Die Krankheit

„Was macht ihr denn um diese Zeit hier?"

Legolas und Mag schreckten auseinander. Aragorn lehnte an der Ecke des Ganges und ein amüsiertes Grinsen bahnte sich auf seinem Gesicht an.

Sie hatten es bis zu Mags Zimmertüre geschafft, doch dann hatte Legolas es nicht mehr ausgehalten und so standen sie nun schon einige Zeit hier und küssten sich. Und sie waren so versunken gewesen, das keiner von ihnen Mags Bruder bemerkt hätte.

„Nach euren Betten zu urteilen wart ihr heute Nacht nicht mal dort. Also? Ich warte auf eine Erklärung!"fragte er und setzte eine ernste Miene auf. Verlegen sah Mag zu Boden.

„Wir waren im Garten und haben uns die Sterne angesehen, na ja, und dabei sind wir eingeschlafen und eben erst wieder aufgewacht. Tut mir leid, Aragorn! Bitte sei nicht böse!"Er lächelte: „Ach Mag, ich bin doch nicht ärgerlich, ich wollte euch doch nur ein wenig necken."

Legolas kicherte und auf Mags Gesicht breitete sich ein leichtes Lächeln aus. Irgendwie musste er ihr das ewige entschuldigen für unwichtige Sachen abgewöhnen. Er trat zu ihr, nahm sie an den Schultern und hauchte einen leichten Kuss auf ihre Stirn.

Er erschrak. „Mag, du bist ja ganz heiß! Bist du krank?"Sie schüttelte schnell den Kopf und wollte hastig zurücktreten, doch ihr Bruder hielt sie fest.

„Nein, mir geht's gut, es ist nur, ich bin rot geworden, als du da plötzlich an der Ecke gestanden bist."schwindelte sie schnell. Es war eine blasse Ausrede, und Aragorn fiel nicht drauf rein.

„Dann komm her und lass mich nochmal deine Stirn fühlen, inzwischen solltest du dich ja wieder beruhigt haben."verlangte er. Seine Schwester seufzte. Warum konnte er das Thema nicht fallen lassen? Es war doch sicher nichts Ernstes.

Außerdem würde es sicher eine Standpauke geben, wenn ihr im Lauf der Diskussion darüber, ob sie jetzt krank war oder nicht, rausrutschte, das sie sich schon seit dem Ausflug mit Aragorn nicht so gut gefühlt hatte. Aber sie hasste es, untätig im Bette herum zu liegen, das war noch nie ihr Ding.

Meistens hatte sie ihre Erkältungen und so vor ihrem Bruder verstecken können, warum auch nicht heute? Der Gedanke machte sie ärgerlich. Sie löste sich aus Aragorns Armen und trat zurück. „Nein, mir geht es gut, ja? Ich fühl mich prima!"

Das war eine glatte Lüge. Ihr Kopf schmerzte, ihr war schwindlig und sie unterdrückte mit Müh und Not einen Hustenkrampf. Sie hoffte nur, dass man es ihr nicht ansehen würde.

„Ich geh jetzt schlafen!"sagte sie bestimmt, drehte sich zu ihren Gemächern um und öffnete die Türe.

„Gute Nacht!"wünschte sie fröhlich und schloss die Tür. Legolas und Aragorn sahen sich ernst an. Mag war anders. „Sie ist also krank, aber warum gibt sie es nicht zu?"fragte der Elbe und sah seinen Freund fragend an.

„Weil sie weiß, dass sie dann im Bett bleiben muss für einige Tage und das hasst sie! Sag mal, hast du eigentlich nichts davon bemerkt?"Legolas wiegte den Kopf: „Doch schon, ich hab gemerkt, das sie wärmer war als sonst und ihre Augen waren so glasig, aber ich wusste nicht, das das heißt, das sie krank ist?"

Aragorn klopfte dem Elben auf die Schulter und lächelte: „Schon gut, ich glaube ich leihe dir mal ein Buch über Menschenkrankheiten."Beide lachten. Plötzlich stutzte Legolas und sein Kopf ruckte zu Mags Zimmertür.

„Man lathronich? Was hast du gehört?"fragte Aragorn alarmiert. „Da kam so ein komisches Geräusch aus dem Zimmer. So als..."

Er stockte entsetzt.

„So als was, Legolas?"

„...So als wäre etwas großes zu Boden gefallen!"flüsterte der Elbe und in der nächsten Sekunde stürzten beide zur Tür und stießen sie auf.

Mitten im Zimmer lag Mag reglos am Boden.

***

Rillard war gerade auf dem Weg zum Ratssaal, als er fast in einen der Heiler hineinlief. „Oh bitte, verzeiht, ich habe Euch nicht gesehen!" meinte der junge Ratgeber höflich und lächelte. Der Heiler verbeugte sich.

„Ist ja nichts passiert. Aber ich habe es sehr eilig!"„Warum, ist jemand krank?"fragte Rillard und erschrak bei der Antwort. „Ja, Lady Magalin!"

