Kapitel 1 risikiert einen Blick ins Tageslicht... und ich Kopf und Kragen...
Disclaimer: Wenig meins, viel Tolkien.... und Geld krieg ich auch nicht... und ich hasse Disclaimer jetzt schon...
Warnung: Zickenterror hoch fünf und viel Umhergewandel sowie ein paar Verfremdungen von Elben, die sich aber irgendwann lichten werden...
1. Kapitel
Überfall auf Umbarisch
„Ich bin Kosarin"
„Und wie heißt ihr?"Sie lachte kurz.
„Ich heiße Kosarin, Süßer"schnurrte sie, während ihre Augen seine verließen und langsam tiefer wanderten. Ihr Lächeln wurde zu einem ausgewachsenen Grinsen. „Also – fangen wir an"
Ehe er realisiert hatte, was geschah, hatte sich eine ihrer Hände vom Polster gelöst und war unter sein Hemd geschlüpft. Überrascht schnappte er nach Luft und vergaß völlig, sich gegen diese unerwartete Liebkosung zu wehren. Ihre Hand war warm und geschmeidig, ihre Finger unglaublich geschickt. Sie lehnte sich über ihn und saß bereits halb auf seinem Schoß, während ihre suchende Hand weiter und weiter unter sein Kleidungsstück glitt. Legolas sah wieder auf und direkt in geradezu brennende Augen. Das wilde Verlangen darin machte ihn atemlos. Kosarin indes neigte den Kopf und schob sich noch etwas vor, sodass ihre Lippen seinen Hals berührten. Sie leckte leicht an seiner empfindlichen Haut, während sie zunächst nur flüchtige Küsse darauf setzte. Doch dann öffnete sie langsam und genüsslich den Mund weiter und biss ihn zärtlich in den Hals, während ihre Zunge träge darüber wanderte.
Legolas' Puls begann zu rasen. Er spürte ihren heißen Atem, ihre Zähne, ihre warme Zunge, ihre Finger, die jetzt leicht unter seinen Hosenbund rutschten, er spürte das sanfte Gewicht ihres schlanken Körpers, ihre bloßen Schenkel, die sich von seinen nur durch den dünnen Stoff seiner Hose trennten, er spürte ihr Becken, das sich langsam an seinem zu reiben begann, er spürte sein eigenes wachsendes Verlangen danach, all das zu erwidern –
„Stopp!"Bestimmt schob er sie von sich weg. Sie hielt mit ihren Berührungen inne. Leichte Verwunderung stand auf ihrem Gesicht. „Ich bin nicht – was immer ihr glaubt, dass ich wäre. Ich – ich kenne von euch nur euren Namen, ich kann nicht..."Er schob sie so weit zurück, dass sie stehen musste, und stand selber auf. Kosarin lächelte schon wieder, und zwar nicht peinlich berührt, sondern amüsiert.
„Ah... du bist keiner von meinen Jungs?"
„Äh... Jungs?"
„Du bist kein Stricher, stimmt's?"Legolas gefror das Blut in den Adern. Er musste schlucken.
„Nein. Bin ich nicht."
„Ah!"Sie lachte schon wieder, fixierte ihn dann aber mit einem abschätzenden Blick und ging dann die zwei Schritte, die sie nun trennten, auf ihn zu. „Aber warum nicht? Magst du lieber Kerle?"
„Nein"
„Warum dann nicht? Ich könnte schwören..."
Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und führte es auf eine Hand Abstand zu ihrem. Mit kritischem Blick begutachtete sie sein gesamtes Antlitz., fuhr mit einem Finger über seinen Nasenrücken, öffnete seinen Mund, wo sie augenscheinlich seine Zähne prüfte, sah sich sein Profil genauer an. Dabei murmelte sie vor sich hin.
„Die blauen Augen kommen sowieso immer ganz gut, von den blonden Haaren ganz zu schweigen, und eine gerade Nase... hmm... selten so weiche Haut...guter Halsansatz, schön geschwungen... kleiner Adamsapfel... die Ohren könnte man zur Not abändern... obwohl es doch ein paar gibt, denen das Gefallen könnte, keine Ahnung."Sie runzelte die Stirn und begann sich nach unten vorzuarbeiten. Bei seinen Händen pfiff sie bewundernd durch die Zähne.
