Glück, Trauer, Liebe
Aragorn ging aufgeregt, aber mit einem Lächeln durch die Gänge seines Schlosses. Heute wäre es soweit.Heute kam Arwen und am nächsten Tag würden sie getraut werden.
Seine Arwen. Er liebte sie so sehr. Nach einigen Wortgefechten mit ihrem Vater hatte dieser der Heirat schließlich zugestimmt, als er sah, wie todunglücklich Arwen ohne Elessar war. Und nun war er selbst froh, einen Schwiegersohn wie ihn zu bekommen, wie er ihm eines Abends grinsend zugeflüstert hatte.
Seine Gedanken schweiften ab. Was Mag wohl nun machen würde? Sie hatte nun zwar ebenfalls das Glück der Liebe erfahren, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie über die Heirat nicht glücklich war.
Sollte er sie fragen? Nein, das würde nichts bringen, sie würde sich verschließen und alles abstreiten. Sie wurde gegenüber ihm immer verschlossener, kam es ihm vor. Oder war er es, der keine Zeit mehr für seine kleine Schwester hatte? Für den Menschen, den er sein Leben lang kannte und mehr liebte als alles andere auf der Welt, Arwen mit eingeschlossen.
"Ich werde Legolas fragen, ob er sie ein bisschen aushört, ich will wissen, ob sie unglücklich ist." dachte er.
"Was willst du mich fragen, alter Freund?" hörte er plötzlich jemanden fragen und machte einen erschrockenen Satz.
Als er sah, wer da an ihn herangetreten war, lachte er auf. Legolas stand mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und grinste über das ganze Gesicht.
"Sag bloß ich habe laut gedacht!" meinte Aragorn und zog besorgt die Augenbraue hoch. Legolas kicherte und ahmte dann den Ton seines Freundes nach: "Ich werde Legolas fragen, ob er sie ein bisschen aushört."
Aragorn stöhnte. "Warum müssen Elben nur immer so gute Ohren haben."
Legolas grinste nur. Aragorn erwiderte sein Grinsen, wurde dann aber ernst. "Aber du hast richtig gehört. Ich muss dich um etwas bitten, Legolas."
Er erzählte dem Elben von seinen Sorgen um Mag, wie sie sich vor ihm und allem anderen außer Legolas verschloss.
Dieser unterbrach ihn: "Auch wenn ich dich nun enttäuschen sollte, Elessar, doch auch mir gegenüber verhält Mag sich komisch. Und mir ist noch etwas aufgefallen." meinte er und ein sehr, sehr besorgter Ausdruck erschien auf dem Gesicht des sonst so ruhigen und gefassten Elbenprinzen.
Aragorn horchte auf: "Was?" Legolas seufzte: "Dir ist es nicht aufgefallen? Du musst wirklich wenig Zeit mir ihr verbracht haben."
Das tat weh. Aragorn sah bestürzt zu Boden, vor allem, weil er wusste, dass Legolas Recht hatte. "Was ist denn mit ihr, Legolas? Bitte sag es mir." bat der junge König und suchte den Blick seines Freundes.
Dieser hob den Kopf und sah ihn nachdenklich an: "Sie hat schon seit Tagen nichts mehr gegessen und nur wenig getrunken, sie ist so dünn geworden. Trotzdem ist sie jeden Tag unterwegs, in den Gassen, wohin ich ihr nicht folgen kann da sie zu flink ist, bei den Wachen um sie einzuweisen, um sich um kranke Menschen im Volk zu kümmern.Sie setzt ihr Leben aufs Spiel um Kräuter aus den Bergen zu holen. Um daraus einen Trank zu kochen, der Schmerzen lindert und wieder gesund macht. Dabei hat sie kaum noch die Kraft die Augen offen zu halten. Denn sie hat seit Tagen nicht mehr geschlafen. Ich befürchte, dass sie bald einmal abstürzen wird, wenn sie weiter nur für andere arbeitet, und sich selbst vergisst."
Mit Schrecken hatte Aragorn des Elben Worte gehört.
Wie konnte er nur so blind sein? Wie konnte er nicht merken, was mit seiner kleinen Schwester passierte? Was seine nim cygu für SEIN Volk tat? Er lehnte sich an die Wand und starrte mit weit aufgerissenen Augen ins Leere. Legolas riss ihn aus seinen Gedanken.
"Aragorn?" Er berührte ihn sanft an der Schulter und sah ihn besorgt an. Aragorn zwang sich, seine Aufmerksamkeit auf den Elben zu richten und meinte dann leise: "Wo ist sie Legolas? Ich muss mit ihr reden, sie um Verzeihung bitten, sie dazu bringen, wieder auch für sich selbst zu leben!"
Nun trat wirkliches Erschrecken in die Augen des Elben: "Ich wollte dich gerade fragen, wo sie ist. Sie ist nicht in ihrem Zimmer und auch sonst nirgendwo im Palast."
Aragorn schoss in die Höhe, schnappte nach Luft und meinte dann tonlos: "Wir müssen sie finden. Ich sehe im Palast nach, du suchst die Straßen nach ihr ab. Los!"
