuweihen. Lucas fühlte sich plötzlich ziemlich fehl am Platz.

„Es gibt auch noch Eis? Hervorragend. Kann ich da mitmachen?"fragte Graham Roberts unglaublich begeistert.

„Logisch. Mein Name ist übrigens Benjamin Krieg. Ich bin der Versorgungsoffizier. Also, sollten Sie was brauchen, dann..."

„Wie wärs mit Dutzen? Dieser Anlass scheint mir nicht sehr förmlich zu sein."

„Okay, dann Ben."

„Graham, oder Gra oder Ham...such dir was aus."

Das war ja eine herzliche Begegnung. Lucas saß mit verschränkten Armen in seinem Stuhl und schaute zu, wie die zwei Herren sich amüsierten. Irgendwas war doch nicht normal.

„Sag mal Ben, ihr seid nicht zufällig verwandt?"wollte der Teenager nun wissen.

„Kleiner, wie kommst du denn darauf? Bist du hier Küchenjunge oder so?" frage Roberts einfach dazwischen, ohne böse Absichten zu haben.

Lucas glaubte sich verhört zu haben. Küchenjunge? Bis vor Kurzem war er noch ziemlich sicher gewesen, dass er diesen Professor Roberts cool gefunden hatte. So schnell konnte man seine Meinung ändern. Jetzt war er erst einmal beleidigt und schmollte.

„Nein, er ist kein Küchenjunge. Er ist unser Schlüssel zum Kühlschrank. Iva davorn, ist ganz vernarrt in den Jungen. So in der „Ich kneif dir in die Backen, weil du so ein Schnuckel bist"-Art."

„Ach na wenn das so ist, dann bitte ich vielmals um Entschuldigung."

Grummelnd stand das Computergenie auf und machte sich schon einmal auf den Weg, um das Tablett wegzubringen, auch wenn Ben derjenige war, der das meiste verschlungen hatte. Bei der Gelegenheit könnte er sich gleich allein um das Eis kümmern. Sollten sich die Herren Busenfreunde doch vergnügen. Wenn sie dann endlich auf die Idee kommen würden, die Kühlboxen zu füllen, würde es bereits zu spät sein.

Jetzt musste er die Angelegenheit nur noch unauffällig über die Bühne bringen.

„Was machst du da Lucas? Du willst dir doch das Eis nicht selber krallen oder?"Ben stand plötzlich, wie konnte es auch anders sein, neben Lucas und dem Kühlschrank. Der Teenager hatte gerade beide Arme voll und wollte seine Beute gerade in eine der Boxen entleeren. Ein wenig nervös schaute er von dem Eis und wieder zu Ben. „Nein, wie kommst du denn darauf?"

Ben grinste gemein. „Ganz logisch, du bist einfach zu oft mit dem Meister zusammen."

„Und wo hast du deinen neuen besten Freund gelassen?"

„Ich hab ihn gebeten Wache zu halten. Was soll das überhaupt heißen - neuer bester Freund?"

Lucas rollte mit den Augen, schaute um die Ecke zu den Tischen und entdeckte Professor Roberts hoch konzentriert und bereit Alarm zu schlagen. „Okay okay, dann sollten wir uns beeilen, um mit unserem Schatz nicht noch geschnappt zu werden."

Iva war in der Zwischenzeit damit beschäftigt die Tische in der Messe zu reinigen. Eifrig am Wischen, lächelte sie in sich hinein, wie entzückend es doch war, als Lucas nach dem Eis gefragt hatte. Sie konnte dem Jungen einfach nichts abschlagen. Das arme Kind war ganz allein auf einem so großen U-Boot ohne seine Eltern. Immer nur von solchen Leuten wie Krieg umgeben. Und dieser Professor schien ihr auch kein sonderlich guter Umgang für Lucas zu sein. Deswegen ließ sie ihn auch keinen Moment aus den Augen.

„Mist, es sind noch ein paar übrig. Die Teile passen nicht alle in die Boxen."

„Ach komm, erzähl mir nicht, dass du jetzt um jeden Preis auch noch die letzten fünf Stück da rein quetschen willst." Manchmal fragte sich Lucas ernsthaft, wer hier immer als Kind bezeichnet wurde und wer es eigentlich verdiente, so genannt zu werden.

„Lucas, da muss man halt Prioritäten setzen."

„So ein Blödsinn."

Bevor diese kleine Auseinandersetzung weiter geführt werden konnte, wurde es plötzlich stockdunkel. Ein erneuter Stromausfall. Und noch ehe einer der beiden Eisdiebe sich genervt äußern konnte, hörten sie ein Stöhnen, als wäre gerade jemand mit etwas niedergeschlagen worden. Es war eindeutig eine Männerstimme gewesen, also konnte sie nur von dem Professor gekommen sein.

Zum Glück ging kurz darauf das Licht an, wieder etwas verdunkelt. Ben und Lucas kamen gleich zu den Tischen gestürmt, wo lediglich eine ziemlich verstört wirkende Iva stand, die nicht wirklich zu verstehen schien, was gerade geschehen war.

„Wo ist der Professor??"fragte Lucas.

„Ich, ich weiß nicht. Ich hab hier geputzt und plötzlich ging das Licht wieder aus. Dann, dann hat dieser Professor aufgeschrieen." Iva war völlig aus dem Häuschen. „Habt ihr das auch gehört??"

