Dies ist der zweite Teil des Musicals. Danach geht es dann wieder den gewohnten Gang. Ich hoffe, er gefällt euch. Ach ja: Der Erzähler des Musicals ist niemand Bekanntes. Einfach ein Typ (ja, für mich ist es ein Er) aus dem Publikum, der dem ganzen völlig neutral gegenüber steht…und nur manchmal scheinbar nicht checkt, dass das Schauspieler sind und nicht Josephine, Albus und Co selbst…:)
Disclaimer: Dieses ganze Universum gehört Joanne Kathleen Rowling, ich leihe mir die Charaktere und die Umgebung nur. Bei dieser FF muss außerdem mit Buffy-Zitaten oder ähnlichem gerechnet werden, die werde ich aber nicht jedesmal extra rausschreiben. Buffy gehört natürlich Joss Whedon verehr Ähm…sehr, sehr viel Buffy in diesem Kapitel. Außerdem das Gedicht „Funeral Blues" von W. H. Auden. Das Engel-Gedicht habe ich mal in ner Zeitschrift gelesen, also auchh nichts meins. Liedtitel und Interpreten ganz unten. Unten gibt es ebenfalls Übersetzungen der englischen Lieder in diesem Kapitel – nur für die, die es eben nicht sooo toll können.
Na dann, auf los geht's los!
So blau wie der Ozean II
Harry Potter als Albus Dumbledore
Hermine Granger als die alte Josephine
Die Slytherin-Gang:
Virginia Weasley als Josephine O'Brian
Ronald Weasley als Severus Snape
Hillary Rufes als Viola Weaver
Kim Chang als Charis Bellione
Chelsea Pandler als Carolina Hamillton
Estella Stowe als Elizabeth Taler
Susan Bones als Emily Price
Parvati Patil als Liam Doyle
Kevin Frease als Andrew Tanner
Daniel Goodman als Ryan Lestrange
Frederic Meyer als Evan Rosier
Luke Williams als John Avery
Robert Kacey als Frank Wilkes
Gunther Lorrington als Bartemius Crouch
Die Potter-Gang:
Benjamin „Jack" Keller als James Potter
April Lindley als Lillian Evans
Dean Thomas als Sirius Black
Sally-Anne Perks als Remus Lupin
Neville Longbottom als Peter Pettigrew
Celia Anderson als Kendra Stewart
Isabel Lorris als Farah Fultson
Sonstige
Seamus Finnigan als Nicolas Keft
Helene Finnigan als Adriana McKinnon
Susan Bones als Jessica Bones
Hermine Granger als Minerva McGonagall
Eric Anderson als Lucius Malfoy
Lavender Brown als Lord Voldemort
Robert Noel als Adalbert Fudge
Roy Michigan als Clark Masters
Gabriele Pantel als Alice Bones
Moritz Twain als Frank Longbottom
Gemma Rade als Katherine Longbottom
Kevin Meyer als Mundungus Fletcher
Daisy Kraft als Lizzy Fletcher
Dieses Mal dauert es eine ganze Weile, bis der Spot schließlich auf die alte Frau gerichtet wird.
„Nun ja, man könnte wohl sagen, dass nun der erste Abschnitt meines Lebens vorbei war. Der längere Abschnitt, denn nun blieben mir nur noch dreieinhalb Jahre…Dreieinhalb Jahre, geprägt von Verlusten, Schmerz und ein kleines bisschen Glück. Ich wusste nicht mehr, wem ich vertrauen konnte, immer mehr Menschen wechselten auf die Dunkle Seite. Nichts war mehr wichtig, nichts, außer dem eigenen Überleben. Das Zaubereiministerium war längst machtlos, sie konnten nichts tun. Sie-wissen-schon-wer war zu stark als dass irgendjemand ihn hätte besiegen können. In diesen Zeiten glaubte ich nicht einmal, dass Albus es könnte.
Doch die ersten Monate sah ich nichts von all dem Übel, dem Schmerz. Ich war verliebt, so sehr verliebt, dass ich nichts sah aus ihm und mir…"
Der Spot erlischt und das Licht geht an.
Albus Dumbledore trägt einen schwarzen Umhang, dessen Saum bis zu seinen Füßen reicht. Sein Haar, das inzwischen fast völlig grau ist, steckt in seinem Gürtel. Er sieht blass aus, scheint jedoch sehr glücklich. Josephine steht neben ihm. Sie trägt ein langes, weißes Kleid und hält einen Strauß rote Rosen in der Hand. Wir befinden uns wohl auf Albus' und Josephines Hochzeit.
Ein Mann, der mir unbekannt ist, steht neben Albus, dies ist anscheinend sein Trauzeuge. Neben Josephine steht Viola und schluchzt in ihr Taschentuch. Elizabeth, Carolina und Charis tragen alle die gleichen Roben, ich vermute, sie sind die Brautjungfern. Auf einem Podest steht ein Zauberer in einem weißen Umhang und liest aus einem alten Buch.
Die Bühne ist brechend voll und durch den Zuschauerraum rennen Menschen, die riesige Kameras um den Hals tragen.
„Und so frage ich dich, Albus Dionysius Dumbledore, willst du die hier anwesende Josephine Iduna O'Brian zu deiner dir anvertrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren bis dass der Tod euch scheidet? So antworte mit Ja."
„Ja," sagt Albus laut.
„Und so frage ich dich, Josephine Iduna O'Brian, willst du den hier anwesenden Albus Dionysius Dumbledore zu deinem dir anvertrauten Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren bis dass der Tod euch scheidet? So antworte mit Ja."
„Ja," antwortet Josephine.
Die Ringe werden ausgetauscht und das Ehepaar darf sich schließlich küssen. Die Reporter stürzen alle zur Bühne und stellen sich neben der Treppe bereit.
Doch als Josephine und Albus die Bühne entlang zur Treppe schreiten ertönt nicht etwa fröhliche oder romantische Musik, nein, eine bedrohliche Melodie wird gespielt und schlagartig verschwindet jegliche Freude aus den Gesichtern der Anwesenden. Sie wirken alle völlig starr und als sie schließlich zu singen beginnen, hört sich das Ganze merkwürdig dumpf und verzerrt an.
Alle Fragen sind gestellt
Und alle Phrasen eingeübt
Wir sind die letzten einer Welt
Aus der es keinen Ausweg gibt
Denn alle Sünden sind gewagt
Die Tugenden sind einstudiert
Und alle Flüche sind gesagt
Und alle Segen revidiert
Die Hässlichkeit empört uns nicht
Die Schönheit scheint uns längst banal
Die böse Tat belehrt uns nicht
Die gute Tat ist uns egal
Denn alle Wunder sind geschehen
Und alle Grenzen sind zerstört
Wir haben jedes Bild gesehen
Uns an den Klängen tot gehört
Und alle Fragen sind gestellt
Und alle Chancen sind verschenkt
Wir sind die letzten einer Welt
Die stets an ihren Selbstmord denkt
Und alles, alles was passiert
Hilft uns die Zeit zu überstehen
Weil jedes Leid uns delektiert
Sehn wir dich gerne untergehen
Und Josephine lächelt.
Das Licht erlischt und geht wenige Sekunden später wieder an.
Josephine sitzt an einem Tisch und schreibt. Sie lächelt beim Schreiben. Plötzlich ertönt die Türklingel und im nächsten Moment stürzt Charis zum Seiteneingang herein. Sie zittert und kann kaum Sprechen, so sehr weint sie.
„Joey…ich…ich…Liam…"
Josephine wird blass. Sie zieht einen Stuhl für Charis heran.
„Was ist geschehen?"
Charis verbirgt das Gesicht in den Händen.
„Charis!"
„W…Wo ist Albus?"
Im selben Augenblick stürzt Albus Dumbledore auf die Bühne. Er sieht blass aus, bestürzt.
Er sieht Josephine nicht an, achtet nur auf Charis.
„Ich habe es soeben erfahren." Seine Stimme ist kaum mehr als ein heiseres Flüstern.
Charis weint.
Josephine sieht abwechselnd von einem zum anderen. Mir scheint, sie ist ärgerlich, weil sie nicht beachtet wird.
Schließlich sieht Albus sie an und sagt: „Liam ist tot. Voldemort hat erfahren, dass er ein Spion ist. Wie, das weiß niemand."
Josephine sinkt auf ihren Stuhl und beginnt zu schluchzen.
„Es wäre besser gewesen, wenn es mich erwischt hätte", flüstert Charis plötzlich. „Dann wäre ich nicht diejenige gewesen, die übrig bleiben musste."
Langsam erlischt das Licht.
Als es schließlich wieder angeht, befinden wir uns in einem dunklen Raum, nur von einer einzigen Fackel beleuchtet. Eine Gruppe von Menschen sitzt um einen Tisch herum, es fällt mir sehr schwer, ihre Gesichter zu erkennen.
„Nun ist es fast eineinhalb Jahre her, dass die meisten von euch ihren Schulabschluss gemacht haben. Voldemort wird mächtiger," ertönt die Stimme Albus Dumbledores. „Dies lässt sich nicht bestreiten."
Er trohnt an der Stirnseite des Tisches. Langsam gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit. Ich erkenne Josephine, sie sitzt rechts neben Albus. Charis, Viola, Carolina und Elizabeth sind ebenfalls anwesend. Außerdem kann ich Nicolas Keft und Adriana McKinnon erkennen. Emily Price sitzt ganz am anderen Ende des Tisches, neben Sirius Black. Tatsächlich, James Potter, Lillian Evans, Remus Lupin und Peter Pettigrew scheinen ebenfalls zu dieser Zusammenkunft eingeladen worden zu sein. Neben Lillian entdecke ich Jessica Bones. Alle vier Häuser von Hogwarts scheinen hier vertreten. Am Tisch sitzen außerdem einige Personen, die mir nicht bekannt sind.
„Nun ist für viele von uns der Zeitpunkt gekommen, die alten Differenzen zwischen den Häusern von Hogwarts zu beseitigen," fährt Albus fort. „Ich möchte, dass ein jeder sich vorstellt, seinen Namen, sein Alter und seinen Beruf nennt. Ich bin Albus Dumbledore, bin einhundertvierunddreißig Jahre alt und bekleide gegenwärtig das Amt des Schulleiters von Hogwarts."
