So und jetzt werden wir mal dafür sorgen, dass Hermine noch ein bisschen verwirrter wird ;-) Das ist das erste Kapitel für alle die, die Snape nicht nur gerne mögen... hach er ist ja so süßßßßßßß. Aber wie immer: Selbst lesen!
Danke für eure lieben Reviews. Wenn es noch ein paar mehr wären hätte ich nichts dagegen Bettelblick zwinker, zwinker nach Anerkennung lächz
CallistaEvans: Da du ja selbst an einer Hermine-Snape-Geschichte schreibst, sollte dir dieses Kapitel gefallen ;-) Es ist auch nicht brutal!
Ich habe irgendwie das Gefühl, meine Geschichte entwickelt sich in eine Richtung, die sie nicht kriegen sollte... aber warum muss dieser Mann auch so verführerisch sein?
Angel of Mystic: Cathrin ist schon eine Hexe (im wahrsten Sinne des Wortes!). Tja Hermine hat es schon nicht leicht, aber es wird noch besser. Ich sage nur eines: MÄNNER!
AREW-Fan: Ja die arme Hermine. Ob Snape etwas Dummes macht? Naja vernünftig ist es nicht, aber dumm? Na eigentlich ist er ganz süß, macht aber alles seeehhhhhr kompliziert. Schön, dass dir das Kapitel gefallen hat. Hoffe dieses tut es auch.
Iarethirwen: ich sage nur eines: SNAPE! Vielleicht baut dich das Kapitel auf, du arme Kranke. Naja wenn du es schaffst zu lesen. Ich hoffe es geht dir wieder besser. Drück dir auf jeden Fall die Daumen. Alles alles Liebe!
7. Liebesbann
Hermine kauerte sich in der Ecke nieder. Es war eine Lüge, eine Lüge, eine Lüge... Ihre Lippen bebten und Tränen rannen ihre Wangen hinab. Sie saß direkt vor der Tür zum Gemeinschaftsraum, aber sie wollte da nicht rein, wollte nicht die Blicke spüren, wollte nur noch allein sein, sich in ihrem Schmerz vergraben. Voller Wut schlug sie mit ihrer Hand gegen die Steinwand. Sie spürte den Schmerz kaum, der durch ihren Arm zog.
Sie hätte am liebsten Geschrieen, aber sie konnte nicht, nicht hier und nicht draußen. Hier konnten sie ihre Klassenkameraden hören und draußen war sie... dieses Scheusal, dass... ES WAR NICHT WAHR! LÜGE! LÜGE! LÜGE!
„Es ist keine Lüge und das weißt du", sagte die Mahnende Stimme in ihrem Kopf.
LÜGE! LÜGE! LÜGE!
„Hermine, weinst du?"
Hermine blickte auf. Ron sah besorgt aus.
„Ist alles klar mit dir?"
Was für eine Frage?
Ron beugte sich zu ihr herab, ging dann neben ihr in die Knie.
Hermine schüttelte den Kopf.
„Was ist denn?"
„Kann ich dir nicht sagen?"
„Warum nicht?"
Weil es dich nichts angeht, schrie eine Stimme in ihrem Kopf. Was interessiert es dich, du würdest es nie begreifen, du würdest mich nicht mehr ansehen, du würdest mich verabscheuen... etwas sagte ihr, dass sie Ron mit diesen Gedanken Unrecht tat, aber in diesem Moment war ihr das egal.
Wieder schüttelte sie bloß den Kopf.
Ron wischte ihr mit einer leichten Handbewegung eine Träne aus dem Gesicht, streichelte ihr sanft durch das Strubbelhaar. Und plötzlich lag etwas in seinem Gesichtsausdruck, das sie dort zuvor noch nie gesehen hatte. Ron zog sie zu sich heran und hielt sie im Arm. Er war warm und jede Berührung von ihm schien die Angst zu vertreiben. Ron roch ein wenig muffig, nach seinen Wollpullovern, aber darunter lag noch etwas anderes. Etwas das nur Ron war.
