Vorweg erst einmal den besten Dank für die vielen lieben Reviews und eine
Entschuldigung. Tut mir leid, dass ich erst jetzt hoch lade, aber ich habe
gleich zwei gute Gründe:
a. Ich bin total im Prüfungsstress
b. Mein Internet spinnt und weigert sich ständig irgendwelche Seiten
hochzuladen (arg)
Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen (blinzel, blinzel)
Ich schaffe es auch mal wieder nicht allen Review-Schreibern einzeln zu antworten – Verzeihung!!!!
Naja jedenfalls wird es jetzt etwas böse... aber noch nicht ganz so wie es später noch wird...
Hoffe ihr schreibt mir wieder so fleißig (bettel bettel) und motiviert mich an etwas anderes als an Prüfungen zu denken... Würde mich riesig freuen.
3.Alpträume?
Hermine ließ sich auf den Stuhl in der Bibliothek fallen. Die anderen Stunden waren fast genauso eine Katastrophe gewesen. Das bedeutete eine weitere Nachtschicht, sie hatte in den Ferien zu viel getrödelt, sie hatte wahnsinnig viel nachzuholen. SO konnte es nicht weiter gehen.
Es wurde immer später, doch Hermine achtete nicht auf die Uhrzeit. Zu so später Stunde durften nicht einmal mehr die Schulsprecherin Hermine Granger unterwegs sein. Ihre Lider wurden immer schwerer. Irgendwann musste sie eingeschlafen sein...
„Miss Granger können sie mir erklären, was sie hier um diese stunde machen und warum sie einen derartigen Lärm veranstalten, dass es selbst bis in die Kerker zu hören ist?"
Hermine schreckte hoch und erblickte Snape der im Türrahmen stand, im Türrahmen der Bibliothek.
Verwirrt blickte sie sich um. Was machte sie hier? Und das mitten in der Nacht? Nur langsam dämmerte es ihr: Sie war über ihren Büchern eingeschlafen und ausgerechnet... ihr blieb auch nichts erspart.
„Oh Verzeihung, Professor Snape, ich glaube ich bin über meinen Büchern eingeschlafen."Zögernd erhob sich Hermine. Das würde ein Nachspiel haben, ein schlimmes Nachspiel...
„Geschlafen?"Snape zog eine Augenbraue hoch. Hermine kannte diesen Blick, er hatte nie etwas Gutes zu bedeuten.
Schüchtern nickte sie, während sie ihr Bücher und Hefte zusammen suchte.
„Und warum schreien sie dann, als wolle sie jemand ermorden?"
Hermine starrte Professor Snape ungläubig an. „Was habe ich?"
„Geschrieen!"
Hermine schüttelte ungläubig den Kopf.
„Miss Granger, ich frage mich tatsächlich, ob mit ihnen alles in Ordnung ist."Snape stand noch immer regungslos im Türrahmen. Sein Tonfalls ließ nicht darauf schließen, dass er sich tatsächlich Sorgen machte, das sah ihm nicht ähnlich.
„Und was habe ich bitte geschrieen?"
„Blut", sie schrieen, „überall ist Blut..."
Blut, es klebte überall, an den Wänden, auf dem Boden. Es war an die Möbel gespritzt. Und in der Mitte des Raumes Leichen, verstümmelte Leichen, ihre Körper waren gepeitscht wurden, die blutigen Striemen konnte man noch auf ihrer bleichen, toten Haut sehen. Wie viele Tote waren es? Fünf, Zehn?
Hermine taumelte zurück.
Lachen, böse und grausam und wieder Blut, überall Blut. Das Blut von Menschen, von Kindern. Das Blut Unschuldiger, es besudelte alles. Und noch immer starben welche, nicht weit von hier. Ihre Schreie waren deutliche zu hören, voll Schmerz, voll Verzweiflung, voll Angst.
Kleine Sterne glitzerten, als sie die Augen öffnete. Ich war schwindelig, sie wusste nicht mehr wo sie war. Hermine roch den Geruch weicher Federkissen und ... Medizin. Es war der typische Geruch der Krankenstation.
Hermine öffnete die Augen ganz. Gegen das grelle Licht, konnte sie zwei Personen erkenne: Madame Pomfrey und Professor McGonagall.
