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Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J. K. Rowling

Pairing: Harry Potter/ Regulus Black (ja, ihr habt richtig gelesen:-)

Warnung: Slash! AU! Spielt etwa vier Jahre nach OotP und Voldemort ist schon tot(weil die Story schon ohne Voldemort schwer zu schreiben wird).

Summary: Sirius hasst seinen kleinen Bruder dermaßen, dass er ihn mit James' Hilfe und einem Zauber einfach verschwinden lässt! Nachteil? Es war ein Zeitzauber und Harry kann es nun ausbaden.

Kommentar: Hier haben wir das zweite Kapitel. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich bin in letzter Zeit ziemlich im Stress. Ich versuche aber den nächsten Teil etwas schneller zu schreiben.

Vielen Dank an meine Reviewer DarkStrike, Leony, Queen of Nightfever, mrsgaladriel, auxia, Kiina, xerperus, Kylyen, ShadeFleece, shila848, Tash, LSF, Riddle-Gin-Riddle, Arwen, RiahBlack, Carys L., Truemmerlotte, Altron, Kirilein, Ito-kun, yaoilovergirl, , Sirius, ZoeyBlack und Séverine.

- yaoilovergirl: Sicher schreibe ich die noch weiter.

- Kirilein: Jetzt!

- Altron: Richtig, er ist im selben Alter wie Harry, aber den Rest verrate ich noch nicht.

- Truemmerlotte: Danke!

- Carys L.: Großteils behalte ich den Überblick, doch manchmal verwechsle ich es schon, aber wenn ich Glück habe, fällt mir das schon auf, bevor ich es veröffentliche.


„Woher kennen sie mich?", fragte der Mann und musterte Remus mit einem gleichgültigen Blick.

Mein wahrer Sohn ist zu mir zurück gekehrt," erklärte Mrs. Black stolz, „Er wird euch nun aus dem Haus meiner Ahnen werfen, das ihr so unachtsam beschmutzt habt."

Harry bemerkte aus dem Augenwinkel wie Seamus einige Treppen rückwärts ging.

Dem Iren gefiel die merkwürdige Situation wohl überhaupt nicht.

Sein Blick wirkte so ängstlich, als ob er befürchtete, dass nun alle Verstorbenen inklusive Voldemort in ihrem Haus auftauchen könnten.

„Woher kennen sie mich?", wiederholte der Mann nun mit einer drohenderen Stimme.

Er griff in die Innentasche seines Umhangs, doch schon kurz danach blickte er sich suchend in der Eingangshalle um.

Harry konnte sogar schwören, dass der Mann nun ein wenig panisch wirkte.

„Keinen Zauberstab?", vermutete Remus, der sich noch flüchtig erinnern konnte, dass Sirius' kleinerer Bruder seinen Zauberstab immer in der Innentasche seines Umhanges aufbewahrt hatte.

Zu oft mussten sie sich mit diesem in ihrer Hogwarts- Zeit duellieren.

Natürlich besitzt er einen Zauberstab," warf Mrs. Black mit ihrer stolzen Stimme ein, „Er ist ein hervorragender Zauberer."

„Aber er hat ihn nicht dabei," Remus klang ungewöhnlich schadenfroh, was Harry doch ein wenig verwirrte.

Der Werwolf gehörte zwar zu den freundlichsten Menschen die er kannte, aber Schadenfreude hatte er bei diesem noch nie gesehen.

Als ob Remus seinen Blick spüren konnte, wandte sich dieser zu ihm.

„Harry," wisperte er und wies mit seinen Augen auf den unbekannten Mann.

Harry brauchte eine Weile bis er Remus' stumme Bitte verstand, doch sofort danach hob er seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Mann.

Regulus, pass auf," schrie Mrs. Black, doch da hatte Harry schon einen Stupor- Zauber auf den Mann geschossen und dieser fiel bewusstlos auf den Boden.

Ihr Abschaum! Wie konntet ihr es wagen? Ihr miesen..." Remus unterbrach Mrs. Blacks Geschrei indem er die Vorhänge um ihr Portrait schloss.

„Seamus," Remus wandte sich nun an den Iren, der das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtet hatte, „Ruf Dumbledore."

