@Angel-Liam: Erstmal Danke und nur Geduld. Mein Herz schlägt nunmal für Slytherin, schande über mich und meine Kuh ^^. Slash? Wenn meine momentane Stimmung anhält, könnte da durchaus noch was draus werden.
@Seelenstaub: "... direkt ins eine Arme", war auch mein erster Gedanke beim Schreiben ^^. Diese Verwirrung spiegelt nur meinen Geisteszustand wieder ^^. Also Hut ab vor jedem, der diese Story bis zum Schluss durchhält und dann auch noch einigermaßen einen Überblick hat. Was Ron betrifft, okay, das ist vielleicht krass, aber ich weiß nicht wie ich reagieren würde, wenn der Lord das in dieser Manier mit meiner Schwester machen würde und ich sowieso ein Hitzkopf wäre. Außerdem hat Tom fest mit dieser Reaktion gerechnet * hehe*. Was Harry angeht, so ist er in dieser Situation ein Spiegel meiner selbst. (Lieber depri schieben oder Tod umfallen, als dem Typ (der anscheinend eine andere liebt) zu sagen, was man für ihn empfindet... Und Harry ist dazu noch in einen Mann verschossen.) Außerdem muss Harry so reagieren * g*.
@LeakyC: Oh, die beiden werden noch viel mehr leiden ^^. Snape und Harry - dank meinen sieben-Meilen-Stiefeln mit denen ich rücksichtslos durch die Story latsche, wird das eher sträflich vernachlässigt. Okay, das mit der Bestechung nehm ich zurück ^^. Die Titeländerung, ja also, der alte Titel stammte noch aus der grauen Vorzeit dieser Geschichte. Ich hab den eben übernommen gehabt und schließlich festgestellt, dass er zu der Geschichte, so wie sie jetzt ist, nicht passt.
@Mael: Danke, * froi* * hüpf* mein Schreibstil hat sich verbessert. Warum Draco umgekippt ist, wird sich in diesem Kapitel mehr oder weniger aufklären. Das war übrigens "Draco kippt um 1/3".
Hm, meine @s sind ja schon fast so lang wie das Kapitel. Kann es sein, dass ich eine alter Labertasche bin? Ja, ganz eindeutig. Und jetzt führst du auch schon Selbstgespräche am PC. Halt doch einfach die Klappe.
Also weiter in dem Verwirrspiel ^^ oder Puzzle.
10.
Harry lag rücklings in seinem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, die Augen starr an die Decke gerichtet. Er konnte einfach nicht einschlafen, zuviel war heute Abend passiert. Außerdem nagte die Sorge an ihm, die Sorge um Draco und auch um Professor Snape. Poppy hatte zwar gemeint, dass der junge Mann sich schnell wieder erholen würde, aber dennoch. Ihm wollte einfach nicht Dracos Gesicht aus dem Kopf gehen, die unterschiedlichen Emotionen die über das sonst so kühle Antlitz gehuscht waren, unbeschreiblich. So schnell wie dem blonden Mann die Füße versagt hatten, hatte keiner reagieren können – nicht einmal er. Der Zusammenbruch hing bestimmt mit den Geschehnissen von damals zusammen. Vielleicht würden sie nun endlich erfahren was passiert war, jetzt da Snape wieder da war – solange er noch da war. Der Gesundheitszustand des Kinderschrecks war äußerst schlecht und Harry war die Sorge in Poppys Gesicht nicht entgangen. Was Severus Snape anging hatte er sehr gemischte Empfindungen. Am besten erinnerte er sich eben an die schlechten Seiten, an den Hass in Snapes Augen, an den Hohn, die ungerechte Behandlung. Wie hatten Ron, Hermine und er sich zunächst mit den anderen Schülern gefreut, als Snape verschwunden war. Die Freude hatte aber nicht lange gehalten, bei allen nicht. Denn in einem Punkt waren sich alle einige, dem Zaubertränkemeister war etwas Schlimmes zugestoßen. Langsam war ihnen bewusst geworden, dass das was alle gewollt hatten eingetreten war. Jetzt, da ihr Wunsch in Erfüllung gegangen war, wollten sie jedoch nichts lieber als dass Snape unversehrt zurückkehren würde. Vor allem Harry hatte sein Gewissen enorm zugesetzt, da sein Verstand ihm sagte, dass Snape eigentlich immer auf seiner Seite gestanden hatte, auf seine eigene Art und Weise.