Legolas nickte knapp, drehte auf dem Absatz herum und rannte in die Richtung aus der er gekommen war, während Aragorn sich auf die Suchen nach seiner Schwester begab.
***************************
Wind fuhr durch ihr langes Haar, dass sich aus dem Knoten gelöst hatte, zu dem sie es in ihrer Kammer gebunden hatte. Sie klammerte sich an den Felsvorsprung und zog sich mit letzter Kraft auf das Felsplateau.
Wo waren nur die Kräuter? Das Kind brauchte sie. Sonst würde es die nächste Woche nicht erleben. Sie krabbelte auf dem Plateau, wo sie sonst immer mit Lahum gesessen war, herum und fand schließlich was sie suchte.
Sie rupfte zwei, drei Blätter ab und steckte sie in den Beutel um ihren Leib. Sie verschloss ihn sorgfältig und wollte gerade aufstehen, um wieder den Felsen hinunter zu steigen.
Doch ein plötzliches Schwindelgefühl warf sie nieder und sie blieb erschöpft und halb bewusstlos auf dem Felsen liegen, während der Wind immer kälter wurde.
****************************
"Magalin? Mag, wo bist du?"
Legolas rannte durch die engen Gassen und ließ suchend den Blick schweifen.
Er war nun schon Stunden hier und noch immer kein Zeichen von ihr. Dazu kam es, dass die Frühlingsnächte noch lang nicht so warm waren wie die Tage.
Man konnte noch leicht in Gefahr geraten, sollte man am Abend zu lange draußen bleiben. Er selbst spürte die Kälte nicht, doch für einen Menschen war es sehr gefährlich. Er bog um eine Ecke und rannte beinahe eine dünne Gestalt nieder die urplötzlich aus einer Gasse getreten war.
Er streckte gerade noch den Arm aus und fing die Person am Handgelenk auf. Im ersten Moment dachte er, dass er Mag gefunden hatte, doch dann sah er, dass es nur ein schmutziges Straßenkind war.
"Entschuldige Kleiner, ich habe dich nicht gesehen." meinte der Elb, schaffte es jedoch nicht, die Enttäuschung aus seiner Stimme zu verbannen.
Der Straßenjunge sah ihn verdutzt an, dann grinste er und zeigte eine Reihe sauberer, weißer Zähne, die eigentlich gar nicht zu seiner übrigen Erscheinung passten.
Legolas erwiderte kurz sein Lächeln, trat dann an ihm vorbei und rief wieder: "Mag! Mag, wo bist du?"
"Verzeiht, Herr." meldete sich eine dünne Stimme und als er sich umdrehte, sah er den Jungen hinter sich stehen.
"Verzeiht, sucht ihr Magalin? Lady Magalin?" fragte er schüchtern und schrak zurück, als Legolas einen raschen Schritt auf ihn zumachte.
"Ja! Hast du sie gesehen? Weißt du wo sie ist?" fragte der Elb ungewöhnlich aufgeregt. Der Junge schüttelte jedoch den Kopf: "Nein, Herr, ich weiß nicht wo sie ist, ich selbst sah sie das letzte Mal vor zwei Tagen. Doch." fügte er hastig hinzu, als er die Trauer im Blick des Elben sah.
Dieser horchte nun auf: "Doch.was?" fragte er. "Doch habe ich eine Ahnung wo sie sein könnte. Ich bin nicht sicher, es ist nur eine Vermutung." meinte er zögernd. Legolas lächelte und meinte: "Es ist immerhin eine Spur."
Die Augen des Jungen leuchteten auf und er meinte: "Gut, dann zeige ich es Euch. Aber bestraft mich nicht, falls sie nicht dort ist." meinte er und Angst schlich sich in seine Stimme.
Der Elb lächelte jedoch: "Warum sollte ich? Du hilfst mir doch, versuchst es zumindest. Außerdem bestrafe ich keine meiner Freunde." Der Junge strahlte übers ganze Gesicht.
"Wie heißt du, Junge?"
"Lahum!"
Legolas horchte auf: "Lahum? DER Lahum? Mag hat mir von euren Streichen und Abenteuern erzählt, es freut mich dich endlich kennen zu lernen. Ich bin Legolas!"
Lahums Augen weiteten sich und er flüsterte: "Bei Varda, Legolas? Legolas Grünblatt? Mitglied der Ringgemeinschaft, Freund des Königs und." Man konnte sehen, wie er sich auf die Zunge biss und den Rest des Satzes schluckte.
"Und was?" fragte Legolas, ein leichtes Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Doch Lahum wehrte hektisch ab: "Das darf ich nicht so laut sagen, es könnte mir den Kopf kosten, Hoheit!"
Legolas lachte: "Dann behalte es für dich, aber sag bitte "du" und Legolas zu mir." Lahum nickte und grinste wieder.
"Gehen wir, Legolas?" fragte er, und man konnte sehen, wie komisch es für ihn war, einen so hohen Mann (oder Elben) mit dem Namen zu nennen. Legolas nickte und er folgte dem Straßenjungen, der eilig voraus lief.