Seamus nickte flüchtig, bevor er an ihnen vorbei in die Küche lief.

Remus kniete sich neben dem bewusstlosen jungen Mann und schob dessen linken Ärmel ein wenig in die Höhe.

Harry beobachtete verwirrt, wie Remus fassungslos über die blasse Haut streichelte.

„Kein Mal," murmelte Remus, „Kein Mal...aber er ist es."

„Remus," sprach ihn Harry vorsichtig an, „Was tust du da?"

„Er hat kein Mal," erklärte Remus und fuhr ungläubig über die blasse Haut von Regulus' Unterarm, „Ihm fehlt das dunkle Mal."

„Voldemort ist tot," erinnerte ihn Harry zögerlich, „Kein Todesser hat mehr ein dunkles Mal."

„Aber er kommt nicht aus dieser Zeit," murmelte Remus und ließ von Regulus' Hand ab.

Er betrachtete den bewusstlosen Körper noch kurz, bevor er sich aufrichtete und mit einem flüchtigen „Ich muss meinen Zauberstab holen" die Treppe hinauf verschwand.

Harry blickte ihm nur kurz nach, bevor sein Blick wieder auf den bewusstlosen Zauberer fiel.

Da dieser nun seine Augen geschlossen hatte, konnte man ihn ohne Probleme für einen Doppelgänger von Sirius halten.

Sie besaßen definitiv die selben Gesichtszüge, die selbe Form von Mund und Nase und selbst die Haare waren gleich, obwohl Regulus' nur bis zu den Schultern reichten.

Sirius hatte niemals erwähnt, dass sie sich so ähnelten.

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als die Küchentür aufsprang und Dumbledore dicht gefolgt von Seamus die Eingangshalle betrat.

Dumbledore wirkte müde und kraftlos, doch sobald er den bewusstlosen Körper sah, schienen seine Kräfte zurückzukehren.

„Regulus?", fragte er ungläubig und mied Harrys Blick indem er weiterhin auf den bewusstlosen Körper starrte.

„Er ist es," bestätigte Remus, während er die Treppen hinunterstieg.

„Wie kann das sein?", wollte Dumbledore wissen und sah Remus mit einem vorwurfsvollen Blick an, als ob er diesen dafür verantwortlich machen wollte.

„Da bin ich mir noch nicht so sicher," antwortete Remus ehrlich, „Ich habe eine Vermutung, aber um diese zu bestätigen, müsste ich etwas in Lilys alten Bücher nachlesen."

Dumbledore runzelte nachdenklich die Stirn und blickte nochmals zu Regulus, bevor er zustimmend nickte.

„Triff dich in einer halben Stunde mit Hagrid vor Gringotts," bat Dumbledore, „Er wird dir den Schlüssel überreichen."

Harry blickte verwirrt zu den beiden Zauberer.

Jahrelang erzählten sie ihm immer, dass Voldemort das Haus seiner Eltern vollkommen zerstört hatte, weswegen er dort auch nicht einziehen konnte und nun sollte es noch Bücher von seiner Mutter geben?

„Deine Eltern besaßen ein zweites Gringotts Verließ," erklärte Remus auf seine unausgesprochene Frage, „Kurz bevor sie untertauchten, verwahrten sie in diesem etliche Wertgegenstände und persönliche Dinge auf. Sie wollten sie erst nach Kriegsende wieder holen."

„Und warum erfahre ich erst jetzt davon?", beschwerte sich Harry, „Als ihr Sohn müsste ich doch Anrecht auf dieses Verließ haben! Ihr wusstet doch alle wie gern ich mehr über sie wissen wollte. Persönliche Gegenstände hätten mir dabei sicher geholfen oder dachtet ihr, dass klein Harry das nicht verkraftet? Hatten sie irgendein dunkles Geheimnis? Gehörten sie einer Sekte an und verteilten Flugblätter am Flughafen?"

Es würde ihn nicht sonderlich überraschen.

Jahrelang hatte man ihm auch erzählt was für ein toller Mensch sein Vater gewesen war und dann hatte er in der fünften Klasse durch Snapes Denkarium den wahren James kennen gelernt.

Eine Person mit der er sich niemals angefreundet hätte, wenn sie gemeinsam zur Schule gegangen wären.

