Kapitel 38- „Denk an mich"
Disclaimer: irgendwie bin ich müde, dass dauernd zu wiederholen, aber ok: Alle Personen die euch bekannt vorkommen gehören Tolkien, alle mit den irrwitzigen Namen mir, ich verdiene kein Geld hiermit und wers net lesen will, braucht das net zu tun. (6 chapter remaining) ---------------------------------------------------------------------------- ------------- (Mia)
Ich summte leise vor mich hin, als ich vor dem Kleiderschrank stand und mir etwas für Lyro´s Ankunft heraussuchte. Legolas beobachtete mich vom Bett aus. Er schien mein Problem mit der Kleiderwahl nicht ganz zu verstehen, sagte jedoch nichts. Doch selbst ein Anfänger könnte sehen, dass es ihm missfiel, wie ich mich für Lyro schick machte. Ich hatte schon eine auf den Hüften locker sitzende Hose an und war nun mit der Auswahl eines Oberteils beschäftigt. So ging das jetzt schon seit einer knappen Stunde, schmunzelte ich. Als ich das eben betrachtete Oberteil wieder in den Schrank hängte, stöhnte Legolas auf und vergrub sein Gesicht genervt in den Kissen.
Lächelnd bewegte ich mich aufs Bett zu.
„Hast du was gesagt?", fragte ich herausfordernd.
„Nein, Liebling, ich verstehe bloß nicht, warum du so ein Theater machst", gab er ehrlich zurück. Ich drehte ihn um und sah ihm in das gestresste Gesicht. Ich lachte laut auf, als ich ihm in die Augen sah. Er sah um einige Jahre gealtert aus.
„Nun, so ist das mit Mädchen, Legolas, daran musst du dich gewöhnen! Oder willst du, dass ich so runtergehe?", fragte ich und präsentierte meinen nackten Oberkörper.
„Nein, aber du könntest so ins Bett kommen", grinste er.
„Also wirklich! Du denkst auch nur an…, argh! Was soll ich mit dir nur anstellen?"
„Was du mit mir anstellen sollst? Komm doch zu mir runter und ich zeige dir, was du tun sollst", lachte er.
Ich schnappte mir ein Kissen und versuchte ihn damit zu schlagen, doch er war schneller und schnappte sich meine Hände. Schon wieder in so einer wehrlosen Situation, wie schaffst du das nur immer, Mia? Er zog mich zu sich herunter und küsste mich leidenschaftlich.
„Du kannst es nicht lassen oder?", fragte ich beim Luft holen.
„Ich will es nicht lassen", erwiderte er.
„Und wenn ich dir sage, dass ich gar keine Lust habe?"
„Dann wäre ich ein sehr enttäuschter, beleidigter Elb", schmollte er.
„Dann schmoll schön weiter, denn ich habe nicht vor mich jetzt von dir ins Bett zerren zu lassen", damit befreite ich mich aus seinem Griff und begann lachend wieder mit der Kleiderauswahl.
Er schmollte noch eine ganze Zeit, aber auch ein Elbenprinz merkt irgendwann, dass diese Masche bei mir nicht zieht. Ich zog mich gerade wieder um, als er mir ein bisschen half und mir das Oberteil wieder vom Körper streifte. Ich drehte mich nicht um, konnte ich doch seine hungrigen Blicke spüren. Ich tat so, als hätte ich es nicht bemerkt und suchte weiter nach einem passenden Oberteil.
Ich lächelte, als ich mir sein Gesicht vorstellte. Langsam drehte ich mich um und sah genau wie ich es mir vorgestellt hatte in sein beleidigtes Gesicht. Ich atmete tief durch und erklärte ihm:
„Jetzt nicht, ja? Ich bin nicht fertig mit umziehen und ich sehe noch ziemlich schrecklich aus und die Ankunft meiner Freunde und meines Bruders wird in knapp 1 ½ Stunden erwartet. Können wir das auf heute Abend verschieben?"
„Du bist ja auch gemein. Du läufst hier in diesem Aufzug immer wieder vor meinen Augen rum und erwartest dann wohl auch noch, dass ich dabei seelenruhig bleibe", gab er trotzig zurück. Beleidigte Elbenmänner waren einfach so süß. Ich küsste ihn kurz, aber bestimmt und schob ihn dann aus dem Zimmer raus.
„Du musst nicht zugucken, geh raus und schreib in dein Tagebuch oder mach sonst was, bis ich fertig bin!"
Schmollend drehte er sich um und ich schloss die Tür.
*~*-------*~* (Legolas) Sie hatte mich doch tatsächlich rausgeschmissen, aus meinem eigenen Zimmer. Ok, es war jetzt zwar unser Zimmer, aber ich fand es doch schon ganz schön dreist. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, darum schmiedete ich einen gemeinen Plan. Ob sie wohl eifersüchtig war? Ich wollte es herausfinden.
Ich klatschte zweimal in die Hände und eine junge Dienerin kam ins Zimmer, verbeugte sich und fragte, was sie für mich tun könne. Ich grinste gemein. Sie konnte so einiges für mich tun. Ich bot ihr einen Stuhl an und sie setzte sich.
„Nun, erzählt mir etwas von der hübschen Frau, die mir gegenüber sitzt", forderte ich sie auf. Sie wurde leicht rot und erzählte mir über ihren Namen und ihre Herkunft. Ich flirtete weiter, was das Zeug hielt, bis sich jemand hinter mir räusperte.
„Ihr könnt gehen", wies sie die Dienerin an und stellte sich herausfordernd vor mich.
„Ja?", fragte ich unschuldig.
„Was sollte das werden?"
„Ich weiß nicht, was du meinst!"
„Das weißt du ganz genau!! Ich will wissen, warum du das getan hast?"
„Was getan? Du sagtest ich solle mir die Zeit vertreiben! Da dachte ich, ich könne mir ein bisschen Gesellschaft holen! Und so junge und hübsche Mädchen muss man doch aushorchen, oder?", fragte ich amüsiert. Sie zog eine Schnute, wand sich ab und stürmte wieder Richtung Schlafzimmer. Doch bevor sie dort ankam, hatte ich sie schon gepackt und zu mir umgedreht.
„Es war doch nur Spaß", hauchte ich ihr ins Ohr.
„Wieso sollte ich dir glauben? Ich muss nur kurz weg sein und schon ist ein anderes Mädchen da!"
„Mia!"
„Legolas!!!"
„Nun zick doch nicht so rum! Es war doch nur ein Spaß, um dich eifersüchtig zu machen!"
„Und wieso wolltest du mich eifersüchtig machen?"
„Weil du mich rausgeschmissen hast?!"
„Komischer Elb!"
„Ich bin nicht komisch!"
„Aber ziemlich schnell eingeschnappt!"
„Du doch auch!"
„Stimmt"
„Siehst du"
„Frieden?"
„Frieden!"
Das war ein komisches Gespräch gewesen. Ich lachte und nahm sie in die Arme.
„Bist du jetzt fertig?", fragte ich.
Sie wand sich aus meiner Umarmung und präsentierte sich stolz, sie drehte sich um die eigene Achse und blieb dann stehen.
„Was sagst du?", fragte sie neugierig.
„Das Oberteil ist ziemlich knapp", antwortete ich ihr. Es war so, es ging ihr grade bis zum Bauchnabel und da die Hose ziemlich tief saß, wurde ein Stück ihres Bauches sichtbar.
„Das soll ja auch so sein!", gab sie genervt zurück.
„Ich weiß nicht. Ich meine, das sind deine Freunde!!! Du musst dich nicht so schick machen!!! Oder ist das bei euch so Sitte?"
„Nein. Aber ich will, ach ich weiß nicht, was ich will!!! Es ist halt so. Ich habe sie jetzt schon so lange nicht mehr gesehen!!!!"
„Du hast sie erst vor ein paar Tagen gesehen!"
„Aber bei uns hat das eine andere Bedeutung!!!! Wir halten zusammen, wir waren immer zusammen, von ihnen getrennt zu sein ist für mich schrecklich!!!!!", sagte sie leise.
„Natürlich ich verstehe", erklärte ich mitfühlend, „aber ich finde immer noch, dass das Oberteil zu knapp ist!"
Sie grinste und zog mich an sich. Wenn sie Lyro auch so küsste, war er ein Glückspilz.
„Und jetzt werde ich mich noch mal meinem Tagebuch widmen", verkündete ich und Mia machte sich noch mal auf den Weg ins Bad.
*~*-------*~* (Anm. d. Aut.: Sorry, wenn ich euch mit meiner Charakter-Springerei nerve, aber ich will es nicht nur aus Mia´s Sicht erzählen, auch die anderen Charakteren sollen ein Stück Kuchen abbekommen! Verzeiht es mir! *euch knuddel*)
(Mia)
Ich war schon wieder eine geraume Zeit aus dem Bad raus und durfte mir jetzt in aller Ruhe Legolas Tagebuch gönnen. Er hatte es mir höchstpersönlich erlaubt. Was der Elb so alles in sein Tagebuch schrieb. Ich blätterte die Seite um und starrte auf das Buch. WAS UM HIMMELS WILLEN HATTE ER SICH DABEI GEDACHT???? Auf dieser Seite war doch tatsächlich eine Skizzenzeichnung von mir und Legolas, nackt, und gerade „beschäftigt". Er stand hinter meinem Sesseln angelehnt und kicherte. Ganz langsam drehte ich mich zu ihm um.
