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Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J. K. Rowling

Pairing: Harry Potter/ Regulus Black (ja, ihr habt richtig gelesen:-)

Warnung: Slash! AU! Spielt etwa vier Jahre nach OotP und Voldemort ist schon tot(weil die Story schon ohne Voldemort schwer zu schreiben wird).

Summary: Sirius hasst seinen kleinen Bruder dermaßen, dass er ihn mit James' Hilfe und einem Zauber einfach verschwinden lässt! Nachteil? Es war ein Zeitzauber und Harry kann es nun ausbaden.

Kommentar: Ich weiß, dass ich sagte, ich würde den nächsten Teil wieder schneller schreiben und trotzdem musstet ihr jetzt so lange warten. Es tut mir wirklich leid, aber ich komme wirklich kaum noch zum Schreiben. Habt Erbarmen mit mir:-)

Und vielen Dank an meine Reviewer Kylyen, auxia, Akuma no Amy, Arwen und mrsgaladriel.

- Akuma no Amy: Das war auch meine Meinung, deswegen habe ich ihn rauswerfen lassen:-)


Harry sprach Snape nicht an, sondern nickte ihm nur kurz zu, als er in die Küche ging um sich ein verspätetes Frühstück zu machen.

„Schon wieder hier, Potter?", schnarrte Snape, „Sollten sie nicht im Ministerium sein und die dortigen Auroren mit ihrer Anwesenheit beglücken?"

„Ich beglücke lieber sie," erwiderte Harry kühl, während er sich eine Tasse Kaffe einschenkte.

Snape erwiderte daraufhin nichts, sondern sah Harry nur mit seinem kältesten Blick an.

Früher hätte sich Harry vor diesem Blick gefürchtet, doch inzwischen hatte er schlimmeres gesehen und er konnte Snapes Blick standhalten.

Ein wenig wunderte er sich, warum Regulus Black noch nichts gesagt hatte, doch nach einem Blick auf Sirius' kleinen Bruder wusste er sofort den Grund für dessen Schweigen: Er war immer noch bewusstlos.

„Weiß man schon etwas?", fragte Harry und nickte zu dem bewusstlosen Körper.

„Nein," antwortete Snape knapp.

„Remus ist also noch nicht zurück?", erkundigte sich Harry.

„Sehen sie ihn irgendwo?", fragte Snape.

„Nein," antwortete Harry.

„Dann ist er wohl noch nicht zurück," sagte Snape gereizt.

„Nicht in diesem Tonfall, Professor," sagte Harry und konnte sich kaum ein Grinsen verkneifen, „Das ist mein Haus!"

„Potter, ich garantiere ihnen, dass ich nicht zu meinem Vergnügen hier bin," schnarrte Snape.

„Was tun sie dann hier?", fragte Harry kühl, „Ich könnte genauso gut auf ihn aufpassen."

„Dann haben sie jetzt die Chance dazu," meinte Snape, bevor er sich langsam erhob und in Richtung des Kamins schritt.

„Wo wollen sie hin?", fragte Harry verwirrt, als Snape eine Brise des Flohpulvers in die Flammen warf und sich diese daraufhin grün verfärbten.

„Heute ist mein freier Tag," sagte Snape und seine Mundwinkel zuckten unheilvoll, „Und sie sagten doch, dass es ihr Haus wäre. Regulus Black ist in ihrem Haus aufgetaucht und damit gehört er ihnen..." Er stieg in die Flammen, doch bevor er verschwand, sagte er noch in seinem sarkastischsten Tonfall: „Ich bedaure es zu tiefst, dass sie aus dem Aurorenausbildungsprogramm geworfen wurden. Aber sie haben doch nicht wirklich daran geglaubt, dass sie es schaffen würden, oder?...Hogwarts."

Das letzte Wort war an die grünen Flammen gerichtet, die ihn sofort umschlossen und ihn in einem kleinen Wirbel mitnahmen.

Harry starrte seinem ehemaligen Zaubertränkeprofessor mit offenem Mund hinterher.

Woher wusste dieser von seinem Rauswurf?

Hatte Snape einfach logisch gedacht oder stand es schon längst im Tagespropheten und er wusste wieder mal nichts davon?

