A/N: An alle meine Reviewer: DANKE DANKE DANKE. Ich freue mich, dass auch Ravenclaw so gut gefallen hat.
Slytherin
Als Severus Snape zum Frühstück in die grosse Halle kam, bemerkte er sofort, dass der Stuhl des Direktors...Korrektur: Des Froschlurchs namens Umbridge...frei war. Seine Laune, welche eh nicht sehr gut heute war, wurde nur geringfügig angehoben. Er setzte sich mit missmutigem Gesicht an seinen Platz und begann zu frühstücken.
Mit einem Ohr folgte er einer Unterhaltung zwischen McGonagall, Sprout und Flitwick.
„Also, Minerva, im Topf sind jetzt insgesamt 15 Galeonen, aber du hast sowieso schon keine Chance auf den Gewinn, weil du ja bei Potters und Patils Berufsberatung die Nerven verloren hast. Ich bin der Meinung, dass Filius gewonnen hat, da er nur ein einziges mal konkret eingreifen musste. Ich habe ihr ja fast das Rückgrat gebrochen. Was meint ihr dazu?" hörte er Sprout sagen.
„Ja, ich stimme dir zu" konnte Snape Flitwicks piepsige Stimme hören. Wovon reden die?
„In Ordnung, in Ordnung, ich gebe mich geschlagen, aber ihr müsst auch zugeben, dass ich mit Potter und Granger die zwei Schüler hatte, die für die Schrulle ein rotes Tuch sind. Aber mal was anderes: War gestern im Mittagessen Bubotubler-Eiter drin? Ich habe da so eine Geschichte gehört..." Snape fiel fast das Messer aus der Hand.
Flitwick fiel vor Lachen fast vom Stuhl. „Minerva, das habe ich unserer Pomona (A/N: Sprouts Vorname) hier zu verdanken. Sie hat mich vorgestern beim Abendessen erst auf die Idee gebracht. Sie hat unsere Gross-Inquisitorin nämlich gefragt, ob es ihr gut gehe. Sie sähe aus, als ob sie Bubotubler-Eiter geschluckt hätte. Ich habe dann natürlich Lisa Turpin eingeweiht, da Miss Turpins Berufsberatung nach dem Mittagessen vorgesehen war. Und sie hat prompt zugeschlagen. Kluges Mädchen, diese Lisa Turpin. Am Ende hat sie auch noch improvisiert, indem sie angab, sie hätte mit Mr. Potter ein Date, was Umbridge den Rest gegeben hat. Die ganze Lockhart-Geschichte war da nur das Sahnehäubchen."
McGonagall und Sprout lachten daraufhin schallend. „In Ordnung, Filius. Du hast gewonnen. Ich meine, die Ravenclaws waren schon immer für ihre Intelligenz bekannt, aber sowas von gerissen, man könnte glatt meinen, es wären Slytherins" sagte McGonagall zwischen zwei Lachern. Snape schnaubte hörbar, als Slytherin erwähnt wurde.
McGonagall drehte sich überrascht zu ihm um. „Oh, Severus. Guten Morgen. Ich habe dich gar nicht bemerkt."
„Wäre jemand mal so freundlich, mich aufzuklären, wie ihr darauf kommt, dass ein paar Ravenclaws eigentlich eher nach Slytherin gepasst hätten?" brummte Snape mit finsterem Blick. Der Gedanke, dass ein paar dieser eingebildeten Alleswisser eher nach Slytherin passen würden, behagte ihm gar nicht.
So erzählten McGonagall, Sprout und Flitwick ihm, was während ihren Berufsberatungen alles passiert war. Snape hörte finsterem Blick und gelegentlichem Zucken in den Mundwinkeln zu.
