Wünsch dir was

Disclaimer: Außer meiner durchgeknallten Fantasie gehört alles J.K. Rowling

Warning: AV, OOC, Spoiler für OotP, Slash

Pairing: Hannah/Harry, Harry/Draco

Kommentar: Es gibt wieder einen neuen Teil. Dank geht an die Osterferien. Das ist eine wunderbare Erfindung der Menschen. Hoffen wir, dass noch mehr Ferien erfunden werden. Hatte ich schon erwähnt, dass ich Ferien liebe? *g*

Und wieder vielen Dank an meine Reviewer Robin-no-ouji, mrsgaladriel, Takuto-kun, Queen of Nightfever, black-eyed-april, Snuggles2, sabysemilla und DarkStrike. *allefestknuddel*

@DarkStrike: Ich weiß welche Szene du meinst. Ich befürchte die habe ich schon an die tausend Mal gesehen. Allerdings sehe ich da überhaupt keine Ähnlichkeit, bis auf die Ohrfeige.

@sabysemilla: Genau das könnte passieren, allerdings würde ich nie Harry und Draco händchenhaltend über eine Blümchenwiese laufen lassen. *g*

@black-eyed-april: 1. Na ja, warum nicht? Soll er doch lieber wissen, dass es zu Ende gehen kann und den Rest der Zeit genießen. 2. Kleiner Tipp: Es ist schwarz.

@Robin-no-ouji: Nette Idee, aber doch etwas unwahrscheinlich, oder?

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Harry verbrachte Stunden im Schlafsaal und las sein Tagebuch doppelt und dreifach.

Erst als die anderen Jungen den Schlafsaal zum Schlafen gehen betraten, entschied er sich, dass Malfoy recht gehabt hatte.

Das war nicht der selbe Malfoy, den er kannte und er war der Einzige der wusste, was mit Harry los war.

Er entschloss sich Malfoy zu suchen und mit ihm zu reden.

Er holte seinen Tarnumhang und die Karte der Rumtreiber aus dem geheimen Fach unter seinem Bett und achtete gründlich darauf, dass ihn niemand beobachtete.

Er wusste nicht ob seine Freunde von dem geheimen Plätzchen wussten, aber er wollte lieber nichts riskieren.

Als er aus dem Schlafsaal trat, wäre er fast in Sky gerannt, der scheinbar auf den Weg zu Harry gewesen war.

„Wo willst du hin?", fragte Sky.

Zuerst wollte er lügen, doch dann dachte er, dass Sky sowieso von ihm und Malfoy wusste und antwortete: „Zu Mal...Draco!"

„Willst du dich wieder mit ihm vertragen?" Sky wirkte begeistert.

„Das sehe ich dann," antwortete Harry.

„Ich lasse dich raus," schlug Sky vor, „Granger sitzt nämlich unten wie ein Raubtier auf der Lauer. Du kommst nie bei ihr vorbei, wenn du einen Tarnumhang in der Hand hältst."

Harry nahm Skys Vorschlag dankbar an und verhüllte sich unter dem Umhang, bevor er Sky in den Gemeinschaftsraum folgte.

„Wo willst du hin?", fragte Hermione scharf als Sky das Portrait öffnen wollte.

„Ich bin Vertrauensschüler Granger," antwortete Sky und erst jetzt fiel Harry das silberne Abzeichen auf Skys Umhang auf.

Er wollte sich lieber nicht Sirius Gesicht vorstellen, als dieser erfahren hatte, dass sein Sohn Vertrauensschüler geworden war.

„Ich mache meinen Rundgang," fügte Sky hinzu als Hermione zu einem neuen Satz ansetzen wollte.

„Ausgerechnet du," schnarrte Hermione.

„Wenigstens mache ich meinen Rundgang und sitze nicht die ganze Nacht vor einem riesigen Bücherberg," erwiderte Sky, „Hier wird nämlich nicht so viel passieren."

„Verschwinde einfach," sagte Hermione genervt und wandte sich wieder ihren Büchern zu.

Sobald Sky das Portrait geöffnet hatte, folgte ihm Harry.

„Ich muss jetzt wohl wirklich einen Rundgang machen," meinte Sky als sie im Gang standen, „Ich wünsche dir viel Glück mit Draco...Er wird wahrscheinlich auch seinen Rundgang machen um seine Frustration an armen Hufflepuffs auszulassen. Ich wette mir dir, dass morgen früh kein einziger Punkt bei Hufflepuff sein wird."