„Geht es dir noch gut?", fragte ich mit einem ungläubigen Unterton in der Stimme.
„Wieso sollte es nicht so sein?", fragte er unschuldig dreinblickend zurück. Ich hielt ihm das Buch unter die Nase und sagte dann in scharfem Ton:
„WAS SOLL DAS?"
„Das sind du und ich heute Abend", antwortete er simpel.
„Heute Abend? HEUTE ABEND? Hast du schon mal drangedacht, was passiert wenn jemand anderes dieses Buch liest?"
„Wer sollte das Buch denn lesen?"
„Ach vergiss es", sagte ich und legte es weg.
„Kann es sein, dass es dir peinlich ist?", fragte er.
„Wieso sollte es?"
„Weil dein Kopf die Farbe einer Tomate hat."
„Achja?", ich wurde immer unsicherer. Er hockte sich vor meinen Sessel und sah mich fragend an.
„Was ist los mit dir Mia?"
„Ich, ich…", ich brach ab. So würde das nie was werden.
„Mia", bat er eindringlich, „du kannst mir alles sagen, das weißt du!"
„Ich…ich, weiß nicht so recht. Es… es ist so ungewohnt", stotterte ich.
„Was ist ungewohnt?" Argh, ich verfluchte ihn innerlich. Wieso las er nicht in diesem Moment meine Gedanken?! Wieso musste er mich mit dieser Erklärung so quälen?! Ich schaute weg, weil ich noch mehr Farbe ins Gesicht bekam. Nun umfasste er meinen Kopf mit seinen Händen und drehte ihn zu sich um, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. Er studierte meine Augen einen langen Moment eindringlich, bevor er lieb lächelte und mich sanft küsste.
„Du brauchst dich nicht zu schämen! Ich bin bei dir. Und wenn offene Zuneigung noch zu früh für dich ist, dann lass ich dir Zeit. Ich liebe dich doch."
Ich nickte und wollte meinen Kopf wieder wegdrehen, doch er hielt mich immer noch fest.
„Hast du verstanden?", fragte er noch mal eindringlich. Ich nickte, doch er gab sich damit nicht zufrieden, also antwortete ich:
„Ich habe verstanden. Aber es ist so schwer", dann erstarb meine Stimme. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, ich WOLLTE ihm nicht in die Augen sehen. Ich wollte nicht die Zuneigung und die Liebe sehen, die mich immer so schwach machten. Sie machten mich hilflos, weil ich immer nur an ihn dachte; die ganze Zeit über dachte ich an ihn. An seine aquamarinblauen Augen, an seine spitzen, süßen Ohren, an die sinnlichen Lippen. Doch er hielt mich fest und ließ mich nicht aus seinem Griff. Ich schloss die Augen, ich wollte es nicht sehen.
„Mia, bitte schau mich an", seine Stimme war nur ein Hauchen.
„Ich will nicht", schluchzte ich und eine Träne löste sich aus meinen Wimpern und rann meine Wange hinab um dann klirrend abzuspringen. Ich hielt die Augen geschlossen, ICH WOLLTE ES NICHT. Warum war ich nur zu so einer Heulsuse geworden? Wann und wo? Er war der Grund jeder meiner Tränen, erkannte ich. Er allein war der Grund. Wäre er nicht in mein Leben getreten, so hätte ich nicht so viele Tränen vergossen. Doch andererseits, er hatte mir so viel Liebe geschenkt und die Wärme seines Körpers konnte sich so angenehm an meinem eigenen Körper anfühlen. Aber es machte mich schwach, ER machte mich schwach. Ich war unkonzentriert, passte nicht auf und jede Sekunde verlangte mein Herz danach ihn zu sehen, sein Lächeln zu sehen, seinen Körper zu fühlen, in seinen Armen zu liegen und in seinen Augen zu versinken. Es war komisch, das gab ich zu. Es war ein völlig neues Gefühl. Sicher, Lyro hatte ich auch geliebt und ein Teil meines Herzens liebte ihn immer noch, doch bei Legolas war es anders. Alles in mir sehnte sich nach ihm. Bei Lyro war ich sehr wohl noch Herr über meine Gefühle gewesen, ich konnte es kontrollieren. Doch bei Legolas hatte ich dieses Gefühl der Kontrolle verloren.
Ich wusste nicht, ob ich mich in der Öffentlichkeit nicht doch zu irgendeiner leidenschaftlichen Geste hinreißen lassen würde. Ich verlor meinen guten Verstand in seiner Nähe. Alles Logische schaltete sich aus. Ich fühlte nur. Aber es war schlecht durch Gefühle geleitet zu werden, das hatte ich gelernt.
„MIA!!!", rüttelte er mich aus meinen Gedanken. „Alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Ich nickte. ‚NEIN', schrie mein Herz, ‚NICHTS IST IN ORDNUNG, SOLANGE DU BEI MIR BIST'. Ich lächelte ihn schwach an und stoppte meine inneren Krieg erstmal.
„Wir sollten gehen", sagte ich und erhob mich. Er sah mich zweifelnd an, doch ich nickte ihm fest zu. Ich würde mir nichts anmerken lassen, das musste ich alleine schaffen.
*~*-------*~* (Legolas)
Sie hatte Angst, große Angst. Ich wusste nicht genau wovor; als sie mich angesehen hatte, dachte ich für einen kurzen Moment, sie hätte Angst vor mir. Aber dann erkannte ich es. Sie hatte keine Angst vor mir, sondern vor ihren Gefühlen für mich. Ich schmunzelte innerlich, sie war so schüchtern. Die große Kriegerprinzessin hatte Angst, weil sie etwas für mich empfand. Ich musste mich beherrschen nicht laut loszulachen. Aber sie war so süß, wie sie vor mir saß, so klein und zierlich, nichts war mehr von ihrer Widerspenstigkeit oder ihrem Mut zu spüren. Sie war ein kleines, schüchternes Mädchen, dass nicht so recht wusste, was sie tun sollte.
Aber ich ließ mir nichts anmerken und ging neben ihr die Treppe herunter, als ob wir zwei Bekannte wären. Statt dessen wollte ich sie am liebsten gegen die Wand schmeißen und sie nehmen, egal wie viele dabei zusahen. Aber ich unterließ es. Sie war nicht bereit dafür, sich mir hemmungslos zu geben (*grins* @ Kat). Sie war nicht so süchtig nach mir, wie ich nach ihr. Ich schob es auf ihre Unsicherheit und die Sache mit Lyro, doch tief in mir wusste ich, dass es etwas anderes war. Aber ich verdrängte diese Tatsache. Wir betraten den Thronsaal und alle Blicke wandten sich unverzüglich uns zu. Mia biss sich auf die Unterlippe, man konnte sehen wie unwohl sie sich fühlte. Ich hätte sie am liebsten in den Arm genommen und ihr gesagt, dass alles OK wäre, aber das konnte ich nicht. Das WOLLTE sie nicht. Wir setzten uns auf freie Stühle und schwiegen. Es war eine bedrückende Stille, jeder erwartete, dass wir etwas sagten, doch wir blieben stumm. Irgendwann wurde es meinem Vater zu bunt und fragte mich in Quenya, weil er wusste, dass die anderen es dann nicht verstanden: „Und?"
„Was und?", gab ich entnervt zurück.
„Du stellst dich mal wieder dümmer als du bist, Sohn. Was ist jetzt zwischen euch? Liebt ihr euch?"
Ich seufzte resignierend auf, es wäre auch zu schön gewesen, wenn er nicht gefragt hätte.
„Was soll ich dir sagen?!"
„WAS DU MIR SAGEN SOLLST?! Rede nicht um den heißen Brei herum, sag es deinem armen geplagten Vater einfach"
„Alles ist so, wie du es dir gewünscht hast! Wir lieben uns und werden heiraten! Reicht das?!" antwortete ich ihm. Er schien meinen genervten Ton zu überhören und lehnte sich zufrieden zurück. Wieder seufzte ich. Ich schaute nach rechts, ich schaute nach links und alle sahen mich gespannt an. Nur Mia sah mich an und wusste nicht ganz, ob sie in ihren Blick etwas Fragendes oder Verzweifelndes legen sollte. Ich lächelte beruhigend und wandte dann wieder meine Aufmerksamkeit der großen Tür zu.
Der Bote kam herein und kündigte an:
„Prinz Callisto a Galó, Hauptmann Lyro o Losro, Jummi, Quanx, Pithienne, Glino, Siderilwen, Zûhj, Àlen, Ocylon, Tenkon, Illis und Freska a Galó erwünschen Audienz bei König Artes a Galó und König Thranduil, Hoheiten!"
„Sie mögen eintreten", antwortete Vater und der Bote entfernte sich in Untertänigkeit.
„Hauptmann?", flüsterte ich zu Mia, die sich neben mich gesetzt hatte.
