KAPITEL 9
SIX WAYS TO SUNDAY – Die Zeit vergeht
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Am darauf folgenden Tag machte sich Remus mit gemischten Gefühlen zum eigentlich gemeinsamen Frühstück in die Große Halle auf, obwohl er nicht damit rechnete, dass Snape oder Sirius auftauchen würde. Er und Dumbledore hatten natürlich niemandem von den seltsamen Vorfällen der letzten Tage berichtet. Aber er dachte nicht, dass es Severus besonders angenehm wäre auch nur auf einen der drei zu treffen, da sie ihn offensichtlich in einem 'Zustand der Schwäche' gesehen hatten, die ER sich nie eingestehen würde. Vor anderen schon gar nicht. Sein schon immer ungesund aufgeprägter Stolz allein sprach schon dagegen. Und Remus wusste noch immer nicht, was sich zwischen den beiden tatsächlich abgespielt hatte. Er konnte sich das alles einfach nicht erklären...
Umso erstaunter war Lupin, als er etwas später als gewöhnlich in der Großen Halle eintrudelte. Seltsamer Weise waren beim Essen ALLE anwesend. Auch Black und Snape saßen mit am Tisch und funkelten sich an, wie eh und je. °°WEM wollen die beiden eigentlich bitte WAS beweisen?°° fragte sich der Werwolf und schüttelte unmerklich den Kopf. Das war ja nicht zum aushalten. Einem Außenstehenden, wie in diesem Fall zum Beispiel Minerva McGonagall oder auch Hagrid, kam das wohl alles ganz normal vor. Wie immer eben. Aber ein leichtes Schulterzucken von Dumbledore zeigte ihm, dass auch er das Ganze alles andere als NORMAL fand, sich jedoch auch nicht zu helfen wusste und keine neuen Erkenntnisse hatte. Bedrückt kaute Remus Ewigkeiten auf einer Scheibe Toast herum. Wer sollte da noch durchblicken...
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So ging es Tag für Tag. Und aus Tagen wurden Wochen.
Weder Sirius noch Severus hatten den anderen erzählt, was zwischen ihnen passiert war. Beide blockten ab, sobald man sie auf den Vorfall ansprach. Snape überhörte wie üblich alle Fragen, die ihm unangenehm waren, tat als ob er nicht wisse um was es ginge oder rauschte ohne ein Wort mit wehenden Roben aus dem Zimmer. Und Black wechselte möglichst beiläufig das Thema oder machte sich ebenfalls einfach wortlos aus dem Staub.
Sirius hatte auch sein Versprechen gegenüber Severus nicht gebrochen - was dieser irritiert feststellte - und seinen Mund darüber gehalten, was diese verfluchten Sadisten mit ihm angestellt hatten. Der Slytherin wurde innerlich das Gefühl nicht los, dass Black sein Wissen sicherlich nur für eine bessere Gelegenheit aufbewahrte um ihn bloß zustellen. Warum sollte er den sonst alles für sich behalten. Aber auch bemerkte das seltsame Verhalten des verhassten Gryffindors. Und das schlimmste daran war wohl, dass er es einfach nicht richtig einschätzten konnte, was der Animagus damit bezweckte. Offener Hass war etwas mit dem Snape ohne Probleme umgehen konnte. Es war etwas ..Vertrautes. Doch Black schien im Geheimen irgendwas auszuhecken...
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Remus Lupin hatte es sich zur Aufgabe gemacht seine ehemaligen Klassenkameraden im Auge zu behallten und gelegentlich mit dem Direktor seine Beobachtungen auszutauschen.
Er bemerkte, dass die beiden Streithämmel sich möglichst unauffällig ein wenig von einander fern zuhalten schienen, hatten offensichtlich so etwas wie ein stilles Übereinkommen getroffen so zu tun, als wäre rein gar nichts gewesen. Der Werwolf wurde einfach nicht schlau aus den beiden. Denn WENN sie sich unweigerlich im Schloss über den Weg liefen, sprühten sie unnachgiebig Gift durch die Gegend. Jedoch musste Remus feststellen, dass Sirius schon seit einiger Zeit nicht mehr hinter Severus' Rücken über ihn und über seine Tätigkeiten in Voldemorts Reihen herzog, was früher eine seiner Lieblingsbeschäftigungen waren, wenn er nichts mit sich anzufangen wusste oder einfach nur sauer war. Er war irgendwie geworden. Und das nicht erst seit dem Vorfall in Snapes Räumen. °°Das ist wenigstens ein Anfang!°° dachte sich Lupin insgeheim. Gleichzeitig beunruhigte ihn dieses ungewöhnliche Verhalten zu tiefst. Sein Freund hatte sich sehr verändert in den letzten Wochen und Monaten.
