Völlig unglaublich, aber wahr... es geht weiter und das nach fast 7 Monaten Pause. Jaha. Und ich werde diese Geschichte noch zu ende bringen. Ooooh ja. Und zwar so wahr ich gemein, boshaft, versaut und süchtig nach Süßigkeiten bin .

An dieser Stelle dürfen sich folgende Personen gegrüßt, geknuddelt und mit Dank für ein Review überhäuft fühlen:
Angel Liam, hermy24, moonshine88, LeakyC, Sunnylein, Jinx, Ginny8, suffer, jinx heledir, Blue, Kira, Dray

17.

Flehend richtete Draco seinen Blick auf Mme Pomfrey, als sich diese ihm endlich zuwand.

„Die Schnitte sind versorgt, das Blut regeneriert sich. Mehr kann ich nicht tun. Es hängt nun von Harry ab. Hoffen wir, dass er stark genug ist.", meinte Poppy leise und ernst.

„Kann ich bei ihm bleiben?", fragte Draco matt.

Poppy nickte nur und verließ dann die Krankenstation, um dem Schulleiter Bericht zu erstatten.

Der junge Zaubertränkemeister zog sich einen Stuhl neben das Bett und ließ sich niedergeschlagen darauf sinken.

Schrecklich blass lag der Schwarzhaarige in den Kissen, die blutleeren Lippen leicht geöffnet, die Atembewegungen des Brustkorbs waren kaum zu erahnen.

„Oh Harry.", murmelte Draco verzweifelt und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

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Harry hatte das Gefühl, schwerelos zu sein. Schwerelos, doch er fiel, immer tiefer und tiefer in Dunkelheit und Kälte. Bilder seiner Freunde zogen an ihm vorbei. Die Bilder all derer, die sterben mussten – wegen ihm. Was hielt ihn noch im Leben? Warum gab er nicht einfach auf? Aufgeben. Diesen Alptraum beenden.

„Oh Harry."

Das war Dracos Stimme. Draco. ‚Halt mich fest. Spürst du nicht, dass du mich verlierst? Nimm mich in den Arm und halt mich.'

Doch kein Laut kam über Harrys Lippen. Sein Körper gehorchte ihm nicht. Wozu auch? Einfach weiter fallen lassen, die Dunkelheit, Kälte und Einsamkeit mit offenen Armen empfangen. Ja.

Aufgeben.

Nein. Er durfte jetzt nicht aufgeben. Er konnte Voldemort nicht einfach die Welt überlassen, ihn ungestraft entkommen lassen.

„Halt mich." Es war nicht mehr als ein Hauch.

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Draco sah auf. Hatte er sich das gerade eingebildet? Er hatte tatsächlich geglaubt, Harrys Stimme zu hören, doch der Gryffindor lag immer noch unbewegt und mit geschlossenen Augen da. Zögernd griff der junge Zaubertränkemeister nach einer der blassen, kalten Hände, nahm diese zwischen seine und setzte zärtlich einen Kuss auf den Handrücken.

„Harry, ich bin hier."

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Draco war da.

Mühsam versuchte Harry, sein Bewusstsein aus dem zähen, schwarzen Sumpf zu befreien, die Kälte abzuschütteln. Doch er schaffte es nicht. Zu sehr war er darin gefangen.

„Halt mich fest.", murmelte Harry schwach.

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Dracos Augen weiteten sich überrascht. Dann schlang er seine Arme um den verletzen Körper und zog ihn eng an sich.

Sanft strich er über die schwarzen Haare, die blassen Wangen, den Rücken.

„Harry. Kämpfe, sei stark.", flüsterte er beruhigend.

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Harry klammerte sich an Dracos Stimme, folgte ihr, folgte den Berührungen, spürte, wie er sich langsam nach oben kämpfte.

„Draco.", seufzte Harry und schlang nun seinerseits die Arme um den Blonden, um dessen warmen Körper, schmiegte sein Gesicht in dessen Halsbeuge, sog den Duft der weichen Haut, der Haare ein.

Dunkelheit und Kälte lauerten noch immer in seinem Herzen, seinen Gedanken. Warteten nur darauf, ihn wieder zu sich herabzuziehen, streckten schon wieder gierig ihre Krallen nach ihm aus.

„Ich schaff das nicht allein. Draco, ich brauche dich."

