Kapitel 4: Eine wundervolle Stadt
Pálith ging es zusehends besser. Sie konnte schon wieder aufstehen und ihre Blässe wich einer gesunden Hautfarbe. Ihre Wunden waren schon nach kurzer Zeit komplett verheilt. Nur ihre Alpträume blieben. Das erzählte sie auch Legolas, als sie eines Abends auf dem Balkon standen.
"Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Jede Nacht habe ich diesen Traum; ich weiß es ganz genau. Doch wenn ich aufwache, erinnere ich mich an nichts." Legolas überlegte einen Augenblick.
"Vielleicht solltest du endlich mal aus dem Haus gehen und mal ein wenig durch die Stadt wandern. Das lenkt dich vielleicht ab." Nachdem sie zwei Wochen lang jeden Tag miteinander verbracht haben, sind Legolas und Pálith wie selbstverständlich zum vertrautem 'du' übergegangen, zumindest wenn sie allein waren.
"Ja, du hast wahrscheinlich Recht. Aber ich glaube, deinem Vater sollte ich wohl lieber aus dem Weg gehen..." Legolas grinste.
"Ach, der alte Herr hat sich schon wieder beruhigt. Er ist nur ein wenig empfindlich, wenn man dem Elbenvolk etwas vorwirft. Vater kann sich glücklich schätzen, Gimli nicht begegnet zu sein." Er lachte.
Eine Weile standen sie schweigend nebeneinander und blickten auf die erleuchteten Häuser. Dann sprach Pálith weiter: "Es ist wunderschön hier. Dennoch, Legolas, ich muss mich bald auf den Weg machen. Tamion macht sich mit Sicherheit große Sorgen. Ich hätte schon längst in Edoras ankommen sollen. Außerdem habe ich deine Gastfreundschaft schon viel zu lange ausgenutzt." Ungläubig sah er sie an.
"Ausgenutzt? Du warst verletzt, wir haben dich hier gesund gepflegt. Ich würde so etwas nicht ausnutzen nennen." "Ja aber..." "Kein aber. Es ist gut so wie es ist. Niemand macht dir hier Vorwürfe. Ich am allerwenigsten." Pálith war ganz gerührt von seinen Worten. "Wir haben dir hier geholfen, so gut es ging." "Ich habe dein Zimmer in Beschlag genommen." Legolas hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. "Schicksal." Pálith musste lachen.
Es war das erste mal, dass er sie lachen sah, und er fand, dass es viel besser zu ihr passte. Legolas lächelte ihr zu. "Es tut gut, dich lachen zu sehen. Du warst all die Tage viel zu Ernst für eine junge Frau wie dich."
"Hör doch auf, du machst mich ja noch ganz verlegen!" Jetzt lachten beide.
"Ich mache dir einen Vorschlag", begann Legolas, "Du bleibst noch zwei drei Tage und siehst dir Calenardh an; lernst ein paar Elben kennen. Dann werde ich ein Fest für dich veranstalten und dann brechen wir nach Edoras auf." Pálith ließ es sich durch den Kopf gehen.
"Gut." Dann vergingen endlose Sekunden. "Moment mal! Sagtest du gerade wir brechen nach Edoras auf?" Ungläubig sah Pálith zu dem Elb hinauf. Er nickte. "Ich möchte sichergehen, dass du heil in Edoras ankommst."
Sie hätte ihn umarmen mögen, hielt sich aber gerade noch zurück. Pálith musste zugeben, sie genoss seine Gesellschaft. Legolas gab einem das Gefühl, der wichtigste Mensch Mittelerdes zu sein. Sie war froh, einen so guten Freund hier gefunden zu haben.
Am nächsten Tag befolgte Pálith Legolas' Rat, und machte sich auf den Weg, die Stadt zu erkunden. Sie trat aus der Tür heraus und hatte einen wundervollen Blick auf Calenardh. Dort stehen geblieben, blickte sie sich erst einmal vorsichtig um. Die Stadt war groß und sehr luftig. Nichts stand eng zusammen oder behinderte sich. Pálith beschloss, die Treppe hinunter zu gehen und sich erst einmal das Haus, in dem sie nun schon über zwei Wochen leben durfte, anzusehen.
