Die Aufteilung der Erstklässler:

Die Erstklässler folgten Professor McGonagall in die große Halle. Vier lange, mit Schülern aller Altersgruppen besetzte, Tafeln durchzogen den Raum. Sie führte die Schüler mitten durch die Halle, so dass rechts und links je zwei Haustische standen. James waren die Blicke der älteren Schüler etwas unangenehm. Zum einen, weil er nicht wusste, was jetzt von ihm erwartet wurde, zum anderen, weil er Bammel hatte, sich zu blamieren. Seine Beklommenheit war aber nichts im Vergleich zu der von Peter der ängstlich hin und her schaute und ein paar Mal fast über seine eigenen Füße stolperte. Remus sah bei näherer Betrachtung auch nicht besonders gut aus, allerdings war James das schon im Zug aufgefallen. Sirius hingegen war die Selbstsicherheit in Person, jedenfalls nach außen hin. Sicher, fast lässig schlenderte er hinter den vorausgehenden Schülern her. Seine schulterlangen, schwarzen Haare hatte er, während sie der Ansprache von McGonagall gelauscht hatten, zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, wodurch er noch selbstsicherer wirkte als im Zugabteil vor wenigen Stunden.

James sah sich in der Halle um. Bisher war ihm nichts Ungewöhnliches aufgefallen, doch dann wendete er seinen Blick zur Decke. Hunderte Kerzen schwebten ungefähr vier Meter über ihren Köpfen. Doch das war es nicht, was ihn beeindruckte. Die Decke der Halle war nicht aus Stein, na ja in gewisser Weise war sie es schon, aber man hatte das Gefühl, unter freiem Himmel zu sein. Man konnte zwar erkennen welche sie hatte aber man sah direkt in den Himmel.

„Beeindruckend, oder?", fragte ihn Remus in geflüstertem Ton.

„Hm ...", sagte James, ohne den Blick von der Decke zu wenden.

„Sie imitiert den Himmel über der großen Halle, das stand jedenfalls in dem Buch, das ich gelesen habe.", sprudelte es aus Remus heraus, der offensichtlich froh darüber war, sich mit einem Gespräch ablenken zu können.

Doch diese Gelegenheit bot sich ihm nicht lange, da sie die vier Haustische passiert hatten und nun vor einem kleinen Podest standen, auf dem in voller Breite der Lehrertisch thronte.

Professor McGonagall wies die Schüler an, sich in einer Reihe vor dem Podest aufzustellen und ging zu der kleinen Seitentür auf der linke Seite des Raums, wo ihr ein Mann, der sehr zerlumpt aussah, einen kleinen alten Stuhl und einen noch älteren verfilzten und mit Flicken übersäten Hut überreichte. Danach trat sie wieder vor die Schüler, stellte den Stuhl neben sich, mitten vor den Lehrertisch, und legte den Hut darauf ab.

Eine Zeit lang passierte rein gar nichts. Unter den Erstklässlern brach langsam kollektive Unruhe aus, doch die Anderen in der Halle schienen gespannt auf irgendetwas zu warten.

James war sich nicht sicher, was nun passieren sollte und auch auf den Gesichtern von Sirius, Remus, Peter und den anderen war nichts anderes zu sehen als Ratlosigkeit. Die Außnahme, die die Regel bestätigte, war in diesem Fall Severus Snape der missmutig den Hut auf dem Stuhl fixierte.

Nach einigen Momenten der Stille, (die James vorkamen wie eine Ewigkeit, öffnete sich ein Schlitz knapp überhalb der Krempe und der Hut begann, zur Verwunderung von James, zu singen:

Vor langer Zeit, gut tausend Jahr,

War es das diese Schule entstand,

Ein Quell des Wissens sie seit dem war,

Und vereint die Gründer Hand in Hand.

Doch würden sie auch nicht ewig Leben,

Und wollten die Häuser bewahren,

Deswegen hab´n sie mir Weisheit gegeben,

So dass ich unterteilen kann in folgenden Jahren.

Von Gryffindor erhielt ich Gaben,

Wie Treue, Mut und Tapferkeit,

Den solche Tugenden solltet ihr haben,

Wenn ihr nach Gryffindor wollt, so seid bereit.

Die allgeliebte Hufflepuff gab mir,

Gerechtigkeit und Liebe zu hauf,

Findest du das jetzt auch in dir,

So nimmt dich ihr Haus bestimmt auf.

