@Mael: Danke ^^. Da es im Text keine Erklärung geben wird, kommt sie hier: keine Ahnung ^^. Der Trank hat eben nach neun Jahren seine Wirkung verloren. Langzeitexperimente hat der gute Snape ja damals nicht machen können. (Jaah, Elizas Entsteinerung ist nicht gerade die ausgefeilte literarische Art.)

@Angel-Liam: Hier kommt noch a bißerl mehr Klarheit und das Wiedersehen...

@Vanillia: Ein gesammelte Dankeschön für die Reviews. (Mal sehen wie lang "meine" Charas noch ohne OOC auskommen...)

@LeakyC: (Ich komm auch zur Zeit nicht so zum Lesen oder Reviewen wie ich gern würd * grummel*) Okay, im 3. Teil wird sich Harry mal ganz kurz glücklich fühlen, aber mehr ist nicht drin *g *. Jaja Draco und Harry, und Snape erschleicht sich auch noch einen putzigen Auftritt in Teil 3. Was lernen wir aus Kap. 11? - Draco ist eben auch nur eine Frau ^^.
Äh Eliza, erstmal siehe @Mael und dann nun ja, sie hat eben die richtigen Gene für solche "Reaktionen". (Über den Titel "Heldin" reden wir am Ende (haaa, "Am Ende"!) nochmal...) Hast du was gegen Existenzkrisen? ^^

Und weiter geht´s.

12.

Snape, in einen seiner alten schwarzen Umhänge gehüllt, bahnte sich seinen Weg durch die Winkelgasse. Große weiche Schneeflocken schwebten vom Himmel und legten sich auf seine Schultern, sein Haar und seine Wimpern, behinderten seine Sicht. So wäre er beinahe gegen die Mauer gelaufen, die die Winkelgasse von der Muggelwelt abgrenzte.

Dann stand er im Hinterhof. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von Eliza, doch er tat keinen einzigen davon. Er stand einfach nur da, im Schnee, und starrte auf die Hauswand. Er spürte wie die Kälte durch seinen Umhang kroch, wie der Schnee den Stoff und seine Haare einweichte. Sein Körper reagierte mit einem schwächlichen Hüsteln.

Obwohl er so gut wie gesund war, hatte Poppy ihn nur widerwillig gehen lassen. Doch gegen seinen stahlharten Willen hatte sie keine Chance gehabt. Er hatte Eliza hier abholen wollen. Seine Argumentation gegenüber Albus war klar gewesen. Wäre Albus hergekommen, hätte das nur unnötig aufsehen erregt. Weiter hatte er argumentiert, dass er sich bei der Gelegenheit gleich einen neuen Zauberstab kaufen konnte.
Der springende Punkt war aber, dass das wohl die einzige Möglichkeit war mit Eliza etwas Zeit alleine verbringen zu können.

Albus hatte nur gelächelt und gemeint, dass er genau das hatte vorschlagen wollen.
Nun war er hier.

Nach einer halben Ewigkeit, wie ihm schien, gab er sich einen Ruck und betrat den Pub. Warme rauchige Luft schlug ihm entgegen. An den Tischen saßen Zauberer und Hexen, tranken warmes Butterbier und unterhielten sich. Ein heimeliger Ort. Severus erklomm die Stufen die zu den Gästeräumen führten. Schließlich blieb er vor einem Zimmer stehen und klopfte zaghaft. Das Herz schlug ihm bis zum Hals. Die Tür ging auf, blaue Augen sahen ihn an, eine zierliche, langfingrige Hand packte ihn am Kragen, zog ihn in das Zimmer, die Tür flog zu und dann lag sie in seinen Armen.

„Eliza"; flüsterte Severus und vergrub sein Gesicht in ihren langen schwarzen Haaren. Sog ihren Duft ein – Lavendel. Es war immer Lavendel. Er liebte Lavendel. Fest drückte er den zarten Körper an sich, sein Herz, sein Leben.

„Daddy." Ihre Stimme, nicht mehr als ein Hauch, war Engelsmusik in seinen Ohren. Das Wort – sein Lebensinhalt. Es war schon erstaunlich, was eine einzige Nacht hervorgebracht hatte.

Schließlich löste er sich aus ihrer Umklammerung und schob sie etwas von sich, betrachtete sie.

