### Ein dickes, lautstarker HALLO an all unsere treuen Leser dort draußen.
### Nach dem Cliffie wollt ihr verständlicherweise wissen, wie es mit Legolas weitergeht. Leider müssen wir euch aufs nächste Kapitel vertrösten... *lautstarke Proteste aus allen Himmelsrichtungen lassen die Autorinnen verschüchtert zusammenzucken*
# Okay, okay, schon verstanden... *bg* Hier kommt nun also die Auflösung des Cliffies!
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Schuld und Sühne
von: Salara und ManuKu
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~TEIL 6~
Die Situation veränderte sich innerhalb eines Momentes für Legolas zum Schlechten, als das Wegrutschen auf dem durchgeweichten Waldboden ihn zwang, den Griff um Miros Handgelenk zu lösen. Geschockt sah er das Metall der Dolchklinge im Feuerschein kurz aufblitzen, ehe diese sich dann in seinen Oberarm bohrte. Für den Bruchteil einer Sekunde schien die Welt wie eingefroren, dann, einen Atemzug danach, explodierte sie förmlich. Schmerz schoss wie ein Blitz durch den Arm des Elben, der die Zähne zusammenbiss, um nicht laut aufzuschreien.
Die Verärgerung über Miros Tat wich jedoch sofort Erinnerungen an dessen aufgerissenen, blutigen Rücken und Assats noch nicht allzu lange zurückliegenden Angriff. Wild wirbelten die Bilder in Legolas' Kopf durcheinander, bis sie – für den Elbenprinzen beinahe zu spät – einen Sinn ergaben. Er hatte den Rücken des Jungen bei dessen Ankunft gesehen und sogar die richtigen Schlüsse gezogen, doch die Vertrautheit mit dem Menschen hatte ihn sorglos bleiben lassen. Das eigentliche Begreifen kam erst jetzt.
Das kann nur das Gift in ihm sein... Es macht Menschen im Gegensatz zu Elben unberechenbar und gefährlich!
Legolas blieb keine Zeit, um genauer darüber nachzusinnen. Ungeachtet seiner Verletzung riss er hastig den blutenden Arm hoch und schlug das klingenführende Handgelenk des Jungen zur Seite. Die Wucht, die Legolas in seinen Schlag gelegt hatte, war groß genug, um den Griff des Menschen um das Heft des Dolches zu lösen.
Eine Mischung aus Erbitterung und Verblüffung legte sich über Miros Züge, als sein Blick der Waffe folgte, die gerade in weitem Bogen davonflog und für ihn fast unerreichbar im Gras landete. Die braunen Augen des jungen Mannes schienen nun fast schwarz vor Wut zu sein, als er den Elben, der trotz der blutenden Stichwunde noch immer unverändert heftig mit ihm rang, hasserfüllt anstarrte.
Jeder Respekt, den Miro dem Prinzen gegenüber je empfunden hatte, war in den vergangenen Momenten in der Glut des in ihm tobenden Giftfiebers verbrannt. Stattdessen hatte sich die Welt für ihn auf einen einzigen Punkt reduziert: auf Legolas' Gesicht. Die wenigen zusammenhängenden Gedanken, die noch einen Weg in den Verstand des Menschen fanden, gaukelten ihm irreale Horrorbilder vor. In einem Moment erschien das Antlitz des Elbenprinzen kühl und freundlich, doch schon einen Atemzug später vermeinte Miro pure Grausamkeit in den blauen Tiefen der Augen zu erkennen. Es war diese vermeintliche Härte, die der junge Mann gleichzeitig fürchtete und zu bekämpfen entschlossen war.
„Ich brauche den Dolch nicht, um Estel aus deinen Händen zu befreien," keuchte er. „Und bei den Valar, die du und deinesgleichen so sehr verehrt – befreien werde ich ihn. Ich werde dafür sorgen, dass du niemanden mehr foltern kannst..."
In einem letzten verzweifelten Aufbegehren warf er sich Legolas entgegen und versuchte seine Hände um den Hals des Elben zu legen, der dieser Absicht entgegenwirkte, indem er Miros Handgelenke mit eisernem Griff umklammerte und sie von sich fort drückte.
„Mirodas, hör mir zu! Nur für einen Moment. Das Fledermausgift in deinem Blut lässt dich die Dinge verzerrt sehen. Es ist nicht so, wie es aussieht..."
Noch ehe Legolas seinen Satz beenden konnte, wurde ihm klar, dass der junge Mann keines seiner Argumente mehr glauben würde. Wie Assat zuvor war nun auch Miro so tief in seinen Wahnvorstellungen verloren, dass er nur noch eine Möglichkeit hatte, ihm zu helfen: er musste Miro ausschalten. Legolas entschloss sich, kein Risiko mehr einzugehen. So ließ er den Menschen absichtlich näher an sich herankommen.
Miro, der spürte, wie beängstigend schnell seine Kräfte nachließen, konnte sein vermeintliches Glück gar nicht fassen, als die Gegenwehr des Prinzen endlich zu erlahmen schien. Triumph blitzte in den fiebrigen Augen des Jungen auf.
„Sieh an. Der stolze Prinz des hohen, erstgeborenen Volkes wird von einem dummen, sterblichen Menschen besiegt..." höhnte er, während er seine ganze Aufmerksamkeit auf Legolas' Gesicht richtete, um die Verzweiflung auszukosten, die er in dem Elben geweckt zu haben glaubte.
Auf solch einen sorglosen Moment hatte dieser jedoch nur gewartet. Augenblicklich ließ er ein Handgelenk Miros los, packte stattdessen seine Tunika und hakte ein Bein hinter dessen rechten Fuß. Dann stieß er den Tobenden mit aller Kraft von sich fort.
