Hallöle, so und da ist nun endlich das nächste Kapitel. Vorweg erstmal ein
Danke an alle die so lieb gereviewt haben und eine große Entschuldigung,
dass das Kapitel erst so spät kommt. Hatte die letzte Woche meine letzten
drei Prüfungen und hoffe, dass ich das mit dem Hochladen jetzt regelmäßiger
Schaffe. Mein fester Vorsatz: Jeden Sonntag ein Kapitel!!! Um hier mal
einen Zeitplan vorzugeben (Semesterferien sind doch was tolles... da bleibt
neben faul in der Sonne liegen, Urlaub machen, na ja und Praktikum machen
sicher noch ne Menge Zeit zum Schreiben)
Wenn ich mal wieder nicht jedem Einzeln eine Botschaft schreibe, habe mal wieder meine Mailliste nicht zur Hand und noch länger will ich mit dem Kapitel nicht warten...
Jetzt erstmal: Viel Spaß beim Lesen. Dieses Kapitel ist nicht so lang und nicht so brutal und mysteriös, dafür wird Hermine Snape ganz schön aus dem Konzept bringen. Aber: lest selbst ;-)
5. Versuchung
Hermine blickte von ihrem Buch auf.
„Hermine ich..."Harry sah sie traurig an.
„Was ist?" Es war ihr endlich gelungen sich auf ihre Bücher zu konzentrieren. Zwei Stunden hatte sie bereits in der Bibliothek gesessen und hatte versucht zu lernen aber es war ihr nicht gelungen, ständig gingen ihre Gedanken auf eine Reise. Und nun endlich, wo sie glaubte sich konzentrieren zu können, kam Harry.
„Äh, ich... können wir reden?"
„Ich lerne gerade. Ist es wichtig?"Hermine blickte genervt von ihrem Buch auf.
Harry nickte.
„Wenn es sein muss."Hermine klappte das Buch zu. Die Buchdeckel schlugen so heftig aneinander, dass es einen lauten Knall gab.
„PSSSSSST!"
„Lass uns besser raus gehen", flüsterte Hermine, um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen.
Langsam gingen sie durch die Gänge von Hogwarts. Eine ganze Zeit sagte keiner von beiden ein Wort. Schließlich war es Hermine, die das Schweigen brach.
„Harry, was wolltest du mit mir besprechen?"
„Ron und ich, wir machen uns Sorgen, wegen dir und... und wegen dem Vorfall in der Halle."
„Keine Sorge, Harry. Mir geht es gut."
Harry blieb stehen und hielt Hermine am Arm fest. Er sah sie ernst durch seine leicht verschmierten Brillengläser an.
„Mione, du kannst mit mir darüber reden. Ich weiß, was da passiert ist. Was ich nicht verstehe ist, warum das in Hogwarts passiert ist und warum ausgerechnet dir... ich meine... was hast du damit zu tun?"
Hermine lächelte gequält.
„Schließlich bin ich mit dir befreundet, Harry."
„Willst du mir damit sagen, dass dir jemand so etwas antut, wegen mir?"
Hermine zuckte mit den Schultern und starrte auf den Boden.
„Ich weiß nicht, Harry. Es ist auch nicht so wichtig... es... es passiert bestimmt nicht wieder."
„Hermine", Harrys Stimme war noch ernster als zuvor, „was lässt dich da so sicher sein. Ich meine... was hat das nur alles zu bedeuten. Konnten Dumbledore oder... Snape dir das nicht erklären?"
Hermine schüttelte den Kopf. „Das kann wohl keiner." Ihre Stimme klang resigniert, das wusste sie. Aber warum fragte Harry sie auch. Er war zwar ihr Freund, aber es ging ihn nichts an. Auch er hatte seine Geheimnisse. Sie würde ihm nicht sagen, was sie wusste.
„Meine Eltern... ich meine die Grangers... sind nicht meine Eltern."
