24. Killing me softly

Als sie ihr ehemaliges Quartier endlich erreicht hatte, kam ihr Ron schon von weitem langsam entgegen. Er war bleich und seine blauen Augen sahen mehr als nur besorgt aus.

„Irgendwas stimmt mit ihm nicht.", brachte er schließlich heraus, als sie sich erreicht hatten.

Hermion lief unbeirrt weiter. „Was ist los mit ihm?"

„Wissen wir nicht! Er hat sich eingeschlossen und scheint ziemlich-", er stockte.

„Alles klar!", schnitt sie den Rotschopf unsanft ab. Malfoys eh schon schneidende Stimme tat den Rest und so verstummte der Angesprochene sofort und trottete ihr langsam hinterher zu den Gemächern der Schulsprecher.

„Drachenherz.", donnerte sie ungeduldig, Beth hysterisches Kichern ignorierend und schob sich durch den entstehenden Spalt, schon als dieser sich nur ansatzweise gebildet hatte.

In ihrem ehemaligen Zimmer erwartete sie ein merkwürdiges, chaotisches Bild. Harry stand sichtlich verwirrt vor der Badezimmertür, welche rot glühte und Funken sprühte. In seiner Rechten Hand hielt er fest umklammert seinen Zauberstab und seine Augen funkelten vor Wut. Sein pechschwarzes Haar stand in allen Himmelsrichtungen ab.

„Was ist passiert?", fragte sie und blickte von der glühenden Tür zu ihrem zerzausten Freund.

„Er hat versucht die Tür zu öffnen, also habe ich ihm einen Fluch durch das Holz geschickt!", brüllte Malfoy durch die verschlossene Tür. Seine Stimme klang merkwürdig schrill, trotz der Tatsache, dass es sich dabei um ihre eigene handelte.

Harry schnaubte laut auf. „Ich wollte nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist!"

„Und ich sagte, du sollst dich verpissen!", gab der Ex-Blonde zurück.

Wieder blickte das Mädchen in Jungengestallt von der Tür zu der Person vor ihr.

„Was ist nun los mit ihr-ihm?", mischte sich nun auch noch Ron ein, der gerade eben im Türrahmen erschienen war. Er stützte sich mit dem Arm am Rahmen ab und blickte seine beiden besten Freunde, einer in der Gestallt seines Erzfeindes, fragend an.

„Verpisst euch endlich!", brüllte Malfoy nun fast schon hysterisch aus dem Bad und erst jetzt erwachte die Gryffindor aus ihrer Starre.

Sie fasste Harry an der Schulter und schob ihn in Richtung des Ausganges. Malfoy hatte Recht, sie hatten wirklich schon genug mitbekommen. Immerhin ging es hier höchstwahrscheinlich um ihren Körper. Vorausgesetzt es handelte sich um das Problem, welches sie befürchtete. Andernfalls fragte sie sich wirklich, was Malfoy wohl sonst so aus der Fassung brachte.

„Er hat Recht, raus mit euch!", sagte sie und schob die beiden aus dem Rahmen.

Die Jungen blickten sie verwirrt und besorgt zugleich an. „Sicher, dass wir dir nicht helfen können?", fragte Harry schließlich leise.

Sie schüttelte heftig den Kopf. „Nein, ich schaffe das schon!"

Ron räusperte sich leise. „Naja, aber bei Malfoy weiß man wirklich nie!"

„Ich schaffe das Ron!", wiederholte sie sich.

Der Schwarzhaarige nickte schwach. „Wenn du uns brauchst-"

„Dann weiß ich, wo ich euch finde.", erwiderte sie einen Deut zu schroff, doch momentan war es ihr schlichtweg egal. Schwungvoll schlug sie den beiden die Tür vor der Nase zu und widmete sich der verschlossenen Badezimmertür.

„Alles klar, sie sind weg.", ertönte seine eigene Stimme von der anderen Seite der Holztür. Draco hatte seine Hände und das Gesicht dagegen gelehnt um das Geschehen dahinter besser einschätzen zu können.

„Wunderbar.", knurrte er immer noch atemlos. Sein Herz, nein es war Grangers verdammte Pumpe, raste so heftig, das er fürchtete, es würde jeden Moment platzen.

Auf der anderen Seite räusperte sie sich geräuschvoll. „Dann mach endlich auf und sag mir, was los ist!"

Der Slytherin wich wütend von der Tür zurück und schlug mit der Faust dagegen. „Als wenn DU das nicht wüsstest! Aber, Madam ist sich zu schade, es MIR zu sagen!"

Von draußen drang ein leises stöhnen zu ihm durch. „Verdammt Malfoy, ich war noch gar nicht dran! Aber, wenn ich es gewesen wäre, hätte ich es dir sicherlich gesagt!"

„Ach ja? Warum habe ich den Scheiß denn dann, wenn du noch gar nicht dran bist?"

