Kapitel 1:
Ich stand vor ihm und dachte nur das dürfte nicht wahr sein. Wie konnte

mir Vater so etwas nur antun??? Er hatte einen Verlobten für mich ausgesucht

und nicht irgendjemanden sondern den Elbenprinzen von Düsterwald. Wieso????

Immer wieder fragte ich mich das, als ich diesem besagtem Elben gegenüber

stand. Was hatte ich Vater getan??? War ich bei unserem letzten Streit

etwas zu frech gewesen? Oder wie sonst hätte ich ihn so verärgern können,

dass er einen Verlobten für mich aussuchte. Aber man sagte ja immer, man

müsse sein Schicksal mit Würde tragen, aber als ich vor meinem Schicksal

stand, schossen mir die Tränen in die Augen. Das konnte nicht meine Zukunft

sein. Die schöne Prinzessin vom Volk des Drachengottes mit dem Sohn Tranduils

verheiratet und auf ewig unglücklich. Legolas stand vor mir und er, wie

ich gestehen muss, trug sein Schicksal mit Würde, als er mich begrüßte.

Ich wäre am liebsten wieder auf mein Pferd gestiegen und sofort wieder

weggeritten, aber mein Pferd wurde von einem Stallburschen zum Stall gebracht.

Mein Vater kannte mich genau und wusste, dass, wenn das Pferd da gewesen

wäre, ich mich sofort wieder aus dem Staub gemacht hätte. Ich stand also

auf dem Hofe des Palastes von Düsterwald mit meiner großen Schwester, meinem

Vater und meinem Bruder. Mein Vater hatte sich nicht damit zu Frieden gegeben,

mich zu verheiraten, sondern jetzt mussten auch noch meine großen Geschwister

dran Glauben. Meine Schwester war Tranduils zweitem Sohn und mein Bruder

dessen Tochter versprochen worden. Meine Schwester hatte gegen diese Verbindung

gar nichts, sie war schon immer die perfekte Hausfrau gewesen und hatte

sich auch noch mit um uns Kinder gekümmert, als meine Mutter bei meiner

Geburt starb. Ich jedoch war der Wildfang in meiner Familie. Ich hatte

reiten gelernt wie ein Junge, zog mich auch meistens wie einer an, und

kämpfen mit dem Schwert. Ich kann von mir behaupten, dass ich eine der

besten Schwertkämpfer in meinem Land bin. Auch genoss ich oft Wettschwimmen

mit meinen Freunden oder meinem Bruder. Sowieso war mein Bruder mein liebster

Kampfgefährte; er stellte keine dummen Fragen, denn wir verstanden uns

wortlos, und war immer da wenn ich ihn brauchte. Ich trainierte oft mit

ihm den Schwertkampf, und, auch wenn ich ab und an gegen ihn verlor, machte

es mir riesigen Spaß. Meine Schwester schimpfte immer mit mir, wenn ich

einmal wieder vom Training, ganz dreckig und verschwitzt heimkam. Dann

konnte ich die Schuld auf ihn schieben, ohne das er maulte, denn sie traute

sich nicht ihn in die Schranken zu weisen, das vermochte nur mein Vater.

Und nun standen wir also alle dort und sprachen kein Wort. Als diese Stille

langsam peinlich wurde, erinnerten sich die drei Elben wieder an ihre Manieren

und begrüßten uns überzogen freundlich. Jeder hier spürte das es keinem

von uns, außer meiner Schwester natürlich, Recht war den gegenüberstehenden

zu heiraten. Als ich meine Tränen soweit aus den Augen geblinzelt hatte,

warf ich einen flehenden Blick hinüber zu meinem Bruder, denn ich hoffte

er würde mich hier rausholen. Doch dieser starrte nur auf den Boden zu

seinen Füßen. Ok, jetzt wusste ich es genau, jetzt konnte ich mich nur

noch auf meine besten Freunde, ein wilder, zusammengewürfelter Haufen von

Irren, verlassen, dass sie mich rettenden.

Auf eine einladende Geste hin, gingen wir hinter den Elben her in den Palast.

Dieser war groß und hell eingerichtet mit wunderschönen Gemälden an der

Wand und hellen Fenster aus ab und an buntem, verziertem Glas. Linara,

meine Schwester, kam aus dem Staunen nicht mehr hinaus, während mein Bruder

Callisto und ich nur stillschweigend hinter den anderen hergingen. Vater

plauderte fröhlich mit Tranduil, Legolas war zu seiner Schwester Lorielle

getreten und legte einen Arme um sie, sein Bruder Menior war zu meiner

Schwester getreten und die beiden redeten miteinander. Ich warf ihnen einen

bösen Seitenblick zu und ging weiter hinter den anderen her, als wir in

vom Flur in einen großen Saal kamen. Es war eine große runder Tisch, um

den viele Stühle standen, aufgestellt worden. In der Ecke standen ein

paar Dienerinnen mit Karaffen mit Wein und Wasser. Alle setzten sich und

machten es sich bequem denn jeder von uns wusste, was jetzt kommen würde.