Überraschend aus dem Gleichgewicht gebracht, wollte Miro einen Schritt zurück machen, kam jedoch ins Straucheln, als ihm unerwartet der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Zum dritten Mal an diesem Tag begann sich alles schwindelerregend schnell um ihn zu drehen. Vergeblich versuchte er nach einem Halt zu greifen, während sein umnebelter Verstand einen Augenblick zu spät registrierte, dass er fiel.
Miro landete auf seinem blutenden Rücken. Sofort flammten neue, grimmige Schmerzen in der Wunde auf. Umsonst versuchte er, sich wieder in die Höhe zu stemmen; sein von Verletzung, Erschöpfung und Kampf geschwächter Körper hatte endgültig alle Kraft verbraucht. Er schaffte es gerade mal, eine Handbreit Abstand zwischen sich und den harten Boden zu bringen, ehe die Schwäche ihn kraftlos zurückfallen ließ. Ein leiser, erstickter Laut, der kaum mehr als ein Wimmern war, verließ seine Kehle, während er schmerzerfüllt die Augen zusammenpresste. So bekam er nicht mehr mit, wie sich Legolas rasch zu ihm hinunterbeugte und einen schnellen Schlag gegen die Schläfe ausführte.
Miro sackte so schnell zusammen, dass es für einen Moment so aussah, als habe das Leben seinen Körper endgültig verlassen.
Die Stille, die sich über das kleine, improvisierte Lager legte, hatte etwas Bedrückendes. Weder das Knistern des Lagerfeuers noch das leise Schnauben der Pferde konnten das Schuldgefühl dämpfen, mit dem Legolas nach Miros Puls zu tasten begann. Erleichterung empfand der Elbe erst, als seine Fingerspitzen schließlich auf den schwachen, aber regelmäßig pochenden Rhythmus der Halsschlagader stießen.
„Ich bedauere, dass du mir keine andere Wahl gelassen hast."
Zögernd, als könne selbst diese leichte Berührung den Menschen verletzen, legte Legolas seine Hand für einen Moment auf Miros heiße Stirn. Er ahnte, dass das hohe Fieber, das den schmalen Körper schüttelte, ebenfalls auf das Fledermausgift zurückzuführen war. Die Tatsache, dass er sich mit der Wirkung des Giftes auf Menschen nicht so gut auskannte, würde es ihm jedoch schwer machen, etwas zu unternehmen. Die Körper der beiden Menschen würden sich wahrscheinlich allein helfen müssen .
Während Legolas hoffte, dass er trotz der Nachtstunde in der Umgebung zumindest jene Kräuter fand, die er zur Behandlung der Wunden der beiden Menschen benötigte, schweifte sein suchender Blick durch die Umgebung und blieb schließlich an einem Baum mit besonders ausladendem, tiefreichendem Astwerk hängen.
Er warf einen prüfenden Blick auf seinen verletzten Arm, der inzwischen zu bluten aufgehört hatte, bewegte ihn probehalber, und als er zufrieden mit der Beweglichkeit war, hob er Mirodas vorsichtig an. Trotz der Wunde stellte das Körpergewicht für die überlegenen Kräfte des Elben kein Problem dar. Mit dem Menschen auf seinen Armen erhob er sich, dann trug er Miro fort.
***
Der Morgen war noch jung, doch Aragorn schwitzte bereits, als lägen schon viele Stunden Kampfübungen hinter ihm. Gleich nach dem Frühstück hatte Glorfindel damit begonnen, ihn auf einem kleinen, unter Bäumen gelegenen Übungsplatz in waffenlosen Kampfarten zu unterweisen.
Was sich zunächst als willkommene Abwechslung im sonst üblichen Klingenkampf präsentiert hatte, erwies sich jedoch bereits nach wenigen Minuten als außerordentlich schwierig und kraftraubend. Der goldhaarige Kämpfer aus Gondolin schien sich nicht einmal anstrengen zu müssen, um Aragorn immer wieder zu besiegen, und Elronds Pflegesohn wurde von Niederlage zu Niederlage schweigsamer – und verbissener.
Der Elbe schien dieser Anspannung keinerlei Beachtung zu schenken, denn er unterließ es nicht, jede Niederlage seines Schützlings mit detaillierten Hinweisen auf die Vielzahl der begangenen Fehler zu versehen.
Inzwischen hatten sie damit begonnen, die Grundlagen des Faustkampfes zu üben. Es war für einen Elben zwar ungewöhnlich, sich in so etwas Profanem wie Faustkampf auszukennen, doch Aragorn vermutete, dass Glorfindel wahrscheinlich schon Gelegenheit gehabt hatte, die Vorteile eines so direkten Kampfes schätzen zu lernen.
Ein ums andere Mal versuchte er Glorfindel wirkungsvoll mit den Fäusten zu treffen, doch bis auf einen eher zufälligen Treffer gingen alle seine Schläge ins Leere. Zudem wuchs seine Enttäuschung, als er sich des öfteren übergangslos in Glorfindels Schwitzkasten wiederfand.