„Danke fürs Rausbringen," bedankte sich Harry und ging in die entgegengesetzte Richtung von Sky.

Ein kurzer Blick auf die Karte zeigte ihm, dass Sky recht gehabt hatte.

Der Punkt Draco Malfoy befand sich in der Nähe der großen Halle.

So schnell er konnte lief er durch die Gänge Hogwarts und versuchte nicht auf Filch, Mrs. Norris, einem Lehrer oder einem Percy-ähnlichen Vertrauensschüler zu treffen.

„....ich bin Vertrauensschüler, du bekloppter Depp," hörte er von weiten Malfoys Stimme, „Zehn Punkte Abzug von Hufflepuff und nun verschwinde."

Ein verschreckter Hufflepuff- Erstklässler rannte bei Harry vorbei und schluchzte herzzerreißend.

„Und auf was wartet ihr noch? Fünf Punkte Abzug von Slytherin und wehe ich finde euch nachher nicht im Gemeinschaftsraum," drohte Malfoy und Harry konnte zwei Slytherins sehen, die maulend in Richtung Kerker verschwanden.

Er überlegte wirklich ob er Malfoy ansprechen sollte, wenn dieser scheinbar seine Jetzt-ziehen-wir-allen-Punkte-ab-Phase hatte und nicht einmal bei Slytherins eine Ausnahme machte.

„Mal...Draco," begann Harry zögerlich, „Wenn ich mich dir zeige, wirst du mir dann Punkte abziehen?"

Malfoy blickte überrascht in seine Richtung und auf seinem Gesicht erschien ein kleines Lächeln.

„Kommt darauf an, was du mir sagen willst," meinte Malfoy.

„Ich will mich bei dir entschuldigen," antwortete Harry.

„Dann werde ich wohl Gnade vor Recht walten lassen," sagte Malfoy, „Aber ich sollte dich warnen. Snape ist in der Nähe und er würde dir liebend gerne Punkte abziehen."

„Können wir dann woanders hingehen?", bat Harry.

„Komm mit," sagte Malfoy und führte ihn aus dem Schloss.

Sie setzten sich unter einem Baum neben dem See und erst als sich Harry versichert hatte, dass niemand in ihrer Nähe war, legte er den Tarnumhang ab.

„Irgendwann werde ich dir dieses Ding klauen," scherzte Malfoy, „Du weißt gar nicht wie ich dich um den beneide."

„Er gehörte meinem Vater," antwortete Harry, „Das ist das Einzige, was ich von ihm habe...oder hatte," fügte Harry hinzu als er sich erinnerte, dass James ja noch lebte.

„Du wolltest dich entschuldigen?", brachte Malfoy das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema.

„Ja," antwortete Harry, „Du hattest recht. Du bist nicht der Malfoy, den ich kenne und es tut mir leid, dass ich das nicht schon früher bemerkt habe."

„Küss mich," bat Malfoy und Harry blickte ihn überrascht an.

„Der war gut M...Draco," lachte Harry.

„Das war kein Scherz," sagte Malfoy, „Ich meine das ernst."

„Ich soll dich küssen?", fragte Harry ungläubig.

„Einen Kuss," flehte Malfoy und wirkte dabei wieder so traurig, wie schon am Nachmittag, „Ein letzter Kuss."

„Ich...ähm...ich...," stotterte Harry, aber Malfoy unterbrach ihn: „Da du scheinbar kein Interesse an mir hast, wirst du mich wahrscheinlich nie wieder küssen. Also lass mir wenigstens diesen Letzten."

Harry nickte zögerlich und Malfoy beugte sich langsam vor.

Es war für Harry ein merkwürdiges Gefühl Malfoys Lippen auf seinen zu haben und bei weiten nicht so erschreckend wie der Kuss bei ihrer ersten Begegnung.

Malfoys Zunge bat vorsichtig um Einlass und Harry gewährte es ihm nach kurzer Überlegung.

Er wusste nicht wirklich, wie man küsste, denn sein einziger Kuss war mit Cho gewesen und damals hatten sie keine Zunge verwendet.