König Tranduil ergriff das Wort: "Es erfreut mich sehr, dass König Artes

und ich unsere Familien auf diese Weise vereinen können, ...." Ich hörte

mir das nicht weiter an, sondern blickte traurig zum Fenster. Es war Nachmittag

geworden und die Sonne stieg langsam ab. Ich bemerkte nicht das Tranduil

sich unterbrochen hatte und mich anstarrte. "Mia, benimm dich!", zischte

mein Vater mir zu. Callisto, der sich neben mich gesetzt hatte drückte

leicht meine Hand und flüsterte mir in unserer Sprache zu: "Es kann nur

besser werden. Halte durch!" Er sprach sehr leise, sodass nur ich ihn hören

könnte. Ein trauriges Lächeln floh über meine Lippen, als ich ihm zunickte.

Ich setzte mich auf, stütze die Ellbogen auf die Tischplatte und hielt

meinen Kopf mit den Händen aufrecht, sodass ich König Tranduil direkt in

die blauen Augen starren konnte. "Ich habe euch sehr wohl zugehört, König,

auch wenn ich euch dabei nicht angesehen habe." Ein Blick aus meinen dunkelbraunen

Augen, war für die meisten wie eine Todeserklärung, denn wenn ich wollte

konnte ich sehr böse werden und auch so aussehen. Aber dieser Blick von

mir machte ihm klar wie gleichgültig mir alles hier war. Ich fing den sehr

unterkühlten Blick meines Vaters auf, und das provozierte mich so, dass

ich teuflisch zurückgrinste. Aber mein Vater war zu Zeit nicht das, was

mich so sehr amüsieren würde, dass ich meine Manieren vergessen würde.

Also wandte ich mich wieder zu Tranduil. "Ihr könnt ruhig weiterreden,

ihr könnt euch sicher sein, ihr habt meine volle Aufmerksamkeit." Und tatsächlich

lächelte er mir mild zu und redete weiter: " So würde ich vorschlagen,

dass sich unsere Gäste sich ihre Räume anschauen sollten und sich vor dem

Fest heute Abend noch etwas ausruhen sollten." Schon trat eine junge Dienerin

an den Tisch, verbeugte sich und forderte uns Neuankömmlinge ihr zu folgen.

Wir traten aus dem Raum und wir liefen einen langen Korridor entlang, dann

eine Treppe hoch und standen in einem großen Flur. Die Elbin verbeugte

sich vor Vater und bedeutete ihm ihr zu folgen, als sie ihn zu einer großen

Tür führte; sein Zimmer. Dann zeigte sie Linara und Callisto, und als

letztes mir die Zimmer die uns zugeteilt worden war. Mein Zimmer war groß

und es war in mehrere Räume unterteilt. Ein großes Zimmer mit einem Kamin

um den gemütliche Sessel standen, ein großer Balkon, von dem man einen

tollen Ausblick hatte, ein Bad und ein großen Schlafraum in dessen Mitte

ein großes, mit einer Tagesdecke (mit dem Wappen des Düsterwalds) bedecktes

Bett und an der Wand ein Kleiderschrank. Schon war eine Dienerin hinter

mir. "Wollen My Lady ein Bad nehmen?", fragte sie höflich. Ich nickte ihr

zu und schon holte heißes Wasser. In kürzester Zeit war die Wanne mit heißem,

nach Rosen duftenden Wasser voll. Ich dankte ihr und schickte sie weg.

Darauf zog ich mich aus und setzte mich in die Wanne. Ich saß lange im

warmen Wasser und ab und an tauchte ich unter, wobei mein schulterlanges,

braunes Haar immer wenn ich wieder hoch kam, auf meine nasse Haut klatschte.

Dann stieg ich wieder aus der Wanne und schon war wieder eine Dienerin

um mich herum und wollte mir beim abtrocknen und ankleiden helfen, doch

ich lehnte dankend ab und sie ging aus dem Zimmer, dass ich jetzt abschloss.