„Miss Granger, Hermine, Merlin sei dank, sie sind wach."
Das war McGonagall. Ihre Stimme klang besorgt, wie immer wenn einem ihrer Schützlinge etwas zugestoßen war.
„Was ist passiert?"flüsterte Hermien heiser. In ihrem Kopf war ein großes schwarzes Loch. Sie erinnerte sich noch an ihre Bücher und dann... nichts! Was machte sie hier auf der Krankenstation? Und warum war ihr so schwindelig, so elend?
„Professor Snape hat sie völlig aufgelöst in der Bibliothek gefunden. Wir dachten Sie könnten uns vielleicht sagen, was passiert ist."Dieses Mal war es die Stimme von Madame Pomfrey, die sie ansprach.
Hermine überlegte angestrengt.
„Professor Snape?"fragte sie. Nicht schon wieder, führte sie im Kopf den Gedanken fort. Ihr schauderte. Warum immer Snape?
McGonagall nickte. „Er wartete sogar draußen. Ich glaube sie müssen ein sehr erschreckendes Bild abgegeben haben."
Hermine versuchte sich zu erinnern... Richtig, sie war eingeschlafen und Snape ... ja er war da als sie erwachte, aber... da war noch etwas, etwas undefinierbares, etwas, das sie gar nicht fühlen wollte.
„Hermine, er sagte etwas von Blut? Sie hätten die ganze Zeit von Blut gesprochen."
Das war es. Erneut waren da die Bilder. Es war kein Traum, zu real, die Schreie, sie konnte sie hören, zu...
Hermine barg ihr Gesicht in ihren Händen, sie schüttelte sich. Das musste es sein, so musste es gewesen sein, als Harry die Gedanken Voldemorts gelesen hatte. Aber warum sah sie das? Warum sah sie diese Bilder?
Damit du sie dir einprägst.
„Was?"Hermine blickte sich verwirrt um.
„Ich habe nichts weiter gesagt."Nun sah McGonagall verwirrt aus.
Hermine schüttelte sich erneut, warum ließen diese Bilder sie nicht in Ruhe? Warum musste sie sich das ansehen?
Weil ich es will.
Hermine richtete sich auf. „Wer bist du?"
„Miss Granger, sie sind auf der Krankenstation." Madam Pomfrey versuchte sie in die Kissen zurück zu drücken, aber Hermine stemmte sich dagegen.
„Wer bist du?"Hermine sprach nun lauter
Das tut nichts zur Sache...Du willst die Bilder nicht sehen? Dann halte dich von Potter fern und allen, die sich in die Schlachten stürzen."
„Warum?"
„Miss Granger"; Madam Pomfrey rüttelte sie vorsichtig an der Schulter, aber Hermine schob ihre Hände beiseite.
Es ist zu gefährlich!
„Nein."
Höre auf mich!
„NEIIIIIIIIIIN!"
Professor McGonagall wich erschrocken zurück, als sie den verwirrten Gesichtsausdruck ihres Schützlings sah.
Hermine schüttelte sich. Die Bilder waren nicht real, sie waren nur in ihrem Kopf, genau wie die Stimme. Sie musste sich konzentrieren, dann würden sie verschwinden.
Ich werde gehen, ich werde aus deinen Gedanken verschwinden und die Bilder werden niemals zurückkommen, wenn du dich von dem einen Dunklen, dem Herrn der Welt fern hältst, versprich mir das, Hermine.
Die Stimme in Hermines Kopf war sanft geworden und die Bilder begannen zu verblassen. Erschöpft legte sich Hermine in die Kissen zurück.
„Wieso?"flüsterte sie.
Der Duft nach Früchten begann sie zu umströmen, süß, honigsüß. Hermine lächelte.
Schlaf jetzt und habe keine Angst mehr. Vergiss die Gedanken, die dich quälen.
„Wer bist du?"murmelte Hermine im Halbschlaf.
Sieh in dein Herz!
„Ein Engel", dachte sie während sie langsam der Traumwelt entgegen dämmerte.
Lachen!
Hermine lächelte. Warum war die Stimme plötzlich so freundlich.
