TATATA! Das neue Kapitel. Mysteriös, mysteriös... ;-)
Ich hoffe es gefällt euch und ihr schreibt mir gaaaaanz viele Reviews. Die sind nämlich Balsam auf meine geschundene Autorenseele vor Leiden jammernd und winselnd auf dem Boden kriech Review? Ahhhhhhh, gleich viiiiieeeeeeel besser ;-)
Danke an alle, die mir beim letzten Mal geschrieben haben. Ich weiß ich bin hinterhältig, grausam und gemein, aber ich kann es nicht ändern. Wie gesagt: Die Fortsetzung wird gerade geplant und zumindest da wird es (wenn ich nett bin) ein Happy End geben. Callista: Ich weiß, ganz hundertprozentig stimmt das mit den beiden Prophezeiungen nicht überein. Aber: Es kann nur einer von beiden überleben. Und einer stirbt GANZ gewiss! So mehr wird nicht verraten.
14. Erkenntnisse
Langsam glitten seine Hände über ihren nackten Körper. Sie war zu ihm gekommen, noch am selben Abend. Sie hatte ihn nicht vergessen. Ihr Gesicht war finster gewesen und von Angst gezeichnet, aber ihre Haut war weich und zart wie je. Ihr Duft noch immer betörend süß. Der Duft nach süßen Früchten, so honigsüß, schien den ganzen Raum zu erfüllen. Seine Bettlaken nahmen ihren Duft an, er umfing ihn ganz sacht, als er begonnen hatte sich zu entkleiden. Nackt und schön lag sie vor ihm, die Lippen leicht geöffnet, ihr Atem ging stoßweise und die Angst in ihrem Gesicht hatte sich in den Ausdruck puren Glücks verwandelt.
Seine Hand glitt ihren Körper hinab, streifte leicht ihren Bauchnabel und wanderte dann zwischen ihre Beine. Schwer atmend klammerte sie sich an ihn. Er wusste, dass er sie haben konnte, dieses Mal würde sie nicht vor ihm zurück weichen. Ihre Fingernägel bohrten sich in seinen Rücken und ihre Lippen suchten fordernd seinen Mund.
Hermine klammerte sich an Snape fest, seine Haut glühte wie ihre. Sie hatte dies nicht vor gehabt, war nur gekommen, um etwas Trost zu suchen, doch als er sie küsste, sie berührte... Verlangen hatte von ihr Besitz ergriffen, so stark, dass es fast schmerzte. Sie konnte seine Hände spüren, seine Lippen und er schien plötzlich überall zu sein. Severus Snape war ein Teil ihrer Seele, war sie.
„Ich liebe dich", hauchte sie.
Der Druck von Snapes Händen wurde fester, seine Lippen suchten ihre Brüste. Sie spürte seine Nervosität, spürte sein Verlangen, seine Lust und sie wollte ihn. Er gehörte ihr und sie wollte ein Teil von ihm sein. Wenn auch nur für diese Nacht. Sie wollte das, was sie beim letzten Mal versäumt hatten. Es hielt sie nichts zurück. Etwas war anders. Dieses Mal war es noch intensiver, es nahm sie vollkommen in Besitz und sie konnte sich nicht wehren, wollte sich nicht gegen seine Zärtlichkeit auflehnen.
„Ich will dich spüren", sagte Hermine und spürte wie ihre Stimme dabei zitterte, „ich will ..."
Für einen Moment hielt er Inne und sah sie an. „Bist du... sicher?"
„Ganz sicher."Hermine zog Snape zu sich heran.
Sie spürte wie er zitterte, als er sich auf sie legte. Hermine küsste ihn.
Er konnte sie spüren, ihren Körper, der mit seinem verschmolz. Er hatte es ersehnt, auch wenn er es sich nicht eingestanden hatte. Sein Glück war nicht zu begreifen. Ihr Gesicht, ihre Lippen, die lächelten vor Genuss. Er hielt sie, streichelte ihr durch das Gesicht, küsste sie immer wieder, während er mit ihr schlief. Er sah, wie sie immer wieder seinen Namen flüsterte. Nichts trennte sie mehr, keine Angst. Es gab keine Hindernisse mehr, nur sie zwei, die sich liebten, während der Mond schwach durch das Fenster hinein schien und seinen silbernen Schleier über den zarten Körper seiner Geliebten breitete. Er spürte ihre Bewegungen, ihren Atem, der sich verschnellerte und verspürte nur noch den Wusch ihr an diesem Abend ein letztes Geschenk zu machen. Er küsste ihre Schultern, ihren Hals, ihre Lippen. Ihr Körper bäumte sich unter ihm auf, dann lag sie ganz still, nur ihr Atem war zu hören. Severus Snape betrachtete sie. Hermine hatte die Augen geschlossen und lächelte. Eine kleine Träne des Glücks rollte ihre Wange herab. Sie war wie eine Perle, die schönste, die Snape jemals gesehen hatte.
