Hallihallo, bin gerade aus dem Urlaub gekommen und habe eure Reviews gelesen und mich gaaaaaaaaaanz riesig gefreut. So lieb! Freu freu freu... Und jetzt gibt es auch das neue Kapitel. Endlich werden ein paar Dinge aufgelöst, aber nicht, dass das Hermines Leben leichter machen würde... und Snape erst ;-) Aber selber lesen...
Iarethirwen: Hach je, ich komme von diesem Mann einfach nicht los... Aber in diesem Kapitel wird Snape mal eine ganz andere Seite von sich zeigen. Mal schauen, was du dazu sagst. Ich will ja nicht zu viel verraten, aber die nächsten Kapitel sind auch fast fertig und Snape... na ja Snape halt ;-)
Angel of Mystic: Hm schneller wird wohl nichts, dann komme ich nicht mit dem Schreiben hinterher. Dafür geb ich mir Mühe, dass die Kapitel lang werden.
CallistaEvans: tja nicht so fies. Das Kapitel ist jetzt wieder etwas gemeiner. Aber ich verspreche ganz fest: Es wird in kürze etwas kommen DAS wird dir sicher gefallen ;-) Aber lass dich überraschen...
Mogli the witch: Wow was für ein langes Review!!! Habe mich total gefreut. Vor allem weil ich eine neue Leserin gewonnen habe ;-)
Schön, dass dir mein Schreibstil gefällt, weil ich manchmal zweifle, ob das, was ich ausdrücken will auch rüber kommt.
Harry muss erst einmal kürzer treten, aber sein Part kommt noch. Ein sehr, sehr wichtiger Part!
Und wer Hermines Eltern sind: Des Rätsels Lösung folgt!
Arew-Fan: Und hier ist es: Das nächste Kapitel. Ich hoffe es ist lang genug und überbrückt die Zeit bis nächsten Sonntag!
6. Begegnungen
Hermine lehnte sich gegen die kühle Steinwand. Was war in sie gefahren? Was war ihr bloß eingefallen? Und wie sollte sie sich jetzt noch einmal vor Snape sehen lassen? Es war peinlich... nein es war schlimmer: Es war die größte Katastrophe, die sie je erlebt hatte.
Hermine schüttelte den Kopf. Sie hätte es wissen können. Warum sollte Snape? Obwohl... seine Reaktion war eindeutig gewesen. Vielleicht, wenn sie ein wenig geschickter gewesen wäre...
„Hermine Granger, schlag dir diese Gedanken aus dem Kopf!" ermahnte sie sich selbst. Aber warum konnte er es nicht verstehen? Warum begriff Snape nicht, dass sie es wissen musste? Wie sollte sie jemals zur Ruhe kommen, wenn sie solche Ungewissheit quälte?
Sie atmete tief ein, versuchte wieder etwas ruhiger zu werden. Er hatte sie raus geschmissen... er war mehr als nur ärgerlich gewesen. Was sollte sie denn nun machen? Wieso misslang ihr in letzter Zeit alles? Wieso entglitt alles ihrer Kontrolle.
Eine winzige Träne lief ihre Wange hinab, zeichnete eine dunkle Spur auf ihre weiße Haut.
„Hermine? Was machst du hier unten?"
Erstaunt sah sie Harry an. „Das gleiche könnte ich dich fragen."
„Weinst du?"
Hermine wischte sich die Träne aus dem Gesicht.
„Es geht schon... es ist nichts."
Harry stand nun direkt vor ihr.
„Was... was machst du hier, Harry?"
„Okklumentik... Dumbledore hat mich mal wieder verdonnert. Aber was machst du hier und warum weinst du Mione?"
Hermine biss sich auf die Unterlippe. „Ich war bei Snape."
„Und?"
„Er hat mich raus geschmissen."
„WAS? Einfach so?"
Nicht einfach so, dachte Hermine. Er hatte einen guten Grund, aber das werde ich dir nicht sagen, das kann ich dir nicht sagen. Oh je, was würde Harry sagen, wenn er DAS wüsste, und Ron, was würde er... nicht daran denken! Nicht daran denken, was sie gerade getan hatte, das war das einzige, was sie gerade wollte.
„Ähm... äh", stotterte Hermine verlegen, „ich... ich war wohl etwas unfreundlich... also falls er schlechte Laune hat, dann bin ich wohl Schuld. Und gesagt hat er auch nichts."