„Falsch," sagte Remus ernst, „Du hast kein Anrecht auf dieses Verließ...zu mindestens noch nicht."

Auf Harrys verwirrten Blick erklärte er: „Deine Eltern haben vertraglich festgesetzt, dass falls ihnen etwas passieren sollte, du erst mit 25 Jahren Zugriff auf das Verließ erhältst. Einzige Ausnahme besteht bei einer Heirat mit einer reinblütigen Familie, denn dann gilt das Verließ als Mitgift."

„Mitgift?", fragte Harry verwirrt.

„Natürlich," antwortete Remus, „Bei Familien wie den Weasleys ist es nicht üblich, aber wenn du dich zum Beispiel in die Malfoy Familie einheiraten würdest..."

Das würde ich nicht tun," unterbrach ihn Harry sofort und Seamus nickte daraufhin zustimmend.

Als ob er mit dieser Familie etwas zu tun haben wollte.

Lucius Malfoy befand sich seit vier Jahren im Gefängnis von Askaban, Narcissa Malfoy hatte den Fall des dunklen Lords nicht verkraftet und saß seit dem in der psychiatrischen Abteilung des St.Mungo's und Harrys ehemaliger Rivale Draco Malfoy stand unter Bewährung nachdem man bei seinem Strafverfahren Gnade walten hat lassen.

Die Malfoys gehörten somit nicht zu Harrys bevorzugten Gesprächspartnern.

„Das was auch nur ein Beispiel," sagte Remus.

Harry bemerkte wie Seamus andauernd nervös auf seine Armbanduhr blickte.

Er wusste, was den Iren plagte.

Sie würden viel zu spät in ihren Kurs kommen und dabei hatte man sie erst vor kurzem wegen ihrer dauernden Verspätungen ermahnt.

„Ihr müsst nicht hier bleiben," sagte Remus mit ernster Stimme, „Geht ruhig. Albus und ich schaffen das schon."

„Ich werde Severus bitten ein Auge auf Regulus zu werfen," überlegte Dumbledore, „Er dürfte heute keinen Unterricht haben."

„Das müssen sie nicht. Das kann ich auch tun," sagte Harry schnell, dem der Gedanke an Snape in seinem Haus überhaupt nicht gefiel.

Seit seinem Abschluss in Hogwarts hatte er diesen nicht mehr gesehen und das störte ihn überhaupt nicht.

Manche hatten erwartet, dass Snape nach seiner Ernennung zum Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, etwas erträglicher werden würde, doch diese wurden maßlos enttäuscht.

Snape war zwar, so ungern es Harry zugab, ein brillanter Professor für dieses Fach und konnte ohne Probleme mit Remus konkurrieren, doch seine ewigen Beleidigungen gegen gewisse Schüler störten seinen Unterricht doch sehr.

Soweit Harry von Colin Creeveys jüngeren Bruder Dennis wusste, unterrichtete er immer noch Verteidigung gegen die dunklen Künste und hatte sich dabei kein bisschen verändert.

Es verging kein Tag an dem Gryffindor keine Punkte verlor und Slytherin dafür etliche erhielt.

„Nein Harry," sagte Dumbledore traurig lächelnd, „Du hast genug für uns getan. Kümmere dich nun um dich."

„Aber...", wollte Harry beginnen, doch Seamus unterbrach ihn einfach in dem sich der Ire freundlich von Dumbledore verabschiedete und Harry an seinem Arm aus dem Haus zerrte.

„Du kannst es dir nicht leisten zu fehlen," zischte er Harry zu, als dieser wieder das Haus betreten wollte.

Durch Seamus' Worte blieb Harry inmitten der Bewegung stehen.

Der Ire hatte recht mit dem was er sagte.

Er konnte es sich nicht leisten zu fehlen, doch andererseits befand sich soeben Sirius' kleiner Bruder in seinem Haus.

Normalerweise hätte seine Neugier gesiegt und er wäre einfach nicht von Dumbledores Seite gewichen, bis dieser ihn aufgeklärt hätte, doch etwas ließ ihn dieses Mal zögern.

Voldemort existierte nicht mehr, also konnte Regulus plötzliches Erscheinen auch nichts mit diesem zu tun haben.

