Wünsch dir was

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J. K. Rowling

Warning: AV, OOC, Spoiler für OotP, Slash

Pairing: Hannah/Harry/Blaise, Harry/Draco

Inhalt: Was machst du wenn dein größter Wunsch in Erfüllung geht, aber du zu viel verändert hast?

Kommentar: Was wünscht ihr euch? Einen neuen Teil? Ein neues Auto? Eine Million Euro? Ich kann euch nur ersteres erfüllen. *g*

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Robin-no-ouji, spookynicole, Lorelei Lee, Blue, Lynne Malfoy, baboon, Snuggles2, mrsgaladriel, DarkStrike, sabysemilla, Calandra, Sarah, Ainaredien, Dark_Stuff, Yuma und Bellatrix Lestrange.
@Calandra: Das stimmt zwar schon(bekanntermaßen bin ich ein Serien-Junkie *g*). Aber das Bambi kam von etwas anderem. Ich dachte mir das eher so. James= Hirsch; Bambi= Kitz; Harry= Sohn von Hirsch, daher Kitz. Und Bambi ist das einzige Kitz, das ich kenne:-)
@Robin-no-ouji: Ganz deiner Meinung. 

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Harry blickte vom Buch in Malfoys Gesicht und wieder zurück.

„Kann ich dich kurz sprechen?", bat Malfoy, „Allein?"

Harry blickte kurz zu Sky und als dieser nickte, folgte er Malfoy aus dem Lokal.

Der Slytherin führte ihn zu einer kleinen Bank unter einer Trauerweide.

Harry schlängelte sich an den hängenden Ästen vorbei und setzte sich neben Malfoy.

„Es tut mir wirklich leid," begann Malfoy und sah ihn dabei direkt in die Augen, „Ich...ich hätte dir glauben sollen. Ich habe dir doch mehrmals versichert, dass ich dir vertraue und dann glaube ich dir nicht. Es tut mir leid."

„Wie kommst du an das Buch?", erkundigte sich Harry.

„Ich bin gestern Abend lange in meinem Bett gelegen und habe über deine Worte nachgedacht," erzählte Malfoy, „Zuerst war ich mir sicher, dass das nur eine faule Ausrede ist, aber dann fiel mir ein, dass das Buch ein Familiengeheimnis der Malfoys ist und ich niemanden etwas davon verraten habe. Woher solltest du es also wissen? Also habe ich meiner Mutter einen Brief geschrieben, damit sie es mir so schnell wie möglich schickt."

„Und jetzt glaubst du mir?", fragte Harry ungläubig.

„Hier...," Malfoy überreichte ihm das Buch, „Sieh einmal hinein."

Harry öffnete das Buch und staunte nicht schlecht als die Hälfte des Buches beschriftet war.

Er blätterte es durch und staunte bei jeder Seite aufs Neue.

21. Oktober 1432(23:24 Uhr): Adelheid van Mirgushaven= „Ich wünschte mein Vater würde mich nicht verloben!"

5. April 1686(12:21 Uhr): Marcus Knife= „Ich wünschte ich könnte ein Ritter werden!"

24. Dezember 1943(08:43 Uhr): Mary Winters= „Ich wünschte mein Vater könnte mit uns Weihnachten feiern!"

Und schließlich kam er zum letzten Eintrag des Buches.

Die Uhrzeit und der Tag waren genau datiert und daneben stand:

                        Harry Potter= „Ich wünschte Voldemort hätte niemals existiert!"

Harry bemerkte, dass Malfoy jede seiner Bewegungen gemustert hatte.

„Warum steht das aufeinmal hier?", wollte Harry wissen, „Als ich das Buch hatte, war es vollkommen leer."

„Na ja," Malfoy zuckte mit den Schultern, „Wenn das Buch gerade einen Wunsch erfüllt, tauchen die vorigen Wünsche ebenfalls auf."

„Was meinst du mit wenn das Buch gerade einen Wunsch erfüllt?", fragte Harry.

„Die Wünsche sind temporär," antwortete Malfoy.

„Temp...es ist nicht von Dauer?", fragte Harry entsetzt.

„Natürlich nicht," Malfoy lachte kurz, „Was denkst du wie die Welt aussehen würde, wenn sich jeder seine eigene Traumwelt basteln könnte. Nein, nein. So ist es viel besser."