„Greif mich noch einmal an und diesmal beobachte genauer!" Glorfindel hatte sich vor Aragorn in einer Haltung aufgebaut, die den jungen Mann mehr als alle demütigenden Ermahnungen ärgerte, denn der Elbe machte nicht die leisesten Anstalten, sich vor dem zu erwartenden Angriff Aragorns zu schützen. „Und mach diesmal endlich das, was ich dir gesagt habe, anstatt erneut mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Es wird dir nichts nützen, Gewalt über Berechnung und Schnelligkeit zu stellen. Ich habe dir gerade gezeigt, dass ein ausgebildeter Kämpfer dich bereits ausschalten kann, noch ehe du die zweite Bewegung vollenden kannst. Du musst aber wissen, wie solche Angriffe bestmöglich erfolgen können, wenn du ihnen erfolgreich begegnen willst. Selbst wenn du einst den Thron von Gondor bestiegen hast, wird nicht immer eine Leibwache in deiner Nähe sein können. Gerade du solltest mehr als jeder andere lernen, dich notfalls auch selbst schützen zu können." Glorfindel hob auffordernd die Augenbrauen. „Also, worauf wartest du noch?"
Er tut gerade so, als wäre ich hilflos wie ein kleines Kind, ärgerte sich Aragorn im Stillen, während er langsam den Standpunkt verlagerte und ein weiteres Mal die Fäuste hochnahm, ohne seinen Lehrmeister aus den Augen zu lassen. Und was soll das überhaupt heißen: Selbst WENN ich einst den Thron von Gondor besteige... Ich weiß noch gar nicht, ob ich das überhaupt will. Und was heißt hier Leibwache? Ich bin mehr als fähig, mich selbst zu schützen. Dafür brauche ich keine Leibwache. Und was heißt, notfalls müsste ich mich selbst schützen können? Ich kann mich sehr gut allein schützen. Das weiß er ganz genau. Glorfindel behandelt mich, als hätte ich noch nie im Leben ein Schwert angefasst...
Je länger Aragorn Glorfindels Worte in sich einsinken ließ, desto stärker brachten sie ihn auf. Und natürlich übertrug sich das auf seinen Angriff. Er hatte kaum die erste Bewegung vollendet, als ihn der Elbe ein weiteres Mal mühelos abgewehrt und zu Fall gebracht hatte.
Schnaufend lag Aragorn auf dem Boden, während Glorfindels zeitloses Antlitz deutliche Missbilligung erkennen ließ.
„Hast du mir eben überhaupt zugehört?" Der Elbe streckte seinem Schützling eine Hand hin, um ihm aufzuhelfen, doch Aragorn war viel zu wütend, um das Friedensangebot als solches zu erkennen. Statt die dargebotene Hand zu ergreifen, schlug er sie unwillig zu Seite und stemmte sich aus eigener Kraft wieder in die Höhe. Mühsam biss er die Zähne zusammen, als dabei seine vor einigen Tagen an einer Pfeilspitze aufgeschlitzte Fußsohle nachdrücklich zu schmerzen begann.
Glorfindel hatte das Mienenspiel des jungen Menschen beobachtet, der gerade eine dunkle Haarsträhne achtlos aus dem verschwitzten Gesicht wischte. So viel Stolz beherrscht sein Herz, das sich danach sehnt, etwas sein zu können, das es noch nicht ist.
Der Elbenkämpfer ließ einen nachdenklichen Blick über Aragorns Erscheinung wandern. Ob Lord Elrond damals das Richtige tat, als er den Jungen hier behielt? Aufgewachsen im Denken unseres Volkes hat Estel nie begriffen, dass er dennoch ein verletzlicher Mensch bleibt! Wenn er nicht bald lernt, dass man dargebotene Hilfe manchmal annehmen muss, wird der Thron von Gondor dereinst schnell wieder verwaist sein.
Glorfindel beschloß, dass es nichts schaden konnte, dem jungen Mann diese Erkenntnis auf eine etwas drastischere Art und Weise nahe zu bringen.
Er wartete, bis Aragorn wieder zu Atem gekommen war und sich erneut in Kampfposition gestellt hatte, dann trat er zwei Schritte zurück.
„Gut, du meinst also, dein Schwert genügt, um dich vor jedem Attentäter zu schützen?"
Aragorns Augen hingen wie gebannt an Glorfindels Zügen, deren Unbewegtheit jedoch nicht erahnen ließ, worauf die gestellte Frage abzielte. Vorsichtig nickte er schließlich. „Ja, ich denke schon. Ihr wißt so gut wie ich, welch guter Schwertkämpfer ich nicht zuletzt dank Eurer Ausbildung bin. Meiner Klinge wird kein Attentäter etwas entgegenzusetzen haben."
Noch immer regte sich kein Muskel in Glorfindels Gesicht. „Gut, dann nimm deine Waffe und gürte dich mit ihr."
Verwirrt begann Aragorn seinen Schwertgurt anzulegen. Seine Überraschung stieg noch, als er schließlich aufsah und feststellte, dass sein Lehrmeister inzwischen spurlos verschwunden war.
„Lord Glorfindel, wo seid Ihr?" Ratlos ließ Aragorn seine Augen durch die Umgebung wandern, doch von dem Elben war nichts zu entdecken. „Zeigt Euch!"
Seine Unsicherheit wuchs, als nach wie vor alles still blieb. Schließlich wurde daraus Argwohn. Glorfindel plante etwas. Aragorn nahm sich vor, wachsam zu bleiben.
***
Glorfindel, der sich den Augenblick von Aragorns Unaufmerksamkeit zunutze gemacht hatte, verbarg sich im Laubwerk eines hochgelegenen Astes und beobachtete, wie der verblüffte Aragorn eine Zeitlang nach ihm rief und suchte, um dann kopfschüttelnd in Richtung Schloß aufzubrechen.