Weil ich dich Liebe, mein Kind. Hab keine Angst vor mir...
„Nein!"Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief Hermine erschöpft ein.
„Severus das ist unmöglich."
Hermine lauschte benommen. Wo war sie?
„Wenn ich es doch sage, Minerva, es muss ein Imperius gewesen sein."
„Das ist unmöglich, nicht nach Hogwarts, Severus. Niemand kann einen derartigen Spruch auf jemanden in Hogwarts sprechen."
„Ich erkenne einen Imperius, wenn er gesprochen wird."
Imperius? Hermine glaubte nicht richtig zu hören. Von wem sprachen sie? Von ihr?
„Aber wie ist das möglich?"Minerva McGonagall klang ungläubig.
„Es muss eine sehr starke Bindung existieren, so wie Blutsbande, um die Schutzzauber von Hogwarts zu durchbrechen. Aber es war ein Imperius, da bin ich mir sicher. Bei Potter hat es ja schließlich auch funktioniert." Severus Stimme war kühl, aber ernst.
„Aber Miss Granger? Was hat sie damit zu tun?"McGonagall schien Snape noch immer nicht zu glauben.
Sie sprachen tatsächlich von ihr. Was war passiert. Hermine begann sich zu erinnern. An die Stimme in ihrem Kopf, die sanften Worte, der liebliche Duft. Ihr Engel-Traum! Sie hatte ihn seit sie sechs oder sieben Jahre alt war nicht mehr geträumt. Aber er war so real, so... Was wenn Snape recht hatte? Aber wer war die Frau, mit der sie gesprochen hatte? Wer war dieser Engel mit der sanften Stimme?
„Minerva, ich fürchte Severus hat Recht. Es WAR ein Imperius. Wie auch immer es der Person gelungen ist und was immer sie mit Miss Granger zu schaffen hat, die uns im übrigen gerade belauscht." Professor Dumbledore war also auch da.
„Mist!"dachte Hermine und öffnete zögerlich die Augen. Sie lächelte beschämt. Aber Dumbledores Augen verrieten, dass sie nichts zu fürchten hatte.
„Vielleicht kann uns dann ja Miss Granger weiter helfen?" Snapes Stimme hatte wieder den üblichen provozierenden Tonfall.
Hermine starrte ihn an. Was wusste er? Sollte sie darüber sprechen? Nein es war lächerlich. Mochten sei doch glauben, was sie wollten, es war ein Traum, nichts weiter... nur ein TRAUM! Was redeten sie von einem Imperius? Es war ein Traum! Ein TRAUM! TRAUM! Das Blut pochte heftig in ihren Schläfen. Es war so real, so... sie war zurückgekehrt, wer auch immer sie war... ihr Engel... ihr Engel war wieder zu ihr gekommen.
„Miss Granger?"Hermine blickte verwirrt auf. Professor McGonagall sah ernsthaft besorgt aus.
„Ich weiß nicht, wovon sie sprechen", Hermine meinte ihre Worte ernst. Sie wusste tatsächlich nicht was in ihr vorging. Die Stimme... es war so verwirrend. Und die besorgten Blicken von McGonagall und Dumbledore machten es nicht besser.
Snape starrte Hermine an. Zu gern hätte sie gewusst woran er dachte, doch sein Gesicht war wie immer versteinert und leer.
Snape starrte auf die junge Frau im Bett vor sich. Ihr langes braunes Haar breitete sich in Wellen auf den weißen Kissen aus. Wie gerne hätte er sein Gesicht in diesen Haaren vergraben, den Duft eingesogen. Er konnte ihn selbst aus dieser Entfernung riechen, süß, honigsüß.
„Reiß dich zusammen!"schoss es Snape durch den Kopf. Wie konnte er nur solche Gedanken beim Anblick einer Schülerin verspüren.
Ihr Gesicht war blass, doch diese Blässe ließ das Rot ihrer Lippen noch verführerischer Leuchten. Weiche, volle Lippen.
„Severus Snape", er versuchte diese Gedanken herunter zu kämpfen. Warum dacht er solche Sachen?
