Titel: Die Fröhliche Reise durch Rohan
Genre: Parodie/Humor
Rating: höchstens PG-13
Inhalt: Unsere drei Helden Aragorn, Gimli und Legolas ziehen durch Rohan, und das Elbenprinzchen ist so gar nicht glücklich über die zwergsche Begleitung. Streit, Armbrüche und Suspektionen Aragorns sind vorprogrammiert.
A/N: Das ist kompletter Blödsinn. Geistige Umnachtung oder so. Nicht ernst nehmen. Auf gar keinen Fall.
DIE FRÖHLICHE REISE DURCH ROHAN
„Sanft trägt der Wind
Mein Lied zu dir
Höre
Wie sehr ich dich liebe
Höre
Mein Herz schlägt allein
Für dich
Vernimm die Worte
Bestimmt allein
Für dich
Ich will dich halten
Umfangen
Mit meinem Selbst
Lausche meinem Lied
Das meine Liebe zu dir trägtDu
Mein Stern
Nur für dich
Ist mein Lie..."
„Jetzt hör aber endlich mit dem Singen auf! Wie soll man da schlafen?!"
Eine Stimme wie Steinhagel unterbrach meinen (meiner Meinung nach wirklich schönen) Gesang und die romantische Eingangsstimmung. Ich seufzte genervt auf. „Du bist so intolerant, Gimli! Lass mich doch singen! Mein Herz befindet sich nur dann ihn Ruhe, wenn es im Einklang mit der Musik schlägt. Und du willst mir diese letzte Art der Entspannung auch noch verbieten?!"
„Ich sag ja nicht, dass du dich nicht entspannen sollst, aber wenn du schon singen musst, dann tu's irgendwo, wo ich nicht schlafe!!"
Kein Sinn für Kunst, diese Zwerge. Und so was von verbohrt. Wenigsten Liebeslieder sollten sie einem lassen.
„Ich muss also darauf achten, wo ich meine Stimme erklingen lasse, um nicht die Ruhe eines hochwohlgeborenes Zwerges zu stören, oder wie?!"
„Exakt!"
Elben sind ja bekanntlich ruhige, ausgeglichene, immer-angenehm-temperierte Geschöpfe. Sie kann nichts aus der Ruhe bringen, nicht ein aufmüpfiger Mensch, nicht ein rasender Ork, nicht mal ein seeehr kampflustiges Balrog. All das macht ihnen nichts aus.
Aber Tolkien musste uns ja einen Reibepunkt anhängen, damit wir nur ja nicht zu perfekt sind. Und zu meinem Leidewesen hat er sich ob diesem Zwecke die Zwerge ausgedacht.
Ein Zwerg ist das einzige, womit ein Elb nicht klarkommt.
Und ich saß hier mit einem besonders ungemütlichen Exemplar irgendwo in Rohan fest.
Heilige Se, wenn ich kein Elb wär, hätte ich ihm längst die Gurgel umgedreht. Und ihn vom Pferd geworfen. Und ihn geviertelt. Oder auch geachtelt. Oder ihn aufgehängt. Oder ihn den Orks zum Fraß vorgeworfen. Oder......äh, ich meine, nicht dass das alles aus dem Hirn eines Elbs entspringen könnte, nein, nein...öhm...tja.....
Hüstel...lassen wir das. Jeder hat seine kleinen, privaten Fantasien. Und die der Elben werden nun mal sehr unelbisch, wenn's um Zwerge geht.
Ich saß also wie gesagt irgendwo in Rohan, und hatte unglücklicherweise einen Zwerg im Nacken. Oder, in diesem Falle, rechts von mir, wie man's nimmt.
Natürlich waren wir nicht allein in Rohan unterwegs, unser geliebter Mister Ich-will-König-sein-anstelle-des-Statthalters Aragorn (er war mal bei Isnogud zu Besuch, seitdem spinnt er noch mehr als vorher) und auch nicht zum Spaß; im Großen und Ganzen ging's darum, einen Ring in den Schicksalsberg in Mordor zu werfen, aber das könnt ihr ja alles bei Tolkien nachlesen.
Mein Problem war nicht der Ring, der uns hätte beschäftigen sollen, oder die Orks, denen wir nachjagten, oder die Hobbits, die wir befreien wollten, nein, sondern ganz simpel ebenjener, sich rechts von mir befindlicher Zwerg!