Es übertraf ihre kühnsten Erwartungen. Vor ihr stand eine riesige Eiche, deren gewaltige Krone den Himmel zu berühren schien. Eine der mächtigen Baumwurzeln bildete den Treppenaufgang zur Eingangstür, aus der sie gerade gekommen war. Sie sah genauer hin. Es war gar keine wirkliche Wurzel, sondern eine nachempfundene. Unglaublich.
Das gesamte Haus war rund um den Stamm gebaut und wurde von niedrigeren, aber sehr kräftigen und weitreichenden Ästen getragen. Sie sah den Balkon, auf dem sie gestern Abend mit Legolas stand. Schon damals, als sie erwachte, ist ihr die unglaubliche naturverbundenheit aufgefallen.
Die vergängliche Architektur dieses Hauses verschmolz mit der Ewigkeit der Natur. Vergänglich? Sicher war sie sich da nicht. Viel eher glaubte sie, dass dieses Haus schon ewig dort war und auch noch ewig dort bleiben wird. Es war faszinierend. Sie ging noch einen Schritt zurück, da sie wissen wollte, wie weit hinauf das Haus reichte.
Es mussten mehrere Etagen sein, da sie immer noch kein Ende sah. Also noch ein Schritt zurück und noch einen und da passierte es. Durch ihre Unachtsamkeit stieß sie mit jemandem zusammen und nun drohte sie vor Schreck vornüber zu kippen. Doch schnell griff ein Arm um ihre Taille, um sie fest zu halten.
"Puh, das war knapp!" sagte sie mehr zu sich selbst und schaute über ihre Schulter. Überraschenderweise sah sie Legolas. Lachend fragte er: "Bist du von dem Haus so fasziniert, dass du für alles andere keine Augen mehr hast?" Pálith wurde rot und brachte noch ein "Entschuldigung" über die Lippen, doch der Elb schüttelte nur den Kopf.
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen; ich lief ebenfalls gedankenverloren durch die Gegend." Ihm fiel auf, dass er seinen Arm noch immer um ihre Taille hatte. Schnell ließ er ihn sinken und Pálith drehte sich zu ihm um.
"Gefällt dir das Haus?", fragte Legolas nun. Pálith lächelte und war sofort Feuer und Flamme. "Ja! Was mich am meisten interessiert, ist das oberste Geschoss. Wie weit oben befindet es sich denn? Ich sehe es nämlich nicht." "Es befindet sich fast in der Baumkrone. Und es hat auch kein Dach. Äste und Blätter legen sich schützend darüber und bilden so etwas wie ein Blätterdach."
"Regnet es denn da nicht rein?", fragte Pálith überrascht.
"Nein. Die Blätter liegen dicht an dicht, kein Regentropfen wird den Boden dieses Zimmers berühren." Pálith war ehrlich erstaunt.
"Ich habe noch nie ein solches 'Haus' gesehen, wenn diese Bezeichnung dem hier überhaupt gerecht werden kann."
"Ja, es ist wundervoll hier zu leben. Ich lerne es jetzt erst richtig zu schätzen, nachdem ich mit Gimli Gloins Sohn die Grotten von Aglarond erforscht habe." Der Gedanke daran ließ ihn immer wieder erschaudern. Er dachte daran, wie begeistert Gimli doch war und schüttelte nur den Kopf. Wie konnte man toten Stein der lebendigen Natur vorziehen? Aber so waren wohl die Zwerge...
Legolas' Gedanken wanderten wieder zu der vor ihm stehenden Pálith. "Gut, dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Sieh dir alles in Ruhe an." Die beiden verabschiedeten sich und jeder ging seines Weges.