Er würde seine berufliche Zukunft aufs Spiel setzen, obwohl es nicht einmal für eine gute Sache wäre.

Es wäre einfach nur um seine Neugier zu stillen.

„Harry, komm schon," drängte Seamus.

Harry warf einen letzten sehnsüchtigen Blick auf Grimmauldplace, bevor er sich zu Seamus wandte und diesen beruhigend zulächelte.

„Merlin sei Dank," sagte Seamus und disapparierte vor Harrys Augen.

Der Ire hatte dabei aber nicht auf die Muggel geachtet und so musste Harry zuerst das Gedächtnis eines kleinen Schulmädchen löschen, bevor er Seamus folgen konnte.

Er apparierte direkt vor den Hörsaal für die Aurorenausbildung, der sich nur wenige Schritte von der tatsächlichen Aurorenabteilung befand.

Man hatte diesen so nahe an die Abteilung gebaut, damit die Schüler ab und zu einen Blick auf das wahre Leben eines Aurors werfen konnten.

Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass er einige Minuten zu spät kam, was für ihn wohl auch der Grund war, warum Seamus nicht auf ihn gewartet hatte.

Er atmete nochmals tief durch, bevor er in den Hörsaal trat und sofort sämtliche Blicke auf sich spürte.

Er erkannte Seamus, der sich in der hintersten Reihe neben den koreanischen Austauschschüler hinein gequetscht hatte.

„Mister Potter," grüßte ihn sein Ausbilder Professor Perrick kühl.

„Tut mit leid für die Verspätung, Professor," entschuldigte sich Harry und wollte schon zu dem einzigen freien Platz gehen, doch Professor Perrick legte seine Hand auf Harrys Schulter und drehte diesen bestimmt zu sich.

„Sie sind nicht zu spät, Mister Potter," sagte Professor Perrick mit einem unheilbringenden Lächeln in seinem Gesicht.

Harry blickte verwirrt zur Eingangstür, über dieser die goldene Sanduhr schwebte, die den Beginn und das Ende jeder Unterrichtsstunde anzeigte.

Der Sand rieselte längst, also musste die Stunde schon begonnen haben.

„Sie können gar nicht zu spät sein, Mister Potter," fügte Professor Perrick hinzu, „Denn niemand kann zu spät zu seinem Aurortraining kommen, wenn er nicht dazu gehört."

„Bitte?", fragte Harry entsetzt.

„Sie haben mich schon richtig verstanden," sagte Professor Perrick, „Sie sind nicht mehr für das Training zu gelassen. Diese Entscheidung wurde von meinen Kollegen und mir einstimmig beschlossen. Also, Mister Potter. Dort ist die Tür," Perrick wies unnötigerweise auf die Tür, „Leben sie wohl!"

„Aber...aber das können sie nicht machen," protestierte Harry, „Sie können mich nicht einfach hinauswerfen."

„Mister Potter, sie stören meinen Unterricht," sagte Perrick kühl.

„Schön! Sehr schön," knurrte Harry und stürmte wutentbrannt aus dem Hörsaal, bevor er die Tür mit einem lauten Knall zuwarf.

Er würde nach dem Unterricht noch einmal mit Professor Perrick sprechen.

Er wusste genau, dass sie ihn ohne einen Grund nicht hinaus werfen konnten und er würde sich sogar bei Fudges Nachfolgerin Ministerin Amelia Bones beschweren, wenn Perrick ihn nicht wieder in seinen Kurs nahm.

„Harry?", sprach ihn plötzlich eine ihm bekannte Stimme an und als er hochblickte, sah er direkt in das überraschte Gesicht Kingsley Shacklebolts.

„Was tust du hier?", fragte ihn der schwarze Zauberer verwirrt, „Solltest du nicht im Unterricht sein?"

„Perrick hat mich rausgeschmissen," antwortete Harry bitter.

„Aber das ist doch nicht so schlimm," beruhigte ihn Kingsley, „In ein paar Minuten wird er dich sicher wieder reinholen. Was hast du getan? Geschwätzt? Du weißt doch, dass er das überhaupt nicht gerne sieht. Ich habe dich vor ihm gewarnt."

„Nein," korrigierte Harry, „Er hat mich ganz aus dem Kurs geworfen."

