Erstmal danke für die Reviews * froi*.
Ich und HdR? Na solange Voldi nicht nach dem einen Ring sucht, Harry nicht barfuss durch die Gegend rennt und Ron sich nicht für seinen Gärtner hält, Lucius keine Strumpfhose anzieht und mit Pfeil und Bogen loszieht, Snape nicht der Erbe Isildurs und damit rechtmäßiger König von Gondor ist, Remus sich nicht plötzlich Arwen nennt und Dumbledore kein Verhältnis mit einem Balrog hat, etc. ist noch alles im grünen Bereich.... * g*. (Hm, wer wäre dann Saruman? ^^)
Gut, dann macht es euch bequem, trinkt einen Schluck Tee * teetasse reich* und esst einen Keks * keks rüber reich*.
Dann gucken wir jetzt, wie das mit Draco und Harry weitergeht.
Uuuuund Action!
Teil 2Kapitel 7
Als Draco die Große Halle betrat, war diese beinahe leer. Nur vereinzelt saßen noch einige Schüler an den Tischen, die hastig ihr Frühstück hinunterschlangen und dann nach draußen eilten. Es war doch immer das gleiche, kaum gab es den ersten Schnee, waren die Racker nicht mehr zu halten. So auch heute. Es hatte die ganze Nacht über geschneit und die Landschaft um Hogwarts sah aus, als hätte ein übereifriger Bäcker eine Zuckerglasur darüber ergossen. Nun ja, ihm sollte es recht sein. So hatte er an diesem Samstagmorgen wenigstens erholsame Ruhe beim Essen.
Gemütlich setzte er sich an den leeren Lehrertisch, schlürfte einen Schluck Kaffee und nahm dann den Tagespropheten zu Hand.
„Wollen doch mal sehen, welche Mode heute angesagt ist," murmelte Draco und gönnte sich ein Lächeln, ob seines kleinen Scherzes. Es war schon erstaunlich was ein paar Stunden Schlaf und eine leere Große Halle alles bewirken konnten, denn erst gestern war er kurz vor dem Wahnsinn gestanden.
Gerade als sich Draco neben der Lektüre über seinen Marmeladentoast hermachen wollte, flog eine verspätete Eule herein und direkt auf Draco zu.
„Na, was hast du denn schönes für mich?" Es war ein Brief und das Briefpapier sowie das Wappen des Siegels vermiesten Dracos Laune. Mit gerunzelter Stirn riss der junge Mann den Brief auf und begann widerwillig aber dennoch begierig zu lesen.
Sohn,
ich weiß wir hatten in der Vergangenheit einige Meinungsverschiedenheiten besonders was den Lord angeht.
Doch wenn du Dich jetzt für uns entscheidest, werden wir großzügig vergessen, dass Du bisher gegen uns gearbeitet hast.
Kehre zurück, tritt Dein rechtmäßiges Erbe an und nimm Deinen Platz an des Lords Seite ein.
Zögere nicht länger! Komm sofort nach Malfoy Manor!
Ich erwarte Dich!
Deine Mutter
Narcissa Malfoy
Ganz kurz flammte in Draco der Wunsch auf tatsächlich nach Malfoy Manor zurückzukehren, zurück, nach Hause zu seiner Mutter. Doch dieses Gefühl erstarb sogleich wieder und stattdessen trat Wut. Diese Frau war nicht mehr seine Mutter. Diese Frau, Narcissa, war eine Fremde für ihn, eine Fremde und seine Feindin, nein eine Mörderin. Denn obwohl der Lord ihren Mann, seinen Vater, zu schlimmerem als den Tod verurteilt hatte, war sie diesem Ungeheuer treu und wollte ihn wieder auf seine Seite ziehen. Doch wieso versuchte sie es ausgerechnet jetzt wieder? Da steckte doch bestimmt irgendetwas dahinter. Der Lord plante etwas. Wenn er jetzt einfach hier sitzen blieb, dann würde er zwar früher oder später erfahren was, aber dann war es zu spät. Sollte er es riskieren der Einladung von Narcissa zu folgen um herauszubekommen um was es ging oder war es am Ende eine Falle? Konnte er das, ohne vor Wut zu platzen? Als Alternative blieb nur hingehen und Narcissa mal wieder die Meinung zu geigen. Das hatte er schon lange nicht mehr getan und das letzte Mal, hatte er sich danach gleich viel befreiter gefühlt. Ja, das war es was er jetzt brauchte. Einfach völlig rücksichtslos jemand zur Schnecke machen.
Entschlossen stürmte er aus der Halle und prallte mit Harry zusammen.
„Pass doch auf, Potter!"