Legolas war gerade auf dem Weg zu Anglar, den er die ganze Zeit über, seit Pálith hier war, nicht mehr gesehen hatte. Jetzt wollte er ihn besuchen und bei der Gelegenheit einiges mit ihm besprechen. Er klopfte an seiner Tür an und Feanara öffnete ihm.
"Oh, Prinz Legolas, tretet ein!" Legolas lächelte und trat ein.
"Ist Anglar auch da? Ich würde ihn gerne sprechen."
"Ja, natürlich. Ich werde ihn holen gehen." Sie deutete ihm an, sich zu setzen, dann ging sie in den hinteren Teil des Hauses. Legolas saß gerade ein paar Minuten, als Anglar herein trat.
"Legolas! Schön dich zu sehen." "Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Du schienst in letzter Zeit regelrecht vom Erdboden verschluckt zu sein." Anglar setzte sich in den Sessel gegenüber und schlug ein Bein über das andere.
"Tja, ich hatte viel zu tun. Einige Reparaturen standen hier im Haus an." Verständnisvoll nickte Legolas mit dem Kopf. Eine Pause entstand, ehe Anglar das Wort ergriff.
"Weswegen bist du hier?" Sein Gegenüber überlegte kurz, dann sagte er: "Es geht um Pálith Darnlons Tochter." Anglar zog eine Augenbraue hoch, äußerte sich aber nicht weiter.
"Sie erzählte uns, sie sei damals von Elben angegriffen worden. Allerdings basiert dies nur auf eine Vermutung - sie hat keinerlei Erinnerungen an das Geschehene." Fragend sah Anglar seinen Freund an und Legolas berichtete ihm schließlich Páliths Geschichte.
"Das klingt schier unglaublich, Legolas. Elben und Menschen leben friedlich zusammen." "Ja, aber erinnerst du dich noch an die alten Geschichten über die Kaukareldar?" "Das ist lange her! Und sie leben auch nicht hier sondern vor allem in Ardor, wie du dich mit Sicherheit erinnern wirst."
"Weißt du das mit absoluter Sicherheit?" "Es wäre uns doch aufgefallen, wenn etwas in Mittelerde nicht stimmen würde. Und das Leben ist so ruhig und friedlich wie schon lange nicht mehr." Anglar sprach wie sein Vater.
"Ich weiß nicht, was mit diesem Mädchen passiert ist, Legolas, wahrscheinlich wurde sie angegriffen, aber ich denke nicht, dass die Kaukareldar etwas mit der Sache zu tun haben. Sie sind einfach zu weit weg. Überleg doch mal. Nach allem was du mir eben geschildert hast, müssten sie sich ganz in der Nähe Grünwalds befinden. Aber unsere Späher haben bisher noch keine ungewöhnlichen Aktivitäten gemeldet. Mach' dir jetzt keine Gedanken darum."
Resigniert sah Legolas Anglar an. "Wahrscheinlich hast du Recht. Ich weiß auch gar nicht, warum ich mich mit der Geschichte so beschäftige." Anglar grinste. "Dir scheint wohl was an diesem Menschen zu liegen, hmm?" Legolas sah ihn gedankenverloren an. Dann sagte er:
"Ich habe sie gern, ja, wenn es das ist was du meinst. Sie ist ein wundervoller Mensch. Noch nie habe ich die Gesellschaft eines Menschen seit Aragon so genossen." Wieder einmal verdrehte Anglar die Augen. "Wahrscheinlich hast du seit ihm auch keinen weiteren Menschen getroffen." Legolas lachte. "Na ja, da waren schon einige." Er dachte dabei an Éomer und Faramir. Legolas blickte zu Boden.
"Sie will Grünwald bald verlassen." Anglar konnte dem Gedankensprung seines Freundes nicht gleich folgen. "Pálith will sich auf den Weg nach Edoras machen." Ach so, jetzt verstand er.
"Glaub mir, das ist das Beste." Der Prinz blickte wieder auf und sah Anglar an. "Ich habe ihr gesagt, dass ich sie begleiten werde."
"Oh, das kann doch nicht dein Ernst sein! Du bist gerade erst von deiner Reise zurückgekommen."
