An Baitrey: Abwarten und Tee trinken (wahlweiße auch Cola).

An MoonyTatze: siehe oben

An Miss-Shirley-Blythe: Wenn ich dir diese Fragen jetzt beantworten würden, dann würde ich ja die Spannung nehmen, also lasse ich es bleiben.

An DasTeddy: Das weißt du schon nach einem Kapitel? ;)

An Taetzchen: Wie wär's mit Voldemorts… Schülerin? Feindin? Schicksal? Tod? Opfer? Es muss ja keine Verwandtschaftsbeziehung sein,

Meet & Greet

„Lily, da bist du ja! Himmel, du siehst aus…", wurde Lily von Clarissa, ihrer Kollegin, begrüßt. „Hi Rissa. Ja, ich kann mir denken, wie ich aussehe. Wo ist Janis?", erkundigte sie sich nach der dritten im Bunde. „Jan ist noch nicht da", winkte Rissa ab, „aber, wieso gehst du zu Fuß durch diesen Regen? Normalerweise apparierst du doch auch." „Ich hatte Lust, mal was zu laufen, musste den Kopf frei kriegen, und Regen macht mir nichts. Ich geh mich umziehen", damit verschwand Lily in dem kleinen Hinterzimmer, das ihnen als Garderobe diente. Dort hing ein Spiegel und wenn man sich dort vor stellte und sich ganz fest ein bestimmtes Kleidungsstück vorstellte, hielt man es dann in der Hand. War man fertig, hängte man es einfach an die linke, obere Ecke und es verschwand wieder.

Kurz überlegte Lily, was sie heute tragen wollte, dann trat sie vor den Spiegel, schloss die Augen und Sekunden später hatte sie ihre Garderobe für heute in der Hand. Hochhackige, braune Wildlederstiefel mit Pfennigabsatz, eine dreckig-blaue, figurbetonte Jeans und ein weißes, nieten- und lederbesetztes Top, das mehr offenbarte als verbarg. Sie trocknete ihre Haare und mit einem Schwung des Zauberstabs fielen sie ihr gewellt auf die Schultern, dann noch Make-up und Schmuck und sie war fertig.

In dem Moment betragen Clarissa und Janis den Hinterraum. Rissa war bereits komplett durchgestylt. Mit einem anderen Wort hätte man das nicht beschreiben können. Sie trug einen verboten kurzen, pinkfarbenen Rock, ein babyblaues Neckholdertop und High-Heels. Die schulterlangen, blonden Locken waren aufgesteckt und ihr unschuldig, engelhaftes Gesicht so geschminkt, dass die großen, blauen Augen sofort auffielen. Während Rissa strahlte (sie tat selten etwas anderes), machte Jan ein eher mürrisches Gesicht (ebenfalls typisch). Sie trat vor den Spiegel und hatte bald darauf ihre Klamotten. Bikerstiefel, eine schwarze Ledershorts und eine schwarze Lederjacke, unter der sie, außer einem schwarzen BH, nichts trug. Die hüftlangen, glatten, schwarzen Haare hingen in einem einfachen Pferdschwanz herunter. Eine Menge schwarzes Make-up um die braunen Augen und auch Jan war fertig.

„Okay, ich denke, wir gehen nach vorne. In fünf Minuten wird geöffnet und der Laden wird voll heute Nacht. Wir haben Samstag", stellte Rissa kichernd fest und sowohl Lily, als auch Jan verdrehten die Augen. Rissa kicherte und strahlte immer, Jan dagegen so gut wie nie. Sie spielten alle ihre Rollen. Clarissa war die unschuldige Süße, Janis war die unnahbare Toughe und Lily irgendetwas dazwischen. Sie arbeitete noch nicht lange in der Bar, knapp einen Monat, um genau zu sein, gehörte aber schon voll und ganz dazu. Clarissa und Janis waren in diesem Monat zu echten Freundinnen geworden. Sie waren auch die einzigen, aber das vergaß Lily am liebsten.

Zu dritt gingen sie nach vorne. Jan machte ihre Runde durch den Raum, kontrollierte die Scheinwerfer, Automaten und Dekoration auf eventuelle Schäden. Rissa verschwand hinter der Bar und stellte alle Gläser und Flaschen griffbereit hin. Lily selbst fingerte kurz an der Musikanlage herum und Sekunden später war der Club mit den ersten Takten eines bekannten Liedes erfüllt. Im Zarada wurde neben echter Zauberermusik auch die der Muggel gespielt und man konnte auch deren Getränke bestellen. Nur Feuerwhiskey und Butterbier wäre ja auf die Dauer etwas langweilig geworden. Der Lautstärkepegel vor der Tür schwoll an und das sagte den Mädchen, dass Larry und Carl, die Türsteher, nun die Ersten reinlassen würden.

