### Danke für die umwerfenden Reviews, die ihr uns geschickt habt. Wir verneigen uns vor diesem schriftlichen Applaus und befinden uns deswegen gerade auf Wolke 7. Macht weiter so!
### Kleine Warnung: Zartbesaitete Gemüter sollten beim Auftauchen der Fledermäuse am besten nur mit einem halben Auge weiterlesen. Salara, die „Meisterin des Horrors" hat sogar mir (ManuKu) eine Gänsehaut verpasst. (Ja, ich bin ein zartbesaitetes Weibchen!) *bg*
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Schuld und Sühne
von: Salara und ManuKu
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~TEIL 3~
Legolas war ohne Unterbrechung vom heimischen Schloss aus zuerst nach Süden, am Abend des nächsten Tages dann an den Waldbergen vorbei in Richtung Südwesten geritten. Er hatte den Waldfluss an einer nur wenigen Elben bekannten Furt überquert und strikt jene Pfade gemieden, auf denen im Allgemeinen Spähtrupps seines Vaters patrouillierten. Statt dessen hatte der Elbe sich quer durch jene Tiefen des Waldes bewegt, von denen er wusste, dass sie noch einigermaßen frei von schwarzen Wesen waren. Wenn er seine momentane Richtung noch einen Tag lang bis zum nächsten Morgen beibehielt, würde er schließlich auf den vernachlässigten Pfad stoßen, der als Alte Waldstraße bekannt war.
Obwohl sein außergewöhnlich gutes, elbisches Sehvermögen auch die nächtliche Finsternis ohne Mühe durchdringen konnte, hatte er sich und dem Pferd immer wieder kleinere Pausen gegönnt, so auch bei Anbruch der Abenddämmerung des zweiten Tages. Erst, als die Pracht der Sterne das Firmament überzog, machte er sich wieder auf den Weg. Legolas ritt, bis der neue Tag sich schließlich schwach am Horizont anzukündigen begann. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis er die Alte Waldstraße endlich erreicht hatte. Die Aussicht darauf ließ ihn sein Pferd anspornen.
Aus den Kronen der Bäume erklang Vogelgezwitscher, doch es war nicht so laut, wie sonst. Der Blick des Elben ging zum Himmel, der von dichten, grauen Wolken bedeckt war und nur diesiges Zwielicht zwischen den Bäumen hindurch ließ.
Nachdenklich musterte er die dunklen, drohenden Wolkenberge. 'Es wird Regen geben.'
Die Aussicht, bald schon durchnässt zu werden, ließ ihn den Rappen zügeln. 'Ich sollte mir einen trockenen Platz suchen...'
In diesem Augenblick drangen von weitem Schreie an sein Ohr. Erst waren sie sehr leise und nur für das scharfe Ohr eines Elben vernehmbar, doch schnell stieg ihre Lautstärke, bis sie bald darauf schlagartig verstummten. Die Qual, die in den Schreien gelegen hatte, alarmierte den Elben. Legolas zögerte keinen Augenblick. Vielleicht konnte er den Bedrängten Hilfe bringen. So gab er seinem Pferd die Zügel und hielt auf die Richtung zu, aus der die Schreie gekommen waren.
***
Mit fieberhafter Hast hatten Assats Leute schlaftrunken ihre Waffen gegriffen und sich zu einem Kreis gruppiert, um einem noch immer gesichtslosen Feind gegenüberzutreten. Die Stille, die bis vor kurzem noch über dem Wald gelegen hatte, wurde nun von einem immer lauter werdenden Schwirren zerrissen, dessen gleichermaßen dumpfer wie schriller Klang ihnen eine Gänsehaut verursachte, die bis ins Blut ging.
„Was ist das?" Detrian, der jüngste von Assats Männern, spähte erneut unruhig ins Zwielicht des Waldes, ehe er seinem Anführer einen besorgten Blick zuwarf. „Was ist das?" fragte er nochmals, diesmal jedoch schon etwas lauter und panischer.
Genau über diese Frage hatte auch Assat fieberhaft nachgedacht. Die Antwort lag gerade einen Gedanken weit außerhalb seiner Reichweite. Er wusste mit beklemmender Gewissheit, so etwas schon einmal gehört zu haben, doch sein Erinnerungsvermögen widersetzte sich noch immer beharrlich jedem Zugriff.
„Ich weiß es auch nicht. Das Geräusch kommt mir aber irgendwie bekannt vor." Unzufrieden mit der Erkenntnis, sich nicht erinnern zu können, packte er sein Schwert noch etwas fester. Sein Blick ging zu Detrian hinüber, dessen hellblondes Haar in dieser unwirklichen Beleuchtung fast fahlweiß wirkte. „Was auch immer es ist – wir werden schon damit fertig!"
Die Antwort, die seinen Leuten Mut machen sollte, bewirkte durch die zurückliegende tagelange Zermürbung genau das Gegenteil. Assat sah, wie sie nervöse Blicke tauschten und die Waffen von einer Hand in die andere und wieder zurück wanderten. Er begriff, dass er ganz schnell etwas unternehmen musste, wollte er einer Panik zuvorzukommen.
„Nehmt euch zusammen," knurrte er und maß seine Männer mit einem finsteren Blick. „Ihr seid gefürchtete Kämpfer, keine alten Weiber, die nicht mit Waffen umzugehen verstehen. Jeder von euch könnte mit seiner Klinge einen Vogel im Flug treffen..."