Harry erwiderte nichts, blickte auf den Boden und fuhr sich nur zerstreut durch seine chaotische Haarpracht. Wieso sich eigentlich bis nach Malfoy Manor bemühen? Warum sich nicht einfach an Harry Potter abreagieren? Gerade holte Draco tief Luft um Harry einen Schwall wüster Beschimpfungen und Verleumdungen an den Kopf zu knallen, als sich Harrys grüne Augen auf ihn richteten. In Draco zog sich alles zusammen.
„Gestern... Ginny.... hab sie noch zum Essen eingeladen...."
„Harry, kannst du auch in vernünftigen Sätzen mit mir reden?" Draco war alarmiert und die Wut und die aggressive Stimmung verflogen. So kannte er Harry überhaupt nicht. Was hatte den Helden der Nation so aus dem Gleichgewicht gebracht?
„Tot. Ginny ist – tot."
Draco stand da wie vom Donner gerührt. Ginny? Tot?
„Was redest du da für wirres Zeug Potter?"
Tränen stiegen in Harrys Augen auf. Das konnte doch nicht sein! „Wer....?" Doch Draco wusste wer. Natürlich. Sie hatten ihre letzte Chance genutzt um ihn auf ihre Seite zu bringen, noch bevor er das mit Ginny erfahren hätte. Narcissa kannte ihn zu gut, um nicht zu wissen, dass er jetzt keine Gnade mehr walten lassen würde, wie er es gelegentlich getan hatte. Aus Harrys Kehle entwand sich ein unterdrückter Schluchzer.
„Komm Harry", meinte Draco," hier ist wirklich nicht der richtige Platz für einen Zusammenbruch." Zögernd legte er Harry einen Arm um die Schulter und dirigierte den abwesenden jungen Mann Richtung Kerker.
„Jetzt setzt dich erstmal", meinte Draco als sie in seinen Privaträumen angekommen waren. Gerade rechtzeitig konnte Draco Harry noch auffangen bevor dieser hemmungslos weinend zusammenbrach. Irritiert hielt Draco den schluchzenden Körper seinen ehemaligen Feindes in den Armen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er hatte nicht geahnt, dass Harry auf dem Gang tatsächlich so nah an einem Zusammenbruch gewesen war. Aber er hätte es sich wirklich denken können. Die Weasleys waren Harrys Familie und wirklich jeder hatte damit gerechnet, dass Harry und Ginny eines Tages heiraten würden. Und jetzt das. Das hatte Harry nicht verdient. Und was sollte er jetzt tun? Was sollte er jetzt mit Harry machen? Was tat man in so einer Situation? Gryffindor Punkte abziehen? Oder eher Slytherin?
„Sch-sch", sagte Draco schließlich und bemühte sich um einen beruhigenden Tonfall. „Sch-sch", wiederholte er. Merlin, wie dämlich sich das anhörte. Aber Floskeln wie „Das wird schon wieder" oder „Na, du brauchst doch net weinen" waren irgendwie unpassend. Also hielt Draco einfach seine Klappe und hielt Harry im Arm, der sich an seiner Schulter ausweinte.
Draco wusste nicht, wie lange sie so dastanden. Doch irgendwann beruhigte sich Harry und sein Verstand schien zurückzukehren, denn urplötzlich schreckte er auf und machte einen Satz nach hinten.
„Anscheinend geht es dir besser", bemerkte Draco trocken.
Harry fuhr sich nervös durch die Haare.
„Das mit Ginny tut mir leid", redete Draco weiter, um die unangenehme Stille zu durchbrechen. „Ich nehme an, das geht auf Voldemorts Konto?" Er wusste selbst nicht, wie er so ruhig darüber reden konnte.
Harry nickte, dann hatte er sich wieder soweit im Griff, dass er sprechen konnte.
„Fred und George haben sie heute Morgen gefunden", Harry schluckte. „Sie lag etwas entfernt vom Fuchsbau. Anscheinend hat sie gar nichts davon mitbekommen." Harrys Stimme klang matt.
„Darf ich?" fragte Harry und deutete auf einen Sessel.
„Bitte," meinte Draco. Dankbar setzte sich Harry und seine Finger krallten sich in die Armlehnen.
„Sie haben auch eine Nachricht bei ihr gefunden – von Voldemort. Darin stand „Für Ron. Mit den besten Grüßen, Lord Voldemort"."
Das war doch wirklich das Letzte.
„Ron war völlig außer sich. Sie mussten ihn mit einem Beruhigungszauber ruhigstellen. Aber du kannst dir sicher denken, was kommen wird. Ron wird uns verstärkt auf Jagd schicken und von Gnade wird er nichts hören wollen. Aber genaugenommen, ist das auch das, was ich will."