Als sie wieder einmal um eine Ecke bogen, standen sie vor einer hohen Mauer. (Kommt euch bekannt vor oder? *gg*) Legolas wollte gerade wieder umdrehen, als er ein Klappern hörte.
Lahum hatte ein Seil genommen, das er um seinen Leib getragen hatte, es um einen Stock gebunden und es dann über die Mauer geworfen. Er zog einmal probeweise daran, dann kletterte er flink wie ein Äffchen daran hinauf.
Oben angekommen drehte er sich zu dem Elben um und meinte: "Kommst du? Oder kannst du nicht klettern?"
Er grinste. Legolas lachte leise, nahm Anlauf, sprang ab und bekam den oberen Mauerrand zu fassen. Er zog sich hoch und stand gleich darauf neben dem verdutzten Jungen.
"Ich hatte mich nur gefragt, wie du hier rauf kommen wolltest." grinste er, ohne auch nur ein wenig außer Atem zu sein.
Lahum kicherte leise und schüttelte ungläubig den Kopf.
Der Elb gefiel ihm immer besser. Er drehte um und stieg durch Rickos Fenster in dessen Wohnung und deutete Legolas, das gleiche zu tun. Dieses Fenster stand immer offen und Ricko hatte ihnen schon oft gesagt, sie dürften jederzeit durchklettern.
Legolas zögerte noch, folgte dann aber seinem jungen Führer. Dieser stand schon am anderen Ende der Wohnung und hielt ein Seil in der Hand, das an der Außenwand angebracht war. Daneben hing noch eines.
"Eure Hoheit? Darf ich bitten?" grinste Lahum und drückte dem Elben das andere Seil in die Hand. Legolas kicherte und nahm das Seil. Sie sahen sich kurz an, nickte und schwangen sich dann auf den stillen Marktplatz hinunter.
Katzengleich landeten sie und rannten dann in Richtung der Mauer. Als sie so nebeneinander herliefen, betrachtete Legolas seinen neuen Freund etwas genauer: Er war ungefähr gleich groß wie er selbst, aber ungleich dünner. Man hatte beinahe Angst, dass er gleich zusammenbrechen würde.
Doch er brach nicht zusammen und einige Augenblicke später standen sie an der Ecke. Lahum deutete wortlos auf den Riss in der Wand.
Als Legolas ihn fragend anblickte meinte er: "Da musst du durch, dann den Berg hinauf bis zu dem großen Plateau da. Dort ist sie vielleicht." Er deutete auf das Plateau, das selbst in der Dunkelheit, die nun herrschte, deutlich erkennbar war.
"Ich kann nicht aus der Stadt, König Aragorn hat es so angeordnet. Erstens gehorche ich meinem König und zweitens hänge ich an meinem Leben. Ich will nicht als Entführer verdächtigt werden."
Legolas grinste und meinte: "Schon in Ordnung. Ich danke dir Lahum. Ich komme dich wieder einmal besuchen, wenn es dir nichts ausmacht. Aber wie soll ich dich finden?" Lahum grinste: "Ich habe absolut nichts dagegen, Legolas. Mach dir keine Gedanken, ich werde dich schon finden. Ruf einfach ein paar Mal meinen Namen, dann tauch ich schon bei dir auf. Ich hab ein gutes Gehör. Oder frag Mag, sie weiß wo sie mich findet. Wenn du sie findest..."
Er hob die Hand, winkte und verschwand dann in den dunklen Gassen. Legolas lächelte, schüttelte den Kopf und zwang sich dann durch den engen Spalt.
Über der ganzen Rederei mit Lahum hatte er den Grund, warum er hier war, komplett vergessen. Es war noch kälter geworden und selbst Legolas spürte den schneidenden Wind nun.
Während er so den Berg hinaufstieg, wünschte er sich einerseits, dass sie dort war, doch andererseits wäre es ihm auch lieber, Aragorn hätte sie inzwischen gefunden. Sie wäre halb erfroren, wenn sie dort war. Er rannte los und kletterte so schnell er konnte auf das Plateau.
Oben angekommen blieb er wie angewurzelt stehen.
Da war sie. Sie lag im fahlen Mondlicht auf dem Boden und rührte sich nicht. Er keuchte, rannte zu ihr und hob sie in seine Arme. Sanft strich er ihr über die Wange und merkte, dass sie eiskalt war.
"Mag? Mag, bitte wach doch auf, bitte." flüsterte er und schluckte. Flatternd öffnete sie die Augen und sah ihn einen Moment lang fragend an, bis sie ihn erkannte.
"Legolas.was ist los?" fragte sie leise und hustete.
"Shh, es ist gut, Liebes. Ich bin da, es ist alles gut. Telin le thaed. " flüsterte er und lächelte sie an.
Dann nahm er den dicken Umhang ab, wickelte sie darin ein und setzte sich so an den Felsen, dass sie im Windschatten waren und es nicht so eiskalt war.
