Hi zusammen!

Ich muss zu meiner Entschuldigung sagen, dass ich für diese FF hier keinen Beta-Leser hatte bzw. habe. Daher bin ich für Anmerkungen wie die von Avarra und McAbe sehr dankbar. Danke an euch zwei :o)

So, Rating ist erhöht und jetzt wollen wir doch mal sehen was Voldi (igitt, ich hasse diesen Spitznamen -g-) eigentlich vor hat ...

Viel Spaß.

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„Ich gebe es nur ungern zu" fuhr er fort während er sich geschmeidig auf seinem Platz niedergelassen hatte „doch haben meine Kräfte sehr gelitten. Viele meiner Fähigkeiten stehen mir nunmehr im Moment nur noch begrenzt zur Verfügung ... jedoch habe ich durch Zufall von der Existenz eines besonderen Trankes erfahren ..."

Das war die Stelle an der Severus, oder besser gesagt, der Zaubertrankmeister in ihm, die Ohren spitzte.

„Dieser Trank ist Teil einer Art ... Zeremonie. Korrekt zubereitet und angewendet verleiht er ein unerschöpfliches Quell an Stärke und Macht ... und das bedeutet, meine treuen Diener, nicht nur der Körper, die Hülle ist unsterblich ... sondern auch der Geist ... niemals mehr ... schwach sein ..."

Die letzten Worte verließen nur noch flüsternd Voldemorts schmale, fahle Lippen, jedoch zeugte das plötzlich aufflackernde Blitzen in dessen blassroten Augen, von beinahe irrsinniger Besessenheit.

Severus dachte nach.
Warum hatte er noch nie von so einer Art Trank gehört?
Wie konnte es sein, dass ihm, dem Lehrer für Zaubertränke von Hogwarts, unangefochtener Meister auf seinem Gebiet, dieser Trank nicht bekannt war?
Und wie zum Teufel war es Voldemort gelungen davon zu erfahren?

„Ich habe also einen Auftrag für euch." eröffnete der Dunkle Lord seinen Todessern nach einigen Sekunden bedächtiger Stille und Severus war gezwungen seine Gedankengänge zu unterbrechen.

„Die wichtigste Zutat für diesen Trank ist das Blut eines ..." er verzog angewidert das Gesicht bevor er das nächste Wort sprach „... Schlammblutes."

In Severus arbeitete es.
Schlammblüter waren in den letzten Jahren selten geworden, es gab kaum noch welche und wenn er genau überlegte kannte er persönlich genau eine einzige Person, die für die Pläne Voldemorts in Frage käme.

Abermals wurde Severus aus seinen Gedanken gerissen, als sich plötzlich rechts neben ihm etwas rührte.
Lucius Malfoy war hervorgetreten.

„Mein Herr, wenn Ihr erlaubt, ich habe einen Vorschlag." begann dieser mit gezwungen ruhiger Stimme.

„So sprich, Lucius."

Erst jetzt wagte der silberblonde Mann, dessen Haare nur andeutungsweise an den Seiten seiner schwarze Kapuze hervorlugten, den Kopf zu heben.

„In Hogwarts, im Jahrgang meines Sohnes Draco, gibt es ein solches Schlammblut, Herr."

Hinter seiner Maske schloss Severus die Augen.
Natürlich. Lucius kannte sie auch.
Hermine Granger. Ende 6. Schuljahr. Muggelgeborene.

„Tatsächlich? Nun, das ist eine höchst erfreuliche Nachricht, mein lieber Lucius." antwortete Voldemort hörbar zufrieden und Lucius Malfoy trat wieder einen Schritt zurück, ebenfalls zufrieden, seinem Meister auf dem Weg zur Verwirklichung seines Plans nützlich gewesen zu sein.

Und so wanderten die kalten Augen des Dunklen Lords hinüber zum Mann neben Malfoy.
Severus Snape.

„Severus, du darfst vortreten."

Der Angesprochene öffnete die Augen, folgte den Worten und machte nun seinerseits einen Schritt nach vorne.

„All die Jahre verweilt einer meiner fähigsten Todesser in Hogwarts, jederzeit bereit mir alle Informationen zu beschaffen die ich brauche, doch jetzt ..." Voldemort hielt kurz inne „... jetzt zahlt sich meine Geduld mit dir endlich aus."

Erneut hatte er sich von seinem Thron erhoben und schritt jetzt ein weiteres Mal auf Severus zu.

„Du..." einen halben Meter vor ihm blieb er schließlich stehen „... wirst mir dieses Schlammblut besorgen. Ich gebe dir 3 Tage."

Natürlich war Severus von vorne herein klar, dass er diesen Befehl niemals würde ausführen können. Er stand in Diensten von Albus Dumbledore, war in dieser Hinsicht absolut loyal und würde unter keinen Umständen etwas tun, das dem Orden oder Hogwarts schaden könnte.

Eher würde er sterben.

„Mein Herr, ich bezweifle, dass ich der richtige Mann für diese Aufgabe bin."

Es war Wahnsinn einen Befehl von Voldemort abzulehnen. Jeder wusste das.
Aber Severus blieb keine andere Wahl.
Er konnte diesen verfluchten Auftrag nicht ausführen und irgendwie musste er das diesem Tyrannen klar machen ... oder im schlimmsten Fall mit dem Tod rechnen.