„Ich bin Josephine Dumbledore, bin neunzehn Jahre alt und studiere Zauberkunst."
„Ich bin Charis Bellione, bin achtzehn Jahre alt und studiere Medizin."
„Ich bin Viola Weaver, bin neunzehn Jahre alt und arbeite als Erzieherin im Kindergarten Magic Miracle."
„Ich bin Carolina Hamillton, bin neunzehn Jahre alt und arbeite als Kellnerin in der Bar Groove"
„Ich bin Elizabeth Taler, bin neunzehn Jahre alt und arbeite als angehende Journalistin beim Tagespropheten."
„Ich bin Nicolas Keft, bin zwanzig Jahre alt und bin Manager der Band PointlessIhr wisst schon, die gerade mit Hex her, Curse her, Fuck her auf der Nummer eins stehen."
„Ich bin Adriana McKinnon, bin neunzehn Jahre alt und habe gerade meine eigene Apotheke eröffnet."
„Ich bin Clark Marsters, bin einundzwanzig Jahre alt und studiere Verteidigung gegen die dunklen Künste im letzten Semester."
„Ich bin Emily Price, bin neunzehn Jahre alt und trainiere gerade für den Marathon der Magic Olympics im nächsten Jahr."
„Ich bin Sirius Black, bin neunzehn Jahre alt und lasse mich gerade zum Auror ausbilden."
„Ich bin Remus Lupin, bin zwanzig Jahre alt und arbeite als Fremdenführer in London."
„Ich b…bin P…Peter Pettigrew, bin neunzehn Jahre alt und sortiere bei Flourish & Blotts Bücher in die Regale ein."
„Ich bin James Potter, bin neunzehn Jahre alt und lasse mich ebenfalls gerade zum Auror ausbilden."
„Ich bin Lily Evans, bin neunzehn Jahre alt und arbeite im Reisebüro Apparating away in der Winkelgasse."
„Ich bin Jessica Bones, bin neunzehn Jahre alt und helfe im Tropfenden Kessel aus."
„Ich bin Alice Bones, bin fünfundfünfzig Jahre alt und arbeite im Zaubereiministerium als Empfangsdame."
„Ich bin Frank Longbottom, bin zweiundzwanzig Jahre alt und bin ein Auror."
„Ich bin Kathleen Longbottom, bin zwanzig Jahre alt und stehe kurz vor meiner Aurori-Prüfung."
„Ich bin Mundungus Fletcher bin sechsundvierzig Jahre alt, und handele mit den verschiedensten Dingen."
„Ich bin Lizzy Fletcher, bin siebzehn Jahre alt und habe vor kurzem die Schule beendet."
Damit hatte sich jeder vorgestellt. Albus stand auf und schwang seinen Zauberstab. Eine Schultafel erschien hinter ihm, die sich in rasender Geschwindigkeit mit vielen Buchstaben zu füllen begann.
„Wir sind uns einig, dass es nun das Wichtigste ist, Voldemorts Anhänger aufzuspüren. Wir sind nicht in der Lage, ihn persönlich anzugreifen, also müssen wir es auf diesem Wege versuchen. Jetzt, wo Liam uns verlassen hat, haben wir keinen direkten Anschluss zu Voldemort. Das Ministerium ist noch immer unfähig, zu handeln, also müssen wir auch dort etwas tun und…"
Dumbledores Stimme wird immer leiser. Die Bühne wird fast völlig abgedunkelt und alle Mitglieder der Phoenixtruppe treten an den Bühnenrand. Musik ertönt.
Elizabeth
Hörst du, wie der Schrei erklingt?
Von uns'rer Wut erzählt der Wind.
Das ist die Symphonie von Menschen,
die nicht länger hilflos sind!
Jedes Herz schlägt, wie es kann,
uns're Herzen trommeln laut.
Alles fängt ganz von Neuem an,
wenn der Morgen graut!
Lily
Wenn die Phoenixtruppe ruft,
dann bebt der Feind vor unser'm Schrei.
Wir bauen eine Welt
ganz ohne Hass und Tyrannei.
Kathleen
Drum schließt euch uns an,
jede Frau, jeder Mann
und seid frei!
Frank
Hörst du, wie der Schrei erklingt?
Von unsrer Wut erzählt der Wind.
Das ist die Symphonie von Menschen,
die nicht länger hilflos sind!
Jedes Herz schlägt, wie es kann,
unsre Herzen trommeln laut.
Alles fängt ganz von neuem an,
wenn der Morgen graut!
Adriana
Wenn du kämpfst mit ganzer Kraft,
hat bald ein Ende alle Not.
Mancher wird dahingerafft,
stirbt einen ehrenvollen Tod.
Die Erde unserer Welt:
Vom Blut uns'rer Helden hellrot!
Alle
Hörst du, wie der Schrei erklingt?
Von unsrer Wut erzählt der Wind,
das ist die Symphonie von Menschen,
die nicht länger hilflos sind!
Jedes Herz schlägt, wie es kann,
unsre Herzen trommeln laut.
Alles fängt ganz von neuem an,
wenn der Morgen graut!
Schließlich erlischt das Licht völlig und der mir schon bekannte Spot erscheint und wird auf die alte Frau gerichtet.
„Ja, damals glaubten wir noch, wir könnten die Welt verändern, das tun, was schon so viele vor uns vergeblich versuchten. Sie-wissen-schon-wen stürzen, Leben retten, das Ministerium übernehmen. Wir bekamen immer mehr Mitglieder und ich will nicht bestreiten, wie viel Macht wir damals hatten, doch es war bei weitem nicht genug. Obwohl wir Sie-wissen-schon-wem oft genug gegenüber standen, gelang es uns nicht, ihn zu vernichten, ihn überhaupt zu schwächen. Im Gegenteil. Wir mussten zusehen, wie so viele unserer Mitglieder fielen, die siebzehnjährige Lizzy war eine der Ersten. Kurz darauf folgte Adriana, meine erste Freundin aus einem anderen Haus. Doch während all dieser schmerzvollen Tode, durchlebte Elizabeth ihre ganz eigene Hölle…Ein Todesser stellte ihr nach, war wie besessen von ihr. Als Elizabeths Freundinnen wurden auch Viola, Carolina, Charis und ich mit in die Sache hineingezogen…"
Der Spot erlischt. Es ist Nacht und die fünf Freundinnen sind scheinbar alleine unterwegs.
„Und er lässt dich nicht in Ruhe, Elizabeth?" fragt Charis erschrocken.
„Nein!" erwidert Elizabeth. „Doch das eigentlich Seltsame ist, dass er scheinbar gar nicht darauf aus ist, mich zu töten. Er stellt mir nach, tut mir jedoch nie etwas. Ständig versucht er, mit mir zu reden…"
„Er ist besessen!" meint Carolina.
„Nun ja, er…"
In diesem Moment tritt ein Mann zu den Mädchen. Er trägt Schwarz und hat lange, braune Haare. Er wirkt recht attraktiv.
„Sie schon wieder!" stößt Elizabeth hervor.
Der Todesser lächelt und kommt immer näher. Die Mädchen weichen zurück.
Musik erklingt und der Mann bleibt schließlich stehen. Er sieht nur auf Elizabeth.
Sink mit mir ins Meer der Zeit.
Lern von mir, was es heißt zu leben.
Spür das Glück der Traurigkeit.
Fühl die Wollust, dich aufzugeben.
Such mit mir den schwarzen Gral!
Ich lehr dich, was es heißt zu lieben.
Lös' die Fesseln der Moral!
Folge deinen verborgnen Trieben!
Denn liebst du dieses Leben,
wird deine Liebe Leben sein
und dich befrei'n!
Folg mir nach, vertrau
der Nacht!
Sie nur kann deine Seele retten.
Fluch dem Tag und seiner Macht!
Lös' die Sehnsucht von allen Ketten.
Folg mir nach, komm, fühl die Nacht!
Wirklich ist nur, woran wir glauben.
Flieh vor dem, was dich bewacht.
Lass dir nicht deine Träume rauben.
Über Gräber und Ruinen
Werden Todesglocken hall'n.
Und alle Teufel steigen hinauf,
und alle Engel müssen fall'n
Die Welt im Licht
Hat keinen jemals glücklich gemacht.
Drum tauch ins Meer des Nichts,
wo's immer dunkel ist und kühl.
Und wenn du von der Dunkelheit
betrunken bist, dann fühl,
fühl die Nacht.
Fühl die Nacht!
Fühl die Nacht! Und lass' sie nie vorübergeh'n.
Fühl die Nacht! Komm, schließ deine Augen, um zu sehn.
Fühl die Nacht! Was dir bestimmt ist, muss gescheh'n.
Fühl die Nacht! Komm, schließ deine Augen, um zu sehn.
Fühl die Nacht! Fühl die Nacht!
Fühl die Nacht! Sei frei!
Das Lächeln des Mannes gleicht dem eines Raubtieres.
„Lassen Sie mich endlich in Ruhe!" faucht Elizabeth. „Ich interessiere mich für nichts, was sie sagen!"
Dies scheint den Mann wirklich zu treffen.
„Nein, das tut niemand…" murmelt er.
Elizabeth scheint zu zögern.
„Wer sind Sie?" fragt sie dann.
Der Mann sieht überrascht aus, wahrscheinlich wegen Elizabeths plötzlichem Interesse.
Er lächelt, es wirkt recht melancholisch, und tritt an den Bühnenrand. Er schaut in den Himmel und beginnt zu singen.
Endlich Nacht. Kein Stern zu seh'n.
Der Mond versteckt
sich.
Denn ihm graut vor mir.
Kein Licht im Weltenmeer.
Kein falscher Hoffnungsstrahl.
Nur die Stille. Und in mir
Die Schattenbilder meiner Qual.
Das Korn war Golden und der Himmel klar.
1970
als es Sommer war.
Wir lagen im flüsternden Gras.
Ihre Hand auf meiner Haut
War zärtlich und warm.
Sie ahnte nicht, dass ich verloren bin.
Ich glaubte ja noch selbst daran,
Dass ich gewinn.
Doch an diesem Tag geschah's zum ersten Mal.
Sie starb in meinem Arm.
Wie immer wenn ich nach
dem Leben griff.
