Flucht aus der Hölle
Jack rannte in die Höhle zurück. Was er dort sah, schockte ihn. Miranda, das Mädchen, das nur hier war, weil er sich mal wieder unnötig in Schwierigkeiten gebracht hatte, lag auf einem kleinen Goldhaufen. Um sie herum war alles rot vor Blut und sie war...
Wie von einer Tarantel gestochen rannte Jack los. Seine Beine schmerzten und sein Arm brannte fürchterlich, irgendjemand hatte sein Schwert in ihm versenkt und es schmerzvoll wieder herausgezogen. Miranda kam näher und schließlich war er bei ihr. Hastig griff er nach ihrem Handgelenk und fühlte...
Eine Welle der Erleichterung durchströmte ihn. Sie war noch am Leben!
„Miranda? Miranda!", sagte er, doch sie erwachte nicht.
„Was ist denn hier los?", fragte Will, der soeben in die Höhle gekommen war, er trug ebenfalls so einige Blessuren. Dann sah er Miranda und eilte los.
„Jack? Was ist mit ihr? Ist sie – ?"
„Nein, sie lebt noch, aber sie ist ziemlich schwach."
„Wir müssen sie aufs Schiff bringen."
Jack hob Miranda hoch. Zusammen mit Will ging er langsam aus der Höhle. Draußen war es totenstill. Nach ein paar Momenten betraten Will und er die Pearl. Sie war wieder in ihrem Besitz.
„Was – oh nein!", rief Elizabeth, als sie die Ankömmlinge sah. Sofort schritt sie voran und öffnete die Tür zu dem Raum, in dem Miranda zum ersten mal die Pearl gesehen hatte. Jack legte sie behutsam auf das Bett. Dann holte Will ein paar Lumpen, die sie um die nur noch schwach blutende Wunde wickelten.
Nun konnten sie nur noch hoffen, dass alles wieder gut werden würde.
Minuten vergingen.
Stunden vergingen.
Es war wieder hell, als Jack das erste Mal den Raum verließ. Er ging an Deck und stellte sich an die Reling, wo er auf den erwachenden Morgen blickte.
Er würde es sich nie verzeihen, wenn Miranda wegen ihm sterben würde, da war er sich sicher. Betrübt ging er wieder in den Raum. Dort fand er Will vor, der Wache halten sollte, schlafend auf einem Stuhl.
„HEY!", rief Jack verärgert. Will schreckte hoch.
„Du kannst doch jetzt nicht einfach schlafen! Was, wenn sie aufwacht und Hilfe braucht? Es ist nicht garantiert, das sie die Kraft haben wird, dich zu wecken!"
„Es tut mir leid Jack, aber ich bin einfach zu müde..."
„Dann geh gefälligst schlafen!
Ich bleibe hier."
Will nickte und erhob sich. Wie ein alter Mann
ging er durch das Zimmer und war im nächsten Moment auch schon
weg. Schwerfällig ließ Jack sich auf einen Stuhl fallen.
Traurig blickte er zu Miranda. Sie lag noch genauso dort, wie Jack
sie abgelegt hatte. Einige schwarze Haarsträhnen fielen in ihr
blasses Gesicht und ihre weißen dünnen Hände lagen
auf der Flickendecke.
Nach einer Ewigkeit öffnete sich die Tür. Anamaria kam herein.
„Jack?", sagte sie leise. Jack schreckte aus einer Art Trance hoch.
„Möchtest du etwas essen?", fragte sie.
„Nein, dann ist ja niemand bei Miranda."
„Ich kann bei ihr bleiben."
„Na gut, aber ich bin gleich wieder
da."
Jack erhob sich und ging an Anamaria vorbei aus dem Raum.
Im Speisesaal war er allein. Gibbs war am Steuerrad, Will schlief, wo
Elizabeth war, wusste er nicht und der Rest erledigte seine täglichen
Aufgaben auf See. Es war Jack nicht bewusst, was er aß, doch
auf jeden Fall fühlt er sich besser als vorher, als er aufstand.
Der Hunger hatte wohl sein Gemüt stark beeinträchtigt.
„Du kannst wieder gehen", sagte er zu Ana, als er wieder im Schlafraum war.
„Aye."Sie verließ das Zimmer. Der Unterschied zu vorher wurde Jack erst nach einiger Zeit bewusst. Mirandas Arme lagen nicht mehr gerade auf der Decke, nein, sie waren verschränkt.
„Miranda?", fragte Jack hoffnungsvoll.
Sie ließ ein leises Stöhnen hören. Dann öffnete sie langsam die Augen.
„Jack...", flüsterte sie leise und kaum hörbar. „Was ist passiert...?"
Jack war den Tränen nah vor Glück, doch er wollte nicht weinen, nein, er hatte die letzten dreißig Jahre nicht mehr geweint, und das sollte sich auch nicht ändern. Er stand auf und setzte sich neben sie auf das Bett.
„Nichts ist passiert, Liebes, alles ist in Ordnung, alles wird wieder gut", wisperte er. Dann griff er nach Mirandas Arm und wechselte behutsam den Verband. Es blutete nun nicht mehr, doch für den Fall der Fälle befestigte er noch einen sauberen Lumpen. Als er aufblickte, hatte Miranda die Augen auch schon wieder geschlossen. Friedlich schlief sie und schöpfte neue Kraft.
Es dauerte einige Tage bis Miranda wieder völlig wohlauf war. An ihrer Hand war jetzt bis auf eine große Narbe nichts mehr zu sehen. Sie war voll und ganz aufgeklärt über das, was passiert war, da sie sich ja nicht mehr richtig erinnern konnte. Elizabeth und Will sind mit ihr auf der Pearl geblieben, keiner wollte mehr nach Port Royal zurück, denn das freie Leben ohne Zwang entsprach genau ihren Vorstellungen. Wo Barbossa und seine Crew waren, wusste niemand, aber das Diesseits hatten sie wohl verlassen.
Ist auch besser so.
So, jetzt ist die Fanfiction zu Ende ... nicht weinen, #g#! Danke, für die Reviews, die ich bis jetzt bekommen habe und danke für alle, die hoffentlich noch kommen werden! Knutscha, eure Karla