Verzweifelt klammerte sich Harry an seinen ehemaligen Feind.

„Ich gebe dir alles, was du brauchst, alles, was ich geben kann.", flüsterte Draco mit stockender Stimme.

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Lautlos zog sich Dumbledore zurück, der die beiden unbemerkt von der Tür aus beobachtet hatte. Mit einer Bewegung, die ihn unendliche Anstrengung zu kosten schien, nahm der Schulleiter seine Brille ab und rieb sich die müden, brennenden Augen. Ein außergewöhnliches Zeichen der Schwäche, doch es waren auch außergewöhnliche Zeiten.

Ein leises, wohlüberlegtes Räuspern ließ ihn aufsehen.

„Sirius wartet in deinem Büro.", erklärte Severus leise.

Dumbledore nickte und setzte sich seine Brille wieder auf, straffte die Schultern und atmete tief durch. Es würde nicht einfach werden, Harrys Paten zu erklären, was passiert war, und ihn dann davon abzuhalten, sofort in die Krankenstation zu stürzen – Harry und Draco brauchten Zeit.

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Voldemort war sauer. Stinksauer. Zitternd vor Wut marschierte er in seinem ehemals schön eingerichteten Zimmer hin und her. Jetzt glich der Raum jedoch eher einem Schlachtfeld. Kein einziger Gegenstand hatte seinem rasenden Tobsuchtsanfall überlebt, alles lag zertrümmert und teilweise rauchend auf dem Boden.

Dieser verfluchte Weasley! Diese Ausgeburt an Idiotie hatte ihm - ihm! - Lord Voldemort! - die Tour vermasselt, hatte tatsächlich seine Pläne durchschaut und durchkreuzt!

Gestern noch hatte er sich kurz vor dem Ziel gesehen - und heute? War alles zunichte. Zunichte gemacht durch Weasley!

Voldemort hatte bereits kurz nach Mitternacht die neue Ausgabe des Tagespropheten in der Hand gehalten, druckfrisch. Er hatte zunächst nicht glauben wollen, was er da gesehen hatte. Dieser Hundsfott von Weasley hatte einen Abschiedsbrief geschrieben - und was für einen! - und seine irren Brüder hatten nichts besseres zu tun gehabt, als diesen dem Tagespropheten zukommen zu lassen. Und dazu noch Auszüge aus dieser vermaledeiten Akte über Cline, mit dieser vor Sarkasmus triefenden Bemerkung (Für L.V. Mit den besten Grüßen Ron Weasley.). Das hätte er dieser Witzfigur gar nicht zugetraut.

Cline, dieser Idiot! Dem würde er sein Spatzenhirn aus dem Kopf quetschen!

Ach, es war doch eine Schande! Sein schöner ausgefeilter Plan war einfach dahin.

Es sei denn... Potter war garantiert durch den Verlust seines Freundes geschwächt. Vielleicht waren die ganzen Bemühungen doch nicht ganz umsonst gewesen. In Voldemorts Augen blitzte es. Ja, wenn Potter jetzt geschwächt war... Er durfte keine Zeit verlieren, jetzt war der richtige Moment, um anzugreifen, um Askaban zurückzuerobern, Hogwarts einzunehmen, Potter zu töten.

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Das Schwarz der Nacht wurde am Horizont von einem blassen Grau vertrieben, die Sterne verblassten und in wenigen Stunden würden die ersten Sonnenstrahlen ihr Licht auf Hogwarts werfen.

„Tom wird zuschlagen.", erklärte Dumbledore und wand sich wieder den Anwesenden in seinem Büro zu. „Sein Plan ist dahin und er wird damit rechnen, dass Harry geschwächt ist. Er wird wissen, dass das möglicherweise seine letzte Chance ist."

„Was schlägst du also vor?", fragte Sirius und seinen geröteten Augen und den dunklen Schatten darunter, sah man an, dass er die Nacht über nicht geschlafen hatte.

„Toms primäres Ziel ist mit Sicherheit Askaban. Allerdings müssen wir damit rechnen, dass es überall im Land zu Zwischenfällen kommen wird. Er hat genügend Leute und die Dementoren."

Dumbledore seufzte und fuhr sich wieder mit einer Hand über die Augen. Ein Zeichen, das den anderen im Raum zeigte, wie ernst die Lage war.