„Du hast dich kein bisschen verändert"; stellte er fest.

„Aber du. Ich dachte ich sehe dich nie wieder", Tränen traten ihr in die Augen, rollten über ihre geröteten Backen. Väterlich wischte er sie mit dem Daumen beiseite.

„Ich bin hier. Nur das zählt." Der Blick ihrer blauen Augen verschärfte sich, ging ihm durch und durch. Ihr konnte er nichts vormachen. Sie durchschaute ihn.

„Dad", meinte sie nur, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn auffordernd an.

Seufzend setzte er sich auf das schmale Bett. Sie setzte sich neben ihn, legte ihren Kopf an seine Schulter und lauschte, wie er sich den erlebten Horror von der Seele redete. Den Horror den er Nacht für Nacht in seinen Träumen wieder und wieder erlebte, der sich zu den anderen Alpträumen gesellte und ihn an den Rand des Wahnsinns trieb.

„Ich liebe dich", meinte sie schlicht als er geendet hatte und schlang ihm die Arme um den Hals. Ja das tat sie, seit sie zwei Jahre alt gewesen war, völlig bedingungslos und mit aller Hingabe. Nur wegen ihr hatte er sich damals Dumbledore angeschlossen. Sie akzeptierte ihn so wie er war, sie wusste alles über ihn, verstand ihn, vergab ihm.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Voller Ungeduld wanderte Albus durch sein Büro. Jetzt mussten die beiden aber wirklich langsam kommen. Er gönnte ihnen ja die Zeit, aber er saß hier wie auf heißen Kohlen. Eine Nacht und ein halber Tag mussten doch reichen! Oh, Albus sei nicht so egoistisch, schalt er sich, die beiden haben es auch ohne deine Ungeduld schwer genug.

Er erinnerte sich noch genau an die Nacht, als Severus Snape, mit der schlafenden Eliza auf dem Arm, hier aufgetaucht war. In dieser Nacht hatte Albus seine Tochter verloren und einen Verbündeten gewonnen. Nur gut hatte Severus noch rechtzeitig erkannt, dass das Mädchen sein Kind war, sonst hätte Tom auch sie getötet. Niemand hatte von diesem Verwandtschaftsverhältnis erfahren dürfen, sonst wäre Snapes Spionage aufgeflogen. Es war wie ein Wunder, dass niemand dahintergekommen war, während Eliza hier den Unterricht besucht hatte, denn es bestand eine nicht zu leugnende Ähnlichkeit zwischen den beiden. Äußerlich wie innerlich. Leider. Albus war sich ziemlich sicher, dass der Hut Eliza nach Slytherin gesteckt hätte. Das hätte was gegeben.

Wann kamen sie denn endlich?! Da hörte er Schritte auf der Treppe.

„Grandpa!" jauchzte Eliza.

Er breitete seine Arme aus und seine Enkelin flog mit wehenden Haaren hinein. Endlich.

„Schnatz"; murmelte der alte Mann zärtlich.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Spät am Abend schritt Draco durch die dunklen Gänge Hogwarts. In Dumbledores Büro sollte eine Besprechung stattfinden. Wie würde sich Dumbledore verhalten? Würde man ihm die Sorge um Eliza anmerken? Würde er irgendetwas darüber sagen? Sollte er ihn darauf ansprechen? Oder ging es heute Abend gar um die Befreiung von Albus Enkelin? Bereits den ganzen Tag kreisten seine Gedanken nur um das eine Thema und es machte ihn beinahe wahnsinnig wenn er sich vorstellte dass die lebendige Eliza nun in Voldemorts Händen war. Wenn er ihr auch nur ein Haar krümmte dann... dann... Seine Machtlosigkeit lähmte ihn innerlich. Ein grausames Gefühl. Machtlosigkeit. Wie konnte er als ein Malfoy nicht genügend Macht haben? Es fuchste ihn unheimlich, dass Voldemort mächtiger war. Das war einfach falsch. Der Lord war noch nicht einmal reinblütig! Der blonde Mann ballte seine Hände zu Fäusten. Seine Erziehung saß einfach zu tief. Egal wie sehr er an sich arbeitete, völlig würde er dieses Denken wohl niemals abschütteln können. Ebenso wenig wie sein Verhalten und sein Auftreten. Tief in seinem Inneren war und blieb ein kalter, grausamer und machthungriger Kern. Sein Erbe. Das Erbe seines Vaters.

