Kapitel 43 – „Der Countdown läuft"

Anmerkung: Viel zu spät und nach ein paar Festplattencrashs, melde ich mich mit dem vorletzten Kapitel zu Mia macht Ärger zurück. Warum es so lange gedauert hat ist viel zu aufwendig zu beschreiben, deswegen sage ich nur: es tut mir sehr sehr leid!

Widmung: Für Alise, die mich über die ganze Zeit immer wieder mit Infos über das edle Elbenvolk unterstützt hat!

(Lyro)

Ich summte leise vor mich hin, als ich mir meine Sachen für die Hochzeit durchsah. Sollte ich eher als Hauptmann oder Dämon oder Treuliebender Ehemann gehen?! Ich wusste ja noch nicht mal was Mia nach dieser Trauung dann für mich war! Meine Frau? Meine Freundin? Meine Vertragspartnerin? Und was war dann bitte Legolas, EHEMANN?! Irgendwie bekam ich doch langsam ein mulmiges Gefühl im Magen, das war nicht die Art wie ich mir das Leben mit Mia vorgestellt hatte, aber Man(n) musste ja Opfer bringen, dass hatte ich schon gewusst als ich Mia kennen lernte. Ja, dieser erste Tag im Verlies...

Sie stand dort, ihre Haare fielen ihr wild um die Schultern. Das wenige Licht, dass durch das Verliesfenster hereinfiel spiegelte sich in ihren unglaublich tiefen Augen. Die Augen, die mich sorgfältig musterten und auch nicht ihr zweifelloses Interesse an mir verborgen, diese Augen die mein Herz noch heute schneller schlagen lassen konnten. Nichts hatte sich seit damals geändert, außer dass sie von Tag zu Tag berauschender auf mich wirkte. Dieses rebellische Wesen, welches mich durch ihre freiheitsliebende Art vollständig in ihren Bann zog, das mit ihren Augen still nach mir verlangte und mir das Gefühl gab, nur für sie zu existieren. Jetzt wusste ich was meine Mutter mit ‚wahrer' Liebe gemeint hatte. Eine Liebe die mich ganz einnahm, keinen Platz für Zweifel ließ. Und von Tag zu Tag den ich an ihrer Seite verbrachte wuchsen meine Gefühle stetig. Der Wunsch sie zu beschützen und sie nie allein zu lassen, trat in den Vordergrund und verdrängte alles rationale Denken.

Und nun sollte ich sie mit Jemandem teilen?! Ich wusste nicht ob ich das konnte, ich wusste nur, ich musste es versuchen, sonst würde ich sie ganz verlieren. Doch hatten ihre Augen mir nicht schon so oft zugesichert, dass sie nur mir gehörte?! Von Selbstzweifeln durchfressen stand ich mitten im Raum bis es energisch an der Tür klopfte...

(Legolas)

Ich suchte Lyro nun schon seit Stunden, denn ich wollte ihm noch letzte Einzelheiten für dich Hochzeit mitteilen. Doch ich konnte ihn nicht finden, in seinem Zimmer war er nicht und in dem Verlies, wo er sich sonst sehr gerne aufhielt, war er auch nicht. „Wo kann dieser verteufelte Dämon nur stecken?", fluchte ich leise vor mich hin, als mir eine Palastdienerin den passenden Tipp gab, er wollte sich seine Sachen für Morgen aussuchen und war ins Ankleidezimmer gegangen. Ich rannte den mir angegebenen Weg und gelangte schnell zu der Tür an die ich vielleicht etwas zu aggressiv anklopfte. Ich wartete nicht auf eine Antwort und stürmte in den Raum. „Lyro", rief ich aus, „ich habe dich gesucht!"

„Aha", murmelte er nur in seinen nichtvorhandenen Bart und wendete sich wieder seiner Kleidung zu.

„Ist irgendwas nicht in Ordnung?", fragte ich etwas verunsichert, denn ich war so ein Verhalten von ihm nicht gewohnt.

„Nein, nein, alles klar", sagte er auffällig leise.

„Komm schon Lyro, wenn die Sache morgen vorbei ist, werden wir den Rest der Ewigkeit zusammen hängen, und das sollte doch ein Anlass sein, mir etwas Vertrauen zu schenken oder?", fragte ich einfühlsam, obwohl ich nicht wusste ob meine Art bei ihm richtig ankommen würde.

„Ja, ich weiß, und genau darum geht es! Ich weiß nicht was man von mir erwartet, soll ich mich verhalten als wär ich einfach nur ein Anhängsel der ganzen Sache oder wie?"

Meinte er das etwa Ernst? Hatte er den Vertrag vergessen oder war er einfach verrückt geworden?! Er sollte doch die gleichen Rechte wie ich haben und dazu noch Hauptmann der Armee Düsterwalds werden und da sah er sich als Anhängsel?! Bei Eru, was war denn auf einmal los?

„Hast du zu lange in deinem Verlies gesessen oder wie bitte? Wir haben einen Vertrag auf Gleichberechtigung abgeschlossen! Wir gehören beide zu ihr."

„Glaubst du etwa wirklich, das wird so einfach funktionieren?", schrie er mich an. Nun, ich war geschockt, wirklich geschockt. Was sollte das jetzt?

„Ach es ist ja auch egal"und somit stürmte er aus dem Zimmer. Ich stand hoffnungslos verloren und verwirrt in mitten des kleinen Raumes und wusste nicht ganz was dieser Auftritt zu bedeuten hatte...

Ende Kapitel 43