Als Klügste der Vier war Miss Ravenclaw bekannt,

Sie gab mir ihr Streben nach Wissen,

Seid ihr klug und den Büchern zugewandt,

Dann wollt ihr ihr Haus nicht missen.

Der strengste Lehrer von alle Vier,

War Slytherin; zwar listig, aber in Freundschaft ergeben,

Er wollte die reinsten Schüler hier,

Seid ihr wie er und klug dazu, so solltet ihr zu ihm streben.

Geirrt hab ich noch nie doch will ich nicht langeweilen,

Denn euer Schicksal wird euch hier ereilen,

Nun setzt mich auf, auf euer Haupt,

Und ich sag euch wohin ihr gehört, auch wenn ihr es mir jetzt nicht glaubt.

Der Riss schloss sich wieder und der Hut verstummte. Doch die Stille hielt nur kurz an, denn die Schüler und Lehrer im Saal spendeten dem Hut tosenden Beifall. Dieser hielt sich für eine gute Minute bevor er verebbte.

Professor McGonagall, die zwischenzeitlich kurz an den Lehrertisch getreten war, stellte sich nun neben den Stuhl mit dem Hut darauf. Sie räusperte sich kurz und entrollte die Liste auf der die Namen der Erstklässler notiert waren.

„Avery, Lorence!"

Ein kleiner, etwas rundlicher Junge mit kurzem braunem Haar, der in der Nähe diese Jungen stand, der vor einigen Stunden in ihr Abteil kam und sich so mit Sirius gestritten hatte, trat zu Professor McGonagall, hüpfte auf den Stuhl und sie setzte ihm den Hut auf. Dieser rutschte ihm sogleich tief in die Stirn, sodass seine Augen nur noch zu erahnen waren. Lange dauerte es nicht dann rief der Hut:

„Slytherin.", und Lorence begab sich zu seinem Haustisch.

Susan Banges folgte ihm sechs Minuten später. Bei ihr hatte der Hut lange überlegen müssen, war aber am Schluss der Meinung, dass sie in Slytherin gut aufgehoben war.

„Black, Sirius", sagte Professor McGonagall deutlich, um dem Beifall für Susan Einhalt zu gebieten und mit der Auswahl fort zufahren. Wenn etwas die Illusion perfekt machte, dass Sirius das alles gelassen nahm, dann war es das Lächeln auf seinen Lippen und der sichere Gang, mit dem er vortrat. Aber genau so hatte er es ja geplant, für den Fall das er doch in Slytherin landen würde. Keine Angst zeigen, frei von Furcht und selbstsicher sein. So hatte er es hunderte Male in seinem Zimmer vor dem Spiegel geübt. Schließlich wollte er keinem die Möglichkeit geben, das man sich seine Unsicherheit zu Nutze machte. Entspannt setzte er sich auf den Stuhl und Professor McGonagall platzierte den sprechenden Hut auf seinem Kopf. Er rutschte nicht sehr weit hinunter, was an seinem Pferdeschwanz lag, der den Hut früher am Hinunter gleiten hinderte, als bei seinen Vorgängern.

„Na dann leg mal los!", dachte Sirius, nachdem ihm der Hut auf seinen Kopf gesetzt wurde.

„Nun hetz mich nicht, ich unterteile nicht nach Lust und Laune, viel Verantwortung ist mir gegeben.", ertönte eine Stimme in Sirius Kopf. „Hm ... edles Blut fliest in deinen Adern. Deine Familie ist mir wohl bekannt. Doch nicht nur die Abstammung ist ausschlaggebend, viel wichtiger ist dein Verstand. Interessant, ein Widerspruch in sich vereint. Ein Black von Geburt, aber keiner im Geist. Dann muss ich abwiegen was überwiegt. Talent ist vorhanden, Intelligenz auch ..."

„Ich bin nicht wie meine Eltern", schoss es Sirius durch den Kopf.

„Das ist mir durchaus bewusst. Nur wo stecke ich dich hin? Ravenclaw? Gryffindor? Oder doch nach Slytherin? Aber ich denke, sich gegen die falschen Ansichten der Familie Black zu stellen, obwohl man ein Teil dieser ist, verlangt ein Maß an Mut, welches man nur bei wenigen findet.", sprach der Hut in Gedanken zu Sirius, bevor er der großen Halle verkündete :

„Gryffindor!"

