Hallo ihr Lieben, danke für die Reviews. Ich würde gerne auf jeden eurer Texte antworten, aber ich bin mal wieder nicht im Internet und die Mails sind noch nicht runter geladen ï Sorry!
Ja ich weiß, ich war fies, ich war grausam, ich war schlecht... und ich bin es weiterhin evilgrins.
Für alle, die es beruhigt: Hermines und Snapes Geschichte ist noch lange nicht zu Ende...
Und zur Beunruhigung: ich bin fertig mit diesem Teil der Geschichte. Vier Kapitel gibt es noch... und sie sind ziemlich gemein. Das Ende ist halb offen und lässt weitere Entwicklungen zu.
Teil 2 wird gerade durchdacht und ich beginne ihn zu schreiben, wenn ich mit „Tochter der Winde", meiner Herr der Ringe – Fic fertig bin. Teil 2 wird unter dem Titel „Das eisige Herz"veröffentlicht werden. Nur schon einmal als dezenter Hinweis.
Jetzt aber Schluss mit dem Gelaber und zur Geschichte. Viel „Spaß" beim Lesen. Und wie immer: über jedes Review freue ich mich.
13. Dunkle Prophezeiung
Hermine tupfte vorsichtig die Flüssigkeit auf Snapes aufgeschnittene Hände.
„War es sehr schlimm?" fragte sie leise
„Für Cathrin?"
„Nein, für dich?"
Er lächelte und schüttelte den Kopf. „Es geht schon. Ich kenne es ja bereits... es... lass uns einfach nicht darüber reden."
Hermine küsste seine Handflächen, bevor sie die Hände mit weichen Binden umwickelte. Ihre Hände waren weich und zärtlich und linderten das Brennen seiner Haut. Er konnte es noch nicht glauben. Sie wirkte vollkommen gefasst, der befürchtete Zusammenbruch war nicht gekommen. Aber etwas anderes verwirrte ihn noch mehr: Sie war nicht geflohen, hatte ihn nicht verlassen nach diesem intensiven Kuss, sondern hatte angefangen seine Wunden zu versorgen. Ganz zärtlich und fürsorglich. So als würden sie schon seit langem zusammen gehören. Die Distanz war plötzlich verschwunden, sie war ihm so nah, dass ihm fast das Herz schmerzte. Wie sollte er das plötzliche Glück verkraften in dieser dunklen Zeit voller Gefahr? Wie konnte er es halten?
Hermine blickte zu ihm auf. Sie war damit fertig seine Hände zu versorgen. Snape sah ihr direkt in die Augen. Sie wirkten plötzlich so alt und weise, es waren die Augen einer Frau, die mehr vom Leben begriffen hatte, als sie es in ihrem jungen Alter schon sollte. Sie waren traurig und doch voll von Kraft.
„Ich hatte Angst, dass du es nicht ertragen würdest", flüsterte er und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich ertrage es auch nicht... aber... ich hatte Zeit mich daran zu gewöhnen... der Schmerz nagt schon zu lange an mir. Ich kann ihn nicht mehr fürchten... wenigstens hören die Träume auf... wenigstens das ist vorbei."Sie schmiegte sich mit ihrem Kopf an sein Knie. Snape strich ihr über ihre langes Haar. Berührte ihre Wangen. Er wollte etwas sagen, doch er wusste nicht was. Schweigend sah er auf sie herab. Schön... sie war so wunderschön. Und trotz all der Traurigkeit, all des Schmerzes, der den Raum zu erfüllen schien, spürte er wie sein Verlangen nach ihr wuchs.
Er war ganz warm und seine Nähe beruhigte sie. Es tat weh. Tief in ihr war dieser Schmerz, er war so vollkommen, dass sie nicht einmal weinen konnte. Sie hatte IHN verleugnet, sie hatte sich geweigert zu glauben, dass ihr Leben sich ändern würde, sie hatte sich geweigert zu glauben, dass ER sie finden würde. Aber jetzt war Cathrin tot und zum ersten Mal spürte Hermine, dass diese Frau ihr doch etwas bedeutet hatte, dass diese Frau ihre Mutter war. Zum ersten Mal spürte sie die Gewissheit, dass sie ihrem Schicksal, das jetzt noch im Dunkel verborgen lag, nicht entrinnen konnte.
Snapes Hände glitten ihren Rücken herab. Es waren die gleichen Berührungen, wie in ihrer gemeinsamen Nacht. Wohlig warme Brührungen, so voll Zärtlichkeit, so als hätte niemals ein Streit zwischen ihnen gelegen. Sie gehörte hier her. Sie gehörte zu ihm. Es war zu vollkommen, zu perfekt, um eine Lüge zu sein. War es Liebe? War es das, was sie die ganze Zeit geleugnet hatte? Sie brauchte ihn. Fühlte sich ohne seine Nähe verloren und ängstlich. Langsam sah sie zu ihm auf. Er lächelte, auch wenn seine Augen traurig und vom Grauen der Nacht gezeichnet warn und die Blässe seines Gesichtes ihn fast gespenstisch erschienen ließ.
