Autor: Ja, die Irre ist wieder daaahaaa!!!!! (Irre = Moku)

E-Mail: Mokuren@gmx.de

Kommentar: ... Ich übe mich im Schweigen. ... Ach egal. Ich schmeiße mein Schweigegelübde über Bord und wende meinem Leben einem neuen Ziel entgegen, das da hieße: ZERSTÖRUNG VORPUPERTÄRER TRÄUME UND WÜNSCHE!!!!-- (Is natürlich nur Spaß. Ich bin eine der unschuldigsten Fanficautorinnen, die Animexx zu Gesicht bekam. Heiß ja nicht xxx oder yyy oder zzz.) Tja, Leutchen, wenn ich leiden muss, müsst ihr es auch. ^^.
Dieses Mal werde ich das Thema "Liebe" in allen Varianten anschreiben. Ja, ich bin bei Sinnen. Und bei der FF heißt es dieses Mal nicht: Pärchen aufgeteilt und jeder hat seinen Partner und Friede, Freude, Eierkuchen und diese ganze Blumenmalerei und das Schönreden. Es wird eine, sagen wir mal, eigenwillige Variante der Liebe dargestellt.
Alita wird sie schon kennen, ne Litachan?

Grüße: Hm... Okay. Alle die immer noch darauf warten, dass ich endlich die witzige und harmlose Geschichte zu Nagi und Ken schreibe.
Alle die darauf warten, dass ich endlich mal 'ne het-Geschichte schreibe. (wenn's die gibt, bitte sagen und das Pairing auch ^^).
Alle die darauf warten, dass "If some Weiß-Boys have a cold" mit Kapitel eins sich zu meine anderen FFs gesellt. (Nicht das ich es nicht angefangen habe, aber bei Schwarz war es einfacher... bessere Pairings und Leute ^^).
Alle die immer noch auf "Black Dragon und white angel VI" warten. Falls es die noch gibt.
Alle die hoffen, dass ich aufhöre solchen Stuss zu schreiben. (Dazu gehört meine Familie und ein Teil meines Freundeskreises).
Alle die mich verwünschen, weil ich nie aus dem Knick komme. (ES TUT MIR JA AUCH LEID!!!!!!)
Ähm... Alle die sich noch angesprochen fühlen.

Widmung: "Ich will doch nur bei dir sein" - Autorin "Rikku-san"

~If it hurts, please make me cry~

Er saß zusammen gekauert in der Ecke und legte den Kopf auf seine Kniee. Keine Träne lief seinen Wangen herab, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte. Seine Lippen waren blutig, seine Haare zerzaust, seine Kleidung zerrissen oder im Zimmer verteilt und sein Blick war leer.
Eine Strähne fiel ihm in die Stirn und er strich sie mit zitternden Fingern heraus. Dann legte er sich seine Hand in den Nacken, stützte sich mit der anderen ab und stand auf. Er war noch wacklig auf den Beinen, doch als er grade stehen konnte, ging er auf die Tür zu, öffnete sie und schlich die Treppe hoch. Sobald er oben ankam, legte er seine Hand auf die Klinke der ersten Tür, ließ sie aber wieder los, drehte sich um und ging ins Bad. Er überlegte, ob er das Licht anschallten sollte, tat es und trat auf den Spiegel zu.
Seine blauen Augen blickten auf sich hinab und er spürte seinen eigenen verhassten Blick auf sich Ruhen und er spuckte das Spiegelbild an. Sein Spiegelbild. Dann wandte er sich der Dusche zu, entledigte sich seiner Bekleidung und ließ das kalte Wasser auf sich niederprasseln. Er drehte den Wasserhahn auf die kälteste Stufe und setzte sich mit angezogenen Beinen auf den Boden und auch als das Wasser kälter und kälter wurde rührte er sich nicht, blieb stumm sitzen und starrte auf sich hinab.
Nach einiger Zeit ging das Licht aus und er wusste das er eine halbe Stunde unter dem kalten Wasser saß. Sein Blick richtete sich auf und er sah direkt in den Strahl des Wassers der sich kurz darauf auch ausstellte. Alles im Badezimmer schaltete sich von alleine aus, wenn es nicht mehr auf Benutzung hindeutete.
Er blieb in der Dusche sitzen, ignorierte die Schmerzen, die durch die Kälte des Wassers entstanden waren, ignorierte das Zittern seines Körpers. Dann stand er auf, suchte sich ein Handtuch und legte es sich leicht um die Hüften. Ein Blick auf seine Armbanduhr, die er auf der Ablage liegen ließ, sagte ihm, dass es schon fast vier Uhr war.
Leise verließ er das Badezimmer, schlich in sein Zimmer und legte sich, ohne sich abzutrocknen in sein Bett. Sein Körper zitterte immer noch, seine Hände waren kalt und er fuhr sich mit ihnen über das Gesicht, welches nicht minder kälter war. Dann nahm er seine Decke und zog sie über seinen Körper, schloss die Augen und versuchte den nächsten Tag durch zu schlafen.