Assat blieben die Worte im Hals stecken, als ihm sein Unterbewusstsein die gesuchte Antwort unvermittelt präsentierte. Natürlich kannte er diesen Ton. Assat kannte ihn sogar besser, als ihm lieb war.
Fassungslos schüttelte er den Kopf. 'Wie konnte ich das Ganze nur vergessen?'
Plötzlich war alles wieder da – so intensiv, als sei er dem Geschehen gerade erst entronnen.
Es war vor etlichen Jahren gewesen. Von einem Konkurrenten gedungene Söldner hatten ihm nahe des Grauen Gebirges eine Falle gestellt, in die er auch prompt hineingetappt war. Nur unter Mühen war es ihm damals gelungen, sich vor seinen Verfolgern in eine winzige, versteckt gelegene Höhle zu retten. Unglücklicherweise war diese Höhle auch von Tausenden von Fledermäusen bewohnt gewesen. Sein unvermitteltes Auftauchen in ihrem Lebensbereich hatte die Ruhe der Tiere gestört. In Wolken waren sie um ihn herumgeschwirrt, hatten ihn mit ihren Flügeln, Leibern und Krallen bearbeitet, bis sein unablässiges, blickloses Rückwärtstaumeln ihn in eine schmale, nicht sehr tiefe Felsspalte hatte hineinfallen lassen. Er war mit dem Kopf an einen Felsen geprallt und hatte das Bewusstsein verloren. Als er nach einiger Zeit wieder erwacht war, hatten die Tiere die Höhle verlassen. Mit blutenden Wunden übersät hatte er sich auf Händen und Knien erst aus dem Spalt, später auch aus der Höhle herausgearbeitet und nach seinen Begleitern gesucht, doch keiner außer ihm hatte das von den Söldnern angerichtete Massaker überlebt. Es glich fast einem Wunder, dass sie ihn nicht gefunden hatten. Halb verhungert und vor Fieber glühend hatte er irgendwann eine menschliche Siedlung erreicht, wo sich mitleidige Bewohner seiner annahmen, bis er aus eigener Kraft nach Ardaneh zurückkehren konnte.
Nach seiner Rückkehr hatte Assat sich drei Dinge zur Angewohnheit gemacht: nie wieder bekannt werden zu lassen, wo er sich aufhielt oder wohin er wollte, Höhlen um jeden Preis zu meiden – und niemals wieder etwas in seiner Nähe zu dulden, das Flügel hatte!
Das Schwirren der Fledermausschwingen, das ihn damals wie der Vorbote eines besonders schrecklichen Todes umgeben hatte, war von Assats Verstand im Laufe der Zeit so weit in den Hintergrund seines Denkens verbannt worden, dass er es schließlich ganz vergaß und es ihn nur noch manchmal in unruhigen Träumen verfolgte. Genau jenen Ton trug der Wind jetzt immer lauter in seine Richtung. Assat konnte nicht verhindern, dass sich Furcht in ihm breit machte.
'Weg! Weg von hier!'
Vergessen war jeder Kampfeswille. Nun war nur noch ein Gedanke in Assat, und dieser überlagerte alles andere – sein Pflichtgefühl, seinen Mut, sogar das Prinzip der Ehre, die ihm sonst immer so wichtig war. Es war der Gedanke, der ihn zur Flucht bewegen wollte. Lediglich ein jahrelang antrainierter eiserne Wille hielt ihn wie erstarrt am Platz fest.
Assats Männer unterdessen waren durch das plötzliche Schweigen ihres Anführers weiter verunsichert und sahen sich ratlos an.
„Assat, was ist denn?" Andrim, sein engster Vertrauter und treuester Freund, vermochte dessen Mienenspiel mühelos zu deuten. Es war Erkennen, das von mühsam im Zaun gehaltener Furcht fast überdeckt wurde. Noch nie hatte Andrim seinen Freund so furchtsam gesehen. Vorsichtig legte er Assat eine Hand auf den Arm. „Du weißt etwas. Ich kann es dir ansehen. Also sag uns, was los ist."
Andrims Worte drangen wie durch einen Wattevorhang zu Assat durch und es dauerte einige Momente, bis er imstande war, eine Antwort zu geben. Sehr langsam drehte er dem Freund sein Gesicht zu.
„Fledermäuse. Das da..." Er deutete mit dem Kopf in die Richtung, aus der jener seltsame Ton kam. „...sind Fledermäuse. Sehr viele sogar, dem Geräusch nach zu urteilen." Ohne es zu bemerken zog er die Schultern hoch. „Und sie kommen direkt auf uns zu!"
'Wegen ein paar Fledermäusen macht Assat so ein Theater?' Ratlosigkeit machte sich auf Andrims Gesicht breit und er sah den Freund ungläubig an, während er mit den Schultern zuckte. „Na und?"
„Du verstehst nicht! Keiner von euch versteht es." Assat konnte die Angst, die ihn umklammerte, nicht mehr länger unterdrücken. Es war, als fiele ein Bann von ihm ab. Unvermittelt war jeder Gedanke ans Bleiben wie fortgewischt.
Er schüttelte Andrims Hand ab, dann stieß er ihn auf die Pferde zu, die sie nahe der Alten Waldstraße angebunden hatten. „Es ist keine Zeit für Erklärungen, aber wir müssen hier fort! Wir alle! Auf der Stelle! Lasst alles, wie es ist. Nehmt nur eure Sachen und dann nichts wie weg!"
