Der Prozess

Kaum war der junge Prinz hinter der Ecke verschwunden, öffnete Mag die Türe ein wenig weiter und ließ ihren Bruder ein.

Dieser ließ sich seufzend aufs Bett fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.

So verzweifelt hatte sie ihn schon lange nicht mehr gesehen.

"Was ist denn los?" fragte sie bestürzt, ging vor ihm in die Hocke und strich ihm über die Wange.

Er seufzte: "Ist es nicht seltsam? Ich, König von Gondor, hole mir Rat bei meiner kleinen Schwester statt bei meinen Ratgebern. Aber weißt du warum ich es tue?" Sie schüttelte den Kopf und er fuhr liebevoll fort: "Weil meine Ratgeber nur Wissen in sich tragen, du dagegen hast Verstand und Herz, daher sind deine Ratschläge meist die besten."

Sie lächelte und meinte dann: "Danke, aber ich glaube nicht, dass du mich deswegen aufsuchtest?" "Wie immer hast du Recht, cygu. Es geht um den Mann, der dich heute Abend überfallen hat."

Ein ungutes Gefühl breitete sich ihn ihr aus und sie sollte Recht behalten.

"Rillard und die anderen meinen, mann sollte ihn vor dem Volk zu Tode verurteilen, da er die Schwester des Königs angegriffen und auch verletzt hat. Er solle als abschreckendes Beispiel wirken. Ich hab versucht, sie davon abzuhalten, doch sie hören nicht und bestürmen mich damit, es zu tun. Ich weiß nicht, was ich tun soll Mag. Einerseits will ich nicht als Tyrann gelten, denn er ist doch nur ein einfacher Mann und außerdem war er betrunken, doch auf der anderen Seite hat er es doch verdient, da er dich angriff und."

"NEIN!!" schrie sie entsetzt und er erschrak. Sie war sonst immer sehr ruhig und es war sehr, sehr selten dass sie die Stimme erhob. Doch wenn sie es tat, kam es überraschend. Sie stand auf und sah ihn entgeistert an.

"Nein." wiederholte sie etwas leiser und zwang sich, ruhig zu bleiben.

"Das darfst du nicht, Aragorn. Das müssen wir verhindern, bitte. Er hat mir doch wirklich nichts getan. Er war betrunken und so wie ich angezogen war, verwechselte er mich mit einer einfachen Bäuerin, es ist meine eigene Schuld.

Ich kenne ihn ein wenig, ich weiß dass er wie ein Gauner aussieht, doch die Narben stammen aus dem Krieg, als er Minas Tirith verteidigte. Aragorn, der Mann hat Frau und Kinder, er hat eine Familie.

Willst du die Tränen seiner Frau sehen, wenn du ihn verurteilst für etwas, dass er nicht willentlich tat? Willst du weinende Kinderaugen sehen, wenn ihr Vater eines grausamen Todes stirbt?

Du sagst, er verdient den Tod? Wofür? Viele verdienen vielleicht den Tod, andere, die umkamen oder eines gewaltsamen Todes starben, verdienen es, zu leben. Aber kannst du ihnen das Leben zurückgeben? Nein. Niemand kann das. Es ist niemandes Recht, sich das Wissen anzumuten, wer den Tode verdient und wer nicht. Das müsstest du am besten wissen, Aragorn."

Ihre Stimme verlor sich und sie wandte sich ab und ging zum Fenster. In ihr war alles aufgewühlt. Um nicht schon wieder in Tränen auszubrechen, biss sie sich in die Faust um sie zu unterdrücken.

Doch es gelang ihr nicht. Ihre Schultern zuckten und bald war ihr Gesicht nass von stummen Tränen. Aragorn sah es und ging zu ihr hin. Er konnte es nicht ertragen, wenn sie weinte. Niemand konnte es ertragen, wenn in diesen wunderschönen Augen Tränen standen, er am allerwenigsten.

Er schloss sie in seine Arme und murmelte leise: "Morgen ist die Versammlung, die über das Schicksal des Mannes verfügt. Doch was soll ich ihnen sagen? Ich bin alleine gegen 20 Minister." Sie drehte sich um und sah ihn aus klaren, wenn auch nass glänzenden Augen an.

"Nein, du bist nicht alleine. Denn ich werde neben dir stehen."

*******************************

"Oje, ich bin spät dran, ich muss mich beeilen. Ich muss sie überzeugen, damit sie nicht gegen die Verurteilung desjenigen stimmen, der meine geliebte Magalin verletzte. Er wird dafür büßen!" dachte er und rannte weiter.