„Und wahrscheinlich auch genau das was der Lord will. Harry, überleg doch mal. Der Lord ist nicht blöd! Er hat genau damit gerechnet. Er will das wir ihn und seine Todesser jagen! Er verfolgt damit irgendeinen Plan!" So blöd konnte Harry doch wirklich nicht sein, dass er das nicht sah.
„Es ist mir völlig egal, was der Lord will! Ich will Rache!"
Harry war so blöd.
Von Mattigkeit war jetzt keine Spur mehr in Harrys Stimme. Seine Wangen waren gerötet und seine Augen leuchteten unheilsverkündend.
"Jetzt schlaf erstmal `ne Nacht drüber," schlug Draco vor.
Harry sprang auf. „Dir ist das wohl völlig gleichgültig! Aber das hätte ich mir auch denken können!" Zornig funkelten grüne Augen blaue an. Draco sog scharf die Luft ein.
„Was soll man auch von dir anderes erwarten?!" sprach Harry weiter. „Von einem Malfoy", er spuckte das Wort regelrecht heraus.
„Harry, ich verstehe ja, dass dich das alles ziemlich mitnimmt, und das du wütend bist." Draco quetschte die Wörter zwischen seinen zusammengepressten Lippen hervor. „Daher rate ich dir jetzt lieber still zu sein, bevor du noch irgendetwas sagst, das du später bereust." 'Und bevor deine Worte mich zu etwas verleiten, was ich vielleicht später bereuen könnte', fügte er in Gedanken hinzu.
„Von dir lass ich mir nicht den Mund verbieten! Von dir nicht! Gib doch zu, dass du es gewusst hast! Du steckst doch mit Voldemort unter einer Decke! Schon von Anfang an! Bestimmt hast du immer heimlich über uns gelacht! Und jetzt labst du dich an meinem Schmerz! Es hat dich bestimmt diebisch gefreut als ich mich gerade bei dir ausgeweint habe, stimmt's? Das muss dir doch gefallen haben, Harry Potter völlig fertig zu sehen! Für dich muss ein Traum in Erfüllung gegangen sein!" Harrys Gesicht war krebsrot und er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund.
Draco starrte Harry an und in seinen Augen blitzte es gefährlich.
„Am Ende hast du selbst Ginny getötet", das hatte Harry leise aber deutlich ausgesprochen.
Zum zweiten Mal an diesem Tag flammte in Draco Wut auf, heizte ihm ein und trieb ihm die Zornesröte ins Gesicht.
„Harry, du glaubst doch nicht wirklich, was du da gerade gesagt hast?" fragte der blonde Mann ungläubig.
~*~*~*~*~*~
Harry war sich nicht sicher was er glaubte. Im Moment stand er völlig neben sich und sah nur erstaunt zu, wie er Draco ungeheure Dinge an den Kopf warf. Wieso tat er das? Draco hatte wirklich oft genug bewiesen, dass er auf ihrer Seite stand und nur die Erinnerungen an die ersten vier Schuljahre hatten Ron und ihn immer auf Distanz gehen lassen. Wieso sagte er so etwas zu Draco? - Schlicht aus dem Grund, dass er wütend auf Draco war und noch viel mehr auf sich selbst. Mit Ginny hatte das gerade eben überhaupt nichts zu tun gehabt. Warum musste Draco auch so nett sein? Und so ungewollt lustig? Und dazu noch so verdammt gutaussehend? Und wieso hatte er sich selbst nicht im Griff? Er wollte das nicht! Er wollte Draco nicht unwiderstehlich finden! So geheimnisvoll. Er wollte sich in seinen Armen nicht geborgen fühlen! Er wollte Draco einfach nur nicht leiden und ihn ärgern können, wann immer sich eine Gelegenheit bot. Das war es, was er wollte. Und da Angriff bekanntlich die beste Verteidigung war, hatte er angegriffen. Draco würde ihn jetzt hassen und das würde es für Harry leichter machen. Oder?
„Raus!" Dracos laute und zornige Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
„RAUS!" wiederholte Draco mit mehr Nachdruck.
Harry stockte der Atem, in Dracos Gesicht spiegelte sich Schmerz und unverhohlene Wut. Wie gern hätte er jetzt Draco in den Arm genommen.... Woah nein! Harry stürmte aus Dracos Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Dann rannte er durch die dunklen Gänge, hinaus, in die kalte frische Luft. Er rannte und rannte, bis er glaubte, die Lunge würde ihm platzen und das Herz zerspringen. Völlig am Ende ließ er sich auf den Boden fallen, wo er sein heißes Gesicht in den kalten feuchten Schnee drückte.