Er wartete, bis Aragorn direkt unterhalb seines Verstecks war, dann sprang er mit der Grazie einer Katze von oben herab und legte Aragorn blitzschnell einen Arm um die Kehle, während der andere sich um die Arme des Menschen schlang und sie eng an dessen Körper presste. Er konnte spüren, wie Aragorns Hand hektisch nach dem Griff seiner Waffe zu tasten begann.
„Was ... soll ... das..." keuchte Aragorn verärgert, während er sich vergeblich aus der Umklammerung des Elben zu befreien versuchte. Glorfindels Arm drückte ihm umbarmherzig die Luft ab, während seine eigenen Arme sich mehr und mehr anfühlten, an wären sie an seinen Körper festgeklebt. Plötzlich schien sein Schwert unerreichbar zu sein. „Ist ... das ... Eure Vor...stellung ... von ... waffenlosem ... K-kampf?"
„Das, Estel, ist meine Vorstellung eines gelungenen Attentats," raunte der Elbe ihm ins Ohr und spürte förmlich, wie die Panik durch den Körper des Menschen zu kriechen begann. „Was ist nun mit deinem Schwert? Ich bin der Mann, der gekommen ist, dich zu töten, also wehr' dich!"
Glorfindel hatte keinerlei Mühe, die Abwehrbewegungen Aragorns zu unterbinden.
„Du bist allein." Erneut verstärkte er den Druck auf Aragorns Kehle. „So, wie du vielleicht später allein in deinem Schloß sein wirst. Es ist dann vielleicht mitten in der Nacht. Die Männer deiner Leibwache schlafen, weil sie ihren König in Sicherheit wähnen. Du weißt, dass Attentäter den Schutz der Dunkelheit bevorzugen, nicht wahr?" Sein Arm presste Aragorns Luftröhre noch immer zusammen. „Du bist ein guter Schwertkämpfer, hast du gesagt." Glorfindels Stimme war zu einem Wispern geworden. „Nun zieh dein Schwert! Hilf dir selbst, denn die Hilfe Anderer hast du ja abgelehnt, du stolzer König!"
Aragorn hatte nicht mehr genügend Luft, um zu antworten und schließlich begannen seine Bewegungen zu ersterben.
Erschrocken löste Glorfindel seinen Arm augenblicklich von der Kehle des jungen Mannes, der daraufhin in seinen Armen zusammensackte. Behutsam ließ er ihn zu Boden sinken, dann kniete er sich an Aragorns Seite und überzeugte sich davon, dass der Mensch nur bewusstlos war.
Was hat mich nur so wütend gemacht? So weit hatte ich nie gehen wollen, dachte er schuldbewußt und wartete, dass die geschlossenen Lider Aragorns sich wieder öffneten.
***
Noch nie zuvor hatte Aragorn solche Furcht in sich gespürt wie in jenem Moment, als sich Glorfindels Arm immer enger um seinen Hals zu legen begann. Es war eine Sache, eine direkte Bedrohung vor sich zu sehen und zu wissen, dass man sich ihrer erwehren konnte, doch eine völlig andere, sich ihr unversehens ausgeliefert zu wissen.
Jeder Atemzug, den er machte, war etwas mühsamer als der Vorhergehende und brachte etwas weniger Luft in seine Lungen. Gleißend helle Punkte begannen vor seinen Augen zu tanzen, während das Blut so laut in seinen Ohren rauschte, dass es die Worte des Elbenkriegers zu übertönen begann. Irgendwann – nach Augenblicken, die ihm wie eine Ewigkeit anmuteten – spürte Aragorn, dass er nicht mehr die Kraft besaß, nach seinem Schwert zu tasten.
Seine Kehle brannte wie Feuer, doch die Linderung, die schon einziger Atemzug gebracht hätte, blieb aus. Aus den hellen Punkten waren inzwischen schwarze Flecken geworden, die sich langsam über sein Blickfeld legten und ihm die Sicht nahmen.
„...zieh dein Schwert..." drang Glorfindels Wispern an sein Ohr, doch die Worte begannen bereits ihre Bedeutung zu verlieren. „...hilf dir selbst..."
Er konnte sich nicht helfen, nicht mehr dagegen ankämpfen. Nicht einmal mehr die Wut über die Handlung des Elben war mehr geblieben.
Luft...muss...atm...
Mitten im Gedanken verlor Aragorn das Bewußtsein.
***
Legolas hatte sich so an das Lagerfeuer gesetzt, dass er beide Menschen im Auge behalten und sich – falls nötig – um sie kümmern konnte. Die Nacht hatte ihre dunkelste Stunde jedoch bereits weit hinter sich gelassen, als ihm Miros leises Stöhnen verriet, dass er wieder zu Bewusstsein kam. Mit der Wasserflasche in der Hand stand er auf, ging zu ihm.
Ich kann nur hoffen, dass das Gift inzwischen seine Wirkung verloren hat, dachte er und sah bedauernd an den Stricken entlang, mit denen er den Menschen an einen besonders tiefhängenden Ast gefesselt hatte. Ansonsten wird das eine sehr, sehr lange Nacht. Für uns alle...
***
Es war die Kühle der Nachtluft, die Miros Verstand als Erstes registrierte. Ein für seinen Geschmack unangenehm kalter Wind brachte Miro zum Zittern, noch ehe er sich darüber klar werden konnte, dass auch andere Empfindungen in seinem Körper miteinander kämpften. Da war eine tiefsitzende, alles verbrennende Hitze, die sich von der Kälte des Windes nicht lindern lassen wollte, eine Benommenheit, die jeden Gedanken so schwerfällig wie Sirup fließen ließ, ein Schmerz, der in Wellen durch jede Faser seines Körpers zu pulsen schien und das Gefühl, das etwas an seiner Umgebung nicht so war, wie es eigentlich sein sollte.