"Er wird der erste sein, der stirbt, dann der Elb, der mir meine Liebste nehmen will und zum Schluss ihr Bruder. Dann bin ich König und Magalin ist mein!"

Ein böses Grinsen stahl sich über sein Gesicht. Endlich kam er an der schweren Holztüre an. Er öffnete sie und trat schwungvoll ein. Er verbeugte sich vor der schon versammelten Ratsgemeinschaft, vor seinem König und dem Prinzen der Waldelben, der ebenfalls zu dieser Versammlung geladen wurde.

Plötzlich stutzte er, als sein Blick auf die Person zur Rechten seines Königs fiel. Da saß sie! Magalin! Ihr silbernes Haar fiel ihr offen über die Schultern und sie trug ein dunkelblaues Kleid aus Satin, das ihr so wunderbar stand, dass er Angst hatte, den Verstand zu verlieren. Nun stand sie auf und kam auf ihn zu.

"Minister, ich freue mich, dass Ihr es geschafft habt, hier zu erscheinen. Ich hoffe es stört Euch nicht, dass ich an der Versammlung teilnehme? Der Rest des Rates ist einverstanden, doch zählt in diesem Raum jede Stimme gleich viel. Wenn Ihr also meint, ich gehörte nicht hierher, so werde ich mich fügen."

Er sah sie sprachlos an und schüttelte den Kopf.

"Es ist mir eine Ehre Mylady!" hauchte er und küsste ihre Hand. Sie lächelte ihn dankbar an und ihm war, als würde die Sonne ein zweites Mal an diesem Tag aufgehen. Wie betäubt setzte er sich auf seinen Platz und konnte den Blick nicht von ihr nehmen.

Doch dann stupste ihn sein Nachbar an und ihm fiel auf, dass er die Schwester seines Königs anstarrte. Wie ungehörig. Aragorn bemerkte dies und beugte sich zu seiner Schwester.

"Du verzauberst wirklich jeden. Wenn du sie bitten würdest, wie Hunde einher zu springen, sie würden es tun, nur weil du es befahlst."

Magalin lachte hell auf und sofort flogen ihr alle Köpfe zu. Sie waren entzückt über ihre klare Stimme, über ihre Augen in denen die Lebensfreude wie ein Stern blitzte, über ihre Anmut. Dann klopfte ihr Bruder auf den Tisch und widerwillig rissen sie die Blicke von ihr los.

"Meine Herren, es tut mir Leid, doch wir sind nicht hier, um meine Schwester zu bewundern!" meinte er mit gespielter Strenge und einige Köpfe färbten sich rot. Doch dann wurden alle ernst, denn sie wussten, dass es hier um Leben und Tod ging.

"Wie Sie alle wissen, wurde meine Schwester am vorhergegangenen Abend Opfer eines Anschlages. Der Mann war betrunken und griff sie an. Wir sind nun hier zusammengekommen, um über ihn zu bestimmen doch."

Er wurde von wütendem Stimmengemurmel unterbrochen, das dem Mann galt, der ihre Königin der Herzen angegriffen hatte.

"Doch." fuhr Aragorn mit leicht erhobener Stimme fort, "doch gab mir gestern Magalin selbst etwas zum Nachdenken auf. Ich könnte Ihnen erzählen, was sie mir ins Gewissen rief, doch ich glaube, Sie sollten es aus ihrem Mund hören. Magalin?" wandte er sich auffordernd an sie und sie erhob sich.

"Meine sehr verehrten Minister und Räte. Ich durfte selbst schon von Ihren Ratschlägen profitieren, daher weiß ich, dass Sie sehr genau nachdenken, bevor sie etwas tun oder verkünden.

Doch als mir mein Bruder gestern die Nachricht überbrachte, dass dieser Mann vor dem versammelten Volke den Tod finden soll, war mir, als bräche etwas in mir entzwei. Denn sagt an, werte Herren, was dieser arme Mann so Schlimmes tat, dass Ihr glaubt, er wäre des Todes wert?"

"Er wagte, Euch anzugreifen und zu verletzen, Lady Magalin. Das ist unverzeihlich!" warf Rillard hitzig ein. Sie wandte den Kopf und sah ihn lächelnd an.

"Minister Rillard, ich verstehe Eure Wut und Eure Aufregung, doch möchte ich erzählen, was an diesem Abend genau passierte. Ich war auf dem Heimweg zum Palast, da ich mich noch mit einem guten Bekannten aus alten Tagen getroffen hatte und, wie ich nun mal bin, mich leider in der Zeit irrte. Ich glaube, meine Art der Pünktlichkeit ist Ihnen bekannt."