Harry warf noch einen kurzen Blick auf den bewusstlosen Körper, bevor er schnell aus der Küche lief und die Stufen hinauf in sein Zimmer eilte.

Dabei machte er so einen Lärm, dass sobald er sein Zimmer betrat, von Hedwig einen strengen Blick zugeworfen bekam, bevor seine Eule einfach aus dem Zimmer flog und es sich nun am Treppengeländer gemütlich machte.

Er durchwühlte seine Sachen bis er das Gesuchte fand: Die heutige Ausgabe des Tagespropheten.

Er las ihn genauestens durch, doch von seinem Rauswurf stand noch nichts in der Zeitung.

Dann hatte er jetzt zu mindestens etwas auf das er sich morgen freuen konnte.

Seufzend ließ er sich in sein Bett fallen und kuschelte sich in das gemütliche Kissen.

Warum musste alles in seinem Leben bloß so kompliziert sein?

Er wollte immer schon Auror werden.

Auror passte zu ihm, wie gefährliche Wesen zu Hagrid.

Was sollte er jetzt tun?

Er hatte sich so auf Auror fixiert, dass er sich niemals einen Notfallplan zugelegt hatte.

Er war sich so sicher gewesen, dass man ihn in der Aurorenabteilung mit offenen Armen empfangen würde und nun durfte er wieder bei Null beginnen.

Er könnte Dumbledore fragen, ob dieser immer noch nach einem geeigneten Zaubertrankprofessor suchte, denn so viel er wusste, hatte es nach Snapes Wechsel zu Verteidigung gegen die dunklen Künste keinen einzigen brauchbaren Zaubertrankprofessor gegeben.

Er war vielleicht nicht gerade der Beste in diesem Fach und er konnte sich auch nicht Meister der Zaubertränke schimpfen, aber sein Wissen würde reichen um sieben Jahresstufen zu unterrichten.

Im schlimmsten Fall könnte er ihnen immer noch zeigen, wie man den Raum wieder in Ordnung brachte, wenn man einen Trank in die Luft gejagt hatte.

Er stellte sich gerade Snapes Gesicht vor, wenn er tatsächlich dessen alten Posten übernahm.

Er kicherte daraufhin ein wenig, doch selbst jemand wie Dumbledore würde ihn nicht für Zaubertränke einstellen.

Vielleicht sollte er einfach mal Fred und George fragen, ob diese eine Stelle für ihn frei hatten.

Er könnte natürlich auch Rita Kimmkorns Ratschlag annehmen und eine Biografie schreiben, denn mit dem Gewinn dieses Buches würde er sicher ewig auskommen, doch das würde ihn nur noch mehr in die Öffentlichkeit bringen.

Er musste einfach mal mit Remus über alles sprechen und hoffen, dass der Werwolf nicht zu sehr enttäuscht sein würde.

Harry vertrieb die Gedanken an sein zukünftiges Ziel und schloss lieber die Augen.

Er entspannte sich dabei jedoch so sehr, dass er einschlief ohne es verhindern zu können.


„Es ist tatsächlich verschwunden," wurde Harry von der aufgeregten Stimme Remus Lupins geweckt.

Da er seine Tür offen gelassen hatte, konnte er nun deutlich die Stimmen von Dumbledore und Remus aufgeregt miteinander sprechen hören.

„Das ahnte ich schon," sagte Dumbledore, „Diese Teppiche lassen sich zu einfach austricksen."

Verwirrt richtete sich Harry auf und torkelte noch etwas schlaftrunken aus seinem Schlafzimmer.

Hedwig saß immer noch auf dem Treppengeländer und Harry streichelte sie liebevoll, während er bei dem Geländer hinunter blickte und nun Dumbledore und Remus sehen konnte, die vor der offenen Tür des Salons standen.

„Und was tun wir jetzt?", fragte Remus, „Wir können ihn nicht einfach weiterschicken!"

