Callista: Harry sollte nicht ganz blöd da stehen, aber ich meine was würdest du denn machen, wenn deine beste Freundin plötzlich so ein merkwürdiges Zeug erzählen würde? Ich würde mal behaupten: Harry ist einfach nur etwas verwirrt und er hat Kopfschmerzen. Also ich bin mit Kopfschmerzen nicht zurechnungsfähig.
Hermine sterben lassen? Das wäre je zu einfach, außerdem könnte ich Teil zwei und drei dann nicht schreiben... aber es ist nicht minder grausam... in der Tat!
Sorry, aber jetzt gibt es schon wieder nen Cliffie ;-) Ich beschwer mich auch nie wieder... na ja fast nie!
anni kiddo: Happy End? Erst nach Teil 3! Anhängsel? Hihi: Das verrate ich gaaaaanz sicher nicht!
Mc Abe: Nach der Walpurgisnacht gibt es noch ein Kapitel und nen Epilog. Aber die Geschichte wird aus drei teilen bestehen. Der nächste ist in Arbeit und nennt sich: Das eisige Herz. Ein Happy End wird es erst Ende Teil drei geben. Aber mehr verrate ich nicht ;-)Würdest du an Herms Stelle optimistisch sein. Gerade frisch verliebt und dann so ne Prophezeiung?
Butterbier und Kekse... mampf mampf... hottest du wos gesogt? Mampf... lecker!
Angel of Mystic: Noch da?
15. Walpurgisnacht
Sie war wieder zu ihm gekommen, wie so oft in letzter Zeit. Sie war da, seine ständige Begleiterin. Selbst wenn sie nicht bei ihm war, glaubte er sie an jeder Ecke sehen zu können, konnte ihren zarten, süßen Duft durch das ganze Haus riechen. Zärtlich zog er sie an sich. Ihr nackter Körper glänzte im Schein des Kerzenlichts. Ihre Schönheit war überwältigend, vor allem in diesem Moment, kurz nachdem sie miteinander geschlafen hatten. Sie schien dann von einer anderen Welt zu sein und ein göttlicher Glanz schien sie zu umgeben. Er sah sie an, konnte nicht genug von ihr bekommen. Eine kleine Träne perlte unter ihren geschlossenen Lidern hervor. Sie glitzerte wie ein einsamer Stern, wunderschön und doch so traurig. Er wischte sie mit einer Hand fort.
„Warum bist du traurig?"flüsterte er seiner Geliebten ins Ohr.
Es war die Nacht! Ihre letzte gemeinsame. Sie hatte nicht daran gedacht, seit sie zu ihm gekommen war. Doch jetzt traf es sie, härter als sie jemals gedacht hätte. Es war die letzte Nacht, die sie mit ihrem Geliebten verbringen würde. Morgen war der Tag, den sie in all den Wochen so sehr gefürchtet hatte. Jetzt war da keine Angst mehr. Nur noch tiefe Trauer und Verzweiflung. Sie wusste nicht, was genau passieren würde, aber danach würde alles anders sein. Sie würde ihn verlieren, sie würde ihren Geliebten verlassen, um ihre Aufgabe zu erfüllen, eine Aufgabe, die sie sich nie gewünscht hatte. Hermine wollte nicht, wollte nicht fort von ihm. Was sie gewonnen hatte, schien ihr wie die Unendlichkeit und die Unendlichkeit kannte kein Ende. Warum sollte es vorbei sein? Warum so schnell? Viel zu schnell. Es war ihre letzte gemeinsame Nacht und Hermine wurde von ihrer Trauer über den bevorstehenden Verlust fast zerrissen.
Hilflos klammerte sie sich an Severus Snape fest. „Ich will dich nicht verlassen. Es darf noch nicht vorbei sein, nicht jetzt."
Vorsichtig nahm er sie in den Arm. „Du musst mich doch nicht verlassen. Du kannst immer bei mir bleiben, Liebes. Ich werde dich in alle Ewigkeit festhalten."
Festhalten? Ewigkeit? Es waren für Hermine Worte, die keine Bedeutung mehr hatten. Für sie gab es keine Ewigkeit, kein Festhalten. Es war Zeit zum Abschiednehmen. Es war die Zeit des Schmerzes.
„Ich weiß", flüsterte sie, „ich weiß, dass du mich immer halten wirst, das du immer bei mir sein wirst, ich weiß..."