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Seine Tür sprang auf und der laute Aufschlag von ihr ließ ihn aus dem Bett springen und sich mit einem Gegenstand bewaffnen, der einer Waffe möglichst nahe kam. Zu schade nur, dass der nächstbeste Gegenstand sein Kuscheltier war und sich nicht gerade als Waffe eignete, es sei denn man hatte Angst vor rosa Hoppelhäschen mit einer Karotte in den Pfoten. Doch das war bei dem ungewünschten Eindringling leider nicht der Fall und so ließ er das Kuscheltier fallen und versuchte sich eine Ausrede für das Tier in seinem Bett einfallen zu lassen, was sich allerdings als reichlich schwer erwies, denn wie erklärte man einem blonden Playboy möglichst schonend und neutral, dass man ohne dem Viech Angst im Dunkel hatte, und das ganze ohne, dass er in schallendes Gelächter ausbrach welches in hysterisches umschlagen könnte?
Gute Frage. Und auch er konnte sie nicht beantworten, beließ es bei einem Grummeln der sich mit viel Phantasie nach "Was is'." anhörte. Er zog sich zurück unter die Decke und ließ sich von ihrer Wärme umschließen und war kurz davor zurück ins Land der Träume zu segeln, wenn nicht gewisser Eindringling die Bettdecke von ihn gerissen hätte und mit leisem Gebrüll** in sein Ohr schrie: "CHIBI!! DU KOMMST ZUR SPÄT ZUR SCHULE!!"
Der Junge sprang auf, einerseits wegen dieser überaus sanften Art von Yohji, ihn aus dem Bett zu holen und andererseits wegen der vollendeten Tatsache, dass er zu spät zur Schule kam. Mal wieder.
Er flitzte an den anderen vorbei ins Badezimmer und zog sich in vollendeter Grazie um, das hieß, er verlor mehrmals das Gleichgewicht und flog auf die Schnauze.... [Ähm... wie wäre es mit einem besseren Ausdruck dafür?]. Nach dieser anstrengenden Tat sprang er die Treppe runter, lief in die Küche um sein vorbereitetes Frühstück für Unterwegs und für die Schule einzupacken und verließ den Koneko no sumo le in einer Rekordzeit.
Ken sah ihm nach und lächelte, klickte auf die Stoppuhr und las vier ' zehn ab.
"Seine neue Bestzeit." sagte er und drehte sich zu den anderen beiden um.
"Ich bin immer noch der Meinung, wir sollten ihn früher wecken und trotzdem sagen, dass er zu spät kommt." meckerte der Rothaarige, drehte sich um und verschwand im Laden. Ken stampfte ihm hinter her und grinste.
"So bleibt er wenigstens fit."

