Kapitel 4

Nach diesem Gespräch riss sich Hermine wieder ein bisschen mehr zusammen.

Aber je mehr Tage vergingen, umso mehr bekam sie das Gefühl, sich jemanden anzuvertrauen müssen. Ihr Kopf fühlte sich schwer und total überfüllt an.

Aber wem kann ich mich anvertrauen? Harry? Nein, er war zwar einer ihrer besten Freunden, aber so was konnte sie nicht mit einem Jungen besprechen. Dann vielleicht Ginny? Nein, das ging auch nicht, sie würde zuviel hineininterpretieren und wahrscheinlich schon Hochzeitspläne für sie schmieden. Irgendjemand Außenstehendes wäre gut, aber jemanden Wildfremden erst mal zu erklären, wäre viel zu kompliziert.

Wohl oder übel muss ich es selber machen, aber wie soll ich ihm das erklären? Hey, Ron, du fragst dich bestimmt, warum ich so gereizt in letzter Zeit bin? Na ja, ich habe mich wahrscheinlich in dich verliebt. Super, und danach will er nie wieder was von mir wissen!

Was bedeutet eigentlich verliebt sein? Wie erkennt man es? Jedes Mal, wenn sie dachte, sie wäre verliebt gewesen, hatte sich das nur als Schwärmerei rausgestellt.

Sie erinnerte sich zurück.

Sie konnte sich genau die erste Begegnung vor ihre Augen rufen.

Es war ihr erster Tag in Hogwarts, sie hat ihn gleich beim Betreten der Halle gesehen, er saß am Gryffindor-Tisch und unterhielt sich mit dem Zwillingen, sah ihr direkt in die Augen. Und sie war sofort von ihm begeistert. Aber diese Schwärmerei hielt nicht lange an, nach ein paar Monaten hatte sie keine Schmetterlinge mehr im Bauch.

Na ja und letztes Jahr war es Viktor Krum gewesen, es war toll gewesen, von einem Jungen so verehrt zu werden, und er war auch der erste Junge gewe4sen, der diese Gefühle für sie gehabt hatte. Außerdem war er ja auch sehr nett zu ihr gewesen...

Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.

Sie hörte ein Klopfen an ihrer Fensterscheibe. Neugierig , wie sie nun mal war, ging Hermine zum Fenster und öffnete es. Sie beobachtete, wie Pig in ihren Schlafsaal flog. Er setzte sich auf ihre Schulter, streckte sein Bein aus und wartete auf seine Belohnung. Sie nahm den Brief an sich und gab der Eule einen Keks. Pig flatterte daraufhin sofort wieder in die klare Nacht hinaus.

Gespannt, was Ron ihr wohl geschrieben hatte, öffnete sie den Brief. Sie las die paar Zeilen.

Erstaunt über ihre Gefühle, musste sie sich erst einmal hinsetzten. Sie fühlte eine Nervosität, die seit ihrem ersten Tag in Hogwarts nicht mehr gespürt hatte. Und gleichzeitig war sie sehr glücklich. Ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, dass Ron sich Sorgen um ihre Beziehung machte, das hieß, sie war ihm nicht egal. Auch spürte sie die Einsamkeit nicht mehr, die sie noch vor ein paar Augenblicken beschäftigt hatte.

Aber schon kam auch die Angst wieder!

Soll ich da wirklich hingehen, würde ich das überhaupt schaffen? Aber warum auch nicht, er wollte nur mit reden und ich müsste mich dann nicht mehr vor ihm verstecken. Und es war ja nur Ron, ihr jahrelanger Freund. Ja, ich werde hingehen. Auch wenn sie nur befreundet mit ihm bleiben sollte, es war besser als diese gespannte Atmosphäre, die jetzt zwischen ihnen herrschte. Ich will wieder mit ihm streiten oder seinen Blick sehen, wenn ich vergebens versuche, sie zum Lernen zu bewegen.

Sie ließ sich mit einem Seufzer auf ihr Bett fallen. Aber plötzlich kam ihr ein Gedanken. Konnte sie wirklich nur mit ihm befreundet sein? Soviel hatte sich schon zwischen ihnen verändert, in den paar Wochen. Doch auf diese Frage fand sie keine Antwort mehr, denn sie schlief ein.

So das ist wieder mal ein weiteres, kleines, Kapitel von mir, für euch. -g- Habe mir auch ganz viel Mühe gegeben!

Erst mal ein ganz dickes Danke an meine fleißigen Reviewer. Besonders Josphine-19 und Archertuckerreedtpol, ihr seid so nett zu mir, das hab ich doch gar nicht verdient, aber wenn ihr nicht anders könnt, von mir aus macht ruhig weiter so.

HDL euer Honigtopf