„Junge, in denen steckt ein Vermögen... eine Faust machen, bitte..."dabei legte sie ihre Hand um seinen Unterarm und machte ein recht erstauntes Gesicht, als er reflexartig gehorchte, was aber weniger an dieser Tatsache lag, als an seinen deutlich zu fühlenden Muskeln unter der Haut. „Gute Aktion... da steckt mal Kraft hinter, verdammt... mach noch mal gerade..."Sie befühlte seine Finger und seufzte schwer. „Die reine Verschwendung, die du betreibst. Mit Fingern von der Länge und Geschicklichkeit könntest du unten ohne sein und würdest trotzdem mehr verdienen als jeder andere"
Sie fuhr ihm nachdenklich über Bauch und Brust. „Gut bemuskelt, aber schlank... so mögen wir das... und schmale Taille und Becken... gut, sehr gut sogar"Sie gab schenkte seinen Beinen eine kurze, doch genaue Überprüfung („Du kletterst viel rum, nicht wahr Bursche?") und gab ihm dann Weisung sich umzudrehen. Mit gespreizten, Druck ausübenden Fingern fuhr sie über seinen Rücken ohne auch nur einen Fingerbreit auszulassen. Es war deutlich zu merken, dass sie diese Prozedur nicht zu ersten Mal durchführte.
Legolas spürte beklommen, dass sie sich hinter ihm hinkniete. Sie würde doch nicht... Da strich sie bereits über seine Gesäßmuskeln. Nein. Sie strich nicht, sie streichelte geradezu, mit unverhohlenem Vergnügen.
„Du bist gemein, Grünblatt. Absolut fies... Ist die Haut da so weich wie sonst?... Nein... Ich wette, noch weicher"Ihre Stimme wurde verträumt.
„Ich glaube nicht, das euch das was angeht"
„Geizhals"Sie entfaltete sich wieder zu ihrer üblichen Größe und trat vor ihn hin. Treuherzig sah sie zu ihm auf. Um dann blitzschnell die Hand auf sein sich gerade erholtes Geschlecht zu legen. Unglauben wechselte sich auf ihrem Gesicht zu maßlosem Staunen. Wohl unbewusst drückte sie ihn leicht – Legolas biss die Zähne zusammen und versuchte sich zu beherrschen. Kosarin seufzte auf, ihren Blick leicht verklärt gen Decke gerichtet.
„Perfekt! Absolut perfekt! Und du bist sicher, dass du..."
„Kosarin"
„Ja?"
„Nimm die Hand da weg."
„Oh"Sie verzog schmollend das Gesicht, als hätte man ihr gerade einen herrlichen Streich verdorben. Mit einer resignierenden Geste ließ sie sich rückwärts in den Sessel fallen. „Aber im Ernst, Grünblatt, du könntest innerhalb von zwei Tagen mehr verdienen als ein paar meiner Jungs in einem Monat. Was hast du denn für eine Arbeit, dass du nicht..."
„Ich bin der Prinz von Eryn Lasgalen."
„Ach"Sie kratzte sich kurz im Nacken. „Und das ist ein Hindernis?"Legolas fragte sich, ob sie jetzt vollkommen verrückt war oder bloß naiv.
„Ja, ist es. Ich könnte enterbt werden. Und selbst wenn nicht... Es würde zumindest einen riesigen Skandal geben."
„Ist das so schlimm?"
„Ja."
„Was ein Scheiß."Plötzlich schienen ihre Gedanken eine andere Wendung zu nehmen, denn überlegend runzelte sie die Stirn. Sie griff nach einer Strähne ihres langen Zopfes und begann sich die die Haare um den Finger zu wickeln. Nachdem sie das einige Sekunden getan hatte, sah sie Legolas wieder direkt in die Augen. Legolas stellte fest, dass er diese Art Blick noch nie bei einem Menschen gesehen hatte. So stechend, so unheimlich durchdringend...
„Aber wenn du kein Stricher bist... und auch keiner werden willst... und auch keinen Kerl abschleppen wolltest... was wolltest du dann?"
„Ich habe mich verlaufen... dieser Rauch auf den Straßen..."er wurde von ihrem Gelächter unterbrochen. Sie lehnte sich ziemlich geschäftsmäßig vor.
„Sehr verstörende Wirkung, nicht wahr?"Legolas nickte. Er fühlte sich leicht unbehaglich, da er bei dieser Frau einfach nicht wusste, wie er sie einordnen sollte. „Jaja..."Sie summte leicht vor sich hin. „Und wohin wolltest du eigentlich?"
„Wozu wollt ihr das wissen?"
„Nun, Grünblatt, ich lebe nun mal schon den einen oder anderen Tag in diesem Kaff, und kann dich so ziemlich überall hinbringen."
„Ich fürchte, eine Frau wie ihr werdet nicht in ein Haus wie jenes, in das ich einzukehren gedenke, einkehren können"
„Ich fürchte, ich muss euch in eurer Befürchtung, dass ich nicht befähigt wäre, in jedes Haus einzukehren, in das ich einzukehren gedenke, enttäuschen, denn bisher bin ich in so ziemlich jedes Haus eingekehrt, in das ich einzukehren gedachte."
