Disclaimer und Anmerkungen

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s. Kap. 1

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Kapitel 3

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Vor ihm stand ein Elb, ein Elb der schon fast orkähnlich erschien, ein scheinbar seelen- und gefühlloses Wesen. Elladan schluckte, er wusste nicht, was diesem Elb wiederfahren war und vor allem was er damit zu tun hatte.

"So stolz wie dein Vater, junger Elladan, der gleiche Starrsinn. Du weißt nicht was du hier sollst, hab ich Recht? Das überlegst du doch?" fragte der Unbekannte.

Doch anstatt einer Antwort zu geben, senkte Elladan nur den Blick in Richtung Boden. Er konnte es nicht ertragen in diese unendlich schwarzen und so kalten Augen zu blicken.

"Du wirst es erfahren Elladan, dessen sei dir gewiss. Doch vorher werde ich mich um deine Wunden kümmern, es wäre unverantwortlich, wenn sie unbehandelt blieben," sprach der fremde Elb, bevor er nach einer Schale griff, die auf einem nahen Tisch stand und mit dieser langsam vor Elladan trat. Er tauchte einen Lappen in die durchsichtige Flüssigkeit und mit einem nicht zu deutenden Gesichtsausdruck senkte er das Tuch auf Elladans Brust.

Verwirrt beobachtete Elladan den Elb in seinem Tun. Er verstand nicht, zuerst fügte er ihm diese Verletzungen zu und dann wollte er die Schmerzen lindern?

Die Verwirrung dauerte nicht lange an, denn als er den Gesichtsausdruck des Fremden wahrnahm überkam ihn ein ungutes Gefühl.

Als das mit der Flüssigkeit getränkte Tuch schließlich seine Haut berührte war ihm weiteres Denken nicht mehr möglich, denn ein brennender Schmerz machte sich in jedem Zentimeter seines Körpers breit, ließ ihn gequält aufschreien.

"Was hast du mein junger Elladan, es ist doch nur in Alkohol gerührtes Salz welches deine Haut berührt und in die Wunden dringt. Hat dir dein Vater nicht beigebracht solch simple Schmerzen zu ertragen? Nein..... ? Dann wird es Zeit, dass du lernst und glaub mir mein junger Freund, wir haben lange Zeit," erklärte der Unbekannte bevor er erneut das in Flüssigkeit getränkte Tuch auf die Wunden senkte.

Eine Weile fuhr er so fort, bis von Elladans Lippen nur noch ein Wimmern kam und er kraftlos in den Ketten hing. Noch einmal hob er den Kopf, mobilisierte seine letzten Kräfte um in das entstellte Gesicht seines Gegenübers zu blicken.

"Wer bist du?" flüsterte er seine Frage

"Wer ich bin willst du wissen? Man nannte mich Menehision, ich diente unter deinem Vater in Eregion, doch er überließ mich meinem Schicksal und das ist der Grund warum du hier bist. Du bist das Werkzeug meiner Rache," erwiderte Menehision bevor er den Raum verließ.

Zurück blieb Elladan, er wusste was Menehision ihm sagen wollte. Er würde leiden müssen damit der fremde Elb seine Rache nehmen konnte.

Seine Gedanken glitten zu seinem Vater und seinem Bruder, bevor er sich endlich in die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit fallen ließ.

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Die Sonne ging langsam unter, doch war Elladan bisher noch nicht nach Bruchtal zurückgekehrt. Besorgt stand Lord Elrond auf einer Terrasse seines Hauses und blickte über das Land. Es war nicht typisch für Elladan sich zu verspäten, schon gar nicht wenn er alleine auf die Jagd ging.

Ein ungutes Gefühl beschlich den Elbenlord doch würde er noch warten, die Sonne war gerade erst dabei unterzugehen, noch war Zeit.

In Gedanken versunken ging er zurück in das Haus..

Zuerst hatte er versucht sich mit den noch zu erledigenden Arbeiten abzulenken und so dieses Gefühl von aufkommender Nervosität zu unterdrücken, doch waren seine Gedanken zu abgelenkt, glitten immer wieder zu seinem Sohn.

Nach einiger Zeit gab er den Versuch zu arbeiten auf und machte sich auf den Weg in die Halle des Feuers, hoffte dort durch die Musik etwas Ablenkung zu finden.

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Elladan wusste nicht wie viel Zeit vergangen war als er wieder erwachte. Vorsichtig schlug er die Augen auf und erkannte, dass Menehision am Tisch saß und ihn aufmerksam beobachtete.

"Aah, der junge Elladan ist aufgewacht. Ich hoffe du hast wohl geruht, denn ich habe heute einiges mit dir vor," sprach er ihn an, stand langsam und bedächtig auf und machte sich auf den Weg zu einem Schrank der in einer Ecke stand.

Elladan beobachtete jede seiner Bewegungen, folgte ihm mit seinen Augen.

Er hatte Angst, Angst wie noch nie in seinem Leben. Dies hier war anders als alles, was er in seiner Ausbildung zu einem Krieger gelernt hatte. Denn dort hatte man ihn nur darauf vorbereitet wie es wäre, von Orks gefangen gehalten zu werden, aber Menehision war ein Elb, den er nun schon als unberechenbar einstufte.

Doch eines schwor er sich, er würde diesem Elb seine Angst nicht zeigen, diesen Triumph wollte er ihm nicht geben, ein Sohn Elronds zeigte keine Angst.

"Mmh, was mach ich als nächstes? Die Auswahl ist so groß, da kann ich mich kaum entscheiden," murmelte Menehision mehr zu sich selbst als zu Elladan.

"Ach ja, das ist gut für den Anfang," schloss er seinen Monolog und wandte sich in Elladans Richtung.