Sie küsste seine Lippen, wollte noch einmal den Geschmack seiner Lippen schmecken, wollte noch einmal die Wärme spüren, die von ihm ausging. Sie nahm von ihm Abschied und er wusste es nicht. Sie nahm schweigend Abschied mit ihren Küssen, sagte mit ihren Händen dem Körper Lebewohl, den sie so lieb gewonnen hatte. Nur ihr Herz wollte nicht loslassen, ihr Herz klammerte sich noch immer an ihm fest, obwohl es keine Hoffnung für sie gab. Das Ende. Es war so nah und sie fürchtete es. Ihr Herz schmerzte wie ihre ganze Seele, jede Faser ihres Körpers schien zu Zerreißen vor Verlangen, vor Verlangen nach diesem Mann, vor Verlangen nach Leben, aber es gab keine Hoffnung. Nicht für sie.
„Sei ruhig, geliebte Hermine. Ich weiß nicht, was dich so aufregt, meine Süße, Schöne... aber ich bin bei dir, niemand wird dich mir wegnehmen... niemand."
„Ja", sagte sie leise. Außer der Tod, dachte sie, außer der Tod.
Sie schmiegte sich eng an ihn, wollte seine Wärme spüren, wollte diese eine Nacht nur an ihn denken, nur ihn fühlen, wollte die Verzweiflung und die Trauer vergessen, die sie so plötzlich ergriffen hatte, aber sie konnte nicht. Sie verlor ihn. Sie verlor sich.
„Severus?"
„Ja?"
„Schlaf mit mir... noch dieses eine Mal."
Sie spürte sein Lächeln, dann seinen Kuss und seine Hände, die erneut ihren Körper herab glitten. Sie spürte noch einmal einen Fetzen des Glücks, das sie so genossen hatte...
Sie war gegangen, als er noch schlief, sie hätte den Abschied am Morgen nicht ertragen. Nicht seine zärtlichen Blicke, den Kuss zum Abschied. Nicht seine Liebe.
Hermine war in die Bibliothek gegangen. Zeile für Zeile schrieb sie, Buchstabe auf Buchstabe füllte das Papier. Es war der Versuch einer Erklärung, der Versuch zu sagen, was sie nicht hatte sagen können. Es war ihre Liebe gebannt auf ein Stück Papier.
Tränen brannten in ihren Augen, heiße Tränen, die darauf warteten Spuren über ihr Gesicht zu zeichnen. Noch einmal flog sie mit ihren Augen über das halb gefüllte Blatt Papier. Es war ein letzter Gruß an ihn, ein Gruß, der ihn erst erreichen würde, wenn es bereits zu spät war.
Langsam faltete sie das Blatt zusammen und steckte es in einen Briefumschlag. Es stand nicht viel darauf: die Prophezeiung und Worte voller Zärtlichkeit, die sie ihm so oft ins Ohr geflüstert hatte. Worte die er bald nicht mehr hören würde, Worte der Erinnerung.
Hermine versiegelte das Schreiben, dann sprach sie den Zauber: am nächsten Morgen würde er auf Snapes Bett liegen, eine letzte Spur, die sie in dieser Welt hinterließ.
Hermine wischte sich die Tränen fort. Es war vorbei. Keine Zeit mehr zum Trauern. Es war vorher bestimmt. Es musste geschehen.
Leise schlich sie sich in Harrys Schlafgemach und stahl seinen Unsichtbarkeitsmantel, er konnte so nicht vor ihr entkommen. Sie würde ihn sehen und ihm folgen. Er würde sie nicht hintergehen können.
Dann ging sie in ihre Kammer und holte das Kleid aus dem Schrank, das sie sich bei ihrem letzten Besuch in der Winkelgasse gekauft hatte. Es war aus reiner weißer Seide, so weiß wie die Unschuld ihrer Seele, die sie so bald verlieren würde.
Hermine trat unter die Dusche, genoss zum letzten Mal das heiße Nass, das an ihrer Haut herab perlte. Jeden einzelnen Tropfen sog sie in sich auf, wie das Wasser des Lebens, das sie nie gekostet hatte.