„Ich fürchte, ich muss eure doch durchaus sehr selbstbewusste Äußerung anzweifeln, da ich denke, dass es für eine Frau wie euch doch durchaus Grenzen geben kann, was die Häuser anbetrifft, in die ihr einkehren könnt, da ihr sicher nicht in jedes Haus einkehren könnt, in das ihr einzukehren gedenkt, da manche Häuser einfach über eurem Niveau liegen."
„Niveau?"Sie schien glatt um zwei Handbreit zu wachsen. „Und was willst du damit sagen?"
„Dass ihr, im Gegensatz dazu, dass ich nicht das bin, für das ihr mich gehalten habt, vermutlich exakt das seid, für dass ich euch halte"
„Das wäre?"schnappte sie augenblicklich zurück.
„Ein leichtes Mädchen, Kosarin, eine..."
„Sprich's aus, Junge, ich bin nicht so zimperlich. Sag's mir! Sag's mir ins Gesicht!"Legolas haderte mit dem Wort. „Na komm schon! Komm schon!"
„Ich weigere mich, das auszusprechen"sagte Legolas schließlich fest.
„Na gut, dann nicht"Sie winkte einfach ab und setzte sich auf die Ecke des Tisches. „Wohin wolltest du also?"
„Zum Stadtverwalter"Unvermutet brach auf Kosarin Gesicht ein erfreutes Grinsen aus.
„Glänzend! Dann haben wir ja denselben Weg! Wollte ohnehin zu ihm, sobald ich mit dir fertig wäre. Ist jetzt ein bisschen früher... egal. Lass uns gehen"
„Zum Verwalter?"
„Aber sicher doch"
„Ihr kennt ihn?"
„Besser als seine eigene Mutter. Hopp, beeil dich"Sie zog ihn am Kragen auf den Gang, wo sie einen scharfen Pfiff ausstieß. Nach einigen Sekunden fegte ein kleiner, dunkelhäutiger Junge mit schwarzen, glänzenden Haaren um die Ecke. Er bemerkte Legolas und zeigte ein strahlendes Lächeln voller perlweißer Zähne. Kosarin sagte ihm einiges in der Sprache des Landes, die Legolas eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Der Junge nickte und flitzte wieder davon.
Wenig später standen Kosarin und Legolas wieder im Hof, doch sie machten keine Anstalten, diesen zu verlassen. Nach einiger Zeit fragte der Elb
„Worauf warten wir hier eigentlich?"
„Auf eine bequemere Art durch die Straßen zu kommen"In diesem Moment hörte Legolas Hufschlag aus einem der Nebentrakte des Hauses kommen. Der kleine Junge von vorhin führte strahlend zwei große Rappen auf den Hof. Augenscheinlich waren sie gut gepflegt, Fell und Augen glänzten, und die silbernen Beschläge des Sattelzeugs funkelten in der Sonne. Kosarin ließ sich ohne zu Zögern in den Sattel des größeren der beiden Tiere helfen. Legolas sah zu ihr auf.
„Was denn? Sitz auf"
„Könntet ihr das Sattelzeug abnehmen lassen?"Sie sah überrascht aus, antwortete dann aber
„Sicher. Wenn du glaubst, so besser klarzukommen..."und winkte dem Jungen. Der löste mit flinken Fingern die Riemen, bis das Pferd kein einziges Stück Leder mehr am Leib hatte. Legolas schwang sich mit geübten Bewegungen auf den Pferderücken. Kosarin musterte ihn kurz, zuckte die Schultern und ritt dann durch das Tor.
Sie ritten die Straße hinauf, und einige der dunkelhäutigen Menschen drehten sich um und sahen den beiden hinterher. Hin und wieder rief einer Kosarin etwas zu, und sie blieb ihnen die Antwort nur selten schuldig, sodass ein ständiges Hin und Her entstand.
Das Haus des Stadtverwalters befand sich auf der höchsten Erhebung der Stadt, und wenn man wusste, dass er früher der König beziehungsweise Oberkosar gewesen war, dann verstand man sogar die Pracht seines Hauses.
Die Wachen ließen die beiden passieren ohne sich zu rühren. Kosarin sprang mit wenig weiblicher Grazie vom Pferd, dass von einem Diener sofort weggeführt wurde.
„Na komm!"Sie schnappte sich einfach die Hand des stillen Bewunderers der goldenen Verzierungen und zog ihn hinter sich her, schmiss die Türen auf, dass Legolas erwartete, ihm würde die Decke auf den Kopf fallen, und betrat ebenso den Saal, in dem der Verwalter zu verwalten pflegte. Sie blieb hier jedoch im Eingang stehen und stemmte die Hände in die Hüften, während die Diener eilten, um die Türen daran zu hindern, der respektlosen Besucherin die zierliche Nase zu zerschmettern.