„Das weißt du ganz genau", schoss es ihm durch den Kopf. Die Ähnlichkeit war erschreckend. Ähnlichkeit? Es war viel mehr als das. Sie war das Spiegelbild jener Frau, die er einst besessen hatte, jener Frau, die ihn fast um den Verstand gebracht hatte, jener Frau, die fast sein Ende bedeutet hätte. Er hatte geglaubt von dieser Erinnerung geheilt zu sein, aber Hermines Anblick... Welche Verbindung bestand zischen ihr, einer Muggle geborenen und Cathrin, seiner Herrin?
Snape schüttelte den Kopf. Er musste es herausfinden. Miss Granger würde gezwungen sein es ihm zu verraten, falls sie es selbst überhaupt wusste.
McGonagall war besorgt. Aber was wusste sie schon? Von der ersten Sekunde an, hatte Snape ein seltsames Gefühl gehabt. Es war reiner Zufall, dass er an diesem Abend an der Bibliothek vorbei gekommen war. Ihre Schreie waren herzzerreißend.
Und dann ihr seltsames Verhalten auf der Krankenstation. Es konnte nur eines bedeuten. Jemand versuchte Miss Granger unter seine Kontrolle bringen. Aber wer? Es gab nur wenige Magier, die solch eine starke Geisteskraft besaßen, dass sie Hogwarts Barrieren durchbrechen konnten. Eigentlich fielen ihm nur drei ein. Er selbst, aber auch nur, weil er jeden einzelnen undichten Punkt kannte, es hatte ihm oft geholfen, Dumbledore zur Hilfe zu rufen. Der dunkle Lord selbst, das hatte er bereits bewiesen. Und... konnte es sein? War sie noch am Leben? War sie zurückgekehrt?
„Miss Granger, wer hat mit ihnen gesprochen", Snape klang seltsam, als er sie ansprach. Nicht kühl und emotionslos, nicht Furcht einflößen, er war... unsicher!
Hermine zog eine Augenbraue hoch.
„Ich habe mit niemandem gesprochen."Warum log sie und warum auch noch so offensichtlich? Hermine hätte sich selbst ohrfeigen können.
„Miss Granger, halten sie mich für naiv? Oder für dumm?"Jetzt hatte Snapes Stimme einen bedrohlichen Unterton.
„Ich... ich.."Hermine brachte keinen Ton heraus. Was sollte sie auch sagen? Sie begriff es ja selbst nicht. Sie kannte diese Frau doch nicht. Was sollte sie denn sagen? Hermine zog die Decke ihres Bettes höher und wandte sich ab. Sie drehte den Lehrern einfach ihren Rücken zu. Warum konnten sie sie nicht einfach in Ruhe lassen? Sie musste dringend nachdenken. Wer war diese Frau? Und warum stürzte sie sie so in Verwirrung.
„Miss Granger, ich rede mit Ihnen!"
„Severus bitte, lassen sie sie ein wenig ausruhen, sie können Morgen mit ihr sprechen"; McGonagall sprach ermahnend, aber freundlich.
Mit Snape sprechen? Oh bei Merlin, alles nur das NICHT!
Hermine drehte sich ruckartig um. „Ich will auch Morgen nicht mit Professor Snape sprechen."Wo nahm sie nur diesen Mut her? In Snapes Augen blitzte etwas gefährlich auf und Hermine bereute sofort ihre Worte.
„Wir werden sehen..."Snape drehte sich um und ging schnellen Schrittes in Richtung Tür.
Hermine schloss die Augen. Musste sie sich ausgerechnet mit Snape anlegen?
„Wir lassen Sie jetzt ausruhen, Miss Granger", Dumbledores Stimme war wie immer warm und freundlich, „wenn Sie mit mir sprechen möchten, Sie wissen ja wo Sie mich finden."
Hermine reagierte nicht. Sie hörte wie sich die Schritte entfernten. Dann war sie allein, endlich war es still. Hermine war müde, aber sie konnte nicht einschlafen. In ihrem Kopf drehte sich alles. Die Erinnerung an all das Blut, vermischt mit einer unendlich sanften Stimme. Wer war sie? Warum sprach sie zu ihr? Und warum sollte sie sich von Harry fern halten?
