Titel: Harry Potter and the Land of Shadows
Teil: 1/?
Autor: Ayu, Dray-kitty
Email: vampires.ladynetcologne.de und draylacoulebluemail.ch
Disclaimer: Harry Potter und Co. gehören J.K. Rowling, wobei sie uns ruhig was abgeben könnte. Wir machen auch nix kaputt. Der Rest ist unsXD
Rating: PG-13 (keine Ahnung hab)
Genre: Shônen-ai, Shôjo-ai, Dark(,)
Warnungen: Shônen-ai, Shôjo-ai, Dark!Harry
Archiv: Animexx.de
Kommentar: Wir gehen nicht unbedingt nach den Büchern. Wir legen uns alles so, wie wir es brachen. Sollte jemand damit ein Problem haben sei er hiermit gewarnt.
Zeichenerklärung
„..."jemand redet
-...- Parsel
/.../ jemand denkt
...Telepathie
Kapitel 01 – Back to School
Es war der Morgen des ersten Septembers. Das Leben von Harry Potter sollte sich an diesem Tag grundlegend ändern.
Von all dem nichts ahnend, stand dieser in der Küche um das Essen für seine Verwandten zuzubereiten. Obwohl Vernon ihn diese Ferien noch mehr arbeiten ließ als jemals zuvor hatte Harry sich nie beschwert. Er hatte es einfach stumm hingenommen und getan was man von ihm verlangte. Er hatte bemerkt, dass es so am besten war. Er erledigte seine Aufgaben ohne zu murren und bekam auch nicht so viele Zusatzaufgaben. Abends lernte er und erledigte seine Aufgaben für die Schule. Ein gutes hatte es auch noch für ihn, dass er sich nicht mit den Dursleys anlegte – er konnte ungehindert nachdenken, während er seine Aufgaben erledigte. So war es auch gerade. Während er das Frühstück für seine Verwandten vorbereitete ließ er seine Gedanken zurück zu seinem Geburtstag schweifen.
Flashback
Ungeduldig blickte Harry auf seine Uhr. 23:59. In nicht mal sechzig Sekunden hatte er Geburtstag. Wie gebannt betrachtete er, wie der Sekundenzeiger der vollen Stunde immer näher rückte. Auch wenn er es sich nicht eingestehen wollte, war er sehr aufgeregt. Dies hatte allerdings weniger mit der freudigen Erwartung auf die Geschenke, die er bekommen würde, zu tun. Vielmehr beschäftigte ihn die Frage, ob sich seine zwei – so genannten – besten Freunde wenigstens an seinem Geburtstag melden würden. Seit ihrem Streit kurz vor den Ferien hatten die Beiden kein Wort mehr mit ihm gewechselt und ihm auch nicht geschrieben. /Sie können ja schließlich nicht ewig sauer sein.../
Als die Uhr Mitternacht anzeigte, lächelte Harry leicht und begann sich selbst ein Geburtstagsständchen zu singen. Das Einzige, das er zu hören bekommen würde. Nun blieb ihm nichts anderes übrig als weiter zu warten. Seufzend schloss er die Augen und versuchte sich zu konzentrieren, nur um diese Tätigkeit fast augenblicklich wieder fallen zu lassen, da ihm einfach zu viele Gedanken im Kopf herumschwirrten. Noch bevor er sich diesen widmen konnte, klopfte es an der Fensterscheibe. Sofort war Harry aufgesprungen, öffnete lächelnd das Fenster und ließ die vier wartenden Eulen in sein Zimmer.
Er betrachtete sich die Eulen näher und stellte fest, dass es sich um Hedwig, – die vermutlich einen Brief von Sirius brachte – Erol, - die Eule der Weasleys – Hagrid's Eule und eine Schuleule handelte. Als sich alle Eulen auf seinem Bett niedergelassen hatten, versorgte er sie mit Eulenkeksen und wandte sich denn den Briefen zu. Als erstes nahm er den Brief der Weasleys zur Hand.
Hallo Harry
Erst einmal: Alles Gute zum Geburtstag!!