„Nun ja, und unsere Wette ist, dass derjenige von uns, der am wenigsten direkt eingreifen muss, den Topf gewinnt. Einsatz 5 Galeonen pro Kopf. Minerva hatte zwei Fehlerpunkte mit Potter und Patil, Ich eineinhalb, da ich ihr fast das Rückgrat gebrochen habe, als ich ihr auf den Rücken klopfte, und Filius hat auch eineinhalb Fehlerpunkte, da er aufgestanden war, um sie mit seiner Urkunde abzulenken, sowie die Sache mit Hagrids Büchern. Halber Fehlerpunkt dafür, weil sie ja von selbst in den Bücherstapel gefallen ist, er aber ihren Sessel dort postiert hatte" erklärte Sprout zum Schluss die Wette.
Snape dachte nach. Hmmm, in ihrem Inquisitionskommando sind nur Slytherins, Malfoy ist eh ihr Liebling, Crabbe und Goyle sind zusammen so dumm wie der Froschlurch.... kalkulierte er in Gedanken seine Chancen. Wortlos griff er in seine Robe, holte 5 Galeonen raus, und schob sie zu den drei, jetzt verblüfft schauenden, Lehrern hinüber. Grusslos stand er auf, und verliess die grosse Halle.
Severus Snape sass in seinem Büro im Kerker, und wartete darauf, dass der erste Schüler erschien. Neben ihm sass der Froschlurch, welche aufgeregt durch ihre Unterlagen raschelte. Direkt hinter und über ihr war ein Regal, auf welchem ein einziges grosses und schweres Buch auf einer Art Podest stand.
Wofür eigentlich diese Berufsberatung? Interessiert mich doch nicht, was aus denen später wird! Malfoy folgt eh seinem Vater als Todesser, Nott wird die Geschäfte seines Vaters übernehmen, Parkinson wird sich wahrscheinlich den jungen Malfoy angeln, Crabbe und Goyle sind so dumm, dass sie nicht einmal Wasser für Tee aufsetzen können. Bleiben nur noch Bullstrode und Zabini, grübelte er mit finsterem Blick. Sein Blick fiel auf die Gross-Inquisitorin von Hogwarts. Salazar, gib mir Kraft, dass ich nicht wieder zum dunklen Lord überlaufe.
Die Tür ging auf, und Theodore Nott kam herein. „Professor Snape, Professor Umbridge" grüsste er mit einem höflichen Kopfnicken.
„Mr. Nott, sie wissen um was es geht?" fragte Snape knapp. Er wollte so wenig Zeit wie möglich mit diesem Unsinn vergeuden.
Theodore Nott nickte nur.
„Nun?" fuhr ihn Snape mit finsterem Blick an. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie Umbridge etwas sagen wollte, aber als sie seinen Blick sah, es sich doch anderst überlegte. Snape musste innerlich grinsen. Wage es ja nicht, meine Zeit zu vergeuden.
„Professor, ich habe mit meinem Vater schon eingehend über meine Zukunft gesprochen. Ich werde, nach einem Studium der Finanzwissenschaften, ihm zunächst bei seinen Geschäften assistieren, und dann, wenn er sich zurückzieht, diese übernehmen."
Ja, die ‚Geschäfte' deines Vaters kenne ich nur zu gut. „Gut, Mr. Nott, demzufolge ist es unerheblich, welche Fächer sie in ihren letzten beiden Jahren belegen. Am besten, Sie behalten die Fächer, in denen Sie gute Noten haben. Sie werden es besser wissen, in welchen Fächern Sie begabt sind. Guten Tag, Mr. Nott" fertigte ihn Snape ab.
„Hem, hem" hakte Umbridge ein, als Nott schon aufstehen wollte.
Snape wandte in Zeitlupe seinen Kopf zu ihr um. „Ja bitte, Professor?" fragte er mit einer Stimme, die einem Kühlschrank Konkurrenz gemacht hätte.
„Hem, Mr. Nott. Aus Ihren Unterlagen geht nicht hervor, was für Geschäfte Ihr Vater betreibt. Ich..." wandte sie sich unsicher an Theodore.
„..... und ich denke, dass diese niemanden ausser meinen Vater und seine Kundschaft etwas angehen" unterbrach Nott sie mit misstrauischem Blick.