„Könntest du bitte die Tür aufmachen, damit ich dich sehen kann, wenn wir miteinander sprechen?"

„Beantworte meine Frage, Granger!"

„Ich weiß es nicht! Verdammt, wahrscheinlich liegt es am Streß!"

„Und was machen wir dagegen?"

„Mach erst einmal die Tür auf, Malfoy!"

Immer noch knurrend tat er schließlich, wie ihm geheißen wurde. Das Zimmer war, wie erwartet, leer und Granger starrte ihn mit verschränkten Armen an. Draco trat langsam aus dem Türrahmen, schloss das Badezimmer schließlich hinter sich und blickte sein gegenüber erwartungsvoll an.

„Und was machen wir nun?", wiederholte er sich so ruhig wie möglich.

Sie zuckte schwach mit den Schultern. „Erst einmal solltest du dich präparieren."

„Schon geschehen! Doch so war es nicht gemeint! Was tun wir, damit es aufhört?"

„Aufhört? Gar nichts, was willst du tun, damit es aufhört? Und womit hast du dich präpariert?", gab sie mit hochgezogenen Augenbrauen zurück.

„Mit einem Handtuch.", knurrte er. „Vielleicht könnten wir zu Madam Pomfrey gehen?", fügte er dann hoffnungsvoll hinzu. Sie erwartete doch nicht etwa von ihm, dass er sich in den nächsten Tagen damit herumschlug wie ein Gott verdammtes Mädchen!

Granger lachte leise auf. „Sie wird nichts tun können. Da musst du also durch!"

Draco schnaubte wütend auf. Das konnte alles nur ein Alptraum sein. „Sicher kann sie das! Irgendetwas wird sie tun können!"

„Vielleicht, doch es würde sicherlich meinem Körper schaden und das lasse ich nicht zu!"

„Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich mich für dich mit deinem Scheiß rumschlage!"

Sie lachte fassungslos auf. „Natürlich kann ich das! Ich schlage mich doch auch mit deinem Scheiß rum!"

Der Slytherin zog zischend die Luft ein und trat einen Schritt näher auf sie zu. „Welchen Scheiß, Granger? Wir hatten einen Deal!"

Sie wich etwas zurück. „Komm hör auf, du müsstest deinen Körper kennen! Gott verdammt, ich rede hier lediglich von bestimmten Träumen!", zischte sie errötend. Es klang wenig glaubwürdig...

Vor der Tür polterte es auffällig. Die beiden sahen sich entsetzt an, bevor Hermione- verdammt Granger- mit wutverzerrtem Gesicht herumwirbelte und „Ich werde sie umbringen.", murmelte.

Mit einem Ruck hatte sie die Tür geöffnet und ein schuldbewusster Harry Potter, dicht neben einem vollkommen verdutztem Ron Weasley blickten zurück.

„Ich sagte, ihr sollt verschwinden!", zischte sie bedrohlich.

Potter räusperte sich leise.

„Wir dachten-", stammelte Wiesel.

„Hört auf zu denken und macht, dass ihr hier weg KOMMT!", brüllte die Gryffindor nun lauthals. Potter zuckte etwas zusammen, Weasley schien um einen Kopf zu schrumpfen.

Der Schwarzhaarige packte seinen besten Freund schließlich an der Schulter und gemeinsam zogen sie von dannen. Granger schlug die Tür lauthals vor ihnen zu, bevor sie ruckartig wieder herumwirbelte und eisgraue Augen Draco wütend musterten.

„Und du machst jetzt, dass du ins Badezimmer kommst und dich vernünftig präparierst!", schmetterte sie.

„Womit?", knurrte der ehemals Blonde wütend zurück. Doch er musste zugeben, dass ihm die aufbrausende Granger schon immer imponiert hatte.

„Im Bad liegen Tampons!"

Draco zog eine Augenbraue hoch. „Natürlich! Ich bin sicher, ich werde das meistern, auch wenn ich noch nicht einmal weiß, was das zur Hölle ist!"

Granger verdrehte die Augen und drängte ihn zurück ins Badezimmer.

„Gott hör auf! Sag mir nicht, das du nicht weißt, was Tampons sind?", keuchte der Lockenschopf ungläubig, während sie den ehemals Blonden mitten im Raum stehen ließ und zu ihrem Badschränkchen ging.

Malfoy schnaubte wütend auf. „Verzeih bitte, dass ich als Junge und dazu noch reinblütiger Magier keine Ahnung von Muggelmädchen-Kram habe!"

Hermione seufzte leise und schmiss ihm eine kleine Packung zu. Mit dem Geschick und den Reflexen eines Suchers, welche auch Harry immer wieder zu Tage brachte, fing er sie leichthändig auf.

Braune Augen musterten die Packung interessiert und schließlich lachte er leise auf. „Auslaufstöpsel! Natürlich!", stellte er fest.

„Man nennt sie Tampons!", berichtigte sie ihn.