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Wenn Severus dann aber vom Dunklen Lord gerufen wurde, war Sirius wieder das reinste Nervenbündel und von den anderen kaum zu ertragen. Für die meisten war das wiederum nichts Ungewöhnliches, da seine Stimmung die letzten Jahre immer zwischen Himmel-hoch-jauchzend und zu-Tode-betrübt war. Er hatte manchmal einfach seine Phasen in denen er über seine Zeit im Zauberergefängnis nachgrübelte, was alles hätte anders laufen können. Und in der nächsten Sekunde machte er Witze am laufenden Band (wohl eher um sich auf andere Gedanken zu bringen). Aber niemals war er so wie er jetzt war. In dem einen Moment ging er jedem auf die Nerven, doch mehr und mehr zog er sich zurück und sprach mit niemandem ein Wort, ging jedem aus dem Weg.
Für den genauen Beobachter, der 'fast' alle Hintergründe kannte, war es nun nicht mehr von der Hand zu weisen, dass sich Sirius Black eindeutig um den grimmigen Tränkeproffessor zu sorgen schien. Doch was ihn wirklich zu diesem recht extremen Sinneswandel gebracht hatte...?
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Was die anderen nicht wussten und auch Lupin und Dumbledore entging, war, dass Sirius zwar tatsächlich oft tagelang in seiner Animagusform im Verbotenen Wald unherwandelte um zu grübeln. Doch tat er dies viel mehr mit dem Hintergedanken, dass er dort den Platz, von dem Snape immer zu den Todessertreffen verschwand genau im Auge hatte. Hier konnte er unbemerkt Severus Rückkehr warten um ihm gegebenen Falls helfen zu können.
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Die Monate vergingen und die Schule hatte schon längst wieder angefangen.
Es wurde Winter und der erste Schnee begann zu fallen.
Eigentlich mochte Sirius den Schnee, tollte immer gerne als Hund in dem kalten Pulver umher. Es war irgendwie ...befreiend. Er hielt sich nicht sonderlich gerne innerhalb dicker Mauern auf, liebte es einen freien Blick auf den Himmel zu haben, wo nichts ihn einengte.
Doch für die schönen weißen Schlossgründe fehlte ihm im Moment einfach der Blick. Für ihn bedeutete der Schnee nun lediglich eines: aller höchste Gefahr!
Was wäre zum Beispiel, wenn Snape mitten in einer eisigen Nacht geschwächt von einem Treffen seiner Folterknechte zurückkam. ...Und keiner von ihnen würde ihn bemerken. ...Er würde er einfach erfrieren - direkt vor ihrer Nase.
Das war momentan das einzige was er sah, wenn er die weißen Flocken betrachtete ohne sie jedoch wirklich zu sehen. Es war doch schon seltsam, wie schnell sich Sichtweisen doch ändern können...
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Letztendlich waren Sirius Befürchtungen jedoch erst einmal unbegründet.
Einige Wochen tauchte Snape auf den ersten Blick wenigstens äußerlich wohlbehalten wieder auf dem Gelände von Hogwarts auf und so ließ Sirius ihn in Ruhe, wartete bis er im großen Schlossportal verschwand und lief dann seinerseits unentdeckt und unendlich erleichtert zurück zu den alten Gemäuern oder streifte noch eine Weile durch den Wald um seine Nerven zu beruhigen.
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Doch eines Nachts war es wieder so weit.
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FORTSETZUNG FOLGT...
Würde mich auch sehr darüber freuen, wenn wieder Mal einige den wunderschönen lilanen Butten in der linken unteren Ecke für sich entdecken würden. Es bereitet einfach unheimliche Freude. Und es ist immer schön zu wissen, wie euch mein Geschreibsel so gefällt, was ich anders machen könnte oder sollte, usw...und vielleicht kommen mir auch noch ein paar neu Ideen, die man in die Story einbauen könnte.
pathie 12000 Sorry noch mal wegen meiner gelegentlichen Ungeduld! Aber du machst es auch immer so spannend! :o)
FaFa Naja. Snape bleibt eben Snape! Jedenfalls fürs erste!
Persephone Lupin Das mit den Schönen Blümchen müsste doch nach der neuen Rechtschreibereform mittlerweile auch richtig sein, oder etwa nicht! ;o) Danke jedenfalls für den Hinweis, war mir gar nicht aufgefallen. Kriegst auch ein schönes lila ‚P'lümchen von mir. So ein nettes Rechtschreibprogramm bekommt wohl auch nicht alles mit! --- Wie du gesehen hast lässt sich Re schon nicht ganz so schnell abschütteln. Aber die beiden machen es einem ja auch nicht gerade leicht sie zu verstehen.
