Kapitel 10 "Der Morgen danach" Ich blinzelte, das hier war aber nicht mein Zimmer... Ich blinzelte noch mal, um gegen das helle Licht, das durch das große Fenster fiel, anzukommen. Ich erinnerte mich, ich war ja gestern bei Legolas gewesen und hatte sein Tagebuch gelesen und dann...., na ja. Ich lag auf dem Bauch, meinen Kopf Richtung Fenster gelegt. Ich fühlte Legolas´ warmen Körper neben mir, wie er mit seiner Hand meinen Rücken sanft streichelte. Es war ja kein Geheimnis, dass ich meistens ein Morgenmuffel war. Ich drehte mich immer noch verschlafen zu ihm herum und er schenkte mir eines dieser Lächeln, die allen anderen Mädles hätte die Knie weich werden lassen. Doch in dieser Situation, an diesem Tag, nein so konnte er mich nicht rumkriegen. "Guten morgen! Gut geschlafen?", fragte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Ich könnte grad noch weiter schlafen", antwortete ich gähnend. "Geht aber nicht, die anderen Erwarten uns schon sicherlich unten beim Frühstück!" Noch ein kurzer Kuss auf den Mund und schon war er im angrenzenden Bad verschwunden. Ich drehte mich wieder rum und sah wieder in das helle Tageslicht. Ich war gestern Nachmittag hierher gekommen und jetzt war es schon morgen??? Wie lange hatten wir geschlafen. OH GOTT DIE ANDEREN!?!?!?!? Das hatte ich ja ganz vergessen, wenn sie etwas davon erfuhren!!!! Auf einmal war ich hellwach und sprang aus dem Bett auf. Ich lief hektisch herum und sammelte meine Sachen auf und zog mich an. Wenn Callisto davon erfuhr, er würde es vielleicht Lyro sagen und vielleicht würden sie es dann als Verrat ansehen, vielleicht.... Mich ergriff die Panik, wenn Vater es erfuhr, würde er dann wieder mit den Enkelkindern anfangen? Würde Linara sich dann schon als Tante sehen? Möglich wäre es ja, dass ich schwanger war. Ich stand gerade vor dem Spiegel und versuchte meine Haare zu bändigen, als Legolas aus dem Bad kam und seine Arme um mich schlang. "Ich muss mit dir reden", sagte ich bestimmt und drehte mich in seiner Umarmung um, um ihn anzusehen. "Was ist?", fragte er nun mit einem etwas besorgten Blick zu mir herunter. "Ich will nicht leugnen, dass ich die letzte Nacht genossen habe, doch ich will nicht, dass wir diesen Raum als Paar verlassen! Versteh doch, es ist nicht gegen dich, aber die letzte Nachte hatte für mich nichts mit Liebe zu tun! Es war einfach ein einmaliger Ausrutscher, Ok?" Bei dem letzten Wort hatte ich etwas unsicher geklungen. Er löste seine Arme von mir und trat einen Schritt zurück. Er sah mich nicht mehr an, sondern blickte stumm auf den Boden. Würde er jetzt anfangen zu heulen? Würde er mich hassen? Vielleicht hatte ich doch ein bisschen hart geklungen. Ich wollte ihm es doch nur klar machen, und ihm nicht wehtun, indem ich ihm vorspielte das ich ihn liebte. Es war wirklich eine sehr schöne Nacht gewesen, aber Liebe und körperliches Verlangen trenne ich dann doch schon! Ich ging einen Schritt auf ihn zu, ich fühlte mich schuldig an seinem Schmerz. "Es tut mir leid", flüsterte ich etwas unbeholfen. Er sah immer noch nach unten, als er leise flüsterte "Geh jetzt! Ich will alleine sein!" . Seine Stimme war leise gewesen, aber hatte bestimmt geklungen. "Es tut mir leid", sagte ich ein letztes Mal, drehte mich um und ging aus dem Zimmer. Ich ging schnurstracks in mein Zimmer und schlug die Tür hinter mir zu. Oh Gott, es war alles meine Schuld! "Ich hätte ihm gestern sagen sollen, dass ich ihn nicht liebe", dachte ich. Ich hatte ihm nun das Herz gebrochen, unabsichtlich, ich war so egoistisch gewesen, ihm zu erlauben mich eine Nacht seines zu nennen. Und nun ließ ich ihn einfach so abblitzen! Ich musste erst mal raus aus meinen Kleidern. Also ging ich ins Bad, zog mich aus und ließ mir Badewasser ein. Ich hatte extra kaltes Wasser gewählt, ich wollte einen klaren Kopf bekommen. Ich stieg in die Badewanne und tauchte einige Male mit dem Kopf unter Wasser, um dann wieder nach Luft schnappend aufzutauchen. Das wiederholte ich so lange, bis ich wieder einiger Maßen klar denken konnte, dann stieg ich aus der Wanne. Es war nicht meine Schuld, dass er jetzt ein gebrochenes Herz hatte, nein, wenn er so dumm ist zu glauben, ich wäre plötzlich total in ihn verknallt und würde ihn bis ans Ende unserer Tage lieben, hatte er sich getäuscht! Zu Denken, nur weil er so toll aussieht (das war ja so! das konnte niemand leugnen) würde ich auf ihn abfahren. Andersherum er kannte mich doch gar nicht! Wie konnte er da von Liebe sprechen? Er hatte in seinem Tagebuch nur beschrieben, dass ich toll aussah und er Callisto aus dem Weg haben wollte! ER KENNT MICH NICHT!!! Nur Callisto und Lyro kennen mich wirklich, nur ihnen habe ich erlaubt, alles über mich zu wissen. Sie wüssten was ich tun würde, wäre ich in irgendeiner Situation, die eine schnelle Lösung erfordern würde. Sie wüssten es, wahrscheinlich noch bevor ich es wüsste, nur sie kennen mich wirklich. Nur diese beiden! Niemand sonst! Nicht Vater, nicht Linara, nicht Legolas! Nur Lyro und Callisto. Sie würden mir Halt geben und würden mich unterstützen. Ich lasse mich nicht unterkriegen, dachte ich. Nicht ich, ich werde stark sein und Vater beweisen, dass ich mich ihm nie beugen würde. Callisto und Lyro würden mich unterstützen. Ich war aus der Wanne gestiegen, hatte mich angezogen und nun stand ich vor dem Spiegel und versuchte meine Haare zu bändigen. Als ich fertig war ging ich runter zum Frühstück, die Nacht mit Legolas vergessend. **********************Ende Kapitel 10***************************************************** Ha! Wer geglaubt hat, dass sich Mia jetzt jede Nacht an Legolas kuscheln würde, hat sich geschnitten! Sie hat dem Armen das Herz gebrochen! *gehässig grins* Ja, jetzt habt ihr es alle gemerkt, ich kann Legolas net besonders leiden, dafür Lyro und Callisto um so mehr! Ich hab mich so über Nicolle´s mail gefreut, dass das nächste Kapitel ein reines Callisto- Kapitel wird! Ich sag nur eins: Callisto, mach Leggi fertig!!!!!! murmel