„Natürlich können wir das nicht," entrüstete sich Dumbledore, „Wir werden ihn hier behalten müssen. Ich habe mit Ministerin Bones gesprochen, doch sie wird ihn noch nicht nach Askaban bringen lassen. Wir können nicht beweisen, dass er ein Todesser war, aber sie hat mir versprochen, dass er nach Askaban gebracht wird, sobald er irgendetwas mit den dunklen Künsten anstellt."

„Er ist also auf Bewährung?", fragte Remus.

„So könnte man es auch nennen," gab ihm Dumbledore recht.

„Er wird sich aber nicht auskennen," sagte Remus, „Du hast ihn doch gehört! Er weiß nicht einmal, dass inzwischen neunzehn Jahre vergangen sind."

„Ich habe ihn über das Meiste aufgeklärt," erzählte Dumbledore.

„Weiß er auch, warum er hier ist?", wollte Remus wissen.

„Ich habe es ihm nicht direkt gesagt, aber er vermutet Sirius dahinter," antwortete Dumbledore schmunzelnd.

Harry gab es auf sie heimlich zu belauschen, da er sowieso kein Wort von dem verstand über was sie gerade sprachen.

Er ging also die Treppe hinunter und grüßte die beiden Zauberer, die ihn beide überrascht ansahen.

Selbst Dumbledore schien nichts von seiner Anwesenheit bemerkt zu haben.

„Harry?", fragte Remus verwirrt, „Was tust du hier?" Er warf einen kurzen Blick auf eine antike Standuhr in einer Ecke des Ganges und fügte dann hinzu: „Dein Kurs ist doch erst in drei Stunden zu Ende."

„Man hat mich rausgeworfen," erklärte Harry ungerührt, „Ich muss mich jetzt nach was anderem umsehen."

„Man hat was?", fragte Remus entsetzt und umarmte Harry sofort liebevoll.

„Ist doch nicht so schlimm," flüsterte ihm Remus beruhigend ins Ohr, „Wir finden schon etwas neues für dich."

Harry erwiderte die Umarmung zögerlich und Erleichterung strömte durch seinen Körper.

Remus' Enttäuschung hätte er wahrscheinlich nicht verkraftet, doch dem Werwolf schien sein Rauswurf nicht so viel zu machen, wie er vermutet hätte.

„Ich könnte mit deinen Ausbildern reden," bot Dumbledore an.

„Nein, danke," sagte Harry dankbar, „Ich werde schon irgendetwas anderes finden."

„Wenn du es dir überlegen solltest, kannst du gerne darauf zurückkommen," versprach Dumbledore.

„Lieb von ihnen," sagte Harry ehrlich.

„Zu mindestens haben wir jetzt mehr Zeit für einander, solange du noch auf der Suche bist," versuchte Remus ihn ein wenig aufzuheitern.

„Über wen habt ihr gerade gesprochen?", fragte Harry themenwechselnd und er sah wie sich Remus und Dumbledore einen kurzen Blick zuwarfen, „Regulus Black?"

„Ja," bestätigte Remus, „Wir wissen nun warum er hier ist."

„Harry?", fragte ihn Dumbledore nachdenklich, „Hat Severus das Haus verlassen, weil du auf Regulus aufpassen solltest?"

„Ja, hätte ich," gestand Harry schuldbewusst, „Aber ich bin eingeschlafen und..."

„Schon gut," beruhigte ihn Dumbledore, „Es ist ja nichts passiert. Ich wollte es nur wissen."

„Harry, komm einmal mit," bat Remus und führte den etwas verdutzten Harry in den Salon.

Harry musste höllisch aufpassen, dass er nicht in irgendwelche Essensreste stieg, als er mit Remus und Dumbledore zum Wandteppich der Blacks ging.

„Fällt dir etwas bei Regulus Black auf?", fragte Remus und tippte auf den Namen neben dem verbrannten Loch, das einst Sirius' Namen beherbergt hatte.

Harry starrte beinahe fünf Minuten auf den Namen Regulus Black, bis er endlich einen gewaltigen Unterschied zu früher entdeckte.

„Das Todesdatum ist weg," rief er überrascht.

„Richtig," bestätigte Remus.

„Was hat das zu bedeuten?", fragte Harry verwirrt und blickte von Remus zu Dumbledore, der soeben mit Hilfe seines Zauberstabes das gemütliche Sofa im Salon von den Essensreste befreite.