Er sah sie an und meinte dann: "Mag, sieh mich an, du darfst nicht einschlafen, hast du mich gehört? Bitte, schlaf nicht ein." Sie nickte schwach und zwang sich, die Augen offen zu halten.
Sie versuchte ein Gespräch zu beginnen, damit sie wach blieb.
"Wo bin ich eigentlich? Und was ist denn los?" fragte sie müde.
"Du warst seit gestern Abend abgängig. Und du befindest dich nun auf dem Plateau, auf dem du mit Lahum sonst sitzt. Was hast du hier eigentlich gemacht?"
Die Erinnerung schoss ihr durch den Kopf wie ein Blitz und sie versuchte, sich aufzusetzen. "Das Kind, ich muss dem Kind die Medizin bringen. Ich habe versprochen, noch in dieser Nacht zu kommen. Ich muss in die Stadt."
Sie versuchte aufzustehen, doch Legolas hielt sie fest. "Mag, beruhige dich. Gut, wir gehen in die Stadt und bringen dem Kind die Medizin, die es braucht. Doch warte noch ein, zwei Minuten, du bist eiskalt, und es nützt niemandem etwas, wenn du abstürzt, weil du dich nicht halten kannst."
Sie sah es ein und kuschelte sich an ihren Geliebten. Eine Weile sprach keiner etwas, dann:
"Ich habe mir Sorgen gemacht. Und Aragorn auch. Er vor allem. Als ich ihm erzählte, wie es um dich steht, hat er sich schwerste Vorwürfe gemacht, dass er sich nicht so um dich gekümmert hat, wie du es seiner Meinung nach verdientest."
Mag horchte auf. "Er hat sich Sorgen gemacht? Oh nein, warum denn? Das wollte ich nicht. Ich muss mich bei ihm entschuldigen."
Legolas sog scharf die Luft ein. "Verstehst du es wirklich nicht, oder willst du es nicht verstehen? Aragorn will sich bei dir entschuldigen. Du hast nichts falsch gemacht, allenfalls ein wenig übertrieben. Es ist einfach lobenswert, dass du dich so um dein Volk kümmerst, doch sieh dich mal an. Du bist so dünn geworden, dass ich beinahe Angst habe, dich ein wenig fester zu drücken, ohne dass du zerbrichst. Was ist denn in dich gefahren, dass du dich von uns abwendest und wie eine Verrückte arbeitest?"
Mag wich seinem Blick aus und lehnte den Kopf an seine Schulter, während er sie weiterhin wie ein kleines Kind im Arm hielt.
"Ich dachte, wenn Aragorn sowieso keine Zeit für mich hat, kann ich doch auch gleich mal was Nützliches machen." meinte sie leise und sofort tat es Legolas leid, dass er sie so angefahren hatte.
"Mag, es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Aber ich war so in Sorge um dich. Und warum sollte Aragorn keine Zeit für dich haben? So viel hat er doch auch nicht mit dem Regieren zu tun oder?" fragte er.
Sie schüttelte den Kopf: "Ich meinte doch nicht das regieren, ich meinte." Sie stockte.
"Was?" fragte er sanft und strich ihr übers Haar.
"Arwen." meinte sie so leise, dass es kaum mehr als ein Wispern war, doch er verstand es. Und nun wusste er auch, was sie gemeint hatte. Sie hatte Angst, dass ihr Bruder sie nicht mehr haben wollte, wo er doch nun heiraten würde.
"Ach cygu.ich weiß, warum mein Herz jetzt dir gehört." lachte er leise und küsste sie. Verwundert erwiderte sie den Kuss. Als sie sich wieder lösten, meinte er sanft: "Glaubst du wirklich, Aragorn würde dich vergessen? Ich weiß von ihm selbst, dass er dich mehr liebt als alles andere auf der Welt, Arwen mit eingeschlossen. Du bist das einzige, das er noch hat. Dein Lachen, dein Anglitz, Mag, er liebt dich so sehr, wie ein Bruder seine kleine Schwester nur lieben kann!!"
Sie sah ihn eine Sekunde lang ohne Rührung an, dann füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie drückte ihr Gesicht an seine Brust.
"Ich war so dumm.was habe ich nur getan? Ich dachte, er würde nun keine Zeit mehr für mich haben. Und dir gegenüber war ich auch so abweisend. Bitte sei mir nicht mehr böse, Legolas, bitte." schluchzte sie.
"Ah, Melamin. Warum sollte ich dir böse sein? Und wie? Mein Herz ist dir doch vollends verfallen." flüsterte er und küsste sie.
Er spürte, wie sie sich unter seinen sanften Küssen entspannte und bald versiegten ihre Tränen.
"Tula, Mag. Gehen wir in die Stadt zurück. Ich glaube, das Kind wartet schon auf dich." meinte er schließlich mit einem feinen Lächeln und sie machten sich an den Abstieg.
************************************************* *seufz* Unser Held! *gg* Immer da, wo's brennt oder? Ich wollte einfach mal ne Situation haben, wo Mag in Gefahr ist und er sie rettet. Sonst ist sie ja immer so stark, das wird ja unheimlich mit der Zeit. *lol* Ja, ja.now read and enjoy (
Aragorn ging aufgeregt, aber mit einem Lächeln durch die Gänge seines Schlosses. Heute wäre es soweit.Heute kam Arwen und am nächsten Tag würden sie getraut werden.