Wir hoffen, dass es dir bei deinen Muggelverwandten gut geht und sie dich nicht zu viel arbeiten lassen. Am liebsten hätten wir dich ja hergeholt, aber Mom meinte, dass Dumbledore dagegen sei. Er scheint immer noch der Meinung zu sein, dass du bei den Muggeln am sichersten bist. Wobei wir uns immer noch fragen, wie die dich im Ernstfall beschützen sollen. Die würden sich vermutlich eher hinter dir verstecken und dich anflehen sie zu schützen. Ein anderer Grund, dass du nicht zu uns konntest war, dass Ron irgendwie was dagegen hatte. Aber im Endeffekt hätte er keine Chance gehabt es zu verhindern. Sag mal... was ist da eigentlich los zwischen euch? Ihr redet jetzt schon seit kurz vor den Ferien nicht miteinander und niemand will uns sagen warum. Wir hoffen, dass wenigstens du uns eine Antwort gibst.
Na ja.. kommen wir zu etwas erfreulicherem. Wir haben dir ein Paket mit einigen unserer Scherzartikel mitgeschickt. Hoffentlich kommt es auch heil an.. Du kennst ja Erol.
Wir sehen uns in Hogwarts
Fred & George Weasley
P.S: Ebenfalls alles Gute zum Geburtstag wünschen dir unsere Eltern, Percy, Bill, Charly und Ginny.
Harry ließ den Brief sinken. Keine Glückwünsche von Ron. Nicht einmal ein Wort. Er hatte damit gerechnet und trotzdem war er enttäuscht. Immerhin war Ron sein bester Freund... doch wahrscheinlich sollte er nun ein 'gewesen' an den Satz anhängen. Ein leiser Seufzer entwich seinen Lippen als er den Brief beiseite legte und Hagrids Brief zur Hand nahm.
Hallo Harry
Ich hoffe es geht dir gut. Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag. Leider habe ich nicht die Zeit gefunden einen Kuchen für dich zu backen, aber ich habe ein paar meiner selbstgebackenen Plätzchen beigelegt. Ich hoffe sie schmecken dir. Und wenn du wieder in Hogwarts bist, kommst du zu mir und wir trinken zusammen Tee und dann gibt es Kuchen.
Wir sehen uns am ersten September
Hagrid
Grinsend betrachtete Harry das kleine Paket in dem sich die Kekse befanden und für einen Moment fragte er sich ernsthaft, ob man sie wohl essen konnte. Nun nahm er sich den Brief, den Sirius ihm geschrieben hatte und begann zu lesen.
Hi Kleiner!
Alles Gute zum Geburtstag!
Ich hoffe bei dir ist alles in Ordnung und deine Verwandten behandeln dich anständig.
Leider hatte ich keine Zeit, dir etwas zum Geburtstag zu besorgen, aber das werde ich nachholen. Ich gebe dir dein Geschenk dann, wenn wir uns das nächste Mal sehen (was hoffentlich bald sein wird)
Bis dann
Schnuffel
Harry lächelte wehmutig und las sich den Brief erneut durch. Er vermisste seinen Paten schrecklich. Harry hatte ihn nun schon ziemlich lange nicht mehr zu Gesicht bekommen, was vor allem daran lag, dass dieser ja immer noch gesucht wurde. Und das obwohl er Unschuldig war. Doch das Ministerium schaltete in solchen Dingen auf Stur. Wenn es Harry nicht gelingen sollte, Peter Pettigrew zu finden und dem Ministerium zu übergeben, würde Sirius immer auf der Flucht sein. Denn nur mit Wurmschwanz konnten sie beweisen, dass Sirius unschuldig war. Seufzend wandte Harry sich nun dem letzten Brief zu.
Sehr geehrter Mr. Potter
Wir freuen uns Sie im 6. Schuljahr in Hogwarts begrüßen zu können. Anbei befindet sich wie jedes Jahr Ihre Bücherliste. Allerdings wurde eine Änderung vorgenommen. Der Minister hat Angeordnet, dass alle Klassen ab diesem Jahr Unterricht in Legenden bekommen sollen. Diese Maßnahme soll ab sofort für jedes Jahr gelten. Da die höheren Klassen somit im Nachteil wären, mussten wir die Unterrichtspläne für die Klassen 5- 7 kurzfristig ändern. Sie werden ab sofort neben dem normalen Unterrichtsstoff in jedem Fach auch noch in Legenden unterrichtet, wie stark dieses Thema behandelt wird, hängt von den jeweiligen Fächern ab. In Zaubertränke und Zauberkünste zum Beispiel werden sie dieses Thema nur geringfügig behandeln, während es in Wahrsagen und Geschichte der Zauberei einen höheren Wert hat und dort auch mehr Zeit beanspruchen wird.
