KAPITEL 11

SPURLOS – In der Nacht


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Immer, wenn Sirius nach Snape sah, wälzte sich dieser wild von einer Seite auf die andere und gab erstickte Schreie von sich. Oder aber er lag wie ein Igel zusammengerollt in einer Ecke des Bettes und wimmerte und zitterte. ---Selbst das hat sich in den letzten Wochen und Monaten nicht gebessert--- dachte der Gryffindor betrübt. Ganz im Gegenteil. Doch er wollte ihn auch nicht wecken. Irgendwo hatte er mal gehört, dass man Leute in Mitten ihren Träumen nicht wecken sollte. Sie würden damit gewisse Erlebnisse verarbeiten. ---Das glaubst du doch wohl selbst nicht!--- schalt er sich. Bei ihm hatte das schließlich auch noch nie funktioniert. Und er konnte Severus einfach nicht so leiden sehen. Es zerriss ihm beinahe das Herz.

Wie konnte er ihm bloß helfen? Sirius zermarterte sich ohne Unterlass vergeblich den Kopf darüber, kam jedoch letztendlich immer wieder zu demselben Schluss: Er war einfach nicht der Richtige für diesen Job!

Sobald der blasse Zauberer wieder vollkommen bei sich wäre, würde er wieder komplett durchdrehen und ihn in hohem Bogen vor die Tür werfen. Womöglich in kleinen handlichen Stückchen...

Nein, er war hierfür nicht der Richtige!

Snape hasste ihn. Aber wer konnte es ihm verdenken, hatte Sirius doch vor einiger Zeit von sich selbst noch geglaubt den übellaunigen Slytherin aufs tiefste zu verabscheuen. Doch er konnte nichts gegen seine neuerlichen Gefühle machen, die er zwar noch nicht vollends verstand, die jedoch alles andere, aber sicher kein Hass mehr waren. Da war er sich sicher. Doch seine eigene Gefühlswelt musste warten, darüber würde er später nachdenken, wenn es Snape wieder etwas besser ginge.

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In den letzten Wochen und Monaten hatte sich Sirius' Einstellung gegenüber Severus fast um 180 Grad geändert, weil er plötzlich Dinge verstand, die er vorher einfach nicht sah, nicht sehen wollte und auch nicht verstehen wollte. Jetzt fühlte er sich irgendwie verantwortlich für ihn. Scheinbar schien sich sonst niemand sonderlich für das Befinden des Tränkemeisters zu interessieren. Nicht einmal Dumbledore, dem doch schon zu seiner eigenen Schulzeit nicht die geringste Kleinigkeit, die im Schloss abspielte, entging. Und der müsste mittlerweile doch am besten wissen, dass man es dem Slytherin nicht, wie den meisten Menschen, auf den ersten und auch sicher nicht auf den zweiten und dritten Blick ansehen würde, wenn es ihm nicht gut ging. Da musste schon etwas tiefer gebohrt werden.

Aber warum musste sich Snape auch immer gegen jeden und alles stellen der ihm Helfen wollte, das machte alles so unendlich viel schwieriger.

Doch auch in diesen Punkten konnte er ihn nur allzu gut verstehen. Er war selbst auch jemand, der alles immer mit sich alleine ausmachen und sich niemandem anvertrauen wollte. Bevor er als Schüler nach Hogwarts kam, war er jedenfalls so gewesen. Doch vor allem James und Remus hatten ihm beigebracht, dass es sich lohnen kann, wenn man anderen Menschen vertraut. Es war schön zu wissen, dass da immer jemand war, mit dem man reden konnte, wenn man es denn wollte. Es machte viele Dinge leichter zu ertragen, wenn man nicht alleine mit ihnen da stand.

Doch bei Peter hatte er auch wieder einmal gesehen, dass das Ganze auch nach hinten losgehen konnte.

Und seit dem er aus Askaban raus war, war er noch vorsichtiger geworden mit dem, was er anderen über sich erzählte. Remus vertraute er natürlich vollkommen. Aber genau wie James hatte er auch ihm nicht alles über seine Zeit vor der Schule und während den Ferien und seine Familie gesagt. Doch das meiste wussten sie, sprachen ihn aber normaler Weise nie von sich aus darauf an, da sie genau wussten, dass er nicht gerne daran dachte, sondern das Meiste einfach aus seinem Kopf verdrängen wollte.