Nun war der Professor wieder aufgetaucht. Ein Wrack. Kaum mehr als der Mann zu erkennen, der er gewesen war. Harrys Kehle schnürte sich schmerzhaft zusammen. Er wollte, dass Snape überlebte, dass er wieder zu Kräften kam. Verdammt!
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Völlig durchnächtigt kreuzte Harry am nächsten Morgen im Krankenflügel auf. Blass lag der ältere der beiden Zaubertränkemeister in seinen Kissen, der Atem ging langsam und rasselnd.
Dem Jüngeren schien es dafür wieder besser zugehen. Er saß aufrecht im Bett und blickte ebenso besorgt wie Harry auf Snape.
„Es ist ein Wunder", meinte er ohne Harry anzusehen. „Er wird doch überleben?" Dracos blaue Augen richteten sich nun flehentlich auf Harry, schauten ihn an, als Läge die Entscheidung über Leben und Tod einzig und allein bei ihm, als sei er das rettende Stück Holz in einem endlosen Ozean. Der Chef der Auroren schluckte schwer. Was sollte er sagen? Was war richtig? Würde Draco die Wahrheit verkraften? Ernst besah er sich den blonden Mann. Mit hängenden Schultern hockte dieser in seinem Bett, mehr ein verlassenes Kind das Trost brauchte, als ein gestandener erwachsener Mann. In Harry schrie alles danach Draco in den Arm zu nehmen, ihm alles zu geben was dieser wollte, was er zu geben hatte und noch mehr.
„Snape schafft das schon", sagte Harry stattdessen und zwang sich ein aufmunterndes Lächeln auf die Lippen. Bei Merlin er musste hier raus! Ohne ein weiteres Wort stürzte der Auror aus dem Zimmer. Ein unerklärlicher Druck auf der Lunge raubte ihm den Atem, ein Gefühl von Leere, von Verlust breitete sich in seinem Bauch aus. Er wusste, dass das sofort wieder verschwinden würde, sobald Draco in sichtbarer Nähe wäre. Aber er untersagte es sich. Er würde lernen müssen mit diesem Gefühl zu leben und er wusste, dass es sehr schwierig werden würde, die Leere nicht sein Herz verschlingen zu lassen.
„Harry! Gut das ich dich hier finde"; unterbrach Remus Lupin Harrys finstere Gedanken.
„Was gibt's denn?"
„Es geht um Minister Scarlet." Harry sah dem Professor an, dass er hier nicht mehr sagen wollte. Also nickte er und folgte dem anderen Mann in Dumbledores Büro.
„Das Wichtigste in Kürze", begann Hermine sofort als ihr Chef den Raum betrat. „Man hat wieder einmal versucht den Minister zu vergiften. Er befindet sich jetzt in St. Mungos, sein Zustand ist kritisch. Außerdem konnte ein Verdächtiger gefasst werden."
„Dann nichts wie hin." Der junge Mann war ehrlich erfreut über die Ablenkung, auch wenn das nicht gerade eine moralische Glanzleistung war.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Würde Snape es wirklich schaffen? Draco hoffte es inständig. Besorgt betrachtete er den schwarzhaarigen Mann. Durch sein Auftauchen war das Gegenmittel für den Versteinerungstrank in greifbare Nähe gerückt. Durch Snape würde Dumbledore endlich erfahren was damals passiert war. Snape würde der alte Mann glauben und dann würde er verstehen, warum Draco die Seiten gewechselt hatte. Nein, er würde glauben es zu verstehen. Er würde es schlicht auf das Verhalten von Lucius schieben, aber das alleine war es nicht. Lucius hatte immer gewollt, dass Draco in seine Fußstapfen trat, dass er wurde wie er, aber Draco hatte sein Vorbild eher in Snape gesehen. Als er damals in Askaban erfahren hatte, dass Snape ein Spion für Dumbledore war, hatte ihm das ordentlich zu denken gegeben. Die Zweifel, die er in Bezug auf den Lord schon lange heimlich gehegt hatte, bekamen neue Nahrung. Die Reaktion seines Vaters auf Voldemorts Befehl, hatte ein übriges getan, um ihn auf Dumbledores Seite, auf Harrys Seite, zu bringen, wenn sie ihn auch zugleich völlig überraschte und auch stolz auf seinen Vater gemacht hatte. Die furchtbare Bestrafung von Snape, Eliza und seinem Vater und die Reaktion seiner Mutter darauf besiegelten schließlich den Seitenwechsel. Dumbledore hatte er das alles verschwiegen. Er konnte einfach nicht darüber reden und die Angst, Dumbledore würde ihm das mit seinem Vater nicht glauben, hatte ihn bis heute verstummen lassen. Niemals hatte er darüber geredet und auch nicht darüber, dass ihn die Todessersprösslinge in Slytherin als Sohn eines Verräters betrachtet und behandelt hatten, dass es ihn noch mehr vor den Ferien gegraust hatte, wenn er zu seiner Mutter, diesem hassenswerten Ungeheuer, musste. Niemals hatte er darüber gemurrt, dass man seinen Vater für einen treuen Anhänger des Lords hielt, dass man Draco dementsprechend angezweifelt hatte. Bis jetzt hatte er geschwiegen und das alles, so gut es ging, verdrängt, bis Snape gestern Abend aufgetaucht war. Das war einfach zuviel auf einmal gewesen.... Etwas beschämt fuhr sich Draco über die kurzen Haare.