Wir haben Ihren Brief erhalten, in dem sie verlauten ließen, dass Sie überlegen sich neu wählen zu lassen. Hiermit bestätigen wir Ihnen, dass Sie durch die Tatsache, dass sie zwischen zwei Häusern wählen konnten, berechtigt sind an einer Neuwahl teilzunehmen. Wir bitten Sie, uns schnellstmöglich Ihre Entscheidung mitzuteilen.
Das Schuljahr beginnt wie jedes Jahr am ersten September.
Minerva McGonagall
(Stellvertretende Schulleiterin)
Albus Dumbledore (Schulleiter)
PS.: Wir wünschen Ihnen alles Gute zum Geburtstag.
Eine Weile sah Harry einfach nur auf den Brief. /So.. ich kann mich also wirklich neu wählen lassen... Und sie hätten gerne so schnell wie möglich eine Antwort../ Für einen Augenblick wusste Harry nicht, was er antworten sollte. Doch dann fällte er eine Entscheidung. Er würde herausfinden, wer seine wahren Freunde waren und was wirklich seine Bestimmung war.
Als Harry zu Feder und Papier griff glitzerten seine Augen entschlossen und kurz darauf verließ eine Eule sein Zimmer und brachte seine Antwort direkt nach Hogwarts. Er würde die Wahrheit finden.
Flashback End
Harry war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er gar nicht bemerkte, wie die Dursleys die Küche betraten. Doch da er das Essen bereits auf den Tisch gestellt hatte, viel diesen das auch nicht wirklich auf. Harry aß schweigend sein essen und beobachtete die Dursleys kurz eingehen. /Ob sie wohl bemerkt haben, dass ich mich verändert habe? Das Einzige, was ihnen vermutlich aufgefallen sein wird, ist das ich keine Widerworte gegeben habe und alles still hinnehme. Doch dagegen werden die bestimmt nichts sagen. Wenn sie nur wüssten... Wenn sie nur wüssten.../
Ein leichtes Grinsen legte sich auf Harrys Gesicht und er stand schnell auf und räumte seine Sachen weg. Immer noch seinen Gedanken nachhängend, holte Harry seinen Koffer und ließ sich von seinem Onkel nach Kings Cross fahren.
Der Bahnhof war wie immer sehr voll und Harry stach mit seinem riesigen Koffer und seinem Eulenkäfig besonders hervor, denn welcher normale Mensch trug einen Eulenkäfig mit sich herum oder besaß überhaupt eine Eule. Aber Harry war kein 'normaler' Mensch. Er war ein Zauberer. Genauer gesagt „Der-Junge-der-Lebt". Da er als einziger einen Angriff von Lord Voldemort überlebt hatte, feierten ihn alle als Voldemorts Bezwinger und alle waren sich einig, dass nur er Voldemort ein für alle mal besiegen konnte. Ob er das wirklich wollte, oder ob er es schaffen konnte schien ihnen egal zu sein. Harry würde das schon schaffen. Sie schienen zu vergessen, das Harry, wie berühmt er in der Zaubererwelt auch sein mochte, immer noch ein Kind war. Manchmal fragte Harry sich, wie sie sich fühlen würden, wenn es ihr Kind oder ein Kind aus ihrer Familie wäre, dem diese Bürde auferlegt war. Wenn ihr Kind ständig kämpfen musste. Aber darüber dachte niemand nach. Es gab nur sehr wenige Menschen, die ihn in dieser Situation verstanden und das waren Sirius, Hagrid und die Zwillinge. Seine besten Freunde verstanden zwar, dass es schwer war, aber nicht was für eine Last er eigentlich trug. Von Dumbledore war Harry sich sicher, dass er es wusste und auch verstand. Aber alleine die Tatsache, dass er trotzdem all dies tun musste ließ ihn bezweifeln, dass Dumbledore wirklich verstand, wie er sich damit fühlte.
In einem unbeobachteten Moment schaffte Harry es durch den Eingang zum Gleis 9 ¾ zu gelangen. Jedes Jahr fuhr hier der Hogwartsexpress ab um die Schüler nach Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, zu bringen. Für einen kurzen Moment blieb Harry stehen und betrachtete die massive rote Lok mit einem Lächeln. Bald würde er wieder zu Hause sein. Doch langsam regten sich Zweifel in ihm. War Hogwarts wirklich sein Zuhause? Auch wenn er es nun seit 5 Jahren als sein wahres Zuhause ansah, hatte er sich in den Ferien verändert. Er war nicht mehr derselbe und das war es was ihn denken ließ, dass er nicht mehr das Recht hätte Hogwarts sein Zuhause zu nennen.