Draco betrat das Büro des Schulleiters. Alle waren bereits da. Selbst Snape lehnte mit vor der Brust verschränkten Armen an einem Regal und blickte finster in die Runde. Finsterer als die Tage zuvor, doch das dürfte an der Anwesenheit von Sirius und Remus liegen, mutmaßte Draco. Er ließ sich auf dem freien Stuhl gegenüber Harry nieder. Dieser schaute nur kurz zu ihm herüber, bevor sich die grünen Augen wieder auf seine Hände senkten, die ineinandergefaltet in seinem Schoss lagen.

„Wir sind vollzählig", erklärte Dumbledore.

Ron stand auf und blickte ernst in die Runde. „Wir haben eine sehr wichtige Information erhalten", begann der Minister. „Am 31.12. also an Silvester soll in einer Klosterruine nahe Nottingham eine Todesserversammlung stattfinden. Das ist unsere Chance!" Rons Wangen glühten und in seinen Augen blitzte es.

„Dann werden wir die Kerle mal so richtig aufmischen!", erklärte Fred Weasley begeistert.

„Ja, wir rocken das Haus!", stimmte George mit ein.

„Gnade?", fragte Percy nur mit ruhiger Stimme und sah Ron fest in die Augen.

„Keine Gnade."

Stille senkte sich über den Raum. Jeder hing seinen eigenen finsteren Gedanken nach. Draco konnte sich denken, dass Albus von dieser „keine-Gnade-Sache" nicht sehr viel hielt. Sie begaben sich damit auf einen gefährlichen Weg. Doch was das anging ließ Ron nicht mit sich reden, ebenso wenig wie die restlichen Weasleys. Da konnte er einfach stur sein wie ein Esel.

„Es gibt noch eine Neuigkeit", kam es schließlich von Dumbledore. „Einen kleinen Sieg haben wir bereits über Voldemort davongetragen." Der alte Mann ließ seinen Blick über die Anwesenden gleiten. Dann richtete er seine blauen Augen auf eine dunkle Ecke im hinteren Teil des Raumes. Alle Blicke folgten dem seinen.

„Guten Abend zusammen."

Eliza! Er kannte diese klare, nicht zu hohe, bestimmte Stimme mit dem leicht spöttischen Unterton. Dann trat sie aus dem Schatten und lächelte ihren Großvater an.

„Darf ich vorstellen"; sagte dieser. „Meine Enkelin Eliza. Sie konnte mit unglaublichem Glück Voldemort entkommen."

Draco konnte den Blick nicht von ihr nehmen. Sie war noch schöner als er sie in Erinnerung gehabt hatte. Jetzt richtete sich ihr Blick auf ihn. Ein wohliger Schauer lief ihm den Rücken hinunter und er bekam Gänsehaut. Dieser Blick. Sie sah ihn an, lächelte ihm zu. Sie lächelte ihn an! Ihn! Er spürte wie sich seine Mundwinkel nach oben zogen. Er lächelte zurück.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Wenig später stand Harry oben auf dem Astrologieturm. Tief sog er die frische, kalte Luft ein, genoss das Gefühl von stechenden heißkalten Nadeln auf seinen glühenden Wangen. Er fühlte wie sich Kälte auf sein Gesicht legte, es überzog, in die Haut eindrang. Das silbrige Licht des Mondes ließ die schneebedeckte Landschaft unwirklich erscheinen, geisterhaft. Der Mond. Die große blasse Scheibe erinnerte ihn an Draco.

„Draco", flüsterte der junge Mann. Das Bild des blonden Mannes tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Wie er lächelte. Er sah den Ausdruck in seinen Augen als er Eliza angeschaut hatte. Da hatte es nichts gegeben, was man hätte falsch interpretieren können.