Blieb nichts in meiner Hand.
Ich möchte Flamme sein
Und Asche werden
Und hab noch nie gebrannt.
Ich will hoch und höher steigen,
und sinke immer tiefer ins Nichts.
Ich will ein Engel
Oder ein Teufel sein,
und bin doch nichts als
eine Kreatur,
die immer das will,
was sie nicht kriegt.
Gäb's nur einen Augenblick
Des Glücks für mich,
nähm' ich ew'ges Leid in
Kauf.
Doch alle Hoffnung ist vergebens,
denn der Hunger hört nie auf.
Eines Tages, wenn die Erde stirbt,
und der letzte Mensch mit ihr,
Dann bleibt nichts zurück
Als die öde Wüste
einer unstillbaren Gier.
Zurück bleibt nur
Die große Leere
Eine unstillbare Gier.
Des Pastors Tochter ließ mich ein bei Nacht
1975
nach der Maiandacht.
Mit dem Zauberstab schrieb ich ein Gedicht
Auf ihre tote Haut
Und des Aurors Tochter aus Galtin's Graus
1979
stand sie vor dem Haus.
Dass ihre Trauer
mir das Herz nicht brach
kann ich mir nicht verzeih'n.
Doch immer wenn ich
Nach dem Leben greif.
Spür ich, wie es zerbricht.
Ich will die Welt versteh'n
und alles wissen,
und kenn mich selber nicht.
Ich frei und freier werden,
und werde meine Ketten nicht los.
Ich will ein Heiliger
oder ein Verbrecher sein,
und bin doch nichts als
eine Kreatur,
die kriecht und lügt
und zerreißen muss,
was immer sie liebt.
Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird,
drum nimmt er das Leid in Kauf.
Ich will endlich einmal satt sein,
doch der Hunger hört nie auf.
Manche glauben an die Menschheit,
und manche an Geld und Ruhm,
Manche glauben an Kunst und Wissenschaft,
an Liebe und an Heldentum.
Viele glauben an Götter
Verschiedenster Art,
an Wunder und Zeichen,
an Himmel und Hölle,
an Sünde und Tugend,
und an Bibel und Brevier
Doch die wahre Macht,
die uns regiert,
ist die schändliche,
unendliche,
verzehrende,
zerstörende
und ewig unstillbare Gier
Euch jungen Frauen von Morgen
Prophezeih' ich
Heut und hier:
Bevor noch das nächste Jahrtausend beginnt,
ist der einzige Gott, dem jeder dient,
die unstillbare Gier!
Der Todesser steht völlig still, den Kopf noch immer gen Himmel gerichtet. Auch die Mädchen rühren sie nicht. Dann geht der Mann langsam davon, die Treppe hinunter, durch den Zuschauerraum zur Tür.
„Warte!" ruft plötzlich Elizabeth. „Wie ist dein Name?"
Der Mann dreht sich nicht um, bleibt nicht stehen. Doch er antwortet trotzdem.
„Adalbert Fudge."
Das Licht erlischt und wird durch ein Dämmerlicht ersetzt. Die Bühne ist voller Menschen, während eine Hälfte von ihnen weiße Umhänge trägt, ist die andere Hälfte ganz in Schwarz gehalten, Masken vor dem Gesicht. Die Menge kämpft, grüne und rote Blitze zeigen ein einzigartiges Feuerwerk. Ich erkenne, dass viele Menschen fallen, doch es sind mehr Weiße als Schwarze. Weinen ist zu hören, Schreien, Verzweiflung. Der Dunkle Lord steht in der Mitte des Geschehens und lässt sein kaltes, höhnisches Lachen hören. Mir läuft ein Schauder über den Rücken.
Plötzlich geht die Saaltür einen Spalt auf und eine Frau schlüpft herein. In ihren Armen hält sie ein Kind, es kann kaum eine Woche alt sein. Das Baby weint laut, für mich klingt es unglaublich verzweifelt. Die Frau scheint es beruhigen zu wollen, doch das Kind schreit nur noch lauter.
Nun kommen auch andere in den Zuschauerraum. Sie sehen die Frau missbilligend an.
„Miss Diggory, bringen Sie das Kind zum Schweigen!"
„Gute Frau, der Junge ist zu laut!"
„Sssscht!"
Die Frau sieht traurig aus. „Cedric, mein kleiner Cedric, warum weinst du denn nur?"
In diesem Moment ertönt Musik und übertönt den schreienden Säugling. Auf der Bühne sieht man kaum noch Kämpfende, nur noch verzweifelte Gesichter, die um die Opfer trauern.
Nun steht plötzlich die alte Frau auf, stützt sich auf ihren Stock und geht langsam auf die Bühne. Dort geht sie die Treppe hinunter und setzt sich auf die letzte Stufe. Es sieht ganz so aus, als beobachte sie die Frau mit dem Kind. Dann beginnt sie zu singen.
On a cold
night, late December
As the snow fell to earth
That's the one night, we remember
When a woman gave birth
And for miles and miles around
The baby's cry was the only sound
Did He know the world was filled with pain
Could He feel all the hunger and the shame
Or did He know about the way He would die
And the reason why
Is that what made the baby cry?
Is that what made the baby cry?
As his Mother turned to hold Him
Her face filled with joy
He grew quiet when She told Him
He was more than just her baby boy
And for miles and miles around
Her lullaby was the only sound
Did She know the world was filled with pain
Could She feel all the hunger and the shame
Or did She know about the way He would die
And the reason why
Is that what made Her baby cry?
Is that what made Her baby cry?
And as He fell asleep
She wiped away His tears
But the question still remains
Have we changed in so many years
Don't you know the world is still in pain
Can't you feel all the hunger and the shame
Did we forget about the way that He died
And the reason why
Would we still make the baby cry?
Would we still make the baby cry?
Als sie gerade den letzten Ton gesungen hat, erklingt ein ohrenbetäubender Schrei von der Bühne. Ich kann erkennen, wie Elizabeth wie ein gefällter Baum zu Boden fällt. Ihren Gegner identifiziere ich als Adalbert Fudge.
Die alte Frau schüttelt nur den Kopf und wankt zurück zu ihrem Stuhl.
„ELIZABETH!!"
Josephine kniet neben dem Körper von Elizabeth und schreit und weint verzweifelt, schüttelt das Mädchen. Doch Elizabeth bewegt sich nicht.
Nach einer Weile hebt Josephine den Kopf und sieht genau auf den, dessen Name nicht genannt werden darf. Als sie schließlich spricht, kann ich sie kaum verstehen, so leise redet sie.
„Eines Tages wirst du sterben. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen. Vielleicht auch in zehn Jahren noch nicht. Aber eines Tages wird es so weit sein und ich werde diejenige sein, die auf deinem Grab tanzt."
Sie spricht so voller Überzeugung und Hass, dass alle Anwesenden zusammenzucken. Doch der Dunkle Lord lächelt.
Das Licht erlischt, doch im nächsten Augenblick geht es wieder an.
Wir befinden uns wohl im Wohnzimmer der Dumbledores. Albus liest ein Buch, Josephine schläft an seiner Schulter.
Plötzlich stürzt Severus durch eine Seitentür auf die Bühne. Er sieht sehr blass aus, ist völlig durchnässt und zittert am ganzen Körper.
„Josy! Albus!"
Albus springt auf und auch Josephine ist längst wach und sieht Severus, wie mir scheint, sehr misstrauisch und besorgt zugleich an.
„Ich…ich will nicht mehr!" stößt Severus hervor. „Ich höre auf…Ich will….Ich will zurück auf eure Seite!"
„Warum?" fragt Albus ohne erkennbare Emotionen.
„Sie…sie haben…erst Elizabeth…und nun…und nun…Laila!" flüstert Severus.
„Deine Cousine!" Josephine klingt entsetzt.
„Ich…" Doch da bricht Severus zusammen.
Josephine stürzt zu ihm und bettet sein Kopf auf ihren Schoß. „Ich glaube ihm."
Albus nickt. „Ich auch."
Er geht zu ihm und legt dem jungen Mann eine Hand auf die Stirn. „Er fiebert stark."
Die Bühne wird abgedunkelt, Musik erklingt. Josephine streichelt den sich umher werfenden Severus und beginnt zu singen.
Try
not to get worried, try not to turn on to
Problems that upset you, oh.
Don't you know
Everything's alright, yes, everything's fine.
And we want you to sleep well tonight.
Let the world turn without you tonight.
If we try, we'll get by, so forget all about us tonight
Everythings alright, yes, everything's alright,
yes.
Sleep and I shall soothe you, calm you, and anoint you...
Water for your hot forehead, oh.
Then you'll feel
Everything's
alright, yes, everything's fine.
And it's cool, and the ointment's sweet
For the fire in your head and feet.
Close your eyes, close your eyes
And relax, think of nothing tonight.
Everything's
alright, yes, everything's alright, yes.
Close your eyes, close your eyes, and relax...
Das
Licht erlischt völlig und ein Spot wird auf die alte Frau gerichtet.
„In dieser Nacht fragte Albus Severus, ob er bereit sei, Liams Platz einzunehmen, ein Spion zu werden. Severus stimmte zu. Unsere Freundschaft wurde langsam wieder fester, ich begann ihm wieder zu vertrauen. Der Verlust von Elizabeth war so schmerzhaft, dass ich manchmal dachte, nun sei alles zu Ende. Es waren immer Bekannte, auch Freunde von mir gestorben, doch nie wurde der geheiligte Kreis meiner vier besten Freundinnen angegriffen. Niemand von ihnen wurde einmal ernstlich verletzt…Für mich war unser Kreis unverwundbar. Und nun fehlte ein großes Stück, der Kreis konnte nicht wieder geschlossen werden, das war unmöglich. Elizabeth war gerade zwanzig gewesen. Und ich fürchtete mich mit jedem Tag mehr.