„WAS?"
Warum hatte sie ihm das gesagt? Gerade hatte sie ihm noch geschworen nichts zu verraten und jetzt... War sie schon wieder so verwirrt? Jetzt war es auch egal. Jetzt konnte sie ihm auch die ganze wahrheit sagen, oder fast die ganze. Sie brauchte jemanden zum Reden, jemanden, der ihr zuhörte. Nicht wie Snape, der sie küsste. KÜSSTE! Und dann wieder verschwand, sie in noch größerer Verwirrung zurück ließ, als zuvor. Es war unfair... so unfair!
„Ich habe es ... na ja durch einen Brief erfahren."
„Bist du sicher?"
Hermine nickte. Sie spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie hatte seit diesem Brief das Gefühl ihre Eltern, ihre Kindheit verloren zu haben. Wie sehr sie sich auch einzureden versuchte, dass sich nichts änderte: Alles war anders, alles war schrecklich.
„Aber was hat das mit dem Cruciatus zu tun, der dich in der Halle so gequält hat?"
Hermine atmete tief durch. Wem sollte sie vertrauen, wenn nicht Harry? Er kannte dieses Gefühl verlassen und einsam zu sein. Er würde sie wohl am ehesten verstehen.
„Ich glaube, dass die Frau, die das getan hat... dass sie... dass sie meine Mutter ist", Hermine hörte Harry entsetzt aufatmen, „sie... sie sagte ich... sie nannte mich „mein Kind", ich solle mich von dir fern halten, sonst ... und dann tat sie es wieder. Dieser Schmerz..."
Sie barg ihr Gesicht weinend in ihren Händen. Harry umarmte sie, er schwieg, hielt sie einfach nur fest, bis sie ausgeweint hatte. Bis ihre Tränen langsam versiegten. Wie lange standen sie dort? Irgendwann löste sich Hermine aus Harrys Umarmung.
„Ich glaube Snape weiß mehr über sie, als er mir sagt."
„Wieso glaubst du das?"Harry war verwirrt, das konnte Hermine spüren. Es tat ihr Leid, dass er zusätzlich zu seinen Lasten nun auch noch ihre tragen musste.
„Ich weiß es einfach."
„Dann frag ihn."
„Er sagt nichts."
„Typisch"Harry sprach noch immer abfällig über den Tränke-Lehrer, obwohl er inzwischen viel mehr über Snape wusste: Seine Abneigung war geblieben.
„Aber ich werde es herausfinden", wieder packte Hermine die grimmige Entschlossenheit, die sie in den letzten Tagen immer nach einem Zusammenbruch gespürt hatte, „ich weiß auch schon wie."
„Kann ich dir irgendwie helfen?"
Hermine lachte auf. „Das glaub ich kaum... lass mich nur machen." Gut, dass Harry nichts von dem Kuss wusste, das war das einzige, das sie ihm nie verraten würde. Es war peinlich. Es war widerlich. Es war... Snape.
„Kann ich sonst irgendetwas tun?"
„Sag Ron nichts..."
„Aber Hermine..."
„... noch nicht, bitte."
Harry nickte. Hermine wandte sich zum gehen. „Ich habe noch etwas zu erledigen. Du hast mich da auf eine Idee gebracht."
„Hermine, was hast du vor?"
„Erzähl ich dir später."Bittere Entschlossenheit, ungekannter Mut. Das war es, was sie jetzt durchströmte, wie ein warmer Fluss. Sie würde es erfahren. Snape hatte keine Chance.
„Ok."Harry stand noch immer mit gesenkten Schultern da. Er erinnerte an einen Pudel in einem Wolkenbruch.
Kurz bevor Hermine um die Ecke bog, drehte sie sich noch einmal zu Harry um. „Danke", sagte sie leise.
Vorsichtig klopfte Hermine an Snapes Bürotür. Was, wenn er nicht da war? War es wirklich eine gute Idee?