Manchmal fragte Harry sich, was der Anstoß für diese Veränderungen war. Waren es die Dursleys, seine Freunde oder seine Träume? Er konnte es nicht sagen. Ihm war natürlich klar, dass ein Mensch sich im Laufe der Zeit verändert. Doch er hatte sich fast ins Gegenteil gewandelt. Er besaß zwar immer noch ein paar Eigenschaften des guten Gryffindors, aber alles in allem erinnerte er mehr an einen Slytherin als an einen Gryffindor. Und gerade das ließ ihn darüber nachdenken, was der Grund dafür gewesen war. Manchmal vermutete er, dass es von jedem etwas war. Die Dursleys hatten ihn immer schlecht behandelt und nun hatte er gelernt, es einfach abprallen zu lassen. Sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und trotz der Behandlung sein eigenes Wesen zu behalten, aber was wohl das wichtigste war... trotz aller Aufgaben immer noch sein Ziel sehen und sich um seine eigenen Sachen zu kümmern. Die meisten seiner „Freunde"schienen gar keine echten Freunde zu sein. Dies hatte er an Ron und Hermine gesehen. Das hatte ihm auch gezeigt sich nicht zu sehr auf andere zu verlassen, denn du weißt nie, was sie im Sinn haben. Und seine Träume nahmen in der letzten Zeit seltsame Ausmaße an. Zwar sah er immer noch die Angriffe Voldemorts, aber es traf ihn nicht mehr so wie früher. Überhaupt versuchte er mittlerweile eher dessen Gründe heraus zu finden. Aber das waren nicht die einzigen Träume die er hatte. Immer wieder träumte er von einem Ort den er nicht kannte. Nie konnte er sagen, was dieser Traum bedeuten sollte. So sehr Harry auch grübelte, er kam zu keinem Ergebnis.
Leicht den Kopf schüttelnd griff Harry nach seinem Koffer und dem Eulenkäfig und machte sich auf den Weg um in den Zug einzusteigen, als er unsanft mit jemandem zusammenstieß.
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Gelangweilt ließ Chiara ihren Blick über das Gleis wandern. Noch war alles völlig still und verlassen, doch sie wusste, dass es nicht mehr lange so sein würde. Schon bald würden die ersten Schüler kommen um ihre jährliche Reise nach Hogwarts anzutreten.
Chiara gehörte zu den Personen, die ihren Beruf und alles was damit zu tun hatte wirklich liebten. Doch nun stellte sie fest, das es auch da Grenzen gab. Diesen Auftrag fand sie dann doch etwas übertrieben. /Alleine der Gedanke daran mit lauter Unwissenden eine Schule besuchen zu müssen reicht aus um mir eine Gänsehaut zu verpassen... Aber ein Auftrag ist und bleibt ein Auftrag... Es wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als ihn zu erledigen. Und wenn wir nicht an dieser Schule festsitzen würden könnte es ja sogar recht interessant sein. Warum ausgerechnet eine Schule? Alles wer besser als eine Schule. Wenn ich sie das nächste Mal sehe, kann sie sich auf was gefasst machen./ Ein kleiner Seitenblick auf Salina bestätigte ihr, dass diese ähnlich von ihrer gemeinsamen Aufgabe dachte.
Mit kühlem Desinteresse beobachteten die Beiden, wie sich immer mehr Schüler auf dem Gleis einfanden. Überall spielten sich dieselben Szenen ab. Schüler verabschiedeten sich von ihren Eltern, begrüßten ihre Freunde, die sie nun nach den langen Ferien zum ersten Mal wieder sahen und verschwanden schließlich im Zug. Kaum einer stand alleine da und wenn dem so war, so hielten sie nach ihren Freunden Ausschau. In diesem Szenario wirkten Chiara und Salina fast fremd, da sie einfach nur an eine Wand gelehnt dastanden und sich nicht sonderlich für ihr Umfeld zu interessieren schienen.