„Vielleicht weiß er nichts?"
Hermine zog eine Augenbraue hoch und sah Harry skeptisch an. „Er weiß es, da bin ich mir sicher."
„Ok... und was willst du jetzt tun?"
Hermine zuckte mit der Schulter. „Ich weiß nicht, aber ich muss sie finden, ich muss mit dieser Frau sprechen."
„Bist du verrückt", in Harrys Stimme konnte sie einen Anflug von Panik vernehmen, „nachdem... ich meine, Hermine!"
„Harry, wenn sie meine Mutter ist... ich muss es wissen. Ich weiß nur nicht wie ich sie finden soll."
„Tagesprophet", schoss es aus Harrys Mund. Hermine bemerkte, dass er seine Worte sofort bereute, aber sie hatte verstanden. Ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus.
„Danke Harry."
„Hermine..."
„Ich glaube du solltest jetzt besser zu Okklumentik gehen, wenn du heute zu spät kommst... ich habe noch etwas zu tun."
„Hermine..."
Sie ließ ihn einfach stehen. Es war eine fantastische Idee, vielleicht die einzige Möglichkeit. Mochte Snape doch so lange schweigen, wie er wollte, sie würde es auch ohne ihn herausfinden, sie war nicht auf ihn angewiesen. Wieder der alte Trotz. Sie war dazu entschlossen. Sie musste diese Frau finden, sie war bereit fast jeden Preis dafür zu bezahlen. Noch wusste Hermine nicht, was sie schreiben sollte, aber ihr würde schon etwas einfallen.
Severus Snape starrte auf die Anzeige im Tagespropheten. Leise las er sie noch einmal, schüttelte dabei immer wieder den Kopf.
„Du warst der Traum meiner Kindheit, du warst die Stimme in mir, mein Leid. Bist du noch mehr für mich. Ich sah dich in meinem Kinderzimmer, in der Winkelgasse, dein Haar braun gelockt, wie das meine. Wer bist du? Wenn du willst, dass ich deinen Befehl befolge, melde dich."
Er ließ den Tagespropheten sinken. Erst das seltsame Verhalten am Vortag und dann das. Hermine Granger war eine Närrin, sie hatte ja keine Ahnung, worauf sie sich einließ.
Sie kann es nicht wisse, dachte er, sie kennt ihre Macht nicht, ihre Hinterhältigkeit, ihre Bosheit, aber er, Severus Snape, hatte sie erfahren. Diese Frau hatte ihm seine Seele genommen. Noch eine Unschuldige würde sie nicht ins Unglück stürzen.
Energisch stand Snape von seinem Stuhl auf. Er würde Hermine Granger nicht aus den Augen lassen.
Hermine war den ganzen Tag aufgeregt durch die Gänge geschlichen, im Unterricht war sie auf dem Stuhl hin und her gerutscht, dass selbst Ron sie für verrückt erklärte. Keine Nachricht, nicht am Morgen, nicht am Mittag... der Tag ging seinem Ende zu und noch immer nichts.
Vielleicht war es nicht eindeutig genug? Vielleicht hat sie es nicht gelesen? Vielleicht antwortet sie erst morgen? Vielleicht nie? Eigentlich hätte Hermine Angst haben sollen, nach den Schmerzen, die ihr diese Frau zugefügt hatte, aber das hatte sie nicht. Diese hell leuchtenden Augen, das weiche Haar und dieser süße Duft, wie sollte sie das je vergessen? Wie sollte sie diese Frau, die sie stets für einen Engel gehalten hatte, jetzt fürchten?
Langsam ging Hermine den Gang zu Bibliothek entlang. War da ein Geräusch? Ruckartig drehe sie sich um. Nichts! Wahrscheinlich begann ihr ihre Fantasie langsam einen Streich zu spielen.
Hermine betrat die Bibliothek und ging zu dem Tisch an dem sie immer saß. Ein winziger Zettel! Da lag ein winziger Zettel! War das...? Hermine zögerte. Wahrscheinlich nur eine Nachricht von Harry oder Ron, oder jemand hatte seine Notizen vergessen. Woher sollte jene Frau ihren Platz kennen? Zögerlich streckte sie die Hand aus und faltete den Zettel auseinander.
„An der peitschenden Weide. Ich warte. Jetzt!"