Es war genau dieses Gefühl, das ihn erbarmungslos aus der schmerzlosen Tiefe der Bewusstlosigkeit zog und schließlich dazu brachte, seine Augen einen Spalt breit zu öffnen.
Zunächst erkannte er nicht mehr als flackernde wabernde Schemen, doch schon nach wenigen Momenten gewannen diese Schemen an Schärfe, bekamen feste Konturen und ergaben schließlich ein Antlitz. Silbernes Haar, das ein schmales Gesicht umrahmte. Blaue Augen, die ein sanftes Gemüt versprachen und für Miro doch nur Spiegel der Grausamkeit darstellten.
Legolas.
„Du..."
Das Wort war kaum mehr als ein Krächzen und Miro meinte an all den anderen Worten, die seine ausgetrocknete Kehle ihn nicht sagen lassen wollte, ersticken zu müssen.
Er hasste sich dafür, dass er sogar so etwas wie Dankbarkeit verspürte, als gleich darauf die Öffnung einer Wasserflasche an seine Lippen gehalten wurde. Durst ließ ihn gierige, lange Schlucke nehmen. Mit jedem Tropfen Wasser, den er trank, verschwand auch etwas von der Benommenheit aus seinem Denken und schließlich war da nur noch ein störender, hämmernder Kopfschmerz.
Schließlich wurde die Flasche fortgenommen und Legolas trat einen Schritt zurück. „Wie fühlst du dich?"
Als Miro sich statt einer Antwort auf den Elben stürzen wollte, musste er entsetzt feststellen, dass seine Handgelenke über seinem Kopf zusammengebunden und an einem tiefhängenden Ast fixiert worden waren. Er zerrte an seinen Fesseln, doch sie gaben ebenso wenig nach wie die Stricke, die sich um seine Füße schlangen und wirkungsvoll verhinderten, dass er seiner Enttäuschung wenigstens durch einen gut gezielten Tritt Luft hätte machen können.
„Erwarte bloß nicht, dass ich dir noch dafür danke, dass ich jetzt auch zu deinen menschlichen Spielzeugen gehöre," fauchte er schließlich und beobachtete mit Zufriedenheit, dass sich auf Legolas' Zügen für einen Moment so etwas wie Enttäuschung widerspiegelte. „Oder bin ich inzwischen zu deiner einzigen Unterhaltung geworden?"
Miros Blick glitt suchend durch die Umgebung. In ein paar Schritten Entfernung konnte er schließlich die Silhouette des vermeintlichen Estel ausmachen, der noch immer reglos in seinen Fesseln hing.
„Anscheinend nicht." Pure Verachtung lag in der Stimme des jungen Mannes. „Sonst hättest du Estel schon irgendwo wie ein erlegtes Tier verscharrt."
Dass seine feindseligen Worte Legolas trafen, erkannte er daran, dass dieser unwillkürlich einen Schritt auf ihn zumachte, ehe er sich gewaltsam zügelte und stehenblieb. Miro lächelte befriedigt, doch für den enttäuschten Elben war es nur ein hässliches, hassverzerrtes Grinsen.
„Du weißt nicht, was du sagst," zischte Legolas, den diese Unterstellungen tief trafen. „Aus dir spricht das Gift, nicht der wahre Mirodas, derjenige, der mir vor gar nicht langer Zeit das Leben gerettet hat."
„Das war wohl der größte Fehler meines und Estels Lebens." Miros Stimme klang nun frostig. „Aber ich werde ihn für uns beide wiedergutmachen, wenn ich erst diese Stricke hier los bin."
„Versuch es, wenn du meinst." Legolas starrte den Menschen unbewegt an, doch die Fassade der Leidenschaftslosigkeit begann angesichts der letzten Worte zu bröckeln. „Das Elbenseil wird dir die ganze Nacht zu tun geben. Aber halt' dabei wenigstens den Mund, ehe ich etwas tue, das ich später bereue."
Er wandte sich abrupt ab und ging zu seinem Platz am Feuer zurück, wo er sich setzte. Diesmal hatte er Miro den Rücken zugewandt, damit der Anblick des noch immer unter dem Einfluss des Giftes stehenden Menschen seine schließlich doch noch aufgeflammte Wut nicht weiter anheizen konnte.
Obwohl Legolas wusste, dass Miro für seine Worte und Taten in Moment nicht verantwortlich war, konnte er nicht leugnen, dass es dem Jungen gelungen war, ihn zutiefst zu verletzen.
Ist das das wahre Dunkle, das in den Menschen wohnt? Seine Gedanken wirbelten um diesen für ihn nur schwer verständlichen Gedanken wie Vögel in einem Netz und konzentrierten sich schließlich gegen seinen Willen auf Aragorn. Würde auch er so auf mich reagieren, wäre er an Miros Stelle?
Legolas wollte die Vorstellung empört von sich weisen, doch etwas in ihm hielt daran fest. Ein winziger, noch beinahe unmerklicher Zweifel hatte an seiner Loyalität zu nagen begonnen. Um diesen Zweifel abzuschütteln, ließ Legolas seinen Blick durch den nachtdunklen Wald schweifen, dessen Einzelheiten für seine scharfen Augen trotz der Finsternis zu erkennen waren. Dabei fiel sein Blick schließlich auf Assat, der seit seinem Kampf mit Legolas das Bewusstsein noch nicht mehr wiedererlangt hatte.
