Neue Verbündete

"Magalin!!"

Aragorn kam herangeprescht und sprang gleichzeitig mit ihr vom Pferd. Er lief auf sie zu schloss sie in die Arme.

"Meine kleine Mag. Ich hatte solche Angst um dich. Mach das bitte nie wieder.warum machst du denn sowas?" flüsterte er mit brechender Stimme in ihr Haar.

Sie schluckte.

"Verzeih, Aragorn. Ich wollte doch nur Lady Galadriel retten. Sie ist doch so wichtig für uns alle.es tut mir leid."

Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und weinte an seiner Schulter. Er wartete, bis sie sich beruhigt hatte. "So weine doch nicht cygu. Es ist doch nicht schlimm. Ich bin heilfroh, dich wieder zu sehen." meinte er dann liebevoll und dann fiel sein Blick auf die Gestalten hinter ihr.

"Wer ist das, Mag?" fragte er erschrocken und stellte sich schützend vor sie. Sie lachte hell, es schien ihm das Schönste des Tages zu sein, er fühlte sich elend, wenn sie traurig war. "Das, mein lieber Bruder, sind ehemalige Uruks."

Und sie erzählte ihm, was vorgefallen war.

Er starrte abwechselnd sie und die Elben an, dann flüsterte er: "Bei Iluvatar, wie ist das möglich?"

"Das kann dir niemand beantworten, Aragorn, nicht einmal ich."

Galadriel kam auf die zugeritten, die anderen im Schlepptau. Sie glitt vom Pferd, kam zu Mag, die demütig das Haupt senkte und sah die Elben an, die ein wenig verloren in der Gegend standen. Dann trat sie ganz nah zu Magalin und schloss das Mädchen zur Überraschung aller in die Arme.

"Hab Dank, Mag. Du hast mich gerettet und ich sehe, dass ich nicht die einzige sein werde, für die du dein Leben aufs Spiel setzen wirst." Bildete Legolas es sich nur ein, oder flackerte ihre Augen für eine schier unendliche Sekunde zu ihm herüber? Nein, er musste sich getäuscht haben. Aragorn trat zu den Elben, die ihn scheu ansahen.

Sie wussten, was ihre "Brüder" Gondor schon angetan hatten, und das das hier Elessar war, Isildurs Erbe, der König Gondors und Herrscher von Minas Tirith. Was würde er nun tun? Das Aragorn sich gerade dasselbe fragte, ahnten sie nicht.

"Und was mach ich jetzt? Kann ich sie in die Stadt mitnehmen? Oder könnte es passieren, das ihre dunkle Seite wieder überhand nimmt?" dachte er bei sich, schloss die Augen und presste Daumen und Zeigefinger um die Nasenwurzel, wie immer wenn er angestrengt nachdachte.

"Aragorn, was überlegst du noch? Du kannst doch nicht allen Ernstes darüber auch nur nachdenken, sie hier draußen zu lassen. Aragorn, bitte." flehte Mag und hängte sich an den Arm ihres Bruders.

Als er ihr den Kopf zuwandte und ihren bittenden Blick sah, wusste er dass er bereits verloren hatte. Er konnte ihr nichts verbieten. Er liebte sie so sehr, war sie doch das einzige, was ihm von seiner Familie geblieben war.

Doch er musste auch seine Form als König bewahren und holte Luft für einen Widerstand, der aber nur rein pro forma dastand: "Aber was ist wenn."

Seine kleine Schwester ließ ihn nicht ausreden.

"Aragorn, ich bürge mit meinem Leben für sie. Lady Galadriel und die anderen sind meine Zeugen. Sie sollen zum Volk Minas Tirith gehören, wenn sie wollen, vielleicht kann man sogar einige zur Garde überreden, sie wissen wie man kämpft. Bitte, cyrch."

Legolas glaubte, beinahe sehen zu können, wie Aragorns ohnehin geringer Widerstand in sich zusammenfiel. Er lächelte. Aragorn seufzte, sah noch einmal auf die Elben, die ihn gespannt ansahen und dann noch einmal kurz zu Galadriel.