„Ihr benötigt einen Hauselfen," murmelte Dumbledore amüsiert, bevor er sich auf das nun gereinigte Sofa setzte.

„Schenken sie uns einen?", witzelte Harry und zu seiner Überraschung nickte Dumbledore und murmelte etwas, das sich sehr nach Dobby anhörte.

Dobby hatte von Anfang an mit Harry Hogwarts verlassen und nur für diesen arbeiten wollen, doch nach einem stundenlangen Vortrag von Hermione über die Elfenrechte und dass Harry genauso gut einen Haushalt führen konnte, hatte er Dobbys Angebot abgelehnt.

Allerdings hatten Remus, Seamus und Harry schon nach einem Monat bemerkt, dass sie ohne einen Hauselfen so gut wie aufgeschmissen waren.

Da Hermione aber immer noch regelmäßig zu Besuch kam, hatten sie deswegen lieber nichts unternommen.

„Harry, setz dich," bat Remus und schien damit wieder auf das eigentliche Thema zurückkommen wollen.

Zögerlich folgte er Remus' Bitte und ließ sich neben Dumbledore auf dem Sofa nieder.

Dabei setzte er sich beinahe auf Seamus' Siamkatze Zitrone, die ihn daraufhin anfauchte und danach den Salon verließ.

„Harry," begann Remus zögerlich, „Du weißt, dass Sirius seinen Bruder nicht sehr gemocht hatte."

„Es war rauszuhören," bestätigte Harry.

„Nicht gemocht ist eine Untertreibung," fuhr Remus fort, während er unruhig im Salon umher ging, „Er hasste ihn! Er hasste ihn aus tiefsten Herzen."

„Remus, komm bitte zur Sache," bat Harry, denn selbst nach vier Jahren war Sirius für ihn ein sehr heikles Thema.

„Du warst noch nicht einmal ein Jahr alt, als sich Regulus in den Kopf gesetzt hat, dass er unbedingt Sirius' Leben zerstören muss," erzählte Remus, „Er hat jede Frau getötet, die für Sirius interessant gewesen war. Er jagte Sirius' Wohnung in die Luft und einmal manipulierte er sogar Sirius' fliegendes Motorrad. Sirius wäre damals beinahe gestorben, weil das Motorrad bei einer Höhe von 200 m gebockt hat und er mitsamt dem Motorrad abgestürzt ist. Die Heiler in St. Mungo's sagten damals, dass sein Überleben ein Wunder wäre."

„Daran erinnere ich mich gut," sagte Dumbledore schmunzelnd, „Es stand damals in sämtlichen Zeitungen! Durch diesen Vorfall wurde das Verbot für die Verhexung muggelartiger Fortbewegungsmittel eingeführt...Nicht, dass sich Sirius jemals daran gehalten hätte."

„Jedenfalls reichte es Sirius irgendwann," fuhr Remus fort und beachtete Dumbledores Einwurf gar nicht, „Er entschloss sich Regulus loszuwerden. Er hatte sich in den Kopf gesetzt ihn einfach zu töten."

„Was?", fragte Harry entsetzt.

Niemals hätte er Sirius für jemanden gehalten, der seinen eigenen Bruder umbringen wollte.

„Keine Sorge, ich habe es ihm ausgeredet," versuchte ihn Remus zu beruhigen, doch das half nichts gegen das Wissen, dass Sirius liebend gerne einen Mord verursacht hätte.

Bei Peter Pettigrew in der heulenden Hütte hatte er Sirius ja noch verstehen können, doch die Sache mit dem eigenen Bruder lag weit außerhalb seines Verständnis.

„Allerdings hat James ihm irgendwann einen Vorschlag gemacht," erzählte Remus weiter, „James kannte von Lilys Büchern einen Zauber, der einen Menschen verschwinden lässt. Heute bereue ich es zutiefst, dass ich sie damals nicht aufgehalten habe. Ich bin einfach nach Hause gegangen und habe mir darüber keine weiteren Gedanken gemacht."