Er hätte auch niemals erwartet, dass sein erster richtiger Kuss mit Malfoy sein würde.

Nach einer Zeit, die Harry wie die Ewigkeit vorkam, löste sich Malfoy von ihm.

„Bist du ungeküsst?", fragte Malfoy amüsiert.

„Ist das so offensichtlich?", fragte Harry entsetzt und senkte beschämt seinen Kopf.

„Man merkt es," antwortete Malfoy, „Schade, dass du kein Interesse an mir hast. Sonst hätte ich unseren Frauenheld Nummer Eins, als Jungfrau im Bett haben können."

„Das vergisst du lieber schnell," meinte Harry.

„Sieh es mal anders," überlegte Malfoy, „Du würdest in deine Welt mit sexuellen Erfahrungen zurück gehen. Schaden würde es dir nichts."

„Nichts für ungut, Draco," sagte Harry, „Aber mein erstes Mal möchte ich wirklich nicht mit dir verbringen."

„Dann eben nicht," seufzte Malfoy.

„Bist du beleidigt?", erkundigte sich Harry.

„Ja," kam prompt die Antwort.

Harry wollte sich schon entschuldigen, doch dann sah er ein Lächeln auf Malfoys Gesicht und er wusste er hatte nur Spaß gemacht.

„Also dann sollten wir uns mal überlegen wie wir es regeln," sagte Malfoy auf einmal.

„Was überlegen?", fragte Harry verwirrt.

„Wir haben noch ein Monat Schule," erinnerte ihn Malfoy, „Wie soll ich dir helfen, wenn ich nicht andauernd bei dir sein soll..."

„Dann bist du es eben," warf Harry ein, „Ich behaupte einfach du seiest mit mir zusammen. Mein Vater wartet sowieso nur noch darauf."

„Ich bekomme also die Verpackung aber nicht das Innere," stellte Malfoy fest.

„Ähm..."

„Aber meinetwegen. Ist immerhin besser als gar nichts," stimmte Malfoy zu.

„Ich muss nur noch Hannah los werden," überlegte Harry.

„Mach es so wie bei Blaise," sagte Malfoy grinsend, „Es war schließlich sehr effektiv."

„Mister Malfoy," hörten die beiden auf einmal die schneidende Stimme Snapes.

„Schnell unter den Tarnumhang," befahl Malfoy und Harry schaffte es noch vor Snapes Ankunft unsichtbar zu werden.

„Mister Malfoy, was machen sie hier draußen?", fragte Snape.

„Ich dachte mir, dass vielleicht ein paar Pärchen hier sein werden, denen ich Strafarbeiten bis zum Ende des Jahres verpassen könnte," antwortete Malfoy.

„Gut mitgedacht, Mister Malfoy," lobte ihn Snape, „Aber wer ist bei ihnen?"

„Bei mir?", fragte Malfoy unwissend.

„Ich habe eine zweite Stimme gehört," erklärte Snape.

„Selbstgespräche," log Malfoy, „Ich rede gerne mit mir selbst und imitiere dabei Stimmen. Dann wirkt es als ob tatsächlich jemand anwesend ist."

„Das sollten sie sein lassen," meinte Snape, „Zum Schluss hält man sie noch für verrückt."

„Mich doch nicht," lachte Malfoy.

„Nun gut! Wenn sie in einer halben Stunde niemanden entdecken, gehen sie wieder ins Schloss," sagte Snape, „Es ist nicht gesund so spät noch hier draußen zu sein."

„Werde ich machen," versprach Malfoy und atmete erleichtert auf als Snape ins Schloss zurückkehrte.

„Du solltest lieber gehen," wisperte Malfoy in die Richtung in der er Harry vermutete.

„Wir sehen uns dann morgen," verabschiedete sich Harry und ging in Richtung Schloss zurück.

Er studierte sicherheitshalber die Karte bevor er die Eingangshalle betrat.

Zu seinem Glück fand er den Punkt Severus Snape in der Nähe des Punktes Sky Black.

Er mied diesen Gang und mit einigen Umwegen kehrte er zum Gryffindor- Turm zurück.

Wunschtraum," murmelte er und die fette Dame ließ ihn hinein.

„Wer ist da?", kreischte sofort Hermione als sich das Portrait öffnete und sie niemanden entdecken konnte.

