Sonne
Sie ist gold, ihr Gewand ist rot und ihr Trohn ist grün.
Groß und golden trohnt sie, die Sonne auf dem von Bäumen übersähtem grünen Horizont. Rötliche Wolken umspielen ihr runde Form und lassen sie an mancher Stelle zerrissen wirken.
Langsam geht sie unter. Sie geht unter und nimmt das Licht mit sich. Entzieht der Welt den schützenden Tag und setzt sie der blinden Nacht aus.
Mit sich nimmt sie auch das Leben. Wenn sie untergeht, begeben sich die Menschen, welche auf dem Planten leben, den sie beleuchtet in ihre Betten um zu schlafen.
Sie versinkt hinter ihrem Trohn und die Menschen sinken in ihre Träume, in denen sie schutzlos den fiesen Gestalten, welche mit dem Mond die Nacht beherrschen, ausgesetzt sind.
Ich möchte am liebsten mit ihr gehen, mit der Sonne. Der Dunkelheit, die mich verfolgt entfliehen.
Doch stattdessen sitze ich hier auf dieser traurigen Welt fest und muss mit ansehen, wie die Macht immer wieder zwischen Dunkelheit und Licht wechselt.
Der Mond besiegt die Sonne, die Sonne besiegt den Mond.
Es ist immer das gleiche Spiel.
Immmer und immer wieder.
Es wird nie aufhören.
Jetzt muss ich die Sonne sein, ich muss die Dunkelheit besiegen und das Licht an die Macht bringen.
Ich bin es ihnen, den Menschen, die ich liebe, die mich lieben schuldig.
Ich werde kämpfen, bis die Sonne nicht mehr aufgeht.
Doch woher weiß ich, dass die Sonne morgen wieder aufgehen wird?