Sirius erhob sich vom Stuhl, überreichte McGonagall den sprechenden Hut und ging zum Gryffindortisch – als er an James vorbei ging, zwinkerte er ihm zu und atmete erleichtert aus - wo er von seinen Hauskameraden empfangen wurde, wobei der Beifall etwas schwächlich ausfiel. Dies führte James auf die Geschichte der Familie Black zurück. Hätte er Sirius nicht kennen gelernt, sondern nur solche Geschichten über die Blacks gehört (welche ja nicht ganz unbegründet waren wie Sirius im versichert hatte), dann hätte er Sirius auch nach Slytherin gesteckt und nicht in Gryffindor willkommen geheißen.

Offensichtlich hatte auch die Gruppe um diesen fetthaarigen Jungen nicht damit gerechnet, dass Sirius nach Gryffindor kommen würde. Sie standen tuschelnd beieinander und verfolgten ihn mit den Augen als er das Podest verließ. Dabei war ihnen die Enttäuschung und die Ungläubigkeit ins Gesicht geschrieben.

Während James sich mit Sirius und der kleinen Gruppe am anderen Ende der Erstklässlerreihe beschäftigte, wurde Lily Evans aufgerufen. James hatte davon nicht viel mitbekommen und wurde vom Sprechenden Hut wieder aus seinen Gedanken gerissen.

„Gryffindor!"

Diesmal fiel der Aplaus um einiges heftiger aus als bei Sirius. Verwirrt blickte James wieder nach vorne und sah nur noch einen leuchtend roten Haarschopf an sich vorbei zu den Gryffindors rauschen.

„Gudeon, Davey", fuhr Professor McGonagall mit ihrer Liste fort.

Ein großer dunkelblonder Junge, der eher wie dreizehn aussah als wie elf, trat vor und nach zwei Minuten hatte der Hut das Für und Wider abgewogenen und sortierte ihn dem Haus Hufflepuff zu. Ihm folgte Hannah Hogan, die kurz darauf ebenfalls am Hufflepufftisch Platz nahm.

„Hollows, Hope!", rief McGonagall über den Applaus der Hufflepuffs hinweg.

Das Mädchen, das rechts von Remus stand, trat vor. Sie hatte schwarze glatte Haare, die ihr bis über die Schulterblätter reichten und große dunkle Augen. Sie nahm elegant auf dem Stuhl Platz und kurz nach dem ihr der Hut aufgesetzt wurde, verkündete dieser auch schon:

„Gryffindor!"

Freudig sprang Hope auf und eilte zum Gryffindortisch, wo sie neben Lily Evans Platz nahm, mit der sie sich angeregt unterhielt. Scheinbar hatten sich die beiden Mädchen schon auf der Fahrt angefreundet und waren froh, zusammen in einem Haus gelandet zu sein.

Nach Hope Hollows wurde Samatha Logan aufgerufen, die als erste am Ravenclawtisch Platz nahm, wo sie freundlich empfangen wurde.

„Lupin, Remus John!", sagte Professor McGonagall, nachdem Samatha sich gesetzt hatte.

Die Farbe wich aus seinem Gesicht als er vortrat. Es waren zwar nur knappe sieben Schritte bis zum Stuhl neben Professor McGonagall, aber für Remus schien es ewig zu dauern, bis er die kurze Distanz hinter sich gebracht hatte. Er bekam kaum etwas mit. Er bemerkte nicht wie er sich setzte, oder wie ihm der Sprechende Hut aufgesetzt wurde.

„Wen haben wir den hier", flüsterte eine Stimme plötzlich in RemusKopf. „Einen Werwolf, so so ... also hat der Schulleiter meine Warnung schlussendlich doch ignoriert."

Remus schluckte. Woher wusste dieses Ding das er ein Werwolf war und wieso hatte er Dumbledore vor ihm gewarnt?

„Erstens, ich bin kein Ding. Ich trage die Weisheit, das Wissen und die Menschenkenntnis unserer vier Gründer in mir. Zweitens ... ach das soll dir der Thor sagen, der dich nach Hogwarts geholt hat. Nun ist es an mir zu entscheiden, wohin du gehörst. Slytherin? Nein! Ravenclaw? Schon eher, wie ich sehe ist dein Wissensdurst stark und auch dein Geist würde gut nach Ravenclaw passen. Doch dein Körper würde sich in Ravenclaw nicht wohl fühlen und es wäre schwer für dich, vor den ganzen hellen Köpfen dort zu verbergen, was du bist. Deshalb, obwohl ich weiß, dass ich gegen die Vernunft und deine Fähigkeiten handele, gehst du nach..."