Die Männer lächelten. Und wie sie die kannten. Aber auch das liebten sie so an ihr: ihre Art, Fehler ihrerseits einzugestehen und darüber zu lachen.

"Der Weg war dunkel und Sie wissen, dass ich manchmal als Magd verkleidet hinunter in die Gassen gehe, um dem Volk nahe zu sein, um ihre Probleme zu verstehen. Es ziemt sich vielleicht nicht für eine ehemalige Königin, doch es hilft.

Im Vergleich zum vorigen Monat gab es in diesem nur wenige Fehlgeburten bei den Frauen, da ich meinen Bruder bitten konnte, doch ein Haus zu bauen, wo den schwangeren Frauen bei der Geburt geholfen werden kann. Es ist großartig mitanzusehen, wenn das Volk wächst und es nicht so viele trauernde Gesichter um ein verlorenes Kind gibt.

Doch nun zurück zu gestern Abend. Der Weg war sehr dunkel, da es keine Fackeln in den Gassen gibt und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, geschweige denn, jemanden erkennen. Ich fürchte mich in der Dunkelheit, was wenige von Ihnen wissen. Also beeilte ich mich, so schnell wie möglich zum Palast zu kommen.

Doch als ich hinter mir die Schritte von Darko hörte, der Mann den wir hier verurteilen sollen, bekam ich Angst. Daher rannte ich panisch los und blieb, als ich kurz zurückblickte, mit dem Fuß in einem Loch des Pflasters hängen und stolperte."

Die Männer zogen erschrocken die Luft ein, sie waren von dem Bericht wie gefesselt. Mag ging, während sie sprach, um den Tisch herum und begleitete ihren Vortrag mit einigen feinen Gesten.

"Dabei verknackste ich mir den Knöchel." Sofort blickten alle auf ihren Fuß, doch sie schüttelte lächelnd den Kopf: "Nein, nein, keine Sorge, es ist schon wieder in Ordnung."

Erleichtert atmeten Rillard und die andern auf. "Dadurch schmolz mein Vorsprung dahin und Darko bekam mich am Handgelenk zu fassen. Er war betrunken, dass sah man ihm an. Er versuchte, mir das Kleid herunter zu reißen, doch dann kam Aragorn und sprang mir bei."

Wohlwollende Blicke trafen den jungen König, der ein winziges, stolzes Grinsen nicht aus seinem Gesicht verbannen konnte.

"Alles in allem möchte man glauben, dass Darko nun tatsächlich den Tod verdiente, doch möchte ich einige Standpunkte meinerseits vortragen, wenn es mir erlaubt ist."

Korlas, der wie gebannt an Mag's Lippen hing nickte und meinte: "Natürlich, Mylady, fahrt bitte fort."

Sie nickte lächelnd: "Danke, Korlas. Nun, zuerst einmal war es, wie ich bereits erwähnte, stockdunkel. Darko hätte beim besten Willen nicht erkennen können, wer ich war. Denn mein Haar hatte ich unter einem Kopftuch versteckt und ich hatte mich in einfache Kleider gehüllt.

Er verwechselte mich mit einer einfachen Magd, und das ist etwas, wofür man ihn eigentlich nicht bestrafen kann. Oder wollen Sie sagen, dass Sie noch nie irrten?"

fragte sie mit samtener Stimme und alle, selbst ihr Bruder und Legolas schüttelten wie verzaubert den Kopf.

"Und dann noch, auf den Vorwurf hin, dass mich der Mann verletzte: Er brachte mich nicht zum Stolpern, sondern es war meine eigene Ungeschicklichkeit.und ein Loch im Pflaster!" fügte sie mit einem schelmischen Lächeln hinzu und die Männer lachten.

"Nun wollen Sie diesen Mann für etwas bestrafen, dass er eigentlich gar nicht verschuldete. Denn weder griff er mich absichtlich an, noch verletzte er mich.

Darko hat im Ringkrieg neben mir und meinem Bruder Darihon gekämpft und die weiße Stadt mit seinem Leben verteidigt. Ich kenne ihn ein wenig, vom Marktplatz und aus den Straßen. Er hat Familie. Er hat Frau und drei Kinder.

Wer soll sie versorgen wenn er stirbt? Könnten Sie es ertragen, seine Frau weinen zu sehen? Könnten Sie die weinenden Kinderaugen ertragen, die Euch vorwurfsvoll ansehen? Sie würden in Ungnade fallen, da ihr Mann angeblich etwas gegen das Königshaus tat.