Als Assat sah, dass sein Vertrauter etwas erwidern wollte, schnitt er ihm barsch das Wort ab. „Keine Widerrede! Wir verschwinden von hier! Das ist ein Befehl!"
Ohne zu warten, ob seine Leute gehorchten, hob Assat seine noch immer verschnürte Bettrolle vom Boden auf und begann auf sein Pferd zuzulaufen.
In diesem Augenblick erreichten die ersten Fledermäuse ihren Lagerplatz. Assat war fast schon bei den Pferden, als einer seiner Männer zu schreien begann.
Alles, was dann geschah, registrierte sein Verstand mit einer geradezu verblüffenden Langsamkeit, die durch ihre Klarheit die Vorgänge jedoch ebenso grausig wie grotesk wirken ließ.
Während er seine Sachen fallen ließ, einen Dolch zog und sich noch im Rennen nach dem Schreienden – Detrian – umwandte, sah er, wie eine Fledermaus von der Größe eines Kinderkopfes gerade auf dessen Gesicht einzuhacken begann. Blut spritzte auf das helle Haar des Mannes und bildete dunkle Flecken auf den blonden Strähnen. Ein zweites und drittes Tier schlugen im selben Moment ihre Krallen in die Schulter des jungen Mannes, die sich daraufhin ebenfalls schlagartig rot färbte. Detrians Schreie wurden immer schriller und zeugten mehr als alles andere von den Qualen, die der Mann durchlitt.
'Weg!' Assats Gedanken überschlugen sich fast und sein Herz raste. 'Die Biester werden uns zerfleischen! Weg hier! Nur weg...'
Eine weitere Fledermaus, die etwas größer als die anderen war, bohrte ihre Krallen in Detrians Brustkorb, dessen Schreien daraufhin in ein Röcheln überging, bis es schlagartig verstummte. Gleich darauf fiel er wie ein gefällter Baum zu Boden. Die Fledermäuse blieben an seinem Körper haften und fingen an, das aus den Wunden heraustretende Blut aufzusaugen. Immer weitere gesellten sich hinzu und bald war der nun leblose Leib des jungen Mannes durch die Fledermäuse verhüllt, die mit weit ausgebreiteten Flügeln versuchten, sich ihren Anteil zu sichern.
Assat spürte, wie er zu würgen begann, doch in diesem Augenblick setzten die qualvollen Aufschreie seiner anderen drei Männer ein. Sein Blick flog zu ihnen herum. Entsetzt sah er, wie sie ebenfalls von einer Schar dieser geflügelten Ungeheuer attackiert wurden und sich ihrer vergeblich mit immer schwächer werdenden Schwerthieben zu erwehren suchten.
Wie unter Zwang blieb er stehen.
Fünfzehn Armeslängen von ihm entfernt stand Andrim, sein vertrauter Freund. Der hochgewachsene, starke Mann war ihm gefolgt und versuchte nun, sich der fliegenden Bestien verzweifelt mit seinem Schwert zu erwehren. Diese waren jedoch der immer matter geführten Klinge durch ihre Wendigkeit und Zahl weit überlegen.
In ungezügelter, weil vom Geruch frischen Blutes angestachelter Gier, setzten sie dem Kämpfer zu und hieben flügelschlagend und von allen Seiten auf ihn ein. Durch den Blutverlust wurde aus Andrims Schreien langsam ein leises Wimmern. Das Blut lief aus immer zahlreicher werdenden Wunden an Kopf, Gliedmaßen und Körper hinab. Unterdessen klebte bereits ein halbes Dutzend Fledermäuse wie hässliche schwarze Flecken überall an seinem Körper und sie ließen sich von den immer langsamer werdenden Abwehrhieben nur unwesentlich abschrecken.
Einen Herzschlag lang war die Hilflosigkeit in Assat fast überwältigend, als er reglos mit ansah, wie sein Freund gleich darauf auf die Knie fiel, um sich dann mühsam kriechend und rutschend hinter Assat her zu kämpfen. Andrims blaue, vor Schmerz verschleierte, Augen suchten Assats Blick, hielten ihn fest.
„Hilf mir..." bettelte Andrim, doch die Worte waren so schwach, dass Assat sie nur erraten konnte. Die Verzweiflung auf den Zügen des Freundes brannte sich jedoch für immer in Assats Gedächtnis ein.
Schockiert rang Assat nach Worten, doch die wenigen, die ihm einfielen, blieben ihm in der Kehle stecken und drohten ihn zu ersticken.
„Ich kann nicht," hörte er sich schließlich flüstern und hasste sich im selben Atemzug dafür. „Vergib mir..."
Er wandte sich ab, als er aus den Augenwinkeln sah, dass seine Anwesenheit von den schwarzen Kreaturen nun ebenfalls wahrgenommen wurde. Die wenigen noch hungrigen Fledermäuse, die keinen Platz auf den Körpern der gefallenen drei Männer gefunden hatten, flogen nun hinter Assat her.
In höchster Eile legte er das letzte Stück zu den Pferden zurück, die unablässig an ihren Stricken zerrten. Die völlig panischen Tiere hatten es fast geschafft, sich loszureißen, als er aus dem Laufen heraus mit einem einzigen Satz dem nächststehenden auf den sattellosen Rücken sprang, mit seinem Dolch den Haltestrick zerschnitt und es auf die Alte Waldstraße zugaloppieren ließ. Assat konnte den hastigen Flügelschlag der Fledermäuse hören, als er mit geducktem Kopf unter den Bäumen hindurchritt.