Die Tür öffnete sich automatisch. Hermine zögerte einen Moment, dann zupfte sie ihre Robe zurecht und trat ein.
Snape saß regungslos am Schreibtisch und starrte auf ein Blatt Papier vor sich. Hermine räusperte sich. Erstaunt und verärgert blickte Snape auf. Hermine konnte es in seinem Blick sehen, er hasste es, wenn er unterbrochen wurde. Aber dann klärte sich sein Blick.
„Miss Granger?"
War das Erstaunen in seiner Stimme? Hermine trat zögernd näher.
„Professor, haben sie ein wenig Zeit für mich?"Snape zog eine Augenbraue hoch und starrte sie fragend an.
Was sollte sie jetzt machen. Sie hatte bereits eine Jungen geküsst, aber... Ihr würde schon irgendetwas einfallen. Es musste funktionieren, sie musste einfach die Wahrheit erfahren.
„Ja, habe ich. Was kann ich für Sie tun Miss Grager?"
Hermine stand jetzt vor Snapes Schreibtisch. Konnte sie es wagen um ihn herum zu gehen? Konnte sie es wagen, zu ihm zu gehen? Langsam umkreiste sie den Schreibtisch. Langsam, jeder Schritt bewusst gesetzt.
„Ich... ich bin so verwirrt, Professor", hauchte sie.
Snape stand sichtlich irritiert von seinem Schreibtischstuhl auf. „Das kann ich mir vorstellen, Miss Granger. Bei den Dingen, die Ihnen in der letzten Zeit zugestoßen sind."
„Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll... Ihnen gegenüber."
Snape stand regungslos da. Hermine Granger stand nun direkt vor ihm. Ihr Duft, er konnte ihren Duft riechen, diesen Duft nach Früchten, so honigsüß...
Er spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Sein Puls begann zu rasen, immer schneller, fast überschlug sich sein Herz. Es schmerzte seiner Brust.
Hermine Granger streckte ihre Hand aus und berührte ihn an der Wange. So sanft, so zärtlich...
Severus Snape!!!! Die warnende Stimme in ihm schrie auf. Was tat er hier? War es nicht genug? Der Kuss? Dieses Mädchen war nicht SIE! Sie war es nicht. Er spürte sein pulsierendes Blut, spürte, wie es durch seinen ganzen Körper schoss. Eine winzige Berührung und doch schien sie ihm die Luft zum Atmen zu nehmen.
„Sie haben mich so sanft, so zärtlich geküsst", flüsterte sie, „ich wusste nicht, wie schön Küsse sein können."
Was war mit diesem Mädchen los? Was tat sie? Snape war nicht in der Lage sich zu bewegen. Gefangen zwischen dem Impuls sie an sich zu reißen und ihren Geschmack auf seinen Lippen zu spüren und dem Bedürfnis seine Schülerin zurecht zu weisen, stand er da. Sie war, sie war... wie...
Hermine stand jetzt so nah vor ihm, dass er die Wärme ihres Körpers spüren konnte. Ihre haselnussbraunen Augen fixierten ihn. Hielten ihn gefangen...
Hermine lächelte, Es funktionierte, es funktionierte tatsächlich. Snape flog auf sie. Das war obszön, eklig und... fantastisch. Es war großartig. Hermine lachte in sie hinein.
„Würden sie mir einen Gefallen tun?"Ihre Lippen näherten sich den seinen. Sie sah, wie er langsam seinen Mund öffnete. Sein Atem ging schwer.
„Oh Gott", dachte Hermine, „was tu ich hier?... das ist Snape. So wichtig können die Informationen doch gar nicht sein."Hermine schluckte ihren Ekel hinunter. Was würde Harry sagen? Das sollte sie jetzt nicht interessiert. Sie hatte einen Plan, ein Ziel. Sie musste es jetzt durchziehen.