Kaum war der Heiler um die Ecke machte sich Rillard auf den Weg zum Rat. In seinem Kopf rotierten die Gedanken. Magalin krank? Das musste er dem Rat unterbreiten.

***

Geweckt von einem Alptraum wachte Mag auf. Schweiß strömte über ihr Gesicht und das plötzliche Aufsitzen brachte das Zimmer zum drehen. Nachdem sich die Verschwommenheit etwas von ihren Augen gewichen war, erkannte sie, dass sie in ihrem Bett lag.

Von draußen schien der Mond ins Zimmer und malte dunkle Schatten an die Wände. Ihr Atem ging immer noch schnell und ihr Kopf dröhnte. Hatte sie im Schlaf geschrieen? Im nächsten Moment öffnete sich die Türe und jemand trat ein. Sie erkannte ihn erst, als er in das kühle Mondlicht trat.

„Legolas!"Schweigend nahm er neben ihr auf dem Bett Platz und drückte sie an den Schultern sanft ins Kissen zurück. „Bleib liegen, Melamin. Du bist krank, sehr krank!"Sie erschrak. Was sollte das heißen? Und warum sah Legolas sie so komisch an? Etwas stimmte mit seinem Blick nicht.

Und dann wusste Mag, was es war. In welcher Weise sich seine Augen verändert hatten.

Es standen Tränen darin.

***

„Hoheit?"Aragorn schreckte aus seinen Gedanken auf und sah sich in der Runde seiner Ratgeber um. Alle sahen ihn aus wissenden Augen an, sie ahnten wie er sich fühlen musste. Dennoch.

„Hoheit, wir wissen, das Eure Gedanken bei Lady Magalin sind, das leuchtet uns völlig ein, doch es geht um die Sicherheit Eures Landes."meinte Korlas und blickte den jungen König durchdringend an. Dieser nickte und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Er durfte sich nicht so gehen lassen.

Legolas und die Heiler würden sich inzwischen um seine Schwester kümmern. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass seine Gedanken in der folgenden Stunde immer wieder zu ihr schwanden. Als die Sitzung endlich geschlossen war, sprang er auf wie von einer Hornisse gestochen, murmelte ein leises „Habt Dank für Euren Rat!"und stürmte aus der Tür.

Seine Minister sahen ihm stumm nach. Er rannte so schnell es ging zu Mags Zimmer und stürmte hinein.

„Wie geht's ihr?"fragte er, kaum das er durch die Türe war.

„Es geht mir gut, Aragorn. Aber Legolas will mir nicht sagen, was eigentlich los ist!"beschwerte Mag sich. Im schwachen Licht der Kerze, die Legolas angezunden hatte, wirkte ihr Bruder verstört und müde. Er ließ sich auf Mags anderer Seite nieder und griff nach ihrer Hand.

„Aragorn, was ist denn los? Ihr tut alle so, als wäre ich sterbenskrank." fragte sie leise. Legolas zuckte zusammen als hätte ihn jemand geschlagen, stand auf und trat zum Fenster. Aragorn biss nervös auf seiner Unterlippe herum, holte dann tief Luft und sah Mag traurig an.

„Mag, du hast fast eine ganze Woche geschlafen, ich hatte schon Angst, du würdest überhaupt nicht mehr aufwachen. Der Schreck sitzt mir noch immer in den Knochen. Was glaubst du, was ich durchgemacht hab, vor allem als du da am Boden gelegen und dich nicht gerührt hast?"seine Stimme war immer leiser geworden, bei den letzten Worten brach sie und eine Träne lief über seine Wange.

Mag sah ihn fassungslos an, einen Moment lang fragte er sich, ob sie ihn überhaupt gehört hatte. Schweigend und mit offenem Mund sah sie zwischen ihm und Legolas hin und her. Ihre Lippe fing verdächtig an zu zittern. Vielleicht hätte er ihr das nicht sagen dürfen...

„Aber...aber...aber ich...ich fühl mich gut...mir geht's prima...ich kann sogar aufstehen!"murmelte sie verwirrt, Aragorn kam sie wie ein kleines, verschrecktes Kind vor, das in seiner Angst Unsinn brabbelte. Sie machte Anstalten aufzustehen. Legolas fuhr herum. „Nein! Bleib liegen, Mag!"

Er blickte Aragorn überrascht an. Sie hatten Mag gleichzeitig angesprochen. Oder, besser gesagt, vor Schreck angeschrieen. Sie ließ sich ängstlich zurück in die Kissen sinken und sah ratlos von einem zum anderen.

„Warum seid ihr denn so böse auf mich...ich hab doch nichts getan..."murmelte sie weinerlich, ihre Stimme bekam einen gefährlichen Kiekser. Legolas seufzte schwer, setzte sich zu ihr und nahm sie in den Arm.