"Es ist mein voller Ernst. Sie soll sicher in Edoras ankommen." Anglar seufzte.
"Tu, was du nicht lassen kannst." Legolas gefiel die Einsicht seines Freundes. Er hoffte inständig, dass sein Vater auch so denken wird. Sie redeten noch einen Augenblick, dann verabschiedete Legolas sich und ging.
Pálith wanderte langsam durch die schöne Stadt. Sie begegnete vielen Elben, was ja schließlich unvermeidbar war. Einige sprachen sie an und redeten kurz mit ihr. Die meisten fragten dann, wie es ihr ginge und sie antwortete dann wahrheitsgemäß mit "Gut, danke der Nachfrage".
Nicht alle Behausungen waren oben auf den Bäumen gebaut worden, das stellte sie rasch fest. Vor allem handwerkliche Betriebe waren auf dem Boden errichtet worden. Ein 'Laden', so würde sie es jedenfalls nennen, erregte ihre Aufmerksamkeit. Neben der Eingangstür hingen mehrere wunderschöne Elbengewänder.
Vorsichtig strich sie über den schönen Stoff. Er fühlte sich unbeschreiblich an. Sie trug zwar gerade auch ein Elbengewand, denn ihre Kleidung war zu zerrissen, als dass sie hätte damit umher laufen können, doch war der Stoff nicht so fein wie eben dieser hier.
Von drinnen hörte sie eine Stimme rufen. "Kann ich ihnen behilflich sein?" Pálith erschrak und blickte durch die offene Tür.
"Nein danke, ich möchte mich nur ein bisschen umsehen." Sie trat ein und konnte ihr Staunen nicht verbergen. In diesem Raum waren noch viel schönere Gewänder. Manche waren lebensgroßen Puppen angezogen, andere wiederum lagen sorgsam zusammengelegt auf Tischen aus.
Eine Elbe kam mit raschen Schritten aus dem hinteren Teil des Gebäudes auf sie zu. "Entschuldigt bitte, aber seid ihr Pálith Darnlons Tochter?" Die Angesprochene sah die Elbe verwundert an, war allerdings nicht mehr allzu überrascht, dass anscheinend jeder hier wusste, wer sie war.
"Ja, die bin ich. Kann ich irgendetwas für euch tun?" Die Elbe lächelte sie an. "Es freut mich euch kennen zu lernen. Und ja, ihr könnt etwas für mich tun." Pálith war gespannt. "Ihr könnt euch ein Kleid aussuchen." Das meinte sie jetzt doch nicht ernst, oder? Sie hatte doch überhaupt kein Geld um etwas so schönes zu bezahlen.
"Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber ich glaube ich kann mir ein so schönes Gewand nicht leisten. Bitte entschuldigt." Doch die Elbe lachte daraufhin nur. Pálith war die Situation sichtlich unangenehm.
"Sie brauchen es nicht zu bezahlen. Das hat schon längst ein anderer für sie getan. Nur zu, sucht euch etwas aus!" Pálith war zu verwirrt um etwas zu erwidern. Wer sollte ihr denn ein solches Geschenk machen? Sie sollte es gleich erfahren.
Fröhlich sprach die Elbe weiter: "Prinz Legolas kam heute morgen hier vorbei und erzählte mir, er würde bald eine Art Abschiedsfest veranstalten. Und da sie der Hauptgrund dieser Feier sind, dachte er sich, dass ihr etwas ganz besonderes tragen solltet. Tja, und der weise Prinz kam hierher, da man nur bei mir etwas 'ganz besonderes' finden kann." Noch immer war Pálith zu verwirrt, um irgend etwas zu sagen.
Doch die Elbe holte sogleich einige Gewänder her und zeigte sie der verdutzten Pálith. Es war traumhaft schöne Kleidung in allen Farben, die sie sich vorstellen konnte. Rote Gewänder mit silberner Stickerei, golddurchwirkte Stoffe.