Doch dem war nicht so. Während Chiara mit ihrem Lippenpiercing spielte und den Durchgang zum Gleis fixierte, ließ Salina ihren Blick über die Menge gleiten. Beide besahen sich die Schüler um sie herum ganz genau. Jedes Detail konnte wichtig sein. Salina sah einen blonden Jungen, der gefolgt von zwei größeren Jungen – sie erinnerten sie an Bodyguards - und einem eher schmalen schwarzhaarigen Jungen, den Zug betrat. Wahrscheinlich hätte sie dieser Gruppe keine Beachtung geschenkt, hätte nicht eine furchtbar quietschige Stimme ihre Aufmerksamkeit zu ihnen gelenkt. Kurz das Gesicht verziehend suchte sie nach der Quelle dieses schrecklichen Geräusches und entdeckte ein Mädchen mit dunkelblonden Haaren, welches versuchte hinter den vier her zu rennen, allerdings bei ihrem Vorhaben scheiterte. Als nächstes stach ihr eine Gruppe rothaariger Personen ins Auge, die nach jemandem Ausschau hielten. Anscheinend handelte es sich hierbei um eine Großfamilie, da sich alle Personen ziemlich ähnlich sahen. Sie konnte auch Zwillinge in dieser Gruppe erspähen. Salina kam jedoch nicht dazu, sich weiter Gedanken darüber zu machen, da sie sah wie einer der rothaarigen Jungen die anderen anscheinend sauer ansprach und dann mit ihnen im Zug verschwand.
Etwas verwundert über dieses Verhalten wollte Salina ihre Beobachtungen weiter fortführen, als Chiara sich neben ihr von der Wand abstieß und sie durchdringend ansah. Salina wusste sofort, was dies zu bedeuten hatte. Sie hatte schon früh gelernt Chiara auch ohne Worte zu verstehen.
„Wir sollten langsam einsteigen, sonst finden wir kein leeres Abteil mehr. Und ich würde ungern mit einigen von diesen... Personen in einem Abteil sitzen. Wenn du verstehst..."
Salina nickte lediglich und schnappte sich ihren Koffer. Gefolgt von Chiara schlängelte sie sich durch die Reihen, direkt auf den Zug zu. Die beiden wollten gerade schon erleichtert aufseufzen, da sie den Zug ohne Probleme erreicht hatten, als Chiara unsanft mit jemandem zusammen stieß. Durch diesen Zusammenprall ließ sie ihren Koffer fallen, was ihr ein äußerst beleidigtes Zischeln einbrachte.
-Ssssorry, Felidea. War keine Absssicht.- Chiara öffnete schnell ihren Koffer und sofort schlängelte sich eine wunderschöne schwarze Schlange um ihren Hals. -Dasss wurde aber auch Zzzeit. Ich dachte ssschon, du hassst mich vergesssen.- -Ich würde dich doch nicht vergesssen-
Salina betrachtete die Szene grinsend und stieß ihre Schwester leicht an. „Hör auf damit. Es starren schon alle hier her. Stell dir mal vor, sie würden dich Parsel sprechen hören. Alin hat doch gesagt, dass sie hier damit nicht unbedingt sehr... gelassen umgehen. Und wir wollen doch nicht, dass die uns für irgendwelche schrecklichen Wesen halten, oder?" Danach wandte sie sich lächelnd an den Jungen vor ihnen. „Ist alles in Ordnung?"
Harry war durch den Zusammenprall ein paar Schritte zurück getaumelt und wollte sich gerade lautstark beschweren, als er das beleidigte Zischeln wahrnahm. Für einen Moment dachte er, sich verhört zu haben. Doch dann nahm das Mädchen, mit dem er zusammengestoßen war ihren Koffer wieder zur Hand und öffnete ihn. Eine – wie Harry fand – wunderschöne schwarze Schlange legte sich um ihren Hals. Was ihn wohl am meisten an diesem Bild schockte war die Tatsache, dass dieses fremde Mädchen Parsel sprechen konnte und dies ohne die geringste Scheu auf dem – immer noch überfüllten – Gleis tat.
Harry war so verwirrt und überrumpelt, dass er im ersten Moment gar nicht bemerkte, wie das andere Mädchen ihn ansprach.
„Ähm.. ja. Alles in bester Ordnung. Danke."