Hermine spürte Rons Kuss auf ihrem Haaransatz und blickte auf.
Ron lächelte leicht beschämt. Hermine wusste nicht warum, aber in diesem Moment spürte sie das Verlangen seine Lippen auf den ihren zu spüren, seinen Geschmack in sich aufzusaugen, durch seinen Kuss die Schwärze zu vertreiben. Sie schloss die Augen und in diesem Moment spürte sie es. Seine warmen, vollen Lippen berührten die ihren. Sie öffnete leicht den Mund und ihre Zungen trafen sich wie Blitz. Hermine spürte wie sie fiel... immer tiefer ließ sie sich in dieses wohlige Gefühl hinab gleiten und alles, was vorher geschehen war, begann zu verschwimmen. Sie kannte nur noch eines: Warme weiche Lippen, die ihren Mund versiegelten.
Snape drückte Cathrin die Hand. Er konnte sie nicht hassen, nicht jetzt.
„Und du hast nie etwas gemerkt? All die Jahre, die Hermine hier in der Schule ist?"
Snape schüttelte den Kopf.
„Ich hätte dich für scharfsinniger gehalten, Severus."
„Wie sollte ich das ahnen? Sie war dir nicht im Geringsten ähnlich, sie war so... so ... kindlich..."
Cathrin lachte. „Sie ist ja auch gerade einmal 18 Jahre alt."
„Erst in diesem Schuljahr hat sich das geändert. Ich hätte sie nach den Ferien fast nicht wieder erkannt. Als ich ihre das erste Mal im Gang begegnete... ich dachte für einen Moment ich sei in meine eigene Vergangenheit zurück gereist. Sie hat sich sehr verändert... sehr..."
„Lass die Finger von ihr."
„WAS?"Snape konnte es nicht fassen. Was dachte sich diese Frau eigentlich. Tauchte hier einfach auf, in Hogwarts, als Geliebte von dem-dessen-Name-nicht-genannt-wird, brachte alles durcheinander und dann wagte sie es auch noch ihm solche Unterstellungen zu machen?! Das war mehr als eine Unverschämtheit, das war.... DIE WAHRHEIT! Snape schüttelte sich. Nein, sie hatte nicht Recht. Er empfand nichts für Hermine Granger, nichts! Es war eine Täuschung gewesen, eine dumme Sinnestäuschung, die ihn für einen Moment verwirrt hatte... nicht mehr... VIEL MEHR! Erneut schüttelte er den Gedanken ab.
„Ich werde bei Zeiten wieder kommen... ich habe noch eine Aufgabe zu erledigen."Cathrins Blick hatte wieder die alte Kälte angenommen. Ihre Stimme war genauso gefühllos wie eh und je und Snape trieb es die Kälte in die Glieder.
„Was... was meint ihr?" Snape hätte sich am liebsten selbst erwürgt. Warum zum Teufel sprach er mit ihr, als wäre sie noch immer seine Herrin? Sie war es nicht... würde es auch nie mehr sein...
„Es gibt Dinge, die meine Tochter bisher noch nicht gelernt hat, die sie hier auch nicht lernen wird... es wird Zeit, dass sie ihrer Bestimmung ins Antlitz blickt."
„Cathrin!"Snape starrte sie entsetzt an. Was plante diese Frau? Was wollte sie hier? Warum war sie zurückgekehrt? Welche Bestimmung?
Sie würdigte ihn keines Blickes, drehte sich um und Schritt in Richtung des verbotenen Waldes... erhaben... gleitend... ihre Füße schienen nicht einmal den Boden zu berühren...
Hermine starrte Ron an. Hatte sie ihn so eben geküsst?
„Äh... äh... Ron... was sollte das?"
Rons Gesicht nahm die gleiche Farbe an, wie seine Haare.
