Kapitel 2
Ein großes helles Festzelt war für die Feier aufgestellt worden, und dort

hatten sich unzählige Elben versammelt, um das große Fest zur Verlobung

der

Nachkommen Tranduils zu feiern. Ich staunte nicht schlecht wer alles anwesend

war; hohe Elbenherren in ihren kostbaren Gewändern, Menschen vom Hofe von

Gondor; wo König Aragorn, ein alter Freund von Legolas aus dem Ringkrieg

herrschte; ein paar Zwerge vom einsamen Berg und vier Hobbitts, die an

der langen,

etwas höher gestellten Festtafel für die Ehrengäste saßen. Mein Blick blieb

an

der besagten Tafel hängen; dort saßen Frodo, Pippin, Merry, Sam mit seiner

Frau, Gandalf, Aragorn mit Arwen, Eowin mit Faramir von Gondor, Gimli,

Gloins

Sohn, Elrond von Bruchtal, Galadriel und Celebron, von Lorien und noch

eine

Menge anderer hohe Gäste, die ich nicht kannte. Ich wurde von Legolas zu

meinem

Sitzplatz geführt, wo ich neben ihm und Lorielle saß. Neben Lorielle saß

Callisto und lächelte mich an, neben Legolas saß Linara, die immer noch

weiß war

von dem Schock, den ich ihr gemacht hatte, daneben Menior, der ihr die

Hand

auf die Schulter gelegt hatte, um sie zu beruhigen, danach auf zwei großen

Stühlen, Vater und Tranduil. Ich lächelte spitzbübisch zu Callisto und

bedeutete

ihm mit meinem Blick sich Linara mal anzusehen. Er hatte Mühe und Not nicht

laut los zu lachen, als er sie so sah; kalkweiß und sichtlich geschockt;

stattdessen biss er sich auf die Unterlippe, doch sein Körper zitterte,

das

verriet ihn. Ich hatte auch mit mir zu kämpfen, aber ich verlor, ich lachte

und

lehnte mich hinten an die Stuhllehne und schlug die Hände vors Gesicht.

"Wieso

tust du mir das an? Hasst du mich denn so?", fragte sie in einem sehr

deutlichen Ton, damit auch jeder es hören konnte. Ich hatte aufgehört zu

lachen,

aber ich grinste immer noch, doch nach diesen Worten konnte sich Callisto

nicht

mehr beherrschen, er bekam einen Lachanfall, auch wenn er verzweifelt

versuchte diesen zu unterdrücken. Die drei jungen Elben sahen sich stirnrunzelnd

an.

Linara floss eine einzelne Träne über die Wange. "Hasst du mich, weil ich

immer mit dir geschimpft habe, als du dreckig nach Hause kamst? Warum,

sag mir,

warum tust du mir das an?" Nun gut sie wollte es so haben, öffentlich damit

es jeder hören konnte. "Ich hasse dich nicht, Linara. Nein, hassen tue

ich

dich nicht. Ich wollte dich nicht quälen, oder dir wehtun. Ich wollte dir

eigentlich eine Freude damit machen. Du sagst immer ich sollte mich wie

ein

Mädchen anziehen. Nun tue ich das und da heulst du!!!!" Ich klang zunehmend

verärgert und fuhr fort. "Ich wollte es dir und Vater Recht machen und

benahm mich

wie eine Dame! Bitteschön wenn ihr das auch nicht wollt, werde ich eben

wieder

so wie ich vorher war! Entschuldigt mich!!!!!" Mit diesen Worten erhob

ich

mich und ging weg. Callisto folgte mir. Ich war zu früh gegangen, so konnte

ich nicht mehr Linaras verdutztes Gesicht sehen, dass sie nach meinen Worten

machte.
"Du bist wirklich ein Wildfang, Mia! Jetzt hast du es Linara richtig

gezeigt! Ich bin stolz auf dich!" Die letzten Worte von Callisto zwangen

mich stehen

zu bleiben und mich zu ihm umzudrehen. Wir hatten uns schon ein bisschen

vom

Festzelt entfernt, sodass die Leute auf dem Fest nicht mehr hören konnten

was wir sagten. Eine Träne rann über meine Wange. "Ich kann es ihnen nie

Recht

machen!! Immer sind sie unzufrieden! Was hab ich ihnen bloß getan?" Als

Callisto mich weinen sah, nahm er mich sofort in den Arm und tröstete mich.

"Du

kannst dafür nichts! Sie sind eben so. Du solltest dir nicht so viele Gedanken

darüber machen! Das ist es nicht wert!" Nach einer Zeit, als ich mich wieder

beruhigt hatte, aber Callisto mich immer noch festhielt, sah ich über seine

Schulter und sah Legolas am nächsten Baumstamm lehnen. Ich löste mich

erschrocken von Callisto, der Legolas jetzt auch bemerkt hatte. Wütend

ging er auf

ihn zu. "Wieso lauschst du unseren Gesprächen? Bist du so sehr an unserem

Unglück interessiert?" Callisto klang sehr aufgeregt. Ich musste ihn zurückhalten,

damit er nicht auf Legolas losging. "Ich wollte euch keineswegs stören.