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Er saß in seinem Klassenraum in der hintersten Ecke und tippte auf seinem Labtop. Er musste einen neuen Auftrag bearbeiten und benutzte den Anschluss der Schule, damit man ihn schwieriger zurück verfolgen konnte, wenn sie es überhaupt schafften. Die anderen Schüler im Raum standen in einem Kreis, redeten über die neusten Neuigkeiten, Mode, Pop-Bands und andere Sachen, über die sich Jugendliche normaler weise unterhielten. Er hörte nicht zu, fand diesen Tratsch zu sinnlos und unwichtig. Er selber sagte nur etwas, wenn es von Bedeutung war. So hatte er es sich angewöhnt oder so hatte er es schon immer gemacht. Es war eine Möglichkeit Streitereien aus dem Weg zu gehen, zumindest auf der Straße.
Er spürte wie sich Blicke auf ihn richteten und hörte wie sein Name geflüstert wurde, doch er ignorierte es. Eine Strähne fiel ihm ins Gesicht und er strich sie sich heraus, berührte seine Wange und zuckte zusammen. Er hatte vergessen, dass sie angeschwollen war, hatte die letzte Nacht und den Morgen versucht sie nicht zu berühren, doch jetzt fiel es ihm wieder ein. Nun war ihm auch der Grund bekannt, warum sie tuschelten.
Es klingelte, seine Arbeit war gerade beendet und so schloss er seinen Labtop, legte ihn zurück in seine Tasche und öffnete die Seite des Buches, welche der Lehrer ihnen nannte.
"Naoe! Lesen!"
Er stand auf, las den Abschnitt des Textes im perfekten Englisch. Die Blicke richteten sich auf ihn. Es war die erste Englischstunde in dieser Klasse und er wusste was in den Pausen folgen würde. Er überlegte, ob er vielleicht Fehler hätte einbauen sollen, aber damit wäre Crawford nicht einverstanden gewesen und seine Bestrafungen waren schlimmer, als die jedes Schülers.
Er setzte sich, der Lehrer lobte ihn und die Blicke wandten sich ab.
Nächste Stunde hatte er Mathematik. Er wusste, dass er auch in diesem Fach rangenommen wurde. Wieder nur richtige Antworten geben würde und die Blicke sich auf ihn richteten.
Die Pause. Er brauchte nicht Crawfords Kräfte um zu sehen was passieren würde. Vielleicht noch nicht gleich, aber in den folgenden Tagen würden sie auf ihn aufmerksam werden. Auf den Neuen. Auf den Streber. Vielleicht auch auf den Freak oder das Monster.

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Es klingelte zur Pause und er atmete auf. Glücklich schloss er das Buch und packte seine Sachen ein. Zusammen mit seinen Klassenkameraden verließ er den Raum, redete mit ihnen über die nächste Stunde, die Hausaufgaben und verschiedenen Nichtigkeiten. Er lächelte und betrat den Schulhof. Er hatte jetzt Pause und wollte sie genießen, nicht mit Schule vergeuden. Zusammen mit seinen Freunden setzte er sich auf eine Bank, beobachtete die anderen Schüler, wie sie über den Schulhof rannten, redeten, zusammen Musik hörten. Er lächelte, wandte sich dann seinen Freunden zu und lachte mit ihnen.
"Hey, wir haben einen Neuen in der Englischklasse." meinte ein Mädchen und ihr Lächeln verschwand. "Er scheint jünger zu sein als wir, aber sein Englisch ist perfekt. Er tut mir jetzt schon leid." Die anderen nickten zustimmend. Doch Omi verstand nicht, schüttelte aber den Kopf um auch nicht weiter darauf einzugehen. "Scheint wohl auch der zu sein, mit dem ich Mathe habe." Ein Junge gesellte sich zu ihnen und setzte sich neben ihn. "Ich weiß nicht wie er heißt, aber der Lehrer hat fast nur ihn dran genommen, weil seine Antworten immer richtig waren. Er scheint wohl ein Genie zu sein, so wie unser Omi, was?" Er gab dem Blonden ein kleinen Stoß in die Rippen und lachte. "Wenn er wirklich jünger ist, dann ist er klüger als du. Wirst du da nicht eifersüchtig?" Omi lachte, schüttelte den Kopf. "Ich würde gerne mit ihm zusammen in eine Klasse gehen. Wie lange ist er denn schon an unserer Schule?" Die anderen zuckten mit den Schultern. "Eine Woche vielleicht."
Es klingelte erneut. Nächste Stunde Japanisch, danach Mathematik. Er stöhnte. Er hasste Mathematik mit diesem Lehrer, doch er konnte sich nicht dagegen wehren und stand auf.