Kingsleys überraschtes Gesicht, verwandelte sich schnell in einen Ausdruck puren Entsetzen.

„Warum?", fragte er geschockt.

Harry zuckte nur mit den Schultern!
Er wusste es doch selbst nicht, denn ein paar Verspätungen waren noch lange kein Grund jemanden aus dem Ausbildungskurs zu werfen.

„Er kann dich nicht rauswerfen," sagte Kingsley nachdenklich, „Sicher ist nicht jeder für das Aurorsein geeignet, aber es muss einen wirklichen Grund geben um jemanden rauszuwerfen...Als ich meine Ausbildung machte, haben sie ein Mädchen namens Michelle Nicks hinausgeworfen, weil sie andauernd behauptete sie sei die Wiedergeburt Rapunzels. Ich denke sie sitzt heute noch in St. Mungo's!"

„Ich denke nicht, dass ich so etwas ähnliches mal von mir behauptet habe," überlegte Harry.

„Du musst unbedingt mit ihm reden," sagte Kingsley nachdrücklich, „Jemanden wie dich brauchen wir in unserer Abteilung."

„Jemand wie mich?", fragte Harry verwirrt.

„Du kannst dir sicher sein, dass niemand in unserer Abteilung gegen Voldemort gekämpft und noch dazu gewonnen hat," erklärte Kingsley und blickte ihn mit einem beinahe väterlichen Stolz in den Augen an.

Nach Sirius' Tod hatte sich Harry ziemlich mit Kingsley Shacklebolt angefreundet und dieser sah ihn nun fast schon als eine Art Sohn an, da er selbst keine Kinder hatte und Harry für ihn am ehesten einem Sohn glich.

„Ich hoffe doch, dass das nicht eure neue Aufnahmeprüfung geworden ist," scherzte Harry und auch Kingsley konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

„Noch nicht," gluckste Kingsley, „Aber es kann noch kommen."

„Wie auch immer," sagte Harry wieder ernst, „Ich wollte sowieso nach der Stunde mit Perrick reden."

Kingsley warf einen kurzen Blick auf seine silberne Taschenuhr und sagte: „Das dauert aber noch eine Weile. Was willst du bis zum Ende der Stunde tun?"

„Ich werde hier warten," antwortete Harry, „Vielleicht ordne ich auch meine Notizen."

„Komm doch mit in mein Büro," schlug Kingsley vor, „Dann wäre dir nicht so langweilig und außerdem könntest du mir bei etwas helfen."

„Ich bin kein Auror," erinnerte ihn Harry, „Ich bezweifle, dass ich dir helfen könnte."

„Unsinn," meinte Kingsley zuversichtlich, „Dafür musst du kein Auror sein. Es reicht wenn du in Hogwarts warst."

Zwar verstand Harry nicht wirklich, was Kingsley damit meinte, doch es war allemal besser als den Rest der Stunde auf dem kalten Steinboden zu sitzen.

Er folgte dem Auror in die Aurorenabteilung und erhielt dabei von den meisten anwesenden Auroren eine freundliche Begrüßung zugerufen.

„Harry! Wie geht's?", rief ihm Alicia Spinnet über den halben Raum zu.

„Sehr gut," rief er zurück und winkte ihr nochmals zu, bevor er Kingsley in dessen Bürozelle folgte.

Die Fahndungsfotos von Sirius waren längst gegen die von anderen Zauberer getauscht worden und als Harry an einem Bild von Pansy Parkinson vorbeiging, zeigte ihm diese den Mittelfinger.

„Beachte sie gar nicht, Harry," meinte Kingsley, „Sie ist immer so. Aber man gewöhnt sich mit der Zeit, nicht wahr Pan?"

Er lächelte dem Bild zu, das sich daraufhin beleidigt umdrehte und man nur noch ihre schwarzen Haare erkennen konnte.

„Seit wann bist du für die Bewährungsüberwachungen zuständig?", erkundigte sich Harry verwirrt, als er auf Kingsleys Schreibtisch die Akte von Draco Malfoy entdeckte.