Der Schock, der sich gnädig über Harry gelegt hatte verging. Nun spürte er wie Schmerz brutal sein Herz umklammerte, zudrückte und einen Teil herausriss. Ein gequälter Schrei kam über seine Lippen, wurde vom eisigen Wind davongetragen und verhallte ungehört. Harry sackte kraftlos zusammen, setzte sich in den weißen weichen Schnee. Heiße Tränen kullerten über sein kaltes Gesicht. Kälte drang in seine Kleidung ein, erfasste sein Fleisch, kroch tiefer und fraß sich in sein blutendes Herz.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Draco spazierte über den schneebedeckten Rasen. Fasziniert betrachtete er wie das Mondlicht die kleinen Wasserkristalle zum glitzern brachte, wie diese mit den funkelnden Sternen um die Wette strahlten. Wie schön diese Welt doch war. Wie wundervoll. Doch im Vergleich zu Elizas Lächeln verblasste alles. Er konnte sein Glück kaum fassen. Unbändige Freude strömte durch seine Adern, ließ ihn schweben. Sein Herz pumpte Kraft durch seinen Körper. Ja, nun konnte er alles schaffen, alles durchstehen. Die dunkle Zeit war vorüber. Ab jetzt würde für ihn die Sonne wieder scheinen. Eliza.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Voldemort war wütend. Sehr wütend. Nicht nur, dass Dumbledores Enkelin verschwunden war, nein, anscheinend war auch noch Severus Snape wieder aufgetaucht. Wie schön für den tatterigen Greis in Hogwarts. Sollte er sich doch daran tot freuen, denn wer zuletzt lachte, das würde er sein. Eliza hin, Severus her, das änderte nichts an seinem genialen Plan und die Grundlagen dafür waren gelegt. In diesem Spiel würde der Gewinner alles und der Verlierer gar nichts bekommen und gewinnen würde er, soviel stand fest.

Tief atmete er die kalte Nachtluft ein, die durch das offene Fenster hereinströmte. Selbstverliebt ergötzte er sich an dem überirdischen Glanz, den das helle Mondlicht auf den Kronleuchter, die silbernen Kerzenständer und die Kristallgläser zauberte.

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Mief. Was war das für ein Mief? Er schlug die Augen auf. Wieso muffelte es hier drinnen so? Wieso lüftete keiner? Sein Blick fiel auf die verdreckten Fensterscheiben, durch die er einen matt glänzenden Mond ausmachte. Langsam gewöhnten sich seine Augen an das schummrige Dunkel. Wo war er denn hier gelandet? Diese Bruchbude konnte ja jeden Moment einstürzen! Hey, wo waren eigentlich die Wolkenkulisse, die tanzenden Dementoren, der bunte Todesserchor und der schicke singende Voldemort geblieben?

Knarrend öffnete sich die Tür und jemand kam herein.

„Hallo?" Ach du liebe Güte. Diese krächzende Stimme gehörte doch wohl nicht etwa ihm? Ihm? Wer war er überhaupt? Etwas fiel scheppernd zu Boden, dann wurde es hell.

„Bei Merlin! Sie sind wach!", sagte die Person. Wurmschwanz. Schlagartig kehrte die Erinnerung zurück.

Ha! Ein triumphierendes Lächeln breite sich auf dem blassen, kühlen Gesicht aus. Leise begann Lucius Malfoy zu singen:

„When I die and they lay me to rest
Gonna go to the place that's the best
when I lay me down to die
goin' up to the Spirit in the sky!"

Ende Teil 2

Wer hält das ganze jetzt für eine Mary-Sue? ^^

Kleine Anmerkung: Meine Geschichte ist ein weiterer Beweis für folgende Feststellung: Snape hat IMMER eine Tochter.
(Wobei, es gibt eine Geschichte, da bekommen Snape und Lucius einen Sohn * g*. Ist aber nicht von mir.)

Ich konnte mir diese Singnummer einfach nicht verkneifen. Das verwendete Lied stammt übrigens von Gareth Gates und trägt den Titel „Spirit in the sky". Guckt euch mal das Video an (falls das noch läuft) und stellt euch vor, das wäre Voldemort und die indischen Leutchens Todesser und Dementoren * hähä*. (Lässt sich bei mir schon eine Überdosis Harry Potter feststellen? * ggg*)

Kommentar von Mohnblume: Ich möchte nur mal anmerken, das ich (die Betaleserin) nichts für Musicaleinlagen kann. *g*

#####################

Noch was in eigenem Interesse. Kann mir jemand sagen welche Augenfarbe Remus hat?