Erst jetzt betrachtete er die Beiden genauer. Sie mussten ungefähr in seinem Alter sein, wenn nicht etwas älter. Das Mädchen, welches mit der Schlange gesprochen hatte, besaß fast bodenlange blau-schwarze Haare und violette Augen, außerdem besaß sie ein Lippenpiercing. Das Mädchen, das ihn angesprochen hatte, schien das genaue Gegenteil zu sein, zumindest wenn man das äußere betrachtete. Sie hatte hüftlange blonde Haare und blaue Augen. Beide trugen die in Hogwarts üblichen Schuluniformen. Harry fragte sich, wer die Beiden wohl waren. Er hatte sie noch nie gesehen und konnte somit schon mal ausschließen, dass sie schon immer auf Hogwarts gewesen waren. /Wahrscheinlich neue Schüler.../
Er lächelte beide kurz an und stieg dann in den Zug um sich ein Abteil zu suchen. Zu den Schülern aus seinem Jahrgang würde er sich dieses Mal nicht setzten. Dafür war die Zeit noch nicht reif. Und alleine der Gedanke sich nun zu den Gryffindors zu setzen bescherte ihm eine Gänsehaut. Es gab nur wenige, mit denen er aus diesem Haus wirklich noch Kontakt haben wollte. Und die meisten dieser Personen mussten ihm erst einmal beweisen, dass sie wirkliche Freunde waren. Mit etwas Glück fand Harry ziemlich bald ein leeres Abteil. Ohne noch einmal darüber nachzudenken betrat er das Abteil und zog sich schon einmal um. Dann hob er seinen Koffer auf die Ablage und hoffte, dass sie bald losfahren würden. Und vor allem, dass man ihn in Ruhe lassen würde.
Auch Chiara und Salina hatten kurze Zeit später den Zug betreten. Allerdings hatten die beiden nicht so viel Glück und konnten kein leeres Abteil finden. In stummer Übereinkunft begannen die beiden nach einen Abteil zu suchen, in dem sich wenigstens nicht so viele Personen befanden und so fanden sie sich am Ende vor Harrys Abteil wieder.
„Dann werden wir wohl hier rein gehen müssen."Chiara sah alles andere als begeistert aus, aber es sah nicht so aus, als hätten sie eine andere Möglichkeit. Und wenigstens mussten sie sich das Abteil nur mit einer weiteren Person teilen. „Sieht wohl so aus."Damit öffnete Salina, ohne weiter auf Chiara zu achten, die Abteiltür und betrat es auch sofort, wobei sie Chiara mitschleifte.
Bevor Chiara in irgendeiner Weise protestieren konnte wurde sie von Salina auch schon an den Platz am Fenster gedrückt. Nun saß sie Harry direkt gegenüber. Salina schloss die Tür, setzte sich ebenfalls und lächelte Harry freundlich an.
„Ich hoffe es stört dich nicht, dass wir hier sitzen. Es war leider nichts mehr frei."
Harry schüttelte lediglich den Kopf und sah die beiden einfach nur an. Chiara warf Salina einem giftigen Blick zu, ehe sie sich Felidea widmete und alle Anwesenden ignorierte.
Salina seufzte leise. /Hoffentlich beruhigt sie sich bald wieder... Ich hasse es, wenn sie sauer auf mich ist... / Dann sah sie zu Harry, der sie immer noch einfach nur stumm ansah. /Der Kleine scheint auch nicht sehr gesprächig zu sein. Hoffentlich dauert die Zugfahrt nicht allzu lange./
Die drei saßen nun schon mehrere Stunden schweigend beieinander. Chiara kümmerte sich weiter um Felidea, Harry hatte sich ein Buch geschnappt und angefangen zu lesen und Salina hielt die Stille langsam nicht mehr aus. Sie war es zwar gewohnt manchmal stundenlang mit Chiara unterwegs zu sein und nie ein Wort zu sagen, aber wenn diese sie ignorierte fand sie das unerträglich. Sie wollte gerade etwas sagen um die Stille zu durchbrechen, als die Abteiltür geöffnet wurde.
Im Türrahmen stand der blonde Junge, den Salina schon am Bahnhof gesehen hatte. Nun konnte sie ihn das erste Mal genauer betrachten. Sein Auftreten wirkte kühl und abweisend, gleichzeitig wirkte er arrogant und eingebildet. Alles Eigenschaften, welche Salina nicht ausstehen konnte. Auch Chiara und Harry hatten sich dem Störenfried zugewandt und blickten ihn kalt an.
„Malfoy!"durchbrach Harry schließlich die Stille und sah den Blonden abschätzend an. „Was willst du?"