Der Elbe hatte die schweren Rückenverletzungen mit verschiedenen, eilends gesuchten Heilkräutern und dem letzten Verbandsmaterial neu verbunden, konnte aber nicht verhehlen, dass die Sorge um den Menschen trotzdem stetig wuchs. Sein Fieber war ebenso wie bei Miro hoch, der Blutverlust zudem beträchtlich und Assat dadurch so geschwächt, dass es mehr als ein paar Kräuter und Verbände brauchen würde, um ihm zu helfen. Und dann war da auch noch das unberechenbare Verhalten, das vom Gift hervorgerufen wurde.
Mirodas hatte nur Verletzung durch die Fledermaus davongetragen, doch schon die daraus resultierenden Folgen waren verheerend. Um wie viel gefährlicher mochte dann Assat reagieren, wenn er erst mal wieder zu sich gekommen war? Aus Aragorns Erzählungen wusste der Elbe, dass Assat ein gefährlicher Gegner sein konnte, ein geübter Kämpfer, der menschengemäß mit allen Tricks arbeiten würde, um den vermeintlichen Feind zu besiegen.
Legolas wollte nicht genauer darüber nachdenken, befürchtete jedoch, dass die nächsten Stunden ihm eine Antwort auf seine Frage bringen würden.
***
Morgendliches Zwielicht war von Sonne ersetzt worden. Nach Tagen hatte sie sich endlich wieder durch die dunklen Regenwolken an den Himmel gekämpft und erhellte die schon sehr herbstliche Waldlandschaft mit ihren warmen, freundlichen Strahlen.
Wie von Legolas vorhergesehen, war es eine lange Nacht für die kleine Gruppe geworden.
Miro hatte bald damit begonnen, den Elbenprinzen mit gezielten Kränkungen zu beleidigen, nachdem sein Kampf gegen die Stricke erfolglos geblieben war. Schnell hatte dabei seine Stimme an Stärke gewonnen, als Legolas darauf in keiner Weise reagierte.
Dem Elben, der den Düsterwald und die darin wohnenden Gefahren sehr genau kannte, war schließlich kein anderes Mittel geblieben, als Miro mit einem Knebel zum Schweigen zu bringen, damit sein Geschrei nicht doch noch irgendwelche dunklen Kreaturen an ihren Lagerplatz lockte. Der junge Mann hatte bis zum Morgengrauen weiter verbissen gegen seine Fesseln angekämpft. Erst dann war er schließlich erschöpft in einen tiefen, aber unruhigen Schlaf gesunken, aus dem er nicht einmal dann erwachte, als Assat bald danach endlich zu sich kam.
Wie Miro zuvor war auch er noch immer tief in seinen Wahnvorstellungen gefangen und so wie dieser versuchte auch er unter wütendem Fluchen gegen die Seile anzukämpfen, die ihn am Baumstamm festhielten. Bald darauf zeigten sich erneut erste Blutflecken auf seinen Verbänden, doch noch während Legolas eine weitere Lage Heilkräuter und aus seiner Ersatztunika gerissene Stoffbahnen über den Wunden befestigte, verlor Assat erneut das Bewusstsein.
Nachdem der Elbe sich davon überzeugt hatte, dass die Lebenszeichen des Mannes stabil blieben, gestattete auch er sich ein paar Augenblicke der Ruhe. Ausgestreckt auf einer Decke richtete er seine müden Blicke zum blauen Himmel und ließ ihn mit den lautlos über den Herbsthimmel gleitenden Wolken mitwandern. Gegen seinen Willen schlief er schließlich ein.
***
Der Wind ließ die Kronen der umstehenden Bäume leise rauschen, doch Glorfindel schenkte diesem sonst als harmonisch empfundenen Laut keine Beachtung.
Aragorn war nicht sehr lange bewusstlos geblieben, doch bereits bei seinem Erwachen konnte der Elbe unschwer die Wut in den Zügen des Menschen erkennen. Er stützte Aragorn, als dieser sich aufzurichten begann und war nicht überrascht, als seine helfende Hand erneut zur Seite geschlagen wurde.
„Estel, es..."
„Sagt mir jetzt nicht, dass es Euch leid tut," fauchte Aragorn mit hörbar kratziger Stimme und funkelte seinen Lehrmeister gefährlich an. Es gelang ihm, sich aus eigener Kraft zu erheben und in einigen Schritten Entfernung stehen zu bleiben. „Es war Absicht und geschah einzig und allein, um mir Eure Überlegenheit zu beweisen. Als ob Ihr mich das je vergessen lassen könntet..."
„Das ist nicht wahr und du weißt das auch!" Die äußere Ruhe des Elben trog – er war jetzt ernsthaft verärgert. „Ich wollte dir demonstrieren, wieviel du noch zu lernen hast, wie schutzlos du im Grunde noch immer bist, und nichts anderes. Die Wahl meiner Mittel mag unüberlegt gewesen sein, doch es geschah in bester Absicht."
„All Eure Tadel, Ermahnungen und Missbilligungen habe ich über mich ergehen lassen, obwohl sie oft ungerechtfertigt waren. Doch dieser... dieser Angriff eben – er ging zu weit. Ihr vergaßt Euch, mein Lord! Keine Ausbildung, keine noch so ungewisse Zukunft gaben Euch das Recht zu solch einer Handlung!"