Lange lag sie regungslos und mit geschlossen Augen da. Alles schien sich zu drehen und ihr Herz schien zu glühen. Er lag neben ihr. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig, seine Hand lag auf ihrem Bauch, sein Finger zeichnete kleine Kreise um ihren Bauchnabel. Hermine öffnete die Augen und sah ihn an. Er lächelte. Hermines Gedanken begannen zu wandern. Er gehörte zu ihr. Er war alles was sie brauchte. Sie sollte es ihm sagen, sie sollte es ihm anvertrauen. Aber sie konnte nicht, sie konnte ihm nicht von dem Brief erzählen, er würde alles zerstören, die Vertrautheit, die Stille, die Liebe. Sie wollte sie nicht zerstören durch ihre lächerliche Angst. Sie wollte nicht, dass Snape sich sorgte, sie wollte einfach, dass er sie hielt, sie küsste, sie verwöhnte, wie er es gerade eben getan hatte.
„Woran denkst du mein Engel?"
Hermine musste lächeln. Engel? Wie konnte er nur so wundervoll reden, er, der sonst durch Strenge und Unnahbarkeit glänzte? Es war wie ein Traum, nur dass sie nie von Snape geträumt hatte. Bisher jedenfalls nicht, aber das würde sich nach dieser Nacht ändern. Es war die wunderbarste Nacht, die sie jemals erlebt hatte.
„Träumst du, Schöne?"
„Hm."
„Wovon?"
Tausend Dinge, dachte sie. Tausend Fragen. „Von dir... von dieser Nacht", sagte sie zärtlich.
Snape beugte sich zu ihr herab und küsste sie. „Jetzt gehörst du mir", sagte er lächelnd.
„Aha", Hermine begann zu lachen, „und das bestimmst du einfach so, hm? Hab ich da nicht auch noch etwas zu sagen?"
„Oh, Verzeihung, Madam." Snape lachte ebenfalls, Hermine hatte ihn noch niemals richtig lachen gesehen. Er beugte sich erneut über sie und umfasste ihre Taille. „Aber ich glaube da habt ihr nichts mitzureden, Fräulein, ich lass dich nämlich einfach nicht mehr gehen... nie mehr."
Hermine schmiegte sich an ihn. Mit Severus konnte sie vergessen, was mit ihr geschah. Bei ihm wollte sie bleiben, bis...
Seine Wärme begann sie erneut zu umfangen, seine Liebe schien sie erneut zu tragen. Alle Gedanken verfärbten sich, verschwammen und alles was in ihrem Kopf war, war ein leichter Nebelschleier des Glücks. Sie zog Severus noch mehr an sich heran, legte sich in seinen Arm und ließ sich von ihm halten. Langsam dämmerte sie dahin und schließlich schlief sie in seinem Arm ein.
Langsam knöpfte sich Hermine ihre Bluse zu. Der Morgen hatte zu Dämmern begonnen und für sie war es höchste Zeit zu gehen. Severus stand hinter ihr und ließ seine Hand ihren Rücken hinunter gleiten. Er hatte sich einen schwarzen seidenen Morgenmantel übergeworfen. Darunter trug er nichts. Allein der Gedanke daran ließ Hermines Herz erneut schneller schlagen.
„Musst du wirklich schon fort?"
„Ich muss in mein Zimmer bevor die anderen wach werden."