Hermine fiel der Zettel aus der Hand. Jetzt? Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen. Eine plötzliche Angst ergriff sie. Was wenn Harry recht hätte? Was wenn Snape gute Gründe hatte es ihr nicht zu sagen? Hermine, stell dich nicht so an, jetzt oder nie, du wolltest sie sehen, das ist die Chance...
Eiligen Schrittes ohne noch einmal zu zögern verließ sie wieder die Bibliothek.
Er hatte im Schatten einer Nische gewartet. Da kam sie. Eiligen Schrittes rannte sie an ihm vorbei. Es war also so weit. Hermine Grangers Gesicht leuchtete vor Aufregung. Die leichte Röte auf ihren Wangen machte sie noch schöner, als sie ohnehin war.
Severus Snape, du hast anderes zu tun, sagte er zu sich selbst. Dann löste er sich langsam aus dem Schatten. Schnell und geräuschlos wie eine Raubkatze folgte er ihr. Es war ein Wunder, dass sie keinem Menschen begegneten. Es hatte bereits zu dämmern begonnen, das leichte Dämmerlicht eines Herbstabends, aber es war noch nicht so spät, dass die Schüler in den Gemeinschaftsräumen sein mussten.
Ihr Weg führte sie aus dem Schloss... zu peitschenden Weide, die an diesem Abend seltsam regungslos dastand. Genauso regungslos wie Hermine Granger...
Die Frau war schwebenden Schrittes aus dem Schatten der peitschenden Weide getreten, die an diesem Abend zu schlafen schien. Ihre cremefarbene Seidenrobe wehte leicht im Wind. Ihre braunen Locken fielen ihr weit über die Hüfte herab. Ihre haselnussbraunen Augen leuchteten in der untergehenden Sonne. So blass, wie Porzellan war ihr Haut. Und sie war schön. Doch wie alt mochte sie sein. Hermine konnte es nicht sagen. An den Augen hatte sie einige winzige Fältchen, sonst war ihre Haut so ebenmäßig wie Glas. Aber etwas ließ sie älter erscheinen, schon so alt. Hermine wusste nur nicht was.
„Wer bist du?"flüsterte Hermine ehrfurchtvoll.
Die Frau lächelte. „Ich hätte wissen müssen, dass du sehr neugierig bist... mein Name ist Cathrin."Ihre Stimme hatte den Klang ferner Glocken.
Wie paralysiert blieb Hermine stehen.
„Bist du meine...?"
„Wenn du meinst, ob ich deine Mutter bin... sagen wir es so: Ich habe dich geboren, aber eine Mutter werde ich dir nie sein können."
„Aber...", Hermine fühlte sich unwohl. Diese Frau vor ihr schien so sanft, aber gleichzeitig lag über ihr eine unheimliche Präsenz, die ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
„Lass dich ansehen."Die Frau streckte ihre Hand aus, ihre Finger waren feingliedrig und lang.
„FASS SIE NICHT AN!"Eine laute Stimme durchbrach die Stille des Augenblicks. Hermine kannte diese Stimme. Unmerklich zuckte sie zusammen. Aber auch diese Frau vor ihr, Cathrin, schien die Stimme zu kennen. Ihr Gesicht nahm einen vollkommen anderen Ausdruck an, einen, den Hermine nicht deuten konnte. Snape stand jetzt neben ihr, mit seiner Hand hielt er krampfhaft den Zauberstab umklammert. Krampfhaft? Ja das war wohl der richtige Ausdruck. Snape konnte kaum verbergen, dass seine Hand zitterte. Hermine verstand immer weniger.
„Cathrin", zischelte er durch seine zusammen gepressten Zähne.
„Severus", ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauchen. Langsam ging sie auf den Meister der Tränke zu.
„Bleib wo du bist."
„Severus, du willst mir doch damit nicht weh tun, nicht wahr?" Die Frau sprach mit Snape wie mit einem Kind, oder einem Untergebenen. Hermine schüttelte den Kopf. War diese Frau verrückt? War ihr nicht bewusst mit wem sie da sprach? Mit Snape!
Da war sie also: Cathrin. Snape spürte wie das Blut in seinen Schläfen sofort zu pulsieren begann. Sie hatte sich kaum verändert, noch immer dieses feine Gesicht, ja ein paar winzige Fältchen hatten sich dort hinein geschlichen, aber sie machten sie fast noch attraktiver. Sie waren wie feine Linien in weißem Marmor.