Seine Arwen. Er liebte sie so sehr. Nach einigen Wortgefechten mit ihrem Vater hatte dieser der Heirat schließlich zugestimmt, als er sah, wie todunglücklich Arwen ohne Elessar war. Und nun war er selbst froh, einen Schwiegersohn wie ihn zu bekommen, wie er ihm eines Abends grinsend zugeflüstert hatte.
Seine Gedanken schweiften ab. Was Mag wohl nun machen würde? Sie hatte nun zwar ebenfalls das Glück der Liebe erfahren, doch irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie über die Heirat nicht glücklich war.
Sollte er sie fragen? Nein, das würde nichts bringen, sie würde sich verschließen und alles abstreiten. Sie wurde gegenüber ihm immer verschlossener, kam es ihm vor. Oder war er es, der keine Zeit mehr für seine kleine Schwester hatte? Für den Menschen, den er sein Leben lang kannte und mehr liebte als alles andere auf der Welt, Arwen mit eingeschlossen.
"Ich werde Legolas fragen, ob er sie ein bisschen aushört, ich will wissen, ob sie unglücklich ist." dachte er.
"Was willst du mich fragen, alter Freund?" hörte er plötzlich jemanden fragen und machte einen erschrockenen Satz.
Als er sah, wer da an ihn herangetreten war, lachte er auf. Legolas stand mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und grinste über das ganze Gesicht.
"Sag bloß ich habe laut gedacht!" meinte Aragorn und zog besorgt die Augenbraue hoch. Legolas kicherte und ahmte dann den Ton seines Freundes nach: "Ich werde Legolas fragen, ob er sie ein bisschen aushört."
Aragorn stöhnte. "Warum müssen Elben nur immer so gute Ohren haben."
Legolas grinste nur. Aragorn erwiderte sein Grinsen, wurde dann aber ernst. "Aber du hast richtig gehört. Ich muss dich um etwas bitten, Legolas."
Er erzählte dem Elben von seinen Sorgen um Mag, wie sie sich vor ihm und allem anderen außer Legolas verschloss.
Dieser unterbrach ihn: "Auch wenn ich dich nun enttäuschen sollte, Elessar, doch auch mir gegenüber verhält Mag sich komisch. Und mir ist noch etwas aufgefallen." meinte er und ein sehr, sehr besorgter Ausdruck erschien auf dem Gesicht des sonst so ruhigen und gefassten Elbenprinzen.
Aragorn horchte auf: "Was?" Legolas seufzte: "Dir ist es nicht aufgefallen? Du musst wirklich wenig Zeit mir ihr verbracht haben."
Das tat weh. Aragorn sah bestürzt zu Boden, vor allem, weil er wusste, dass Legolas Recht hatte. "Was ist denn mit ihr, Legolas? Bitte sag es mir." bat der junge König und suchte den Blick seines Freundes.
Dieser hob den Kopf und sah ihn nachdenklich an: "Sie hat schon seit Tagen nichts mehr gegessen und nur wenig getrunken, sie ist so dünn geworden. Trotzdem ist sie jeden Tag unterwegs, in den Gassen, wohin ich ihr nicht folgen kann da sie zu flink ist, bei den Wachen um sie einzuweisen, um sich um kranke Menschen im Volk zu kümmern.Sie setzt ihr Leben aufs Spiel um Kräuter aus den Bergen zu holen. Um daraus einen Trank zu kochen, der Schmerzen lindert und wieder gesund macht. Dabei hat sie kaum noch die Kraft die Augen offen zu halten. Denn sie hat seit Tagen nicht mehr geschlafen. Ich befürchte, dass sie bald einmal abstürzen wird, wenn sie weiter nur für andere arbeitet, und sich selbst vergisst."
Mit Schrecken hatte Aragorn des Elben Worte gehört.
Wie konnte er nur so blind sein? Wie konnte er nicht merken, was mit seiner kleinen Schwester passierte? Was seine nim cygu für SEIN Volk tat? Er lehnte sich an die Wand und starrte mit weit aufgerissenen Augen ins Leere. Legolas riss ihn aus seinen Gedanken.
"Aragorn?" Er berührte ihn sanft an der Schulter und sah ihn besorgt an. Aragorn zwang sich, seine Aufmerksamkeit auf den Elben zu richten und meinte dann leise: "Wo ist sie Legolas? Ich muss mit ihr reden, sie um Verzeihung bitten, sie dazu bringen, wieder auch für sich selbst zu leben!"
Nun trat wirkliches Erschrecken in die Augen des Elben: "Ich wollte dich gerade fragen, wo sie ist. Sie ist nicht in ihrem Zimmer und auch sonst nirgendwo im Palast."
Aragorn schoss in die Höhe, schnappte nach Luft und meinte dann tonlos: "Wir müssen sie finden. Ich sehe im Palast nach, du suchst die Straßen nach ihr ab. Los!"