Umbridge warf Snape einen unsicheren Blick um Hilfe zu, musste aber erkennen, dass dieser in eine ganz andere Richtung schaute. Als sie seinem Blick folgte, konnte sie erkennen, dass Snape dauernd zwischen einem Glasbehälter voller Froschaugen und ihr hin- und herschaute.
„Sie können gehen, Mr. Nott" sagte Snape mit kalter Stimme, ohne seinen Schüler anzuschauen. Umbridge schluckte, als sie merkte, dass Snape ihre Augen anscheinend sehr interessiert studierte. Hmm, kann man Froschaugen eigentlich durch menschliche Augen ersetzen? fragte sich der Zaubertränkemeister, als er die Zaubertrankrezepte, in welchen Froschaugen vorkamen, im Kopf durchging.
Snape grübelte noch immer über die Möglichkeit einer Rezepturänderung, als Millicent Bullstrode sein Büro betrat. Arrgggg. Dumbledore, wieso eigentlich immer ich? heulte er in Gedanken, als er eine seiner ‚Lieblingsschülerinnen' sah. Ausser der Hexenwoche und diversen Schönheitsmagazinen nimmt die eh nie ein anderes Blatt Pergament in die Hand. Er machte sich noch eine weitere gedankliche Notiz: Den Sprechenden Hut mit einem Dolch traktieren, weil er mir Bullstrode ins Haus gesteckt hat. Hatte ich ja eh schon lange mal vor.
Millicent Bullstrode war aufgetakelt wie immer. Haare hochgesteckt, ihr Gesicht sah aus, als ob sie in ein Stempelkissen gestürzt wäre. Snape seufzte lautlos. Und das mit der Figur eines Walrosses.
„Nun, Miss Bullstrode?" fragte der Zaubertränkelehrer ohne Einleitung.
„Ja, Professor. Ich habe mir vorgestellt, später im Bereich der magischen Kosmetik und Schönheit zu arbeiten. Zauberer und Hexen legen viel zu wenig Wert auf ihr Äusseres. Ich denke, dass ich da sehr talentiert bin." Klar, du übst ja auch immer an dir selbst, dachte Snape sarkastisch. „Und eben, weil es in dieser Richtung nur sehr wenig gute Produkte gibt, werde ich auch sicher sehr viel Erfolg haben. Frau Direktor, wir brauchen nur Sie als Beispiel nehmen." Umbridge versteifte sich merklich. „Wenn jede Hexe es verstünde, sich so herzurichten wie Sie, wäre das Leben doch viel schöner" plapperte Millicent ohne Punkt und Komma mit einschleimendem Lächeln.
Umbridge entspannte sich sichtlich, lächelte, und fuhr sich affektiert durch die Haare. Snape sah sich in seinem Büro um. Hab ich eigentlich einen Wischmop hier? Ich muss Mr. Filch beauftragen, später dringend mein Büro zu reinigen. Es kann lebensgefährlich sein, während dem Zaubertrankbrauen auszurutschen.
Da Snape anscheinend nicht antworten wollte, sprang Umbridge ein. „Nun, Miss Bullstrode. Danke für das Kompliment. Ich bin da durchaus Ihrer Meinung." Sie warf Snape einen unsicheren Blick zu. Sie bemerkte, wie er seinen Vorrat an Baumschlangenhaut studierte. „Hem, ja, ich denke, dass dann Zaubertränke, Verwandlung und Zauberkunst für Sie angebracht wäre." Schnell kritzelte sie wieder etwas auf ihr Klemmbrett.
„Sie können gehen, Miss Bullstrode" schnappte Snape. Er konnte dieses Geschleime nicht mehr ertragen.
Millicent erhob sich, und im Umdrehen wandte sie sich noch einmal an Umbridge. „Ach, Frau Direktor! Ich wollte Sie eh schon die ganze Zeit nach dem Geheimnis Ihrer Schönheit fragen. Wenn Sie damit einverstanden sind, werde ich Ihre Tipps veröffentlichen. Wir können uns dann über einen Honorarausgleich einigen." Snape lies ein lautes Knurren vernehmen.