„Alles wird vergehen?" Harry lehnte sich enttäuscht an die Bank.

Sirius, seine Eltern, Lupin, sie alle würden wieder sterben.

Er wollte sie nicht verlieren.

Nicht jetzt, wo er sie gerade zurück bekommen hatte.

„Wie lange dauert es bis der Wunsch aufgehoben wird?", fragte er Malfoy.

„Unterschiedlich," antwortete Malfoy, „Es gibt Wünsche die nur eine Stunde halten bis zu welchen die über ein Jahrhundert erhalten bleiben."

„Ich fasse das nicht," seufzte Harry.

„Ist es in Wirklichkeit so schlimm bei dir?", fragte Malfoy.

„Schlimm? Nein, nein," sagte Harry sarkastisch, „Nur alle Menschen die ich liebe und kenne sterben für nichts, aber ansonsten ist alles bestens."

„Tut mir leid," murmelte Malfoy.

„Hör damit auf," bat Harry, „Es ist so ungewohnt, dass du dich bei mir entschuldigst."

„Wir sind wohl in deiner Welt nicht zusammen," vermutete Malfoy.

„Wir sind nicht mal Freunde," sagte Harry.

„Warum?", fragte Malfoy verwirrt.

„Ähm..." Harry überlegte kurz, „Weil du mir das Leben zur Hölle machst. Meine Freunde beleidigst. Hagrid bei jeder Gelegenheit fertig machst und als er gestorben ist, hast du mit deinen Freunden einen Freudentanz aufgeführt. Oh und nicht zu vergessen, dass du und dein Papi auf Voldemorts Seite steht und mich töten wollt."

„Volgesort ist dieser böse Zauberer," vermutete Malfoy.

„Voldemort," verbesserte Harry, „Und ja, er ist dieser böse Zauberer."

„Aber warum sollte ich dich töten wollen?", fragte Malfoy verwirrt.

„Du hasst mich," erklärte Harry.

„Warum?", wunderte sich Malfoy.

„Weil...weil ich ein Gryffindor bin," antwortete Harry einfach, doch dann erinnerte er sich an seine erste Fahrt nach Hogwarts und fügte hinzu: „Und weil ich deine Freundschaft abgelehnt habe."

„Also ist es deine Schuld?", fragte Malfoy.

„Nein," widersprach Harry, „Es ist deine Schuld. Und wenn du wüsstest, wie du mir deine Freundschaft angeboten hast, würdest du mir recht geben."

„Wenn du meinst," murmelte Malfoy, „Aber das mit meinem Vater verstehe ich nicht. Mein Vater ist doch in Askaban."

„Er ist ausgebroc...Moment! Dein Vater ist in Askaban?", erkundigte sich Harry.

„Ja, schon seit ich vier bin. Er hat mit dunklen Artefakten gehandelt und eines Tages hat man ihn erwischt," erklärte Malfoy, „Ich besuche ihn einmal im Jahr."

Das erklärte zu mindestens warum Harry ihn in den Weihnachtsferien besucht hatte und immer noch lebte.

„Das überrascht mich jetzt," gestand Harry.

„Bei dir ist wirklich alles anders, oder?", fragte Malfoy.

„Einiges," antwortete Harry.

„Und es besteht überhaupt nicht die Möglichkeit, dass wir uns jemals ineinander verliebt hätten?" Malfoy stellte die Frage so herzzerreißend traurig, dass Harry ihm fast eine Märchengeschichte von der großen Liebe zwischen Gryffindor und Slytherin aufgetischt hätte.

Doch er beherrschte sich und sagte stattdessen: „Die Möglichkeit ist so groß wie wenn Snape mit Weihnachtsmann- Kostüm in die Klasse kommt."

„Ich will das nicht glauben," seufzte Malfoy.

„So schlimm ist das auch nicht. Du hast Parkinson," beruhigte Harry den Slytherin.

„Die Krankheit?", fragte Malfoy entsetzt.

„Das Mädchen," verbesserte Harry.

„Pansy? Ich bin mit Pansy zusammen?", fragte Malfoy entsetzter als bei der Vorstellung eine Krankheit wie Parkinson zu haben.

„Zu mindestens erzählt man das," antwortete Harry.

„Kann ich nicht lieber mit Filch zusammen sein?", bat Malfoy und Harry musste leicht grinsen.