Sie stand direkt vor ihm. Warum hinderte er sie nicht daran. Langsam umfasste sie sein Handgelenk und drückte es hinab. Willenlos ließ er es geschehen. Ihre Berührung war wie ein leichter Blitz durch seinen Körper gezogen und es war als spüre er genau das, was er so lange vermisst hatte.
„Hast du mich vermisst, mein Süßer."Ihre Hand wanderte über seinen Oberkörper. Snape spürte wie ihm immer wärmer wurde und ihm das Blut in den Kopf stieg, er konnte das Pochen seines eigenen Pulses hören.
Warum tat er nichts dagegen? Es war so lange her, er war doch darüber hinweg. Er hatte sie doch vergessen. Sie kam noch näher und dann roch er es, diesen Duft, nach süßen Früchten, so honigsüß. Er wollte den Duft ganz in sich aufsaugen. Er wollte sie, er wollte sie wie er sie damals gewollt hatte. Wieder wollte er das, was sie ihm immer verwehrt hatte, das was sie stets nur einem gegeben hatte.
Mit einem Finger strich sie ihm über die Lippen. Ganz sanft. Snape öffnete seine Lippen, wie gerne hätte er ihren Finger geküsst, daran geleckt, wie gerne hätte er sie geschmeckt, doch da hatte sie ihre Hand bereits wieder zurückgezogen.
Hermine konnte es nicht fassen. Jetzt stand sie da, mit der Frau, die scheinbar ihre Mutter war und die machte mit Snape rum. Rummachen? Ja anders konnte man das wohl nicht nennen. Und Snape. Zuerst dachte Hermine er sei gelähmt, aber dann erkannte sie, dass es ihm scheinbar zu gefallen schien.
Hallo, dachte sie, könnt ihr das vielleicht wann anders und woanders machen, wenn ich nicht dabei bin? Aber wer achtete hier schon auf sie? So hatte sie sich das eigentlich nicht vorgestellt.
Und dann traf es Hermine wie ein Schlag: Die Frau war ihre Mutter, Snape kannte sie von früher und sie... oh nein! Konnte es sein, dass Snape... ihr... ihr Vater war?
Mit weit aufgerissenem Mund starrte sie die beiden an.
Snape stöhnte leise auf, als sie mit ihren Lippen von seiner Wange, seinen Hals hinunter wanderte. Wie er sie begehrte, wie er sie liebte...
Hermine Granger hatte er in diesem Moment vollkommen vergessen.
Er gehörte ihr, er hatte ihr immer gehört, er würde ihr immer gehören...
„Severus", hauchte sie, „bist du jetzt wieder brav und lässt mich ungestört mit meiner Tochter reden, ja, mein Süßer. Machst du was ich dir sage?"
Hermine schüttelte den Kopf. Das konnte nicht wahr sein. Das war ein Traum und dazu noch ein ziemlich schlechter. Das konnte doch nicht wahr sein. Es fiel ihr schwer die Fassung zu bewahren. Gebannt starrte die auf die Szene, obwohl sie sich eigentlich lieber abgewandt hatte. Es war erniedrigend. Wie konnte Professor Snape so mit sich reden lassen? Wenn er sich dass gefallen ließ...
Severus Snape schob die Frau von sich weg.
„Es ist genug...", flüsterte er. Es schien ihm viel Überwindung zu kosten diese Worte hervor zu bringen. „Hör auf mit deinen Spielen, Cathrin... es ist genug... dieses Mal nicht... du hast keine Macht mehr über mich."
Hermine war völlig verwirrt. Keine Macht mehr? Wovon sprach er eigentlich?
„Ach Severus..."Regungslos stand sie da. Ihr Gesicht wirkte plötzlich so kalt, ihre Augen hatten das Leuchten verloren, kalt und blass sahen sie aus.
„Lass mich... und lass Miss Granger zufrieden... du hast hier keine Macht mehr... du bist nicht mehr..."
„Sei still!"Ihre Stimme durchschnitt wie ein Messer die Luft. Hermine spürte den leichten Seitenblick, der sie traf.
„Äh... kann mir mal jemand sagen, was hier eigentlich los ist?"Hermine hatte ihre Sprache wieder gefunden.
„Nichts, Liebes", hauchte die Frau plötzlich wieder ganz sanft.