Sirius war sich zwar sehr wohl bewusst, dass das mansche Ängste nicht gerade dazu brachte sich für immer in Luft aufzulösen. Aber er beschloss irgendwann, dass sie ihn nicht weiter zu interessieren hatten, wenn er gewissen Situationen einfach aus dem Weg ging. Und das hatte auch meistens so funktioniert. Und von seiner Familie waren auch nicht mehr viele übrig, die ihn an seine Vergangenheit erinnerten.

Und so hatte er eigentlich alles für seine Verhältnisse relativ gut im Griff. Auch seine ständigen Albträume verblassten damals immer mehr, als er endlich von zu Hause fort und bei James eingezogen war.

Doch dann kam der Tag an dem Wurmschwanz sie alle verriet.

Sirius wanderte unschuldig in das gefürchtete Zauberergefängnis. Und dort brachen alle Erinnerungen und Ängste rücksichtslos und ohne Erbarmen wieder über ihn herein.

Auch nach Askaban wachte er fast jede Nacht, wenn er denn mal schlief, schweißgebadet und schwer atmend auf. Oft fand er aber einfach nicht die Ruhe überhaupt ein Auge zu schließen. Doch er hatte ja Remus, mit dem er reden konnte. Und wenn er ihm die meisten Dinge regelrecht aus der Nase ziehen musste, musste er im Nachhinein immer zugeben, dass es ihm etwas half über seine Probleme mit jemandem zu sprechen, auch wenn ihm das nach seiner Flucht noch schwerer viel als vorher.

Doch für Severus hatte es offensichtlich nie jemanden gegeben, dem er sich anvertrauen konnte oder auch wollte. Und die wenigen verständlichen Worte, die Snape im Schlaf von sich gab, zeigten ihm nur zu deutlich, dass es Menschen gab, denen das Schicksal noch viel übler mitgespielt hatte als ihm.

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Als Sirius das nächste Mal nach Severus schaute, brachte er ihm gleich auch ein Tablett mit Essen mit, falls er demnächst aufwachen würde. Schließlich musste er schnell wieder zu Kräften kommen, denn sonst würde er ein weiteres Todessertreffen nicht nur seelisch, sondern auch körperlich nicht mehr überstehen können, wenn sie wieder einmal so brutal und bestialisch mit ihm umspringen würden.

Wieder einmal stand er vor der Tür zu den Räumen des Hausvorstandes von Slytherin, schloss die Augen und atmete noch einmal tief durch...

Doch irgendetwas stimmte nicht. Etwas war anders, als die letzten Stunden. Etwas fehlte!

Ihm viel gleich auf, dass es außergewöhnlich still hier war.

Hatte Severus etwa endlich, wenn auch nur für kurze Zeit Ruhe von seinen grausamen Träumen?!

Leicht irritiert stellte Black das Essen erst einmal auf dem großen Schreibtisch im Büro ab und rannte schnell in das Schlafzimmer des Professors, wo er vor einer knappen Stunde noch unruhig gelegen und geschlafen hatte.

Doch dort war niemand!

Das Bett war fein säuberlich gemacht und sah vollkommen unberührt aus.

Leise Unruhe beschlich Sirius. Mit einem unguten Gefühl sah er sich weiter um, doch kein Anzeichen von Severus war zu entdecken. Hastig lief er ins Bad.

Nichts!

Keine Spur von Snape!

Schnell rannte er zurück Richtung Tür. "Bei Merlin, er wird doch nicht etwa-"

'KAWUM'

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FORTSETZUNG FOLGT...



Das war jetzt mal wieder ein nicht wirklich langes Kapitel. Eigentlich wollte ich es hier jetzt nicht splitten, aber für den nächsten Teil fehlt mit noch ein Stück und ich wollte euch nicht allzu lange schmoren lassen! :o)

Und danke nochmal für eure netten Kommis fürs letzte Chap. Einfach immer wieder schön!

Adelaide Wieder mal ein neues Gesicht! :o) Hoffe, es hat dir gefallen!

Arifilia Ich kann ja mal mit Sirius reden, ob du ihn mal für 'ne Weile ablösen sollst! -g-

Thaia So viel Lob -langsam rot anläuft-, da werd ich ja ganz verlegen! :o) Und ich muss mich unbedingt noch einmal wegen deier guten Idee für die letzte ChapÜberschrift bedanken, du hast mich gerettet.

Persephone Lupin Die Idee mit der Wann, fand ich eigentlich gar nicht mal so übel, aber das war mir für dieses Kapitel dann doch irgend wie zu albern! Nicht böse sein! :o)