'Du willst sie alle verraten? Sogar Andrim?' hörte er die Stimme seines Gewissens vorwurfsvoll in seinen Gedanken erklingen. 'Er war dir von allen am treuesten ergeben...'
Assats Ehrgefühl, vom mitangesehenen Schrecken bislang gelähmt, bäumte sich verzweifelt in ihm auf und wollte ihn jetzt nicht fliehen lassen. Für eine Sekunde gelang es ihm, seine Panik unter Kontrolle zu bekommen.
Er wollte sein Pferd wenden, um zu Andrim zurückzukehren und ihm zu Hilfe zu eilen, doch etwas in Assat – ein Teil seines Verstandes, der nur noch auf sein Überleben aus war – hemmte ihn erneut und diesmal endgültig.
'Es gibt nichts mehr, das ich tun kann, um ihn zu retten,' begriff er. 'Ich sterbe wie sie, wenn ich bleibe...'
Noch nie zuvor war Assat sich so ehrlos vorgekommen, als er seinem Überlebensinstinkt schließlich nachgab. Es konnte nur noch Momente dauern, bis die Fledermäuse auch über ihn herfielen und sein Schicksal besiegelten. Assat sah den Weg bereits in greifbarer Nähe vor sich, als unvermittelt ein rasender Schmerz seinen Körper durchfuhr.
Einmal, zweimal, dreimal. An verschiedenen Stellen bohrten sich die scharfen Krallen einer Fledermaus durch den Stoff des Umhangs in dessen Rücken und rissen ihn in langen Striemen auf.
„Aaaaaahhhhhh..."
Gepeinigt schrie Assat auf und bog den Rücken in dem vergeblichen Versuch durch, die Kreatur abzuschütteln, die ihre Krallen nun im Flug zwischen seine Schulterblätter gebohrt hatte. Gleich darauf wiederholte sich der Schmerz, diesmal an seinem rechten Oberarm. Auch dort hatte sich eine der Kreaturen festgekrallt.
Der Dolch glitt ihm aus plötzlich gefühllos gewordenen Fingern und fiel hinter dem panisch davon galoppierenden Pferd auf den Waldboden. Mühsam gegen den Schmerz ankämpfend, der ihm jeden zusammenhängenden Gedanken zu rauben drohte, biss der Mann entschlossen die Zähne zusammen und drehte den Kopf zur rechten Seite. Er sah, was er befürchtet hatte: eine etwa rattengroße, pechschwarze Fledermaus hatte ihre nadelspitzen Krallen in seinen Arm gebohrt und riss nun unter heftigem Flügelschlagen lange Wunden hinein.
Noch während sein Verstand den Anblick seines blutigen, zerfetzten Armes zu verarbeiten versuchte, setzten Assats Reflexe ein.
Aus einer seltsam verschleierten Perspektive sah er sich dabei zu, wie er das Tier mit der linken Hand am Flügel zu fassen bekam und es so weit wie möglich von sich schleuderte. Er sah nicht, wie die Fledermaus gegen einen Baumstamm schlug und bewegungslos zu Boden fiel. Einen Moment später versuchte er mit dem unverletzten Arm auf seinen Rücken zu greifen. Doch die Kreatur nutzte diese Bewegung, um ihre scharfen Krallen in seinen Handrücken zu schlagen.
Das in Assats Adern kreisende Adrenalin ließ ihn seine Hand ruckartig wieder zurückreißen. Die Fledermaus hing noch immer in seinem Handrücken. Sie hatte ihre Krallen so tief in Assats Fleisch versenkt, dass sie auf der Handinnenseite wieder zum Vorschein kamen.
„Du ... k-kriegst .. .m-m-mich .. nicht..." keuchte er, ließ den bisher als Zügel genutzten, durchgeschnittenen Haltestrick des Pferdes los und packte mit dem letzten Quäntchen der ihm verbliebenen Kraft die in seiner linken Hand verkrallte Fledermaus. Mit der Kraft der Verzweiflung riss er sich das Tier aus dem Handrücken. Der Schmerz, der dieser Aktion folgte, war jedoch so intensiv, dass er erneut aufschrie.
Laut und langgezogen hallte sein Schrei durch die Tiefen des Düsterwalds.
Während sein Klang vom aufkommenden Wind davongetragen wurde, presste Assat mit der letzten ihm verbliebenen Kraft seine rechte Hand so lange um den Hals des Tieres, bis es sich nicht mehr regte. Erst dann ließ er das Geschöpf angewidert und ohne einen Blick darauf zu verschwenden fallen.
Assats Körper zitterte vor Anstrengung und der Erwartung, jeden Moment einem weiteren Angriff ausgesetzt zu werden, doch zu seiner Erleichterung blieb er aus. Er kannte diese Geschöpfe nicht, doch wahrscheinlich waren sie keine sehr ausdauernden Flieger.
Das Pferd, von den Attacken der schwarzen Kreaturen völlig verängstigt, galoppierte unterdessen in rasendem Tempo die Alte Waldstraße entlang. Es kostete Assat von Sekunde zu Sekunde mehr Mühe, sich auf dem Pferderücken ohne Sattel zu halten, denn der Blutverlust, die überwältigende Schwäche und die heftigen Schmerzen, die sich auf seinen ganzen Körper ausgedehnt zu haben schienen, begannen ihren Tribut zu fordern.