Umbridge und Bullstrode schauten zu ihm herüber. „Herr Professor, ist etwas nicht in Ordnung?" fragte ihn Millicent, während Umbridge sah, dass er an eine bestimmte Stelle des Zutatenregals schaute.
„Ich habe gerade bemerkt, dass mein Vorrat an rohem Bubotubler-Eiter verschwunden ist" knurrte er mit einem Blick, der einen Zaubertrankkessel aus Platin zum schmelzen gebracht hätte. Umbridge schnappte nach Luft und lief dunkelgrün im Gesicht an. Millicent, die die Launen ihres Hauslehrers nur zu gut kannte, machte das einzig Richtige: Strategischer Rückzug.
Die nächsten beiden waren Crabbe und Goyle. Snape hatte beide zusammen in sein Büro bestellt. Wieso soll ich zweimal dasselbe Gespräch führen?
„Hem, hem" räusperte sich Umbridge. „Ich dachte, die Berufsberatungen erfolgen einzeln."
„Dann haben Sie falsch gedacht" erwiderte Snape kalt. Umbridge sah aus, als ob sie eine Ohrfeige vom Riesenkraken bekommen hätte. Sie kann denken? Ich muss mich mal mit Flitwick über seine These unterhalten.
„Crabbe? Goyle?" fuhr er die beiden mit finsterer Stimme an.
Wie er erwartet hatte, drucksten beide vor sich herum. „Uhm...äähh...tja... ich habe mich mit Gregory schon darüber unterhalten" fing Crabbe an, während Goyle bestätigend nickte, „doch irgendwie sind wir zu nichts gekommen. Wir haben keine Ahnung, was wir später mal machen sollen." Ja, Ihr habt keine Ahnung, davon aber jede Menge.
„Aber meine Lieben, es gibt doch sicher etwas, was ihr später mal machen wollt" sagte Umbridge freundlich zu den beiden. Dumpfbacke, es muss ‚was ihr später mal machen könnt' heissen. „Ich bin mir sicher, dass es im Ministerium eine Arbeit für zwei so begabte Jungs wie euch gibt." Ja, als Türstopper. Halt! Korrektur! Sagte sie gerade ‚zwei begabte Jungs'? Sorry, den Job als Türstopper hat ja offensichtlich sie schon. UND NOCH ETWAS: ICH HASSE ES UNTERBOCHEN ZU WERDEN!
Snape sah, dass Umbridge als auch Crabbe und Goyle abgelenkt waren in ihrer Diskussion, welche Arbeit die beiden im Ministerium bekommen könnten. Hmm, mal überlegen. Dort ist der Stapel der Bücher, die ich so gut wie nie brauche. Er schaute sich weiter um. Snape holte unbemerkt von den anderen seinen Zauberstab heraus, und zielte unter seinem Ellenbogen hindurch auf den Bücherstapel, und murmelte einen Verscheuchezauber.
Der Stapel Bücher fiel mit lautem Knall um. Umbridge sowie die zwei Jungs sahen auf den umgefallenen Stapel. Das oberste Buch fiel jedoch auf eine nahestehende Balkenwaage, deren anderes Ende prompt ruckartig nach oben schoss, und das sich darauf befindliche Gewicht in die Luft schleuderte. Die Blicke aller folgten dem fliegenden Gewicht, und sie sahen, dass es an der gegenüberliegenden Wand eine Kristallkugel traf. Wer hat mir eigentlich dieses Ding geschenkt? Sicher Trelawney zu meinem Geburtstag, als sie noch in mich verknallt war.
Durch das Gewicht getroffen sprang die Kristallkugel aus ihrem Fuss, und begann langsam das Regal entlang zu rollen. Hmm, ich wusste gar nicht, dass mein Regal dort nicht im Wasser liegt. Muss ich mal Filch Bescheid geben. Die Kugel rollte bis ans Ende des Regals und fiel dort herunter, nur um auf dem darunter befindlichen Tisch ein hohes, dünnes Glas umzuwerfen, welches dort in einer Reihe mit vielen gleichartigen Gläsern stand. Das umgefallene Glas löste jedoch eine Kettenreaktion der anderen Gläser aus.