„Aber warum ist Regulus dann hier, wenn er nur verschwinden sollte?", erkundigte sich Harry und ignorierte absichtlich den Gedanken daran, dass sein Vater Sirius mit diesem Zauber geholfen hatte.

Er wollte nicht daran denken, dass sein Vater absichtlich ein anderes Leben zerstört hatte.

Regulus war zwar nicht tot, doch wenn er richtig gerechnet hatte, musste dieser Zauber vor neunzehn Jahre ausgesprochen worden sein.

Dies bedeutete einen Verlust von neunzehn Jahre im Leben Regulus'.

Regulus würde keine bekannten Gesichter begegnen, außer von Menschen, die er nicht mochte, wie Remus oder Dumbledore und da alle Todesser entweder in Askaban oder tot waren, existierten seine Freunde auch nicht mehr.

„Warum?" Remus lachte gefühllos auf, „Weil James ein Vollidiot war...Entschuldige," sagte er schnell, als er Harrys entsetzten Blick bemerkte.

„Schon in Ordnung," versicherte Harry.

Er hätte seinen Vater wahrscheinlich ebenfalls so bezeichnet.

„James las niemals eine Beschreibung richtig," erklärte Remus, „Ihn interessierten weder die Folgen noch das eigentliche Ergebnis eines Zaubers..." Remus hob seinen Zauberstab und rief mit einem Accio- Zauber ein dickes altes Buch, das in den Salon geschwebt kam.

„Ich habe den Zauber gefunden," sagte Remus und blätterte auf eine bestimmte Seite des Buches, „Wenn man sich die Beschreibung genau durchlesen würde, steht dort nämlich, dass die Zielperson in irgendeine Zeit gebracht wird in der sie den Verwender des Zaubers nicht mehr stören kann."

„Also ist es nur Zufall, dass Regulus ausgerechnet hier gelandet ist," vermutete Harry.

„Ja, er hätte genauso gut im Mittelalter landen können," bestätigte Remus.

„Und wie kann man ihn zurückschicken?", fragte Harry, „Immerhin hat Sirius die ganze Geschichte verändert. Regulus ist nicht tot und..."

„Harry," unterbrach ihn Remus sanft, „Ich bezweifle, dass Sirius tatsächlich die Geschichte um Regulus verändert hat...Albus, erkläre du es ihm bitte."

Dumbledore schreckte aus seinem kleinen Nickerchen auf und wunderlicherweise wusste er genau was von ihm verlangt wurde.

Er erhob sich langsam und ging vorsichtig zu dem Wandteppich der Blacks.

„Weißt du Harry," begann er, „Diese Teppiche lassen sich zu leicht austricksen. Man muss nicht unbedingt tot sein um auf so einen Teppich als tot bezeichnet zu werden."

„Wie meinen sie das?", fragte Harry verwirrt.

„Nachdem Regulus aus seiner eigenen Zeit verschwunden ist, vermutete der Teppich seinen Tod dahinter und schrieb das dir bekannte Todesdatum zu Regulus' Namen," erklärte Dumbledore ruhig, „Jetzt spürt der Teppich Regulus' Anwesenheit in dieser Zeit und sieht ihn nun wieder als lebendig an."

„Soll das bedeuten, dass Regulus niemals getötet wurde?", fragte Harry schockiert, „Dass es nur Sirius' Zauber war?...Aber was ist mit den Todessern, die ihn getötet haben?"

„Das wurde nie bewiesen," antwortete Dumbledore, „Wir hatten nur Sirius' Wort, dass es so geschehen war."

„Ich fand es von Anfang an merkwürdig, dass Regulus genau an dem Tag gestorben sein sollte an dem die Beiden den Zauber erwähnt haben," gestand Remus, „Aber ich hatte zu große Hoffnung in Sirius' Ehrlichkeit und habe ihm deswegen die Geschichte mit den Todessern geglaubt."

„Trotzdem gehört Regulus nicht in diese Zeit," sagte Harry, „Können wir ihn nicht einfach zurückschicken?"

„Das wäre schön," murmelte Remus.

„Das geht leider nicht," antwortete Dumbledore ruhig, „Der Zauber verhindert, dass Regulus in irgendeine Zeit zurückkehren darf in der Sirius noch lebt."