„Was sagst du da?"

„Die Entführung einer Schülerin würde meine Tarnung als euer Spion in Hogwarts unweigerlich auffliegen lassen. Es wäre zu riskant meine Stellung in euren Diensten dafür zu riskieren, Herr."

Voldemorts Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Deswegen bitte ich euch, mir diese Aufgabe zu entziehen."

Einige weitere, schier endlos lange Sekunden verstrichen, ehe der Dunkle Lord sich langsam von Severus abwandte.

„Nun ... du weigerst dich also meinen Befehl auszuführen, Severus? Das tut mir leid ... wirklich sehr, sehr leid ... Crucio!"

Blitzschnell hatte Voldemort sich umgedreht, in einer fast unsichtbaren Bewegung seinen Zauberstab hervorgezogen und den Unverzeihlichen auf Severus gehetzt.

Sofort sank dieser auf die Knie, hielt mit beiden Händen seinen zum zerbersten schmerzenden Kopf, keuchte und hatte alle Mühe nicht zur Seite wegzukippen.

Ein abscheuliches Geräusch und ein heftiger Stich im Brustbereich ließen erahnen, dass die erste Rippe gebrochen war.

Der Zauberstab hob sich und der Fluch war aufgehoben.

„Also, Severus. Ich hoffe, du hast deine törichte Entscheidung noch einmal überdacht."

Unter einigen Schmerzen schaffte der Angesprochene es, sich aufzurichten.

„Ich ..."

„Ja? Ich höre."

„Ich werde es ..."

Voldemorts Miene entspannte sich für einen Moment, doch dann fuhr Severus fort.

„ ... nicht tun."

Abermals senkte sich ein Zauberstab. „Crucio!" Und die Qualen begannen von Neuem.
Wieder durchbrach das widerliche Geräusch von eben den Raum.
Einmal. Zweimal. Dreimal.

Severus spürte das Blut, dass sich langsam seinen Weg durch die Speiseröhre in seinen Mund bahnte.
Zuviel um es herunterzuschlucken.
Er spuckte es aus und bemerkte dabei nichteinmal, wie rechts neben ihm Lucius Malfoy vortrat.

„Mein Herr, bitte, es gibt eine andere Möglichkeit."

„Die da wäre, Lucius?" antwortete der Dunkle Lord und nahm erneut den Fluch von dem am Boden liegenden Zaubertrankmeister.

„Wie ihr sicher wisst" begann er „ist es eines meiner größten Anliegen, dass mein Sohn Draco, nach seinem Abschluss in Hogwarts, in den Reihen eurer Todesser aufgenommen wird."

„Komm zum Punkt." erwiderte Voldemort und deutete dabei mit einer flachen Handbewegung an, dass Lucius fortfahren sollte.

„Nun, es wäre mir und meinem Sohn eine große Ehre, euch bei eurem Vorhaben behilflich sein zu können."

Severus hatte sich mittlerweile auf den Rücken gedreht, hielt mit beiden Händen seinen schmerzenden Brustkorb und lauschte angespannt dem Gespräch der beiden Männer unmittelbar vor ihm.

Lucius derweil wagte einen Blick hinunter zu dem Lehrer seines Sohnes, wandte sich jedoch einen Du-Idiot-kannst-froh-sein-dass-ich-dich-da-rausgerissen-hab Blick später wieder Voldemort zu.

„Ich verstehe. Du sagtest Draco ist im gleichen Jahrgang wie unser Schlammblut?"

Malfoy nickte.

„Gebt ihm und mir ein wenig Zeit, mein Herr und ich verspreche, wir werden euch nicht enttäuschen."

Ohne eine Antwort beugte sich der Dunkle Lord hinunter zu dem noch immer schwer atmenden Mann.

„Du verdankst Lucius dein wertloses Leben, Severus. Vorerst verschone ich dich, aber sei gewarnt" sprach er und richtete dabei seinen Zauberstab auf dessen Brust „noch ein einziger Fehltritt und ich erleichtere uns alle hier von deiner überflüssigen Anwesenheit."

Severus blieb nichts anderes übrig als zu nicken.

„Und jetzt" fuhr Voldemort fort und erhob sich wieder „wirst du dich auf direktem Wege auf nach Hogwarts machen. Du wirst mich über alles und jeden in Kenntnis setzen und Severus ... wenn ich sage alles, dann meine ich alles, haben wir uns verstanden?"

„Ja, Herr."

„Sehr gut. Du darfst gehen."

Mühsam gelang es Severus sich auf die Knie zu befördern um wie gewohnt zum Abschied den Saum des Umhanges seines Meisters zu küssen.

Mit sichtbar zitternden Beinen stand er auf, verbeugte sich ein letztes Mal und bewegte sich dann auf die große, schwere Holztür zu.

Draußen regnete es noch immer, aber das registrierte er ebenso wenig, wie die Tatsache, dass er es geschafft hatte, trotz seiner Verletzungen, in vollem Bewusstsein zurück nach Hogwarts zu kommen.

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So, das war es mal wieder von mir, würde mich über das ein oder andere Review freuen, also wenn ihr Zeit habt .. da unten Links ist der Button -g-