„Das riecht nach Ärger", flüsterte sie zurück. Und schon ging die große, mit Eichenblättern verzierte, zweiflüglige Tür auf und die Angekündigten traten herein, allen voran Callisto und Lyro. Ich zuckte innerlich zusammen, nicht nur das alle Verletzungen an Gesicht und Hals hatten, nein; der Ausdruck, den sie auf den Gesichtern trugen war zum Gruseln. Sie blickten starr geradeaus und gingen im Schnellschritt auf ihren König zu. Sie verbeugten sich und sagten im Einklang „Mein König". Auch weiterhin sahen alle geradeaus, als Callisto zu sprechen begann:
„Vater, König Thranduil, es gab einen weiteren Überfall an den Grenzen und ich denke es wäre ratsam, dass wir Soldaten von uns holen, Vater, um die Grenzen zu verteidigen. Ich habe nichts gegen Elben, ich schätze ihre Kampfkunst, aber im Kampf gegen Skunks sind sie unbrauchbar", fügte er noch dazu, als er schon die ersten schmollenden Gesichter der Wachen an den Türen sehen konnte.
„Das sollten du, Legolas und Mia entscheiden! Ihr seid die künftigen Herrscher von Fanal und Düsterwald. Trotzdem bin ich als „Altkönig" gerne bereit Soldaten schicken zu lassen!"
„Wenn du erlaubst Vater, werde ich den Trupp abholen und sofort an die Grenzen führen. Was meinst du dazu Mia?", wandte er sich an sie.
„Ich denke, dass sollten wir später besprechen! Wascht euch erstmal und lasst eure Wunden versorgen! Husch", lächelte sie.
„Das ist eine wahrlich gute Idee", bestätigte Freska und alle anderen nickten, außer Lyro, der immer noch geradeaus starrte und im Fenster den nahenden Sonnenuntergang beobachtete.
„Lyro?", fragte Callisto. Jetzt schien Lyro wieder zu sich zu kommen.
„Wie bitte?"
„Mia schlägt vor, dass wir uns erst waschen und unsere Wunden versorgen lassen, dann werden wir reden"
„Wenn sie das vorschlägt", und ein kleines bisschen Sarkasmus war aus Lyro´s Stimme zu hören.
Sie verabschiedeten sich mit einem einheitlichem „Entschuldigen die Hoheiten" und gingen auseinander, um in ihre Zimmer zu kommen.
*~*--------*~*
(Callisto, schon fast in Vergessenheit geraten ;-)!)
Oh, das würde Ärger geben, denn nicht Lyro und auch nicht Mia würden mit ihren Sturköpfen nachgeben. Lyro und ich hatten nicht mehr viel gesprochen nach dem Vorfall im Wald. Ich konnte es ja einerseits verstehen, Lyro liebte meine kleine Schwester, aber er war so stursinnig. Manchmal ging er wirklich mit dem Kopf durch die Wand.
Er war den ganzen morgen schon schrecklich unlaunig gewesen. Diese Mischung aus Wut, Sarkasmus und geistiger Abwesenheit war einfach grausam. Er war nicht richtig im Leben und nicht richtig weg. Seit Mia von uns gegangen war, lebte er wie ein Geist. Er schob jede Nacht Wache, schlief kaum und nahm auch nicht an dem lustigen Geschichten erzählen am Lagerfeuer teil. Er wich den Fragen nach dem „Warum?" geschickt aus. Er war einfach nicht er selbst, seit Mia weg war. Und nun war er wieder bei ihr und er schaltete auf stur. Ich stöhnte innerlich auf, ich hatte wirklich andere Probleme als die zwei. Ich wollte schnell nach Hause zurück reiten, aber ich konnte die beiden doch wohl schlecht im Chaos lassen. Sie waren sich so nah und gleichzeitig so fern. Wieso musste dieses dumme Schicksal immer so kompliziert sein? Wieso konnte nicht alles so werden wie früher? Auch egal, jetzt war es nicht mehr zu ändern. Ich saß immer noch in der Wanne mit heißem Wasser, als es an der Tür klopfte. Wenn es wieder eines dieser Dienermädchen ist, werd' ich wahnsinnig. Dauernd laufen hier Mädchen rum und fragen, ob sie etwas helfe können. Wie bequem sind die hohen Herrschaften hier eigentlich?!
„Herein", rief ich genervt.
„Callisto, ich bin's Mia", dann öffnete sie die Tür und trat ein. Ich hörte ihre tapsenden Schritte zu mir ins Bad und öffnete die Augen wieder, die ich in völliger Entspannung geschlossen hatte.
„Was gibt's Schwesterherz?"
„Ich freue mich, dass du wieder da bist", antwortete sie ausweichend. Gott, ging das bei ihr auch schon so los?!
„Mia, der Brei wird kalt!", antwortete ich grinsend. „Wie bitte?", sie sah mich verwirrt an.
„Vergiss es, nun erzähl, was los ist!"
„Nun ich wollte dich fragen, wie sich Lyro im Moment benimmt."
„Wie sollte er sich denn benehmen?!", fragte ich unwissend. Bitte, nicht schon wieder das Thema. Bin ich hier Beziehungsberater?!
„Du weißt schon, nachdem er weiß, dass ich und Legolas…, du weißt schon"
„Du meinst, nachdem er weiß, dass du ihn betrogen hast und es mit Legolas getrieben hast, dass du nun zu diesem Möchtegern-Prinz gezogen bist und dass du ihn nur noch als Freund willst?!", sie nickte bestätigend. „Ach, weißt du, er hat ein paar düsterwäldische Bäume zu Gulasch gemacht, sich geschworen Legolas umzubringen und mich angekeift; er ist nur noch ein Schatten seiner selbst, seitdem du weg bist und hat eine schreckliche Laune, aber ansonsten... Ich würde seinen momentanen Gemütszustand als ungenießbar bezeichnen."
Sie ließ sich auf den Boden plumpsen und machte ein trauriges Gesicht. Ich gebs auf, nun, dann war's das jetzt mit dem gemütlichen Bad und jetzt ist „kleiner-schwester-in-schwieriger-situation-helfen" angesagt. Gnade mir Gott, womit hab ich das verdient?! Ich stand auf, tropfend nass in der Badewanne, griff nach dem nächsten Handtuch, schlang es mir um die Hüften und stieg aus der Wanne. Nahm mir die weinerliche Mia auf die Arme, trug sie ins Wohnzimmer, setzte sie auf einem Sessel ab und ging zurück ins Schlafzimmer, nahm ein frisches Hemd aus dem Schrank, ließ es offen, nahm mir eine Hose und zog sie an. Ich ging zurück ins Wohnzimmer, hob Mia wieder hoch, setzte mich und platzierte sie auf meinem Schoss. Aber was mich am meisten wunderte: Sie wehrte sich nicht, sagte nichts, murrte nicht. Oh oh, ich hätte sie doch nicht alleine lassen sollen. Das schlechte Gewissen nagte weiter an mir, als sie sich einfach an mich schmiegte und leise weinte.
Bitte, bitte, bitte, keine weinenden kleinen Geschwister, das ist der Horror jedes großen Bruders! Also, was ist zu tun, wenn eine kleine, heulende Schwester auf deinem schoss sitzt? Plan 1: Beruhigen. Daneben, sie weinte einfach weiter. Plan 2: Ablenken. Wer jetzt glaubt, dass Mia auf den „guck-mal-hier-ist- dein-lieblingsspielzeug"-trick reinfällt, irrt. Sie weinte unberührt weiter. Plan 3: Lügen was das Zeug hält!
„Mia, Lyro ist bestimmt nicht so sauer! Er liebt dich doch!"
„Wirklich?", fragte sie mit verquollenen Augen.
„Natürlich, mein Schatz" erwiderte ich und drückte sie an mich. Und wieder einmal war ich glücklich, dass Lyro mir das Lügen ohne mit der Wimper zu zucken beigebracht hatte. Ich hasste es Mia anzulügen, aber im heulenden Zustand war sie zu gar nichts zu gebrauchen.
Es brauchte lange und viele Lügen, damit sie wieder einigermaßen im normalen Zustand war. Ich schwor mir mit Lyro zu reden, bevor die beiden hier redeten. Sollten wir nicht schon unten sein? Ja, ich musste schnell machen.
„Mia?"
„Hm", ein *schnief*.
„Kannst du hier warten?"
„Wo willst du denn hin?", fragte sie nun interessiert.
„Ich möchte noch mal mit Lyro reden", antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Dann komme ich mit dir!"
„NEIN", schrie ich, erinnerte mich dann aber wieder und sagte sanfter, „Nein, Mia, ich muss erst mit ihm sprechen"
„Na gut", antwortete sie leicht befremdet.
„Gut", ich hob sie hoch und setzte sie wieder, dann gab ich ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann.
(Anm. d. Aut.: bitte stellt euch das jetzt mal bildlich vor. Callisto nackt in der Badewanne, dann steht er auf, sixpack Body, schlingt sich ein Handtuch um die Hüften und geht dann so rum. *schmacht* haltet mich bitte net für verrückt!!!! *duck*) *~*-------*~* (Mia)
Ich wusste, dass es gelogen war, aber es half. Nur der Gedanke daran, dass Lyro vielleicht nicht sauer wäre, löste bei mir ein Gefühl der Erleichterung aus. Ich dankte Callisto in Gedanken und grinste, hatte er mich wirklich so für doof gehalten?! Ich wartete, wartete und wartete und Callisto kam nicht zurück. Dann nach einer Viertelstunde, kam er endlich.
„Hey du! Hast du Lyro nicht gefunden oder wie?", scherzte ich.
„Ich hab ihn gefunden, die Besprechung hat nur etwas länger gedauert! Kommst du? Die ‚hohen Herrschaften' warten sicher schon", antwortete er grinsend.
„Ich bin an Eurer Seite, mein Herr", grinste ich zurück.