Der nörgelte noch immer wegen meiner kleinen Gesangseinlage und machte nicht die geringste Anstalt, sich endlich wieder hinzulegen, zu schlafen, und somit den Mund zu halten.
Ich fragte mich, wo Aragorn bloß war. Manchmal konnte man ihn recht gut als Streitschlichter missbrau- äääh, ich meine gebrauchen.
Aber er war mal wieder unauffindbar, ich wette, er hatte in Wirklichkeit Arwen mitgezerrt und traf sich immer in der Nacht mit ihr, um mit ihr zu reden.(Das hat er jedenfalls in Imladris immer behauptet, wenn er mal für zwei Stunden verschwand. Das haben wir ihm natürlich alle geglaubt.) Der hielt es doch sonst nie im Leben so lange aus....
„...und überhaupt ist's ziemlich unhöflich, zu jaulen, während andere schlafen wollen!"
Gott, der Kerl von Zwerg strapazierte meine Nerven! Dann sollte er doch schlafen!
„Erstens mal, ich jaule nicht, ich singe, und zweitens..."
„Das nennst du singen? Du klingst wie eine Wolf mit Magenbeschwerden!"
„WAAAAS?!"
Elben haben viel Geduld. Und ich habe sogar außerordentlich viel Geduld. Aber jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo sie fröhlich den Anduin runterging, und mich hier völlig geduldlos zurückließ.
Ich war kurz davor, mich auf diesen Zwerg zu stürzen und ihn auch mal die Sterne besingen zu lassen. Aber wirklich nur seeehr kurz davor.
Gerade als ich zu einem Hechtsprung (mit Flugrolle) ansetzte, trat Aragorn auf den kleinen Feuerplatz, sah sich völlig unschuldig um, betrachtete uns beide in unseren eingefrorenen Posen eine Weile und sagte dann: „Also bitte, Legolas, wenn du Gimli überfallen willst, tu's doch, wenn er schläft, das kommt viel anrüchiger rüber, und Gimli, eine Axt eignet sich nicht als Spielzeug zum Spaß haben, nimm was Kleineres. Ihr solltet beide viel subtiler vorgehen....."
Zum aller ersten Mal waren Gimli und ich einer Meinung. Und die bestand aus der Idee, Aragorn den kranken Schädel zurecht zu rücken.
„WIR WOLLEN UNS GERADE DIE SCHÄDEL EINSCHLAGEN, NICHT SPASS HABEN!!"Die Druckwelle unserer vereinten Wut hätte Aragorn um einige Meter nach hinten werfen müssen. Allerdings schleuderten wir ihm nur die Menge Dezibel entgegen, die in etwa ein Flugzeug verursacht, wenn es startet. Wenn's in Mittelerde Flugzeuge gäbe. Aber das ist ein anderes Thema.
Jedenfalls flog er leider nicht durch die Luft (nur die Haare wehten ein wenig) und nach einigen Sekunden des Schweigens bohrte Aragorn in seinem Ohr, schaute nachdenklich und sagte: „Hab gar nicht gewusst, dass ihr auf Sado/Maso steht....na, man lernt nie aus."
Der Rest dieses kleinen mitternächtlichen Eklats wünscht, nicht in die Geschichte Mittelerdes einzugehen. Nur so viel: Aragorn hatte die nächsten Tage ziemliche Probleme mit dem Laufen.
Dafür fühlten Gimli und ich uns viel besser und in unserem Hass aufeinander bestärkt.
Tralala. Die Welt ist schö-hön.
So zogen wir lange Tage den zwei Hobbits nach, verzweifelt (oder auch nur, weil's zur Geschichte gehört) auf der Suche nach der Möglichkeit einer Rettung. Nicht nur Rettung der Hobbits, sondern auch unsere Rettung, wenn die Orks uns in die Klauen kriegen sollen. Ihre eigenen Ärsche sind sowohl Menschen, Elben, als auch Zwergen heilig.
Leider hatten diese Dödel von Rohirrim, die wir nach ca. einer Woche trafen, uns nur zwei Pferde gegeben – und wir waren drei. Klicker, klacker, die Zahnräder im Hirn drehen sich, was war wohl die Konsequenz daraus?
Richtig – zwei mussten sich ein Pferd teilen. (Damit meine ich jetzt nicht, dass es in der Mitte durchgeschnitten wird, sondern, dass zwei Typen auf einem Pferd hocken. Was dachtet ihr denn?!) Und jetzt darf man drei Mal raten, wer das bemitleidenswerte Reittier gemeinsam benutzen durfte, wobei die ersten beiden Chancen nicht gelten.