Jan sprang über die Theke und stand neben Lily und Rissa. Alle drei sahen interessiert zur Tür und warteten auf das Spektakel, was sich ihnen jeden Tag beim öffnen des Clubs bot: Die Menschen stürmten herein und grade die Typen versuchten immer als erster an der Bar zu sein und zu bestellen. „Feuerwhiskey!", japste auch schon der erste und knallte mit letzter Kraft ein paar Münzen auf die Theke. Jan kassierte, Rissa holte ein Glas nach dem anderen hervor und Lily goss sie mit den verschiedensten Alkoholika voll. Sie arbeiteten sie meistens und kamen auch immer gut voran, zumindest anfangs, denn wenn es richtig voll wurde, dann mussten sie sich trennen, um dem Ansturm nachzukommen.

Es war ungefähr zwei Stunden später, Jan stand auf der Theke und spielte Feuerschluckerin, als Lily die Bestellung aufnahm. „Vier Feuerwhiskey." Nichts Ungewöhnliches an sich, eigentlich sogar völlig normal, aber trotzdem stockte Lily. Diese Stimme kannte sie. Automatisch zog Lily vier Gläser unter der Theke hervor und griff nach zwei Flaschen Feuerwhiskey. Ohne aufzusehen wusste sie, dass der Mann, der bestellt hatte, nicht sie, sondern Jan beobachtete. Sonst wäre er nicht so ruhig geblieben. Sie hielt den Kopf weiterhin gesenkt, in der Hoffnung, er würde sie nicht erkennen. Sie wirbelte die beiden Flasche unisono durch ihre Hände, goss die Gläser voll und betete, dass er alleine war. Sie sollte nicht erhört werden, denn grade, als sie dem Mann die Gläser zuschieben wollte, hörte sie eine weitere, ach so bekannte, Stimme.

„Na, Moony? Padfoot und ich haben doch nicht übertrieben, oder? Die Bar ist der Hammer. Wurde auch Zeit, dass du mal wieder raus kommst. Findest du nicht auch, dass er sich viel zu sehr hinter seinen Büchern verkriecht, Wormtail?" Lily schlug sie die Nägel der rechten Hand in den Arm. Das durfte nicht wahr sein. Sie waren es wirklich. Die Marauder. Die einzigen Menschen, die sie nicht hatte sehen wollen. Padfoot alias Sirius Black, Moony alias Remus Lupin, Wormtail alias Peter Pettigrew und Prongs alias James Potter. „Ja, wahrscheinlich hast du Recht, Prongs." Das war Remus gewesen. Bestellt hatte Sirius und als erster gesprochen James. Das einzige Lebenszeichen, welches von Peter kam, war ein aufgeregtes Quieken.

„Wie viel?", fragte Sirius derweil und sah sie immer noch nicht an. Lily biss sich auf die Lippe. Sie würden ihre Stimme erkennen, unweigerlich. Und sobald Jan mit ihrer Nummer aufhörte, was ihn fünf Sekunden der Fall sein würde, dann war sie gänzlich verloren. „Insgesamt acht Galleonen", antwortete sie also ergeben. Wäre ihr nicht so gänzlich wenig nach Lachen zu Mute gewesen, dann hätte Lily Sirius Reaktion ziemlich amüsant gefunden. Er ließ sein Glas fallen, welches er grade erst angehoben hatte, und fuhr herum. „Padfoot? Was ist?", fragte Remus aus dem Hintergrund und versuchte etwas zu erkennen, doch Sirius versperrte ihm die Sicht. „Das… das glaube ich jetzt nicht", murmelte der Schwarzhaarige ungläubig und starrte Lily an. Jetzt trat Remus neben ihn und war nicht minder überrascht: „Lily?"