Von allen Seiten schob sich die Schwärze der Bewusstlosigkeit an Assat heran und drohte ihn zu erfassen.
Er wusste, dass er in dem Moment, in dem er dem Zug der Ohnmacht nachgab, vom Pferderücken gleiten würde. Also krallte er die erschreckend kraftlose rechte Hand in die Mähne des Reittieres, während er die linke dicht an den Körper gepresst hielt. Gleichzeitig beugte er sich so tief über den Pferderücken, dass er die feinen Härchen des Fells an seiner Wange spüren konnte.
Sein Kampf war jedoch nicht von langer Dauer.
Die Wunden, die die Fledermäuse seinem Körper zugefügt hatten, bluteten ziemlich heftig und hatten in kurzer Zeit einen großen Teil seiner zerfetzten Oberbekleidung durchtränkt. Auch von der schrecklich zugerichteten linken Hand rann noch immer Blut, das sich seinen Weg schnell auch auf das hellbraune Fell des Pferdes bahnte.
'Ich ... muss wach bleiben ... weg hier... wach bleiben ... weg hier...' Wie ein Gebet wiederholte Assat diese wenigen Worte immer wieder im Geiste.
Er registrierte kaum noch, dass seine linke Hand kraftlos zur Seite fiel, dass sich gleich darauf der Griff seiner rechten aus der Mähne des Pferdes löste, denn die Finsternis schob sich von den Rändern seines Blickfeldes immer schneller an ihn heran.
'...will ... nicht ...'
Seine Gedanken verstummten im gleichen Moment, in dem sein Körper nicht mehr die Kraft besaß, sich auf dem Pferderücken zu halten und zur Seite rutschte.
Assat hatte das Bewusstsein bereits verloren, ehe seine blutüberströmte Gestalt hinter dem davon galoppierenden Pferd auf dem Boden aufprallte. Nicht einmal das Prasseln des gleich darauf einsetzenden kalten Regens, der sich mit dem noch immer fließenden Blut des Mannes mischte und hellrote Rinnsale an ihm herablaufen ließ, vermochte ihn wieder zu wecken.
***
Die Schreie, die der Wind herangetragen hatte, waren längst wieder verstummt, doch Legolas jagte ungeachtet des einsetzenden Regens weiter in jene Richtung, aus der sie gekommen waren. Es dauerte nicht lange, bis zwischen den Bäumen das ausgetretene Band der Alten Waldstraße vor ihm auftauchte. Er dirigierte sein Pferd genau darauf zu und war kaum ein paar Schritt weit geritten, als er seitlich vor sich etwas erblickte, das in seiner Fremdheit nicht in die natürliche Ordnung des Waldes zu gehören schien.
Der Elbe hielt vorsichtig ein paar Schritte darauf zu, dann zügelte er sein Reittier. Mit Bedacht betrachtete er seinen seltsamen Fund.
Zunächst sah es so aus, als hätte jemand ein Bündel Lumpen an den Wegesrand geworfen. Dann, im nächsten Augenblick, stieg Legolas ein schwerer, kupferiger Geruch in die Nase, der von jenem Bündel auszugehen schien.
'Blut!' In der Schnelle eines Augenblicks lag der Langbogen in seinen Händen und ein Pfeil an der gespannten Sehne.
Atemlos wartete der Elbenprinz, lauschte in die Umgebung auf verdächtige Geräusche, doch er vernahm nichts weiter als das Seufzen des immer noch stärker werdenden Windes in den Baumkronen und das leise Geräusch, das die Regentropfen beim Auftreffen auf dem Boden verursachten. Weitere angespannte Momente vergingen, doch als auch dann nichts geschah, ließ er den Bogen sinken und stieg nach kurzer Überlegung ab.
Ohne seine favorisierte Waffe aus den Fingern zu lassen, ging er bedächtig auf die reglose Gestalt zu, bis er schließlich direkt vor ihr stehenblieb.
Er musste nicht einmal nach einem Puls suchen. Schon der erste Blick sagte ihm, dass der Mensch, der hier in seltsam verdrehter Position zu seinen Füßen lag, tot war. Schreckensweit aufgerissene blaue Augen starrten blicklos über den Waldboden, das blutverschmierte, von mehreren großen Verletzungen verunzierte Gesicht war in einer Grimasse der Qual erstarrt und ein Großteil des Körpers wurde von fürchterlich anzusehenden Wunden bedeckt. Das aus ihnen ausgetretene Blut hatte die völlig zerfetzte Kleidung des Mannes durchtränkt und sich um dessen reglosen Körper gesammelt. Boden, Gras und Moos unter dem Leichnam waren mit einem schmierigen, dunklen Blutfilm überzogen, der sich in einer breiten Spur auch tiefer in den Wald hineinzog. Der Tote schien sich mit letzter Kraft an den Weg geschleppt zu haben, um dann seinen Verletzungen schließlich doch zu erliegen.
'Großer Eru, was hat ihn nur so zugerichtet?' Überaus vorsichtig beugte Legolas sich zu der Leiche hinunter, um die Wunden genauer in Augenschein zu nehmen und vielleicht heraus zu finden, welches Tier den Toten so zugerichtet hatte. Sollten sich Wölfe oder andere Raubtiere in dieser Gegend aufhalten, musste er noch wachsamer sein. Plötzlich begann sein Rappe nervös zu schnauben.
Rein instinktiv riss der Elbe den Kopf zur Seite.