Wie auch immer, jetzt würden alle die ganze Geschichte erfahren. Draco spürte ein dumpfes Gefühl in der Magengegend. Wollte er überhaupt, dass es alle erfuhren? Natürlich! Das dumme Gesicht von Potter und dem Rest, wenn sie erfuhren, dass sie ihm Unrecht getan hatten, würde er sich nicht entgehen lassen. Und natürlich wollte er eine Entschuldigung von Potter für die irren Beschuldigungen, die er erst kürzlich geäußert hatte. Potter sollte sich winden vor Unbehagen und schlechtem Gewissen! Ja, der große Potter würde sich bei ihm, Draco Malfoy, entschuldigen müssen! Und er würde es Potter immer wieder unter die Nase reiben und zusehen, wie Potters Gryffindorherz darunter litt. Draco schluckte. Das dumpfe Gefühl hatte sich verstärkt. Dann seufzte er resigniert. Nein, er wollte nicht, dass sie es erfuhren. Er wollte Harry nicht erniedrigen – nicht mehr. Viel mehr wollte er mit Harry darüber reden, ihm sein Herz ausschütten, aber dann würde er es erfahren, und sich schlecht fühlen und das wollte Draco ja nicht. Verdammt. War es das, was einen guten Menschen ausmachte? Seinen Triumph nicht auszukosten, Rücksicht auf die Gefühle anderer zu nehmen, die Gefühlswelt anderer über das eigene Wohlbefinden zu stellen? Gut, dann würde es eben nur Dumbledore erfahren. Toll, dann hatte Harry eben gewonnen. Er hasste Potter!
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Als Harry mit Hermine im Vernehmungszimmer ankam, war Ron bereits da. Eine heruntergekommene Gestalt saß zusammengesunken auf einem der unbequemen Stühle.
„Na sieh mal einer an, Mannix", begrüßte Harry die verloderte Gestalt. Dieser schreckte auf und schaute den Auror mit ängstlichem Blick an.
„Du kennst ihn?", wunderte sich Ron.
„Ja, er ist bzw. war einer meiner Informanten." Wütend funkelte der schwarze Wuschelkopf den erbarmungswürdigen Zauberer an. Erbarmen würde er jedoch ganz sicher keines haben.
„Mr. Potter, ich... es tut mir leid... ich wollte das nicht..."; begann Mannix zu stottern.
„Was? Mich in eine Falle locken oder den Minister vergiften?" Scharf sah Harry dem Mann in die Augen. Dieser hielt dem Blick nicht lange stand und konzentrierte sich stattdessen auf seine schmutzigen Hände.
„Man hat mich gezwungen Ihnen eine falsche Information zu geben", nuschelte der Verdächtige in seinen nichtvorhandenen Bart.
„Und man hat dich armen Mann auch gezwungen den Minister zu vergiften."
Mannix biss sich auf die Lippen.„Abschaum, wir haben andere Möglichkeiten dich zum Reden zu bringen!", brauste Ron auf, doch der angesprochenen Abschaum stierte nur weiterhin auf seine Hände.
„Lass nur Ron"; schaltete sich nun Hermine ein. „Mannix, richtig?"
Dieser nickte.
„Sie kennen doch sicherlich Draco Malfoy." Urplötzlich hatte die junge Frau die ungeteilte Aufmerksamkeit der elenden Gestalt.
„Sollen wir ihn herholen? Dann könnt ihr beide euch in aller Ruhe unterhalten."
Überrascht beobachtete Harry wie Mannix´ Gehirn zu arbeiten begann. Hatte diese Gestalt etwa dermaßen Angst vor Draco?