In dieser Nacht fand Hermine keinen Schlaf.
So das war es erst einmal, ich hoffe es ist noch spannend genug und nicht zu verwirrend... dauert noch etwas, bis ich das Geheimnis lüfte...
Ich schaffe es auch mal wieder nicht allen Review-Schreibern einzeln zu antworten – Verzeihung!!!!
Naja jedenfalls wird es jetzt etwas böse... aber noch nicht ganz so wie es später noch wird...
Hoffe ihr schreibt mir wieder so fleißig (bettel bettel) und motiviert mich an etwas anderes als an Prüfungen zu denken... Würde mich riesig freuen.
3.Alpträume?
Hermine ließ sich auf den Stuhl in der Bibliothek fallen. Die anderen Stunden waren fast genauso eine Katastrophe gewesen. Das bedeutete eine weitere Nachtschicht, sie hatte in den Ferien zu viel getrödelt, sie hatte wahnsinnig viel nachzuholen. SO konnte es nicht weiter gehen.
Es wurde immer später, doch Hermine achtete nicht auf die Uhrzeit. Zu so später Stunde durften nicht einmal mehr die Schulsprecherin Hermine Granger unterwegs sein. Ihre Lider wurden immer schwerer. Irgendwann musste sie eingeschlafen sein...
„Miss Granger können sie mir erklären, was sie hier um diese stunde machen und warum sie einen derartigen Lärm veranstalten, dass es selbst bis in die Kerker zu hören ist?"
Hermine schreckte hoch und erblickte Snape der im Türrahmen stand, im Türrahmen der Bibliothek.
Verwirrt blickte sie sich um. Was machte sie hier? Und das mitten in der Nacht? Nur langsam dämmerte es ihr: Sie war über ihren Büchern eingeschlafen und ausgerechnet... ihr blieb auch nichts erspart.
„Oh Verzeihung, Professor Snape, ich glaube ich bin über meinen Büchern eingeschlafen."Zögernd erhob sich Hermine. Das würde ein Nachspiel haben, ein schlimmes Nachspiel...
„Geschlafen?"Snape zog eine Augenbraue hoch. Hermine kannte diesen Blick, er hatte nie etwas Gutes zu bedeuten.
Schüchtern nickte sie, während sie ihr Bücher und Hefte zusammen suchte.
„Und warum schreien sie dann, als wolle sie jemand ermorden?"
Hermine starrte Professor Snape ungläubig an. „Was habe ich?"
„Geschrieen!"
Hermine schüttelte ungläubig den Kopf.
„Miss Granger, ich frage mich tatsächlich, ob mit ihnen alles in Ordnung ist."Snape stand noch immer regungslos im Türrahmen. Sein Tonfalls ließ nicht darauf schließen, dass er sich tatsächlich Sorgen machte, das sah ihm nicht ähnlich.
„Und was habe ich bitte geschrieen?"
„Blut", sie schrieen, „überall ist Blut..."
Blut, es klebte überall, an den Wänden, auf dem Boden. Es war an die Möbel gespritzt. Und in der Mitte des Raumes Leichen, verstümmelte Leichen, ihre Körper waren gepeitscht wurden, die blutigen Striemen konnte man noch auf ihrer bleichen, toten Haut sehen. Wie viele Tote waren es? Fünf, Zehn?
Hermine taumelte zurück.
Lachen, böse und grausam und wieder Blut, überall Blut. Das Blut von Menschen, von Kindern. Das Blut Unschuldiger, es besudelte alles. Und noch immer starben welche, nicht weit von hier. Ihre Schreie waren deutliche zu hören, voll Schmerz, voll Verzweiflung, voll Angst.
Kleine Sterne glitzerten, als sie die Augen öffnete. Ich war schwindelig, sie wusste nicht mehr wo sie war. Hermine roch den Geruch weicher Federkissen und ... Medizin. Es war der typische Geruch der Krankenstation.
Hermine öffnete die Augen ganz. Gegen das grelle Licht, konnte sie zwei Personen erkenne: Madame Pomfrey und Professor McGonagall.
„Miss Granger, Hermine, Merlin sei dank, sie sind wach."