Ich trocknete mich mit den warmen Handtüchern ab, die auf einer Anrichte

im Bad lagen und zog mir nur ein langes Hemd über. Nun trat ich auf den

Balkon und mein Blick schweifte in die Ferne dort wo mein Zuhause lag,

wo ich mich hin wünschte.
Plötzlich klopfte es an meiner der Tür. "Ich komme schon!" Ich wrang noch

das letzte Wasser aus meinen Haaren, trat hinein, schloss die Tür zum Balkon

und schloss die Tür auf. Callisto kam zu mir ins Zimmer und ich schloss

die Tür wieder ab. Während dessen hatte er schon Feuer im Kamin gemacht

und sich in einen Sessel gesetzt. Ich setzte mich in den Sessel ihm gegenüber

und schlug die Beine übereinander. Er war es gewohnt mich so zu sehen,

also sagte er nichts von "Zieh dir was an" oder so etwas. Aber ein schelmisches

Grinsen trat auf sein Gesicht und er fragte: "Willst du so zum Fest gehen?

Oder willst du dir noch weniger anziehen?" Ich grinste zurück. "Ich ziehe

mir später noch etwas an, auch wenn ich nicht auf dieses Fest gehen will!"

Sein Gesicht wurde wieder ernster. "Keiner von uns will gerne auf dieses

Fest." "Ach ja?! Ich hatte nicht den Eindruck als ob Linara dass so missfallen

würde! Aber egal, hilfst du mir mit meinen Haaren?" "Wieso rufst du nicht

eine der Dienerinnen, die hier überall herumlaufen? Es sind genug!", erklärte

er mir. "Ich weiß, aber wer weiß was die mit meinen Haaren machen??? Ich

will es lieber nicht wissen! Vielleicht pflechten sie mir kleine Zöpfe

und das ist nicht ganz das was ich will! Also hilfst du mir?" "Wenn du

es so willst!", antwortete er mit einem amüsierten Lächeln. Er stellte

sich hinter mich und bürstete mir das Haar, während ich versuchte die kürzeren

Strähnen aus dem Gesicht zu halten. "Fertig, schön und glatt wie immer",

sagte er nach einer Zeit. "Danke, du hast mir sehr geholfen", bedankte

ich mich mit einem verschmitzten Lächeln. Ich liebte diese kleinen Spielereien

mit ihm. "Du solltest dich jetzt auch fertig machen, bald beginnt das Fest!

Das andere kann mir eine Dienerin helfen!" "Ich brauch doch nicht so lange

wie eine Frau! Wenn ich eine Dienerin finde, schicke ich sie zu dir", sagte

er lächelnd. "Mach das du wegkommst!", rief ich ihm hinterher.
Ich hatte ein schönes Kleid, mithilfe einer Dienerin, angelegt und stand

nun prüfend vor dem Spiegel. Zweifellos, ihrem Vater würde ich gefallen,

aber meine Freunde hätten jetzt gesagt, ich sehe aus wie eine aufgetackelte

Hofdame. Sie hatten Recht so sah ich aus und das gefiel mir gar nicht,

aber ich konnte nicht auf dem Fest mit einer Hose und einem Hemd bekleidet

auftauchen. Ich hatte das Kleid angezogen, dass einmal meiner Mutter gehört

hatte, es war weiß und ärmellos, nur etwas dünner durchsichtiger Stoff

bedeckte meine Schultern. Das Kleid hatte einen weiten Ausschnitt. Ich

trug ein kleines Goldkettchen dazu, dass ich seit meiner Geburt hatte.
So ging ich wieder in den Saal hinunter wo mich schon alle erwarteten.

Menior und Legolas klappten die Kinnladen herunter, Vater machte ein schockiertes

Gesicht, Linara fiel fast in Ohnmacht, als sie mich in diesem Kleid sah

und König Tranduil verbeugte sich fasziniert vor mir. Callisto kam auf

mich zu und flüsterte: "Du siehst toll aus, aber ich glaube Linara ist

jetzt neidisch auf dich, denn es ist kein Geheimnis das du hier die schönste

Frau bist!" Das brachte mich zum kichern und ich sah zu Linara, die kalkweiß

im Gesicht geworden war. König Tranduil ergriff das Wort: " Nun da wir

alle vollständig sind, denke ich sollten wir zum Fest gehen!"

Legolas kam zu mir, verbeugte sich und hielt mir den Arm hin, genauso wie

es sein Bruder bei Linara und Callisto bei Lorielle machte. Nun gut, was

sein musste, musste eben sein. So gingen wir hinaus auf den großen Platz

auf dem ein großes Festzelt aufgebaut worden war.
**********************************Ende des 1.Kapitels*****************************************************
Ok, ich gebe zu ich bin verrückt! Eine FF zu schreiben mit einem solchen

Anfang, aber eine Mia gibt es wirklich! Aber , wenn sie wüsste das sie

Legolas heiraten würde, würde sie eher vor Freude einen Handstand machen.

SO viel zu meiner Interpretation der Lage.