Legolas nickte knapp, drehte auf dem Absatz herum und rannte in die Richtung aus der er gekommen war, während Aragorn sich auf die Suchen nach seiner Schwester begab.
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Wind fuhr durch ihr langes Haar, dass sich aus dem Knoten gelöst hatte, zu dem sie es in ihrer Kammer gebunden hatte. Sie klammerte sich an den Felsvorsprung und zog sich mit letzter Kraft auf das Felsplateau.
Wo waren nur die Kräuter? Das Kind brauchte sie. Sonst würde es die nächste Woche nicht erleben. Sie krabbelte auf dem Plateau, wo sie sonst immer mit Lahum gesessen war, herum und fand schließlich was sie suchte.
Sie rupfte zwei, drei Blätter ab und steckte sie in den Beutel um ihren Leib. Sie verschloss ihn sorgfältig und wollte gerade aufstehen, um wieder den Felsen hinunter zu steigen.
Doch ein plötzliches Schwindelgefühl warf sie nieder und sie blieb erschöpft und halb bewusstlos auf dem Felsen liegen, während der Wind immer kälter wurde.
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"Magalin? Mag, wo bist du?"
Legolas rannte durch die engen Gassen und ließ suchend den Blick schweifen.
Er war nun schon Stunden hier und noch immer kein Zeichen von ihr. Dazu kam es, dass die Frühlingsnächte noch lang nicht so warm waren wie die Tage.
Man konnte noch leicht in Gefahr geraten, sollte man am Abend zu lange draußen bleiben. Er selbst spürte die Kälte nicht, doch für einen Menschen war es sehr gefährlich. Er bog um eine Ecke und rannte beinahe eine dünne Gestalt nieder die urplötzlich aus einer Gasse getreten war.
Er streckte gerade noch den Arm aus und fing die Person am Handgelenk auf. Im ersten Moment dachte er, dass er Mag gefunden hatte, doch dann sah er, dass es nur ein schmutziges Straßenkind war.
"Entschuldige Kleiner, ich habe dich nicht gesehen." meinte der Elb, schaffte es jedoch nicht, die Enttäuschung aus seiner Stimme zu verbannen.
Der Straßenjunge sah ihn verdutzt an, dann grinste er und zeigte eine Reihe sauberer, weißer Zähne, die eigentlich gar nicht zu seiner übrigen Erscheinung passten.
Legolas erwiderte kurz sein Lächeln, trat dann an ihm vorbei und rief wieder: "Mag! Mag, wo bist du?"
"Verzeiht, Herr." meldete sich eine dünne Stimme und als er sich umdrehte, sah er den Jungen hinter sich stehen.
"Verzeiht, sucht ihr Magalin? Lady Magalin?" fragte er schüchtern und schrak zurück, als Legolas einen raschen Schritt auf ihn zumachte.
"Ja! Hast du sie gesehen? Weißt du wo sie ist?" fragte der Elb ungewöhnlich aufgeregt. Der Junge schüttelte jedoch den Kopf: "Nein, Herr, ich weiß nicht wo sie ist, ich selbst sah sie das letzte Mal vor zwei Tagen. Doch." fügte er hastig hinzu, als er die Trauer im Blick des Elben sah.
Dieser horchte nun auf: "Doch.was?" fragte er. "Doch habe ich eine Ahnung wo sie sein könnte. Ich bin nicht sicher, es ist nur eine Vermutung." meinte er zögernd. Legolas lächelte und meinte: "Es ist immerhin eine Spur."
Die Augen des Jungen leuchteten auf und er meinte: "Gut, dann zeige ich es Euch. Aber bestraft mich nicht, falls sie nicht dort ist." meinte er und Angst schlich sich in seine Stimme.
Der Elb lächelte jedoch: "Warum sollte ich? Du hilfst mir doch, versuchst es zumindest. Außerdem bestrafe ich keine meiner Freunde." Der Junge strahlte übers ganze Gesicht.
"Wie heißt du, Junge?"
"Lahum!"
Legolas horchte auf: "Lahum? DER Lahum? Mag hat mir von euren Streichen und Abenteuern erzählt, es freut mich dich endlich kennen zu lernen. Ich bin Legolas!"
Lahums Augen weiteten sich und er flüsterte: "Bei Varda, Legolas? Legolas Grünblatt? Mitglied der Ringgemeinschaft, Freund des Königs und." Man konnte sehen, wie er sich auf die Zunge biss und den Rest des Satzes schluckte.
"Und was?" fragte Legolas, ein leichtes Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Doch Lahum wehrte hektisch ab: "Das darf ich nicht so laut sagen, es könnte mir den Kopf kosten, Hoheit!"
Legolas lachte: "Dann behalte es für dich, aber sag bitte "du" und Legolas zu mir." Lahum nickte und grinste wieder.
"Gehen wir, Legolas?" fragte er, und man konnte sehen, wie komisch es für ihn war, einen so hohen Mann (oder Elben) mit dem Namen zu nennen. Legolas nickte und er folgte dem Straßenjungen, der eilig voraus lief.