Als diese lächelnd die Augenbrauen hob und ihn fragend ansah, schloss er die Augen, seufzte noch einmal schwer und meinte dann: "Be iest lîn, Magalin."

Großer Jubel brach unter den Elben aus, sie rannten zu Mag und hoben sie auf ihre Schultern. "Hoch Arana gur. Sie lebe hoch, die Königin der Herzen." Als Mag wieder auf dem Boden stand, trat ein Elbe vor und verbeugte sich. Man konnte an seiner Kleidung erkennen, dass er anscheinend ein ranghöherer Offizier oder Anführer der Truppe war.

"Lady Magalin, wir sind Euch zu tiefstem Dank verpflichtet. Ich glaube ich spreche im Namen meiner Leute, wenn ich sage, dass wir Euch, König Aragorn und ganz Gondor ewige Treue schwören und dieses Land mit unserem Leben beschützen werden."

Wieder jubelten die Elben hinter ihm und sanken dann auf die Knie. Der Kriege vor ihr blieb mit gesenktem Kopf stehen. Mag drehte sich kurz zu ihrem verblüfften Bruder um und ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht, als sie dessen Verwunderung sah.

Dann drehte sie sich wieder zu dem Mann um.

"Ich danke Euch. Doch sagt an, wie lautet Euer Name? Und der Eurer Gefährten? Es würde mich freuen, Euch alle als Freunde und nicht als Untergebene begrüßen zu dürfen. Ich bin sehr volksnah und mag es eigentlich nicht, wenn man mich mit höfischen Titeln ruft. So heiße ich für Euch Magalin und wir könnten uns duzen, wenn es Euch nichts ausmacht."

Der Mann hob den Kopf, sah sie kurz verwundert an, dann lächelte er fein: "Nun ahne ich, warum man Euch die Königin der Herzen nennt. Ich nehme dein Angebot gerne an, Magalin. Mein Name lautet Borlim."

Er hob die Hand und zwei Elben traten vor. Mag, Aragorn und die anderen staunten nicht schlecht, als sie sahen, dass eine davon ein Elbenmädchen war. "Wenn ich vorstellen darf: dies ist mein kleiner Bruder Rango. Er ist der beste Bogenschütze meiner Garde."

Er wandte sich zu dem Mädchen um und meinte dann: "Und dies hier ist meine Schwester Cala. Sie kann mit dem Doppelschwert umgehen, wie es so mancher Mann nicht vermag."

Mag trat lächelnd auf Cala zu, sah ihr kurz in die Augen und umarmte sie dann. "Ich freue mich, dich zu sehen, Cala. Wenn du nichts dagegen hast, wäre ich gerne deine Freundin geworden, denn ich bin sozusagen den ganzen Tag unter Männern. Was meinst du?" flüsterte sie der Elbe ins Ohr und diese kicherte.

So leise, das Mag es gerade noch verstehen konnte, antwortete sie: "Es wäre mir eine Freude Magalin." Sie lösten sich, lächelten sich noch einmal verstohlen an, dann trat Mag auf Rango zu. Nachdenklich betrachtete sie ihn. Er war, selbst für einen Elben noch sehr jung, sie schätze, dass er gerade mal die 1500 überschritten hatte.

Unsicher blickte er sie aus dunkelbraunen Augen an, wagte nicht, den Blick zu senken. Vom Aussehen her glich er seinen Geschwistern sehr: alle drei hatten hellbraunes Haar und die gleichen markanten Gesichtszüge.

Doch etwas unterschied sie: Borlim hatte hellblaue Augen, Rango dunkelbraune und Calas Augen glichen Saphiren, denn sie waren so grün wie diese Steine. Die Prinzessin lächelte und begrüßte den jungen Waldelben ebenso herzlich wie seine Schwester.

Als sie schließlich noch Borlim in Gondor willkommen hieß und ihn umarmte, brach ohrenbetäubender Jubel aus. Die Elben hatten gesehen, wie groß Mag's Herz für ihr Volk war und sie freuten sich, dass auch sie einen Platz darin erhalten hatten.

************************************************************************* Langsam wird mir Mag unheimlich. was die so alles kann *staunt*