„Wir könnten ihn also entweder weiter in die Zukunft schicken oder in die Vergangenheit vor Sirius' Geburt," erklärte Remus, „Jedoch wäre es reiner Selbstmord ihn in die Vergangenheit zu schicken. Wer weiß was er alles verändern würde."

„Und weiterschicken steht außer Frage," fügte Dumbledore hinzu.

„Also bleibt er hier?", vermutete Harry.

Dumbledore nickte und erklärte weiter: „Ich habe mit Ministerin Bones gesprochen..."

„Das habe ich gehört," gestand Harry, „Er steht unter Bewährung, richtig?"

„Richtig," bestätigte Dumbledore.

„Das ist aber noch nicht alles," sagte Remus und klang nun ein wenig besorgt, „Jemand muss Regulus in diese neue Zeit einführen und...nun...Albus bat mich darum."

„Hast du zugestimmt?", fragte Harry, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte.

Remus Lupin würde niemals eine Bitte von Dumbledore ablehnen.

„Ja, habe ich," antwortete Remus, „Wenn es dich stört, würde mir Albus ein anderes Haus zur Verfügung stellen. Dann müsstest du nicht mit Regulus unter einem Dach leben."

„Nein, das ist schon in Ordnung," versicherte Harry, „Ich helfe dir auch gerne dabei. Immerhin habe ich jetzt sowieso nichts zu tun."

„Soll ich wirklich nicht mit deinen Ausbildern reden?", fragte Dumbledore nochmals, doch Harry schüttelte nur den Kopf.

Er wollte nicht, dass ihn Perrick für einen Schwächling hielt, der sofort zu Dumbledore laufen musste, wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte.

„Dann eben nicht," sagte Dumbledore, „Doch solltest du es dir anders überlegen..."

„Werde ich sie benachrichtigen," versprach Harry.

„Gut, ich werde dann wieder zurück gehen," überlegte Dumbledore, „Ihr benötigt mich hier doch nicht mehr!?"

„Nein, wir schaffen das schon," versicherte Remus.

„Das will ich doch hoffen," sagte Dumbledore und seine Augen funkelten vergnügt, „Wiedersehen Remus! Mach's gut Harry!"

„Wiedersehen," verabschiedete sich Harry von seinem ehemaligen Direktor, der ihnen nochmals kurz zuwinkte, bevor er den Salon verließ.

Harry hörte noch Dumbledore Schritte, die die Treppe hinuntergingen und schließlich das Haus verließen.

Er wandte sich an Remus, der nun geistesabwesend auf den Wandteppich blickte.

„So Harry," seufzte Remus, „Es scheint als hätten wir jetzt einen neuen Mitbewohner."

„Seamus wird begeistert sein," sagte Harry sarkastisch.

Den jungen Iren würde der Schlag treffen, wenn er im Nachbarzimmer von Sirius' angeblich verstorbenen Bruder schlafen musste.

„Wir sollten runter gehen," schlug Remus vor, „Wir sollten Regulus nicht so lange allein lassen."

„Weiß er wirklich nicht, dass inzwischen neunzehn Jahre vergangen sind?", erkundigte sich Harry.

„Nein, ich habe ihn schon darüber befragt," antwortete Remus, „So wie es aussieht, wollte er gerade in sein Zimmer gehen um sich ein wenig auszuruhen, als er plötzlich in unserer Eingangshalle gestanden ist."

„Das ist schrecklich," murmelte Harry und er meinte es auch so.

Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sein musste, wenn man plötzlich aus seiner Zeit gerissen wurde.

Zum Glück hatte Voldemort nie etwas von diesem Zauber erfahren oder Harry hätte diese Erfahrung sicherlich am eigenen Leib machen können.

„Habe nicht zu viel Mitleid mit ihm," warnte ihn Remus, „Regulus ist nicht mal annähernd so wie Sirius, egal wie sehr sie sich äußerlich ähneln."

„Ich werde mich zurückhalten," versprach Harry.

Jedoch wusste er dabei noch nicht, wie sehr sich sein Leben ab jetzt verändern würde.

TBC