Als sie wieder einmal um eine Ecke bogen, standen sie vor einer hohen Mauer. (Kommt euch bekannt vor oder? *gg*) Legolas wollte gerade wieder umdrehen, als er ein Klappern hörte.
Lahum hatte ein Seil genommen, das er um seinen Leib getragen hatte, es um einen Stock gebunden und es dann über die Mauer geworfen. Er zog einmal probeweise daran, dann kletterte er flink wie ein Äffchen daran hinauf.
Oben angekommen drehte er sich zu dem Elben um und meinte: "Kommst du? Oder kannst du nicht klettern?"
Er grinste. Legolas lachte leise, nahm Anlauf, sprang ab und bekam den oberen Mauerrand zu fassen. Er zog sich hoch und stand gleich darauf neben dem verdutzten Jungen.
"Ich hatte mich nur gefragt, wie du hier rauf kommen wolltest." grinste er, ohne auch nur ein wenig außer Atem zu sein.
Lahum kicherte leise und schüttelte ungläubig den Kopf.
Der Elb gefiel ihm immer besser. Er drehte um und stieg durch Rickos Fenster in dessen Wohnung und deutete Legolas, das gleiche zu tun. Dieses Fenster stand immer offen und Ricko hatte ihnen schon oft gesagt, sie dürften jederzeit durchklettern.
Legolas zögerte noch, folgte dann aber seinem jungen Führer. Dieser stand schon am anderen Ende der Wohnung und hielt ein Seil in der Hand, das an der Außenwand angebracht war. Daneben hing noch eines.
"Eure Hoheit? Darf ich bitten?" grinste Lahum und drückte dem Elben das andere Seil in die Hand. Legolas kicherte und nahm das Seil. Sie sahen sich kurz an, nickte und schwangen sich dann auf den stillen Marktplatz hinunter.
Katzengleich landeten sie und rannten dann in Richtung der Mauer. Als sie so nebeneinander herliefen, betrachtete Legolas seinen neuen Freund etwas genauer: Er war ungefähr gleich groß wie er selbst, aber ungleich dünner. Man hatte beinahe Angst, dass er gleich zusammenbrechen würde.
Doch er brach nicht zusammen und einige Augenblicke später standen sie an der Ecke. Lahum deutete wortlos auf den Riss in der Wand.
Als Legolas ihn fragend anblickte meinte er: "Da musst du durch, dann den Berg hinauf bis zu dem großen Plateau da. Dort ist sie vielleicht." Er deutete auf das Plateau, das selbst in der Dunkelheit, die nun herrschte, deutlich erkennbar war.
"Ich kann nicht aus der Stadt, König Aragorn hat es so angeordnet. Erstens gehorche ich meinem König und zweitens hänge ich an meinem Leben. Ich will nicht als Entführer verdächtigt werden."
Legolas grinste und meinte: "Schon in Ordnung. Ich danke dir Lahum. Ich komme dich wieder einmal besuchen, wenn es dir nichts ausmacht. Aber wie soll ich dich finden?" Lahum grinste: "Ich habe absolut nichts dagegen, Legolas. Mach dir keine Gedanken, ich werde dich schon finden. Ruf einfach ein paar Mal meinen Namen, dann tauch ich schon bei dir auf. Ich hab ein gutes Gehör. Oder frag Mag, sie weiß wo sie mich findet. Wenn du sie findest..."
Er hob die Hand, winkte und verschwand dann in den dunklen Gassen. Legolas lächelte, schüttelte den Kopf und zwang sich dann durch den engen Spalt.
Über der ganzen Rederei mit Lahum hatte er den Grund, warum er hier war, komplett vergessen. Es war noch kälter geworden und selbst Legolas spürte den schneidenden Wind nun.
Während er so den Berg hinaufstieg, wünschte er sich einerseits, dass sie dort war, doch andererseits wäre es ihm auch lieber, Aragorn hätte sie inzwischen gefunden. Sie wäre halb erfroren, wenn sie dort war. Er rannte los und kletterte so schnell er konnte auf das Plateau.
Oben angekommen blieb er wie angewurzelt stehen.
Da war sie. Sie lag im fahlen Mondlicht auf dem Boden und rührte sich nicht. Er keuchte, rannte zu ihr und hob sie in seine Arme. Sanft strich er ihr über die Wange und merkte, dass sie eiskalt war.
"Mag? Mag, bitte wach doch auf, bitte." flüsterte er und schluckte. Flatternd öffnete sie die Augen und sah ihn einen Moment lang fragend an, bis sie ihn erkannte.
"Legolas.was ist los?" fragte sie leise und hustete.
"Shh, es ist gut, Liebes. Ich bin da, es ist alles gut. Telin le thaed. " flüsterte er und lächelte sie an.
Dann nahm er den dicken Umhang ab, wickelte sie darin ein und setzte sich so an den Felsen, dass sie im Windschatten waren und es nicht so eiskalt war.
Er sah sie an und meinte dann: "Mag, sieh mich an, du darfst nicht einschlafen, hast du mich gehört? Bitte, schlaf nicht ein." Sie nickte schwach und zwang sich, die Augen offen zu halten.