Was, Aragorn und Gimli?
Nöööt, leider falsch.
Ich und Gimli.
Jawohlja, Elb und Zwerg.
Man kann sich sicher vorstellen, wie harmonisch und friedlich unsere Reise verlief. Ein grantiger Zwerg im Rücken ist so was schönes.
Wir hatten schon drei Tage ohne gröbere Verletzungen hinter uns gebracht (ein doppelter Armbruch heilt doch recht schnell, oder? Na kommt schon, Zwerge sind ja zäh.) als der Abend des vierten Tages schon mal recht vielversprechend losging. Fangen wir einmal damit an: es schüttete wie aus Kübeln.
Wir drei hatten uns unter einem provisorischen Zelt (i.e. unsere zusammengehängten Mäntel) verkrochen, und nagten an Lembas herum. Aragorn äußerte den Wunsch, nun zu schlafen, Gimli war aber noch nicht danach. Mir war's sowieso egal, also hielt ich mich in keinem der beiden Lager. Unglücklicherweise saß ich aber in der Mitte der beiden Parteien. Und so bekam ich die Diskussion Schlafen-oder-nicht-schlafen-das-ist-hier-die-Frage hautnah mit. Wenn auch höchst unfreiwillig. Und ich dachte immer, in Mittelerde herrsche freie Wahl über Wohn- und Sitzplätze im allgemeinen. Und (außerhalb der Grenzen Mordors) ein Folterverbot. Aber Gimli und Aragorn waren halt Gesetzesbrecher. Und folterten mich.
„Morgen wird's anstrengend! Wir müssen ausgeruht sein!"
„Nicht anstrengender als sonst auch!"
„Ich bin aber trotzdem müde!"
„Und ich nicht!"
„Dann lass mich schlafen!"
„Nur, weil du Arwen im Regen nicht besuchen kannst, brauchst du hier nicht den Boss zu spielen!"
„Verdammt, ich bin der Boss!"
„Ach ja?"
„Jaaaaa!"
Ich war immer der Meinung, man könnte nicht kindischer als Gimli sein. Als Aragorn dem Zwerg aber die Zunge herausstreckte, beschloss ich, ihm gleich nach ebenjenem einem Platz in der Rangliste zuzusprechen. Die spinnen, die Menschen.
Auch, wenn sie keine Römer sind. Es dürfen auch spinnende zukünftige Könige von Gondor sein. Und von den Zwergen reden wir erst gar nicht.
Ich bin abgeschweift. Tatsache ist, dass mir meine Ohren eindeutige Schmerzsignale schickten. Ich baute mich also zu meiner ganzen stattlichen Größe auf (die aber nicht echt zur Geltung kam, da das Zelt vielleicht gerade mal halb so groß war wie ich und ich mich deshalb doch bücken musste) und donnerte im Einklang mit dem Donner draußen: „SEID STILL, BEIDE! ICH BIN NICHT GEWILLT, EUCH LÄNGER ZUZUHÖREN. STREITET DRAUSSEN!"Aragorn und Gimli saßen ein wenig perplex da und rührten sich wirklich nicht. Ich setzte mich wieder wie ein Feldherr nach einer gewonnenen Schlacht. Nach einigen Minuten der ehrfürchtigen Stille ließ sich Aragorns Stimme vernehmen. „Ich hab nicht gewusst, dass du so eifersüchtig bist...na, man lernt nie a-auuuuuu!"
Am darauffolgenden Tag hatte Aragorn einen mächtigen Schnupfen. Kein Wunder, wenn man draußen im Regen schläft. Aber bitte, s'ist ja seine Entscheidung, wo er schläft.....
Nun, Gimli und ich hatten unsere kleineren und größeren Meinungsverschiedenheiten (wenn man das überhaupt so nennen kann, meistens hatten wir überhaupt keine Meinung, sondern es ging nur um's Rechthaben.) natürlich nicht begraben. Wir:
1.) hatten keine Schaufeln mit und
2.) waren wir Elb und Zwerg.
Und das reicht doch, nicht?
Lalala...nein, ihr braucht mich nicht gleich ins Irrenhaus einzuliefern. Ich bin nur ein unschuldiger Gimli-Fan, der geung von Mary-Sues hat.... und selber schreibwütig ist.
Lalala. Mir geht's guhut! (Noch besser ginge es mir, wenn ihr ein kleines Kommentar hinterließet...;))