„Meine Dame!", und reichte mir seinen Arm zum Einhaken.
So gingen wir scherzend runter.
‚Wäre ich doch nie herunter gekommen', schallte es durch meinen Kopf. Jetzt saßen wir hier seit einer geschlagenen Stunde und die ‚Krieger' erzählten uns, was vorgefallen war, nach meiner Abreise. Sie wurden noch einmal überfallen, konnten aber gegen die weiteren Skunks angekommen. Thranduil verlangte immer wieder Einzelheiten um vielleicht seine Krieger schulen lassen zu können. Ich stöhnte auf, laut, das war mir jetzt mal egal. Alle wandten sich mir zu, ich holte tief Luft und erklärte mit aller Selbstbeherrschung:
„Wir diskutieren das jetzt seit einer Stunde, denkt Ihr nicht es wäre mal gut zu handeln, statt zu diskutieren?!"
„Halt dich zurück", zischte Vater, doch von meiner Clique bekam ich nur zustimmendes Nicken.
„Wir sollten wirklich etwas tun, es wird Zeit", warf Callisto ein.
„Entschuldigt meine Kinder, Thranduil, sie sind so voller Energie und wollen alles immer gleich klären", wandte sich Vater an Thranduil. Ich bräuchte nur eine Hand ausstrecken und dann hätte mein Vater sie im Gesicht. Ich war sauer, extrem sauer. Ich war hin- und hergerissen, meinem Vater eine zu knallen oder meine Wut an einer Wand auszulassen. Ich entschied mich für letzteres, stand auf und sagte mit einem charmantem Lächeln „Ihr entschuldigt" und ging zielstrebig aus dem Raum. Ich schloss die Tür wieder leise hinter mir, stellte mich vor das nächste Fenster, man hörte ein ‚Rumps' und ich spürte warmes, hinabfliesendes Blut an meiner Hand. Sofort ging die Tür auf und alle sahen mich fassungslos an. Ich drehte mich wieder zu der Scheibe, die nun in tausend Teilen zu meinen Füßen lag und sah mir dann meine Hand an. Ein großer Glassplitter steckte in meinem Handballen. Und bevor ich darüber nachdenken konnte, ob ich vielleicht den Splitter tiefer in die Wunde drücken sollte, stand schon Lord Elrond neben mir, rief ein paar Dienern zu, sie sollen Wasser und Verbandszeug holen, nahm meine Hand und verhinderte damit noch so einen Zwischenfall. Legolas kam auf mich zugestürzt.
„Was machst du nur für Sachen Mia?!", fragte er total besorgt.
„Ich musste mich abreagieren!", gab ich zurück, als wäre es das natürlichste der Welt. Er sah mich nur verständnislos an und schon wurde ich von Elrond mitgezogen, um mich verarzten zu lassen.
Er brachte mich in einen Raum, wo er meinen Kratzer säuberte und verband. Er versuchte vergeblich ein Gespräch mit mir aufzubauen, um zu erfahren warum ich mich selbst verletzt hatte, doch ich blieb stur. Sollte dieser alte Zausel doch selbst draufkommen.
Nachdem der alte Sack endlich fertig war, ging ich hinaus, mit einem gemurmelten „Danke" und rannte auf „mein" Zimmer. Dort schmiss ich mich aufs Bett und versuchte mich zu beruhigen.
Ich war wirklich nicht besonders nett zu Elrond und den anderen gewesen. ‚Wen kratz's?! Es ist dein Leben und nicht das der anderen', sagte der Teufel in meinem Kopf. Der Engel widersprach und schimpfte: ‚Du, Teufel, hör auf! Mia ist ein liebes Mädchen! Sie liebt Legolas und würde nie, NIE so gemein zu Leuten sein! Mia, geh herunter und endschuldige dich'. Ich schrie, das war ja kaum auszuhalten. Sofort kamen Wachen in das Zimmer hereingestürmt, doch ich schrie einfach weiter, niemand von den Wachen wagte es mich anzufassen. Sie riefen ihren Prinzen, wie sollte es auch anders sein und Legolas wollte natürlich sofort kommen, doch Callisto hielt ihn vor der Tür zurück. Er sagte etwas von „lass es lieber" und sie zogen wieder ab. Ich hatte keine Stimme mehr zu schreien, sondern lag nur stumm auf dem Bett und starrte an die Decke.
Nach einer endlosen Zeit kam Lyro in das Zimmer. Ich war überrascht, hatte aber nicht die Kraft es zu zeigen. Darum seufzte ich nur, als er sich zu mir aufs Bett setzte und anfing meine Haare auf dem Laken auszubreiten und zu streicheln. Ich schloss genießerisch die Augen, wie hatte ich doch seine Berührungen vermisst, wie hatte ich ihn vermisst, wenn er seine Fassade abnahm, auch nur für wenige Stunden, die er bei mir war.
„Hast du an mich gedacht, während du mit ihm ‚zusammen' warst?", fragte er ruhig, doch ich wusste, dass er das nicht war. Es ärgerte ihn und meine Antwort würde ihn noch mehr verärgern.
„Ja, das habe ich." Er nickte. Das war nicht die Reaktion, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ich wartete darauf, dass er austicken würde und mir eine scheuern würde, doch nichts passierte. Nach fünf Minuten, in denen ich immer noch wartete, lachte er plötzlich los. Er schien schon Bauchkrämpfe vor Lachen zu bekommen, doch er beruhigte sich wieder und sah mich mit einem amüsierten Blick an. Ich richtete mich auf und drehte mich zu ihm um.
„Was?", fragte ich verwirrt. Er lachte nochmal.
„Auf was hast du gerade gewartet?", fragte er sichtlich amüsiert. Ich senkte den Blick und errötete. Er grinste noch mehr und fragte geschockt: „Du hast doch nicht etwas wirklich geglaubt, dass ich dich schlagen würde oder doch?!". Er grinste noch breiter, als ich eine noch dunklere Gesichtsfarbe bekam.
„Ah, nun komm schon her, Mäuschen!" Ich rückte ein Stück näher, doch es schien ihm nicht nah genug zu sein. Eine Hand legte er unter meine Achsel und die andere umfasste meine Hüfte, so hob er mich auf seinen Schoss. Ich lehnte mich vorsichtig an ihn; wer weiß, wann er noch ausrasten könnte. Als er dann auch noch anfing meinen Rücken auf und ab zu streicheln und mit seiner Hand unter mein „knappes" Oberteil ging, schloss ich genüsslich die Augen und schnurrte leise.
„Mia?"
„Hm?"
„Hast du Angst vor mir?", fragte er mich ernst. Ich öffnete die Augen und sah ihn lange an. In seinen Augen sah ich so viel Fürsorge, Liebe und ein kleines Stück Angst schwenkte in seinem Blick mit. Nach endlosen Minuten schüttelte ich den Kopf und er atmete erleichtert auf, schlang die Arme um mich und streichelte mich wieder. Wieder und wieder fuhr er über meine Wirbelsäule und es jagte Wärme durch meinen Körper, obwohl seine Hand ganz kalt war. Ich wollte ihn wärmen, nur in seinen Armen liegen und vergessen, dass das Leben so kompliziert war. Wie gerne hätte ich Legolas aus meinen Gedanken verbannt, doch es ging nicht. Ich fühlte mich, als würde ich Legolas hintergehen, doch was sollte ich machen?! Mein Herz schrie nach Lyro, ich solle bei ihm sein und für ihn da sein; doch gleichzeitig wünschte ich mir auch Legolas her, der mir genauso viel Liebe schenkte. Er merkte, wohin meine Gedanken gingen und sagte:
„Dein kleiner Elb sitzt unten mit einem gebrochenen Nasenbein und einem blauen Auge", als ich ihn fragend ansah, setzte er hinzu, „ ich musste mich abreagieren" und grinste schelmisch. Auch ich grinste und küsste ihn. Seine Lippen waren so zart und kühl; dieser Kuss war so unschuldig. Doch er wollte mich nicht bedrängen, das wusste ich; er wusste, dass ich Legolas liebte. Wusste er denn nicht, dass ich auch ihn liebte?! Ich versuchte es ihm mit verzweifelten Küssen zu zeigen, doch er blockte jedes Mal ab. Dann löste er sich ganz von mir und sagte laut:
„Es würde mich interessieren, wessen Namen du stöhnst, wenn die Lust dich überrollt!"
„Das sollten wir ausprobieren, findest du nicht?!", grinste ich ihn an und er grinste zurück.