„Ja, haben wir."antwortete Lucas. Das normale Licht kehrte zurück. „Meint ihr, man hat ihn...?"Der Teenager fuhr mit seinem Zeigefinger an seinem Hals von links nach rechts.

Iva erschrak bei dem Gedanken und hielt sich beide Hände vor Mund und Nase.

„Junge, du siehst eindeutig zu viele Horrorfilme. Er ist bestimmt nur...vielleicht..."Ben fiel auf die Schnelle nichts ein, was sich mit dem komischen Stöhnen vereinbaren ließ.

„Aha. Tolle Erklärung. Vielleicht sehe ich ja zu viele Horrorfilme, aber Fakt ist, dass das da auch immer so abläuft. Überlegt mal, genau zu dem Zeitpunkt, als es dunkel wurde, wurde er niedergeschlagen oder sonst was...und jetzt schleift ihn irgendso ein Wahnsinniger durch das ganze Boot, um ihn zu zerstückeln."

Iva war den Tränen nahe. Diese Tatsache tat dem Computergenie dann auch wieder leid, aber er war sich sicher, dass dem Professor nicht plötzlich danach war, kurz zu stöhnen und dann einfach aus der Messe zu rennen, während man die Hand vor Augen nicht sehen konnte.

„So ein Blödsinn."Sagte Ben entschlossen.

„Ben, wir müssen das sofort melden."

„Wir müssen das sofort melden? Toll, rufen wir Bridger und sagen ihm, dass wir glauben, Graham wurde niedergemetzelt. Ich schlage vor, wir schauen erst einmal in seiner Kabine nach oder schauen bei den Labors vorbei."Benjamin Krieg war über sich selbst erstaunt. Er klang so vernünftig.

„Äh, täusch ich mich, oder hat da jetzt nicht bald jemand Dienst?" fragte Lucas unschuldig.

Ben schien kurz heftig zu überlegen und traute sich kaum auf seine Uhr zu gucken. „Verdammt!"Er rannte sofort los, kam aber gleich zurück. „Das Eis wird geteilt. Und geh ihn erst suchen, bevor du ihn gleich für tot erklärst!"

„Wie der Herr wünscht."Ben konnte sich nicht helfen, aber er glaubte nicht wirklich, dass Lucas einfach so gehorchen würde, hatte aber keine Zeit mehr sich weiter darum zu kümmern. Er konnte lediglich hoffen.

„Sie haben den Lieutenant gehört.", sagte Lucas zu der aufgelösten Iva, „Ich geh den Professor jetzt suchen und Sie brauchen sich keine Sorge zu machen. Das ist bestimmt ganz leicht zu erklären, wie Mr. Krieg eben schon gesagt hatte."Innerlich rollte Lucas mit den Augen. Was man nicht alles tat, damit sich andere wieder besser fühlen.

Plötzlich bekam es dann aber auch der Teenager mit der Angst zu tun, denn Iva bewegte sich in recht schneller Geschwindigkeit auf ihn zu. Das sah ziemlich sehr nach Umarmung aus. Angsteinflößend. Da war es auch schon passiert. Iva hatte ihren Lucas fest im Griff und drückte ihn. Er bekam schon fast keine Luft mehr und hörte sie sagen: „Du bist so ein lieber Junge."

Dann ließ sie ihn los. Lucas versuchte krampfhaft zu lächeln und verließ dann so schnell wie möglich den Raum. Der liebe Junge würde sich nun an die Arbeit machen. Wie Ben gesagt hatte, er machte sich auf die Suche. Aber auf seine eigene Weise. Wenn er dabei dem einen oder anderen von dem Verbrechen erzählen müsste, würde er es auch tun.

Als erstes machte sich Lucas auf den Weg zum Seedeck. Immerhin kannte er da jemanden, der innerhalb kürzester Zeit die gesamte seaQuest absuchen konnte.

„Hey Darwin."

„Lucas spielen mit Darwin?"

„Ich wollte dich um einen Gefallen bitten. Würdest du etwas für mich tun?"

„Darwin hilft Lucas."sagte der Delphin begeistert.

Der Teenager lächelte. „Danke. Weißt du, wer Professor Roberts ist und wie er aussieht?"

„Lauter Mann, lacht viel."

„Ja, das kommt hin. Sehr schön. Der Professor ist plötzlich verschwunden. Kannst du versuchen ihn zu finden?"

„Darwin findet Professor."

Lucas streichelte den Delphin. „Danke, ich wusste ich kann auf dich zählen."

Darwin schwamm los und Lucas setzte seine Untersuchungen fort. Wo sollte er anfangen zu suchen. Etwa tatsächlich beim Quartier des Verschwundenen? Vielleicht keine so schlechte Idee. Sollte Roberts wirklich dort sein, wäre es ziemlich peinlich solch ein Theater zu veranstalten. Noch dazu, würde Lucas dann nichts anderes übrig bleiben, als mit seinen Nachforschungen aufzuhören. Ob er nun tatsächlich glaubte, dass Roberts einem Verbrechen zum Opfer gefallen war, war eher nebensächlich. Auf jeden Fall war ihm gerade nicht langweilig.

Irgendetwas musste aber mit dem Professor passiert sein. So viel war schon mal klar.