Just and only for my little honey, ich liebe dich !!


Herbst. Seine Farben, seine Zeit..

Severus blinzelte in die warme Oktobersonne und ließ den Wind seinen Umhang aufbauschen. Umgeben von einer wilden Leidenschaft, tosenden Stürmen, goldenen Blättern, roten und gelben Büschen, eingehüllt in die sanften Strahlen der herbstlichen Sonne und umschmeichelt von den Düften reifer Beeren und Nüsse. Seine Zeit..

Er liebte den Herbst wie nichts in seiner Welt. Alles war durchdrungen von diesem goldenen Schein, erfüllt von warmen Tönen und leuchtete fast aus sich heraus. Es war, als wenn die Natur eine Jahreszeit aus ihm gemacht hätte, nur um ihm dieses wunderbare Gefühl zu geben von ihm umarmt zu werden. Wenigstens einmal im Jahr konnte er ahnen wie es wäre in seinen Armen zu liegen. Einmal im Jahr..

Die Glocke läutete zum Ende der Mittagspause und Severus schritt zurück in seinen Kerker. In ein paar Stunden, wenn der Unterricht endlich vorüber war, konnte er wieder hinaus. Dann in einen ganz anderen Herbst, einen kalten, feuchten und nebligen, doch immer noch wunderschönen.

Trockene Blätter raschelten unter seinen Füssen als er das Seeufer entlang schritt. Über dem See hingen leise Nebelschwaden, die Luft war durchdrungen von diesem berauschenden Geruch nach Lebendigkeit und Geheimnissen. Severus´ Schritte führten ihn zu dem alten Baumstumpf an den er sich seit so vielen Jahren lehnte und an dem er sich ausruhen konnte. Jedes Jahr im Herbst führte ihn sein Weg hierher, um in Erinnerungen zu schwelgen die nie geschehen waren, doch die er sich so wünschte.

Dort saß er , mit geschlossenen Augen und öffnete sein Herz und seine Gedanken der Anmut um sich herum. Ließ die kühle feuchte Luft durch den ganzen Körper strömen, spürte wie der sachte Wind ihm durch die Haare fuhr, wie ihn sanfte Finger über das Gesicht strichen. Sein Herz schmerzte bei diesem Gedanken, doch es war zu schön. Weiche Lippen legten sich auf seine Stirn, Haarspitzen kitzelten seine Nase, eine kräftige und dennoch zärtliche Hand legte sich auf seine Brust, zog alle Traurigkeit und Zweifel aus ihm hinaus. Einfach hinaus, als wären sie nie dort gewesen. Severus genoss dieses Gefühl, er wagte es nicht die Augen zu öffnen und diesen Moment vorüberstreichen zu lassen. Eine Magie schwebte um ihn herum, so intensiv wie er es noch nie erfahren hatte.

Doch der Moment ging vorüber. Die Lippen lösten sich, die wunderbare Hand verließ ihren Platz und zurück blieb nichts als Einsamkeit.

Fröstelnd zog Severus die Knie an den Körper und blickte auf den stillen See vor sich. Das fahle Mondlicht spiegelte sich in den Nebelschwaden und reflektierte hundertfach auf kleinen Wellenkronen. Doch was war dieser Anblick.

Vor sich blickten ihn die schönsten Augen an, in die er je geblickt hatte. Voller Wärme und Güte, von sanftem braun, durchwebt mit Gold, strahlend, funkelnd, lächelnd.

Wieder spürte er eine kräftige Hand auf seiner Brust, sog den süßen Duft der herbstfarbenen Haare ein die seine Nase kitzelten. Er legte die Arme um dieses goldene Geschöpf, zog es zu sich und lehnte sich an. Erfüllt von vollkommenem Glück schloss er die Augen und glaubte.

Der Wind umwehte die beiden Gestalten am Seeufer. Mit sich trug er den Geruch des nahen Winters.