Snape konnte sehen, wie Umbridges Kopf mit jedem Glas, welches umfiel und das nächste anstiess, jedesmal hoch- und runterzuckte. Das letzte Glas fiel um, und traf dabei den Ausleger der Halterung für den grossen Zaubertrankkessel. Durch das Glas Schwung bekommen, schwingte der Ausleger einmal herum, um mit einem grossen RUMMS an die Wand hinter Umbridges Sessel zu stossen.
BUMM! Umbridge lag ohnmächtig auf dem Boden vor ihrem Sessel.
„RAUS!" fuhr er Crabbe und Goyle an. Die Beiden nahmen ihre Beine in die Hand, und kamen sofort der Aufforderung ihres Hauslehrers nach.
Snape schaute zu Umbridge, die noch immer bewusstlos auf dem Boden lag. Hinweis an Filch: Ich hatte doch Recht, dass die Halterungen dieses Regals morsch waren. Die Erschütterung durch den grossen Kessel muss für die Halterungen zuviel gewesen sein. Und jetzt muss ich zu allem Überfluss auch ein neues Buchpodest besorgen. Mal schauen, vielleicht kann mir Minerva dieses hier reparieren.
Er ging zu Umbridge hinüber, und hob ein sehr grosses und schweres Buch auf, welches direkt neben ihrem Kopf lag. ‚Zaubertränke – von Salazar Slytherin'. Snape küsste das Buch. Danke, Salazar. Auf dich kann man sich immer verlassen.
Gerade als Umbridge, noch immer benommen, erwachte, und sich in ihren Sessel hieven wollte, ging die Tür auf, und Draco Malfoy erschien im Büro.
„Frau Gross-Inquisitorin. Was ist passiert? Ich habe eben Crabbe und Goyle davon reden hören, dass Ihnen etwas zugestossen sei" fragte der Blondschopf mit einem schleimigen Lächeln, während er ihr hochhalf und gleichzeitig die Hand tätschelte. Snape spürte, wie es in seinem Magen zu rumoren begann. Bevor es ihm jedoch hochkam, wies er Malfoy an seinen Platz und setzte sich selbst wieder in seinen Sessel. Er hielt noch immer Salazars Zaubertrankbuch in der Hand und streichelte es fast zärtlich.
„Malfoy, in was für einem Beruf wollen Sie später mal arbeiten?" fragte ihn Snape mit seidiger Stimme. Er ignorierte noch immer geflissentlich, dass Umbridge noch immer einen benommenen Eindruck machte.
„In Keinem, Professor Snape" antwortete Malfoy mit einem überheblichen Grinsen.
„Gut, dann wäre das ja alles..." antwortete Snape, wurde jedoch von Umbridge unterbrochen.
„Hem, hem. Mr. Malfoy, wie meinen Sie das ‚In Keinem'?" verlangte Umbridge zu wissen, mittlerweile einigermassen wieder bei Sinnen. Sprouts Idee mit dem Teufelskraut ist wirklich nicht schlecht, aber in Salazars Buch gibt's weitaus interessantere Alternativen. Die Qual der Wahl....Hmm, vielleicht der ‚Vulnero-Trank'. Der zerstört die Körperzellen von Innen nach Aussen. Wenn man nicht schon innerlich verblutet......., überlegte Snape.
„Ganz einfach, Frau Gross-Inquisitorin. Ein Malfoy arbeitet nicht" antwortete Draco überheblich, während er affektiert seine Fingernägel kontrollierte. „Wir Malfoys lassen arbeiten. Es ist unter der Würde eines Mitglieds der sehr alten Familie Malfoy, zu arbeiten, wenn dies von niedriger gestellten Personen erledigt werden kann."
Umbridge lächelte. Salazar, was für ein Lächeln. Sollte ich jemals gefragt werden, was der gegenteilige Effekt einer Veela ist, werde ich einfach ‚Umbridges Lächeln' antworten.