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Informatik. Endlich ein Fach wo er nicht ran genommen werden konnte, so dachte er. Doch der Lehrer rief ihn auf und alle Blicke wandten sich erwartend auf ihn. Der Lehrer folgte seinen Bewegungen, als er auf die Tafel zu kam.
"Etwas ganz einfaches. Schreibe ein Programm zur Abfrage."
Über Nagis Lippen lief ein sarkastisches Lächeln. Das war mehr als nur einfach. Ein Kinderspiel.
"Was soll abgefragt werden?" fragte er in seiner monotonen Stimme, sein leichtes Lächeln verschwunden.
"Mehrwertsteuer. Sieben Prozent und sechzehn Prozent. Letzteres als Ausschluss."
Wieder grinste Nagi. Das Schüler nur so was leichtes an dieser Schule lernen verwunderte ihn etwas, ließ ihn nur über die Dummheit der Lehrer schmunzeln. Er beschloss, das Programm so primitiv wie möglich zu schreiben, damit es auch die Letzten verstanden.
Der Lehrer beobachtete Nagi beim Schreiben, nickte, sobald er das Programm beendet hatte, ließ Nagi zurück auf seinen Platz. Blicke folgten ihm wohin er auch ging, doch er versuchte sie zu ignorieren. "Schreibt jetzt alle das Programm ab. Danach möchte ich, dass ihr ein neues schreibt über die Berechnung einer Wurzel." Wieder schmunzelte Nagi, er brauchte dieses Programm nicht schreiben, er konnte es bereits, aber wenn der Lehrer es auch von ihm verlangte, musste er es wohl machen. Also fing er an und war nach knapp fünf Minuten fertig, während andere Schüler noch immer an dem ersten Programm arbeiteten. Das Niveau dieser Schule lag wohl doch ziemlich weit unten.
Hier nach hatte er Chemie. Er holte sein Chemiebuch raus und studierte die aufgetragenen Seiten. Isomerie. Diese Schule war einfach zu einfach.

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Der Mathelehrer betrat den Raum und er versteckte sich hinter den anderen Schülern. Er hasste diesen Lehrer, er wusste nicht wieso, aber er hasste ihn.
"Omi Tsukiyono!"
Er sprang auf. Jetzt wusste er es wieder.
"Hausaufgaben vorlesen. Du bekommst eine Zensur."
Er schluckte, hoffte die Antworten waren richtig.
"Gegeben: Ko = 1000; N = 10 Jahre; Kn = 1623,89.
Gesucht: p.
Formel..."
Der Lehrer nickte. Und Omi fuhr fort, hoffte das die anderen Antworten richtig waren.
"Setzen! 1."
Er setzte sich und jemand klopfte ihm auf die Schulter.
"Gut gemacht, Omi. Du bist wirklich ein Genie."
Er nickte und der andere grinste. "Demnächst werde ich von dir abschreiben, Omi." "Wir werden sehen, ob ich die anderen Aufgaben lösen kann. Die waren schon ein bisschen schwer." Das Mädchen neben Omi tippte ihm auf die Schulter. "Red' keinen Unsinn. Wir wissen doch, dass es für dich leicht war."
"Ruhe!"