Das war McGonagall. Ihre Stimme klang besorgt, wie immer wenn einem ihrer Schützlinge etwas zugestoßen war.
„Was ist passiert?"flüsterte Hermien heiser. In ihrem Kopf war ein großes schwarzes Loch. Sie erinnerte sich noch an ihre Bücher und dann... nichts! Was machte sie hier auf der Krankenstation? Und warum war ihr so schwindelig, so elend?
„Professor Snape hat sie völlig aufgelöst in der Bibliothek gefunden. Wir dachten Sie könnten uns vielleicht sagen, was passiert ist."Dieses Mal war es die Stimme von Madame Pomfrey, die sie ansprach.
Hermine überlegte angestrengt.
„Professor Snape?"fragte sie. Nicht schon wieder, führte sie im Kopf den Gedanken fort. Ihr schauderte. Warum immer Snape?
McGonagall nickte. „Er wartete sogar draußen. Ich glaube sie müssen ein sehr erschreckendes Bild abgegeben haben."
Hermine versuchte sich zu erinnern... Richtig, sie war eingeschlafen und Snape ... ja er war da als sie erwachte, aber... da war noch etwas, etwas undefinierbares, etwas, das sie gar nicht fühlen wollte.
„Hermine, er sagte etwas von Blut? Sie hätten die ganze Zeit von Blut gesprochen."
Das war es. Erneut waren da die Bilder. Es war kein Traum, zu real, die Schreie, sie konnte sie hören, zu...
Hermine barg ihr Gesicht in ihren Händen, sie schüttelte sich. Das musste es sein, so musste es gewesen sein, als Harry die Gedanken Voldemorts gelesen hatte. Aber warum sah sie das? Warum sah sie diese Bilder?
Damit du sie dir einprägst.
„Was?"Hermine blickte sich verwirrt um.
„Ich habe nichts weiter gesagt."Nun sah McGonagall verwirrt aus.
Hermine schüttelte sich erneut, warum ließen diese Bilder sie nicht in Ruhe? Warum musste sie sich das ansehen?
Weil ich es will.
Hermine richtete sich auf. „Wer bist du?"
„Miss Granger, sie sind auf der Krankenstation." Madam Pomfrey versuchte sie in die Kissen zurück zu drücken, aber Hermine stemmte sich dagegen.
„Wer bist du?"Hermine sprach nun lauter
Das tut nichts zur Sache...Du willst die Bilder nicht sehen? Dann halte dich von Potter fern und allen, die sich in die Schlachten stürzen."
„Warum?"
„Miss Granger"; Madam Pomfrey rüttelte sie vorsichtig an der Schulter, aber Hermine schob ihre Hände beiseite.
Es ist zu gefährlich!
„Nein."
Höre auf mich!
„NEIIIIIIIIIIN!"
Professor McGonagall wich erschrocken zurück, als sie den verwirrten Gesichtsausdruck ihres Schützlings sah.
Hermine schüttelte sich. Die Bilder waren nicht real, sie waren nur in ihrem Kopf, genau wie die Stimme. Sie musste sich konzentrieren, dann würden sie verschwinden.
Ich werde gehen, ich werde aus deinen Gedanken verschwinden und die Bilder werden niemals zurückkommen, wenn du dich von dem einen Dunklen, dem Herrn der Welt fern hältst, versprich mir das, Hermine.
Die Stimme in Hermines Kopf war sanft geworden und die Bilder begannen zu verblassen. Erschöpft legte sich Hermine in die Kissen zurück.
„Wieso?"flüsterte sie.
Der Duft nach Früchten begann sie zu umströmen, süß, honigsüß. Hermine lächelte.
Schlaf jetzt und habe keine Angst mehr. Vergiss die Gedanken, die dich quälen.
„Wer bist du?"murmelte Hermine im Halbschlaf.
Sieh in dein Herz!
„Ein Engel", dachte sie während sie langsam der Traumwelt entgegen dämmerte.
Lachen!
Hermine lächelte. Warum war die Stimme plötzlich so freundlich.
Weil ich dich Liebe, mein Kind. Hab keine Angst vor mir...
„Nein!"Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief Hermine erschöpft ein.
„Severus das ist unmöglich."