„Wie ich sehe, Draco, bist du ein intelligenter junger Mann" sagte sie zu Malfoy. „Nutze deine Intelligenz weiter so, und du wirst es weit im Leben schaffen. Du kannst jetzt gehen."
Pansy Parkinson war die nächste. Snape hob nur fragend eine Augenbraue. Pansy sagte, dass sie später nicht zu arbeiten bräuchte, da eh schon vor langem eine Ehe zwischen ihr und Draco Malfoy von ihren und seinen Eltern arrangiert worden ist. Umbridge lächelte darauf nur, und meinte etwas wie, dass es schön sei, dass es noch immer Menschen gibt, die so viel Wert auf Familie und Abstammung legen. Snape wusste, dass dies von Pansy erstunken und erlogen war. Ich will gar nicht wissen, wovon die nachts träumt.
Jetzt nur noch Zabini. Ob mir die anderen die Sache mit dem Domino-Effekt als Fehlerpunkt anlasten? grübelte Snape, während er auf Zabini wartete. Er hatte die kleine Slytherin eigentlich recht gerne, was er aber niemandem zeigte, so wie er überhaupt niemandem zeigte, dass er überhaupt jemanden gern haben könnte. Sie war sehr begabt, und vor allem hatte weder sie noch ihre gesamte Familie etwas mit dem dunklen Lord zu tun, noch wollten sie jemals etwas überhaupt mit ihm zu tun haben.
„Nun, Severus, gibt es etwas besonderes über Blaise Zabini zu sagen?" fragte ihn Umbridge mit abwesendem Blick, ihre Gedanken offensichtlich noch immer bei Malfoy.
„Es muss wohl meinem Gedächtnis entfallen sein, dass wir beide auf einer Basis von Vornamen wären, Frau Direktor" knurrte er sie mit gefährlich leiser Stimme an. Minerva hat was von Dolchen erwähnt. Ich habe noch so einen alten, rostigen Dolch mit ausklappbaren Widerhaken..... „Wagen Sie es nie wieder, mich mit meinem Vornamen anzusprechen!"
Umbridge wollte ihm gerade antworten, als die Tür aufging und Blaise Zabini hereinkam. Sie schluckte die Antwort mit einem Blick, welcher deutlich sagte, dass seine Antwort noch ein Nachspiel haben wird, herunter.
„Miss Zabini. Welchen Beruf möchten Sie später ergreifen?" fragte er seine Schülerin mit einem winzig kleinen Hauch von Freundlichkeit.
„Professor Snape, ich möchte Aurorin werden" antwortete sie respektvoll.
KNALL! Umbridge war (‚mal wieder') das Klemmbrett aus der Hand gefallen. Man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie niemales erwartet hätte, von einem Slytherinschüler solch einen Berufswunsch zu hören. Snape grinste innerlich süffisant.
„Hem, Liebes. Bist du dir sicher, dass dies der richtige Beruf für dich ist?" fragte Umbridge mit ungläubigen Augen.
„Ja, Frau Direktor. Ich habe alle dafür notwendigen Noten in den verlangten Fächern. Zudem denke ich, dass ich von meiner Person her alle notwendigen Voraussetzungen für diesen Beruf mitbringe" antwortete Blaise, während sie Umbridge mit einem misstrauischem Blick fixierte.
„Hem, die da wären?" lies Umbridge jedoch nicht locker. Sie wollte nicht glauben, dass ein Slytherin Auror werden wollte. Verbrecher jagen zählte für sie zur Kategorie ‚niedere Arbeiten'.
„Ganz einfach, ich arbeite hart an meiner körperlichen Verfassung, und ich traue prinzipiell keinem Menschen. Die zwei wichtigsten Voraussetzung für den Beruf eines Aurors" antwortete Zabini mit fester Stimme.
„Hem, Misstrauen ist eine Voraussetzung, um Auror zu werden?" hakte Umbridge noch einmal nach.
„Nein, Frau Direktor" antwortete Blaise. Umbridge setzte ein siegesgewisses Grinsen auf. „Es ist eine Voraussetzung, um Auror zu sein" wischte ihr das Mädchen das Grinsen sofort wieder aus dem Gesicht.