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"Hey Neuer!"
Er drehte sich zu ihnen um. Jetzt war es also soweit. Sie wurden aufmerksam auf ihn. Nachdem er die drei Jungs prüfend angesehen hatte, wandte er sich wieder ab und ging weiter, doch er wurde brutal nach hinten gerissen und seine Tasche wurde ihm abgenommen.
"Was ist? Denkst du etwa wir sind zu niveaulos, als dass du mit uns reden müsstest?" Der Anführer, vermutete er.
Er zuckte die Schultern, sah sie ruhig an und schwieg.
"Hast du keinen Mund oder was?"
Ein anderer Junge mit schwarzen Haaren stellte sich neben den ersten und ließ seinen Blick über Nagi wandern. "Das ist doch der Kerl der mit den drei Ausländern zusammen wohnt, oder? Einer von diesen Freaks." Er sagte immer noch nichts, wartete einfach ab. "Stimmt das?"
"Wenn ihr jetzt über mich reden wollt, das könnt ihr doch auch ohne mein Beisein."
Damit nahm er seine Tasche und drehte sich um, wurde aber sofort wieder festgehalten. Dieses Mal von einem anderen Jungen mit gefärbten blonden Haaren. "Er scheint auch ein Ausländer zu sein." Der Junge zog an seinen Haaren und Nagi schlug die Hand weg. Dadurch traf ihn ein Tritt in den Magen und er krümmte sich. "Werd' nicht frech, Kleiner. Du glaubst wohl, du bist etwas Besseres, was?" Er richtete sich auf. Traf den Blick des Redners. "Ich glaube nie."
Ihre Blicke wurden zornig und sie traten ihm erneut in die Magenkuhle, schlugen ihm mit den Fäusten ins Gesicht, doch er sagte nichts, wimmerte nicht einmal, sondern nahm alles hin. Nach einer Weile hörten sie auf, sahen fragend auf ihn nieder.
"Hey, spürst du überhaupt keinen Schmerz?"
Nagi zog seine Beine an, setzte sich auf seine Kniee und hielt sich den Bauch. Sein Blick richtete sich auf.
"Er weint noch nicht einmal."
"Er hat ja auch noch nicht einmal gewimmert."
Der Brünette sah sie an, mit seinem leeren blauen Augen, zeigte weder Schmerz noch Trauer. "Sieh uns nicht so an." Erneut schlug der Schwarzhaarige auf Nagi ein, ließ nicht locker, bis seine Hand mit Blut beschmiert war. Er schreckte zurück, sah den zusammen gekrümmten Jungen an, welcher sich gleich wieder aufrichtete. Aus seiner Nase tropfte Blut, sowie aus den Mundwinkeln, blutige Schrammen zogen über seine Wangen und seine Arme, doch er sagte nichts, schaute stur grade aus, wartete auf mehr Prügel.
"Ich will das er weint, oder wenigstens wimmert. Bring ihn dazu die Klappe auf zu machen."
"Fühlst du dich sonst nicht bestätigt? Was gibt es dir, wenn jemand weint?" Er drehte seinen Kopf, sah zu dem Anführer. Dieser knirschte mit den Zähnen. "Leidest du unter Minderwertigkeitskomplexen, dass du andere verprügeln lässt? Wo wir gerade dabei sind, warum schlägst du nicht selber zu? Bist du zu schwach?" In seinem Blick flackerte etwas Höhnisches. Kurz darauf traf ihn ein neuer Schlag in den Bauch. "Du miese Ratte. Dafür, dass du dich nicht wehren kannst, spuckst du ganz schön große Töne. Du bist der Einzigste..." "Einzige. Das Wort Einzigste gibt es nicht." Wieder trat der Anführer zu und Nagi spuckte das Blut, welches sich im Mund sammelte aus. "Schade, dass dir keiner Hilft."
"Ja, wirklich schade. Nagi, du enttäuschst mich immer wieder. Du kommst auf eine neue Schule und gleich gibt es nur Ärger. Ich wunder mich aber, warum du dich nicht wehrst. Du könntest sie doch locker töten."
Er sah auf und die drei Jungs drehten ihre Köpfe und sahen einen grinsenden Rotschopf vor sich stehen. "Halt du die Klappe Gaijin*. Oder du bekommst auch noch was ab." Schuldig grinste und trat einen Schritt zur Seite. "Aber fangt bitte mit ihm an. Er mag so was." Der Rothaarige deutete auf den Iren hinter ihm und die Augen der Jungs weiteten sich. Sie gingen einen Schritt zurück und noch weiter, nahmen Abstand von Nagi.
"Steh auf Nagi. Wir müssen noch was erledigen. Brad hat dich für die nächsten Stunden entschuldigt."
Der Junge stützte sich mit einer Hand ab, stellte sich grade hin und folgte den anderen beiden, als wäre nichts passiert. Nur die Verletzungen zeigten, dass er verprügelt wurde, aber nicht sein Gang, seine Haltung, sein Augen.
//Geht's?//
/Brads Prügel ist schlimmer./