Es ist geschafft. Eigentlich sollte dieses Kapitel 10 Seiten lang werden, nunja, jetzt sind es 17 Wordseiten. Ich schenke mir den kommenden Teil, und erklärs im nächsten Chap ein bissel. So, ich wünsche mir jetzt ganz doll Feedback. Büddddddddddddddddddddde! Ich glaub dafür hab ich auch was geleistet oder?! Alle dies noch nicht mitgekriegt haben, wenn ihr mir mailt und Kritik oder Ideen für die Fortsetzung mitbringt, dann bin ich gerne bereit jemanden ein Kapitel zu widmen. Ansonsten sag ich nur noch, viel Spaß beim Weiterlesen! Und noch was: Ein ganz besonderer Dank geht bei diesem Kapitel an Josha, die es Beta gelesen hat. DANKE, RETTERIN MEINES LEBENS!!!!!!!!!!!!!! *knuddel* Murmel
P.S.: ICH HAB ENDLICH FERIEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Disclaimer: irgendwie bin ich müde, dass dauernd zu wiederholen, aber ok: Alle Personen die euch bekannt vorkommen gehören Tolkien, alle mit den irrwitzigen Namen mir, ich verdiene kein Geld hiermit und wers net lesen will, braucht das net zu tun. (6 chapter remaining) ---------------------------------------------------------------------------- ------------- (Mia)
Ich summte leise vor mich hin, als ich vor dem Kleiderschrank stand und mir etwas für Lyro´s Ankunft heraussuchte. Legolas beobachtete mich vom Bett aus. Er schien mein Problem mit der Kleiderwahl nicht ganz zu verstehen, sagte jedoch nichts. Doch selbst ein Anfänger könnte sehen, dass es ihm missfiel, wie ich mich für Lyro schick machte. Ich hatte schon eine auf den Hüften locker sitzende Hose an und war nun mit der Auswahl eines Oberteils beschäftigt. So ging das jetzt schon seit einer knappen Stunde, schmunzelte ich. Als ich das eben betrachtete Oberteil wieder in den Schrank hängte, stöhnte Legolas auf und vergrub sein Gesicht genervt in den Kissen.
Lächelnd bewegte ich mich aufs Bett zu.
„Hast du was gesagt?", fragte ich herausfordernd.
„Nein, Liebling, ich verstehe bloß nicht, warum du so ein Theater machst", gab er ehrlich zurück. Ich drehte ihn um und sah ihm in das gestresste Gesicht. Ich lachte laut auf, als ich ihm in die Augen sah. Er sah um einige Jahre gealtert aus.
„Nun, so ist das mit Mädchen, Legolas, daran musst du dich gewöhnen! Oder willst du, dass ich so runtergehe?", fragte ich und präsentierte meinen nackten Oberkörper.
„Nein, aber du könntest so ins Bett kommen", grinste er.
„Also wirklich! Du denkst auch nur an…, argh! Was soll ich mit dir nur anstellen?"
„Was du mit mir anstellen sollst? Komm doch zu mir runter und ich zeige dir, was du tun sollst", lachte er.
Ich schnappte mir ein Kissen und versuchte ihn damit zu schlagen, doch er war schneller und schnappte sich meine Hände. Schon wieder in so einer wehrlosen Situation, wie schaffst du das nur immer, Mia? Er zog mich zu sich herunter und küsste mich leidenschaftlich.
„Du kannst es nicht lassen oder?", fragte ich beim Luft holen.
„Ich will es nicht lassen", erwiderte er.
„Und wenn ich dir sage, dass ich gar keine Lust habe?"
„Dann wäre ich ein sehr enttäuschter, beleidigter Elb", schmollte er.
„Dann schmoll schön weiter, denn ich habe nicht vor mich jetzt von dir ins Bett zerren zu lassen", damit befreite ich mich aus seinem Griff und begann lachend wieder mit der Kleiderauswahl.
Er schmollte noch eine ganze Zeit, aber auch ein Elbenprinz merkt irgendwann, dass diese Masche bei mir nicht zieht. Ich zog mich gerade wieder um, als er mir ein bisschen half und mir das Oberteil wieder vom Körper streifte. Ich drehte mich nicht um, konnte ich doch seine hungrigen Blicke spüren. Ich tat so, als hätte ich es nicht bemerkt und suchte weiter nach einem passenden Oberteil.
Ich lächelte, als ich mir sein Gesicht vorstellte. Langsam drehte ich mich um und sah genau wie ich es mir vorgestellt hatte in sein beleidigtes Gesicht. Ich atmete tief durch und erklärte ihm:
„Jetzt nicht, ja? Ich bin nicht fertig mit umziehen und ich sehe noch ziemlich schrecklich aus und die Ankunft meiner Freunde und meines Bruders wird in knapp 1 ½ Stunden erwartet. Können wir das auf heute Abend verschieben?"
„Du bist ja auch gemein. Du läufst hier in diesem Aufzug immer wieder vor meinen Augen rum und erwartest dann wohl auch noch, dass ich dabei seelenruhig bleibe", gab er trotzig zurück. Beleidigte Elbenmänner waren einfach so süß. Ich küsste ihn kurz, aber bestimmt und schob ihn dann aus dem Zimmer raus.
„Du musst nicht zugucken, geh raus und schreib in dein Tagebuch oder mach sonst was, bis ich fertig bin!"
Schmollend drehte er sich um und ich schloss die Tür.
*~*-------*~* (Legolas) Sie hatte mich doch tatsächlich rausgeschmissen, aus meinem eigenen Zimmer. Ok, es war jetzt zwar unser Zimmer, aber ich fand es doch schon ganz schön dreist. Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, darum schmiedete ich einen gemeinen Plan. Ob sie wohl eifersüchtig war? Ich wollte es herausfinden.
Ich klatschte zweimal in die Hände und eine junge Dienerin kam ins Zimmer, verbeugte sich und fragte, was sie für mich tun könne. Ich grinste gemein. Sie konnte so einiges für mich tun. Ich bot ihr einen Stuhl an und sie setzte sich.
„Nun, erzählt mir etwas von der hübschen Frau, die mir gegenüber sitzt", forderte ich sie auf. Sie wurde leicht rot und erzählte mir über ihren Namen und ihre Herkunft. Ich flirtete weiter, was das Zeug hielt, bis sich jemand hinter mir räusperte.
„Ihr könnt gehen", wies sie die Dienerin an und stellte sich herausfordernd vor mich.
„Ja?", fragte ich unschuldig.
„Was sollte das werden?"
„Ich weiß nicht, was du meinst!"
„Das weißt du ganz genau!! Ich will wissen, warum du das getan hast?"
„Was getan? Du sagtest ich solle mir die Zeit vertreiben! Da dachte ich, ich könne mir ein bisschen Gesellschaft holen! Und so junge und hübsche Mädchen muss man doch aushorchen, oder?", fragte ich amüsiert. Sie zog eine Schnute, wand sich ab und stürmte wieder Richtung Schlafzimmer. Doch bevor sie dort ankam, hatte ich sie schon gepackt und zu mir umgedreht.
„Es war doch nur Spaß", hauchte ich ihr ins Ohr.
„Wieso sollte ich dir glauben? Ich muss nur kurz weg sein und schon ist ein anderes Mädchen da!"
„Mia!"
„Legolas!!!"
„Nun zick doch nicht so rum! Es war doch nur ein Spaß, um dich eifersüchtig zu machen!"
„Und wieso wolltest du mich eifersüchtig machen?"
„Weil du mich rausgeschmissen hast?!"
„Komischer Elb!"
„Ich bin nicht komisch!"
„Aber ziemlich schnell eingeschnappt!"
„Du doch auch!"
„Stimmt"
„Siehst du"
„Frieden?"
„Frieden!"
Das war ein komisches Gespräch gewesen. Ich lachte und nahm sie in die Arme.
„Bist du jetzt fertig?", fragte ich.
Sie wand sich aus meiner Umarmung und präsentierte sich stolz, sie drehte sich um die eigene Achse und blieb dann stehen.
„Was sagst du?", fragte sie neugierig.
„Das Oberteil ist ziemlich knapp", antwortete ich ihr. Es war so, es ging ihr grade bis zum Bauchnabel und da die Hose ziemlich tief saß, wurde ein Stück ihres Bauches sichtbar.
„Das soll ja auch so sein!", gab sie genervt zurück.
„Ich weiß nicht. Ich meine, das sind deine Freunde!!! Du musst dich nicht so schick machen!!! Oder ist das bei euch so Sitte?"
„Nein. Aber ich will, ach ich weiß nicht, was ich will!!! Es ist halt so. Ich habe sie jetzt schon so lange nicht mehr gesehen!!!!"
„Du hast sie erst vor ein paar Tagen gesehen!"
„Aber bei uns hat das eine andere Bedeutung!!!! Wir halten zusammen, wir waren immer zusammen, von ihnen getrennt zu sein ist für mich schrecklich!!!!!", sagte sie leise.
„Natürlich ich verstehe", erklärte ich mitfühlend, „aber ich finde immer noch, dass das Oberteil zu knapp ist!"
Sie grinste und zog mich an sich. Wenn sie Lyro auch so küsste, war er ein Glückspilz.
„Und jetzt werde ich mich noch mal meinem Tagebuch widmen", verkündete ich und Mia machte sich noch mal auf den Weg ins Bad.
*~*-------*~* (Anm. d. Aut.: Sorry, wenn ich euch mit meiner Charakter-Springerei nerve, aber ich will es nicht nur aus Mia´s Sicht erzählen, auch die anderen Charakteren sollen ein Stück Kuchen abbekommen! Verzeiht es mir! *euch knuddel*)
(Mia)
Ich war schon wieder eine geraume Zeit aus dem Bad raus und durfte mir jetzt in aller Ruhe Legolas Tagebuch gönnen. Er hatte es mir höchstpersönlich erlaubt. Was der Elb so alles in sein Tagebuch schrieb. Ich blätterte die Seite um und starrte auf das Buch. WAS UM HIMMELS WILLEN HATTE ER SICH DABEI GEDACHT???? Auf dieser Seite war doch tatsächlich eine Skizzenzeichnung von mir und Legolas, nackt, und gerade „beschäftigt". Er stand hinter meinem Sesseln angelehnt und kicherte. Ganz langsam drehte ich mich zu ihm um.