Währendessen heirateten Lily und James. So unwahrscheinlich es auch klingen mag: Ich hatte mich tatsächlich mit den beiden angefreundet und hatte auch keine Schwierigkeiten mehr, Lillian bei ihrem Spitznamen zu nennen. In diesen dunklen Zeiten war die Hochzeit ein wundervolles Ereignis. Sirius war Trauzeuge, hielt eine fantastische Rede und ließ uns den Krieg alle für eine kurze Zeit vergessen. Doch schon am nächsten Tag wurden Emily und ich auf brutale Weise an die schlechten Umstände aufmerksam…"
Der Spot erlischt, helles Licht erstrahlt von der Bühne. Anscheinend befinden wir uns auf einem Markt. Dies muss die Winkelgasse sein. Josephine und Emily gehen gemeinsam spazieren und scheinen angeregt zu plaudern. Emily sieht sehr blass aus, doch ich habe das Gefühl, sie scheint dies überspielen zu wollen.
Plötzlich werden die beiden Frauen auf eine Gruppe von Kindern am Rand der Bühne aufmerksam. Zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen stehen im Kreis der anderen.
„Ihr dürft nicht mitspielen!" verkündet ein kleines Mädchen und stampft mit dem Fuß auf. „Eure Eltern sind Todesser!"
Die anderen Kinder stimmen sogleich mit ein.
„Meine Mama sagt, ich darf nicht mit Todesserkindern spielen!"
„Ihr werdet auch mal böse!"
„Ich hoffe, eure Eltern sterben ganz schnell!"
„Eure Eltern haben meine Tante umgebracht!"
Ein Junge beginnt, die beiden Kinder in der Mitte zu schubsen und die anderen fallen schnell mit ein. Sie treiben die beiden bis zum Rand der Bühne.
„Monster!"
„Todesserbalg!"
„Böse!"
Schließlich gelingt es den beiden Kindern, den Kreis zu durchbrechen. Sie laufen davon, gehetzt und verängstigt.
„Oh, Gott," flüstert Emily.
Josephine zuckt mit den Schultern. „Sie müssen sich damit abfinden. Es wird später nur schlimmer werden. Sie sind nun einmal die Kinder von Todessern."
Emily sieht entsetzt aus. „Wie kannst du so etwas sagen! Das ist doch nicht in Ordnung! Ich weiß, wie das ist. Ich habe es selbst erlebt."
Schweigend gehen die Frauen weiter. Nach einer Weile treten sie in eine Kirche am Rand der Bühne. Das Licht erlischt und als es wieder angeht, stehen die beiden mitten im Kirchenschiff.
Vor dem Altar knien beide nieder und falten die Hände, um zu beten.
Emily
Ich weiß nicht, ob du mich hör'n kannst
Wenn ja, kommt es drauf an
Ob auch ein Todesserkind
Zu dir beten kann
Ja, ich weiß, dass ich verfemt bin
Die Welt verachtet mich
Doch ich seh' dich an und fühle:
Einst warst du verfemt wie ich
Hilf den Verstoß'nen
Du siehst in ihr Herz
Niemand sonst fühlt und
Versteht ihren Schmerz
Sieh die Verstoß'nen
Im Schatten des Lichts
Schütz die Verfemten
Denn sonst schützt sie nichts
Hilf den Verstoßnen
Du siehst in ihr Herz
Niemand sonst fühlt und
Versteht ihren Schmerz
Josephine
Ich bitt um Ruhm, ich bitt um Macht
Ich bitt um Ehre, um Anseh'n und Pracht
Um Liebesglück auf jedem Weg
Ich bitt dich, Gott
Meine Werke zu segnen
Emily
Ich bitt um gar nichts
Ich komm zurecht
Doch so vielen andern
Geht's schlimmer als schlecht
Schütz meine Freunde
Vor Elend und Spott
Wir sind doch alle
Die Kinder von Gott
Hilf den Verstoßnen
Schütz die Verstoßnen
Kinder von Gott
Kinder von Gott
Kinder von Gott
Das Licht erlischt, der Spot erscheint.
„In dieser Zeit begriff ich wohl das erste Mal wirklich, dass man die Menschen nicht in eine Kategorie stecken kann. Ich begriff, dass es Todesser gab, die menschlich waren, Herz zeigten, und dann doch wieder gnadenlos töten konnten. Ich begriff auch, dass Freunde ganz anders denken konnten…und man sich doch so sehr in ihnen täuschen konnte. Doch zu Emily möchte ich später kommen.
Während dieser Zeit tat sich auch in den Beziehungen meiner Freundinnen einiges. Charis war einsam, Carolina führte mit einem Mann namens Robert eine Art offene Beziehung, von Barty war sie getrennt, seit sie von seinem Todesserdasein erfahren hatte und Viola…ja, Viola…"
Der Spot erlischt und das Licht geht an. Josephine sitzt in ihrer Wohnung und trinkt mit Carolina Tee. Die beiden reden wenig, doch dies scheint auch nicht nötig. Plötzlich stürzt Viola zur Seitentür hinein, krebsrot im Gesicht. Mir scheint, sie kocht vor Wut.
„Vi!" ruft Josephine. „Was ist denn los?"
„Nicolas, das ist los!" brüllt Viola. „Er hat mir ein Scheißultimatum gestellt!"
Josephine und Carolina sagen nichts, doch Viola redet schon weiter.
„Da sagt er mir einfach, dass er ein Angebot erhalten hat, eine Band zu leiten und zwar in Südafrika! Und dass er gehen wird, wenn ich ihn nicht zurückhalte! Heute Abend um sechs fliegt er! Ist das denn zu glauben! Und vor drei Tagen schickt der Scheißkerl mir noch das hier!"
Sie wirft Josephine und Carolina ein Blatt Papier zu.
Josephine liest laut.
Goldene Locken, ein weißes Gewand,
nichts davon trägst – doch ich
hab dich erkannt.
Federne Flügel du trägst,
jedoch kann man sie nicht seh'n.
Der Himmel schickt dich nur für mich,
und ich versuch, es zu versteh'n.
Du passt auf mich – dass mir nichts passiert,
und dein Lächeln wärmt mein Herz,
damit es nicht friert.
Brauch ich dich – bist du sofort hier,
flieg nie wieder fort, versprich es mir!
Du darfst es nicht sagen,
ich weiß – es ist geheim...
...und ich weiß, du fliegst dann zu den Sternen,
wenn du sagst, du fährst jetzt heim.
Mir reicht es, dass du bei mir bist,
hab dich mein ganzes Leben schon vermisst.
Sag mir endlich – ist es wahr?
Warst du das, den ich am Himmel leuchten sah?
Die Art allein, wie du mich küsst –
gib zu dass du ein Engel bist!
Josephine und Carolina wirken beide sehr gerührt. Josephine wischt sich sogar eine Träne aus dem Augenwinkel. Viola schnaubt nur.
„Der Junge würde alles für dich tun", sagt jetzt Carolina. „Lässt du ihn einfach gehen?"
„Das ist nun wirklich nicht meine Entscheidung."
„Aber natürlich!" erwidert Carolina.
„Aber es ist nicht fair."
Jetzt wird Carolina wütend. „Wen kümmert's, ob es fair ist?" Sie wirft einen Blick auf die große Uhr über dem Kamin. „In etwa zwanzig Minuten wird Nicolas hier verschwinden, vielleicht für immer, wenn du nicht versuchst, ihn davon abzuhalten."
„Was soll ich deiner Meinung nach tun? Ihn bitten, mich nicht zu verlassen?"
„Warum denn nicht? Um ihn zu halten – "
Jetzt unterbricht Viola Carolina. „Ich weiß doch gar nicht mehr, wer dieser Mann ist. Ich habe immer gedacht, er wäre…ein verlässlicher Mensch."
Carolina schnaubt. „Ein verlässlicher Mensch?! Für dich ist er so eine Art Sklave, stimmt's?"
„Du weißt, was ich meine."
„Ja, ich denke, du meinst Ergebenheit. Für dich war's selbstverständlich, dass er angetrabt kam, wenn du es verlangt hast und auf deinen Wunsch hin wieder ging."
Jetzt wird auch Viola wütend. „Das musst du gerade sagen. Was ist denn mit Robert? Er rennt dir hinterher wie ein Hündchen und du…"
Carolina fährt ihr scharf ins Wort. „Oh man. Hier geht's doch nicht um mich."
„Ist er mehr als eine nette Abwechslung?" stichelt Viola. „Würde mich nämlich sehr wundern."
„Wenn du nicht bereit bist, mir zuzuhören, dann werd' ich keinen Ton mehr sagen."
„Gut", entgegnet Viola. „Ich will dir nicht zuhören."
Doch Carolina redet weiter. „Ich sag's doch. Weißt du, was ich denke? Du hast wegen Remus gelitten und da tauchte Nicolas auf."
„Die Geschichte kenn' ich, Caro."
Carolina schüttelt traurig den Kopf. „Aber begriffen hast du nichts. Du hast dich verschlossen, Vi. Nicolas war für dich nur so eine Art seelische Müllhalde…
Dabei hätte er der Mann deines Lebens werden können. Er hat dir immer blind vertraut, er hat alles für dich riskiert. Und du willst ihn einfach ziehen lassen, nur weil du ein Ultimatum nicht magst? Wenn er nicht der Richtige ist, wenn deine Liebe für ihn nicht reicht, dann lass ihn eben gehen. Brich ihm das Herz und mach endgültig mit ihm Schluss. Aber wenn du glaubst, dass du ihn doch liebst, mit allem was dazugehört, mit Angst, Chaos und allem, was du an Gefühl hast, wenn du dazu bereit bist, dann denk darüber nach, was du verlieren könntest."
Viola ist während Carolinas Rede ganz blass geworden, ich glaube, sie zittert. „Caro…"
„Geh schon."
Und Viola geht, rennt durch den Mittelgang nach draußen.
Das Licht erlischt, der Spot erscheint.
„Viola kam zu spät. Nicolas war bereits fort. Und Viola blieb allein. Wir alle verzweifelten immer mehr. Die „schwarze Liste", wie das Dokument über die bereits Verstorbenen genannt wurde, wuchs von Tag zu Tag. Jeden Morgen wurde sie vor dem Zaubereiministerium verteilt und die Menschen weinten sobald sie sie erhielten, denn es gab inzwischen wohl keinen mehr, der noch frei von Verlusten war. Das Ministerium begann, wie wir von Alice Bones erfuhren, die Liste zu bearbeiten, ließ Namen ganz einfach verschwinden, so dass die Verluste weniger wirkten. Das Ministerium fütterte das Volk mit falschen Meldungen über große Siege wie die Verhaftung von tausenden von Todessern und tat ganz so, als wäre Sie-wissen-schon-wer bereits besiegt. Es gab Aufstände von denen, die die Wahrheit kannten. Diese wurden nach Askaban gesteckt oder gleich getötet. Wer zuviel sagte oder wusste, war gefährlich und musste vernichtet werden. Es war nicht der Dunkle Lord, der solche Dinge veranlasste, sondern das Ministerium, unsere Regierung.