„Ich... ich dachte... ach verdammt... Hermine... sag bloß du hast es nicht gemerkt? Schau mal in den Spiegel, du bist einfach verdammt hübsch geworden und ich... ich meine..."
Hermine zog eine Augenbraue hoch. Warum konnten Männer eigentlich nie aussprechen, was sie gerade dachten.
„Ach verdammt... ich mag dich halt."Ron starrte auf seine Füße.
„Ich mag dich auch... Ron." Hermine gab sich alle Mühe zu lächeln. Was empfand sie für Ron? Was war es? Mehr als Freundschaft? Dieser Kuss hatte sie beruhigt, hatte ihren Schmerz und ihren Zweifel vertrieben. Hatte das etwas zu bedeuten?
„Ehrlich?"Rons Augen funkelten.
Hermine nickte. Ja sie mochte ihn. Aber war er mehr als ein Freund? Warum hatte sie es nicht vorher gemerkt? Seit wann dachte er so über sie? Manchmal war Ron ein Rätsel für sie.
„Sind wir jetzt zusammen? Ich meine so richtig?"
RON, schoss es Hermine durch den Kopf. Sie konnte sich gerade noch beherrschen, dass es nicht über ihre Lippen kam.
„Ähm, Ron, also... weißt du, das geht mir jetzt etwas zu schnell..."
Warum musste alles so kompliziert sein? Kompliziert? Es war eine Katastrophe... erst diese merkwürdige Aussage ihrer Mutter, dann Ron und immer Fragen... nur Fragen...
„Ach so..."Ron sackte in sich zusammen.
Er sah traurig aus. Das hatte sie nicht gewollt. Und so hatte sie es auch nicht gemeint, es war nur... so viel komplizierter als Ron sich das vorstellte. Wie sollte sie sich auf ihn einlassen, wenn sie nicht einmal wusste, wer sie selbst war. War sie wirklich die Tochter jenes dunklen Herrschers, der die Welt in Angst und Schrecken versetzte? War sie wie er? Was wenn das Dunkle in ihr lauerte, nur darauf wartete, dass sie einen Moment Schwäche zeigte, einen Moment... was wenn es von ihr Besitz ergriff...
„Hermine?"
„Ich... Ron ich bin im Moment so verwirrt... ich weiß nicht..."
„Wegen mir?"
Hermine schüttelte den Kopf. Nein nicht wegen Ron. Er hatte sie überrascht und sie war sich nicht sicher, was sie über ihn denken sollte, aber das war es nicht. Die Verwirrung saß tiefer. Es war Angst, eine grausame, kalte Angst, die sie umschloss. Sie konnte sei fühlen. Seit Wochen schon, aber jetzt war es etwas anderes. Es war eine stumme Angst, schweigend und dunkel. Sie war da... sie umschloss sie. Hermine selbst war die Angst.
„Hermine was ist denn los mit dir?"
„Frag nicht Ron?"
„Wenn ich irgendetwas falsch gemacht habe... ich meine... ach du weißt schon."
„Du hast nichts falsch gemacht... ich... ich habe nur Stress und... lass mir einfach Zeit mit mir selbst klar zu kommen, ja."
Ron nickte bloß. Irgendetwas schien ihm gesagt zu haben, dass es jetzt besser war zu schweigen.
„Lass uns ein Stück zusammen gehen, ja?"
Hermine legte ihre Hand in Rons. Sein Griff war warm und weich. Ron lächelte. Dankbar? Glücklich? Es war ihr egal. Er war nah, er war warm, er vertrieb die Angst, den Zweifel. Jedenfalls ein wenig.
Mit einem lauten Knall flog der Kessel in die Luft. Snape atmete hörbar ein. Neville Longbottem schoss es ihm durch den Kopf und sein Kopf ruckte hinauf. Schwarze Augen trafen Haselnussbraune. Hermine Granger zuckte unter seinem Blick zusammen. Eine Träne kullerte ihre Wange hinab.