Aus den Augenwinkeln nahm er dicht zu seiner Rechten eine Bewegung war. Ein dunkler Schatten schien direkt auf ihn zuzukommen. Noch ehe sein Verstand sich genauer mit der Art dieses Schattens befassen oder das Geräusch schlagender Flügel registrieren konnte, hatte Legolas den Bogen hochgerissen. Mit leisem Zischen schnellte der bereitgehaltene Pfeil von der Sehne.
Er traf sein Ziel noch im Flug.
Entsetzt starrte Legolas auf die Kreatur, die – im Todeskampf zuckend – unweit von ihm entfernt auf den Weg prallte und dort liegen blieb.
'Eine schwarze Fledermaus!' Zutiefst beunruhigt sah der Elbe auf und ließ seinen Blick suchend durch die Umgebung schweifen, während seine Hand bereits den nächsten Pfeil aus dem Köcher zog. 'Wo eine ist, sind andere oft nicht weit...'
Er hatte den Gedanken kaum zu Ende geführt, als sich von links zwei weitere dieser Bestien auf ihn zu stürzen begannen. Mit der Schnelligkeit eines geübten Bogenschützen ließ Legolas zwei weitere Pfeile ihr Ziel finden. Noch während er gleich darauf den nächsten an die Sehne legte, musterte er hastig die Wipfel der umstehenden Bäume.
'Verdammt, wo verstecken sich diese dunklen Wesen?'
Das durch die dicken Regenwolken verursachte Zwielicht ließ alles einheitlich grau aussehen und verbarg die hinterhältigen, geflügelten Angreifer so wirkungsvoll vor suchenden Blicken.
'Das waren nur drei, doch Fledermäuse sind immer in Schwärmen unterwegs. Vielleicht haben sich noch nicht alle von ihnen satt getrunken und sind noch in der Nähe.'
Die Nerven des Elben waren zum Zerreißen gespannt, als er mit gespanntem Bogen langsamen Schrittes zu seinem Pferd zurückging. Das Tier war sichtbar ängstlich, schnaubte leise und tänzelte unruhig hin und her. Es spürte die Gefahr, die sie umgab, gleichermaßen.
Legolas raunte seinem Rappen ein paar beruhigende Worte zu, dann saß er in einer einzigen, fließenden Bewegung wieder auf. Der Bogen lag noch immer schussbereit in seiner Hand, während sein Blick ein letztes Mal zu der leblosen Gestalt des Mannes am Wegesrand ging.
'Ich weiß nicht, wer du warst oder was du in diesem Teil des Düsterwaldes wolltest, Unbekannter, doch ich hoffe, dass dein Weg in Mandos' Hallen und darüber hinaus leichter wird, als es dein Sterben war.'
Ein kurzes Kommando genügte, um den Rappen wieder in Bewegung zu setzen. Das Pferd war froh, der spürbaren Bedrohung entfliehen zu können und trug den Elben von jener Stelle fort, an der der Tod noch vor kurzem reiche Ernte gehalten hatte.
***
Miro hatte vor seinem Aufbruch die grobe Skizze genau betrachtet, die er sich während der zurückliegenden zwei Monate auf gelegentlichen Ausritten und nach Erzählungen anderer Stallknechte von der Umgebung des Schlosses angefertigt hatte. Er war entschlossen, auf dem – seinen Kenntnissen nach – geradesten Weg nach Bruchtal zu gelangen, und das war in seinen Augen die Alte Waldstraße. Ohne es zu ahnen, hatte er dabei fast die gleiche Richtung wie Legolas genommen, kam jedoch langsamer als dieser dabei voran.
Er, der den Großteil seines jungen Lebens im vergleichsweise sicheren Gassengewirr Ardanehs verbracht hatte, konnte sich eines unheimlichen Gefühls nun nicht erwehren, während er tiefer und tiefer in die zumeist pfad- und lichtlosen Gründe Düsterwalds eindrang. Die Erzählungen, die im Schloss über den Düsterwald kursierten, hatten von schrecklichen Monstern erzählt, von dunklen, gefährlichen Kreaturen, die den Tod brachten, wenn man das Pech hatte, ihnen zu begegnen.
Wie zuvor war Miro fest entschlossen, sein Aragorn gegebenes Versprechen zu halten und dem Elbenprinzen zur Seite zu stehen. Doch je länger er auf der Fuchsstute vorwärts ritt, desto unsicherer war er, ob er überhaupt in der Lage sein würde, zu seinem Wort zu stehen – viel zu deutlich waren ihm die Schilderungen noch in Erinnerung.
So rastete er unterwegs nur einige Male kurz, und nur bei Anbruch der Dämmerung wurden daraus ein paar Stunden mehr. Ruhe und Schlaf brachte ihm das Nachtdunkel jedoch nur, weil sein müder Körper ihm den Dienst verweigerte, sobald er sich auf seiner Decke auf dem weichen Waldboden ausstreckte. Schon ein etwas lauteres oder fremdartiges Geräusch genügte, um ihn zu wecken und erneut auf den Pferderücken zu treiben.
Zweieinhalb Tage lang war er auf diese Art durch den Düsterwald geritten, und so erschien es ihm wie eine Erlösung, als er am frühen Vormittag des dritten Tages endlich auf die Alte Waldstraße traf. Erleichtert schwenkte er westwärts auf sie ein.