„Du irrst!" Noch ehe Aragorn reagieren konnte, stand Glorfindel vor ihm. Nur eine Handbreit trennte die beiden erbosten Männer noch voneinander. „Ich habe jedes Recht, wenn es um dein Leben geht, Estel! Ich schwor vor vielen Jahren, alles zu tun, um es zu schützen und dir deine Zukunft zu erhalten. Und wenn es dafür nötig ist, dich hart anzufassen, dann werde ich auch das tun! Mein Bedauern spielt dabei keine Rolle! Hier steht mehr auf dem Spiel als mein Wille oder die gekränkte Eitelkeit eines unreifen Jungen. Das Leben und die Zukunft unzähliger Menschen werden einst von dir abhängen, wenn du den Thron von Gondor bestiegen hast. Wenn du versagst, ist alles verloren. Endgültig! Und das lasse ich nicht zu – um deinet- und um unseretwillen nicht!"
„König. Thron. Macht. Gondor." Aragorn spukte die Worte wie etwas Widerliches aus. „Das ist alles, worum es Euch geht, habe ich recht? Nichts, was ich tue oder jemals tat, war Euch gut genug. Was ich will oder denke, interessiert hier ebenfalls niemanden. Alles ist bereits über meinen Kopf hinweg entschieden worden und ich habe zu schweigen und mich zu fügen. Ich habe kein Recht, für mich selbst zu entscheiden, denn ihr alle habt ja schon vor Jahren bestimmt, was ich zu tun habe. Bin ich denn nichts Besseres als die Puppe eines Gauklers, die keinen eigenen Willen hat?"
„In Moment..." Glorfindels Stimme war plötzlich sehr ruhig – ein gefährliches Zeichen bei dem Kämpfer. „...bist du nichts Besseres als eine hilflose Beute für jeden mittelmäßigen Attentäter. Du bist hitzköpfig, unüberlegt, leichtsinnig, stur und verantwortungslos. Selbst wenn es das unbedeutendste Königreich Mittelerdes wäre – ich würde es nicht einmal dann in deine Hände legen, wenn du der letzte Thronanwärter unter diesem Himmel wärst!"
„Vielleicht wird niemals jemand ein Königreich in meine Verantwortung geben." Auch Aragorns Stimme war nun leise. „Doch wenn das so ist, dann einzig, weil ich es so entschieden habe, nicht weil Ihr, Lord Glorfindel von Gondolin, darüber zu befinden habt." Er trat einen Schritt zurück. „Ich denke, wir haben uns nichts mehr zu sagen."
Ohne Glorfindel noch eines Blickes zu würdigen, drehte Aragorn sich um und begann auf das Schloß zuzugehen.
„Ja, geh und lauf davon. Das kannst du ja besonders gut, wie du uns allen schon einmal gezeigt hast," rief Glorfindel ihm nach und sah, dass der Mensch seine Worte deutlich verstanden hatte, denn Estel blieb so ruckartig stehen, als hätte ihn ein Pfeil getroffen. Sekunden hingen wie Ewigkeiten in der Luft, ehe Aragorn seinen Weg schließlich fortsetzte.
Glorfindel sah ihm nach, bis seine Silhouette hinter den Bäumen des Schlossgartens verschwunden war. Erst dann wich die Anspannung der letzten Minuten langsam von ihm.
Ich habe mich hinreißen lassen, dachte er bedauernd und begann gleichfalls zum Schloß zurückzukehren. Ich war ungerecht und habe ihn wahrscheinlich wirklich manchmal zu hart angefasst. Wenn ich ihm doch nur begreiflich machen könnte, welches Gewicht seinem Wohlergehen zukommt...
In Gedanken versunken durchmaß er mit gemessenen Schritten den herbstlich gefärbten Garten, bis er sich schließlich auf einer etwas abseits stehenden Steinbank niederließ. Er ließ seinen Blick auf den glitzernden Wasserkaskaden ruhen, die in einiger Entfernung über eine Felsklippe in die Tiefe strömten und dabei einen sprühenden Schleier aus Gischt entfalteten, bis seine Gedanken endlich zur Ruhe gekommen waren.
Ich werde noch einmal mit ihm reden, wenn er sich beruhigt hat, nahm er sich vor, fest entschlossen, alles zu tun, um mit Aragorn wieder Frieden zu schließen.
***
wird fortgesetzt
Dragon-of-the-north: Uuuiiii… Vielen Dank für den Applaus *Autorinnen verbeugen sich schamrot*. Assats unglückliche Familiengeschichte wäre auf immer verborgen geblieben, hätte es nicht diese unseligen Fledermäuse gegeben, deren Gift diese Halluzinationen verursachte. Naja, das Ganze war zugegebenermaßen sehr praktisch, um nebenbei ein wenig Hintergrund in den fiktiven Charakter Assat einfließen zu lassen (wieso er wurde, was er nun ist). Aber ansonsten spielt seine Familiengeschichte keine Rolle mehr. Die Tätowierung hingegen schon. Nur welche, wird noch nicht verraten. Die wiederaufgegriffenen Details (z.B. die gegen den Baum geschmetterte Fledermaus) waren uns übrigens schon in „Kreuzwege" sehr wichtig. Nicht wenige dieser Details spielten bzw. spielen später noch eine Rolle. Für deine Klausur drücken wir dir natürlich die Daumen und hoffen, dass das Warten auf das nächste Kapitel sich nicht negativ ausgewirkt hat.
BlackPearl: Danke für deine lobenden Worte. Wir haben dich ... na ja, also zumindest sprichwörtlich ... ins kalte Wasser geworfen? Ups! War nicht so gedacht. Äh, Moment... Also, zugegeben, der Cliffie war schon so gedacht, dass es spannend bleibt. Nur sollte es brennend-spannend sein, nicht Februarwasser-eiskalt-spannend. Nun, wie dem auch sei: das neue Kapitel hat dir ja wenigstens etwas Klarheit über das Schicksal von Legolas, Miro, Assat und Rivar gegeben. Gleichzeitig sind damit die eigentlich schicksalhaften Entwicklungen der noch folgenden Kapitel endlich eingeläutet.