„Glaubst du, er wird es wagen, Hogwarts anzugreifen?", fragte Fred. Auf dessen versteinerter Miene konnte man nicht ablesen, was er gerade dachte oder wie es ihm ging. George war wie immer das Ebenbild seines Bruders, doch Charlies und Bills Gesichter waren deutlich gezeichnet von den schweren Schicksalsschlägen.

„Wir müssen mit allem rechnen. Ich habe bereits veranlasst, dass die Schüler, die sich noch hier befinden, nach Hause kommen. Wir haben zu wenig Leute, um Hogwarts für den Fall eines Angriffs zu schützen. Zumindest solange wir nicht hier sind."

„Was wird mit Harry?", fragte Sirius.

„Er bleibt hier. Ich will ihn nicht unnötig aufregen und die Dursleys... Nun ja. Aber ich will ihn nicht alleine lassen. Wer von euch erklärt sich bereit, die Aufgabe zu übernehmen, hier bei Harry zu bleiben?"

„Ich.", meinte Sirius sofort.

Albus seufzte. Damit hatte er gerechnet. Aber er brauchte Sirius in Askaban. Jedoch war es nicht an ihm, einen anderen auszuwählen. Albus suchte Severus' Blick und begegnete schließlich den schwarzen Augen des Zaubertränkemeisters, der mit undurchsichtiger Miene und verschränkten Armen dasaß.

Alle spürten das stumme Zwiegespräch zwischen den beiden.

Eliza war in den frühen Morgenstunden verschwunden und sowohl Severus als auch Albus wussten, dass sie zu Lucius gegangen war. Sie hatte sich endgültig entschieden und Albus hatte nicht länger die Augen vor der Wahrheit verschließen können. Dumbledore wusste auch, dass sich Severus damals nur wegen ihr seiner Sache angeschlossen hatte, und wenn sie jetzt weg war, auf welche Seite würde sich Severus dann schlagen?

Stumm flehte er den Zaubertränkemeister an, sich für ihn zu entscheiden, möglicherweise sogar hier bei Harry zu bleiben. Sirius war ein äußerst fähiger Zauberer, daran bestand kein Zweifel, aber im Falle eines Angriffs auf Hogwarts standen Harrys Chancen mit Severus an seiner Seite besser.

„Ich bleibe." Severus' Stimme war leise, aber klar und fest durch den Raum gedrungen. Erleichterung durchflutete Albus. Er vertraute Severus, wusste, dass er Harry nicht an Lucius ausliefern würde. – Er sah es in den schwarzen Augen.

„Albus!", fuhr Sirius auf.

„Sirius, wir brauchen dich in Askaban und Harry ist bei Severus in guten Händen." Dumbledores Stimme machte klar, dass er keine Widerrede duldete.

In diesem Moment trat Percy in das Büro.

„Wir haben die Bestätigung. Die Todesser werden Askaban angreifen. Die Auroren sind bereit.", erklärte er sachlich.

„Es ist soweit. Brechen wir auf."

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Draco sah auf, als Severus die Krankenstation betrat.

„Es geht los. Du wirst mit den anderen nach Askaban gehen, sie warten unten.", erklärte der Zaubertränkemeister.

„Und Harry?"

„Ich werde bei ihm bleiben."

Draco konnte nur nicken. Er wollte nicht gehen. Wer konnte ihm schon sagen, ob er Harry jemals wiedersehen würde?

„Könntest du mich noch einen Moment mit ihm alleine lassen?", bat Draco mit zugeschnürter Kehle leise.

Snape nickte kaum merklich und verließ den Raum.

Zärtlich blickte der Blonde auf das blasse, schlafende Gesicht von Harry. Langsam beugte er sich über den Schlafenden und legte seinen Mund auf die blassen, erstaunlich weichen Lippen des Schwarzhaarigen.

„Ich liebe dich.", flüsterte er, als er sich wieder von Harry löste. Eine kalte Hand schloss sich um sein Handgelenk und Harry öffnete die Augen.

„Ich liebe dich auch.", hauchte dieser. „Versprich mir, dass nicht auch du mich noch verlässt."