Er ignorierte es. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mir diese Dinger- NEIN, dir diese Dinger sonst wo...", er stockte und zum ersten Mal in seinem Leben, sah er wirklich sprachlos aus. Es war eine Schande, dass er dabei nicht ein seinem Körper steckte und es sein Gesicht war, was diese Emotion ausstrahlte.

„Doch.", sagte sie matt.

Einen ganzen Moment schwiegen sie und Malfoy musterte die Packung mit der Vorsicht und Abneigung, als handele es sich um eine scharfe Handgranate.

„Du hast sicher nicht einfacheres?", fragte er dann mit hochgezogenen Augenbrauen.

Hermione stöhnte leise auf und deutete auf den Schrank in dem sich noch ein paar Nachtbinden und Slipeinlagen befanden. Jedoch waren diese nur noch ihre eiserne Reserve, seid sie die Vorteile der kleinen Wattepröpfchen, wie Lavender sie nannte, für sich entdeckt hatte. Doch sicherlich hatte Madam Pomfrey noch genug Reserven. „Guck womit du besser zurrecht kommst! Diese kleinen Biester sind aber angenehmer, das kann ich dir versichern!"

Der Prinz Slytherins stöhnte gequält auf und musterte erneut die Packung. „Ok, ich versuche es! Wie funktioniert es?"

Sie hustete verlegen. „Naja... Folie ab und rein damit! Bis du es nicht mehr spürst!"

Er durchbohrte sie mit seinen eisigen Blicken, die er auch mit braunen Augen wunderbar beherrschte, und brachte sie so zum erröten. Es war wirklich merkwürdig, Draco Malfoy zu erklären, wie man Tampons benutzte.

Doch seid geraumer Zeit war so ziemlich alles in ihrem Leben merkwürdig bis unglaublich...

„Da ist auch eine Beschreibung drin, vielleicht solltest du sie vorher lesen.", fügte sie leise hinzu und deutete schwach auf das Päckchen.

Ihr eigenes Gesicht wurde bedenklich bleich und wieder nickte er. Dann schien er schier in Sekunden Schnelle aus der Starre zu erwachen, die ihn bis vor wenigen Sekunden noch befangen hatte und drängte sie bestimmt wieder zurück ins Zimmer.

Hermione stemmte sich dagegen und erntete dafür einen wütenden Blick.

„Ich denke, ich schaffe das auch allein!", zischte er.

„Sicher?", fragte sie zaghaft.

„Sicher!", knurrte er und schob sie kraftvoll hinaus.

Die Tür fiel schwungvoll vor ihr ins Schloss.

Einen Moment verharrte sie stillschweigend vor ihr. Dann räusperte sie sich leise. „Malfoy, es wäre nichts, was ich nicht schon-", begann sie etwas unbehaglich.

„Ich habe alles unter Kontrolle!", bellte er zurück.

Sie zuckte etwas zusammen und strich sich eine hellblonde Strähne aus dem Gesicht. „Und pass auf den Rückholfaden auf!"

„Ich kann lesen verdammt!", brüllte er nun deutlich gestresst und sie war sich sicher, er verfluchte diese verdammte Situation in der sie gerade steckten ebenso sehr wie sie es gerade tat.


Tja, jetzt seid ihr sicherlich erstaunt, was?!? :D So schnell ein neues Chapter hier zu sehen... Na ja, ich war halt fleißig... gg Fleißiger wie sonst auf jeden Fall!!! Und ich habe an dieser Stelle eine weitere, gute Nachricht! Diese Story ist fertig! Sie liegt fertig geschrieben auf meiner Festplatte und deshalb hoffe ich, dass ich in den nächsten Tagen und Wochen etwas öfter zum posten komme...

Und an dieser Stelle SORRY an die, die nicht hören wollten, dass diese Story nun auch bald zu Ende geht...

DANKE an Weihnachtskeks, Preciuos-Blood, janvaris (Sorry!), Sally-Chan (Leute wie Sanders sollte man NIE vergessen! ;) Das kann böse enden! ;)), anni kiddo, Gwendolyne (Auch wenn ich es schade finde, verzeihe ich dir natürlich... ;)), Dragonies, Gini, katzenauge (Habe zwar länger wie eine Minute gebraucht, aber stimmt dich das trotzdem etwas besänftigt?!? gg), MrsGaladriel spinnt eh... Aber, ich glaube das hatte ich irgendwo schon mal erwähnt, oder?!? grübel), HexenLady (Also, du hast mir einen Schrecken eingejagt! Habe erst die andere Rev gelesen und dachte nur WAS??? löl. Naja, macht überhaupt nix, ich freue mich, dass du überhaupt noch hierher kommst... knuddel) & Serafina Pekkala... knuddel&knutsch

Und noch mal eine Bitte an meine Schwarzleser! Da diese Story doch bald zu Ende geht, bitte ich euch herzlichst, mir doch wenigstens in den letzten Chaps etwas zu hinterlassen! BITTE!!! knuff