„Gryffindor!", hallte es laut durch den Saal und Remus spürte wie die Erleichterung ihn durchströmte. Wenigstens würde er mit Sirius in einem Haus landen. Auch wenn ihm der Hut nicht gerade Mut gemacht hatte, war er froh, seinen wenigstens Sirius als Rückhalt und Anschluss zu haben. So setzte er sich unter Beifall neben seinen grinsenden Freund und sah sich gespannt in der Halle um. Von hier aus wirkte sie um einiges freundlicher, was wahrscheinlich daran lag, dass die Anspannung von vor fünf Minuten nun endgültig verflogen war. Nun hatte er die Muße das herrliche Ambiente der Halle auf sich wirken zu lassen, welches zwar schon seit Jahr und Tag da, aber im ersten Moment bei all der Anspannung untergegangen war.

Als nächstes kam Isaac Jones, der nach Hufflepuff ging. Danach folgte eine weitere Ravenclaw : Rosalie Martens. Die Eingeweide von James verkrampften sich mit jedem Namen immer mehr, als sie sich dem Buchstaben „P"näherten. Er hatte keine Ahnung wo er landen würde. Auch wenn der Hut in seinem Lied die Eigenschaften der Hauser aufgezählt hatte, so konnte er sich selbst in kein Haus 100-prozentig einordnen. Alice OConnor war das erste und wie sich später herausstellte auch das einzigste Mädchen, das dieses Jahr neu an den Slytherintisch gebeten wurde.

„Pettigrew, Peter", erklang McGonagall´s Stimme in seinem Ohr. Als Nächster würde er wohl nach vorne gehen müssen. Peter, der Kleinste unter den Erstklässlern – und auch wohl der am stärksten zitternde – ging schlurfend zu Professor McGonagall.

Als der Hut auf seinem dunkelblonden Haarschopf thronte, war es, als hätte jemand die große Halle ausgeblendet. Kein Geräusch war mehr zu hören und Peter wurde nervös.

„Aufgeregt?", fragte ihn die Stimme des sprechenden Hutes. Keine Bange, es wird weder wehtun noch wird es unangenehm. Ich suche nur nach Eigenschaften, die ich in dir finde und ordne dich dem Haus zu, auf das du am besten zu passen scheinst."

„Ich will nach Gryffindor"

„Warum?"

„Weil Remus und Sirius dort sind."

„Freunde findet man in jedem Haus.", entgegnete der Sprechende Hut.

„Ich will nach Gryffindor. Ich will keine neuen Freunde. Sie waren nett zu mir."

„Bist du denn sicher, dass du nach Gryffindor passt?"

„Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sie zu mir passen."

„Das ist wahr, Peter. Zu dir passen sie, aber wenn du zu ihnen passen willst, musst du über dich hinauswachsen. Die Fähigkeiten dazu hast du! Du weißt es nur noch nicht."

„Danke."

„Es ist nicht nur meine Wahl, sondern auch deine, aber denk daran: Wer auf eigenen Beinen steht, fällt nicht so leicht wie jemand der sich auf andere stützt.", sagte der Sprechende Hut eindringlich und leise zu Peter, bevor er der Großen Halle verkündete, einen weiteren Gryffindor gefunden zu haben.

Schnell riss sich Peter den Hut vom Kopf. Er ging zum applaudierenden Gryffindortisch, wo Remus und Sirius ihn schon erwarteten. Er drehte sich im Gehen noch einmal zum Hut um und sah ihn ungläubig und fragend an – Was hatte der letzte Satz zu bedeuten? Das Umdrehen war, wie er gleich darauf merkte, keine gute Idee gewesen, denn er stolperte über die kleine Stufe und kam strauchelnd am Haustisch der Gryffindors an, wo die Sitzbank seinem Kampf, auf den Beinen zu bleiben, ein Ende machte. Ächzend, und sich das rechte Bein haltend, setzte er sich neben Remus. Doch auf seinem schamroten Gesicht, was bei den Lachern aus der großen Halle, die er für seine artistische Einlage bekommen hatte, auch kein Wunder war, breitete sich ein glückliches Lächeln aus. Er hatte erreicht was er wollte.

Nachdem Professor McGonagall die restlichen Schüler zur Stille ermahnt hatte, wurde Frencis Pierson aufgerufen und kurze Zeit später wurde er am Tisch der Ravenclaws empfangen.

„Potter, James",ertönte McGonagall´s Stimme.