„Würden sie Professor?"Während sie diese Worte sprach, leckte sie sich kurz über die Lippen.
Snape nickte, er nickte tatsächlich. SNAPE!
„Sagen sie mir, was sie über diese Frau wissen!"
Snape starrte das Mädchen fassungslos an. Daher wehte also der Wind. Es war ein Spiel, ein hinterhältiges und mieses Spiel und er stand im Zentrum.
Seine Begierde vermischte sie mit Wut. Energisch trat er zwei Schritte zurück.
„Miss Granger. Ich weiß von nichts"
„Aber...", stotterte sie. Ihre Augen trübten sich. Sie war verletzt, verwirrt und enttäuscht, zumindest glaubte er das aus ihren braunen Augen lesen zu können.
„Miss Granger, ihr perfides und dummes Spiel können sie mit jemand anderes spielen. Es wäre besser, sie würden mein Büro jetzt verlassen... sofort." Gekonnt legte Snape einen drohenden Unterton ins seine Stimme. Das wirkte immer.
„Bitte, ich muss es wissen", flüsterte sie. Dieses Mal war ihre Stimme ehrlicher. Sie wirkte nahezu verzweifelt, flehend. Sie tat ihm leid. Aber es war besser so, besser wenn sie nichts über diese Frau wusste.
„RAUS!"Es fiel Snape schwer so hart und streng zu sein, aber er musste. Sie war unverschämt gewesen, unverschämt und ungerecht. Was erwartete sie von ihm? Er würde ihr nichts sagen und schon gar nicht heute Abend, nicht so!
Hermine Granger sackte in sich zusammen. Schlurfenden Schrittes ging sie zur Tür, öffnete sie ganz langsam, noch ein winziger Blick zu ihm, dann trat sie hinaus. Sie schloss die Tür fast geräuschlos. Ihr zarter, warmer Körper verschwand im Dunkel und für einen Moment wünschte Snape er hätte ihr verführerisches Angebot angenommen. Aber es war falsch. Genauso falsch, wie es bei Cathrin immer gewesen war.
So das war es... und hier dieses Mal ein kleiner Leseanreiz. Nächsten Sonntag kommt DAS Kapitel. Hermine wird endlich die Wahrheit erfahren. Aber will sie sie wirklich wissen? Snape ist natürlich auch wieder dabei ;-)
Wenn ich mal wieder nicht jedem Einzeln eine Botschaft schreibe, habe mal wieder meine Mailliste nicht zur Hand und noch länger will ich mit dem Kapitel nicht warten...
Jetzt erstmal: Viel Spaß beim Lesen. Dieses Kapitel ist nicht so lang und nicht so brutal und mysteriös, dafür wird Hermine Snape ganz schön aus dem Konzept bringen. Aber: lest selbst ;-)
5. Versuchung
Hermine blickte von ihrem Buch auf.
„Hermine ich..."Harry sah sie traurig an.
„Was ist?" Es war ihr endlich gelungen sich auf ihre Bücher zu konzentrieren. Zwei Stunden hatte sie bereits in der Bibliothek gesessen und hatte versucht zu lernen aber es war ihr nicht gelungen, ständig gingen ihre Gedanken auf eine Reise. Und nun endlich, wo sie glaubte sich konzentrieren zu können, kam Harry.
„Äh, ich... können wir reden?"
„Ich lerne gerade. Ist es wichtig?"Hermine blickte genervt von ihrem Buch auf.
Harry nickte.
„Wenn es sein muss."Hermine klappte das Buch zu. Die Buchdeckel schlugen so heftig aneinander, dass es einen lauten Knall gab.
„PSSSSSST!"
„Lass uns besser raus gehen", flüsterte Hermine, um nicht noch mehr Aufsehen zu erregen.
Langsam gingen sie durch die Gänge von Hogwarts. Eine ganze Zeit sagte keiner von beiden ein Wort. Schließlich war es Hermine, die das Schweigen brach.