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Er drehte sich um und sah den drei Jungs hinterher, als sie den Klassenraum nach der sechsten Stunde verließen. Sie redeten über den neuen Schüler und er hatte das Gespräch belauscht, glaubte nicht, was er hörte. Er folgte ihnen nach draußen und rief einen Jungen mit Namen. Dieser drehte sich um und lächelte ihn an.
"Was ist Tsukiyono?"
Er schwieg, sein Blick war aufgebracht, doch dann fing er an zu reden, beschwerte sich bei ihnen, sie sollen die Schüler in Ruhe lassen. Fragte, was es ihnen brachte, wenn sie andere verprügelten.
"Hey, er hat uns genervt. Sein eingebildetes Auftreten, seine Ignoranz."
"Die anderen Jungs auch?"
Sie schwiegen, sahen einander an.
"Nein, bei ihnen hat es uns nur Spaß gemacht."
Seine Augen funkelten, doch er sagte nichts.
"Weißt du Omi, dieser Junge hat nicht einmal gewimmert und als seine Freunde ihn abholten, tat er so, als wäre nie was vorgefallen. Ich bezweifle, dass es ihm wehtat."
"Meine Hand war von seinem Blut bedeckt." flüsterte der Schwarzhaarige seinem Anführer zu. "Und er hat noch nicht einmal eine Miene verzogen."
"Das ist kein Grund ihn noch weiter zu verprügeln... Lasst ihn in Ruhe, Gunabaka."
"Hör zu Omi. Du solltest dich nicht mit uns anlegen, es sei denn du willst, dass wir dich so behandeln wie ihn. Eigentlich mögen wir dich, aber wir lassen uns nicht alles gefallen." Damit drehten sie sich um und verließen den Schulhof.