„Na bitte! Das war einfacher, als ich dachte, und den Rest schaffe ich auch noch!" sagte er laut in den Regen hinein, der vor einiger Zeit eingesetzt hatte. Er lauschte dem Klang seiner Stimme nach und schöpfte aus ihr neuen Mut, während sein Pferd ihn unverwandt weiter vorantrug. „Von hier aus geht es immer geradeaus, soweit ich weiß. Das sollte sogar ein so unerfahrener Mensch wie ich ohne Probleme schaffen."
Der Wald, der sich an beiden Seiten dicht an den Weg herangeschoben hatte, schwieg sich jedoch darüber aus, was er für den jungen Mann noch alles parat hielt.
***
wird fortgesetzt
Shelley: Hey, bitte nicht mit uns
grummeln. Natürlich war uns schon klar, dass du einzig und allein über die
Fortsetzung hüpfst und jubelst (und nicht über das Gewaltlevel...), und das
schmeichelt uns als Autorinnen schon sehr. Wahrscheinlich hatten wir zwei nur
einfach gerade eine zu große Dosis unseres eigenen bzw. selbsterzeugten Cliffhanger-Adrenalins intus, das euch Leser dann
hoffentlich auch spätestens ab diesem Kapitel durchflutet...
In diesem Kapitel ist Legolas, wie du lesen konntest, ja bereits auf zumindest
einen der Menschen gestoßen. Was die Zukunft für ihn, Miro und Assat
bereithält, werden die nächsten Kapitel zeigen. Nur soviel sei verraten:
glücklich wird keiner der Beteiligten über den Verlauf der Dinge sein.
*teuflisches Lachen der Autorinnen*
Dragon-of-the-north: Ganz, ganz lieben Dank für soviel Lob (Autorinnen verbeugen sich verlegen angesichts des Kompliments, dass unsere Story gut verfilmbar wäre). Jetzt, wo die 3. Geschichte zumindest für uns zwei schon einen beachtlichen Entwicklungsstand erreicht hat, beginnen sich auch die Handlungsfäden langsam zu ordnen. Als wir die Story zu schreiben begannen, sahen wir uns einem ganzen Haufen loser Enden gegenüber, die erst mal in eine Beziehung zueinander gebracht werden wollten. Wenn uns das auch gelungen ist, freut uns das natürlich. Tja, Assats Rolle im Ganzen... Ursprünglich nur als Mittel zum Zweck gedacht, wurde sie im Laufe der Kapitelplanungen immer umfangreicher – nicht zuletzt auch deshalb, weil wir inzwischen selbst einen guten Teil Herzblut in die Entwicklung seines Charakters eingebracht haben... Ob Assat euch erhalten bleibt? Naja, um das herauszufinden, müsst ihr einfach nur dranbleiben. Und seine Tätowierung wird noch eine zwar kleine, aber immens wichtige Rolle spielen. *g* Übrigens, das manchmal eigenartige Verhalten überbesorgter Eltern durfte ich (Salara) vor längerer Zeit selbst mal ausführlich studieren. Sie sind dann so damit beschäftigt, zu beschützen, dass sie Offensichtliches nicht mal dann sehen, wenn es sie quasi in den Allerwertesten beißt. Also hab' Nachsicht mit dem armen Thranduil – immerhin hat er seinen Sohn ja gerade erst von den (Fast-)Toten wiederbekommen!
Asahi: Zugegeben, deine Frage nach dem Schicksal von Legolas, Miro und Assat ist auch in diesem Kapitel noch nicht zufriedenstellend beantwortet worden, doch die nächsten Kapitel werden da sicher zufriedenstellender sein. ManuKus Tochter wird in diesem Herbst niedliche 2 Jahre alt.
Atlantis: Wir würden niemals widersprechen – dafür sehen wir unser aller Helden doch viel zu gern mal ein wenig leiden! *g* Aber einen Mord??? Nöööö.... (Zumindest nicht nach Agatha-Christie-Strickmuster!)... Übrigens: So schwer, wie dir (und anderen) das Warten auf das nächste Kapitel fällt, so lang wird uns Autorinnen die Zeit des Wartens auf eure Reviews. Ist doch auch so eine Art ausgleichende Gerechtigkeit, oder? *G*
Arlessiar: Naaajjjaaaa.... Genaugenommen hat Miro Aragorn ja wirklich das Versprechen gegeben, auf Legolas acht zu geben. So wie vieles andere war auch das nur eine Frage der Auslegung dem überbesorgten Thranduil gegenüber. Und Miro musste nicht mal schwindeln... Assats Rolle hat sich übrigens im Laufe der Zeit beachtlich erweitert. Vom ursprünglichen Gegengift-Lieferanten ist er nun bereits zum „Fledermaus-Burger" (wenn diese zweifelhafte Ehre denn überhaupt eine ist) befördert worden und was die Zukunft für ihn bereit hält, sei an dieser Stelle noch nicht weiter verraten. Lediglich, DASS sie etwas für ihn bereithält, von dem wir hoffen, dass ihr Leser es so lieben werdet, wie wir es während der Kapitelplanung taten...*g* Die schwarzen Fledermäuse gehörten laut Tolkiens Notizen auch zu jenem Kroppzeug, das den Düsterwald unsicher machte. Die genaue Bedrohung dieser Viecher entnahmen wir einem der vielen Lexika. Noch kurz etwas zu den verschwiegenen Namen von Aragorn und all seinen Vorfahren. Dieser Punkt gehört auch zu jenen Dingen, die Professor Tolkien zwar so in den Raum stellte, aber nie wirklich schlüssig erklärte. Allein die Furcht vor Sauron kann wohl kaum der Grund dafür gewesen sein, denn ohne den Einen Ring konnte der Dunkle Herrscher Mordor ja nicht wirklich verlassen – körperlos, wie er nun mal war. Und Furcht vor den Truchsessen von Gondor dürfte es genauso wenig gewesen sein. Wie gesagt, keines der Bücher lieferte uns beiden eine befriedigende Erklärung dafür. Und genau an dieser Stelle setzte dann unsere Phantasie ein und gab uns eine Erklärung, die nun als 3. Geschichte der Trilogie Formen annimmt. Deine Erklärung ist aber auch sehr beeindruckend!