"Ich kann das Geschenk nicht annehmen!" Verwundert sah die Elbe sie an. "Natürlich könnt ihr. Der Prinz wird enttäuscht sein, wenn ihr es nicht annehmt. Schließlich hat er sich viele Gedanken darum gemacht." Pálith ließ den Kopf hängen. Enttäuschen wollte sie ihn nicht, aber sie konnte auch dieses wunderbare Geschenk nicht annehmen. Schließlich hatte sie seine Freundlichkeit schon zu sehr ausgenutzt, auch wenn er gegenteiliges behauptete.
Da meldete sich wieder die Elbe zu Wort. "Überlegt doch. Was wollt ihr denn auf dem Fest tragen? Doch wohl nicht etwa dieses einfache Kleid? Oh nein. Das werde ich nicht zulassen. Wartet hier, ich hole ein Kleid, zu dem werdet sihr ganz bestimmt nicht nein sagen." Und damit verschwand sie wieder in den hinteren Teil des Raumes. Ihre glockenhelle Stimme konnte Pálith allerdings immer noch hören. "Ich habe es gerade fertiggestellt", konnte Pálith vernehmen. "Unglaublich..."
Dann war sie wieder vorne und in ihren Händen hielt sie das Schönste, was Pálith je gesehen hatte. "Oh, es ist wundervoll", flüsterte sie ehrfürchtig. Vorsichtig berührte sie mit den Fingerspitzen den Stoff.
"Das würde ausgezeichnet zu ihnen passen. Es bringt ihre Augen zur Geltung. Ihr müsst es gleich einmal anprobieren!" Sie duldete keine Widerrede.
Das Kleid saß, als ob es nur für Pálith genäht wurde. Wie lange trug sie schon kein Kleid mehr? Schon früh hatte sie festgestellt, dass Reiterhosen und Hemden viel praktischer waren als Kleider. Doch jetzt...
"Einverstanden. Ich nehme es." Die Elbe war hocherfreut. Mit glänzenden Augen sah sie Pálith an, die in diesem Gewand selbst wie eine Elbe aussah. Für eine Menschenfrau war sie sehr hübsch, wie sie befand, doch wer sollte das sehen, wenn sie einfache Kleidung trug?
"Ich lasse es ihnen dann in König Thranduils Haus bringen." Damit verabschiedeten sie sich und Pálith ging weiter, um den Charme dieser Stadt zu erkunden.
Sie wollte gerade um eine Hausecke abbiegen, da stieß sie - mal wieder - mit jemand zusammen. Doch diesmal taumelte sie nur leicht zurück und fand ihr Gleichgewicht sofort wieder. Sie blickte auf. Legolas.
"Das ist jetzt schon das zweite Mal an diesem Tag. Ich sollte wohl besser wieder zurück ins Haus gehen", sagte sie entschuldigend. Lachend erwiderte er: "Hast du denn schon alles gesehen?" Pálith überlegte einen Augenblick. "Ich denke schon." "Auch den Garten?" Jetzt wurde sie neugierig. Sie hatte weit und breit keinen Garten gesehen.
Also ging sie mit Legolas Richtung Thranduils Haus und fragte sich, wie dieser Garten wohl aussehen mochte. Er lag etwas versteckt an der hinteren Seite der großen Eiche und war von großen Büschen abgeschirmt. Kein Wunder, dass sie ihn nicht bemerkt hatte.
Viele kleine Wege durchzogen dieses wunderschöne Stück Erde, das mit so vielen verschiedenen Pflanzen bewachsen war. "Oh, es ist einfach unglaublich!" sagte Pálith atemlos. "Ich bin immer gerne hier, vor allem dann, wenn ich nachdenken muss", erzählte Legolas. Er blickte sie aus den Augenwinkeln an. Sie war wirklich fasziniert, wie er feststellen musste. Pálith blickte zu Legolas hinauf, sie war nur ein wenig kleiner als er, und sagte: "Legolas, du lebst an dem wundervollsten Ort Mittelerdes."