Und in diesen Zeiten beschloss mein Mann, dass es an der Zeit war, sich zu rüsten. Zusammen mit Alice Bones kreierte er Zauber, mächtige Zauber und Flüche, wie es sie noch nie vorher gegeben hatte. Doch damit diese nicht allzu bekannt wurden, lehrten Albus und Alice nur sechs Menschen diese Zauber. Sechs Menschen und Albus selbst sollten sie bis zur Perfektion beherrschen und dann würden sämtliche Unterlagen darüber vernichtet werden. Severus, Sirius, Emily, Lily, James und ich wurden ausgewählt und in einer aufwändigen Zeremonie schworen wir, dieses Geheimnis ewig zu wahren. Alice wurde bei der gleichen Gelegenheit mit einem Gedächtniszauber belegt."
Der Spot erlischt und von der Bühne erstrahlt ein bläuliches Licht. Acht Menschen stehen in einem Kreis und halten sich an den Händen. Albus steht an der Spitze, er stimmt einen merkwürdigen Singsang an.
I,
Member of the Order, swear. . .
I, Member of this circle, swear. . .
For ever and ever. . .
In sickness and in health . . .
To respect and to honor. . .
To hold and to keep this secret . . .
From each sun to each moon . . .
From tomorrow to tomorrow . . .
From now to forever . . .
Till death reaches me.
With this oath, I promise.
With
this oath, I swear.
Make of our hands one hand,
Make
of our hearts one heart,
Make of our vows one last vow:
Only
death will part us now.
Make of our lives one life,
Day after day, one life.
Now it begins, now we start
One hand, one heart;
until death will part us now.
Make of our oaths one oath,
Make
of our promises one promise,
Make of our silence one silence:
Until
death we will never tell.
Die Musik verstummt und ich kann erkennen, dass James und Sirius zweifelnde Blicke zu Severus werfen, sie scheinen nicht sehr bereit zu sein, aus ihren Leben ein gemeinsames zu machen. Albus murmelt etwas und ein violetter Blitz trifft Alice. In der nächsten Sekunde sieht sie völlig verwirrt aus.
„W-Was ist passiert?"
Das Licht auf der Bühne erlischt und der Spot wird auf die alte Frau gerichtet.
„Die Zauber wurden geheim gehalten, ja, und trotzdem nahm der Druck auf meinen Mann natürlich immer weiter zu. Er war mächtig, ja, doch inzwischen sah ihn ein jeder als den Retter des Volkes. Jeden Tag trafen hunderte ein, wollten sich mit ihm beraten, belasteten ihn mit Banalitäten. Das Ministerium machte Druck, dem Zaubereiminister glitten alle Fäden aus der Hand. Nichts als Chaos, jeden Tag hunderte von Prozessen…und mein Mann stets dabei. Ich als seine Frau war in großer Gefahr, doch trotzdem arbeitete ich weiterhin für den Orden. Und während mein Mann wieder einmal versuchte, die Welt aus dem Schlamm zu ziehen, geschah etwas, dass alles so sehr verändern würde…"
Der Spot erlischt, das Licht auf der Bühne geht an.
Josephine sitzt auf dem Sofa und starrt vor sich hin. Eine Tasse steht neben ihr auf dem Tisch, sie dampft kaum noch. Josephine starrt vor sich hin, mir scheint, dass sie rein gar nichts wahrnimmt.
In diesem Moment tritt Albus Dumbledore zur Seitentür herein. Er sieht erschöpft aus. Nachdem er seiner Frau einen Begrüßungskuss gegeben hat, lässt er sich neben sie sinken und nimmt einen Schluck aus ihrer Tasse.
„Was ist los, Schatz? Du guckst so, also ob was wäre," sagt Josephine.
Albus seufzt. „Ich war heute wieder bei einer Verhandlung. Die junge Ollivander wurde verurteilt. Askaban, lebenslänglich. Ich wünschte, ich wäre in der Lage, Askaban von den Dementoren loszusagen. Sie sind Monster, dürfen keine Macht haben. Aber das Ministerium hört mir nicht zu. Immer wollen sie meine Hilfe, doch in dem Falle hören sie nicht zu."
Josephine lehnt sich an ihren Mann. „Ich wünschte, ich könnte dir helfen."
Beide schweigen eine lange Zeit.
Schließlich sagt Josephine: „Ich muss dir etwas sagen. Ich weiß, es ist so ein denkbar falscher Zeitpunkt und…"
Sie bricht ab. Albus sagt nichts, sieht sie nur an.
„Albus, ich bin schwanger. Wir bekommen ein Kind."
Für einen Moment scheint Albus Dumbledore völlig erstarrt. Dann lächelt er plötzlich und zieht Josephine in seine Arme. Josephine beginnt zu weinen.
„Albus, ich habe Angst! Können wir das verantworten? Können wir verantworten, dass es in einer solchen Welt aufwächst?"
Albus sagt immer noch nichts, er zieht Josephine nur fester an sich. Mehrere Minuten lang geschieht gar nichts. Die Szene wird mit einer traurigen, leisen Melodie untermalt.
Dann höre ich laute Schritte und im nächsten Moment stürzt Carolina zur Seitentür hinein. Ihr Gesicht ist verweint und sie sieht völlig hilflos aus. Wenige Sekunden später betritt auch Sirius Black die Bühne. Sein Gesicht ist aschfahl und er schwankt. Seine Augen erscheinen mir völlig leer.
Albus und Josephine springen gleichzeitig auf. „Was ist geschehen?"
Sirius sagt nichts, er sinkt am Türrahmen zu Boden. Carolina tut es ihm gleich. Kaum liegt sie um Boden, beginnt sie laut zu weinen. Josephine stürzt zu ihr.
„Caro, was ist los? Sag schon!"
Carolina schluchzt nur noch heftiger, doch schließlich bringt sie einige Wort hervor. „Sirius und ich…Einsatz…Treffpunkt der Todesser gefunden…zugesehen…Emily…oh, Emily!"
„Sie ist tot?" flüstert Josephine entsetzt.
„N…nein! Sie…" weint Carolina.
Sirius unterbricht sie. Seine Stimme klingt leer und tot. „Emily ist eine Todesserin. Sie hat uns alle verraten. Die Todesser haben Carolina und mich bemerkt. Wir konnten fliehen, doch vorher hat Emily mir noch ins Gesicht gesagt, dass sie schon seit langem auf der Dunklen Seite steht."
Sirius sieht niemanden an, er starrt wie mechanisch geradeaus.
Josephine steht da, die Hände halb erhoben. „Nein…nein, das kann nicht sein! Nicht Emily! Sie hätte nie…Nicht Emily!"
Schließlich sinkt auch sie weinend zu Boden. Der Einzige, der noch steht, ist Albus Dumbledore. Er beobachtet Sirius, lässt ihn nicht aus den Augen. Sirius steht schwankend auf, hält sich am Türrahmen fest. Ich finde, er wirkt fast wahnsinnig. Schließlich ertönt Musik und Sirius beginnt zu singen, nein eher zu schreien.
It never
rained, the sun was always shining
Every traffic light was always green
There was a time when every door was open
The Universe was mine, or so it seemed
Every roll was seven or eleven
That it would ever end never crossed my mind
I was flying higher than the heavens
Back when the world was mine
Sometimes a man can't see
When he has it all
Take a look at me
Oh, how the mighty fall
Once I ruled the earth
Once upon a time
When I didn't know
That's when the world was mine
Oh the changes I'd make if I had the power
How could I have so much and be so blind
But at least for a bright and shining moment
I didn't know anything and the world was mine
Once I ruled the earth
Once upon a time
When I didn't know
That's when the world was mine
When I didn't know
That's when the world was mine
Am Ende des Liedes liegt Sirius auf dem Boden und schreit. Er hat nicht bemerkt, dass Albus
inzwischen telefoniert hat. Josephine und Carolina weinen noch immer.
Nach einer Weile stürzt James durch die Seitentür. Er sieht niemanden an, achtet nicht auf Albus, Josephine und Carolina, sondern eilt zu dem am Boden liegenden Sirius. Die Szene erinnert mich verblüffend an die fast tödlich endende Prügelei zwischen Emily und Sirius. Ich muss daran denken, dass es wieder einmal Emily ist, die den Grund, dass James um seinen besten Freund fürchten muss, liefert. Doch dies weiß James noch nicht.
Er hält Sirius in den Armen und schließlich geht auch Albus zu Josephine und Carolina und versucht, die beiden zu trösten. Nach einer Weile hebt James den Kopf.
„Was ist passiert?"
Das Licht auf der Bühne erlischt und der Spot wird auf die alte Frau gerichtet.
„Die nächsten Monate vergingen in einer Art blauschwarzem Nebel, der alles erstickte. Emilys Verrat reichte so tief, niemand blieb davon unberührt. Vielleicht war sie manchmal abweisend und rau gewesen, doch trotzdem hatten wir sie alle geschätzt und für ihre Stärke bewundert. Und jetzt hatte sie uns alle verraten. Monate vergingen und irgendwie schafften Sirius und James es sogar durch ihre Aurori-Prüfung. Dies war wirklich verwunderlich, besonders wenn man sich Sirius' Verfassung ansah. Er war schlecht und einfach fertig, apathisch, verzweifelt. James litt mindestens genauso, er konnte es nicht ertragen, seinen Freund so zu sehen. Doch sie beide schafften es. In dieser Zeit war ich, man glaubt es kaum, häufig mit Lily zusammen. Meine besten Freunde waren alle beruflich sehr eingespannt. Viola organisierte mit den Kindern aus dem Magic Miracle einen großen Flohmarkt, Groove, die Bar in der Carolina noch immer arbeitete, musste völlig restauriert werden und Carolina war enorm im Stress. Charis hatte sich völlig abgeschottet und schrieb an ihrer Doktorarbeit. Dazu kam noch, dass Lily ebenfalls schwanger war, sie war etwa einen Monat weiter als ich. Wie immer war sie mir voraus. Und am 31. Juli 1980 kam Harry James Potter zur Welt. Ein Junge mit einer großen Zukunft. Sirius wurde zu seinem Paten ernannt. Harry war zu dieser Zeit das Einzige, was ihn lächeln ließ.