„Potter," knurrte sie, „Ich weiß, dass du es bist."

Harry blieb stehen um so wenig Lärm wie möglich zu machen.

„Potter, das ist nicht lustig. Du bist der Einzige in Hogwarts, der einen Tarnumhang hat," sagte sie, „Zeig dich und ich werde deine Strafe nicht so hoch ausfallen lassen."

Vorsichtig schlich Harry in Richtung der Schlafsäle, doch Hermione schien ein ausgezeichnetes Gehör zu haben.

„Ich habe dich gehört Potter," sagte sie und blickte genau in Harrys Richtung, „Ich werde dir Strafarbeiten geben, dass du noch zu Zeiten deiner Enkelkinder hier sitzen wirst."

Zu Harrys Glück betrat soeben Sky den Gemeinschaftsraum und fluchte lautstark über Snape.

„Der kann mir doch keine Punkte abziehen, weil ich nicht in Gryffindor bin. Ich bin Vertrauensschüler. Ich darf draußen sein..." Sky bemerkte Hermione die mitten im Gemeinschaftraum stand und die Luft bedrohte.

„Granger? Bist du jetzt völlig verrückt?", fragte er amüsiert.

„Potter," zischte sie.

„Black," verbesserte er.

„Potter," wiederholte sie.

„Hör mal, Süße," sagte Sky genervt, „Ich werde wohl noch wissen, wie ich heiße."

„Potter ist hier," erklärte Hermione.

„Ähm...ja...das ist Gryffindor. Harry ist ein Gryffindor, daher wird er auch hier sein," sagte Sky.

„Potter ist in diesem Raum," knurrte sie, „Er trägt seinen Tarnumhang und war draußen. Ich werde das Professor McGonagall melden."

„Du kannst es doch gar nicht beweisen," meinte Sky.

Harry ging lieber zu den Schlafsälen, bevor Hermione noch auf die Idee kam in seinem Bett nachzusehen.

Er verstaute seinen Tarnumhang und krabbelte danach ins Bett.

Er hatte gerade seine Vorhänge geschlossen als er hörte wie sich die Tür öffnete.

Schnell stellte er sich schlafend und war nicht sonderlich überrascht als sich die Vorhänge wieder öffneten und er Hermiones Stimme hörte.

„Er hat sich hier herein geschmuggelt, während du mich abgelenkt hast," sagte sie.

„Granger, du leidest an Verfolgungswahn," meinte Sky, „Lass dich mal von Pomfrey abchecken. Das viele Lesen tut dir nicht gut."

„Ich weiß, dass er draußen war und ich werde es auch beweisen," sagte sie und verließ wütend den Schlafsaal.

„Bescheuerte Pute," murmelte Sky.

„Danke für die Ablenkung," flüsterte Harry.

„Jederzeit," meinte Sky und zu Harrys Schrecken legte er sich zu ihm ins Bett.

„Was machst du hier?", fragte Harry überrascht.

„Ich brate Fisch," antwortete Sky sarkastisch, während er die Vorhänge um das Bett schloss.

„Du bist ein Fünftklässler," sagte Harry stockend, „Das ist weder dein Saal noch dein Bett."

„Weshalb regst du dich so auf, Harry?", fragte Sky verwirrt, bevor er sich mit Harrys Decke zudeckte, „Ich schlafe doch immer bei dir, wenn Colin seine Fotos entwickelt. Du weißt ich hasse seine Euphorie. Ich hoffe der Junge beginnt niemals Kaffee zu trinken, denn dann wird er wohl noch unerträglicher. Sky, sieh dir das an und Ist dieses Foto nicht toll, Sky oder Warum siehst du auf jeden Bild so mürrisch aus? Kannst du nicht mal versuchen freundlich zu lächeln? Ach, warum musste er unbedingt nach Gryffindor kommen?"

„Und du schläfst dann immer bei mir?", fragte Harry nochmals.

„Wir schlafen doch schon seit über zehn Jahren in einem Bett," antwortete Sky müde, „Eine Nebenwirkung von der Freundschaft unserer Väter...Was ist jetzt eigentlich mit dir und Draco? Habt ihr euch wieder vertragen?"

„Kann man so sagen," murmelte Harry.

„Dann ist ja gut," meinte Sky und schloss die Augen.