Eigentlich musste sie zum Unterricht, aber sie hatte eine gute Ausrede: Snape hatte sie zu sich bestellt. Welcher Schüler wagte da schon zu widersprechen?
„Woran denkst du, Hermine. Du siehst nicht glücklich aus."
Dummer Kommentar, dachte sie. „Wie soll ich denn bitte glücklich aussehen, nachdem..."
„Verzeih... so hatte ich es nicht gemeint. Ich frage mich nur, was ich von dir halten soll, Hermine. Erst so kalt, so unnahbar und jetzt. Hermine... was soll ich glauben? Ist es nur, weil du traurig bist?"
Hermine zuckte zusammen. Er hatte Recht. Ihr ging es furchtbar. Aber war das der einzige Grund, warum sie sich an ihn klammerte? Hermine wäre sich gerne sicher gewesen, aber sie konnte es nicht sein. Sicherheit, was war das schon? Eine Illusion. Das hatte sie längst begriffen und nun erst Recht. Wie lange noch? Wie viel Zeit blieb ihr noch bis...? Sie wagte nicht den Gedanken zu Ende zu denken, schon so gefror ihr das Herz.
„Ich habe Angst... Wie konnte es passieren, dass er Cathrin gefunden hat? Wieso weiß er von ihrem Kind? WIESO?"
„Ich weiß es nicht Hermine. Ich weiß nicht wie er erfahren konnte, dass Cathrin in England ist und schon gar nicht, wie er dahinter gekommen ist, dass er ein Kind hat..."
„Cathrin hat es ihm nicht gesagt?"
Snape schüttelte den Kopf. „Nein... niemals. Hermine sie ist gestorben, weil sie dich schützen wollte. Nur deshalb und nur deshalb kann ich sie nicht mehr hassen... nie mehr."
Hermine sah, wie sich Snapes Gesichtszüge verfinsterten und für einen Moment schien er an einem anderen Ort zu weilen.
„Severus?"
Mit leerem Blick starrte er in den Raum. „Er hat sie wieder und wieder gequält, fragte nach dem Namen ihres Kindes, nach seinem Versteck... fragte immer wieder. Bis sie starb... und dann..."Snape schüttelte sich.
„... dann hat er dich..." führt Hermine seinen Satz fort. Ihre Stimme klang monoton und hohl, wie ihr Kopf. Er war so leer. Sie konnte keine klaren Gedanken fassen. Sie wollte nicht, denn sie fürchtete die Bilder, die ihre Gedanken hervorrufen würden.
„... mich und ein paar andere... aber bitte Hermine lass uns nicht darüber reden. Mit mir ist nichts und Cathrin... frag nicht danach. Frag nicht nach ihrem Schicksal. Es ist vorbei... vorbei."
Vorsichtig zog Snape Hermine zu sich heran und hielt sie in seinem Arm. Die Wärme seines Körpers fing sie ein und der schwere Duft seiner Kleidung breite sich um ihr aus wie ein besänftigender Schleier. Die Finsternis glitt davon. Er brauchte sie, wie sie ihn, das begriff Hermine von Sekunde zu Sekunde mehr.
„Er wird dich niemals finden", flüsterte Snape und klammerte sich an Hermine fest. Seine Lippen berührten ihren Oberkopf. Sie spürte wie er den Geruch ihrer Haare einsog.
Erst nach einiger Zeit entließ er sie aus seiner zärtlichen Umarmung. Viel zu schnell. Und doch war es besser...
Ihr wurde plötzlich bewusst, was sie getan hatte... sie hatte... sie hatte schon wieder. Entsetzt wandte sie ihren Kopf von ihm ab. Wie konnte sie nur?
„Hermine, was ist nun?"Er streckte seine Hand nach ihr aus.
„Lass mich", sagte sie schärfer, als beabsichtigt.
„Hermine, ich... ich versteh nicht. Wieso weist du mich jetzt ab...?
Hermine sah ihn ernst an. Sie konnte es verstehen. Es musste verwirrend für ihn sein. Für sie selbst war es verwirrend. Wie konnte sie nur trotz all des Grauens? Wie konnte sie sich nur in einen... in DEN Lehrer verlieben?
Hermine zuckte zusammen. Diesen Gedanken hatte sie doch nicht wirklich gedacht? Das hatte sie doch nicht ernst gemeint? Oh doch, das hatte sie und sie wusste es war wahr. Auch wenn ihr Verstand sich noch so sehr dagegen wehrte. Es war so. Sie konnte es nicht ändern. Armer Ron! Wie konnte sie jetzt nur an Ron denken?