Und dann kam auch mein großer Tag…"
Der Spot erlischt und das Licht auf der Bühne geht an. Josephine liegt in einem großen Ehebett und weint. Doch als ich neben sie blicke, bin ich sicher, dass es Freudentränen sein müssen. In ihrem Arm schläft ein kleines Baby, es ist wirklich winzig. Auf seinem Kopf befindet sich bereits ein Flaum rötlichen Haares.
Albus kommt herein. Er trägt eine Tasse Tee und reicht sie Josephine. Dann nimmt er ihr vorsichtig das Kind ab.
„Wie wollen wir sie nennen?" fragt Albus.
Josephine lächelt. „Nun, die Heilerin sagte doch, sie könne das Wetter kontrollieren, über das Gewitter herrschen und…"
„Nein!" fällt Albus ihr ins Wort. „Nein, Josy. Bitte nicht Thora. Jeder wüsste sofort, was sie kann und das wäre falsch. Ich bin für…Cara."
Josephine zögert einen Moment. „Ja. Cara Ignatia Dumbledore."
Das Licht erlischt und der Spot für die alte Frau erscheint.
„Cara tauchte unser Leben in Sonnenschein. In diesen Zeiten war sie das Wertvollste, was wir besaßen. Cara, Harry, Neville – die Phoenix-Truppe lebte von diesen Kindern, sie waren Zeichen der Hoffnung, zeigten uns, dass es irgendwie weitergehen würde. Und so verging die Zeit. Cara wurde älter, begann schließlich zu krabbeln und dann zu laufen. Die ersten Wörter drangen aus ihrem Mund. In jenen späten Oktobertagen war Cara etwas älter als ein Jahr. Mein Mann hatte mir anvertraut, dass Lily und James in Gefahr waren und man sie mit dem Fidelius-Zauber schützen wollte. Sirius sollte der Geheimniswahrer sein. Mein Mann hatte Angst und zweifelte, bot sich sogar selbst für diesen Posten an. Ich verstand seine Bedenken nicht. Sirius würde sterben bevor er seine besten Freunde verriet. James hätte dasselbe für ihn getan. Und der Zauber wurde ausgesprochen.
Am 31. Oktober 1981 ging ich alleine spazieren. Cara war bei meinen Eltern, weit außerhalb von London. Albus und ich hatten beschlossen, dass das Kind eine Zeit lang aus der bedrohlichen Umgebung heraus musste. Mein Mann war noch bei einer Besprechung."
Der Spot geht aus und die Bühne wird in einem bläulichen Dämmerlicht beleuchtet. Josephine geht sehr langsam die Bühne entlang, sie hat die Arme verschränkt um sich vor der Kälte zu schützen. Plötzlich ertönen andere Schritte. Josephine scheint mir sehr besorgt, sie geht schneller und schneller bis sie fast rennt. Dann rempelt sie jemanden an. Entsetzt weicht sie zurück. Es ist ein Mann mit einem sehr blassen Gesicht und langem, blonden Haar.
„Lucius Malfoy!" stößt Josephine hervor.
Der Mann lächelt. Es ist ein sehr kaltes Lächeln. „Josephine Dumbledore. Guten Abend."
Josephine geht langsam einige Schritte zurück, doch Malfoy kommt ihr nach. „Was wollen Sie von mir?"
Malfoy beugt sich vor. „Ich möchte Ihnen einen Rat geben, Mrs. Dumbledore. Gehen Sie nach Hause. Verschließen Sie alle Türen und Fenster. Und bleiben Sie dort. Bleiben Sie dort bis die Nacht und der nächste Tag vorbei ist."
Im nächsten Moment ist der Mann verschwunden. Und Josephine beginnt zu rennen, rennt zum Seiteneingang ab. Für einen Augenblick wird die Bühne verdunkelt, doch sogleich erstrahlt wieder ein helles Licht. Josephine ist jetzt zu Hause. Sie hat sämtliche Lampen im Haus eingeschaltet und geht nervös auf und ab. Doch nun wird die Bühne dunkler, ein Spot fällt auf die große Uhr über dem Kamin und auf Josephine selbst. Die Zeiger beginnen sich zu bewegen, erst langsam, dann schneller. Josephine sitzt mal im Sessel, dann starrt sie aus dem Fenster und darauf läuft sie wieder hin und her. Immer mehr Zeit vergeht, inzwischen fast zwölf Stunden.
Plötzlich kommt Bewegung in den Zuschauerraum. Zwischen den Stuhlreihen gehen Menschen mit fackeln, es wird gelacht und gejohlt.
Als ein Mann mit violettem Umhang besonders dicht an meinem Platz vorbeigeht, höre ich ihn rufen: „Er ist tot! Ein Hoch auf den Jungen, der lebt!"
Ein Feuerwerk wird in die Luft geschossen. Und währenddessen rast die Zeit weiter. Langsam verschwinden die Menschenmengen, es wird wieder ruhiger. Die Uhr über dem Kamin zeigt an, dass bereits ein ganzer Tag vergangen ist, es ist wieder Abend.
Josephine sitzt im Sessel und starrt vor sich hin. In diesem Moment kommt Albus zur Seitentür herein.
Josephine springt auf und fällt ihm um den Hals. „Merlin, Albus, was ist geschehen? Wo warst du?"
Albus sieht sehr müde und sehr verzweifelt aus.
Er hält seine Frau in den Armen und sagt leise: „Lily und James sind tot. Gestern Abend drang Voldemort in ihr Haus ein und tötete James. Dann wollte er Harry töten. Doch Lily wollte es nicht zulassen und so tötete er sie auch. Dann versuchte er Harry zu töten, doch er konnte es nicht. Sein eigener Fluch fiel auf ihn zurück. Voldemort ist tot. Und Sirius Black hat uns alle verraten. Gestern Nacht brachte ich Harry zu seinen Verwandten. Muggel. Und heute Nachmittag hat Black Peter Pettigrew getötet. Mitten auf der Straße. Er hat Peter und zwölf Muggel getötet. Die Straße war ein einziges Chaos. Sirius ist nun in Askaban."
Albus hat sehr ruhig gesprochen, fast emotionslos. Doch ich kann erkennen, dass er am ganzen Körper zittert. Josephine hingegen weint hemmungslos.
„Nein…James…Lily! Und Sirius…das ist unmöglich, er hätte nie…nie…"
Albus versucht sie zu beruhigen, es gelingt ihm kaum.
„Zwölf Muggel getötet…" flüstert Josephine. „Chaos…Und das an einem Sonntag…Oh, Gott, in was für einer Welt leben wir nur?"
Musik erklingt. Albus und Josephine treten zum Bühnenrand, starren gedankenverloren in die Menge und beginnen, gemeinsam zu singen.
Yes...
I can't believe the
news today
Oh, I can't close my eyes
And make it go away
How long...
How long must we sing this song?
How long? How long...
'cause tonight...we can be as one
Tonight...
Broken bottles under children's feet
Bodies strewn across the dead end street
But I won't heed the battle call
It puts my back up
Puts my back up against the wall
Sunday, Bloody Sunday
Sunday, Bloody Sunday
Sunday, Bloody Sunday
And the battle's just begun
There's many lost, but tell me who has won
The trench is dug within our hearts
And mothers, children, brothers, sisters
Torn apart
Sunday, Bloody Sunday
Sunday, Bloody Sunday
How long...
How long must we sing this song?
How long? How long...
'cause tonight...we can be as one
Tonight...tonight...
Sunday, Bloody Sunday
Sunday, Bloody Sunday
Wipe the tears from your eyes
Wipe your tears away
Oh, wipe your tears away
Oh, wipe your tears away
Sunday, Bloody Sunday
Sunday, Bloody Sunday
The real battle just begun
To claim the victory Jesus won
On...
Sunday Bloody Sunday
Sunday Bloody Sunday...
Das Licht erlischt und der Spot wird auf die alte Frau gerichtet.
„Ja, der wahre Krieg hatte gerade erst begonnen. Ein Krieg gegen das Ministerium, das alles tat, um die letzten dreizehn Jahre völlig zu vergessen, sich nicht weiter damit zu befassen. Ein Krieg gegen den eigenen Schmerz, die Verluste, die immer präsent sein würden. Und die Verzweiflung darüber, dass die ganze Welt feierte, während zwei unserer Freunde ermordet worden waren, einer uns verraten hatte und einen weiteren von uns umgebracht hatte. Ich hatte dem Dunklen Lord einst versprochen, dass ich diejenige sein würde, die auf seinem Grab tanzte. Doch nun war ich ausgelaugt, leergebrannt. Sie-wissen-schon-wer war vernichtet, ja – aber zu welchem Preis? Das Ministerium verbot es, Lily und James auf dem staatlichen Friedhof zu begraben. Niemand sollte daran erinnert werden, dass diese beiden ihr Leben lassen musste, kurz bevor der, dessen Name nicht genannt werden darf vernichtet wurde. So bestatteten wir die beiden im kleinen Kreis auf Hogwarts. Doch auch bei der Beerdigung war das riesige Loch zu spüren, dass sich mitten unter uns befand. Zwei von James' Freunden, sein bester Freund fehlte. Der, welcher uns alle ins Unglück gestürzt hatte. So war die Beerdigung geprägt von Lücken und Verbitterung."
Der Spot erlischt und das Licht geht an. Eine Menschenmenge steht auf den Ländereien von Hogwarts, ein grauer Grabstein thront in der Mitte. Mit Mühe kann ich die Inschrift entziffern.
James Alexander Potter
21.3.1970 – 31.10.1981
Lillian Katherine Potter
14.5.1970 – 31.10.1981
Auf ewig geliebt und geschätzt
„…Asche zu Asche, Staub zu Staub."
