An hauntedjess: Dann viel Spaß mit dem Rest.

An gast: Ich hatte keiner Lust mehr drauf.

An DasTeddy: Versuchs gar nicht erst. Ich bin immun gegen Dackelblicke. Das ist nämlich meine eigene Spezialität.

An asap: Danke für den Hinweis, hab's geändert.

An Rmschen: Patience is a virtue.

An sunshine: Wie ich auf die Ideen komme? Keine Ahnung. Mir fällt das meistens beim reiten ein oder im Bett kurz vorm einschlafen (die Ideen werden dann meistens etwas abgedreht) oder im Mathe-, bzw. Physik- oder Chemieunterricht (es gibt in meinen Augen wenig Langweiligeres als das und da ich es aber trotzdem kann, muss ich nicht aufpassen. Sehr vorteilhaft).

An Baitrey: Du sagst es.

An MoonyTatze: Ist ganz einfach.

An Miss Shirley-Blythe: Me, too.

An Melli: Genau, kannst ja Baitrey nach einem Glas Cola fragen.

An GefallenerEngel: Tja, Pech für ihn :p.

An Taetzchen: ‚Opfer' und ‚Schicksal' kommt aufs selbe raus, wie eine Verwandtschaftsbeziehung? Das ist mir neu… Und wieso hättest du das gemerkt? Wenn ich nicht möchte, dass ihr es merkt, dann merkt ihr auch rein gar nichts.

An kat: Danke

An Schneckal: Ich verstehe sie ja selbst nicht. Sie hat mittlerweile einen eigenen Willen entwickelt, wie es alle Figuren nach einiger Zeit tun, und ist der Meinung, dass sie so handeln müsste und nicht anders.
Wir werden sehen…

Schwarz und weiß macht grau

„Bleib doch noch etwas", hörte Lily eine sehr bekannte Stimme. „Wieso?", fauchte sie, „was willst du?" „So respektlos?", höhnte ihr gegenüber. Lily lachte kalt: „Wenn hier einer respektlos ist, dann bin das nicht ich. Mir scheint, ich müsste dein Gedächtnis etwas auffrischen…" Auch wenn sie sein Gesicht nicht sehen konnte wusste Lily, dass seine Augen sich angstvoll weiteten. „Lass mich jetzt", befahl sie gefährlich leise und der Mann ließ sie los. „Man sieht sich", murmelte er, aber Lily erwiderte nichts mehr. Sie drehte sich nur um und ging schnellen Schrittes zum Club zurück.

„Hey, bin wieder da", rief sie Rissa zu und die winkte lachend. Lily lächelte ihr zu. Doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht. Wann hatte sie das letzte Mal richtig gelacht? Es war zu lange her, als das sie sich noch richtig hätte daran erinnern können. Über vier Jahre, um ehrlich zu sein. Als sie noch mit James zusammen gewesen war. Aber das war vorbei. Es war besser so. Besser für ihn. ‚Jemanden zu lieben heißt, ihn frei zu lassen'. Sie hatte James das gegeben, was sie selbst wollte, brauchte, aber nicht bekam. Freiheit. Sie wollte nichts als frei sein. Sie wollte fliegen, einfach weg, weg von diesem Leben. Weg von diesem Zwiespalt, in dem sie lebte. Weg von ihren Problemen.

Aber sie war gefangen. In einen Käfig gesperrt. Und sie kam nicht heraus. Sie versuchte es. Versuchte es seit langem. Aber immer, wenn sie kurz davor war, es zu schaffen, dann drehte sie sich um und ging freiwillig zurück. Zurück in den dunklen Abgrund, der sie immer getröstet hatte. Die Dunkelheit, die sich umfangen hatte, als sie nicht mehr weiter gewusst hatte. Die Kälte, die sich aufgefangen hatte, als sie fiel, nur um sie dann noch tiefer zu stoßen. Und so sehr sie das alles hasste… so sehr sie sich hasste, ihr Leben und alles andere, so sehr brauchte sie es doch. Denn sie hatte keinen Ersatz dafür. Und es faszinierte sie auch. Die Gewissheit, dass sie niemanden brauchte. Alle wollten etwas von ihr, alle, aber sie wollte nichts von niemandem. Das war ihre Macht… und ihr Fluch.