Nachdem sich Harry an Skys Anwesenheit gewöhnt hatte, schloss er schließlich auch die Augen und hoffte, dass der nächste Tag nicht auch so verwirrend sein würde.

********

Als Harry erwachte lag Sky immer noch neben ihm und schlief friedlich auf seinem Bauch und machte leise Schmatzgeräusche.

Vorsichtig um Sky nicht zu wecken, verließ er das Bett und bemerkte, dass Ron ebenfalls gerade aufstand.

„Morgen," grüßte er ihn leise.

„Colin entwickelt wieder seine Bilder," grinste Ron als sein Blick auf Sky fiel.

„Weißt du, wenn ich nicht wüsste, dass du auf Frauen stehst und ihr beiden nur Freunde seid, würde ich euch für ein Paar halten," Ron grinste darüber noch mehr.

„Sehr witzig," murrte Harry und zog sich an.

„Gehen wir frühstücken," schlug Ron vor.

Harry folgte Ron und war überrascht wie viele Geheimgänge der Rothaarige kannte.

Er wünschte er hätte wenigstens ein paar Erinnerungen des Harry aus dieser Welt, denn dass sie die Geheimgänge gemeinsam entdeckt hatten, war für ihn klar.

Nach nicht einmal fünf Minuten hatten sie die große Halle erreicht und setzten sich an den kaum besetzten Gryffindor- Tisch.

In der ganzen Halle waren höchstens zwanzig Leute, was nicht weiter wunderlich war, da es Sonntag Vormittags war.

„Ich weiß, dass du dich gestern Nacht rausgeschlichen hast," sagte auf einmal Hermione.

Das Mädchen saß einige Plätze von ihnen entfernt und betrachtete Harry mit tödlichen Blicken.

„Granger halt die Klappe," bat Ron, „Dein Geschwafel kann man so früh am Morgen nicht ertragen."
Hermione drehte sich beleidigt von ihnen weg und stocherte lustlos in ihrem Frühstücksei.

„Ich habe mir folgendes für die Ferien überlegt..." Ron sprach wieder mit Harry, „Mein Vater hat in den Weihnachtsferien ein boxendes Radio von so einer komischen Muggel beschlagnahmt. Wir könnten das deinem Cousin schicken. Dad wird gar nicht merken, dass es fehlt und wenn doch wird er Fred und George die Schuld geben."

„Bitte?", fragte Harry verwirrt.

„Sommerferien," erinnerte ihn Ron, „Oder soll ich dieses Jahr nicht zu dir kommen? Das hat doch schon Tradition. Du, Sky, Neville und ich gegen deinen unterbelichteten Cousin."

„Ich habe meinem Vater versprochen, dass ich Dudley in Ruhe lasse," sagte Harry.

„Ja und? Das versprichst du ihm jedes Jahr," gluckste Ron.

„Und ich würde lieber allein mit meinen Eltern sein," gestand Harry.

Wenn er die Möglichkeit hatte zwei Monate bei seinen Eltern zu sein, würde er dies auch wahrnehmen.

„Deine Entscheidung," meinte Ron, „Aber ich werde das verschreckte Gesicht Dudleys vermissen."

„Vielleicht überlege ich es mir noch," tröstete ihn Harry.

„Das hoffe ich für dich," sagte Ron, „Ich habe nämlich Fred und George versprochen, dass sie mitmachen dürfen."

Das Geräusch von Flügelschlägen verriet die Ankunft der Posteulen.

Harry erwartete keine Post und war deshalb überrascht, als drei Eulen vor ihm landeten.

Eine von ihnen sah aus wie seine Hedwig und trug den Tagespropheten.

„Hallo Hedwig," grüßte Ron die Eule und streichelte sie kurz.

„Hedwig?", fragte Harry verwirrt.

„Natürlich! Deine Mutter hat sie dir geschenkt," erinnerte ihn Ron, „Und den Namen hat sie aus einem Buch oder so...Macht es dir was aus, wenn ich den Tagespropheten nehme?"

„Nein, nimm nur," antwortete Harry und öffnete den ersten Brief.