Ich

habe mir lediglich Sorgen um Mia gemacht. Entschuldigt!" Mit diesen Worten

drehte er sich um und ging zurück zum Festzelt. Einige Herrschaften waren

herausgetreten und beäugten sie misstrauisch. Jetzt war ich wütend, das

war zu

viel. Ich nickte Callisto kurz zu und wir gingen zum Palast.
Er war mit mir auf mein Zimmer gekommen und hatte wieder das Feuer

angemacht. Inzwischen hatte ich mich schon wieder umgezogen. Nun trug ich

einen

lange, an den Unterschenkeln leicht ausgestellte Hose und dazu ein langes

Hemd,

dass nur halb zugeknöpft war. Wir machte es uns auf den Sesseln gemütlich

und

redeten über den Vorfall auf dem Fest. Er übernachtete diese Nacht in meinem

Zimmer. Bei mir, um auf mich aufzupassen.
Als wir am nächsten Morgen ausgeschlafen aus meinem Zimmer traten, starrte

uns eine Dienerin entgeistert an. Wir wussten beide was sie sich dachte,

und

es amüsierte uns wirklich. Wir waren Bruder und Schwester, aber diese Dienerin

dachte wirklich wir wären es nicht. Oder wusste sie es doch und dachte

darüber nach, was Geschwister eine Nacht lang im gleichen Zimmer taten?!

Ich hatte

wieder die Hose von letztem Abend angezogen und das Hemd diesmal zugeknöpft.

Als wir hinunter in den Saal kamen, stürmte mein Vater auf mich zu und

umarmte mich. Ich war vor Schreck und Überraschung erstarrt. "Hast du gut

geschlafen, Kind? Geht es dir nicht gut? Du guckst so verwirrt." Ich wusste

wem ich

das zu verdanken hatte und warf einen bösen Blick zu Legolas. Der saß mit

den

anderen Gästen von gestern um den Tisch herum und blickte mich unschuldig

an. Als Vater mich losgelassen hatte, wollte ich sofort auf ihn losgehen,

doch

Callisto hielt mich zurück indem er beide Arme von hinten um mich legte

und

mich etwas hochhob und mich so wehrlos machte. "Nicht jetzt! Nicht jetzt!"

Seine Stimme war ganz nah an meinem Ohr. Er ließ mich wieder los, als ich

mich

wieder beruhigt hatte. Ich warf Legolas noch einen letzten vernichtenden

Blick

zu, bevor ich mich neben Callisto auf einen Stuhl niederließ. Nun saßen

alle

um den Tisch herum und wie gewohnt ergriff Tranduil das Wort. "Ich denke,

dass es heute der richtige Tag wäre um einen kleinen Ausritt durch Düsterwald
zu machen." Gimli stöhnte schmerzvoll auf, denn er hasste reiten über alles.

Alle anderen machten ein freudiges Gesicht. Ich versuchte etwas zu lächeln,

aber die Vorstellung den ganzen Tag mit dieser langweiligen Gesellschaft

herumzureiten war für mich einfach grauenhaft. Alle hatten sich schon

erhoben

und wollten schon gehen, als ich etwas grob von Callisto am Arm hochgezogen

wurde und er mich mit etwas Gewalt Richtung Tür schob. Ich mochte reiten,

aber

nicht mit einer Kaffeegesellschaft und schon gar nicht mit Legolas. Doch

was

hatte ich für eine Chance? Callisto war ja da um mich etwas zu unterhalten,

aber trotzdem war mir nicht wohl dabei.

Als wir hinaus traten hörte ich Bless, meinen Hengst erschrocken wiehern

und

sah auch sofort warum; man hatte ihm einen Sattel und Zaumzeug angelegt.

Ich

rannte zu ihm und löste die Schnallen von seinem Körper. Er erhob sich

auch

gleich auf die Hinterbeine und schüttelte den Sattel ab. Nun nahm ich ihm

noch das Zaumzeug ab und bedeckte seinen Rücken mit einer Decke. Ein

Stallbursche sah mich verwundert an, aber nahm auf mein deuten hin den

Sattel wieder

weg. Ich streichelte dem schwarzen Hengst, mit der hellen Blesse an der

Stirn,

mit einer Hand beruhigend über den Rücken, mit der anderen hielt ich ihn

fest.

Callisto war schon auf seinen Schimmel gesprungen und fragte: "Können wir?

Geht es ihm gut?" Meine Antwort war ein schroffes Nicken. Ich stützte mich

mit

beiden Händen auf den Rücken des Tieres ab, zog mich hoch und schwang das

eine Bein auf die andere Seite.
Wir ritten durch den Wald und König Tranduil erklärte uns was es mit den

einzelnen Stellen auf sich hatte. Nach einer Zeit setzten Callisto und

ich uns

von der Gruppe ab, aber Legolas war immer hinter uns. Wir galoppierten

auf

eine Lichtung zu und hielten die Pferde an, stiegen ab und setzten uns

ins Gras.

Als Legolas nachkam, mussten wir notgezwungen mit ihm reden. "Wieso hast

du

dir gestern Sorgen um mich gemacht?" Ich brach die Stille als erstes. "Ich

hatte dich weinen sehen und wollte nachfragen ob es dir gut ginge." Er

sah mich

bei diesen Worten nicht an, denn er spürte Callistos scharfe Blicke in

seinem Kreuz. "Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen, Legolas.

Ich war

gestern leicht aufgewühlt und wütend. Aber wieso musstest du es unbedingt

meinem Vater erzählen?" "Ich dachte, wenn er dich so wütend macht, sollte

er das

wenigstens wissen." "Misch dich nicht immer in unsere Angelegenheiten ein.

Unser Verhältnis zu unserem Vater geht dich rein gar nichts an." Callisto

war

wieder auf dem Abwehrtrip. "Lass es Callisto, es hat jetzt sowieso keinen

Sinn

mehr. Er konnte es nicht wissen." Da kamen auch schon die anderen

angaloppiert.
***************************************Ende des 2.

Kapitels******************************
(Mia wird mich dafür umbringen, ich weiß es. Ich sollte mich schon mal

verstecken, bevor das Gewitter über mich hereinbricht. Ich habe eine tolle

Art mir

meine Namen zu erfinden: Linara = Lineal ein bisschen umgewandelt! Fragt

nicht wo Artes herkommt!) v