„Ein paar Jahren schon," antwortete Kingsley beiläufig, „Sie wussten nicht wirklich was sie mir geben konnten, nachdem Sirius..." Kingsley brach peinlich berührt ab und sprach schnell weiter: „Deswegen haben sie mir das zugeteilt. Aber es ist nicht sonderlich schlimm! Die meisten halten sich sehr an ihre Bewährungsauflagen. Ich denke die vielen Verhaftungen unter ihren Eltern haben ihnen einen gewissen Respekt vor uns eingebracht. Beispielsweise Parkinson: Sie benimmt sich eigentlich sehr anständig. Keine dunklen Machenschaften und kein Kontakt mit den dunklen Künsten oder gewissen Personen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Zabini und Nott wurden erwischt wie sie Muggel quälten. Beide sitzen jetzt für drei Jahre in Askaban."

„Und Malfoy?", fragte Harry und wies dabei auf die aufgeschlagene Akte auf Kingsleys Schreibtisch.

„Genau deshalb wollte ich dich um Hilfe bitten," antwortete Kingsley, „Malfoy benimmt sich eigentlich anständig, doch vor einigen Tagen wurde er in Nockturngasse gesehen. In seinen Bewährungsauflagen heißt es jedoch deutlich, dass er dort nicht hingehen darf."

„Dann verhafte ihn," meinte Harry ungerührt.

„Ich glaube allerdings nicht, dass er es mit Absicht getan hat," gestand Kingsley, „Ich denke, er hat nur die Geschäfte seines Vaters weitergeführt."

„Geschäfte? So nennt man das?", fragte Harry humorlos.

„Nicht alles in der Nockturngasse ist unbedingt illegal," erklärte Kingsley, „Es gibt auch einige normale Läden. Die Hälfte von Lucius Malfoys Geschäftspartner verlassen äußerst ungern die Nockturngasse. Das hat mir auch Mister Malfoy versichert, als ich ihn verhaften wollte."

„Was hast du mit ihm gemacht?", fragte Harry neugierig.

Schon seit Jahren wartete er auf den Moment an dem sein ehemaliger Rivale nach Askaban überführt wurde.

Es war für ihn damals unerklärlich gewesen, wieso Malfoy freigesprochen worden war, doch vermutlich hatte es mit seinem jungen Alter zu tun gehabt.

Amelia Bones ließ nicht gerne junge Menschen verhaften, da sie sich der Illusion hingab, dass sich diese noch ändern konnten.

„Ich habe nichts getan," antwortete Kingsley, „Ich habe ihn nur davor gewarnt nochmals seine Bewährungsauflagen zu ignorieren, denn nochmals werde ich kein Auge zudrücken."

„Und nun bereust du deine Entscheidung?", vermutete Harry.

„Sagen wir es mal so: Seit dem gehen in Malfoy Manor sehr merkwürdige Gestalten ein und aus," sagte Kingsley.

„Und was willst du jetzt von mir?", fragte Harry verwirrt.

„Du kennst den jungen Mister Malfoy besser als ich," erklärte Kingsley.

„Trotzdem kann ich dir nicht sagen, ob er etwas im Schilde führt," sagte Harry, „Ich würde ihm alles zutrauen, deshalb solltest du vielleicht jemand Neutraleren fragen."

Allerdings könnte sich Harry niemanden vorstellen, der tatsächlich positiv über Malfoy sprechen würde.

„Wahrscheinlich hast du recht," seufzte Kingsley und ließ sich ein wenig enttäuscht auf seinem Schreibtischsessel nieder, während über ihren Köpfen einige Memos umherflatterten und kurz danach auf Kingsleys Schreibtisch landeten.

„Großartig," stöhnte Kingsley, „So wie's aussieht, werde ich heute auf meine Mittagspause verzichten müssen."

„Wenn du etwas Ablenkung suchst, kannst du gerne zu uns kommen," bot Harry an, „Dann darfst du mit Snape auf Regulus Black aufpassen."

„Nein danke," murmelte Kingsley abwesend, „Vielleicht an einem anderen Tag."

Harry wusste nicht ob ihn Kingsley tatsächlich verstanden hatte, doch nach einem Blick auf seine Uhr war ihm das ziemlich egal.

In wenigen Minuten würde Perricks Stunde enden und er musste diesen erwischen, bevor er nach Hause apparierte.