Hermine Granger? So kannte er sie nicht. Es war bereits das zweite Mal in einer Woche, dass ihr Trank nicht gelang, dieses Mal sogar für alle sichtbar. Dieses Mal konnte er es nicht übersehen. Es nagte an ihr. Er hätte es wissen müssen. Er las es in ihren Augen, in ihren wunderschönen haselnussbraunen Augen.
„Miss Granger. Räumen Sie das weg und nach der Stunde: In mein Büro!"
Er versuchte streng zu klingen, aber er bezweifelte das ihm das gelang. Sie war so schwach, so schön. Fast schien es ihr, als könne er selbst durch den Rauch, der durch das Klassenzimmer quoll, ihren Duft riechen, schwebend leicht, süß, zart.
BEHERRSCHE DICH! Snape zwang sich ruckartig den Blick abzuwenden. Wie konnte es sein, dass er SO die Kontrolle verlor? Wegen ihr?
Mit zitternder Hand drückte Hermine dir Türklinke hinunter. Harsch waren seine Worte gewesen, kalt seine Stimme. Fast geräuschlos trat sie ein.
Snape saß an seinem Schreibtisch, den Blick direkt auf sie gerichtet. Aber keine Regung, nichts war in seinem Gesicht zu lesen.
Strafarbeit... sicherlich erwartete sie Strafarbeit. Auch das noch. Es war... wie sollte sie sich darauf kontrollieren. Snape erinnerte sie an Cathrin, an ihre Worte, an die Angst, die Finsternis... sie war überall.
„Setzen sie sich, Miss Granger!"Snapes Stimme war wider Erwarten freundlich und sanft.
Hermine setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber.
„Wie geht es Ihnen Miss Granger?"
Wie geht es Ihnen? Hatte Snape das soeben zu ihr gesagt? Professor Snape?
„Gut."
„Lügen Sie mich nicht an. Ich sehe doch, dass es Ihnen nicht gut geht. Sie sind verwirrt und unkonzentriert."
Hermine nickte. Wieso hatte sie überhaupt versucht zu lügen. Es war offensichtlich gewesen, sie WAR unkonzentriert. Ron schob alles auf seinen Kuss und Harry hatte zum Glück keine Fragen gestellt. Die anderen Schüler behandelten sie seit dem Cruciatus sowieso fast wie eine Aussätzige.
Snape stand von seinem Stuhl auf und kam um den Schreibtisch herum und kniete sich vor sie. Oh Gott! Er kniete sich vor sie hin? Was war mit diesem Mann nur los?
„Ich wage es nicht zu erahnen, wie es Ihnen im Moment geht, doch ich kann mir vorstellen, dass es nicht besonders gut aussieht in Ihnen. Nicht wahr? Sie zweifeln an sich selbst."
Hermine blickte ihm direkt in die Augen. Konnte dieser Mann in ihrer Seele lesen, wie in einem aufgeschlagenen Buch? Es schien fast so.
„Ich bin wie meine Mutter, nicht wahr? Nur deshalb haben sie mich geküsst, weil ich ihr so ähnlich bin."
Etwas blitzte in Snapes Augen auf, das Hermine nicht deuten konnte.
„Ich bin wie sie und eines Tages werde ich wie ER und dann..."
„Miss Granger", Snape ergriff ihre Hand, „sie sind nicht wie sie, auch wenn sie ihr ähnlich sehen mögen. SIE SIND NICHT WIE CATHRIN! Und wie ER werden Sie schon gar nicht sein... niemals."
„Woher wollen Sie das wissen, Professor. Ich sehe plötzlich die Schwärze in meiner Seele und ich habe Angst... ich bin seine Tochter... ich... ich habe Angst, dass ich so werde wie sie, ich bin ihr doch so ähnlich."
„Sie werden ihre Entscheidung selbst treffen. Nicht unsere Herkunft bestimmt unser Schicksal, sondern unsere eigene Wahl und Sie werden sich richtig entscheiden, da bin ich sicher. Sie sind nicht wie Cathrin..."