„Geht es dir noch gut?", fragte ich mit einem ungläubigen Unterton in der Stimme.
„Wieso sollte es nicht so sein?", fragte er unschuldig dreinblickend zurück. Ich hielt ihm das Buch unter die Nase und sagte dann in scharfem Ton:
„WAS SOLL DAS?"
„Das sind du und ich heute Abend", antwortete er simpel.
„Heute Abend? HEUTE ABEND? Hast du schon mal drangedacht, was passiert wenn jemand anderes dieses Buch liest?"
„Wer sollte das Buch denn lesen?"
„Ach vergiss es", sagte ich und legte es weg.
„Kann es sein, dass es dir peinlich ist?", fragte er.
„Wieso sollte es?"
„Weil dein Kopf die Farbe einer Tomate hat."
„Achja?", ich wurde immer unsicherer. Er hockte sich vor meinen Sessel und sah mich fragend an.
„Was ist los mit dir Mia?"
„Ich, ich…", ich brach ab. So würde das nie was werden.
„Mia", bat er eindringlich, „du kannst mir alles sagen, das weißt du!"
„Ich…ich, weiß nicht so recht. Es… es ist so ungewohnt", stotterte ich.
„Was ist ungewohnt?" Argh, ich verfluchte ihn innerlich. Wieso las er nicht in diesem Moment meine Gedanken?! Wieso musste er mich mit dieser Erklärung so quälen?! Ich schaute weg, weil ich noch mehr Farbe ins Gesicht bekam. Nun umfasste er meinen Kopf mit seinen Händen und drehte ihn zu sich um, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. Er studierte meine Augen einen langen Moment eindringlich, bevor er lieb lächelte und mich sanft küsste.
„Du brauchst dich nicht zu schämen! Ich bin bei dir. Und wenn offene Zuneigung noch zu früh für dich ist, dann lass ich dir Zeit. Ich liebe dich doch."
Ich nickte und wollte meinen Kopf wieder wegdrehen, doch er hielt mich immer noch fest.
„Hast du verstanden?", fragte er noch mal eindringlich. Ich nickte, doch er gab sich damit nicht zufrieden, also antwortete ich:
„Ich habe verstanden. Aber es ist so schwer", dann erstarb meine Stimme. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, ich WOLLTE ihm nicht in die Augen sehen. Ich wollte nicht die Zuneigung und die Liebe sehen, die mich immer so schwach machten. Sie machten mich hilflos, weil ich immer nur an ihn dachte; die ganze Zeit über dachte ich an ihn. An seine aquamarinblauen Augen, an seine spitzen, süßen Ohren, an die sinnlichen Lippen. Doch er hielt mich fest und ließ mich nicht aus seinem Griff. Ich schloss die Augen, ich wollte es nicht sehen.
„Mia, bitte schau mich an", seine Stimme war nur ein Hauchen.
„Ich will nicht", schluchzte ich und eine Träne löste sich aus meinen Wimpern und rann meine Wange hinab um dann klirrend abzuspringen. Ich hielt die Augen geschlossen, ICH WOLLTE ES NICHT. Warum war ich nur zu so einer Heulsuse geworden? Wann und wo? Er war der Grund jeder meiner Tränen, erkannte ich. Er allein war der Grund. Wäre er nicht in mein Leben getreten, so hätte ich nicht so viele Tränen vergossen. Doch andererseits, er hatte mir so viel Liebe geschenkt und die Wärme seines Körpers konnte sich so angenehm an meinem eigenen Körper anfühlen. Aber es machte mich schwach, ER machte mich schwach. Ich war unkonzentriert, passte nicht auf und jede Sekunde verlangte mein Herz danach ihn zu sehen, sein Lächeln zu sehen, seinen Körper zu fühlen, in seinen Armen zu liegen und in seinen Augen zu versinken. Es war komisch, das gab ich zu. Es war ein völlig neues Gefühl. Sicher, Lyro hatte ich auch geliebt und ein Teil meines Herzens liebte ihn immer noch, doch bei Legolas war es anders. Alles in mir sehnte sich nach ihm. Bei Lyro war ich sehr wohl noch Herr über meine Gefühle gewesen, ich konnte es kontrollieren. Doch bei Legolas hatte ich dieses Gefühl der Kontrolle verloren.
Ich wusste nicht, ob ich mich in der Öffentlichkeit nicht doch zu irgendeiner leidenschaftlichen Geste hinreißen lassen würde. Ich verlor meinen guten Verstand in seiner Nähe. Alles Logische schaltete sich aus. Ich fühlte nur. Aber es war schlecht durch Gefühle geleitet zu werden, das hatte ich gelernt.
„MIA!!!", rüttelte er mich aus meinen Gedanken. „Alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Ich nickte. ‚NEIN', schrie mein Herz, ‚NICHTS IST IN ORDNUNG, SOLANGE DU BEI MIR BIST'. Ich lächelte ihn schwach an und stoppte meine inneren Krieg erstmal.
„Wir sollten gehen", sagte ich und erhob mich. Er sah mich zweifelnd an, doch ich nickte ihm fest zu. Ich würde mir nichts anmerken lassen, das musste ich alleine schaffen.
*~*-------*~* (Legolas)
Sie hatte Angst, große Angst. Ich wusste nicht genau wovor; als sie mich angesehen hatte, dachte ich für einen kurzen Moment, sie hätte Angst vor mir. Aber dann erkannte ich es. Sie hatte keine Angst vor mir, sondern vor ihren Gefühlen für mich. Ich schmunzelte innerlich, sie war so schüchtern. Die große Kriegerprinzessin hatte Angst, weil sie etwas für mich empfand. Ich musste mich beherrschen nicht laut loszulachen. Aber sie war so süß, wie sie vor mir saß, so klein und zierlich, nichts war mehr von ihrer Widerspenstigkeit oder ihrem Mut zu spüren. Sie war ein kleines, schüchternes Mädchen, dass nicht so recht wusste, was sie tun sollte.
Aber ich ließ mir nichts anmerken und ging neben ihr die Treppe herunter, als ob wir zwei Bekannte wären. Statt dessen wollte ich sie am liebsten gegen die Wand schmeißen und sie nehmen, egal wie viele dabei zusahen. Aber ich unterließ es. Sie war nicht bereit dafür, sich mir hemmungslos zu geben (*grins* @ Kat). Sie war nicht so süchtig nach mir, wie ich nach ihr. Ich schob es auf ihre Unsicherheit und die Sache mit Lyro, doch tief in mir wusste ich, dass es etwas anderes war. Aber ich verdrängte diese Tatsache. Wir betraten den Thronsaal und alle Blicke wandten sich unverzüglich uns zu. Mia biss sich auf die Unterlippe, man konnte sehen wie unwohl sie sich fühlte. Ich hätte sie am liebsten in den Arm genommen und ihr gesagt, dass alles OK wäre, aber das konnte ich nicht. Das WOLLTE sie nicht. Wir setzten uns auf freie Stühle und schwiegen. Es war eine bedrückende Stille, jeder erwartete, dass wir etwas sagten, doch wir blieben stumm. Irgendwann wurde es meinem Vater zu bunt und fragte mich in Quenya, weil er wusste, dass die anderen es dann nicht verstanden: „Und?"
„Was und?", gab ich entnervt zurück.
„Du stellst dich mal wieder dümmer als du bist, Sohn. Was ist jetzt zwischen euch? Liebt ihr euch?"
Ich seufzte resignierend auf, es wäre auch zu schön gewesen, wenn er nicht gefragt hätte.
„Was soll ich dir sagen?!"
„WAS DU MIR SAGEN SOLLST?! Rede nicht um den heißen Brei herum, sag es deinem armen geplagten Vater einfach"
„Alles ist so, wie du es dir gewünscht hast! Wir lieben uns und werden heiraten! Reicht das?!" antwortete ich ihm. Er schien meinen genervten Ton zu überhören und lehnte sich zufrieden zurück. Wieder seufzte ich. Ich schaute nach rechts, ich schaute nach links und alle sahen mich gespannt an. Nur Mia sah mich an und wusste nicht ganz, ob sie in ihren Blick etwas Fragendes oder Verzweifelndes legen sollte. Ich lächelte beruhigend und wandte dann wieder meine Aufmerksamkeit der großen Tür zu.
Der Bote kam herein und kündigte an:
„Prinz Callisto a Galó, Hauptmann Lyro o Losro, Jummi, Quanx, Pithienne, Glino, Siderilwen, Zûhj, Àlen, Ocylon, Tenkon, Illis und Freska a Galó erwünschen Audienz bei König Artes a Galó und König Thranduil, Hoheiten!"
„Sie mögen eintreten", antwortete Vater und der Bote entfernte sich in Untertänigkeit.
„Hauptmann?", flüsterte ich zu Mia, die sich neben mich gesetzt hatte.
„Das riecht nach Ärger", flüsterte sie zurück. Und schon ging die große, mit Eichenblättern verzierte, zweiflüglige Tür auf und die Angekündigten traten herein, allen voran Callisto und Lyro. Ich zuckte innerlich zusammen, nicht nur das alle Verletzungen an Gesicht und Hals hatten, nein; der Ausdruck, den sie auf den Gesichtern trugen war zum Gruseln. Sie blickten starr geradeaus und gingen im Schnellschritt auf ihren König zu. Sie verbeugten sich und sagten im Einklang „Mein König". Auch weiterhin sahen alle geradeaus, als Callisto zu sprechen begann:
„Vater, König Thranduil, es gab einen weiteren Überfall an den Grenzen und ich denke es wäre ratsam, dass wir Soldaten von uns holen, Vater, um die Grenzen zu verteidigen. Ich habe nichts gegen Elben, ich schätze ihre Kampfkunst, aber im Kampf gegen Skunks sind sie unbrauchbar", fügte er noch dazu, als er schon die ersten schmollenden Gesichter der Wachen an den Türen sehen konnte.