„Ich muss los, Ley," verabschiedete sich Harry, „Wünsch mir Glück."

„Viel Glück," sagte Kingsley mit der gleichen monotonen Stimme, mit der es Professor Binns immer geschafft hatte, jeden Schüler in Geschichte der Zauberei in den Schlaf zu versetzen.

Pansy Parkinson beobachtete Harry skeptisch, als er an ihrem Bild vorbei ging und schließlich die Aurorenabteilung verließ.

Er erreichte genau in dem Moment den Hörsaal als sich die Tür öffnete und die auszubildende Auroren zu ihrem praktischen Kurs stürmten.

Seamus drängte sich aus der Menge zu ihm und begann sich sofort zu entschuldigen, dass er nicht auf Harry gewartet hatte.

„Seamus, schon in Ordnung," versicherte Harry, nachdem die anderen Schüler längst aus seinem Sichtfeld verschwunden waren und sich Seamus immer noch entschuldigte.

„Aber wenn ich gewartet hätte, wärst du vielleicht nicht hinaus geworfen worden," erwiderte Seamus, „Ich bin daran schuld."

„Noch bin ich nicht rausgeworfen. Ich spreche jetzt mit Perrick und regle das," sagte Harry, „Aber du könntest rausgeworfen werden, wenn du weiterhin mit mir sprichst und den Kurs verpasst."

„Ich könnte mit Perrick reden," schlug Seamus vor, „Ich kann dein Zeuge sein, dass heute etwas sehr merkwürdiges und unvorhersehbares bei uns geschehen ist und..."

„Seamus," unterbrach ihn Harry bestimmt, „Geh! Ich schaffe das schon."

„Na gut," murmelte der Ire ein wenig verlegen, „Wir sehen uns dann daheim."

Seamus wünschte ihm noch viel Glück, bevor er schleunigst die lange Halle durchlief.

Harry konnte seine Schritte immer noch hören, als er vorsichtig an der Tür klopfte und danach zögerlich den Hörsaal betrat.

Professor Perrick saß immer noch auf seinem Schreibtisch und durchsuchte soeben seine schwarze Aktentasche.

„Ähm...Professor....," begann Harry vorsichtig, „Könnte ich kurz mit ihnen sprechen?"

„Was wollen sie Potter?", fragte Perrick desinteressiert, während er weiterhin in seiner Aktentasche suchte, „Haben sie etwas vergessen?"

„Nein, ich habe nichts vergessen," antwortete Harry, „Ich würde nur gerne..."

Perrick gab es auf in seiner Aktentasche zu suchen und durchwühlte nun die Schubladen seines Tisches.

„Wenn sie hier sind um ihren Platz zurückzubekommen, muss ich sie enttäuschen," sagte Perrick ohne auch nur einmal aufzusehen.

„Diese Entscheidung wurde nicht nur von mir beschlossen," fuhr Perrick fort, „Sämtliche meiner Kollegen stimmen mir hierbei über ein."

„Aber warum?", fragte Harry verwirrt, „Was habe ich getan?"

„Sie sollten lieber fragen was sie nicht getan haben," meinte Perrick und sah nun das erste Mal direkt in Harrys Augen.

„Was meinen sie?", fragte Harry.

„Nun...," Perrick wandte den Blick von Harry ab und durchwühlte wieder seine Schublade, „Sie waren niemals pünktlich, ihre Mitarbeit existiert so gut wie nicht, den Kurs für defensive Zaubersprüche besuchen sie gar nicht und..." Er packte Harrys Rucksack und holte aus diesem Harrys durcheinander geratene Notizen heraus, „....ihre Notizen sind lächerlich. Haben sie ihre Ausbildung jemals ernst genommen?"

„Natürlich," entrüstete sich Harry, „Sehr ernst sogar. Wissen sie wie schwer es war in Snapes UTZ- Kurs zu kommen und diesen zwei zusätzliche Jahre zu besuchen. Das war nicht leicht."

„Das war Hogwarts," sagte Perrick, „Was haben sie seit dem für ihre Ausbildung zu einem Auror getan?"

„Das ist unfair," meinte Harry, „Maka Davej tut wesentlich weniger als ich."