„Es tut mir leid, Melamin. Es ist alles gut, alles ist gut."flüsterte er und wiegte sie wie ein Kind in seinen Armen. Er und Aragorn tauschten besorgte Blicke. Das Fieber war gestiegen. Und es verwirrte Mag.

Schutzsuchend schlang sie ihre Arme um Legolas und drückte sich an ihn. Warum dröhnte ihr Kopf so? Und schwindlig war ihr auch, ganz furchtbar schwindlig. Tränen der Verwirrung und der Angst lieferten sich auf ihren Wangen ein Wettrennen. Sie vergrub ihre Nase an Legolas Brust.

Er roch so gut, der Duft beruhigte sie. Gleich darauf war sie eingeschlafen. Aragorn seufzte und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Ich ahne, wann sie sich die Krankheit eingefangen hat!"flüsterte er dumpf. „Wann?"fragte Legolas und versuchte gleichzeitig, Mags Arme zu lösen, die sich noch immer um seine Hüften schlangen - vergeblich.

„Melamin, lass mich los!"flüsterte er verzweifelt. Sie ließ nicht los.

„Damals, bei unserem Ausflug zu den schwarzen Ebenen, haben wir uns gegenseitig aus Spaß im Fluss gebalgt. Ich habe den Wind ignoriert und Mag auch. Wir haben uns danach in die Sonne gelegt um zu trocknen. Aber ich glaube, das hat nichts geholfen."fuhr Aragorn fort. Als Legolas nicht antwortete, hob er den Kopf und musste grinsen, als er die vergeblichen Versuche des Elben sah, sich von seiner Schwester zu befreien.

Sein Freund blickte ihn hilfesuchend an. „Aragorn, sie lässt mich nicht los, hilf mir doch!"Der junge König lachte leise. „Warum?"Der Elbe sah ihn ungläubig an. „Warum? Ich kann doch nicht bei ihr bleiben, oder? Das ist schließlich ihr Gemach! Was werden die Leute denken?"

Aragorn schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Bleib hier, bei ihr. Sie braucht jemanden zum Anhalten, wenn sie aufwacht, und ich bin auch beruhigt, dich bei ihr zu wissen. Was die Leute angeht, mach dir keine Sorgen. Du passt auf sie auf. In deinen Armen beruhigt sich Mag. Und Ruhe ist genau das, was sie jetzt braucht. Außerdem wirst du ja nichts mit ihr anstellen, oder?" grinste er schwach.

Legolas beeilte sich, den Kopf zu schütteln und sah auf das Mädchen hinunter. Mag schlief noch immer. „Gute Nacht, mellonamin!"flüsterte Aragorn, doch Legolas nickte nur. Lächelnd verließ Aragorn das Zimmer. Die Sitzpostion war dem Elben nach wenigen Minuten unerträglich geworden.

Unter einigen Verrenkungen schaffte er es, über Mag hinweg zu steigen und sich neben ihr am Bett niederzulassen. Sie seufzte und kuschelte sich an ihn. Ein Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht und er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht, Melamin!"

***

Ich bin wieder hier *freu* und gleich mal ein neues chap von mir ( *muahahaha* ich quäle wieder *yehaaaa* *räusper* ok , es geht schon wieder *grins*

JustSarah: Hi. Ich hab mich wieder total über deine Review gefreut. schreib mir ruhig weiter solche reviews ich freu mich über alles *lol* ich bin für alles offen und dankbar *hihi*

Sarah: Noch eine Sarah. Und noch eine Leserin ist aufgetaucht *freuuuu* das werden ja richtig viele. ich freu mich total. danke für dein rr

nachtschatten: *lol* dir gefällt der reim? vl lass ich ihn noch was dichten *zwinker* mir ist der reim irgendwie komisch und kindisch vorgekommen aber das passt irgendwie zu ihm, er ist kindlich und damit doppelt gefährlich. weil man dann nie weiß, was er als nächstes tut...*muahahahaaaa*

Celebrhosiel: Juhu, du bist da, ich bin da, du liest meine story, kommts noch besser? *zwinker* sorry, bin so aufgedreht. schreib mir doch bitte weiter, ich freu mich jedesmal so wenn ich die nachricht in meinem postkasten bekomme: neue nachricht *yehaaaaaa* was rana anbelangt, er hat gegen ende der story noch einen wichtigen auftritt, aber inzwischen ist er mit seinem leben glücklich und sucht sich wahrscheinlich eine hübsche stute ;-)

Myanmara: danke für die mail addy *freu* und doppelt danke für die rr. tja, brüderchen hat unser volldumm ääh gollum nicht, aber vl isses sein cousin? *grins* ne keine verwandschaft zu „the grilled smea";-)

So, ich hoffe ich habe keinen von euch süßen, die mir geschrieben haben, vergessen. und an mögliche stille leser: bitte schreibt mir, lasst mich wissen das ihr das seid. Sarah hats ja schon vorgemacht. BITTE!!!!!!! *alle mal auf knieen anfleht* ....(jetzt wird es langsam peinlich oder? :-/ )