„Nein tatsächlich nichts, Miss Granger."
Es reichte, es reichte tatsächlich. Glaubte hier eigentlich jeder, dass man sie an der Nase herum führen konnte? Glaubte hier jeder, dass sie sich das schweigend ansehen würde und dann ganz brav wieder zurückgehen würde. Genauso unwissend wie vorher, nur noch verwirrter.
„ES REICHT! Ihr werdet mir jetzt sofort sagen, was hier eigentlich gespielt wird, oder... oder... ich vergesse mich", ihre letzten Worte glichen dem Fauchen einer Raubkatze, die in die Enge getrieben wurde. Und genauso fühlte sie sich, als Snapes und Cathrins Blicke sie gleichzeitig trafen. Stechend, bohrend!
„Hermine... es wird gar nichts gespielt, ich würde mich nur ganz gerne in Ruhe mit dir unterhalten."Cathrin warf Snape einen strafenden Blick zu.
„Und ich werde sie auf keinen Fall mit dieser Frau hier alleine lassen, Miss Granger."Snape verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
Hermine verdrehte die Augen. Das konnte nicht wahr sein. Snape benahm sich wie ein trotziges Kind und diese Cathrin schien völlig verrückt zu sein. Das war doch alles nur ein schlechter Traum, ein Alptraum der schlimmsten Sorte. Das alles in letzter Zeit war nicht passiert, das war doch alles nicht wahr.
„Ich will jetzt endlich wissen was das zu bedeuten hat", Hermine funkelte Cathrin böse an, „ich kenne dich, seit ich ein kleines Kind war, ich habe dich oft gesehen. Ich dachte du seiest ein Traum und jetzt stehst du plötzlich vor mir... ach ja und um es nicht zu vergessen, vorher hast du mich ja noch mit einem Cruciatus-Fluch belegt. Was soll das alles?"
Cathrin lächelte sanft.
„Ich will es jetzt wissen."
„Aber das habe ich dir doch bereits gesagt, ich will, dass du dich von Potter und allem was mit dunkler Magie zusammen hängt fern hältst."
„Das hat dich doch die letzten Jahre auch nicht interessiert."
Was bildete diese Frau sich eigentlich ein? Sich einfach so in ihr Leben einzumischen.
„1. Ich war nicht in England und 2. ... seine Macht wächst, ich kann es fühlen, ich kann seine Macht mit der Luft einatmen, ich kann sie tief in mir spüren, ich vernehme jeden Tag aufs neue seinen Ruf... er kehrt zu alter Stärke zurück."
Snape atmete hörbar ein.
„Bist du meine Mutter?"Hermine blickte die Frau kühl an. Irgendetwas war an ihr abstoßend, trotz ihrer Schönheit, ihres Lächelns, in ihren Worten hatte etwas mitgeschwungen, etwas Böses und Dunkles.
Cathrin warf einen Blick auf Snape, so als würde sie sich scheuen vor ihm die Wahrheit zu gestehe, Hermine fand dies immer mysteriöser... dieses seltsame Spiel, das sie mit dem Tränkemeister gespielt hatte, Snapes Willenlosigkeit und jetzt Cathrins sichtliche Nervosität bei Hermines Frage. Irgendetwas lag in der Vergangenheit verborgen, irgendetwas, das die Beiden verband.
„Du kannst es ihr ruhig sagen, Herrin. Ich weiß es sowieso schon."Snape grinste zynisch und triumphierend.
Cathrin biss sich auf die Unterlippe, dann nickte sie ganz zögerlich, so als sein all die Stärke in ihr, die Hermine zu spüren geglaubt hatte, mit einem Mal zusammen geschrumpft.
„Wer ist mein Vater?"
Cathrins Augen weiteten sich vor Entsetzen.
„Er?"Hermine deutete mir einer Hand auf Snape.
„Severus?"Cathrin begann zu lachen, „ne... ne... ganz bestimmt nicht."
„Wer dann."
Das Lachen verstummte. Snape sah zu Boden, wich Hermine Blick aus. Wusste er es? Kannte er das Geheimnis?
Auch Cathrin war plötzlich still geworden, ihr Augen verfinsterten sich, als zöge ein bedrohlicher Schatten vorüber.
„Das ist nicht wichtig."