„Er versteht auch nicht unsere Sprache," erwiderte Perrick.

„Hören sie mal," sagte Harry ernst, „Ich bin quasi dazu geboren ein Auror zu werden. Ich habe in so etwas wesentlich mehr Erfahrung als alle anderen zusammen."

„Mir ist bewusst, dass sie als einziger meiner Studenten einen Merlinorden Erster Klasse zu Hause stehen haben," sagte Perrick ruhig, „Doch das allein ist nicht genug. Vielleicht haben sie Du-weißt-schon-wen besiegt, doch hier sind sie genauso ein Schüler wie jeder andere auch. Es ist uns egal wie viele Zaubersprüche sie beherrschen, sie hätten trotzdem in den Kurs für defensive Sprüche gehen sollen."

„Was haben sie bloß mit diesem Kurs? Er war nicht einmal Pflicht," erwiderte Harry und versuchte sich zu bemühen um nicht gleich loszubrüllen.

Seine Geduld hielt vieles aus, doch auch er besaß Grenzen und Perrick war kurz davor diese achtlos niederzureißen.

„Vielleicht war er nicht Pflicht, doch sie hätten ihn trotzdem besuchen müssen," meinte Perrick, „Da sie ihn nicht besuchten, haben sie uns deutlich gezeigt, dass sie keine Lust auf eine tatsächliche Aurorenausbildung haben."

„Das hat doch damit nichts zu tun," widersprach Harry, „Ich kann bloß schon alle Sprüche! Soll ich acht Stunden die Woche sinnlos vergeuden?"

„Ja," antwortete Perrick, „Es tut mir leid, wenn wir ihnen einen falschen Eindruck verleiht haben, aber ein Sieg über Du-weißt-schon-wen ist keine Freikarte zu uns. Sie mussten nun mal das Selbe durchmachen wie jeder anderer unserer Schüler ebenso."

„Okay," sagte Harry und versuchte sich wieder zu beruhigen, „Dann werde ich in jeden Kurs gehen, den sie von mir verlangen. Ich gehe auch in die Blumenbinderei, wenn es sein muss. Aber bitte werfen sie mich nicht hinaus."

„Es tut mir leid, Mister Potter," sagte Perrick, „Unsere Entscheidung steht fest!"

Perrick wandte sich wieder von Harry ab und durchwühlte weiterhin seine Schubladen, bis es ihm genug wurde und er einfach seinen Zauberstab hob und mit Hilfe eines Zauberspruches das gesuchte Dokument zu sich rief.

„Wollen sie noch etwas Mister Potter?", fragte Perrick.

„Nein," presste Harry zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus.

„Dann gehen sie," meinte Perrick ungerührt.

Harry nickte nur kurz, bevor er den Hörsaal schnell und mit wehendem Umhang verließ, was sogar Snape beeindruckt hätte.

Sobald jedoch die Tür hinter ihm zufiel, schrie Harry kurz auf und schlug mit seiner Faust gegen die nahegelegenste Wand.

„Das darf doch alles nicht wahr sein," fluchte Harry.

Dieser Tag wurde einfach von Minute zu Minute schlimmer.

Er hätte auf seinen Instinkt hören und nicht aus dem Bett steigen sollen, dann wäre ihm das vielleicht für wenigstens einen weiteren Tag erspart geblieben.

Er wollte sich lieber nicht Snapes Gesicht vorstellen, wenn dieser erfuhr, dass Harry seinen Traumberuf niemals ausüben konnte.

Harry schlug nochmals gegen die Wand, bevor er direkt vor den Eingang von Grimmauldplace Nummer Zwölf apparierte.

Es war ihm nun ziemlich egal, ob ihn irgendein Muggel sah; er wollte nur noch heim und den ganzen Tag vergessen.

Doch sobald er die Eingangstür zu Grimmauldplace öffnete, wusste er, dass er den Tag nicht so schnell vergessen konnte.

Durch die geöffnete Küchentür, konnte er nun direkt in die Küche blicken an deren Tisch Snape und ein an einen Stuhl gefesselter Regulus Black saßen.

Dieser Tag würde definitiv noch einige Überraschungen für ihn bereit halten und irgendwie wusste er nicht, ob er sich darauf freuen sollte.

TBC