Albus hat anscheinend gerade seine Rede beendet. Nun geht er zum Sarg und lässt eine Schaufel Erde darauf fallen. Neben den Sarg legt er eine einzelne weiße Rose. Nach und nach gehen alle Anwesenden zum Sarg, legen Blumen nieder, manche sagen ein paar Worte. Fast am Ende geht eine Frau nach vorne. Sie legt eine Rose auf das Grab, dann dreht sie sich zu den Versammelten.
„Ich bin James' Mutter. Sicher kennen mich nicht viele hier, ich meide die Zauberwelt gerne. Obwohl ich keine Muggel bin, fühle ich mich inzwischen in deren Welt wohler. Ich habe ein Gedicht gefunden, das meine Gefühle so großartig in Worte kleidet, wie ich es selbst nie vermocht hätte. Es ist von einem Mann namens Auden und heißt Funeral Blues."
Dann räuspert sie sich noch einmal und beginnt.
Stop all the clocks, cut off the telephone,
Prevent the dog from barking with a juicy bone,
Silence the pianos and with muffled drum
Bring out the coffin, let the mourners come.
Let aeroplanes circle moaning overhead
Scribbling on the sky the message He Is Dead,
Put crepe bows round the white necks of the public doves,
Let the traffic policemen wear black cotton gloves.
He was my North, my South, my East and West,
My working week and my Sunday rest,
My noon, my midnight, my talk, my song;
I thought that love would last for ever; I was wrong.
The stars are not wanted now: put out every one;
Pack up the moon and dismantle the sun;
Pour away the ocean and sweep up the wood,
For nothing now can ever come to any good.
Nun weinen sehr viele der Trauergäste. Doch nach und nach löst sich die Zeremonie auf. Die Bühne wird abgedunkelt und als das Licht wieder angeht, stehen Josephine und Remus Lupin alleine in dem dunklen Raum, wo die Ordenstreffen stattfinden. Der Raum ist bis auf einige Tische und Stühle völlig leer.
„Wie geht es dir?" fragt Josephine.
Remus schenkt ihr einen vernichtenden Blick.
„Entschuldige," sagt die junge Frau leise.
Musik ertönt und Remus schreitet zum vorderen Bühnenrand.
There's
a grief that can't be spoken
There's a pain goes on and on
Empty chairs at empty tables
Now my friends are dead and gone.
Here they talked of revolution
Here it was they lit the flame
Here they sang about 'tomorrow'
And tomorrow never came
From the table in the corner
They could see a world reborn
And they rose with voices ringing
I can hear them now
The very words that they had sung
Became their last communion
On the lonely barricade at dawn
Oh
my friends, my friends, forgive me
That I live and you are gone
There's a grief that can't be spoken
There's a pain goes on and on
Phantom faces at the window
Phantom shadows on the floor
Empty chairs at empty tables
Where my friends will meet no more
Oh my friends, my friends, don't ask me
What your sacrifice was for.
Empty chairs at empty tables,
Where my friends will sing no more
Remus sinkt zu Boden und bedeckt das Gesicht mit den Händen. Josephine steht nur da und sagt nichts.
Das Licht erlischt und der Spot für die alte Frau erscheint.
„Und so vergingen die Tage. Der Schmerz wurde nicht viel weniger, egal wie glücklich und ausgelassen die meisten plötzlich waren. Ich brach mein Studium ab, wollte nur noch für meinen Mann und meine Tochter da sein. Und das war eine Aufgabe, die meine volle Aufmerksamkeit erforderte. Die Bedrohung der dunklen Mächte verschwand nicht so einfach mit Sie-wissen-schon-wem. Meine ganze alte Slytherin-Gang tauchte plötzlich wieder auf und brachte die außergewöhnlichsten Ausreden und Entschuldigungen. Die meisten wurden nach Askaban verfrachtet. Der Kontakt zu meinen Freunden wurde wieder inniger. Wir hatten gesehen, wie schnell alles vorbei sein konnte. Und dann, am 24. Dezember 1981, wollte ich nur noch schnell einen kleinen Spaziergang machen, zusammen mit Cara. Albus hatte inzwischen jedesmal, wenn ich hinausging, Sicherheitszauber über mich und Cara gesprochen. Ich packte sie also in ihre Karre und ging in den Park…"
Der Spot erlischt und das Licht auf der Bühne geht an. Es dämmert und man kann Josephine nur teilweise erkennen, es sei denn sie tritt in das Licht einer Laterne. Josephine schiebt eine blaue Karre. Cara ist kaum zu sehen, mir scheint, das Kind ist sehr dick angezogen. Aus der Karre ertönt ein Kinderlachen. Josephine bleibt stehen und beugt sich zu ihrem Kind.
„Ja, Cara, morgen ist Weihnachten!" sagt sie. „Morgen früh kriegst du Geschenke vom Weihnachtsmann! Hmm, mein Schatz, freust du dich?"
„Mummy!" quäkt Cara und streckt die kleinen Hände nach ihrer Mutter aus.
Josephine lächelt und will Cara wohl gerade aus dem Wagen nehmen, als sie plötzlich inne hält.
„Was war das, Cara?" flüstert sie.
Schritte kommen immer näher. Schritte mehrerer Personen. Josephine schiebt Cara weiter und geht etwas schneller. Auch die Schritte werden jetzt schneller. Auf dem Gesicht der Frau ist jetzt echte Panik zu erkennen. Sie beginnt zu laufen.
„Es hat keinen Zweck, Josephine!" ertönt plötzlich unverkennbar die Stimme des Todessers, der Elizabeth verehrt hatte. Adalbert Fudge. „Hast du wirklich geglaubt, dass ich Frau und Kind von Albus Dumbledore am Leben lasse? Dachtest du wirklich, dass ich diese lächerlichen Sicherheitszauber nicht brechen kann?"
Auf Josephines Gesicht ist jetzt fürchterliche Angst zu erkennen. Sie reißt Cara aus der Karre, nimmt sie auf den Arm und beginnt zu laufen.
„Ich sehe schon, du hast erkannt, dass ich in dieser Gegend schnell Apparier-Sperren verteilt habe!" höhnt der Todesser. „Aber keine Angst, meine Männer sind in der ganzen Gegend verteilt!"
Josephine rennt immer schneller. Doch auf ihrem Gesicht macht sich Resignation breit.
Die Frau beginnt zu keuchen. Ich vermute, dass sie dieses Tempo lange nicht mehr durchhalten wird...
Plötzlich sieht sie sehr entschlossen aus. Sie rennt weiter und stürzt die Treppe hinunter. Dort kauert sie sich in einen Winkel der Treppe. Josephine legt Cara auf die Erde, Tränen laufen ihr über die Wangen. Sie küsst Cara auf die Stirn und flüstert: „Ich liebe dich, Cara. Das Schwierigste auf dieser Welt ist es, in ihr zu leben. Merke dir das."
Dann dreht sie sich um, stürzt hinter der Treppe hervor und rennt weiter durch den Zuschauerraum. Ihre Haltung ist so, als würde sie immer noch ein Kind tragen. Sie rennt weiter, doch plötzlich ertönt des Todessers Lachen und sie wirbelt herum.
„Avada Kedavra!"
Ein grüner Blitz schießt auf Josephine zu.
„Albus!" schreit sie gellend.
Der Strahl trifft sie mitten in die Brust. Langsam fällt sie zu Boden.
Das Licht wird ausgeblendet und der Spot erscheint.
„Ja…Nun war ich also tot. Ermordet. Aber da ich nun einmal auf diesem Stuhl sitze und sowieso nur eine fiktive Figur bin, kann ich Ihnen auch noch das traurige Ende des Ganzen erzählen. Mein Tod warf Albus völlig aus dem Gleichgewicht. Er war nicht mehr in der Lage, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren, wirkte völlig labil, vernachlässigte Cara. Kurz: Er war zu einer angeblichen Gefahr für die Zaubererwelt geworden, so jedenfalls sah es das Ministerium. Plötzlich war Albus Dumbledore nicht mehr derjenige, auf den man sich stützen konnte, egal wie sehr man ihn verachtete. Das Ministerium stand ohne ihn da. Nach einem halben Jahr ohne die Aussicht auf Besserung entschied man sich, meinen Mann zu heilen. Zu heilen von der Erinnerung an mich und Cara. Ein Gedächtniszauber, ausgesprochen von über tausend Hexen und Zauberern, sollte ihm ein neues Leben schenken. Unter denjenigen, die den Zauber durchführen sollten, befanden sich jedoch nicht nur Angestellte aus dem Ministerium. Meine Freunde waren dabei. Mitglieder aus der Phönix-Truppe, welche zusammengefallen war wie ein Kartenhaus. Sie alle konnten es wohl nicht mehr ertragen, meinen Mann so leiden zu sehen. Und doch war es Viola, meine mir treueste und liebste Freundin, die darum bat, meinem Mann ein einziges Gemälde von mir zu lassen, es in seinem Büro aufzuhängen. Später erzählte man ihm, ich sei eine lang verflossene Liebe…"
Der Spot erlischt und das Licht geht an. Die Bühne ist voll von Menschen, ich habe den Eindruck, sie können sich nicht einen Schritt mehr bewegen. In der Mitte der Bühne sitzt Albus Dumbledore in einer schimmernden Glaskuppel. Er sieht verzweifelt aus und schreit, doch kein Ton ist zu hören. Er ist mit unsichtbaren Fesseln verschnürt.
Nach einer Weile erkenne Viola in der Menge, zusammen mit Charis, Carolina und Severus. Weiter rechts stehen Minerva McGonagall und Clark Marsters.
Wie auf ein unsichtbares Zeichen heben plötzlich alle ihre Zauberstäbe und visieren die Kuppel.
„Jetzt!"
Jemand hat das Kommando gegeben. Ich kann nicht sagen, wer es war. Blaue Lichtblitze schießen aus den Zauberstäben hervor, werden zu einem einzigen blauen Strahl. Die Kuppel zerschmettert in tausend winzige Glassplitter. Für einen Moment ist die ganze Bühne von einem bläulichen Licht erhellt. Menschen schreien, manche weinen, rennen wild auf der Bühne hin und her, weil sie von den umher fliegenden Glassplittern getroffen wurden. Oder aus anderen Gründen.