Gerüchte, egal ob wahr oder falsch verbreiten sich in der Stadt wie Buschfeuer auf trockenem Grasland. Es würde Getuschel und Getratsche geben und in der weißen Stadt würden Hass, Zwietracht und Misstrauen Einzug halten.

Ich weiß nicht, ob Ihr, werte Herren, das mitansehen könntet. Doch ich kann es ganz gewiss nicht." meinte sie mit immer leiser werdender Stimme und setzte sich wieder neben ihren Bruder.

Dieser beugte sich zu ihr, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und wandte sich dann wieder seinem Rat zu. Was er sah, bestürzte ihn ein wenig.

Die Männer waren geschockt von dem Bericht seiner kleinen Schwester, in einigen Augen der Greise sah er Tränen glitzern. Selbst Rillard, der jüngste Ratgeber, der sonst recht impulsiv und spontan war, hatte der Bericht nicht kalt gelassen.

Er hatte den Vorschlag mit der Hinrichtung zur Abschreckung erst aufgebracht, doch nun war er selbst nicht mehr so sicher.

"Meine Herren Minister, sehr geehrte Ratsmitglieder, Sie hörten, was die Betroffene selbst von dem Vorfall hält. Nun bitte ich Sie, Schlüsse aus ihrem Bericht zu ziehen und sie mir dann mitzuteilen." Sofort erhob sich ein Stimmengemurmel, die Männer steckten die Köpfe zusammen und Aragorn stand auf.

Er gab Legolas und Mag ein Zeichen, und die beiden folgten ihm vor die Türe. Das zierliche Mädchen lehnte sich an die Wand und starrte vor sich hin, Legolas stand mit verschränkten Armen da und Aragorn ging ein wenig auf und ab.

Es herrschte bedrückendes Schweigen, das schließlich von Mag unterbrochen wurde. Sie hielt diese Stille nicht mehr aus.

"Wie werden sie entscheiden, Aragorn?" frage sie leise. Ihre Augen blickten fragend und ihre Stimme zitterte leicht. Ihr Bruder seufzte.

"Ich weiß es nicht, Mag, ich weiß es wirklich nicht.Zuvor waren sie alle davon überzeugt, ihn hinzurichten, doch als ich sie nach deiner Erzählung ansah, entdeckte ich Unsicherheit und Rührung in ihren Blicken."

"Du hast sie bezaubert, Mag. Deine Stimme hat ihre Herzen berührt und etwas in ihnen geweckt, von dem sie dachten, dass sie es nicht besitzen: Mitgefühl und Gewissen!" schaltete sich Legolas ein und sie sah ihn an.

Er lächelte und sie ahnte, dass er die Wahrheit sprach. Aragorn blickte verwundert zwischen den beiden hin und her, dann konnte man sehen, wie es bei ihm "Klick" machte und er lächelte in sich hinein.

"Ich gehe mal kurz hinein und höre mir den Zwischenstand an." meinte er und verschwand hinter der Türe. Kaum fiel sie hinter ihm zu, trat der Elbenprinz mit ein, zwei schnellen Schritten zu Mag hin.

Sie lächelte.

"Ich glaube, er hat etwas gemerkt." meinte Legolas leise und sie sah ihn fast empört an.

"Ja, was hast du denn gedacht? Immerhin ist das mein Bruder!!" Sie lachten, doch dann wurde Legolas still.

Sie sah ihn an und merkte, dass ihn etwas bedrückte. "Was hast du cynn nîn ? Was lastet auf deiner Seele?" fragte sie leise und strich ihm über die Wange.

Er schluckte. "Ich wollte dich etwas fragen, wage aber kaum die Frage auszusprechen."

"Frag nur, du weißt, wenn du eine Frage hast, höre ich dir zu." meinte sie leise und lächelte.

Ermutigt fuhr er fort: "Wegen des gestrigen Abends.vor deiner Türe.als Aragorn um die Ecke kam.da hast du ihn angelogen. Und ich hatte Angst, dass es dir peinlich war, was wir getan haben."

Schnell senkte er den Blick und wagte nicht sie anzusehen. Sie biss sich auf die Lippe, meinte dann aber: "Legolas, ich log, weil ich mir selbst noch nicht über meine Gefühle im Reinen war. Es verwirrte mich, da ich so etwas noch nie getan und gespürt hatte."

Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Er bemerkte es und lächelte: "Aber jetzt weißt du es?" Sie nickte. Beinahe hätte er laut aufgejubelt, unterließ es jedoch.

Stattdessen hob er ihr Gesicht dem seinen entgegen und küsste sie. Sie hörten nicht, wie die Türe sich öffnete und Aragorn den Kopf herausstreckte. Er sah Legolas, der den Kopf zu seiner Schwester hinuntergebeugt hatte, den Rest verdeckte jedoch der breite Rücken seines Freundes.