Lily brachte die restlichen Stunden rum, ohne noch einmal mit den Maraudern reden zu müssen. Die vier versuchten es auch nicht, obwohl alle – bis auf Peter – ihr immer wieder merkwürdige Blicke zu warfen. Lily ignorierte sie, wie alles, was sie nicht sehen wollte. Sie bekam eigentlich immer alles mit, aber sie war gut darin, so zu tun, als wäre dem nicht so. Lily lebte hinter einer Fassade. Ihr Leben war ein einziges Theaterstück. Und es war gut, wie es war. Lily wusste, dass sie kalt geworden war, aber es scherte sie nicht. Es gab längst kein zurück mehr. Sie hatte ihren Weg gewählt, endgültig, und sie würde sich nicht mehr umentscheiden. Dazu war es zu spät. Und sie wollte es verdammt noch mal auch nicht! Lily warf die Haare nach hinten, straffte die Schultern und ihre Augen funkelten stolz. Aber ein bitterer Beigeschmack blieb…

„Mum? Dad? Seid ihr da?", rief Lily einige Tage später, als sie die Wohnungstür zu ihrem Elternhaus aufschloss. „Im Wohnzimmer, Liebes", erscholl die Stimme ihrer Mutter aus besagtem Raum und Lily musste unwillkürlich grinsen. Sie war dankbar, dass ihre Eltern sie nach den vier Jahren ohne viel zu Fragen wieder willkommen geheißen hatten. Es war praktisch. Lily stieß die Tür auf und betrat den Raum. Ihre Eltern, Rose und Adam Evans, saßen auf einem der pastellblauen Sofas. Ihnen gegenüber Lilys ältere Schwester Petunia und ein ziemlich hässlicher, fetter Mann Mitte dreißig. „Hi Mum, hey Dad", begrüßte Lily ihre Eltern und ließ sich in einen der farblich passenden Sessel fallen. Petunia und den Fremden ignorierte Lily geflissentlich. „Hallo, Liebes. Sag guten Tag zu deiner Schwester und Mr. Dursley", forderte ihre Mutter sie auf.

„Hi Petty", begrüßte Lily ihre Schwester ohne sie anzusehen. „Und Sie sind dann wohl Mr. Dursley, nehme ich an. Nun denn, guten Tag", fuhr sie fort. Obwohl sie sich komplett höflich verhielt, schaffte Lily es, ihrer Stimme einen abschätzenden, überheblichen Ton zu geben. Er war ein Muggel, dass sah sie sofort. Und noch dazu einer von der Sorte, die sie so gar nicht Leiden konnte. „Vernon, darf ich dir meine Schwester Liliana vorstellen? Freak, das ist Vernon Dursley, mein Verlobter." Dursley nickte Lily nur knapp zu und sie konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Okay, Petunia war weder besonders nett, noch hübsch oder intelligent, aber sie konnte kochen und war eine penibel saubere Hausfrau und dass sie es nicht geschafft hatte, jemand besseren zu kriegen, als diesen Dursley, überraschte Lily dann schon etwas. Himmel, Petunia war vierundzwanzig und er wahrscheinlich über zehn Jahre älter als sie, dazu fett und hässlich. Und er sah schrecklich langweilig aus. Wäre sie noch im Stande gewesen, so etwas zu fühlen, dann hätte Lily Mitleid mit ihrer Schwester gehabt. Aber so war es ihr egal, wie das meiste, was um sie herum geschah. Außer ihr selbst.

„Vernon ist Direktor der Firma Grunnings. Sie stellen Bohrmaschinen her", plapperte Petunia weiter. Lily lächelte freundlich und nickte, aber innerlich verdrehte sie die Augen. So sah der Typ zum Teufel auch aus. Und Petunia schien auch noch stolz darauf zu sein. Nun spätestens in ihrer Hochzeitsnacht würde sie schon noch ihr blaues Wunder erleben. Lily hatte mittlerweile genug Erfahrung, um bei einem Mann auf den ersten Blick die Qualitäten im Bett erkennen zu können. Und Vernon Dursley würde sie nicht mal dann mit in ihr Bett nehmen, wenn sie dafür ihre absolute und uneingeschränkte Freiheit bekommen würde. Und für ihre Freiheit hätte Lily so einiges gegeben. Selbst die Leben derer, die ihr wichtig waren. Falls es so was überhaupt noch gab.