„Du hast Recht."Er küsste ihren Hals und zog sie eng zu sich heran. Hermines Blut begann zu pulsieren. Wie sehr sie sich nach ihm sehnte, seit dieser Nacht war alles anders. Die Schwere und die Traurigkeit waren von ihr abgefallen. Sie hatte das Gefühl noch nie in ihrem Leben so klar gesehen zu haben. Endlich hatte sie begriffen wohin ihr Weg sie führte. Sie hatte eine Aufgabe, eine letzte in ihrem Leben. In der Nacht hatte sie geträumt, sie wusste nicht wovon, aber beim Aufwachen war ihr, als hätte ihr jemand gesagt, dass sie nur noch kurz zu leben hätte. Zunächst hatte sie Panik ergriffen, sie hatte die Prophezeiung in den noch dunklen Himmel hinaus schreien wollen, doch dann wich die Panik einer Gewissheit. Klar und einfach. Sie hatte in ihrem Leben nur eine Aufgabe, eine Aufgabe auf die sie sich selbst ohne es zu wissen vorbereitet hatte. Sie würde Voldemort töten und das Dunkel für immer vertreiben. Sie würde ihren Vater ermorden und den Preis dafür zahlen. Diese Gewissheit hatte sie ruhiger gemacht. Sie hatte sich an den Mann an ihrer Seite gekuschelt und seine weiche Haut mit Küssen bedeckt. Was hatte sie noch zu verlieren, außer ein kleines bisschen Glück? Und dieses Glück würde sie nur an seiner Seite finden. Seine Liebe war stark genug sie zu tragen bis der Tag kam, der Tag, der alles verändern würde.
„Du bist so still, Hermine. Bereust du schon, was wir diese Nacht getan haben?"
Hermine drehte sich zu ihm um und blickte in seine schwarzen Augen. Wieder war darin dieser wunderschöne Schein, der ihr das Gefühl gab tief in seine Seele gucken zu können.
„Nein", sagte sie, „ich bereue keine Sekunde. Ich bereue nichts mehr."Hermine lächelte gequält.
Er sah sie an, musterte ihr Gesicht. „Du bist wunderschön, Hermine."
Wieder lächelte sie gequält.
„Ich habe das Gefühl, dass du nicht hier bist, Hermine. Ich habe das Gefühl, als beständest du nur noch aus ... ich weiß nicht. Du scheinst mir plötzlich so flüchtig, so vergänglich... so als wärst du schon gar nicht mehr an diesem Ort. Hermine, verliere ich dich schon wieder?"
Hermine nahm seine Hände und hielt sie ganz fest. „Du verlierst mich nicht... nie mehr. Ich bleibe immer bei dir, was auch passiert. Es ist tröstlich zu wissen, dass sich jemand an mich erinnern wird... es..."Hermine senkte den Blick, damit er die Traurigkeit darin nicht sah. Plötzlich war die Gewissheit, die sie noch kurz zuvor empfunden hatte nicht mehr da. Plötzlich empfand sie es als furchtbar ungerecht. Warum sollte ihr dieses Glück wieder genommen werden? Warum durfte sie nicht für immer bei ihm bleiben? Wer hatte ihr diese Ungerechtigkeit angetan? Warum sie? Warum?
„Hermine wovon redest du nur?"
„Vergiss einfach was ich gesagt habe. Ich weiß selbst nicht warum... vielleicht ist es das Zwielicht des Morgens, das mich so melancholisch stimmt, vielleicht der Gedanke daran, dass ich schon wieder fort muss von dir."
Gedankenverloren zog sie sich ihren Schulumhang an.
„Bleib!"
„Ich komme wieder", sagte sie leise, „ heute Abend."
Hermine drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Schneller als sie es eigentlich wollte, entfernte sie sich wieder von ihm. Sie wagte nicht zu ihm aufzublicken. Sie wollte keine Fragen hören.
„Mehr nicht?"fragte Severus mit gespielter Enttäuschung.
Hermine begann zu lachen. Er konnte so albern sein, so unernst, wenn er es nur wollte. Es gab ihr Zuversicht: Wenn er fröhlich sein konnte, dann konnte sie es auch. „Heute Abend", sagte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Dann warf sie ihm eine Kusshand zu und verließ den Raum.