„Verzeih... aber... aber... ich muss in den Unterricht", sagte sie leise und sah zu Boden.
Er streichelte ihr durch das Gesicht, küsste ihre Stirn. Sie wehrte sich nicht mehr. Es war zu schön.
„Wirst du wiederkommen?" Snape betrachtete sie, das konnte sie fühlen ohne ihn anzusehen.
„Ja", sagte sie noch immer ganz leise, „ich werde wiederkommen."
„Wann?"
Immer, dachte sie und verließ ohne noch etwas zu sagen Snapes Büro.
Hermine drehte den Brief in ihrer Hand. Er hatte auf ihrem Bett gelegen, als sie nach einem langen Schultag den Schlafsaale betrat, um ein paar Bücher zum lernen zu holen. Snape, dachte sie. Snape, der ihr schon den ganzen Tag in ihrem Kopf herum spukte. Aber es war eine andere Handschrift. Geschwungen und leicht, eine weibliche Handschrift. Hermine kannte sie, aber sie wusste nicht woher.
Mit zittriger Hand durchbrach sie das Wachssiegel. Die Abbildung darauf war so unscharf und verschwommen, dass Hermine nicht erkennen konnte, was sie darstellte. Vorsichtig zog sie den Brief heraus und faltete ihn auseinander. Hermine erschrak: Ein Brief von Cathrin.
Wieder und wieder überflog sie die Zeilen und begriff doch nicht, was sie dort las:
Liebe Hermine,
nun ist es also soweit. Ich wusste, dass es eines Tages passieren würde, doch wusste ich nie wann. Ich habe es gefürchtet seit dem Moment, als ich nach England zurückgekehrt bin und noch mehr seit ich dich zum ersten Mal getroffen habe. Meine Zeit ist jetzt vorbei. Ich hätte uns beiden gerne mehr gegeben. Was mir noch bleibt ist ein winziger Moment des Abschiedes und all meine Kraft, die mir bleibt, schenke ich diesem Brief. Dem letzten Brief an mein Kind. Am liebsten würde ich dich nur mit Liebesbekundungen überhäufen und dir das geben, was ich dir all die Jahre verwehrt habe, doch wieder steht etwas dazwischen, etwas, das du unbedingt erfahren musst: der Grund warum ich dich nie in meine Nähe ließ, warum ich dich verletzt habe und dich zwingen wollte deine Freunde zu verlassen. Nicht aus Hass, sondern aus tiefster Sorge und Liebe. Soviel Liebe, wie ich für keinen anderen Menschen jemals empfunden habe. Noch vor deiner Geburt, in einer finsteren Walpurgisnacht wurde ein Prophezeiung gesprochen für mein ungebohrenes Kind. In einer Walpurgisnacht wird sie sich erfüllen, wurde mir verheißen. Ich hätte sie dir gerne erspart, aber da ich nun nicht mehr auf dich aufpassen kann, musst du es erfahren, damit du dich stets aus dem Krieg fern hältst. Erfüllt sich diese Prophezeiung so ist alles zerstört wofür ich in den letzten Jahren gelebt habe. Bitte Hermine, bitte halte dich von der Gefahr fern. Mehr kann ich nicht erhoffen. Doch nun der Wortlaut, es bleibt mir nichts anderes übrig. Ich liebe dich Hermine. In Ewigkeit.
ER, der gezeichnet wurde,
wird kurz vor dem Ziel versagen!
Nur das eigene Blut des Dunklen,
des wahren Herrschers,
vermag das Schicksal der Welt zu verändern.
Der Preis für die Rettung
Ist ein eisiges Herz!
Verzweifle nicht und behalte dein starkes und warmes Herz. Bleib du, Hermine.
Deine Cathrin
Noch einmal las Hermine den Brief. Was hatte es zu bedeuten? Was? Um wen ging es hier eigentlich? Wer war der Gezeichnete? Und sie? War sie mit dem eigenen Blut des Dunklen gemeint? Ein eisiges Herz...
Hermine schüttelte den Kopf. Sie verstand wollte es nicht verstehen, aber in ihrem Kopf begannen sich langsam klare Gedanken zu formen, Gedanken, die sie lieber verdrängt hätte. Harry... Harry war gezeichnet und sie, Hermine, sie war Voldemorts Tochter, sein eigen Fleisch und Blut.
Unheil. Cathrin schien nur Unheil zu bringen, selbst in ihrem Tod. Etwas würde passieren, mit Harry und mit Hermine. Und Hermine spürte, dass dies alles verändern würde. In ihrem herzen spürte sie die Finsternis, die diese Prophezeiung bedeutete. Finsternis für die Welt oder für sie: Voldemorts Tochter.
So das war dieses Mal ein etwas kürzeres Kapitel. Das nächste wird wieder länger und Snape kommt endlich zum Zud ;-) Bis dann Esta