„Gut, ich sag Ihnen alles was ich weiß", erklärte Mannix. Es war schon erstaunlich welche Wirkung Draco Malfoy auf manche Menschen hatte.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Mannix wusste nicht viel. Man hatte ihn angesprochen, er solle jemandem, also Minister Scarlet, ein Geschenk überbringen und das hatte er getan.
Man waren vermummte Gestalten gewesen. Mannix war sich jedoch sicher, dass es sich dabei nicht um Todesser gehandelt hatte. Harry glaubte ihm das sogar. Dennoch war sich der Auror nicht sicher, ob Voldemort nicht doch irgendwie dahinter steckte. Auch wenn ihm der Sinn nicht ganz klar war.
Immerhin konnte der widerliche Zauberer die Stimmen und die ungefähre Größe dieser Leute angeben. Damit ließ sich zumindest arbeiten.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
Kurz darauf erreichten Ron, Hermine und Harry St. Mungos.
In dem schmalen Flur vor Scarlets Krankenzimmer drängten sich die Leute. Lauter Zauberer und Hexen die wichtige Positionen im Ministerium inne hatten. Harry mochte solche Ansammlungen nicht. Er fühlte sich dann immer beobachtet. Genaugenommen wurde er auch beobachtet. Als der „Junge der überlebt hatte" war er nun mal eine Berühmtheit, ob es ihm passte oder nicht. Da er allerdings nichts, oder fast nichts, für diese Berühmtheit getan hatte, außer eben zu überleben, waren einige Leute neidisch. Diese Erfahrung hatte er in den letzten Jahren leider schon des öfteren machen müssen. Besonders Menschen in höheren Positionen reagierten auf ihn abweisend. Viele waren auch immer noch der Ansicht, dass er die Position des Aurorenchefs nur aufgrund seines „Überlebens" erhalten hatte. Dies war einer der Hauptgründe für den idiotischen Alleingang vor ein paar Wochen gewesen.
Deutlich spürte er nun wieder die neidischen Blicke, das Getuschel. Eine kleine zarte Hand schlich sich in seine und drückte kurz zu – Hermine.
„Und Mr. Weasley, wer steckt hinter der ganzen Sache?", fragte Howard Cline, Leiter der Abteilung für zauberhafte Kultur. Alle Köpfe wandten sich nun Ron zu.
„Wir arbeiten daran", meinte Ron schlicht. Dafür erntete er einige spöttische Blicke und das Getuschel wurde lauter.
Harry konnte es ihnen aber nicht verdenken. Sie waren alle angespannt und ängstlich. Jeder spürte, dass etwas in der Luft lag, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die „Bombe" hochging. Keine leichte Situation für Ron. Er war für die Sicherheit verantwortlich.
Schließlich ging die Tür auf und aus Scarlets Zimmer kam eine Heilerin.
„Könnte ich wohl für einen Augenblick ihre Aufmerksamkeit haben?" Die Hexe sprach nicht laut, aber trotzdem verstummten die Gespräche.
„Minister Scarlet ist am Leben, sein Zustand jedoch kritisch. Die nächste Zeit wird er ganz sicher nicht arbeiten können. Ob er wieder ganz gesund wird, ist noch nicht sicher." Die Hexe zog sich in das Zimmer zurück. Betretenes Schweigen senkte sich über den Flur.
„Wir brauchen einen Vertreter"; sagte irgendwer in die Stille. Dann redeten alle durcheinander. Laut summten die Stimmen in Harrys Ohren.
„Machen wir doch Weasley zu seinem Stellvertreter"; das war Cline gewesen. Für einen Moment wurden die Stimmen leiser, dann stieg die Lautstärke enorm an und schließlich richteten sich wieder alle Augen auf Ron.
„Also Mr. Weasley? Übernehmen Sie den Job?", fragte Cline nun Ron direkt.
„Er muss!", meinte jemand von weiter hinten und viele stimmten zu.
„Gut, dann haben wir jetzt einen Vize-Minister"; erklärte Cline ohne noch auf Rons Antwort zu warten.
Harry fasste Howard Cline schärfer ins Auge. Irgendetwas störte ihn an dem großen schlanken Mann. Waren es die stechenden Augen in denen kühle Berechnung funkelte, das falsche Lächeln, oder einfach seine aalglatte Stimme. Er wusste es nicht. Er vertraute nur auf seinen Instinkt der ihm sagte, dass mit diesem Cline etwas nicht stimmte. Hermines Blick verriet ihm, dass es ihr genauso ging. Ron stand nur da und versuchte eine gute Miene zu seiner unfreiwilligen Ernennung zu machen. Was blieb ihm auch anderes übrig?