„Sieht so aus, oder?", erwiderte die kalt und zog sich wie üblich hinter ihre Fassade zurück. Cool, unberührbar, gelangweilt. „Padfoot! Moony! Wollt ihr da Wurzeln schlagen? Falls ja, dann werde ich euch nicht gießen, darauf könnt ihr Gift nehmen", rief James von weiter hinten. Peter quiekte: „Oder ist euch grade Voldemort persönlich erschien „Nicht Voldemort, aber Dumbledores ‚geheimnisvoller Informant'", bemerkte Remus und starrte Lily immer noch an, als wäre sie TATSÄCHLICH Voldemort persönlich. Und so ganz falsch war es ja auch nicht… „Oder die einzige Frau, die dir jemals einen Korb gegeben hat. Naja, nicht einen, sondern ein paar mehr…ein paar sehr viel mehr", fügte Sirius hinzu, der sich langsam wieder zu fangen schien. Dieser Kommentar hatte auf James eine recht… ‚interessante' Wirkung. Klar, denn außer Lily passte niemand auf Sirius Beschreibung.

James stieß Remus recht unsanft bei Seite und stand Lily jetzt gegenüber. Er schien tatsächlich sprachlos zu sein. Sie war es nicht. „Was?", fragte sie genervt und warf das Haar über die Schulter. „Wodka, bitte", lallte eine Stimme dazwischen. „1 Galleone, 10 Sickel", nannte Lily den Preis und goss das Wodkaglas voll. Dann wirbelte sie die Flasche weiterhin durch die Finger, allerdings ohne hinzusehen. Sie sah James an, allerdings blickte sie nicht in seine Augen, sondern auf einen Punkt knapp darüber. „Sonst noch was?", schnappte sie. Sirius schaltete sich wieder ein: „Ja, einen Feuerwhiskey, da meiner ja jetzt auf eurem Boden liegt. Und ich finde, der muss aufs Haus gehen, immerhin habe ich ihn nur fallen gelassen, weil du mich erschreckt hast." „2 Galleonen", erwiderte Lily bestimmt und schob Sirius das Glas hin. Er grummelte, legte aber zwei Goldmünzen auf die Theke.

Grade öffnete James den Mund, um etwas zu sagen, da rief Lily quer durch die Bar: „Jan, übernimmst du mal? Ich muss kurz nach hinten." „Sicher", kam es zurück und Sekunden später stand Jan neben ihr. Lily grinste sie kurz an, ignorierte die Marauder (das heißt, sie ignorierte drei von ihnen, denn Peter hatte gar nicht mitbekommen, wer dort hinter der Theke stand) und verschwand. Im Hinterzimmer angelangt schlug sie die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen. Das musste immer ausgerechnet ihr passieren. Ausgerechnet die Marauder. Ausgerechnet James. Und sie konnte noch nicht einmal verschwinden, denn ihre Schicht ging einige Stunden. Sie hatten grade mal Mitternacht und um fünf Uhr machte der Laden dicht. Aber okay, da konnte sie jetzt nichts dran machen. Also Augen zu und durch! Oder… besser doch Augen auf, immerhin musste sie die Marauder ja im Auge behalten.

Nach etwa Fünf Minuten hatte Lily sich wieder gesammelt und ging wieder nach vorne. Sie ließ ihren Blick über die Menschenmenge streifen und hatte Sekunden später die Marauder ausgemacht. Peter stand am anderen Ende der Bar und betrank sich, während Sirius mit einer Blondine tanzte. Da hätte sie drauf kommen müssen. In einer der hinteren Ecken lehnte James an der Wand und starrte auf seine Hände. Remus stand neben ihm und redete auf ihn ein, aber James reagierte nicht. Lily spürte einen Stich, als sie ihren Ex so down sah, denn immerhin war sie es ja Schuld, aber sie verdrängte das Gefühl wieder. Sie war ihm nicht schuldig und er ihr auch nicht. Punkt.

Die nächsten zwei Stunden vergingen nur zäh und Lily hatte ständig Angst, dass plötzlich einer der vier hinter ihr stehen würde. Peter würde sie zwar wahrscheinlich gar nicht erkennen, denn er war mittlerweile sturzbesoffen und Sirius hatte mit seiner Blondine genug zu tun, aber James und Remus waren schon genug Gefahr. Mit einem seufzen entschuldigte sich Lily bei Rissa, da sie kurz Luft schnappen wollte und ging durch die Hintertür nach draußen. Es war dunkel, nur eine schummerige Laterne erleuchtete die kleine Seitenstraße. Lily schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Es tat gut und so langsam beruhigte sie sich auch. Aber als sie grade wieder reingehen wollte, packte sie jemand am Arm und wirbelte herum. Lily schrie unterdrückt auf und starrte den Mann an, dessen Gesicht im Schatten lag.