Dann ist es still. Albus liegt am Boden und hält sich den Kopf. Langsam hebt er den Kopf und sieht sich um. Noch immer sagt niemand etwas.
Dann gehen Viola und Severus nach vorne. Viola weint. Gemeinsam tragen die beiden ein riesiges Gemälde von Josephine, perfekt portraitiert von den blauen Augen bis zu den roten Locken.
Albus schaut das Bild lange an. Dann schaut er auf Severus.
„Wer ist das?"
Langsam erlischt das Licht auf der Bühne. Es wird völlig dunkel. Ist es nun vorbei, frage ich mich. Doch plötzlich blitzt wieder der Spot auf und wird auf die alte Frau, auf Josephine, gerichtet. Langsam erhebt sie sich aus ihrem Schaukelstuhl und geht langsam und zögernd auf die Bühne. Dort bleibt sie schließlich stehen und blinzelt in das Scheinwerferlicht.
„Ich habe nicht lange gelebt. Einundzwanzig Jahre...das ist nicht viel. Nun ja. Und ich habe mich nicht besonders aus der Menge hervorgehoben. Ich war nicht besonders talentiert, war egoistisch, schüchtern, naiv. Weil ich Albus' Frau war, sahen viele in mir etwas Großes, Mächtiges, das ich nie war und nie hätte sein können. Mein Leben wirkte vielleicht aufregend, aber in der damaligen Zeit war ein jeder in Gefahr, musste kämpfen und verlor geliebte Menschen. Ich danke Ihnen, dass Sie mir heute Nacht zugehört haben."
Noch während der Spot erlischt, fällt der rote Vorhang zu.
Lieder:
1. Alle Fragen sind gestellt – „Elisabeth"
2. Lied des Volkes – „Les Misérables" (Textveränderung)
3. Carpe Noctem – "Tanz der Vampire"
4. Unstillbare Gier– "Tanz der Vampire" (Textveränderung)
5. What made the baby cry– The Platters featuring Franchesca Robi (Textveränderung)
6. Everything's alright– "Jesus Christ Superstar"
7. Hilf den Verstoßenen– "Der Glöckner von Notre Dame" (Textveränderung)
8. One Hand, one Heart– „West Side Story" (Textveränderung)
9. When the world was mine – Ronan Keating
10.Sunday Bloody Sunday – „U2"
11. Empty chairs at empty tables – "Les Misérables"
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Übersetzungen
What made the Baby cry
In einer kalten Nacht, später Dezember,
als Schnee auf die Erde fiel
Dies ist die eine Nacht wir erinnern
Als eine Frau ein Kind gebar
Und im Umkreis von Meilen
War das Weinen des Kindes der einzige Laut
Wusste er, dass die Welt voll von Schmerz war
Konnte er all den Hunger und die Schande spüren
Oder wusste er von der Weise auf die er sterben würde
Und dem Grund dafür
Ist es das, was das Baby zum Weinen brachte?
Als seine Mutter ihn auf den Arm nahm
Strahlte ihr Gesicht vor Freude
Er wurde still als sie ihm sagte
Dass er mehr als ihr kleines Baby war
Und im Umkreis von Meilen
War ihr Wiegenlied der einzige Laut
Wusste sie, dass die Welt voll von Schmerz war
Konnte sie all den Hunger und die Schande spüren
Oder wusste sie von der Weise auf die er sterben würde
Und dem Grund dafür
Ist es das, was ihr Baby zum Weinen brachte?
Und als er einschlief
Wischte sie seine Tränen fort
Doch die Frage verbleibt noch immer?
Haben wir uns in so vielen Jahren verändert
Weißt du nicht, dass die Welt noch immer voll von Schmerz ist
Kannst du all den Hunger und die Schande nicht spüren
Haben wir die Weise auf die er starb vergessen
Und den Grund dafür
Würden wir das Baby noch immer zum Weinen bringen?
Würden wir das Baby noch immer zum Weinen bringen?
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Everything's alright
Versuche dich nicht zu sorgen, versuche nicht an
Probleme, die dich traurig machen, zu denken, oh.
Weißt du nicht
Alles ist in Ordnung, alles ist gut.
Und wir wollen, dass dich heut Nacht gut schläfst
Lass sich dich Welt heute ohne dich drehen
Wenn wir es versuchen, wird es klappen, so vergiss alles heut Nacht.
Alles ist in Ordnung, ja, alles ist in Ordnung, ja.
Schlafe und ich werde dich beschwichtigen, beruhigen und salben…
Wasser für deine Stirn, oh.
Dann wirst du fühlen
Alles ist in Ordnung, ja, alles ist gut.
Und es ist kühl und die Salbe süß.
Für das Feuer in deinem Kopf und deinen Füßen.
Schließ deine Augen, schließ deine Augen
Und ruhe dich aus, denk an nichts mehr heut Nacht
Alles ist in Ordnung, ja, alles ist in Ordnung, ja.
Schließ deine Augen, schließ deine Augen und ruh dich aus…
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One Hand, One Heart
Ich, Mitglied des Ordens, schwöre…
Ich, Mitglied dieses Kreises, schwöre…
Für immer und ewig
In Krankheit und Gesundheit….
Zu respektieren und ehren…
Zu halten und zu bewahren dieses Geheimnis…
Von jeder Sonne zu jedem Mond…
Von Morgen bis jeden Morgen…
Von jetzt bis in die Ewigkeit…
Bis der Tod mich ereilt
Mit diesem Eid verspreche ich dies.
Mit diesem Eid schwöre ich dies.
Mach aus unseren Händen eine Hand
Mach aus unseren Herzen ein Herz
Mach aus unseren Gelübden ein letztes Gelübde
Nur der Tod wird uns jetzt trennen
Mach aus unseren Leben ein Leben
Tag um Tag, ein Leben
Nun beginnt es, nun fangen wir an
Eine Hand, ein Herz
Bis der Tod uns trennen wird
Mach aus unseren Schwüren einen Schwur
Mach aus unseren Versprechen ein Versprechen
Mach aus unserem Schweigen ein Schweigen
Bis zum Tod werden wir
es nie verraten.
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When the world was mine
Es regnete niemals, immer hat die Sonne geschienen
Jede Verkehrsampel war immer grün
Da gab es eine Zeit in der jede Tür offen war
Das Universum gehörte mir, so schien es jedenfalls
Ich hatte jede Menge Geld
Das es jemals enden würde kam mir niemals in den Sinn
Ich flog höher als der Himmel
Zurück als die Welt mir gehörte
Manchmal kann ein Mann nicht sehen
Wenn er alles it
Seht mich an
Oh, wie der Mächtige fiel
Einmal habe ich die Erde beherrscht
Einmal vor langer Zeit
Als ich nichts wusste
Das war die Zeit als die Welt mir gehörte
Oh, was ich verändert hätte, hätte ich die Macht dazu gehabt
Wie konnte ich so viel besitzen und so blind gewesen sein
Aber für wenigstens einen strahlenden und glitzernden Moment
Wusste ich nichts und die Welt gehörte mir
Einmal habe ich die Erde beherrscht
Einmal vor langer Zeit
Als ich nichts wusste
Das war die Zeit als die Welt mir gehörte
Als ich nichts wusste
Das war die Zeit als die Welt mir gehörte
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Sunday Bloody Sunday
Ja…
Ich kann nicht glauben
Was heute geschah
Oh, ich kann meine Augen nicht schließen
Und es verschwinden lassen
Wie lange…
Wie lange müssen wir dieses Lied singen?
Wie lange? Wie lange…
Denn heute Nacht...können wir eins sein
Heute Nacht…
Zerbrochene Flaschen unter Kinderfüßen
Leichen über die Sackgassen Straße verstreut
Doch werde den Kriegsschrei nicht beachten
Der lässt meinen Rücken sich aufrichten
Stößt mich mit dem Rücken gegen die Wand
Sonntag, verdammter Sonntag
Sonntag, verdammter Sonntag
Sonntag, verdammter Sonntag
Und der Krieg hat gerade erst begonnen
Viele sind gefallen, doch sag mir, wer hat gewonnen
Der Schützengraben ist in unseren Herzen vergraben
Und Mütter, Kinder, Brüder, Schwestern
Auseinander gerissen
Sonntag, verdammter Sonntag
Sonntag, verdammter Sonntag
Wie lange…
Wie lange müssen wir dieses Lied singen?
Wie lange? Wie lange…
Denn heute Nacht...können wir eins sein
Heute Nacht…
Sonntag, verdammter Sonntag
Sonntag, verdammter Sonntag
Wisch die Tränen von den Augen fort
Wisch deine Tränen fort
Oh, wisch deine Tränen fort
Oh, wisch deine Tränen fort
Sonntag, verdammter Sonntag
Sonntag, verdammter Sonntag
Der wahre Krieg hat gerade erst begonnen
Um den Sieg zu beanspruchen der Jesus gehört
Am…
Sonntag, verdammter Sonntag
Sonntag, verdammter Sonntag
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Empty chairs at empty tables
Das ist ein Kummer, der nicht ausgesprochen werden kann
Da ist ein Schmerz, der weiter und weiter geht
Leere Stühle an leeren Tischen
Nun sind meine Freunde tot und fort.
Hier redeten sie von Revolution
Hier war es, wo sie die Flamme anzündeten
Hier sangen sie von „Morgen"
Und der Morgen kam niemals
Von dem Tisch dort in der Ecke
Konnten sie eine Welt wiedergeboren sehen
Und sie erhoben sich mit lauten Stimmen
Ich kann sie jetzt hören
Die Worte, die sie sangen
Wurden zu ihrem letzten Abendmahl
Auf der einsamen Barrikade bei Dämmerung
Oh, meine Freunde, meine Freunde, vergebt mir
Dass ich lebe und ihr fort seid
Das ist ein Kummer, der nicht ausgesprochen werden kann
Da ist ein Schmerz, der weiter und weiter geht
Gespenstige Gesichter am Fenster
Gespenstige Schatten auf dem Boden
Leere Stühle an leeren Tischen
Wo meine Freunde sich nie mehr treffen werden
Oh, meine Freunde, meine Freunde, fragt mich nicht
Wofür euer Opfer gut war
Leere Stühle an leeren Tischen
Wo meine Freunde nie mehr singen werden.
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