Hermien lächelte ihn dankbar an. Aber glauben konnte sei ihm nicht. Sie spürte es: Tief in ihr hatte sich etwas geändert.
„Woher wollen Sie das wissen, ich meine, dass ich nicht wie Cathrin bin?"
„Ihre Augen, Miss Granger."
Meine Augen? Was meinte er? Was wollte er?
„Cathrins Augen waren kalt. Sie waren stets so braun wie die Ihren, doch sie waren kühl wie das Eismeer. Keine Regung war in ihnen, nichts. Aber Ihre Augen, Hermine, sind warm und voller Leben. Ist Ihnen das nie aufgefallen? Sie leuchten wenn sie lachen und wenn ich im Unterricht all zu unfreundlich zu Ihnen bin, dann scheinen kleine Blitze durch sie hindurch zu zucken. Und jetzt gerade im Moment, wo sich Ihre Augen mit Tränen füllen und sich das Licht der Kerzen in ihnen spiegelt, Hermine, Ihre Augen scheinen selbst das Feuer zu sein. Es ist ihr Herz, das sich in ihren Augen spiegelt und ein Herz hatte Cathrin nie."
Hermine starrte Snape fassungslos an. SNAPE? Hatte das gerade SNAPE zu ihr gesagt? Es war so... so romantisch... es war wunderschön.
Snape lächelte sie an. Die Träne lief ihre Wange hinab und mit einer zärtlichen Handbewegung wischte er sie zur Seite. Sie wehrte sich nicht dagegen. Ihre Augen sprachen eine andere Sprache... sie waren so voll Wärme. Nicht abweisend. Erstaunt, aber nicht erschrocken.
Sie war an diesem Nachmittag noch schöner. Wieder strich er ihr über die Wange. Noch immer keine Regung, keine abweisende Geste. Sie schloss die Augen, als er ihr mit der Hand den Hals hinab fuhr. Sie schien...
SEVERUS! WAS TUST DU? Etwas in ihm schrie ... Nur einen Moment, nur diesen winzigen Moment... er musste sie berühren, musste ihre zarte Haut fühlen, musste ihr die Angst nehmen, ihr Wärme geben.
Er umfasste leicht ihr Kinn. Er wollte sie küssen. Erneut die Süße ihrer Lippen schmecken. Aber er wagte es nicht, wagte nicht die Stille, diese wunderschön sanfte Stille zu durchbrechen. Er strich ihr erneut über die Wange. Hermine öffnete ihre Augen. Ein braunes Meer in dem er sich verlieren konnte...
„Ich glaube es ist besser, wenn ich gehe...", flüsterte sie leise.
Er nickte zaghaft. Ja, es wäre besser, auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte. Er ergriff ihre Hand und half ihr vom Stuhl auf. Noch ein winziger Blick, dann ging sie zur Tür. Eine winzige Berührung, dann war sie ihm entzogen.
Hermine atmete tief ein. Soeben hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen. Soeben war sie Snapes Büro entflohen. Entflohen? Ja das war wohl der richtige Ausdruck. Was hatte er getan? Was hatte er mit ihr getan? Das war nicht der Mann, den sie kannte, nicht die schreckliche Fledermaus, die mit ihrem Anblick die Schüler zum Erzittern brachte. Das war der zärtlichste Mann gewesen, den sie jemals getroffen hatte. Nicht so unbeholfen wie Ron... sanft... er hatte ihr Kraft gegeben. Wie war es möglich, dass eine seiner Berührungen ihren Zweifel vertrieb? Wie war dies möglich?
Noch immer verstand sie nicht. Was wollte er? Was dachte er? Sie musste es herausfinden, aber dazu musste sie ihn fragen, zurückkehren in sein... sein Büro... Hermine wandte sich der Tür zu. Zögernd ergriff sie die Türklinke und drückte sie herab. Langsam schob sie die schwere Eichenholztür auf und glitt in den Raum.