Der Klos in Dracos Hals zog sich schmerzhaft zusammen. Ohne seinen Blick von Harrys grünen Augen abzuwenden, griff er nach dessen Hand und drückte sie an seine Lippen. Dann ließ er ihn los und ging zur Tür. Er spürte, dass Harrys Blick ihm folgte. Bevor er die Tür öffnete, wand er sich um.

„Ich verspreche es, ich komme zurück." Es war nicht mehr als ein Flüstern, aber Draco war sich sicher, dass Harry es gehört hatte. Schnell drehte er sich wieder um und verließ die Krankenstation, bevor er es nicht mehr gekonnt hätte.

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Severus lehnte an der Wand vor der Krankenstation und hatte sein Gesicht in seinen Händen vergraben. Schwäche, etwas, das er in der nächsten Zeit nicht mehr zeigen durfte, nicht mehr zulassen durfte.

Eliza war fort, doch er war noch hier, hier bei Harry Potter und würde es auch bleiben, koste es was es wolle.

Erst hatte er sich für Eliza Dumbledore angeschlossen, war dafür bereit gewesen, sein wertloses Leben zu opfern. Schließlich hatte er es nicht mehr für Eliza getan, sondern für die Sache und jetzt... Ja jetzt würde er sein Leben geben, um ...

„Snape?"

Sirius harsche Stimme riss den Zaubertränkemeister aus seinen Gedanken. Er konnte sich denken, was der Animagus wollte. Mit gespielter Gelassenheit blickte er Sirius ins Gesicht.

„Ja?"

„Wenn Harry auch nur ein Haar gekrümmt wird, mache ich dich dafür verantwortlich."

„Sicher wirst du das.", meinte Severus und ein herablassendes Lächeln verzog seine Mundwinkel. Harrys Haare würden nur über seine Leiche gekrümmt werden. Doch das überstieg - seiner Ansicht nach - Sirius' Horizont.

Der Animagus packte den Zaubertränkmeister am Kragen und drückte ihn fester gegen die Wand. Severus sah es in Sirius' Augen wütend aufblitzen.

„Snivellus, das ist mein Ernst", zischte er.

„Black, wann kapierst du endlich, dass wir auf der gleichen Seite stehen? Du hasst mich, ich hasse dich, wir beide hassen den Lord. Ist doch alles wunderbar. Ich weiß wirklich nicht, wo dein Problem liegt."

Sirius gab Severus wieder frei.

„Pass einfach auf ihn auf, okay?"

„Das hatte ich vor."

Sirius sah ihn noch einmal ernst an und eilte dann davon.

Da kam Draco endlich aus der Krankenstation.

„Pass auf ihn auf.", flüsterte der Blonde nur und verschwand mit gesenktem Kopf in dem gleichen Gang, wie Sirius wenige Sekunden zuvor.

„Jaha.", knurrte Severus genervt und wand sich zur Tür.

„Severus?"

Remus leise, fragende Stimme ließ den Zaubertränkemeister wieder herumwirbeln.

„Bei Merlin, ich pass ja auf ihn auf! Das ist ja schließlich meine Aufgabe!"

Beinahe erschrocken sah Remus ihn an, dann blitzte es in seinen Bernsteinaugen amüsiert auf.

„Schön.", meinte der Werwolf. „Aber eigentlich wollte ich dir sagen, dass du auf dich aufpassen sollst."

„Was?", fragte Severus überrascht. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Das Gesicht des Werwolfs wurde ernst.

„Es ist nicht immer alles so, wie es scheint, Severus. Manchmal fehlt einem nur der Mut, um einige Dinge zu erklären. Ich -", Remus atmete tief durch, „Ich weiß nicht, ob ich es überstehe würde, dich noch ein zweites Mal... Pass einfach auf dich auf."

Bevor Severus irgendetwas erwidern konnte, war Remus schon wieder in dem Gang verschwunden.

Verwirrt starrte Snape ihm hinterher und betrat dann die Krankenstation.

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Voldemort beobachtete wie Dumbledore mit den Auroren Hogwarts verließ. Harry Potter war nicht unter ihnen. Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf Voldemorts schrecklichem Gesicht aus und ließ den beiden Todessern, die mit ihm warteten, das Blut in den Adern gefrieren.

Kaum waren die Auroren appariert, machten sich die drei Zauberer daran, die Schutzzauber, die auf Hogwarts lagen und dem Dunklen Lord das Eindringen versagten, zu brechen.

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to be continued