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Er stand im Badezimmer, hatte jetzt erst die Zeit gefunden sich zu pflegen. Leicht fuhr er mit den Lappen über seine Wange, versuchte das verkrustete Blut weg zu wischen, doch dann wurde ihm der Lappen aus der Hand genommen und er wurde behutsam von zwei Händen auf den Badewannenrand gedrückt. Er ließ zu, dass man ihm das Gesicht reinigte, ihn verarztete. Sobald Crawford den Lappen zur Seite legte, stand der Junge auf und drückte sich an den Älteren vorbei, vermied den Blickkontakt, doch er wurde aufgehalten und dazu gezwungen seinen Gegenüber anzusehen.
"Du hattest ein paar Fehlkalkulationen in der Ausarbeitung deines Plans." Crawford richtete sich auf, stellte sich direkt vor Nagi und sah ihn von oben an. "Hättet ich ihn nicht geprüft, hätten wir heute Probleme kriegen können." Er wich ein paar Schritte zurück, wurde aber dann von dem anderen gewaltsam gegen die Wand gedrückt. "Eigentlich dachte ich, dass du durch die Lektion gestern gelernt hättest." Nagi senkte seine Blick, erinnerte sich nur schmerzhaft an den letzten Abend oder besser an den Morgen zurück. "Du machst in letzter Zeit nur noch Fehler und ich bin nicht gewillt, dir das durch gehen zu lassen." Der Druck um seinem Handgelenk wurde stärker und es fing an zu schmerzen, doch er wehrte sich nicht, unterdrückte ein Wimmern. Dann spürte er Lippen, die sich auf seine verschrammte Wange legten, und wie sie langsam nach unten wanderten.
"Nagi! Bist du immer... noch... WAS ZUR HÖLLE SOLL DAS?"
Schuldig stellte sich breitbeinig vor den beiden hin und legte den Kopf etwas schief. Doch dann veränderte sich seine Miene und er zog Nagi von der Wand, weg in sein Zimmer. Dann drehte er sich um, ließ den Jungen zurück und verschwand im Badezimmer, schlug die Tür hinter sich zu.
Er hörte wie etwas zu Bruch ging und Schuldigs wütende und aufgebrachte Stimme. Er fluchte. Auf Deutsch. Das tat er nur, wenn er richtig wütend war oder mit Crawford redete. Dieses Mal traf beides zu. Er stand auf, schloss leise die Tür seines Zimmers ab und zog sich aus, legte sich ins Bett, obwohl es erst vier Uhr war. Schlafen war seine einzige Rettung und er hoffte, er würde bis zum nächsten Tag durch schlafen.

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"Hey Omi. Ich kauf' dir diese Blumen. Gefallen sie dir?" Er rieb sich verlegen den Hinterkopf und lächelte zaghaft. Das Mädchen vor ihm strahlte ihn mit erwartungsvollen Augen an und er nickte leicht. "Danke Omi." Sie drehte sich um und verließ hüpfend den Laden. Er hielt die Blumen in der Hand und wusste nicht so recht, wo er sie hinstellen sollte, doch schon nahm Ken sie ihm ab und stellte sie auf die Theke. "Wenn die Mädchen weiter so machen verfaulen unsere Blumen bei uns im Laden und unsere Kassen sind trotzdem voll." Omi grinste und lehnte sich auf den Besen. "Ich frage mich, ob die Blumen, die die Mädchen in unserem Laden kaufen uns auch geschenkt werden dürfen." Der Brünette schüttelte nur den Kopf und machte sich daran das nächste Gesteck herzurichten.
Dann hörten sie ein Klingeln. Ein neuer Kunde. Er drehte sich um und lächelte der Frau zu. Sie warf ihre Haare nach hinten und schüttelte leicht den Kopf. "Ist Yohji da?" Sie hatte eine hohe Stimme. Ken schüttelte den Kopf, fragte sie, ob er Yohji etwas ausrichten sollte. "Eigentlich wollte ich ihm heimzahlen, dass er nicht zu unserem Date erschien ist, aber ich weigere mich jemand anderes zu schlagen, als ihn." Sie lächelte, drehte sich um und öffnete die Tür, doch wurde von Omi festgehalten.
"Ich entschuldige mich für das Verhalten meines Freundes." sagte er und verbeugte sich. "Bitte nehmen sie diese Blumen. Sie bedeutet 'Verzeihen'. Nehmen sie sie an?"
Die Frau beugte sich runter und streichelte über Omis Kopf. "Ich nehme sie an." sagte sie und erhob sich, verließ den Laden.
Kurz darauf kam Yohji durch die selbe Tür herein und sah fragend zu seinen Freunden. "Also gut, was habt ihr gemacht, dass Miria mich nicht geschlagen hat?" Ken lächelte. "Omi hat sich für dich entschuldigt." meinte er und verließ den Laden. Der Blonde folgte ihm, warf Yohji ein freches Grinsen zu. "Aya müsste auch gleich kommen." meinte er noch, bevor er den Laden verließ.

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*gaijin - Ausländer
**Was für ein Widerspruch.