Nach dem Duschen trocknete sie sich mit einem Zauber das Haar und ließ von magischer Hand einen Kamm durch die langen Locken gleiten. Dann schlüpfte sie in das reine Seidenkleid. Sie hätte ihre Schuluniform tragen müssen, doch an diesem Tag, diesem letzten Tag, wollte sie gegen die Regel verstoßen. Sie hatte nicht vor sich den Tag über zu zeigen. Sie würde sich in den Tiefen der Bücherschränke verbergen, versuchen Ruhe zu finden. Erst am Abend würde sie in die Halle gehen, einen letzten Blick auf die werfen, die so tief in ihrem Herzen verschlossen waren. Einen letzten Zauber in die Halle senden. So sollte Severus sie in Erinnerung behalten, in ihrem weißen Kleid der Unschuld.
Und so geschah es.
Schweigend saß er da und betrachtet die Menge der Schüler, wie sie gierig ihre Mäuler stopften. Doch wo war Hermine, wo war seine Geliebte? Sie war nicht zum Tränke-Unterricht erschienen und auch die anderen Lehrer scheinen sie an diesem Tag nicht gesehen zu haben. Wo war sein Engel?
Engel? Wahrhaftig es war ein Engel der zu später Stunde in die Halle hinein glitt, ein Engel gehüllt in Seide und Licht. Nie zuvor hatte er Hermine so schön gesehen, wie in diesem Augenblick, als der Schatten der Sterblichkeit bereits auf sie viel. Er begriff es nicht. Er sah nur das Licht, das sich in dem seidigen Stoff spiegelte wie in ihrem Haar. Severus Snape sah das feurige Leuchten in ihren Augen und das Lächeln, das sie ihm schenkte. Dieser süße Mund, diese zarten Lippen, die ihm gehörten. Ihr Blick hing auf ihm, sie fixierte ihn, während sie langsam zu ihrem Platz ging. Nicht nur er bemerkte es, die ganze Schule sah es: Die Liebe in ihren Augen. Die Liebe zu Severus Snape.
Er begriff es nicht, begriff nicht, was die Verwandlung bedeute. Er sah nur sie, bis das Mal auf seinem Arm plötzlich stechend zu brennen begann. Es schoss wie Feuer durch seinen Arm, wie Feuer durch seinen ganzen Körper. Er hörte das Rufen des Einen, hörte seinen Befehl zu kommen. Er war nicht weit von diesem Ort und Snape bekam Angst. Was wollte ER im verbotenen Wald? Welches Geheimnis hatte ER vor ihm verborgen? Erneut blickte er zu Hermine, während er sich den schmerzenden Arm hielt. Er sah die Tränen in ihren Augen und in diesem Moment begriff er: Deshalb war Voldemort hier und Hermine hatte es gewusst. Sie hatte im stillen Abschied von ihm genommen und er hatte es nicht bemerkt, hatte es nicht verhindert. Ihr Schicksal sollte sich erfüllen, was es auch immer war, und er würde es nicht verhindern können. Die Erkenntnis brannte stärker als der Schmerz in seinem Arm. Er wollte zu ihr eilen, doch sie schüttelte den Kopf. Er wollte sie ansehen, doch das Rufen seines Herren ließ ihm keine Zeit mehr dazu. Stürmischen Schrittes und voller Angst verließ er die Halle, verließ Hermine. Doch nicht ohne sich noch einmal nach ihr umzusehen. Das letzte was er von ihr erhielt, war ein leise dahin gehauchtes „Lebe wohl."Dann schlossen sich die Türe für immer zwischen ihnen.
Hermine konnte die Tränen nicht zurück halten, trotz der fragenden Blicke ihrer Mitschüler, trotz des Hasses in Rons Augen. So schnell war vorbei, was wie ein Traum gewesen war. Wie durch einen Schleier nahm Hermine wahr, wie Harry sich mit Schmerz verzehrtem Gesicht an die Stirn fasste und stöhnend die Halle verließ. Wie von einem Schleier umgeben folgte sie ihm. Niemand kam ihnen nach, obwohl Hermine damit gerechnet hatte, dass Ron, Ginny und Dumbledore ihnen sofort folgen würden. Doch Ginny und Dumbledore schienen nicht zu begreifen und Ron war in seiner Verzweiflung über Hermines Liebe zu Snape so gebannt, dass er sich nicht zu bewegen vermochte.
Noch bevor sie den Gemeinschaftsraum erreicht hatten, hielt Hermine Harry an. „Du wirst deinen unsichtbaren Mantel nicht finden, Harry."