Sie versuchte ein Gespräch zu beginnen, damit sie wach blieb.
"Wo bin ich eigentlich? Und was ist denn los?" fragte sie müde.
"Du warst seit gestern Abend abgängig. Und du befindest dich nun auf dem Plateau, auf dem du mit Lahum sonst sitzt. Was hast du hier eigentlich gemacht?"
Die Erinnerung schoss ihr durch den Kopf wie ein Blitz und sie versuchte, sich aufzusetzen. "Das Kind, ich muss dem Kind die Medizin bringen. Ich habe versprochen, noch in dieser Nacht zu kommen. Ich muss in die Stadt."
Sie versuchte aufzustehen, doch Legolas hielt sie fest. "Mag, beruhige dich. Gut, wir gehen in die Stadt und bringen dem Kind die Medizin, die es braucht. Doch warte noch ein, zwei Minuten, du bist eiskalt, und es nützt niemandem etwas, wenn du abstürzt, weil du dich nicht halten kannst."
Sie sah es ein und kuschelte sich an ihren Geliebten. Eine Weile sprach keiner etwas, dann:
"Ich habe mir Sorgen gemacht. Und Aragorn auch. Er vor allem. Als ich ihm erzählte, wie es um dich steht, hat er sich schwerste Vorwürfe gemacht, dass er sich nicht so um dich gekümmert hat, wie du es seiner Meinung nach verdientest."
Mag horchte auf. "Er hat sich Sorgen gemacht? Oh nein, warum denn? Das wollte ich nicht. Ich muss mich bei ihm entschuldigen."
Legolas sog scharf die Luft ein. "Verstehst du es wirklich nicht, oder willst du es nicht verstehen? Aragorn will sich bei dir entschuldigen. Du hast nichts falsch gemacht, allenfalls ein wenig übertrieben. Es ist einfach lobenswert, dass du dich so um dein Volk kümmerst, doch sieh dich mal an. Du bist so dünn geworden, dass ich beinahe Angst habe, dich ein wenig fester zu drücken, ohne dass du zerbrichst. Was ist denn in dich gefahren, dass du dich von uns abwendest und wie eine Verrückte arbeitest?"
Mag wich seinem Blick aus und lehnte den Kopf an seine Schulter, während er sie weiterhin wie ein kleines Kind im Arm hielt.
"Ich dachte, wenn Aragorn sowieso keine Zeit für mich hat, kann ich doch auch gleich mal was Nützliches machen." meinte sie leise und sofort tat es Legolas leid, dass er sie so angefahren hatte.
"Mag, es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen. Aber ich war so in Sorge um dich. Und warum sollte Aragorn keine Zeit für dich haben? So viel hat er doch auch nicht mit dem Regieren zu tun oder?" fragte er.
Sie schüttelte den Kopf: "Ich meinte doch nicht das regieren, ich meinte." Sie stockte.
"Was?" fragte er sanft und strich ihr übers Haar.
"Arwen." meinte sie so leise, dass es kaum mehr als ein Wispern war, doch er verstand es. Und nun wusste er auch, was sie gemeint hatte. Sie hatte Angst, dass ihr Bruder sie nicht mehr haben wollte, wo er doch nun heiraten würde.
"Ach cygu.ich weiß, warum mein Herz jetzt dir gehört." lachte er leise und küsste sie. Verwundert erwiderte sie den Kuss. Als sie sich wieder lösten, meinte er sanft: "Glaubst du wirklich, Aragorn würde dich vergessen? Ich weiß von ihm selbst, dass er dich mehr liebt als alles andere auf der Welt, Arwen mit eingeschlossen. Du bist das einzige, das er noch hat. Dein Lachen, dein Anglitz, Mag, er liebt dich so sehr, wie ein Bruder seine kleine Schwester nur lieben kann!!"
Sie sah ihn eine Sekunde lang ohne Rührung an, dann füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie drückte ihr Gesicht an seine Brust.
"Ich war so dumm.was habe ich nur getan? Ich dachte, er würde nun keine Zeit mehr für mich haben. Und dir gegenüber war ich auch so abweisend. Bitte sei mir nicht mehr böse, Legolas, bitte." schluchzte sie.
"Ah, Melamin. Warum sollte ich dir böse sein? Und wie? Mein Herz ist dir doch vollends verfallen." flüsterte er und küsste sie.
Er spürte, wie sie sich unter seinen sanften Küssen entspannte und bald versiegten ihre Tränen.
"Tula, Mag. Gehen wir in die Stadt zurück. Ich glaube, das Kind wartet schon auf dich." meinte er schließlich mit einem feinen Lächeln und sie machten sich an den Abstieg.
************************************************* *seufz* Unser Held! *gg* Immer da, wo's brennt oder? Ich wollte einfach mal ne Situation haben, wo Mag in Gefahr ist und er sie rettet. Sonst ist sie ja immer so stark, das wird ja unheimlich mit der Zeit. *lol* Ja, ja.now read and enjoy (