Er stand noch immer an der Stelle an der sie ihn zurück gelassen hatte und starrte auf den Stuhl auf dem sie gerade noch gesessen hatte.
Leise schloss sie die Tür.
Snape blickte auf. Ein winziges Lächeln huschte über sein Gesicht. Er war fast attraktiv...
Oh, nein, woran dachte sie. Das war Snape, das war doch... solche Gedanken waren doch eklig, Snape und attraktiv?
„Miss Granger?"hauchte er ihren Namen.
Mit leicht geöffneten Lippen starrte sie ihn an. Sie wollte etwas sagen, aber sie wusste nicht was.
Er kam näher, stand nun direkt vor ihr.
„Warum sind Sie zurückgekommen?"
„Ich... ich... weiß es nicht. Ich glaube es war falsch einfach so zu gehen."Hermine biss sich auf die Lippe. Was tat sie hier? Sie sollte schreiend weg rennen. Hatten ihr die Erlebnisse völlig den Verstand vernebelt?
„Wie meinen Sie das?"
„Wieso tun Sie das, Professor?"
Snape zog eine Augenbraue hoch. Sagte nichts.
„Warum ... reden Sie so mit mir... wieso... warum... berühren sie mich SO?"Hermine brachte die Worte nur mit Mühe über die Lippen.
Snape wandte sich ab von ihr.
„Ich dachte, das hättest du bereits begriffen... Hermine", flüsterte er.
Langsamen Schrittes ging er zu seinem Schreibtisch, sein Blick war gesenkt. Er sah sie nicht an.
„Ich dachte es wäre wegen meiner Mutter... ich meine Sie haben sie doch mal geliebt."
Snape blickte auf. In seinen Augen war ein seltsames Funkeln. Hass? Trauer? Schmerz? Hermine konnte es nicht deuten.
„Es gibt keinen Menschen auf der Welt, den ich mehr hasse, als diese Frau..."
Hermine zuckte zusammen bei diesen harschen Worten. Sie begriff diesen Mann nicht. Was trieb ihn zu so viel Abscheu? Was war es, dass Cathrin und Snape verband?
„Ich hasse Cathrin fast so sehr wie ich ihre Tochter liebe..."
Snape blickte wieder zu Boden. Hermine starrte ihn fassungslos an. Was hatte er gerade gesagt? War er noch bei Verstand? Das konnte doch nicht wahr sein. Das war... völlig verrückt. Aber irgendwie gefiel es ihr auch. Sie musste es ihm lassen. Er hatte eine seltsame Anziehungskraft auf sie ausgeübt. Aber Liebe? Wusste er eigentlich wovon er sprach? Snape und Liebe? Sie hätte vor kurzem nicht einmal gedacht, dass er überhaupt fähig war zu lieben.
„Aber... aber", stotterte Hermine.
„Sag jetzt nichts... ich weiß, was... was Sie denken."Snape wandte ihr den Rücken zu.
„Aber ich..."Sie wusste je selbst nicht einmal, was sie denken sollte.
„Gehen Sie, Miss Granger."
„Aber..."
„GEHEN SIE! ... bitte."
Hermine schüttelte den Kopf. Sie verstand diesen Mann nicht, würde ihn nie verstehen. Erst tröstete er sie und dann stürzte er sie in noch größere Verwirrung... er stürzte sich selbst in Verwirrung. Was geschah hier? Was geschah mit ihnen beiden?
Hermine verließ erneut Snapes Büro.
Zwei Männer, so verscheiden wie Tag und Nacht. Der eine jung, der andere alt. Der eine verrückt und lustig, der andere ernst und unnahbar. Der eine lustiger Funke, der sie zum Lachen brachte, der andere eine dunkle, sanfte Woge, die sie sanft umschloss. Doch wo stand sie? Wer war sie? Wer war Hermine Granger?