„Harry, was wolltest du mit mir besprechen?"
„Ron und ich, wir machen uns Sorgen, wegen dir und... und wegen dem Vorfall in der Halle."
„Keine Sorge, Harry. Mir geht es gut."
Harry blieb stehen und hielt Hermine am Arm fest. Er sah sie ernst durch seine leicht verschmierten Brillengläser an.
„Mione, du kannst mit mir darüber reden. Ich weiß, was da passiert ist. Was ich nicht verstehe ist, warum das in Hogwarts passiert ist und warum ausgerechnet dir... ich meine... was hast du damit zu tun?"
Hermine lächelte gequält.
„Schließlich bin ich mit dir befreundet, Harry."
„Willst du mir damit sagen, dass dir jemand so etwas antut, wegen mir?"
Hermine zuckte mit den Schultern und starrte auf den Boden.
„Ich weiß nicht, Harry. Es ist auch nicht so wichtig... es... es passiert bestimmt nicht wieder."
„Hermine", Harrys Stimme war noch ernster als zuvor, „was lässt dich da so sicher sein. Ich meine... was hat das nur alles zu bedeuten. Konnten Dumbledore oder... Snape dir das nicht erklären?"
Hermine schüttelte den Kopf. „Das kann wohl keiner." Ihre Stimme klang resigniert, das wusste sie. Aber warum fragte Harry sie auch. Er war zwar ihr Freund, aber es ging ihn nichts an. Auch er hatte seine Geheimnisse. Sie würde ihm nicht sagen, was sie wusste.
„Meine Eltern... ich meine die Grangers... sind nicht meine Eltern."
„WAS?"
Warum hatte sie ihm das gesagt? Gerade hatte sie ihm noch geschworen nichts zu verraten und jetzt... War sie schon wieder so verwirrt? Jetzt war es auch egal. Jetzt konnte sie ihm auch die ganze wahrheit sagen, oder fast die ganze. Sie brauchte jemanden zum Reden, jemanden, der ihr zuhörte. Nicht wie Snape, der sie küsste. KÜSSTE! Und dann wieder verschwand, sie in noch größerer Verwirrung zurück ließ, als zuvor. Es war unfair... so unfair!
„Ich habe es ... na ja durch einen Brief erfahren."
„Bist du sicher?"
Hermine nickte. Sie spürte wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie hatte seit diesem Brief das Gefühl ihre Eltern, ihre Kindheit verloren zu haben. Wie sehr sie sich auch einzureden versuchte, dass sich nichts änderte: Alles war anders, alles war schrecklich.
„Aber was hat das mit dem Cruciatus zu tun, der dich in der Halle so gequält hat?"
Hermine atmete tief durch. Wem sollte sie vertrauen, wenn nicht Harry? Er kannte dieses Gefühl verlassen und einsam zu sein. Er würde sie wohl am ehesten verstehen.
„Ich glaube, dass die Frau, die das getan hat... dass sie... dass sie meine Mutter ist", Hermine hörte Harry entsetzt aufatmen, „sie... sie sagte ich... sie nannte mich „mein Kind", ich solle mich von dir fern halten, sonst ... und dann tat sie es wieder. Dieser Schmerz..."
Sie barg ihr Gesicht weinend in ihren Händen. Harry umarmte sie, er schwieg, hielt sie einfach nur fest, bis sie ausgeweint hatte. Bis ihre Tränen langsam versiegten. Wie lange standen sie dort? Irgendwann löste sich Hermine aus Harrys Umarmung.
„Ich glaube Snape weiß mehr über sie, als er mir sagt."
„Wieso glaubst du das?"Harry war verwirrt, das konnte Hermine spüren. Es tat ihr Leid, dass er zusätzlich zu seinen Lasten nun auch noch ihre tragen musste.
„Ich weiß es einfach."
„Dann frag ihn."
„Er sagt nichts."