„Wann heiratest du denn, Lily-Schatz?", unterbrach Rose Evans die Gedanken ihrer Jüngeren, „du erzähltest doch etwas von einem Mann, oder Liebes? Mir ist sein Name entfallen." „Sébastien. Sébastien Lacroix. Er ist Franzose", erklärte Lily unbeteiligt, „und nicht wirklich der Typ zum heiraten. Ich denke eh nicht, dass die Ehe etwas für mich ist. Petty ist die Hausfrau von uns zweien." Ihr entwaffnendes Lächeln nahm Petunia jegliche Chance, darauf etwas Patziges zu erwidern. Man redete noch eine Weile, wobei Lily sich nicht entscheiden konnte, ob sie sich amüsieren oder zu Tode langweilen sollte, dann ging man ins Esszimmer und gemeinsam zu dinieren. Mrs. Evans bat ihre beiden Töchter, dass Essen aus der Küche zu holen.

„Beantwortest du mir eine Frage?", wandte Lily sich an Petunia. Die nickte gebieterisch und Lily fuhr fort: „Hast du jemals mit einem Mann geschlafen?" „Nein", antwortete ihre Schwester pikiert, „das schickt sich nicht. Du etwa?" „Ja, aber jetzt frag nicht nach der Anzahl. Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen. Nun, Fakt ist, du tust mir Leid", erklärte Lily und lächelte. „Wieso das?", Petunia war wohl ehrlich verwirrt, da sie nachfragte, anstatt auszurasten. „Naja", Lily lächelte noch etwas strahlender, „dieser Dursley ist zu 99,99 eine Niete im Bett. Falls du irgendwann mal etwas ‚Abwechselung' brauchst, dann lass es mich wissen. Ich hab so meine Kontakte… natürlich nur, wenn es dich nicht stört, meine abgelegten Liebhaber zu bekommen." Kaum das Lily zu Ende gesprochen hatte, flüchtete sie grinsend ins Esszimmer und ließ eine allzu aufgebrachte Petunia zurück.

„Sag mal, Lily, wo wohnst du eigentlich? Und wovon lebst du?", fragte Mr. Evans irgendwann während des Essens. Lily wurde etwas unbehaglich zu Mute: „Och, ich schlag mich halt so durch. Hab ein kleines Apartment über eine Pub…" „Nein, Lily-Schatz, so geht das doch nicht", widersprach ihre Mutter, „ich weiß, wie stolz du bist, aber dein Vater und ich greifen dir gerne unter die Arme, bis zu finanziell auf eigenen Beinen stehen kannst…" Lily unterbrach sie: „Es ist nicht so, dass ich kein Geld habe, aber ich gehe eh bald wieder zurück nach Frankreich. Es lohnt sich nicht." Und als sie es aussprach, wusste Lily, dass es nicht passieren würde. Um nichts in der Welt würde sie nach Frankreich zurückgehen. Dumbledore würde das nicht zulassen und die ganzen anderen auch nicht. Es wurde Zeit, sich wieder in England einzuleben, ob sie wollte oder nicht. Aber wann hatte irgendjemand Lily schon mal gefragt, was sie wollte.

Sie legte sich einen Plan zurecht. Morgen würde sie nach Frankreich reißen, ihren Job und ihre Wohnung kündigen und Sébastien Bescheid geben. Ihre Möbel und alles andere würde sie klein hexen und in ihrem Apartment lagern. Und übermorgen würde sie sich dann auf die Suche nach einer Wohnung und einem Job machen. Keins davon dürfte ein Problem werden, immerhin hatte sie wirklich genug Geld und war sich sicher, dass sie ausgezeichnete Referenzen bekommen würde. Natürlich hätte sie auch ihre Kontakte spielen lassen können, aber das brachte nur Abhängigkeit mit sich. Und die war gefährlich!