„Das ist schrecklich," meinte Malfoy, „Gut, dass du die Welt geändert hast...Aber es ist trotzdem erschreckend. Alles was ich erlebt habe, ist nicht real. Unser erster Kuss in diesem verflixten Klo. Unser erstes Mal unter dem Sternenhimmel..."

„Das möchte ich nicht hören," unterbrach ihn Harry sofort.

„Findest du diese Vorstellung so abstoßend?", fragte Malfoy enttäuscht.

„Hör mal. Vorgestern wolltest du mich noch auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen und heute quasselst du von Sex mit mir. Da darf man wohl ein wenig geschockt sein," meinte Harry.

„Wir hatten aber guten," grinste Malfoy.

„Malfoy," ermahnte ihn Harry.

„Draco," verbesserte Malfoy.

„Wie auch immer," murmelte Harry.

Er beobachtete wie sich am Himmel langsam Wolken zu bilden begannen und bemerkte auch, dass es ein wenig kühler wurde.

„Du wirst wohl noch öfters bei mir sein, also solltest du dir das Draco angewöhnen," meinte Malfoy.

„Du hast noch immer nicht kapiert, dass ich dich nicht mag?", fragte Harry.

„Du magst den Draco nicht, den du kennst," sagte Malfoy schulternzuckend, „Ich bin sicher anders. Außerdem bin ich der einzige, der von deinem kleinen Geheimnis weiß..." Er zeigte auf das Buch, „...und deine Masche mit dem Gedächtnisverlust wird nicht ewig funktionieren. Du brauchst jemanden der dir alles erklärt."

So ungern er es zugab, hatte Malfoy in diesem Punkt recht.

Wenn er länger so unwissend blieb, würde man ihn noch für verrückt erklären.

„Und ich muss meinem Vater erklären warum ich dich nicht als meinen offiziellen Freund vorstellen kann," seufzte Harry.

„Heißt das, dass du mit Hannah und Blaise Schluss machen wolltest?", fragte Malfoy hoffnungsvoll.

„Das war ein anderer Harry," verteidigte sich Harry, „Aber ich werde das mit den beiden trotzdem beenden. Ich kann nicht so gut mit Mädchen..."

„Du hattest aber schon mal eine Freundin, oder?", fragte Malfoy.

„Ja...nein...ach was weiß ich. Ich denke nicht, dass man Cho als meine Freundin bezeichnen konnte," antwortete Harry.

„Cho? Cho Chang? Ravenclaws Sucherin? Die ist doch mit Diggory zusammen," wunderte sich Malfoy, „Ich hätte gewettet, dass die in jeder Welt zusammen wären. So wie die immer bei einander gehängt sind. Gut, dass Diggory die Schule beendet hat. Ich hätte das nicht noch ein Jahr ausgehalten. Die ganze Zeit dieses Du bist so schön!...Nein du bist schöner...Du bist der Beste...Du bist die Beste...Ich liebe dich...Ich liebe dich mehr. Das konnte man wirklich nicht mehr mit anhören."

„Cedric ist eigentlich tot," sagte Harry leise.

„Wart ihr Freunde?", erkundigte sich Malfoy vorsichtig.

„Nicht wirklich," antwortete Harry, „Aber ich bin an seinem Tod schuld."

„Harry!", rief ein Mädchen erfreut und rannte zu ihnen.

Das Mädchen entpuppte sich als Blaise Zabini, die mit ihren Freundinnen Morag, Millicent und Pansy nach Hogsmeade gegangen war und die drei nun einfach stehen gelassen hatte.

„Harry! Es ist so schön dich zu sehen," freute sich Blaise, „Willst du nicht mitkommen? Wir wollen im Drei Besen ein Butterbier trinken."

„Nein, ich hatte heute schon ein Butterbier," lehnte Harry dankend ab.

„Dann in den Honigtopf," schlug Blaise vor, „Milli muss sowieso ihren Süßigkeiten- Vorrat auffüllen."

„Nein," antwortete Harry abermals.

„Willst du heute überhaupt etwas mit mir unternehmen?", fragte Blaise beleidigt.

„Das ist die Chance um sie fallen zu lassen," flüsterte ihm Malfoy zu, während dieser das Buch der Wünsche an sich nahm und es unauffällig in seinem Rucksack verschwinden ließ.