MysticGirl: Legolas' Suche in den Büchern dürfen wir wohl getrost dem Fehlen sinnvollerer Beschäftigungen zuschreiben. Immerhin läßt ihn Papa Thranduil derzeit ohnehin nichts von alledem tun, das unserem Lieblingsprinzen Spaß machen würde. Da kann er also auch in aller Ruhe in alten Folianten blättern... Die Wachpatrouille hielt sich übrigens buchstabengetreu an Thranduils Befehl. Außerdem wussten sie, dass sie gegen die Übermacht der Fledermäuse keine Chance gehabt hätten. Der Zustand der Alten Waldstraße wird wiederum in Tolkiens Notizen beschrieben. Sie galt selbst bei den Waldelben als gefährlich, weswegen sie sich ja auch eigene Elbenpfade durch den Düsterwald anlegten. Das war der perfekte Aufhänger für die Dinge, die wir mit Miro, Assat und Legolas zu tun gedenken. *Autorinnen reiben sich die Hände*
Elanor: Schön, dass dir unsere Geschichte so gut gefällt. Hoffentlich denkst du auch noch so, wenn die Story fertig ist – immerhin steht unseren und euren Lieblingen noch Einiges bevor...
BlackPearl: Genau die Vielzahl der zu Beginn der Story offenen Handlungsstränge war es, die uns beiden nicht wenig Kopfzerbrechen bereitet hat. Sie letztlich auf einen Endnenner zu bringen UND die Story mit wiederholten Cliffies spannend zu halten – das ist echte Schwerstarbeit. Aber wenn ihr beim Lesen Spaß habt und uns dies durch Reviews wissen lasst, lohnt sich wirklich jede Anstrengung!
Nili: Oh, Mi... äh, wir meinen natürlich: Oh, Schade! Als wir es Balrogs regnen lassen wollten, dachten wir natürlich nicht daran, dass uns dein Stan ja bislang immer als hervorragendes Druckmittel diente. Wenn du jetzt allerdings dank unseres zweifelhaften Einfalls eine eigene Balrog-Zucht aufbaust, müssen wir uns ja notgedrungen ein neues Druckmittel suchen! Hmm... Naja... Wenn wir deine Review so lesen, kommt uns da allerdings ein Einfall. Wir lassen es einfach Balrogs mit rosaroten Sicherheits-Hemden regnen. Nicht rot, sondern rosarot. Die Farbe hat denselben Effekt wie das Rot bei Kirks Sicherheitsleuten: Schon beim geringsten Anzeichen für erotische Balrog-Spannung rafft die armen Regen-Balrogs eine heftige Liebes-Herz-Schmerz-Attacke dahin!!! Damit dürfte sich dann deine Zucht erledigt und unser Druckmittel erhalten haben... HA HA HA!!! Omnipotente STAR TREK-bewanderte Fanfic-Autorinnen können alles! „Das Leben des Brian" ist uns beiden zwar bekannt, aber es waren andere Szenen, die sich in unserem Gedächtnis erhalten haben, wie z.B. die fliegenden Steinigungs-Händler und – nicht zu vergessen – den „zu Poden geworfenen Purschen"... Sorry, die Szene mit dem Keks ist uns entfallen. Und WIESO sollten Galadriels Füße beim Kekse backen schmutzig werden? Sie knetet den Teig doch wohl nicht etwa mit selbigen? ... Ärks, allein die Vorstellung.... Nein, nein, nein – aber das mit dem Keks und dem Ranger war schon erstaunlich – eines der späteren Kapitel wird dir zeigen warum (wenn du dann noch daran denkst, heißt es).... Und was Assat angeht: der arme Kerl hat vorläufig keine Gelegenheit, irgendwas an irgendwen zu legen, weil irgendwas was an ihn angelegt hat. Aragorn ist der letzte, dem Assat irgendwas wohin legen könnte. Wenn überhaupt, legt irgendwer was an Assat an. Na, noch mitgekommen??? *bg* Übrigens waren „Melkors Fledermäuse" keine übermütige Erfindung von uns, sondern Tatsache eine von Professor Tolkien. Diese Viecher hat er unter anderem auch in den Düsterwald geschickt. Da wir nicht auch auf Spinnen zurückgreifen wollten und die schwarzen Eichhörnchen irgendwie nicht wirklich furchteinflössend sind (Ha, ein Kampfeichhörnchchen mit drohend aufgerichtetem Puschelschwanz ... da sterben unsere Helden nicht am Blutverlust, sondern am Lachkrampf...), nahmen wir halt diese Flattermänner, deren Gefahr übrigens ziemlich heftig durch Tolkiens Phantasie gespukt haben muss, unserem Lexikon nach zu urteilen.