Erschrocken drehte sich Harry zu ihr um, er war ihrer nicht gewahr geworden. „Gib ihn mir", sagte er, als er sah, dass Hermine den Mantel hinter ihrem Rücken hervor zog.
„Du wirst mich mitnehmen", sagte sie, „so wie du es versprochen hast."
„Hermine, NEIN! Das ist nicht deine Aufgabe... es ist alleine meine. So ist es bestimmt... Hermine ich wollte es dir und Ron nie sagen, aber es gibt eine Prophezeiung... ich kann nicht leben, solange Voldemort lebt. Es ist mein Schicksal dahin zu gehen."
„Und meines dir zu folgen", sprach Hermine mit belegter Stimme. Sie wollte fort, wollte nicht, dass noch jemand folgte. Niemand sollte in Gefahr geraten, außer Harry, den sie nicht zurück halten konnte.
„NEIN!" Harry schrie sie an.
„Harry, das ist mein Schicksal. Auch diese wurde vor langer Zeit prophezeit... hast du dich nie gefragt woher ich wusste, dass es dieser Tag sein würde? Es ist prophezeit... ich muss dir folgen."
Harry starrte sie an. „Du lügst", sagte er verunsichert.
Hermine schüttelte den Kopf. „Ich wünschte es wäre so... ich wünschte..."Sie sprach nicht weiter. Sprach nicht aus, was sie dachte: ich wünschte ich könnte weiter leben.
Harry sah sie noch immer fassungslos an.
„Harry wir müssen... sonst folgen uns Ron und Ginny... sie dürfen nicht..."
Harry nickte. Dann zog er Hermine zu sich heran und deckte den Unsichtbarkeitsmantel über sie beide. „Aber du wirst im Schatten bleiben und dich nicht blicken lassen", sagte er.
„Ja", antwortete sie. Solange bis meine Aufgabe kommt, solange bis ich dich retten muss, ihn töten muss und selbst vergehe, dachte sie und eine unendliche Schwere legte sich auf ihr Herz. Sie wünschte sich, dass es schon vorbei wäre. Nichts war schlimmer als der Schmerz des Abschieds, nicht grausamer als das Warten auf das Ende.
Sie hatten nicht lange zu gehen. Leise schlichen sie durch das Dunkel, die unheimlichen Geräusche des nächtlichen Waldes begleiteten sie. Harry zitterte vor Angst, Hermine strich ihm beruhigend über den Arm. Sie kannte keine Furcht mehr, dort draußen wartete nichts auf sie, als ihr Schicksal, dem sie niemals entgehen konnte. Und irgendwo dort draußen war ihr Geliebter. Hermine ersehnte sich nichts mehr, als in dem Moment der Erfüllung ihn noch einmal erblicken zu können.
Das Licht war grell, es war der Schein vieler Feuer und die Stimmen vieler Menschen. Voldemort hatte alle seine Anhänger auf der Lichtung um sich gesammelt. Sie gesammelt, um seinen letzten Triumph über Harry Potter feiern zu können.
„Bleib hier", flüsterte Harry, als sie an einer Stelle angelangt waren von der man die Lichtung einsehen konnte. Hermine nickte. Hier würde sie warten, bis ihr Moment gekommen war. Hier... Schweigend lehnte sie sich gegen einen Baumstamm. Ruhig, dachte sie, du musst ruhig sein. Doch ihr Herz schlug so heftig gegen ihre Brust, dass es schmerzte. Ihr Atem ging so stockend, dass sie glaubte überhaupt keine Luft mehr zu bekommen. Silberne Masken glänzten im Feuerschein. Wo bist du, Geliebter, dachte Hermine. Wo? Hermine beobachtet wie Harry langsamen Schrittes auf die Lichtung ging.
Voldemorts Gelächter durchschnitt dröhnend die Nacht, als Harry in den Feuerschein trat. Dröhnendes Gelächter und ein lang ersehnter, lang gefürchteter Fluch.
„CRUCIO!"
UPS... ich würde sagen: Das ist ein Cliffhanger ;-)
Sorry, aber ich konnte nicht anders. Im nächsten Kapitel wird alles aufgelöst. Ich habe übrigens angefangen an der Fortsetzung zu schreiben... böse, böse... aber am Ende...
