A/N: Viele Dank an Iarethirwen, die dieses Kapitel geschrieben hat. Es hat zwar etwas gedauert, doch hat sich diese Investition gelohnt! Oder findet ihr das nicht?
Reviewantworten:
Echidna Drake: Ich würde mich sehr freuen, wenn du das übernächste Kapitel schreiben würdest. Denn das nächste würde ich gerne schreiben. kisshug
Weihnachtskeks3: Kurz eine Frage: Wie kommt auf so einen Nick? Zu deiner Review: Das kommt daher, dass die Autoren (zumindestens Kathi und ich), in ein paar dieser Situationen leben. hug
HexenLady: Machen wa. Und jetzt eine Nachricht von mir an dich: Schreib mehr.fg
Kapitel
3: Past of my life.
Noch
mehr Tränen folgten der Einzelnen und schienen wie ein
unaufhaltsamer Strom hervorzuquellen. Immer weiter tropften sie auf
das Foto das in ihren Händen zu zittern begann.
Die drei Abgebildeten versuchten verzweifelt dem nassen Angriff zu entkommen. Doch Hermione beachtete sie gar nicht mehr als ein heiseres Schluchzen ihrer Kehle entkam. Zu unglücklich war sie mit ihrem Leben. Zu unglücklich mit sich selbst um aufzuhören.
Doch selbst die Tränen konnten den Schmerz nicht lindern. Wie oft hatte sie sich geschworen nicht mehr zu weinen. Wie oft hatte sie geschworen sich nicht alles so zu Herzen zu nehmen. Doch das Leben, ihr Leben schien ihr die Luft zum atmen abzuschnüren.
Das Gewicht der ganzen Welt schien in solchen Momenten auf ihren Schultern zu lasten. Warum hatte jeder, außer ihr, jemanden an den er sich anlehnen konnte. Jemanden den man vertrauen konnte. Sie war allein, so furchtbar allein.
In Hogwarts hatte sie Harry und Ron. Trotzdem konnten die Beiden sie nicht wirklich verstehen. Konnten ihre innere Qual nicht erkennen. Für Sie war sie nur Hermione, ihre Freundin die auf alles eine Antwort hatte, die ihnen bei den Hausaufgaben half und darauf achtete das sie nicht zu tief in Schwierigkeiten landeten. Doch wer war für sie da? Für sie ganz allein? Jemand der sie auch ohne Worte verstehen konnte.
Doch seit so langer Zeit war es nicht anders, als sie und ihr Schmerz allein. Der Schmerz den sie sich selbst zufügte war ihr Schmerz. Etwas das sie kontrollieren konnte. Etwas das nur sie allein bestimmte und sie erleichterte.
Automatisch wanderte ihre Hand zu ihren frischen Wunden die sicher unter dem Stoff ihrer Kleidung lagen. Selbst der dicke Stoff hinderte sie nicht daran jede einzelne Wunde mit dem Finger nachfahren zu können. Der sanfte Druck den sie darauf ausübte schien ihr keine Erleichterung zu bringen. Stattdessen begann sie immer kräftiger in die Wunde Stelle zu drücken bis sie das angenehme Ziehen spüren konnte das zu einem Stechen wurde und schließlich zu einem Brennen. Das empfindliche Fleisch begann unter dem Druck zu pochen. Im Einklang mit ihrem Herzschlag.
Das laute Klappen der Haustür von unten ließ sie aus ihrem Trance ähnlichen Zustand aufschrecken. Schnell räumte sie Pergamente und Fotos zurück in die schwarze Box um sie ebenso schnell wieder zu verstauen. Es half nichts wenn sie in ihrem Zimmer saß um den Tränen und den düsteren Gedanken freien Lauf zu lassen. Sie musste hinaus, wenn sie nicht an sich selbst ersticken wollte.
Keine Minute später huschte sie auch schon wieder aus ihrem Zimmer. Lauschte kurz auf die Geräusche im Haus bevor sie zur Vordertür hinaus lief. Der leichte Wind der sogleich ihre braunen Haare ergriff ließ auch die nassen Spuren auf ihren Wangen trocknen.
Nachdenklich blickte sie auf die Häuser ihrer Nachbarschaft. Hier war sie aufgewachsen. Lebte schon so lange hier wie sie denken konnte. Eigentlich müsste es ihr vertraut vorkommen und doch war nichts mehr wie es war. So viel hatte sich geändert seitdem sie die Schule hier verlassen hatte um nach Hogwarts zu gehen.
Es waren schöne Erinnerungen an früher. Oft hatte sie sich mit den Kindern ihrer Nachbarschaft getroffen um gemeinsam zur Schule zu gehen. Freunde hatte sie, sie genannt. Und doch hatte sie in den ersten Ferien die sie wieder hier verbrachte feststellen müssen das es diese Freunde nicht mehr gab.
In ihrem ersten Jahr in Hogwarts hatten sie sich noch gefreut sie endlich wiederzusehen. Doch schon im Zweiten hatte sie Veränderungen feststellen können. Sie waren nicht mehr so freundlich. Einige interessierte es gar nicht das sie wieder da war. Immer hatte sie Angst geplagt das ihr Hexendasein heraus kommen würde. Hatte sie sich von ihnen entfernt oder sie sich von ihr?
Doch dieses Jahr war das schlimmste. Kein Anruf, kein freundlicher Gruß. Es war als würde sie bei ihren ehemaligen Freunden gar nicht mehr existieren. Und wenn sie, sie auf der Straße traf wurde sie nicht einmal mehr angesehen. Hatten sie sie einfach vergessen?