„Na, na.. Man wird doch wohl noch nachsehen dürfen, womit seine Mitschüler sich so die Zeit vertreiben, oder Potter? Oder meinst du, dass du mir das verbieten könntest? Nur weil alle in dir ihren Retter sehen heißt das noch lange nicht, dass du etwas Besonderes bist. Und wo hast du denn das Schlammblut und das Wiesel gelassen? Hast du endlich bemerkt, dass ein anständiger Zauberer sich nicht mit Personen, wie ihnen, abgibt? Oder haben sie dich vielleicht sitzen lassen? Der große Harry Potter einsam und verlassen von seinen Freunden."Draco sprach herablassend wie immer und blickte sich im Abteil um, wobei sein Blick bei Salina und Chiara hängen blieb. Eine fein geschwungene Augenbraue hob sich und er musterte beide abfällig. „Wen haben wir denn hier? Ein paar neue Muggelliebende Freunde von dir Potter? Eine wahre Verschwendung."
„Bist du jetzt fertig?"Chiaras Stimme war kalt und ihre Augen funkelten vor unterdrücktem Zorn. „Ich hoffe es doch stark. Und selbst wenn nicht, würde ich dir nahe legen dieses Abteil zu verlassen, ehe noch etwas passiert nicht wahr. Außerdem rate ich dir, keine Voreiligen Schlüsse zu ziehen. Denn vielleicht irrst du dich in den Einstellungen anderer Personen gewaltig. Und so schaffst du dir nicht gerade Freunde. Also geh jetzt besser und wenn nicht..." Langsam erhob sie sich und ging mit geschmeidigen Bewegungen auf Draco zu. Sie erinnerte fast an ein Raubtier auf Beutejagd. „Dann werde ich wohl dafür sorgen müssen, dass du gehst."
Mit diesen Worten schob sie ihn mit sanfter Gewalt aus dem Abteil und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Ein kurzer Spruch und schon war die Tür verschlossen. „So hier kommt jetzt erstmal keiner mehr rein." Ohne auf die verwirrten Gesichter von Harry und Salina zu achten setzte sie sich wieder und starrte aus dem Fenster.
Der Rest der Fahrt verlief wieder schweigend, doch dieses Mal versuchte Salina gar nicht erst die Stille zu durchbrechen. Sie wusste, dass ihr das nur Ärger mit Chiara bringen würde. /Ich verstehe einfach nicht, warum sie im Moment so launisch ist. Sie ist doch sonst nicht so./ Auch Harry hatte sich, nachdem er die Beiden eine Weile verwirrt beobachtet hatte, wieder seinem Buch zugewandt. Er hatte beschlossen sich später genauer mit den Beiden zu befassen, denn langsam interessierte es ihn, woher die beiden kamen.
Als der Hogwartsexpress endlich in Hogsmead ankam stiegen die drei gemeinsam aus, trennten sich allerdings sofort. Während Harry zu Hagrid ging um diesen zu begrüßen, liefen Chiara und Salina zielstrebig zu den Kutschen und stiegen in die erstbeste freie ein. Dass sie von allen Seiten gemustert wurden ignorierten sie gekonnt.
Die Erstklässler fuhren wie jedes Jahr mit Hagrid in Booten über den Hogwartssee, während die restlichen Schüler mit Kutschen zur Schule fuhren. Am Eingangsportal wartete bereits Professor Minerva McGonagall auf die Schüler des ersten Jahrgangs. Als sie Chiara und Salina sah, winkte sie die Beiden zu sich.
„Sie werden zusammen mit Mr. Potter nach den Erstklässlern eingeteilt, darum würde ich Sie bitten mit diesen hier zu warten." Die Beiden nickten synchron und stellten sich etwas abseits. Die anderen Schüler beobachtend warteten sie darauf, dass alle anwesend waren.
Harry erntete einige seltsame Blicke, als er zielstrebig auf Professor McGonagall und die Erstklässler zuging. Doch als er dann auch noch bei ihnen stehen blieb und nicht wie alle anderen in die Große Halle ging war die Verwirrung komplett.
Nachdem nun alle anwesend waren und die anderen Schüler sich in der Großen Halle eingefunden hatten, erhob sich Professor Dumbledore wie jedes Jahr.