„Typisch"Harry sprach noch immer abfällig über den Tränke-Lehrer, obwohl er inzwischen viel mehr über Snape wusste: Seine Abneigung war geblieben.
„Aber ich werde es herausfinden", wieder packte Hermine die grimmige Entschlossenheit, die sie in den letzten Tagen immer nach einem Zusammenbruch gespürt hatte, „ich weiß auch schon wie."
„Kann ich dir irgendwie helfen?"
Hermine lachte auf. „Das glaub ich kaum... lass mich nur machen." Gut, dass Harry nichts von dem Kuss wusste, das war das einzige, das sie ihm nie verraten würde. Es war peinlich. Es war widerlich. Es war... Snape.
„Kann ich sonst irgendetwas tun?"
„Sag Ron nichts..."
„Aber Hermine..."
„... noch nicht, bitte."
Harry nickte. Hermine wandte sich zum gehen. „Ich habe noch etwas zu erledigen. Du hast mich da auf eine Idee gebracht."
„Hermine, was hast du vor?"
„Erzähl ich dir später."Bittere Entschlossenheit, ungekannter Mut. Das war es, was sie jetzt durchströmte, wie ein warmer Fluss. Sie würde es erfahren. Snape hatte keine Chance.
„Ok."Harry stand noch immer mit gesenkten Schultern da. Er erinnerte an einen Pudel in einem Wolkenbruch.
Kurz bevor Hermine um die Ecke bog, drehte sie sich noch einmal zu Harry um. „Danke", sagte sie leise.
Vorsichtig klopfte Hermine an Snapes Bürotür. Was, wenn er nicht da war? War es wirklich eine gute Idee?
Die Tür öffnete sich automatisch. Hermine zögerte einen Moment, dann zupfte sie ihre Robe zurecht und trat ein.
Snape saß regungslos am Schreibtisch und starrte auf ein Blatt Papier vor sich. Hermine räusperte sich. Erstaunt und verärgert blickte Snape auf. Hermine konnte es in seinem Blick sehen, er hasste es, wenn er unterbrochen wurde. Aber dann klärte sich sein Blick.
„Miss Granger?"
War das Erstaunen in seiner Stimme? Hermine trat zögernd näher.
„Professor, haben sie ein wenig Zeit für mich?"Snape zog eine Augenbraue hoch und starrte sie fragend an.
Was sollte sie jetzt machen. Sie hatte bereits eine Jungen geküsst, aber... Ihr würde schon irgendetwas einfallen. Es musste funktionieren, sie musste einfach die Wahrheit erfahren.
„Ja, habe ich. Was kann ich für Sie tun Miss Grager?"
Hermine stand jetzt vor Snapes Schreibtisch. Konnte sie es wagen um ihn herum zu gehen? Konnte sie es wagen, zu ihm zu gehen? Langsam umkreiste sie den Schreibtisch. Langsam, jeder Schritt bewusst gesetzt.
„Ich... ich bin so verwirrt, Professor", hauchte sie.
Snape stand sichtlich irritiert von seinem Schreibtischstuhl auf. „Das kann ich mir vorstellen, Miss Granger. Bei den Dingen, die Ihnen in der letzten Zeit zugestoßen sind."
„Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll... Ihnen gegenüber."
Snape stand regungslos da. Hermine Granger stand nun direkt vor ihm. Ihr Duft, er konnte ihren Duft riechen, diesen Duft nach Früchten, so honigsüß...
Er spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Sein Puls begann zu rasen, immer schneller, fast überschlug sich sein Herz. Es schmerzte seiner Brust.
Hermine Granger streckte ihre Hand aus und berührte ihn an der Wange. So sanft, so zärtlich...
Severus Snape!!!! Die warnende Stimme in ihm schrie auf. Was tat er hier? War es nicht genug? Der Kuss? Dieses Mädchen war nicht SIE! Sie war es nicht. Er spürte sein pulsierendes Blut, spürte, wie es durch seinen ganzen Körper schoss. Eine winzige Berührung und doch schien sie ihm die Luft zum Atmen zu nehmen.