                                    Hi Bambi,

                                    ich hoffe doch, dass du Sky brav Unterricht in Du-weißt-schon-was

                                    gibst. Er nervt mich damit schon seit Jahren. Ich hätte mich nie vor ihm

                                    verwandeln sollen. Na ja, wie auch immer. Tu mir den Gefallen und

                                    jage noch vor den Ferien Snapes Büro in die Luft. Ich will diesen

                                    Bastard leiden sehen. Ach und sei so gut und kümmere dich ein wenig

                                    um Moony, wenn du wieder daheim bist. Er fühlt sich so einsam.

                                    Übrigens hat mir dein Vater von deinem kleinen Liebesproblem erzählt

                                    und ich bin ein wenig darüber enttäuscht, dass du mir nichts davon

                                    geschrieben hast. Aber ich bin auf der Seite deines Vaters.

                                    Lass Blaise und Hannah fallen und schnapp dir Draco.

                                    Ich bekomme meine Enkelkinder sowieso von jemand anderem.

                                    Also dann, ich freue mich schon auf deinen Besuch,

                                                                                                                        Sirius!

Harry konnte gar nicht sagen wie glücklich er über Sirius' Handschrift war.

Es war für ihn ein handfester Beweis, dass sein Pate noch lebte und wenn er nach dem Brief ging, würde er ihn scheinbar wirklich in den Sommerferien besuchen.

Er öffnete den nächsten Brief und wunderte sich über diese Handschrift; er kannte sie nicht.

                                    Hallo Harry,

                                    ich hoffe du überstehst dein letztes Monat in diesem Schuljahr gut und

                                    Snape gibt dir nicht zu viele Strafarbeiten.

                                    Und wenn doch jage einfach sein Büro in die Luft.

                                    Ist es wahr, dass du dein Gedächtnis verloren hast?

                                    Lily hat so etwas erwähnt; ich hoffe doch, dass du es bald wieder

                                    zurück bekommst. Außerdem hat mir Sirius von deinem Liebesproblem

                                    erzählt. Auch wenn zwei Freundinnen sicher klasse sind, würde ich an

                                    deiner Stelle lieber Draco nehmen. Immerhin liebst du ihn wirklich.

                                    Ich hoffe ich habe dir damit ein wenig helfen können und wünsche dir

                                    noch ein wunderschönes letztes Monat,

                                                                                                Peter!

Harry musste sich zusammen reißen um diesen Brief nicht gleich zu zerreißen.

Nur mit Mühe erinnerte er sich daran, dass in dieser Welt Peter niemanden verraten hatte und er auch nichts für Harrys Hass gegenüber ihm konnte.

Er war nur glücklich, dass er ihn nur in den seltensten Fällen besuchte, denn wenn er zu Peter in den Sommerferien gemusst hätte, wäre er schreiend vom Astronomie- Turm gesprungen.

„Verdammt," fluchte Ron neben ihm und legte den Tagespropheten zu Harrys Briefen.

„Schlechte Nachrichten?", fragte Harry mitfühlend.

„Die dunklen Zauberer haben wieder zugeschlagen," antwortete Ron, „Dieses Mal war es ein Muggel- Waisenhaus in London."

„Die dunklen Zauberer?", fragte Harry verwirrt.

„Ja," sagte Ron, „Die Zauberer, die denken, dass nur reinblütige Zauberer wahre Zauberer sind und alle anderen töten. Dieses Mal haben sie ein ganzes Waisenhaus in die Luft gejagt. Ich finde damit sind sie zu weit gegangen. Als ob sich Muggel- Kinder verteidigen könnten. Ich frage mich wirklich wann Fudge endlich etwas gegen sie unternimmt. Bei seiner Unfähigkeit wäre mir sogar Percy als Zaubereiminister lieber."

„Todesser? Aber Voldemort gibt es doch nicht," warf Harry ein.

„Was sind Todesser? Ich rede von den dunklen Zauberer," sagte Ron.

„Aber das ist doch das Selbe wie Todesser," meinte Harry, „Wer ist ihr Anführer?"

„Die haben doch keinen Anführer," antwortete Ron, „Meine Güte, Harry. Liest du nie die Zeitung? Wenn sie einen Anführer hätten, wäre das klasse. Dann bräuchte man diesen nur zu töten und das Problem hätte sich von selbst gelöst. Aber so müssen die Auroren jeden einzelnen dunklen Zauberer fangen und das kann dauern. Es sind immerhin über zehntausend."

