Leonel : Nur keine Panik! Schön ruhig bleiben und das nächste Kapitel lesen.

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Kapitel 14: Das Geheimnis wird gelüftet

Der Schwarzvermummte streckte seine behandschuhte Hand aus und das Feuer erlosch. Aragorn, Faramir und die Hobbits sahen sich erleichtert an. Auch Éowyn atmete auf.

Grima ging in seinem Zorn auf den unheimlichen Reiter los.

„Wer gibt dir das Recht, die Hinrichtung dieser Frevler zu stören, du schwarzer Unhold?"

Saruman wollte seinen Helfer zurückhalten, denn er ahnte, wer der Fremde war, doch es war zu spät.

Der schwarze Reiter streckte erneut seine Hand aus und Grima erstarrte. Er riß ungläubig seine Augen weit auf und sank dann zu Boden. Saruman schloß entsetzt die Augen. Er wusste jetzt, dass Grima tot war. Unwiederbringlich ausgelöscht für alle Zeiten.

Saruman sank langsam auf die Knie.

„Auch Euer Leben, das Euch Melkor wiedergeschenkt hat, muß ich Euch nehmen", erklärte der Schwarzvermummte mit einer Stimme, die wie klirrendes Eis klang.

Als die Uruk-Hai und Orks diese Stimme vernahmen, begannen sie entsetzt zu wimmern.

Langsam wichen sie zurück.

„Vergebt mir, Mandos!", flehte Saruman den Schwarzen händeringend an.

„Nein, ich bin der Richter aller Toten und Ihr seid bereits tot gewesen und somit auch gerichtet", erwiderte Mandos unerbitterlich. „Zusammen mit Melkor werdet Ihr in die namenlose Leere verbannt, für alle Zeit und Ewigkeit".

Umsonst winselte der Zauberer um Gnade. Der Valar streckte seine Hand aus und Saruman kippte leblos zu Boden.

Éowyn, die dicht dabeistand, hielt vor Schreck den Atem an.

Die Uruk-Hai und Orks begannen laut aufzuheulen.

„Verkriecht euch in die Löcher, aus denen ihr gekommen seid!", donnerte Mandos.

Fluchtartig verließen die Schergen Sarumans Minas Morgul.

Der Valar wandte sich nun an Aragorn.

„Verlaßt auch Ihr diesen Ort, Elessar Telcontar, und kehrt nicht wieder. Zerstört den Turm des Mondes, so wie Ihr es einst vorgehabt hat".

Éowyn fand, dass die Stimme jetzt ein wenig freundlicher klang als vorher. Sie fasste sich ein Herz, um Mandos eine Frage zu stellen:

„Wart Ihr der Reiter, der uns die Warnung überbrachte?"

„Nein", sagte der Valar mit einer etwas sanfteren Stimme. „Es war nur ein Bote, die ruhelose Seele eines Menschen, der in seinem Leben viel Unrechtes getan hat und dem nicht vergeben wurde".

Mandos schwarzvermummtes Haupt drehte sich plötzlich hinüber zu Faramir, der immer noch an den Pfahl gebunden war. Der junge Truchseß schluckte, als ihn unsichtbare Augen anzustarren schienen, die irgendwo unter der Kapuze des Valar verborgen waren.

Dann hob er seine Hand und die Fesseln der Freunde fielen zu Boden. Erleichtert verließen sie den Scheiterhaufen. Sie verspürten auch plötzlich keine Schwäche mehr. Die Luft war jetzt wieder rein und klar.

„Ich muß nun zurück in meine Hallen", erklärte Mandos. „Geht nun!"

Er nickte ihnen ein letztes Mal zu, dann ritt er durch das Tor davon.

Éowyn fiel Faramir endlich glücklich in die Arme.

„Das wird uns im Auenland niemand glauben", murmelte Pippin tonlos.

Aragorn pfiff nach Brégo. Er hoffte, dass mit seinem treuen Hengst alles in Ordnung war. Er hörte ein Wiehern und schon kam Brégo aus den Stallungen getrabt. Hinter ihm folgten Windfola und Flammenmähne. Zum Schluß kamen die beiden Elben-Pferde und die Hobbit-Ponys.

„Wenigstens müssen wir nicht zu Fuß nach Hause", bemerkte Merry.

Aragorn schmunzelte, doch dann ging er noch einmal hinauf zum Turm des Mondes und holte sich die Palantíri zurück. Er kam sowohl mit den sehenden Steinen als auch mit Andúril zurück. Faramirs Schwert hatte er ebenfalls dabei.

„Jetzt aber nichts wie weg!", rief er.