„Sie haben mich so sanft, so zärtlich geküsst", flüsterte sie, „ich wusste nicht, wie schön Küsse sein können."
Was war mit diesem Mädchen los? Was tat sie? Snape war nicht in der Lage sich zu bewegen. Gefangen zwischen dem Impuls sie an sich zu reißen und ihren Geschmack auf seinen Lippen zu spüren und dem Bedürfnis seine Schülerin zurecht zu weisen, stand er da. Sie war, sie war... wie...
Hermine stand jetzt so nah vor ihm, dass er die Wärme ihres Körpers spüren konnte. Ihre haselnussbraunen Augen fixierten ihn. Hielten ihn gefangen...
Hermine lächelte, Es funktionierte, es funktionierte tatsächlich. Snape flog auf sie. Das war obszön, eklig und... fantastisch. Es war großartig. Hermine lachte in sie hinein.
„Würden sie mir einen Gefallen tun?"Ihre Lippen näherten sich den seinen. Sie sah, wie er langsam seinen Mund öffnete. Sein Atem ging schwer.
„Oh Gott", dachte Hermine, „was tu ich hier?... das ist Snape. So wichtig können die Informationen doch gar nicht sein."Hermine schluckte ihren Ekel hinunter. Was würde Harry sagen? Das sollte sie jetzt nicht interessiert. Sie hatte einen Plan, ein Ziel. Sie musste es jetzt durchziehen.
„Würden sie Professor?"Während sie diese Worte sprach, leckte sie sich kurz über die Lippen.
Snape nickte, er nickte tatsächlich. SNAPE!
„Sagen sie mir, was sie über diese Frau wissen!"
Snape starrte das Mädchen fassungslos an. Daher wehte also der Wind. Es war ein Spiel, ein hinterhältiges und mieses Spiel und er stand im Zentrum.
Seine Begierde vermischte sie mit Wut. Energisch trat er zwei Schritte zurück.
„Miss Granger. Ich weiß von nichts"
„Aber...", stotterte sie. Ihre Augen trübten sich. Sie war verletzt, verwirrt und enttäuscht, zumindest glaubte er das aus ihren braunen Augen lesen zu können.
„Miss Granger, ihr perfides und dummes Spiel können sie mit jemand anderes spielen. Es wäre besser, sie würden mein Büro jetzt verlassen... sofort." Gekonnt legte Snape einen drohenden Unterton ins seine Stimme. Das wirkte immer.
„Bitte, ich muss es wissen", flüsterte sie. Dieses Mal war ihre Stimme ehrlicher. Sie wirkte nahezu verzweifelt, flehend. Sie tat ihm leid. Aber es war besser so, besser wenn sie nichts über diese Frau wusste.
„RAUS!"Es fiel Snape schwer so hart und streng zu sein, aber er musste. Sie war unverschämt gewesen, unverschämt und ungerecht. Was erwartete sie von ihm? Er würde ihr nichts sagen und schon gar nicht heute Abend, nicht so!
Hermine Granger sackte in sich zusammen. Schlurfenden Schrittes ging sie zur Tür, öffnete sie ganz langsam, noch ein winziger Blick zu ihm, dann trat sie hinaus. Sie schloss die Tür fast geräuschlos. Ihr zarter, warmer Körper verschwand im Dunkel und für einen Moment wünschte Snape er hätte ihr verführerisches Angebot angenommen. Aber es war falsch. Genauso falsch, wie es bei Cathrin immer gewesen war.
So das war es... und hier dieses Mal ein kleiner Leseanreiz. Nächsten Sonntag kommt DAS Kapitel. Hermine wird endlich die Wahrheit erfahren. Aber will sie sie wirklich wissen? Snape ist natürlich auch wieder dabei ;-)