Der junge König lächelte und zog sich wieder zurück. Als Legolas sich von ihr löste, lächelte Mag ihn breit an. "Was ist?" fragte er.

"Du hast es nicht gehört? Und du sollst die schärfsten Ohren des Elbenvolkes haben? Aragorn hat heraus gesehen!!" Er stutzte, drehte sich herum und starrte die Türe an.

Dann drehte er sich herum und grinste: "Nein, ich habe es tatsächlich nicht gehört. Ich hatte irgendwie nur Augen und Ohren für dich." Sie lächelte und schmiegte sich an ihn. Einen Augenblick später horchte Legolas auf.

"Es kommt jemand auf die Türe zu!" flüsterte er, löste sich von ihr und sie lehnten sich so gegen die Wand, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Dann öffnete sich die Türe und Rillard steckte den Kopf heraus.

"Der Rat hat sich entschieden. Wollt Ihr die Entscheidung hören, Mylady? Hoheit?" Die beiden nickten und Magalin lächelte den jungen Ratgeber ihres Bruders an. "Danke, Rillard. Ich hoffe ich verwirrte Eure Entscheidung nicht durch meinen Bericht?"

Er verneinte: "Nein, ganz im Gegenteil, Hoheit. Jeder sollte es von seinem Standpunkt aus berichten, damit man sich ein Bild von der Situation machen kann."

Legolas sah ihn lächelnd an: "Für Euer Alter seid ihr sehr weise, Herr Rillard!" meinte er und die Ohren des jungen Mannes färbten sich rosa vor Stolz.

"Danke Hoheit." Damit traten sie ein und setzen sich neben Aragorn. Kaum hatten sie Platz genommen, stand Korlas, der Vorsitzende und Älteste des Rates auf und fing an zu sprechen.

"Mylady, Prinz Legolas, König Aragorn. Wir haben uns nach dem Bericht von Lady Magalin noch einmal beraten, denn ihre Erzählung hat alle unsere Vorurteile dem Mann gegenüber über den Haufen geworfen, um es ganz klar auszudrücken!"

Magalin lächelte, als sie hörte, wie er einen Ausdruck benutzte, den er bei ihr früher oft verurteilt hatte. Er bemerkte es und fuhr freudig fort.

"Lady Magalin mag vielleicht um Jahre jünger sein als ich oder die meisten hier ihm Rat, dennoch ist sie weiser als wir alle zusammen. Denn sie denkt nicht nur mit dem Kopf sondern auch mit dem Herzen.

Daher kommen wir ihrer unausgesprochenen Bitte gerne nach und schlagen Euch, König Aragorn, vor, den Mann freizulassen und ihm kein Haar zu krümmen. Und außerdem sollte man Leute einstellen, die das Kopfsteinpflaster in den Gassen reparieren!"

fügte er mit einem Schmunzeln hinzu und löste damit schallendes Gelächter aus. Sie beruhigten sich nur allmählich und alle Augen waren auf Aragorn gerichtet.

Der junge König wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel und meinte kichernd: "Aus vollem Herzen stimme ich beiden Vorschlägen zu!!" Die Minister jubelten und Magalin atmete erleichtert auf.

Als sich die Männer ein wenig beruhigt hatten, erhob sie sich und meinte: "Meine Herren, es gibt nur etwas, was ich Ihnen sagen möchte.

Im Namen meines Volkes und auch in meinem Namen danke ich Euch vielmals für Eure Gnade!!"

Für den Rat war es das Schönste, was sie an diesem Tag gehört hatten.

**********************
Mag schafft sie alle, was? *ggggggggggg*
Ich glaube nicht, das Legolas mal irgendwas überhören könnte, aber das
nennt man künstlerische Freiheit oder? *lol* Falls ihr Fragen wegen des Elbisch habt, könnt ihr mich das ruhig fragen, später kommt noch mehr von
dem Zeug in den Gesprächen. Und wieder muss ich was zugeben. "Du sagst, er verdient den Tod? Wofür? Viele verdienen vielleicht den Tod, andere, die umkamen oder eines gewaltsamen Todes starben, verdienen es, zu
leben. Aber kannst du ihnen das Leben zurückgeben? Nein. Niemand kann das."(hab ich das schon wieder voll geklaut *sich ganz feste schämt* und das is beim Elbisch nicht anders, das meiste ist aus der Story von Aelora
Greenleaf: "Destinys Ring"
So, genug gebeichtet.weiter mit der Geschichte.
**********************