Hermine traf Harry unten am See. Die Stunden bis zum Mittag waren wie im Flug vergangen. Jetzt war es Zeit, dass Hermine mit Harry sprach. Sie wusste auf wen sich die Prophezeiung bezog. Auf sie und Harry, Harry, der nicht stark genug sein würde Voldemort zu besiegen. Das konnte Hermine nicht ändern, aber sie wollte zumindest versuchen, dass er sich dem Dunklen nicht alleine stellte. Sie musste ihn an dem Tag begleiten, sie musste ihn schützen, sie musste dort sein um die Prophezeiung zu erfüllen und Harry vor dem Tod zu bewahren.
„Harry?"
Erschrocken drehte sich der junge Mann zu ihr um. Er hatte so sehr seinen eigenen Gedanken nachgehangen, dass er sie nicht hatte kommen hören.
„Oh... Mione... ich..."
„Ist alles in Ordnung mit dir, Harry."
„Klar... ich... ich habe nur wahnsinnige Kopfschmerzen."
Kopfschmerzen? Es war das erste Anzeichen. Voldemort wurde stärker und Harry spürte es. Er würde es in den kommenden Wochen noch stärker spüren. Nicht mehr lange und es war so weit.
„Deine Narbe?"
Harry nickte ohne ein Wort zu sagen.
Hermine stand direkt neben ihm. Zärtlich legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. „Es ist bald soweit Harry."
Erschrocken drehte sich Harry zu ihr um. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sie an. „Woher...?"
„Frag nicht woher ich es weiß. Es gibt Dinge, die wir nicht beeinflussen können, egal wie sehr wir uns anstrengen, egal wie sehr wir lernen und uns bemühen. Wir können es nicht ändern. Niemals."
„Hermine, wovon redest du?"
Hermine lehnte sich eng an Harry.
„In der Walpurgisnacht wird es sich entscheiden, Harry. So ist es bestimmt... schon lange."
„Hermine", Harrys Stimme war nahezu panisch, „wovon... ich versteh nicht. Woher weißt du das alles."
Hermine lächelte müde und nahm Harry Hand. „Frag mich nicht danach. Es gibt vieles, das du mir nicht erzählt hast, Dinge über die du mit niemand geredet hast, seit Sirius Tod. Ron und ich haben das schon vor langer Zeit bemerkt. Nun gibt es etwas worüber ich jetzt noch nicht sprechen kann. Du wirst es früh genug erfahren, glaub mir."
„Hermine, ich..."Harry war vollkommen verwirrt. Sein Blick ging suchend über die Landschaft hinweg, dann starrte er wieder Hermine an.
„Ich werde mit dir gehen, wenn es soweit ist. Harry, ich muss mit dir gehen. Hast du das verstanden. Den letzten Kampf werden wir zwei führen, wir zwei alleine. Weder Ron, noch Ginny oder Neville dürfen uns begleiten..."
„Hermine du bringst mich völlig durcheinander."
Hermine konnte ihn gut verstehen. Sie selbst kannte das Gefühl, wenn man nur die Hälfte begriff. Aber mehr durfte sie nicht sagen. Er würde es nicht verstehen und er würde zu verhindern suchen, was nicht zu verhindern war.
„Ich weiß, dass ich das tue. Aber du musst es wissen. Es ist bald soweit, Harry. Du wirst nicht alleine sein. Diese Walpurgisnacht nicht."
„Die Walpurgisnacht also?"
Hermine nickte.
„Ich werde nicht weiter fragen, Mione. Ich... Walpurgisnacht."Harry löste sich von ihr und ging langsam Richtung Schloss. Hermine sah ihm nach. Ihr erster Impuls war ihm zu folgen, aber sie wusste, dass er jetzt Ruhe brauchte. Er hatte ihr geglaubt und das war alles, was sie gewollt hatte. Er würde nicht alleine gehen, konnte nicht mehr. Sie würde ihn nicht mehr aus den Augen lassen.
Er brauchte sie. Und sie... das Ende war so nah. So nah, dass sie es spüren konnte. So nah, dass sie es zu fürchten begann. Sie die wie ein einsamer Schatten im Nebel des Sees stand. Hermine Granger, die noch Mitten im Leben stand und ihm doch bereits zu entgleiten begann.
Walpurgisnacht...
Walpurgisnacht...
Okay, okay ... das waren jetzt echt ganz viele miese Anspielungen und ein fieser Cliffhanger, aber ich konnte nicht anders... ï
Ich kann euch noch kein Happy-End versprechen, aber ich hoffe, dass euch zumindest das kleine Intermezzo gefallen hat...