Der Verwalzter selbst schnellte beim Knall der Flügeltüren aus seinem Sitz. Legolas holte Kosarin mittlerweile ein und erhaschte gerade noch einen Ausdruck von himmelhochjauchzender Freude auf dem Gesicht des dunkelhaarigen Mannes, ehe dieser ihn bemerkte und sich sein Gesichtsausdruck innerhalb des Bruchteils einer Sekunde neutralisierte.
„Was wollt ihr, Kytja?"fragte er in beinahe akzentfreiem Westron.
„Ich will diesen jungen Burschen hier vorbeibringen. Er wollte zu euch, hat sich aber verlaufen, sein Gefolge ist ihm abhanden gekommen, und ich habe ihn aufgegabelt."
„So"sagte der Verwalter schneidend und musterte Kosarin scharf, die seinen Blick mit einer gewissen Kühle erwiderte. Dafür, dass sie behauptete, ihn besser als seine eigene Mutter zu kennen, war die Atmosphäre gerade ziemlich frostig. Unter seinen dunklen Fransen, die ihm ins Gesicht hingen, wanderte sein Blick zu Legolas, der jedoch schon anderen „Musterungen" widerstanden hatte (einschließlich der von Kosarin) und deshalb, sich keiner Schuld bewusst, dem Verwalter ins Gesicht sah. „Kytja, geht ihr bitte nach nebenan?"
„Nein"erwiderte sie zuckersüß und blieb, wo sie war.
„Auch gut"brummte der Mann. „Wohlan denn, junger Freund, ich bin Spuránem, der Verwalter dieser Stadt."
„Ich bin Legolas Grünblatt von Eryn Lasgalen, und ich komme-"Legolas stoppte, als der Mann einen Schrei ausstieß und beinahe über seinen langen, wertvollen Mantel stolperte.
„Der... der Legolas Grünblatt?"krächzte er heiser. „Der, der inmitten des Geisterheers die Kosaren tötete? Der?"
„Ja, der"antwortete Legolas ruhig, aber innerlich grinste er. So viel Eindruck hatte er gemacht?
„Wie kann ich euch behilflich sein, Herr?"fragte Spuránem, während er eifrig winkte, damit man dem hohen Gast und ihm einen Stuhl herbei schaffte. Legolas setzte sich gegenüber des nun doch reichlich zahmeren Mannes hin. Kosarin hockte auf einem weichen, mit Samt bezogenen Hocker an der Wand und studierte ihre Fingernägel.
„Nun, ich habe hier erstens eine Nachricht des Königs von Gondor"er überreichte das Pergament, dass er in seiner Brusttasche mit sich geführt hatte, in die zitternden Hände Spuránems. Der überflog hastig die wenigen Zeilen, und Legolas fuhr fort „und ich suche eine Bleibe für eine längere Zeit, in der ich mich hier aufzuhalten gedenke."
„Es ist uns... eine große Ehre"stammelte der Stadtverwalter „Ich... ich werde sofort ein Gemach herrichten lassen..."
„Nein"schaltete sich Kosarin plötzlich ein. Sie hatte an dem ganzen Wortwechsel bisher keinen Anteil genommen, aber jetzt stand sie neben den Sitzen. „Ich werde ihn beherbergen"Legolas klappte bei diesen Worten seine mentale Kinnlade herunter. Er sah, wie die Kiefer von Spuránems zu mahlen begannen.
„Das werdet ihr nicht, Kytja."
„Das werden wir sehen."
„Ich verbiete es."Daraufhin folgte von Seiten der weiblichen Fraktion ein verärgerter Wortschwall der alten Landessprache, dass Legolas Hören und Sehen verging. Spuránem lenkte ein, und er wirkte Kosarin gegenüber plötzlich noch handzahmer als Legolas. „So sei es. Ist es euch genehm, bei der hohen Frau Kytja zu wohnen?"
„S... Sicher, ja"brachte Legolas heraus, und als er sah, wie Kosarin Spuránem ein echtes Siegerlächeln schenkt, merkte er plötzlich, dass seine Zunge zum ersten Mal seit tausenden von Jahren schneller als sein Gehirn gewesen war.
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Fettes Danke! an Siri, die so gnädig war und eine erste Review hinterlassen hat °umknuddl°... Sowie eine Bitte an meine lieben Freundinnen Kyra und Katja, deren Namen für die Fassung von Kosarins Namen auf 'Umbarisch' herhalten mussten, mich am Leben zu lassen... und 'Spúranem' dürfte wohl das einfachste Anagramm in der Geschichte der FFs sein, aber mir fiel in dem Moment nichts viel Intelligenteres ein...
Ach ja... es gibt da diesen kleinen Reviewbutton... °grinsel°