„Oh doch das ist sehr wohl wichtig. Du hast mich weg gegeben, du hast dafür gesorgt, dass ich mein Leben lang belogen wurde, du hast mich verletzt, du... ich will endlich die Wahrheit wissen."
„Du hattest es doch gut bei den Grangers."Hermine war sich nicht sicher, aber sie hatte das Gefühl, dass die Stimme dieser Frau, die doch so selbstsicher war, plötzlich zu beben begann.
„Ja das hatte ich, sie werden immer meine Eltern für mich sein. Aber darum geht es jetzt nicht, ich will endlich die Wahrheit wissen. Endlich wissen wer ich wirklich bin.
„Es gab nur einen Mann, dem sie sich jemals..."
„Severus!"Cathrin unterbrach Professor Snape. Angst, nein es war vollkommene Panik, die in ihrer Stimme mitschwang.
„Ich bin mit ihm zur Schule gegangen, das muss reichen..."Ihre Lippen zitterten. Angst, es war solch große Angst in ihren Augen. Doch statt, dass Hermine Granger sich gewarnt fühlte, weckte es ihre Neugier noch mehr. Sie wollte es wissen, sie wollte den Grund der Angst erfahren und sie wollte endlich nicht mehr belogen werden, weder von Cathrin, noch von Snape, diesem widerlichen Lügner, der sie hingehalten hatte, der sie gequält hatte, der... sie verabscheute ihn.
„WER?"Hermines Stimme war scharf und schneidend
Severus Snape starrte auf die junge Frau. Es war eine schwierige Situation. Würde sie es verkraften? Sollte er es ihr sagen? Sie war so selbstsicher, so willensstark... es beeindruckte ihn, dass Hermine Granger nicht den geringsten Respekt vor dieser Frau zu haben schien. Es gefiel ihm.
„Zwing mich nicht es dir zu sagen."Angst. Cathrin schien tatsächlich Angst zu haben. Sie war also tatsächlich zu einem Gefühl fähig. Das hatte er nicht erwartet. All dies hatte er nicht erwartet. Sie war so anders, so verändert, so plötzlich...
„WER?"
„Hermine... nein!"
„WER?"Hermine war willensstark, das musste er ihr lassen.
Cathrin zitterte am ganzen Körper. Er hatte sie noch nie so gesehen, so schwach, so zerbrechlich...
„Du wirst... ich meine... gut, wie du willst..."
Oh nein! Das durfte Cathrin nicht tun.
„Tom Marvolo Riddle."
Es war zu spät. Cathrin sackte in sich zusammen.
Hermine starrte sie an. Fassungslos. Entsetzt. Ihr Blick wanderte von Cathrin zu Snape, wie ein Wunder widerstand er ihrem Blick, so forschend, fragend... Hermine Granger blickte zurück zu Cathrin. Ihre Lippen zitterten.
„Das ist ein schlechter Scherz, oder? Ein schlechter Traum?"
Keine Antwort.
Er sah wie ihr die Tränen in die Augen traten. Wie gerne hätte er sie fort gewischt, ihren zarten Körper umarmt und sie festgehalten. Wie gerne hätte er sie von all dem hier fort gerissen. Aber er konnte nicht. Hermine würde es nicht zulassen.
„Das ist nicht wahr", flüsterte sie und blickte erneut zu Snape, „es ist nicht wahr."In ihren Augen konnte er sehen, dass sie sehr wohl wusste, dass es wahr war. Was dachte sie? Was ging in ihrem schlauen Kopf vor? Snape fürchtete, dass in diesem Moment ihr Herz brach. Ihre klar glänzenden Augen verfinsterten sich. Eine winzige Träne kullerte ihre weiße Wange herab. Er konnte nicht anders, als sie trotz allem schön zu finden. Cathrin interessierte ihn für einen Moment nicht. Hermine hatte das, was ihre Mutter nie besessen hatte: Wärme!
Plötzlich drehte sich das Mädchen um und begann zu rennen. Sie strauchelte, fiel fast hin. Er musste ihr nach, musste sie aufhalten. Er konnte sie so nicht gehen lassen. Severus wollte ihr gerade hinterherlaufen, als Cathrin seinen Ärmel ergriff.
„Lass sie, Severus... ich glaube sie ... sie muss jetzt etwas allein sein."
„Bist du dir sicher?"fragte er scharf.
„Bitte."Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Sie zitterte noch immer am ganzen Körper.