Hermine lauschte benommen. Wo war sie?
„Wenn ich es doch sage, Minerva, es muss ein Imperius gewesen sein."
„Das ist unmöglich, nicht nach Hogwarts, Severus. Niemand kann einen derartigen Spruch auf jemanden in Hogwarts sprechen."
„Ich erkenne einen Imperius, wenn er gesprochen wird."
Imperius? Hermine glaubte nicht richtig zu hören. Von wem sprachen sie? Von ihr?
„Aber wie ist das möglich?"Minerva McGonagall klang ungläubig.
„Es muss eine sehr starke Bindung existieren, so wie Blutsbande, um die Schutzzauber von Hogwarts zu durchbrechen. Aber es war ein Imperius, da bin ich mir sicher. Bei Potter hat es ja schließlich auch funktioniert." Severus Stimme war kühl, aber ernst.
„Aber Miss Granger? Was hat sie damit zu tun?"McGonagall schien Snape noch immer nicht zu glauben.
Sie sprachen tatsächlich von ihr. Was war passiert. Hermine begann sich zu erinnern. An die Stimme in ihrem Kopf, die sanften Worte, der liebliche Duft. Ihr Engel-Traum! Sie hatte ihn seit sie sechs oder sieben Jahre alt war nicht mehr geträumt. Aber er war so real, so... Was wenn Snape recht hatte? Aber wer war die Frau, mit der sie gesprochen hatte? Wer war dieser Engel mit der sanften Stimme?
„Minerva, ich fürchte Severus hat Recht. Es WAR ein Imperius. Wie auch immer es der Person gelungen ist und was immer sie mit Miss Granger zu schaffen hat, die uns im übrigen gerade belauscht." Professor Dumbledore war also auch da.
„Mist!"dachte Hermine und öffnete zögerlich die Augen. Sie lächelte beschämt. Aber Dumbledores Augen verrieten, dass sie nichts zu fürchten hatte.
„Vielleicht kann uns dann ja Miss Granger weiter helfen?" Snapes Stimme hatte wieder den üblichen provozierenden Tonfall.
Hermine starrte ihn an. Was wusste er? Sollte sie darüber sprechen? Nein es war lächerlich. Mochten sei doch glauben, was sie wollten, es war ein Traum, nichts weiter... nur ein TRAUM! Was redeten sie von einem Imperius? Es war ein Traum! Ein TRAUM! TRAUM! Das Blut pochte heftig in ihren Schläfen. Es war so real, so... sie war zurückgekehrt, wer auch immer sie war... ihr Engel... ihr Engel war wieder zu ihr gekommen.
„Miss Granger?"Hermine blickte verwirrt auf. Professor McGonagall sah ernsthaft besorgt aus.
„Ich weiß nicht, wovon sie sprechen", Hermine meinte ihre Worte ernst. Sie wusste tatsächlich nicht was in ihr vorging. Die Stimme... es war so verwirrend. Und die besorgten Blicken von McGonagall und Dumbledore machten es nicht besser.
Snape starrte Hermine an. Zu gern hätte sie gewusst woran er dachte, doch sein Gesicht war wie immer versteinert und leer.
Snape starrte auf die junge Frau im Bett vor sich. Ihr langes braunes Haar breitete sich in Wellen auf den weißen Kissen aus. Wie gerne hätte er sein Gesicht in diesen Haaren vergraben, den Duft eingesogen. Er konnte ihn selbst aus dieser Entfernung riechen, süß, honigsüß.
„Reiß dich zusammen!"schoss es Snape durch den Kopf. Wie konnte er nur solche Gedanken beim Anblick einer Schülerin verspüren.
Ihr Gesicht war blass, doch diese Blässe ließ das Rot ihrer Lippen noch verführerischer Leuchten. Weiche, volle Lippen.
„Severus Snape", er versuchte diese Gedanken herunter zu kämpfen. Warum dacht er solche Sachen?