„Das sollten du, Legolas und Mia entscheiden! Ihr seid die künftigen Herrscher von Fanal und Düsterwald. Trotzdem bin ich als „Altkönig" gerne bereit Soldaten schicken zu lassen!"
„Wenn du erlaubst Vater, werde ich den Trupp abholen und sofort an die Grenzen führen. Was meinst du dazu Mia?", wandte er sich an sie.
„Ich denke, dass sollten wir später besprechen! Wascht euch erstmal und lasst eure Wunden versorgen! Husch", lächelte sie.
„Das ist eine wahrlich gute Idee", bestätigte Freska und alle anderen nickten, außer Lyro, der immer noch geradeaus starrte und im Fenster den nahenden Sonnenuntergang beobachtete.
„Lyro?", fragte Callisto. Jetzt schien Lyro wieder zu sich zu kommen.
„Wie bitte?"
„Mia schlägt vor, dass wir uns erst waschen und unsere Wunden versorgen lassen, dann werden wir reden"
„Wenn sie das vorschlägt", und ein kleines bisschen Sarkasmus war aus Lyro´s Stimme zu hören.
Sie verabschiedeten sich mit einem einheitlichem „Entschuldigen die Hoheiten" und gingen auseinander, um in ihre Zimmer zu kommen.
*~*--------*~*
(Callisto, schon fast in Vergessenheit geraten ;-)!)
Oh, das würde Ärger geben, denn nicht Lyro und auch nicht Mia würden mit ihren Sturköpfen nachgeben. Lyro und ich hatten nicht mehr viel gesprochen nach dem Vorfall im Wald. Ich konnte es ja einerseits verstehen, Lyro liebte meine kleine Schwester, aber er war so stursinnig. Manchmal ging er wirklich mit dem Kopf durch die Wand.
Er war den ganzen morgen schon schrecklich unlaunig gewesen. Diese Mischung aus Wut, Sarkasmus und geistiger Abwesenheit war einfach grausam. Er war nicht richtig im Leben und nicht richtig weg. Seit Mia von uns gegangen war, lebte er wie ein Geist. Er schob jede Nacht Wache, schlief kaum und nahm auch nicht an dem lustigen Geschichten erzählen am Lagerfeuer teil. Er wich den Fragen nach dem „Warum?" geschickt aus. Er war einfach nicht er selbst, seit Mia weg war. Und nun war er wieder bei ihr und er schaltete auf stur. Ich stöhnte innerlich auf, ich hatte wirklich andere Probleme als die zwei. Ich wollte schnell nach Hause zurück reiten, aber ich konnte die beiden doch wohl schlecht im Chaos lassen. Sie waren sich so nah und gleichzeitig so fern. Wieso musste dieses dumme Schicksal immer so kompliziert sein? Wieso konnte nicht alles so werden wie früher? Auch egal, jetzt war es nicht mehr zu ändern. Ich saß immer noch in der Wanne mit heißem Wasser, als es an der Tür klopfte. Wenn es wieder eines dieser Dienermädchen ist, werd' ich wahnsinnig. Dauernd laufen hier Mädchen rum und fragen, ob sie etwas helfe können. Wie bequem sind die hohen Herrschaften hier eigentlich?!
„Herein", rief ich genervt.
„Callisto, ich bin's Mia", dann öffnete sie die Tür und trat ein. Ich hörte ihre tapsenden Schritte zu mir ins Bad und öffnete die Augen wieder, die ich in völliger Entspannung geschlossen hatte.
„Was gibt's Schwesterherz?"
„Ich freue mich, dass du wieder da bist", antwortete sie ausweichend. Gott, ging das bei ihr auch schon so los?!
„Mia, der Brei wird kalt!", antwortete ich grinsend. „Wie bitte?", sie sah mich verwirrt an.
„Vergiss es, nun erzähl, was los ist!"
„Nun ich wollte dich fragen, wie sich Lyro im Moment benimmt."
„Wie sollte er sich denn benehmen?!", fragte ich unwissend. Bitte, nicht schon wieder das Thema. Bin ich hier Beziehungsberater?!
„Du weißt schon, nachdem er weiß, dass ich und Legolas…, du weißt schon"
„Du meinst, nachdem er weiß, dass du ihn betrogen hast und es mit Legolas getrieben hast, dass du nun zu diesem Möchtegern-Prinz gezogen bist und dass du ihn nur noch als Freund willst?!", sie nickte bestätigend. „Ach, weißt du, er hat ein paar düsterwäldische Bäume zu Gulasch gemacht, sich geschworen Legolas umzubringen und mich angekeift; er ist nur noch ein Schatten seiner selbst, seitdem du weg bist und hat eine schreckliche Laune, aber ansonsten... Ich würde seinen momentanen Gemütszustand als ungenießbar bezeichnen."
Sie ließ sich auf den Boden plumpsen und machte ein trauriges Gesicht. Ich gebs auf, nun, dann war's das jetzt mit dem gemütlichen Bad und jetzt ist „kleiner-schwester-in-schwieriger-situation-helfen" angesagt. Gnade mir Gott, womit hab ich das verdient?! Ich stand auf, tropfend nass in der Badewanne, griff nach dem nächsten Handtuch, schlang es mir um die Hüften und stieg aus der Wanne. Nahm mir die weinerliche Mia auf die Arme, trug sie ins Wohnzimmer, setzte sie auf einem Sessel ab und ging zurück ins Schlafzimmer, nahm ein frisches Hemd aus dem Schrank, ließ es offen, nahm mir eine Hose und zog sie an. Ich ging zurück ins Wohnzimmer, hob Mia wieder hoch, setzte mich und platzierte sie auf meinem Schoss. Aber was mich am meisten wunderte: Sie wehrte sich nicht, sagte nichts, murrte nicht. Oh oh, ich hätte sie doch nicht alleine lassen sollen. Das schlechte Gewissen nagte weiter an mir, als sie sich einfach an mich schmiegte und leise weinte.
Bitte, bitte, bitte, keine weinenden kleinen Geschwister, das ist der Horror jedes großen Bruders! Also, was ist zu tun, wenn eine kleine, heulende Schwester auf deinem schoss sitzt? Plan 1: Beruhigen. Daneben, sie weinte einfach weiter. Plan 2: Ablenken. Wer jetzt glaubt, dass Mia auf den „guck-mal-hier-ist- dein-lieblingsspielzeug"-trick reinfällt, irrt. Sie weinte unberührt weiter. Plan 3: Lügen was das Zeug hält!
„Mia, Lyro ist bestimmt nicht so sauer! Er liebt dich doch!"
„Wirklich?", fragte sie mit verquollenen Augen.
„Natürlich, mein Schatz" erwiderte ich und drückte sie an mich. Und wieder einmal war ich glücklich, dass Lyro mir das Lügen ohne mit der Wimper zu zucken beigebracht hatte. Ich hasste es Mia anzulügen, aber im heulenden Zustand war sie zu gar nichts zu gebrauchen.
Es brauchte lange und viele Lügen, damit sie wieder einigermaßen im normalen Zustand war. Ich schwor mir mit Lyro zu reden, bevor die beiden hier redeten. Sollten wir nicht schon unten sein? Ja, ich musste schnell machen.
„Mia?"
„Hm", ein *schnief*.
„Kannst du hier warten?"
„Wo willst du denn hin?", fragte sie nun interessiert.
„Ich möchte noch mal mit Lyro reden", antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Dann komme ich mit dir!"
„NEIN", schrie ich, erinnerte mich dann aber wieder und sagte sanfter, „Nein, Mia, ich muss erst mit ihm sprechen"
„Na gut", antwortete sie leicht befremdet.
„Gut", ich hob sie hoch und setzte sie wieder, dann gab ich ihr noch einen Kuss auf die Stirn und ging dann.
(Anm. d. Aut.: bitte stellt euch das jetzt mal bildlich vor. Callisto nackt in der Badewanne, dann steht er auf, sixpack Body, schlingt sich ein Handtuch um die Hüften und geht dann so rum. *schmacht* haltet mich bitte net für verrückt!!!! *duck*) *~*-------*~* (Mia)
Ich wusste, dass es gelogen war, aber es half. Nur der Gedanke daran, dass Lyro vielleicht nicht sauer wäre, löste bei mir ein Gefühl der Erleichterung aus. Ich dankte Callisto in Gedanken und grinste, hatte er mich wirklich so für doof gehalten?! Ich wartete, wartete und wartete und Callisto kam nicht zurück. Dann nach einer Viertelstunde, kam er endlich.
„Hey du! Hast du Lyro nicht gefunden oder wie?", scherzte ich.
„Ich hab ihn gefunden, die Besprechung hat nur etwas länger gedauert! Kommst du? Die ‚hohen Herrschaften' warten sicher schon", antwortete er grinsend.
„Ich bin an Eurer Seite, mein Herr", grinste ich zurück.