„Du wirst mich verraten, nicht wahr... du wirst mein Kind verraten."Cathrin starrte zu Boden, sie wirkte plötzlich so schwach.
„Ja, das sollte ich wohl tun... ER würde sich sicherlich freuen zu erfahren, wo du abgeblieben bist und warum du IHN verraten hast."
Cathrin zuckte zusammen. Snape hielt seinen Zauberstab fest umfasst, immer bereit sich zu verteidigen. Wer wusste auf welche Ideen diese Frau kommen würde... vielleicht würde sie versuchen ihn zu töten, um ihr Geheimnis zu wahren. Ihr Geheimnis? Er verstand es nicht. Warum war sie geflohen? Warum hatte sie ihm sein Kind vorenthalten? Das war es, was er immer gewollt hatte... einen Nachfolger.
„Du ... du... bitte nicht... ich weiß, dass du mich hasst... aber nicht sie."Cathrin blickte auf. Tränen liefen ihr das Gesicht hinab. Sie weinte. Sie zeigte Gefühl. Das war nicht die Cathrin, die er kannte. Wo war ihr Stolz? Ihr Würde?
„Bitte Severus... ich bin doch fort gegangen, damit er sie nicht findet... ich weiß, dass es dir eine Genugtuung wäre, aber ich flehe dich an", sie streckte ihm die Hände entgegen, „tu es meinetwegen nicht für mich, aber tu es für sie... bitte."
„Warum sollte ich?"
„Bitte."Ihr Körper wurde erneut von einem Beben erschüttert.
„Erklär es mir. Warum hast du deinen Herren verlassen?"
„Wegen ihr... versteh doch... Er hat mich getötet, er hat mich zerstört. Du hasst mich, weil ich nie Gefühle empfinden konnte, weil ich getötet, gequält und betrogen habe. Aber... ich... ich war doch nicht immer so... er hat mich so gemacht... ich bin sein Geschöpf... jedes Mal wenn ich nicht weiter weiß, greife ich zu Gewalt, so wie bei Hermine..."Sie hielt kurz inne. Snape starrte sie fassungslos an. DAS war nicht die Frau die er kannte. Die so gefühlvoll von ihrem Kind sprach, die so voller Schuldgefühle zu sein schien.
„Sie sollte nicht so werden... als ich spürte, wie sie sich in mir zu regen begann, ist etwas in mir gewachsen, was ich seit Jahren nicht mehr gekannt hatte. Du würdest es vielleicht Liebe nennen, für mich war es fremd, aber es ließ mich einiges begreifen... mein Kind sollte nicht zu werden wie er, nicht so wie ich."
Sie sah ihn aus großen braunen Augen an, traurigen Augen. Und er konnte nicht anders, als Mitleid mit ihr zu empfinden. Er hatte kein Recht gehabt über sie zu urteilen. Er hatte selbst die unglaubliche Macht des Bösen gespürt... was musste sie erlebt haben, in seiner Nähe. Er hatte kein Recht sie zu verurteilen, nicht dafür, dass sie ihr Kind gerettet hatte. Snape nickte zögerlich.
„Es tut weh", flüsterte sie, „ die Schuld... sie tut weh, sie zerreiß mich. Mach mein Kind nicht zu einer Bestie. BITTE!" Erneut liefen Tränen ihre Wangen hinab.
Snape zog sie zu sich heran, es war ein plötzlicher Impuls sie zu berühren, sie fest zu halten, so wie er sie ganz zu Anfang gehalten hatte, als er ihre wahre Natur noch nicht kannte. Ihre wahre Natur? Zum ersten Mal schien er sie wirklich zu begreifen. Es hätte eine Falle sein können, aber alles in ihm sagte, dass es nicht so war. Er sog ihren süßen, honigsüßen Duft ein und zum ersten Mal seit Ewigkeiten empfand er keine Schuldgefühle mehr dabei. Zum ersten Mal war es eine ehrliche Berührung, ohne Lust, ohne Verlangen, ohne Herrschaft, einfach nur aus Freundlichkeit und dem Bedürfnis Wärme zu geben, wo sie nötig war.
Cathrin begriff. „Danke", hauchte sie leise.
So jetzt ist das große Rätsel gelöst! Wie Hermine damit umgeht und warum Ron für noch größere Verwirrung sorgt: Nächsten Sonntag!