„Blaise, wir müssen reden," sagte Harry.

„Vor Draco?", fragte das Mädchen.

„Er stört nicht! Er ist wie ein Accessoires," meinte Harry.

Blaise kicherte darauf kurz und Malfoy senkte traurig seinen Kopf.

„Blaise, du bist ein nettes Mädchen," begann Harry.

„Vor drei Nächten hast du mich noch als böses Mädchen bezeichnet," meinte Blaise grinsend.

Harry wurde sofort rot im Gesicht und versuchte diese neue Information seines Liebesleben zu ignorieren.

„Ich...ich will Schluss machen," sagte er schnell.

„Wie bitte?", fragte Blaise ungläubig.

„Du bist eine reizende Person, aber leider nicht mein Typ," entschuldigte sich Harry.

„Also ziehst du diese alberne Hufflepuff mir vor?", fragte Blaise wütend.

„Nein. Ich...."

„Du...," Blaise zitterte vor Wut, „Niemand macht ungestört mit Blaise Zabini Schluss."

Harry wollte gerade etwas sagen, als sie ihm eine deftige Ohrfeige verpasste und wutentbrannt zu ihren Freundinnen zurückkehrte.

„Eine Freundin weniger," meinte Harry und hielt sich die schmerzende Wange.

„Ein Accessoires?", fragte ihn Malfoy auf einmal wütend.

„Wie bitte?", Harry verstand nun gar nichts mehr.

„Ich bin wie ein Accessoires?", knurrte Malfoy.

„Das habe ich doch nur so zu Blaise gesagt...," verteidigte sich Harry.

„Du hast mir ja jetzt oft genug bewiesen, dass du mich nicht magst," sagte Malfoy kühl, „Also komm nicht zu mir, wenn du Hilfe brauchst."

Er schulterte seinen Rucksack und ließ Harry unter der Weide allein.

„Schön," rief Harry ihm nach, „Geh ruhig. Ich brauch dich nicht."

Er sah Malfoy in die Drei Besen verschwinden und entschloss sich ein wenig durch Hogsmeade zu wandern.

Hier hatte sich kaum etwas geändert.

Der Honigtopf war überfüllt wie eh und je, die heulende Hütte wurde von allen gemieden, Zonko hatte immer noch Scherzartikel und bei der Post flogen die Eulen ein und aus.

Harry überlegte kurz ob er zur heulenden Hütte schauen sollte, aber verwarf dann den Gedanken.

Er würde nach Hogwarts zurück gehen und weiter in seinem Tagebuch lesen.

„Hey Harry!" Sky holte ihn ein, als er in Richtung Hogwarts ging.

Außer Atem blieb der schwarzhaarige Junge vor ihm stehen und atmete tief ein, bevor er fragte: „Wann zeigst du es mir jetzt? Ich will nämlich Dad überraschen und mich in den Ferien vor seinen Augen in ein Tier verwandeln."

„Wie oft muss ich es dir noch sagen? Ich bin kein Animagus," antwortete Harry.

„Hast du das etwa auch vergessen?", fragte Sky enttäuscht, „Aber wenn du dich wieder daran erinnerst, bringst du es mir bei?"

„Wenn ich mich daran erinnere," versprach Harry überflüssigerweise.

Er würde sich nie an etwas erinnern, was er nie gewesen war.

„Was hast du eigentlich mit Malfoy gemacht?", wechselte Sky das Thema, „Ich habe den noch nie so niedergeschlagen erlebt..." Er senkte seine Stimme und fragte ihn leise: „Hast du mit ihm Schluss gemacht?"

Harry blickte ihn entsetzt an.

Sky wusste es?!

„Also doch," seufzte Sky, „Dabei wart ihr so verliebt ineinander."

„Du weißt davon?", fragte Harry geschockt.

„Natürlich! Ich muss dir doch immer eine Ausrede verschaffen, wenn du ihn triffst," sagte Sky, „Aber es sollte wohl nicht sein...Ich hoffe für ihn, dass er schnell über dich hinweg kommt."

Sky verabschiedete sich von ihm und kehrte in das Dorf zurück, während Harry ins Schloss ging.

Er musste unbedingt nochmals das Tagebuch lesen.

Vielleicht würde er dann endlich einsehen, dass er diesen Malfoy nicht kannte.

TBC