Disclaimer: Sämtliche von mir verwendeten Figuren gehören J.K.Rowling, Bloomsbury und Warner Bros. Ich verdiene mit dieser Fanfiction kein Geld.
Warning: Wenn man richtig kombiniert wird man wohl auf angedeuteten Slash stoßen. Ansonsten lässt sich nur Death-Warning aussprechen.
Note: Ich habe in letzter Zeit einige längere und auch kürzere Fanfictions gelesen, die sich mit dem großen Krieg befassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es dabei meistens um die Vorbereitungen, immer wieder um den einzig in die "Schlacht" oder höchstens um den Kampf selbst geht. Und je mehr ich gelesen hab, umso mehr drängte sich mir die Frage auf, wie es danach weitergeht. Wie verkraften die Menschen solche Schrecknisse, wie viel einer alten Welt wird übrig bleiben, wie viel unbeschädigt?
In dieser kurzen Geschichte habe ich versucht mich- auf meine Art- damit auseinander zu setzten.
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Tränen eines Krieges
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Stille lag über dem weiten Feld. Vollkommene unheimlich Stille. Nichts rührte sich. Als hätte die Welt für einen Augenblick den Atem angehalten.
Rauch stieg von vereinzelten Feuern auf. Vermischte sich mit dem aufsteigenden Nebel. Dämpfte das Licht und breitet eine dicke weiße Decke über den Ort des Grauens. Eine Decke der Ruhe und des Schweigens. Eine Decke der Milde und Gnade. Eine Decke des Vergessens.
Nach und nach verblasste die Sonne. Fröstelnde Kühle lag in dem leichten Wind. Der Mond stieg langsam über den Horizont. Tauchte die Szenerie in sein weißes, kaltes Licht. Schatten erhoben sich. Mächtig und drohend. Doch auf seltsame Weise unwirklich.
Und noch immer schwebte die Stille gespenstisch über allem. Als stünde die Welt sprachlos als ob dieses unbeschreiblichen Grauens. Dieser unbeschreiblichen Grausamkeit und dieser unbegreiflichen Sinnlosigkeit.
Manche der Wunden würde die Zeit heilen- irgendwann. Manche würden vielleicht einmal vernarben, die Narben verblassen. Manche Wunden jedoch würden niemals heilen, nicht einmal verschorfen. Niemals aufhören zu schmerzen.
Erinnerung ist ein Geschenk. Vergessen ein Segen.
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3 Monate später stand er an seinem Grab. Eines von so vielen, die er in den letzten Tagen besucht hatte. Und doch das einzigartigste von ihnen. Das Letzte. Das Ende des Weges. Seines Weges.
Noch immer hielt ihn diese unwirkliche Stille gefangen. Er nahm die Feuchtigkeit der Erde nicht wahr, als er vorsichtig niederkniete. Auch den kalten Wind nicht, der unter seinen Umhang fuhr. Tote Blätter unbarmherzig in die Höhe schleuderte.
Erst als er neben ihn trat, ihm sanft eine Hand auf die Schulter legte, hob er den Blick. Seine Augen wanderten über Blaises Gesicht. Registrierten das traurige Lächeln in dessen klarem Blick.
"Er wollte, dass du es erfährst."
Er nickte.
"Er hätte alles für dich getan."
Er nickte leicht.
"Er hat dich geliebt."
"Danke."
Blaise schenkte ihm ein vorsichtiges Lächeln. Mit einem letzten Blick auf das Grab wandte er sich um. Ließ ihn allein zurück. Unbewegt.
Der Wind frischte auf. Trug dunkle Wolken mit sich heran.
"Verdammt, wie konntest du mich daran zerbrechen lassen?"
Blut tropfte auf die dunkle Erde. Mischte sich mit Tränen.
Nur die Dornen schützen die Unschuld der Rose.
Als die ersten Tropfen fielen, ging er. Die Rose blieb allein auf der feuchten Erde liegen. Vom Himmel beweint.
Der Regen mischte sich mit den Tränen auf seinem Gesicht.
Der Bann war gebrochen. Der letzte und zugleich erste Schritt getan. Die Stille begann sich zu lichten, machte den Platz wieder frei für Gefühle.
Er weinte.