Hecate: Um deine Frage nach dem Update zu beantworten: wir bemühen uns, regelmäßig Freitags zu posten (wenn der FF.Net-eigene Server-Gott es denn zulässt). Die Updates ändern allerdings nichts daran, dass wir das Schicksal unser aller Lieblingshelden für euch noch eine Weile in der Schwebe halten – auch mit Hilfe jener Pfeilspitze. Wie lange sie nun im Wasser lag, ist eigentlich unerheblich. Nur, dass sie natürlich genau in Aragorns Weg lag, war entscheidend. *bg*
Shelley:. Wir wissen, wir sind echt mies, aber dieser Cliffie bot sich förmlich an. Und wer sind wir, Nein zu sagen, wenn es um den Erhalt der Spannung einer Story geht. Zugegeben: das Grummeln der Leser ist verständlich, gleichzeitig aber auch Musik in unseren Ohren, denn dann ist ein Kapitel gelungen. Und den Klang grummelnder „Wie geht's nun weiter?"-Reviews kennst du doch auch. Wir sagen nur „Helms Klamm"...
Atlantis: Deine Sorge um Legolas' Zustand hat sich mit diesem Kapitel ja bereits erledigt, denken wir. Was jedoch die Zukunft für ihn (und die anderen) bereithält, wird nicht verraten. Schön neugierig bleiben... *Autorinnen grinsen wissend aus sicherer Entfernung*
Asahi: 400 Reviews – eine beeindruckende Zahl. Das ausgerechnet auf unserem Kapitel die Jubiläums-400-Kerze brannte, ehrt uns natürlich, vielen Dank. Wie Legolas sich aus seiner Klemme herauswand, weißt du ja inzwischen. Was jedoch mit seinen beiden ... Begleitern ... wird, verraten wir noch nicht.
Mystic Girl: Hey, nicht aus dem Fenster springen. Okay, unsere Cliffies (wenn wir denn mal einen einbauen) sind meist mies, aber die Auflösung kommt doch genauso zuverlässig, oder? Zu Elronds Aufgabe in dieser Geschichte: hmm... Definiere deinen Satz „Tut ihm bloß nichts an" doch mal genauer! *wissendes Grinsen der Autorinnen, von denen eine bekennender Fan des Herren ist*
Arlessiar: Schön, dass dir das 4. Kapitel so gut gefiel! *BG* Nööö, das war nicht die Hitze, die uns zu diesen Entwicklungen trieb. Uns stieg das Machtgefühl der Autorinnen zu Kopf, die mal so richtig tief in die „Lasst-sie-leiden"-Kiste greifen wollten. Wie du in diesem Kapitel lesen konntest, hat sich das meiste ja bereits wieder entspannt bzw. geklärt. Was nun deine Frage nach meinen [Salaras] Phantasien zum Begriff „Bruchtal-City" angeht, so kann ich nur verlegen rot werden und meine in der letzten Woche gerade taufrischen Eindrücke eines kurz zuvor überstandenen, wirklich skurrilen Kampfes mit Ämtern und Behörden als Entschuldigung vorschieben. Ich konnte einfach nicht anders, als mir alle Tücken einer (Tolkien sei Dank) nicht vorhandenen Elben-Bürokratie auszumalen. Das hat mir geholfen, meine eigenen Erlebnisse nicht so ernst zu nehmen. Nachdem ich mir einen „Integrationsfachdienst für aus dem Kampf ausgemusterte Elbenkrieger" vorstellte, konnte ich endlich wieder in jene Harmonie zurückkehren, die in Bruchtal laut Tolkien und den Filmen herrscht...
Nili: Hey, üb' Nachsicht mit Miro! Immerhin ist er noch „neu" im Düsterwald. Woher soll er in den paar Wochen von all den Schrecken erfahren haben, die den einstmals so herrlichen Wald in der Zwischenzeit bevölkert haben??? Okay, vor den Spinnen werden die Elben ihn gewarnt haben, aber vor allem anderen? Außerdem ergreifen die Düsterwalder Elben doch immer gleich das Hasenpanier, wenn auch nur das leiseste Flügelflattern durch die Baumwipfel hallt. Keiner von ihnen wird je lange genug warten, um herauszufinden, ob es vielleicht nicht doch nur ein harmloser Vogel war, der sich dann angesichts der wilden Flucht der Elben vermutlich wie der Rambo unter den Vögeln fühlen wird und die Flügelbizepse anspannt... *bg*
Die Vorstellung, Aragorn wie eine Fledermaus im Baum hängen zu sehen, ist höchst amüsant, obgleich es uns nun brennend interessieren würde, aus welchem Grund du deine Lieblingsranger in unsere Bäume hängst??? ;-)
Was nun deine liebevollen Bezeichnungen für Assat angeht... *in Vorfreude grinsende Autorinnen lehnen sich gemütlich zurück* An deiner Stelle wäre ich da nicht so übermütig! Da steht noch immer unsere Drohung bezüglich unserer misslungenen Stan-Entführung. Glaub uns, die ist nicht vergessen. Was das war? Na, dann lies mal nach...
Ansonsten halten wir dir für die anstehenden Prüfungen natürlich alle 4 Daumen, denn wir wollen neben von Cliffies gequälten Leserseelen nicht auch noch vermasselte Prüfungen auf unseren Gewissen haben. Also viel Glück!