„Meine Dame!", und reichte mir seinen Arm zum Einhaken.
So gingen wir scherzend runter.
‚Wäre ich doch nie herunter gekommen', schallte es durch meinen Kopf. Jetzt saßen wir hier seit einer geschlagenen Stunde und die ‚Krieger' erzählten uns, was vorgefallen war, nach meiner Abreise. Sie wurden noch einmal überfallen, konnten aber gegen die weiteren Skunks angekommen. Thranduil verlangte immer wieder Einzelheiten um vielleicht seine Krieger schulen lassen zu können. Ich stöhnte auf, laut, das war mir jetzt mal egal. Alle wandten sich mir zu, ich holte tief Luft und erklärte mit aller Selbstbeherrschung:
„Wir diskutieren das jetzt seit einer Stunde, denkt Ihr nicht es wäre mal gut zu handeln, statt zu diskutieren?!"
„Halt dich zurück", zischte Vater, doch von meiner Clique bekam ich nur zustimmendes Nicken.
„Wir sollten wirklich etwas tun, es wird Zeit", warf Callisto ein.
„Entschuldigt meine Kinder, Thranduil, sie sind so voller Energie und wollen alles immer gleich klären", wandte sich Vater an Thranduil. Ich bräuchte nur eine Hand ausstrecken und dann hätte mein Vater sie im Gesicht. Ich war sauer, extrem sauer. Ich war hin- und hergerissen, meinem Vater eine zu knallen oder meine Wut an einer Wand auszulassen. Ich entschied mich für letzteres, stand auf und sagte mit einem charmantem Lächeln „Ihr entschuldigt" und ging zielstrebig aus dem Raum. Ich schloss die Tür wieder leise hinter mir, stellte mich vor das nächste Fenster, man hörte ein ‚Rumps' und ich spürte warmes, hinabfliesendes Blut an meiner Hand. Sofort ging die Tür auf und alle sahen mich fassungslos an. Ich drehte mich wieder zu der Scheibe, die nun in tausend Teilen zu meinen Füßen lag und sah mir dann meine Hand an. Ein großer Glassplitter steckte in meinem Handballen. Und bevor ich darüber nachdenken konnte, ob ich vielleicht den Splitter tiefer in die Wunde drücken sollte, stand schon Lord Elrond neben mir, rief ein paar Dienern zu, sie sollen Wasser und Verbandszeug holen, nahm meine Hand und verhinderte damit noch so einen Zwischenfall. Legolas kam auf mich zugestürzt.
„Was machst du nur für Sachen Mia?!", fragte er total besorgt.
„Ich musste mich abreagieren!", gab ich zurück, als wäre es das natürlichste der Welt. Er sah mich nur verständnislos an und schon wurde ich von Elrond mitgezogen, um mich verarzten zu lassen.
Er brachte mich in einen Raum, wo er meinen Kratzer säuberte und verband. Er versuchte vergeblich ein Gespräch mit mir aufzubauen, um zu erfahren warum ich mich selbst verletzt hatte, doch ich blieb stur. Sollte dieser alte Zausel doch selbst draufkommen.
Nachdem der alte Sack endlich fertig war, ging ich hinaus, mit einem gemurmelten „Danke" und rannte auf „mein" Zimmer. Dort schmiss ich mich aufs Bett und versuchte mich zu beruhigen.
Ich war wirklich nicht besonders nett zu Elrond und den anderen gewesen. ‚Wen kratz's?! Es ist dein Leben und nicht das der anderen', sagte der Teufel in meinem Kopf. Der Engel widersprach und schimpfte: ‚Du, Teufel, hör auf! Mia ist ein liebes Mädchen! Sie liebt Legolas und würde nie, NIE so gemein zu Leuten sein! Mia, geh herunter und endschuldige dich'. Ich schrie, das war ja kaum auszuhalten. Sofort kamen Wachen in das Zimmer hereingestürmt, doch ich schrie einfach weiter, niemand von den Wachen wagte es mich anzufassen. Sie riefen ihren Prinzen, wie sollte es auch anders sein und Legolas wollte natürlich sofort kommen, doch Callisto hielt ihn vor der Tür zurück. Er sagte etwas von „lass es lieber" und sie zogen wieder ab. Ich hatte keine Stimme mehr zu schreien, sondern lag nur stumm auf dem Bett und starrte an die Decke.
Nach einer endlosen Zeit kam Lyro in das Zimmer. Ich war überrascht, hatte aber nicht die Kraft es zu zeigen. Darum seufzte ich nur, als er sich zu mir aufs Bett setzte und anfing meine Haare auf dem Laken auszubreiten und zu streicheln. Ich schloss genießerisch die Augen, wie hatte ich doch seine Berührungen vermisst, wie hatte ich ihn vermisst, wenn er seine Fassade abnahm, auch nur für wenige Stunden, die er bei mir war.
„Hast du an mich gedacht, während du mit ihm ‚zusammen' warst?", fragte er ruhig, doch ich wusste, dass er das nicht war. Es ärgerte ihn und meine Antwort würde ihn noch mehr verärgern.
„Ja, das habe ich." Er nickte. Das war nicht die Reaktion, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ich wartete darauf, dass er austicken würde und mir eine scheuern würde, doch nichts passierte. Nach fünf Minuten, in denen ich immer noch wartete, lachte er plötzlich los. Er schien schon Bauchkrämpfe vor Lachen zu bekommen, doch er beruhigte sich wieder und sah mich mit einem amüsierten Blick an. Ich richtete mich auf und drehte mich zu ihm um.
„Was?", fragte ich verwirrt. Er lachte nochmal.
„Auf was hast du gerade gewartet?", fragte er sichtlich amüsiert. Ich senkte den Blick und errötete. Er grinste noch mehr und fragte geschockt: „Du hast doch nicht etwas wirklich geglaubt, dass ich dich schlagen würde oder doch?!". Er grinste noch breiter, als ich eine noch dunklere Gesichtsfarbe bekam.
„Ah, nun komm schon her, Mäuschen!" Ich rückte ein Stück näher, doch es schien ihm nicht nah genug zu sein. Eine Hand legte er unter meine Achsel und die andere umfasste meine Hüfte, so hob er mich auf seinen Schoss. Ich lehnte mich vorsichtig an ihn; wer weiß, wann er noch ausrasten könnte. Als er dann auch noch anfing meinen Rücken auf und ab zu streicheln und mit seiner Hand unter mein „knappes" Oberteil ging, schloss ich genüsslich die Augen und schnurrte leise.
„Mia?"
„Hm?"
„Hast du Angst vor mir?", fragte er mich ernst. Ich öffnete die Augen und sah ihn lange an. In seinen Augen sah ich so viel Fürsorge, Liebe und ein kleines Stück Angst schwenkte in seinem Blick mit. Nach endlosen Minuten schüttelte ich den Kopf und er atmete erleichtert auf, schlang die Arme um mich und streichelte mich wieder. Wieder und wieder fuhr er über meine Wirbelsäule und es jagte Wärme durch meinen Körper, obwohl seine Hand ganz kalt war. Ich wollte ihn wärmen, nur in seinen Armen liegen und vergessen, dass das Leben so kompliziert war. Wie gerne hätte ich Legolas aus meinen Gedanken verbannt, doch es ging nicht. Ich fühlte mich, als würde ich Legolas hintergehen, doch was sollte ich machen?! Mein Herz schrie nach Lyro, ich solle bei ihm sein und für ihn da sein; doch gleichzeitig wünschte ich mir auch Legolas her, der mir genauso viel Liebe schenkte. Er merkte, wohin meine Gedanken gingen und sagte:
„Dein kleiner Elb sitzt unten mit einem gebrochenen Nasenbein und einem blauen Auge", als ich ihn fragend ansah, setzte er hinzu, „ ich musste mich abreagieren" und grinste schelmisch. Auch ich grinste und küsste ihn. Seine Lippen waren so zart und kühl; dieser Kuss war so unschuldig. Doch er wollte mich nicht bedrängen, das wusste ich; er wusste, dass ich Legolas liebte. Wusste er denn nicht, dass ich auch ihn liebte?! Ich versuchte es ihm mit verzweifelten Küssen zu zeigen, doch er blockte jedes Mal ab. Dann löste er sich ganz von mir und sagte laut:
„Es würde mich interessieren, wessen Namen du stöhnst, wenn die Lust dich überrollt!"
„Das sollten wir ausprobieren, findest du nicht?!", grinste ich ihn an und er grinste zurück.
Es ist geschafft. Eigentlich sollte dieses Kapitel 10 Seiten lang werden, nunja, jetzt sind es 17 Wordseiten. Ich schenke mir den kommenden Teil, und erklärs im nächsten Chap ein bissel. So, ich wünsche mir jetzt ganz doll Feedback. Büddddddddddddddddddddde! Ich glaub dafür hab ich auch was geleistet oder?! Alle dies noch nicht mitgekriegt haben, wenn ihr mir mailt und Kritik oder Ideen für die Fortsetzung mitbringt, dann bin ich gerne bereit jemanden ein Kapitel zu widmen. Ansonsten sag ich nur noch, viel Spaß beim Weiterlesen! Und noch was: Ein ganz besonderer Dank geht bei diesem Kapitel an Josha, die es Beta gelesen hat. DANKE, RETTERIN MEINES LEBENS!!!!!!!!!!!!!! *knuddel* Murmel
P.S.: ICH HAB ENDLICH FERIEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