„Ich begrüße euch alle herzlich zu einem neuen Schuljahr in Hogwarts", begann er seine Rede mit seinem üblichen Dauergrinsen. „Wir können dieses Jahr zwei neue Schülerinnen an unserer Schule willkommen heißen. Sie haben von Beauxbatons hier her gewechselt und werden das 6. Schuljahr besuchen. Nehmt sie bitte freundlich auf. Nun, dann lasst uns mit der Einteilung der Erstklässlern beginnen. Heißt sie bitte alle herzlich Willkommen."
Mit diesen Worten setzte er sich wieder und Professor McGonagall betrat zusammen mit den Erstklässlern den Raum. Als die Schüler sahen, dass auch Harry bei ihnen war brach Gemurmel aus. Keiner verstand wirklich, warum er mit den Erstklässlern den Raum betrat.
Professor McGonagall stellte sich neben den Sprechenden Hut, der wie jedes Jahr sein Lied sang, doch dieses Mal war es anders als zuvor.
Ihr denkt ich bin ein alter Hut Mein Aussehen ist auch gar nicht gut Dafür bin ich der schlauste aller Hüte Und ist's nicht wahr, so fress ich mich, du meine Güte! Ich weiß in Hogwarts am besten Bescheid Und bin für jeden Schädel bereit Setzt mich auf und ich sag euch genau Wohin ihr gehört – denn ich bin schlau Vielleicht seit ihr Gryffindors, sagt euer alter Hut, denn dort regiert, wie man weiß, Tapferkeit und Mut. In Hufflepuff dagegen ist man gerecht und treu, man hilft dem andern, wo man kann, und hat vor Arbeit keine Scheu. Bist du gescheit im denken, gelehrsam und auch weise, dann machst du dich nach Ravenclaw, so wett ich, auf die Reise. In Slytherin weiß man noch List und Tücke zu verbinden, doch dafür kann man hier noch echte Freunde finden. Was einst Legende wird bald wahr Die Schattenkinder kommen ans Licht Doch bringen sie keine Gefahr Auserwählter geht ins Nichts Um zu retten was verloren Und zu finden was vergessen Was einst gefürchtet euch jetzt rettet Doch verjagt sie nicht, so sag ich euch, denn sonst ihr werdet sehen den Untergang ihr heraufbeschwört Nun los, setzt mich auf, nur Mut Habt Vertrauen zum Sprechenden Hut.
Damit verstummte der Hut sofort wieder und Gemurmel machte sich erneut in der Halle breit. Professor McGonagall ließ sich allerdings nicht davon stören und rief den ersten Erstklässler auf.
Nachdem alle Erstklässler in die verschiedenen Häuser eingeteilt waren – jedes Haus hatte ungefähr die selbe Anzahl Schüler erhalten – wurde es still in der Halle, denn alle wollten wissen, in welches Haus die drei restlichen Schüler kommen würden.
„LaCoule, Chiara"
Chiara ließ sich auf dem dreibeinigen Stuhl nieder und bekam den Hut aufgesetzt.
Hm... wen haben wir denn da? Wächterin der Schattenwelt. Ich weiß welches Haus für euch bestimmt. Das Haus in dem ihr suchen müsst ist „SLYTHERIN"
Geschmeidig erhob Chiara sich und stellte sich an die Seite. Sie wusste durchaus, dass man von ihr erwartete sofort zu ihrem neuen Haustisch zu gehen, aber sie hatte vor auf Salina zu warten.
„LaCoule, Salina"
So so... Die zweite der Wächter. Auch du, Wächterin, musst diesen Weg gehen. „SLYTHERIN"
Salina erhob sich und ging zusammen mit Chiara zu ihrem neuen Haustisch, der beide Male in Jubel ausgebrochen war. Die Beiden setzten sich zu den anderen Schülern ihres Jahrganges und sahen abwartend zu, wie nun auch Harry eingeteilt wurde.
„Potter, Harry"
Nun konnte man die Halle als totenstill bezeichnen können. Kein Laut war zu hören, als Harry sich ein weiteres Mal in die Hände des sprechenden Hutes begab.
Da bist du also wieder. Anscheinend hast du bemerkt, dass Gryffindor nicht das rechte Haus für dich ist. Ich sehe immer noch viel Tapferkeit und Mut, und doch hast du dich geändert mein Kind. Für dich ist es Zeit zu erkennen, das Haus deiner Bestimmung ist... „SLYTHERIN!"
TBC
So.. das war das erste Kapitel. Wir hoffen es hat euch gefallen.
Lob und Kritik (solange es richtige Kritik ist) ist immer willkommen.