James atmete tief durch, schritt etwas wackelig auf Professor McGonagall zu und nahm auf dem Stuhl neben ihr Platz. Sie war gerade im Begriff, ihm den Sprechenden Hut aufzusetzen, als dieser bei der ersten Berührung Gryffindor rief und James die Lehrerin verdutzt ansah.

Sie beugte sich während des anschwellenden Klatschens zu ihm hinunter.

„Worauf warten sie noch, Mr. Potter? Die anderen Gryffindors warten schon", sagte sie und James glaubte ein winziges Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen, doch einen Wimpernschlag später war es schon wieder weg.

Etwas verstört setzte er sich neben Sirius, der ihn angrinste.

„Konntest es wohl nicht erwarten da weg zu kommen", stichelte dieser.

„Ach, du bist doch bloß neidisch, dass er bei dir so lange gebraucht hat!", konterte James und versuchte sein Grinsen vom Gesicht zu wischen, schaffte es aber nicht. Als der Applaus der Gryffindors verebbte – Peter war der Letzte der aufhörte zu Klatschen, was wiederum für einiges Schmunzeln bei den Übrigen sorgte – wurde Aidan Rosier aufgerufen.

Wie bei James musste der Hut bei ihm nicht lange überlegen, auch wenn er doch eine knappe Sekunde seinen Kopf berührte und sandte den Jungen an den Slytherintisch wo er von Lorence in Empfang genommen wurde.

Severus Snape wurde von der stellvertretenden Schulleiterin aufgerufen, um mit der Auswahlzeremonie fort zufahren.

„Severus?", gigelte Sirius, „steht ihm gut der Name, aber Schniefelus würde es besser treffen. Meinst du nicht auch James?"

James konnte nicht antworten, da er, unter einem Lachkrampf leidend, nach Atem rang. Dies allerdings brachte ihm einen scharfen Blick seiner zukünftigen Hauslehrerin ein und er tat sein Bestes, um sich schnellstmöglich zu beruhigen.

Währenddessen hatte Severus auf dem Stuhl neben ihr Platz genommen. Sein Gesicht war wie in Stein gemeißelt. Keine Regung war darauf zu erkennen. Und so schnell wie es begonnen hatte, war es auch schon vorbei. Als Professor McGonagall den Hut bis auf wenige Millimeter seinem Kopf genähert hatte, war auch schon der Ausruf „Slytherin"zu hören.

„Der Hut hatte wohl Angst, dass er die Flecken nie wieder raus bekommen würde", feixte James, was nun bei Sirius und Remus für ein unterdrücktes Gelächter sorgte. Peter war so mit sich selber beschäftigt, dass er gar nicht mitbekommen hatte, was, seit dem er am Tisch der Gryffindors angekommen war, passierte.

Nachdem Severus seinen Platz am Slytherintisch eingenommen hatte, wurden erst Angelina Summers und dann Diana Tirsting an den Haustisch der Hufflepuffs befördert.

Danach kam Roger Wilkes, der letzte aus der Runde, die sich während der Auswahl um Severus geschart hatte, und er wurde, wie nicht anders zu erwarten war, ein Slytherin. Zum Schluss wurde noch Maria Winsten nach Ravenclaw gesteckt und damit war die Auswahl auch beendet.

Professor McGonagall übergab dem Hausmeister den Stuhl mitsamt dem Sprechenden Hut und dieser verließ durch die Seitentür, durch die er schon anfangs gekommen war, die Große Halle. Nachdem der Jubel verstummt war und die Hauslehrerin von Gryffindor ihren Platz am Lehrertisch eingenommen hatte, erhob sich der Schulleiter, der der Auswahlzeremonie, wie ein unbeteiligter Zuschauer, still beigewohnt hatte.

„Wilkommen! Wilkommen zu einem Neuen Jahr in Hogwarts.", begrüßte Albus Dumbledore die inzwischen sehr hungrigen Schüler. „Dieses Jahr wird meine Rede zu eurem Bedauern länger als üblich ausfallen..."– Ein lautes Stöhnen von über hundert Schülern erfüllte den Saal, was Dumbledore mit seinem üblichen nachsichtigen Lächeln quittierte.Dann setzte er nach einer kurzen Pause hinzu: „ ...weshalb ich es für besser befinde, mit meiner Ansprache bis nach dem Festessen zu warten. ... Also: Haut rein!"

Aus dem Stöhnen wurde ein Aufatmen und zustimmender Beifall schwappte durch die Halle.