In den ersten Tagen hatte sie gehofft das sie sich wieder erinnern würden, doch schnell hatte sie feststellen müssen das dies nicht der Fall war. Selbst ihre einstigen Freunde untereinander hatten sich aufgeteilt um Cliquen zu bilden und für sie war dort kein Platz mehr.
Sie war allein. Tag für Tag allein. Und jede Stunde wurde drückender. Manchmal wünschte sie sich das die Zeit schneller verfliegen würde. Das diese qualvollen Ferien nicht so lang sein würden. Ihre Hausaufgaben hatte sie schon längst erledigt. Bücher hatte sie zum wiederholten Male gelesen. Langsam aber sicher wurde sie verrückt vor Langeweile.
Sicheren Schrittes führte sie ihr Weg zum kleinen Einkaufzentrum das nicht weit von ihrem Haus entfernt war. Und so sicher wie das Amen in der Kirche konnte sie schon von weitem die geteilten Gruppen von Jugendlichen sehen die sich auf dem kleinen Platz vor dem Supermarkt versammelten. Das fröhliche Lachen von ihnen wehte ihr entgegen und schlug ihr förmlich ins Gesicht. Machte ihr klar das sie alle zueinander gehörten nur sie nicht mehr dazu.
Hermione versuchte den Kloß der sich in ihrem Hals bildete herunter zu würgen. Sie kannte so viele von ihnen doch sie ignorierten sie einfach. Lieber wurde sie beleidigt, als gar nicht beachtet zu werden. Aber würde das denn viel besser sein? Sie wollte doch nur jemanden zum reden.
Die junge Hexe versuchte erst gar nicht ihnen ein freundliches Lächeln zu schenken sondern huschte mit gesenktem Kopf an ihnen vorbei in den Eingang des Supermarktes. In ihren Augen machte es wenig Sinn einen weiteren Kontaktversuch zu starten nur um missbilligende Blicke zu ernten oder verwirrte Gesichter.
Schnell wand sie sich in die Richtung in der sie immer noch den Zeitungsstand vermutete. Vielleicht würde es helfen sich etwas mehr mit den Dingen zu beschäftigen die in der Muggelwelt stattfanden.
Es wäre angenehm sich mit dem auseinander zu setzen was angesagt war. Nicht das es sie wirklich interessierte, aber sie hatte nichts anderes zu tun.
Wie angewurzelt blieb sie stehen, als ein ihr bekannter rot- brauner Haarschopf in Sicht kam.
Kann das wirklich sein? fragte sie sich selbst und bewegte sich auf das Mädchen zu.
Dieses war hochgewachsen, die rot- braunen Locken zu einem Pferdeschwanz gebunden. Modische Jeans und Stoff Blazer bedeckten ihre schlanke Figur. Tief war sie in einem der Magazine versunken.
Hermione war sich nicht sicher was sie tun sollte. Sie war sich sicher das es niemand anderes sein konnte. Aber wie würde sie reagieren? Unsicher trat sie neben das andere Mädchen und räusperte sich leise.
„Jessica? Bist du das?", fragte sie unsicher und leise.
Fast augenblicklich lösten sich die grünen Augen des anderen Mädchens von dem Magazin um sich auf ihre kleinere Statue zu fixieren. Einen Moment lag verwirren in ihren Gesichtszügen bevor sich jegliche Gefühle verabschiedeten und sie mürrisch nickte.
„Ich bin es, Hermione."
Das Mädchen lächelte leicht spöttisch und schnappte, „Ich weiß wer du bist. Was willst du?"
Von der schieren Unhöflichkeit getroffen stolperte die Hexe leicht zurück.
„Nichts Jessica, nur reden...wenn du willst?"
Mit einem lauten Schnappen ließ Jessica das Magazin in ihren Händen zuklappen nur um es darauf in die Reihe von bedruckten Papier vor sich zu stopfen.
„Ah ja, reden, Hermione? Worüber?"
Hermione schluckte leicht. Es hatte Zeiten gegeben in denen sie mit diesem Mädchen alles geteilt hatte. Sie waren wie Schwestern gewesen. Ihre beste Freundin. Über alles hatten sie reden können.
„Warum bist du so abweisend, Jessica? Wir waren Freunde, oder?"
Wieder lachte das Mädchen spöttisch und musterte sie aus kühlen Augen.
„Die Betonung liegt auf, waren. Ich bin es nicht die abweisend ist. Du bist diejenige die sich zurückgezogen hat. Ich habe schon vor Jahren aufgegeben dich als Freundin zu sehen. Eine schöne Freundin warst du. Keinen Brief, kein Wort, du warst einfach weg. Und jetzt willst du reden? Vergiss es!"
Damit rauschte sie ohne die junge Hexe eines weiteren Blickes zu würdigen an ihr vorbei.
Zurück blieb Hermione die eisern versuchte Tränen zu unterdrücken und den Kloß im Hals der immer größer wurde herunter zu würgen.
War sie wirklich Schuld? Hatte sie sich entfernt? War sie es die abweisend war? Aber wie hätte sie sich melden sollen? Eulen die Post überbrachten war nichts alltägliches das man bei den Muggel sah.
Alles, aber auch alles schien immer nur ihre Schuld zu sein. Ihr ganzes Leben war ein Fehler, sie war ein einziger Fehler.
...tbc...