„Frau Direktor" mischte sich Snape auf einmal mit fiesem Grinsen ein. „Kennen Sie Alastor Moody?"
„Hem, ja. Ich habe von ihm gehört. Er soll der beste Auror gewesen sein, den es je gab. Sein Wahlspruch lautete KONSTANTE WACHSAMKEIT."
„Alastor Moody war als Auror nur deshalb so erfolgreich, weil er gerissen, listig, ehrgeizig und misstrauisch war. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, welches Haus in Hogwarts diese Eigenschaften zu schätzen weiss."
Diesen glasigen Blick habe ich das letzte Mal gesehen, als Potter und Black bei einem Saufgelage erwischt wurden, freute sich Snape diabolisch. Er wandte sich wieder an Blaise.
„Miss Zabini, Zaubertränke, Verwandlung, Zauberkunst, Verteidigung gegen die dunklen Künste, und Pflege magischer Geschöpfe. Das wäre alles" beendete Snape die Berufsberatung. Fast hätte er einen Seufzer der Erleichterung losgelassen, als Blaise mit einem letzten misstrauischem Blick Richtung Umbridge das Büro verliess.
Snape sah, dass Umbridge noch immer mit verschwommenem Blick auf ihrem Sessel sass. Kurzerhand ging er zu ihr hinüber, zerrte sie an einem Arm aus dem Sessel und schob sie vor die Tür seines Büros. Er verschloss seine Bürotür, und ging Richtung grosse Halle, Umbridge hinter sich lassend.
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Am folgenden Wochenende konnte man vier sturzbetrunkene Hogwartslehrer im Eberkopf zusammen Feuerwhiskey trinken sehen.
„Severus, ich hätte niemals gedacht, dass du so starke Nerven hast" wandte sich Minerva lallend an ihn.
„In der Tat... HICKS..., Professor Snape" stimmte Flitwick mit glasigem Blick bei.
„Ja, Sevielein, und vielen Dank nochmal, dass du den Wettgewinn hier für uns vier spendiert hast" hauchte ihm Sprout ins Ohr, halb in seinen Armen liegend...............
The End
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A/N: OK. Zu diesem Kapitel gibt es folgendes zu sagen: Ich habe mir echt den Kopf zerbrochen, wie ich die Slytherins humorvoll durch die Berufsberatung bringe. Dem standen mehrere Dinge im Weg.
1. Snapes Charakter. Ich halte Snape für jemanden, der nicht einmal die Schüler seines eigenen Hauses mag. Snape mag nur eins: Begabung und einen scharfen Verstand. Demzufolge musste ich ihn auch über seine eigenen Schüler lästern lassen.2. Die Schüler von Slytherin. Mal ehrlich: Welchen Beruf könnten denn die zwei Hohlköpfe Crabbe und Goyle schon annehmen? Malfoy und Nott als Todesser-Kinder machten es auch nicht leichter.
3. Umbridge. Sie mag ja die Slytherins. Deswegen konnte ich sie nicht auf den Schülern oder auf Snape herumhacken lassen.
Ich hoffe dennoch, dass ihr mit diesem Kapitel viel Spass hattet.
Allgemeiner Hinweis zu der Geschichte: Ich habe, bis auf das Gryffindor-Kapitel, welches ja nicht von mir ist, mich bemüht, möglichst realistische Berufswünsche als auch Verhaltensweisen der Schüler sowie auch Lehrer zu beschreiben.
Die Huffs als harte, ehrliche und gerechte Arbeiter.
Die Ravs als die Wissenschaftler und Intelligenzbestien ( -- Den Begriff bitte nicht böse nehmen. Ihr wisst was ich meine).
Die Slys als ehrgeizige, gerissene, misstrauisch oder eingebildete Snobs.
Ich hoffe, ich habe meinen Job gut gemacht. Jegliche Kritik, positiv als auch negativ, ist jederzeit willkommen.
P.S.: Mir ist kein besserer Schluss eingefallen, um aufzulösen, wer die Wette gewonnen hatte, seid also gnädig.