„Das weißt du ganz genau", schoss es ihm durch den Kopf. Die Ähnlichkeit war erschreckend. Ähnlichkeit? Es war viel mehr als das. Sie war das Spiegelbild jener Frau, die er einst besessen hatte, jener Frau, die ihn fast um den Verstand gebracht hatte, jener Frau, die fast sein Ende bedeutet hätte. Er hatte geglaubt von dieser Erinnerung geheilt zu sein, aber Hermines Anblick... Welche Verbindung bestand zischen ihr, einer Muggle geborenen und Cathrin, seiner Herrin?
Snape schüttelte den Kopf. Er musste es herausfinden. Miss Granger würde gezwungen sein es ihm zu verraten, falls sie es selbst überhaupt wusste.
McGonagall war besorgt. Aber was wusste sie schon? Von der ersten Sekunde an, hatte Snape ein seltsames Gefühl gehabt. Es war reiner Zufall, dass er an diesem Abend an der Bibliothek vorbei gekommen war. Ihre Schreie waren herzzerreißend.
Und dann ihr seltsames Verhalten auf der Krankenstation. Es konnte nur eines bedeuten. Jemand versuchte Miss Granger unter seine Kontrolle bringen. Aber wer? Es gab nur wenige Magier, die solch eine starke Geisteskraft besaßen, dass sie Hogwarts Barrieren durchbrechen konnten. Eigentlich fielen ihm nur drei ein. Er selbst, aber auch nur, weil er jeden einzelnen undichten Punkt kannte, es hatte ihm oft geholfen, Dumbledore zur Hilfe zu rufen. Der dunkle Lord selbst, das hatte er bereits bewiesen. Und... konnte es sein? War sie noch am Leben? War sie zurückgekehrt?
„Miss Granger, wer hat mit ihnen gesprochen", Snape klang seltsam, als er sie ansprach. Nicht kühl und emotionslos, nicht Furcht einflößen, er war... unsicher!
Hermine zog eine Augenbraue hoch.
„Ich habe mit niemandem gesprochen."Warum log sie und warum auch noch so offensichtlich? Hermine hätte sich selbst ohrfeigen können.
„Miss Granger, halten sie mich für naiv? Oder für dumm?"Jetzt hatte Snapes Stimme einen bedrohlichen Unterton.
„Ich... ich.."Hermine brachte keinen Ton heraus. Was sollte sie auch sagen? Sie begriff es ja selbst nicht. Sie kannte diese Frau doch nicht. Was sollte sie denn sagen? Hermine zog die Decke ihres Bettes höher und wandte sich ab. Sie drehte den Lehrern einfach ihren Rücken zu. Warum konnten sie sie nicht einfach in Ruhe lassen? Sie musste dringend nachdenken. Wer war diese Frau? Und warum stürzte sie sie so in Verwirrung.
„Miss Granger, ich rede mit Ihnen!"
„Severus bitte, lassen sie sie ein wenig ausruhen, sie können Morgen mit ihr sprechen"; McGonagall sprach ermahnend, aber freundlich.
Mit Snape sprechen? Oh bei Merlin, alles nur das NICHT!
Hermine drehte sich ruckartig um. „Ich will auch Morgen nicht mit Professor Snape sprechen."Wo nahm sie nur diesen Mut her? In Snapes Augen blitzte etwas gefährlich auf und Hermine bereute sofort ihre Worte.
„Wir werden sehen..."Snape drehte sich um und ging schnellen Schrittes in Richtung Tür.
Hermine schloss die Augen. Musste sie sich ausgerechnet mit Snape anlegen?
„Wir lassen Sie jetzt ausruhen, Miss Granger", Dumbledores Stimme war wie immer warm und freundlich, „wenn Sie mit mir sprechen möchten, Sie wissen ja wo Sie mich finden."
Hermine reagierte nicht. Sie hörte wie sich die Schritte entfernten. Dann war sie allein, endlich war es still. Hermine war müde, aber sie konnte nicht einschlafen. In ihrem Kopf drehte sich alles. Die Erinnerung an all das Blut, vermischt mit einer unendlich sanften Stimme. Wer war sie? Warum sprach sie zu ihr? Und warum sollte sie sich von Harry fern halten?
In dieser Nacht fand Hermine keinen Schlaf.
So das war es erst einmal, ich hoffe es ist noch spannend genug und nicht zu verwirrend... dauert noch etwas, bis ich das Geheimnis lüfte...