„Es gibt hier also auch Todesser," stöhnte Harry.

Dunkle Zauberer," verbesserte Ron, „Was hast du eigentlich mit deinen Todessern? Niemand isst den Tod. Kann man doch gar nicht."

Harry blätterte den Tagespropheten durch und nach einigen Berichten über diese dunklen Zauberer war er sich sicher, dass diese das selbe wie Todesser waren.

In einigen Artikeln wurde sogar darüber gerätselt ob Lucius Malfoy mit seinen Artefakten der dunklen Künste die dunklen Zauberer beliefert hatte.

Da dieser aber in Askaban war, fand Harry diese Information überflüssig.

Das Einzige was dadurch passierte war, dass Malfoys Name in den Schmutz gezogen worden und dieser Draco Malfoy war wesentlich anders als sein Vater.

Harry wusste nicht ob das daran lag, dass Lucius ihn nicht erzogen hatte oder weil er hier einfach anders war.

„Ich gehe an die frische Luft," überlegte Harry.

„Tut dir sicher gut," meinte Ron.

Harry verließ gerade die große Halle als Hannah Abbott und ein paar Hufflepuffs diese betraten.

„Harry, ist es wahr?", fragte sie ihn direkt, „Du hast Blaise verlassen?"

„Äh...ja," antwortete Harry.

„Das heißt du hast dich für mich entschieden?", fragte Hannah begeistert.

„Nein," antwortete Harry.

„Nein?", wiederholte Hannah.

„Ich will keinen von euch," sagte Harry, „Ich habe schon jemanden."

„Jemand besseren als Blaise oder mich? Du scherzt! So ein Mädchen gibt es nicht," meinte Hannah, „Wir beiden sind die Schönsten."

„Das mag sein, aber..."

„Kein aber," unterbrach sie ihn, „Du solltest dich zwischen Blaise und mir entscheiden und nicht irgendeine Dritte ins Rennen holen."

In diesem Moment betraten Blaise, Pansy, Malfoy und Nott die Halle.

„Was habe ich da gehört?", fragte Blaise an Hannah gewandt, „Er hat auch mit dir Schluss gemacht?"

„Er hat jemand neuen gefunden," antwortete Hannah, „Ist das nicht unglaublich?"

Inzwischen lauschten ihnen alle Anwesenden und Harry dankte Merlin, dass es Sonntag Vormittag war und kaum Leute in der Halle waren.

„Wer ist es?", fragte Blaise wütend, „Welches Mädchen ist besser als wir?"

„Gar keines," antwortete Harry ehrlich.

„Wie bitte?", fragten Blaise und Hannah gleichzeitig.

„Es ist kein Mädchen," sagte Harry und er konnte sehen, wie Malfoy zu strahlen begann.

„Und wer ist es dann?", fragte Hannah.

„Ich," antwortete Malfoy und trat neben Harry.

„Sehr witzig, Draco," lachte Blaise, doch als Malfoy nach Harrys Hand griff, wurde ihr Gesicht ernst.

„Du bist es tatsächlich?", staunte sie.

„Er ist es," sagte Harry und wunderte sich ein wenig darüber wie er das so offen sagen konnte.

„Draco, das ist Verrat," sagte Pansy.

„Ist es nicht," erwiderte Malfoy, „Blaise ist mit ihm erst seit einer Woche zusammen. Ich bin es schon seit Halloween."

„Seit Halloween?", wiederholte Blaise ungläubig.

„Ja," antwortete Harry und ließ die Mädchen einfach stehen indem er die große Halle verließ.

Aus dem Augenwinkel konnte er sehen wie ihm Malfoy folgte.

Schon bald hatte ihn der Slytherin eingeholt und lachte lautstark.

„Hast du ihre Gesichter gesehen?", fragte er glucksend.

„Ja," antwortete Harry und musste selbst ein wenig lächeln.

Die Gesichter von Hannah und Blaise waren wirklich zu komisch gewesen.

„Dann gelten wir jetzt als offizielles Paar," sagte Malfoy glücklich.

„Scheint so," murmelte Harry.

„Bis zum Abend wird es ganz Hogwarts wissen," überlegte Malfoy.

„Großartig," meinte Harry sarkastisch.

„Ich denke das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft," sagte Malfoy.

„Träum weiter," erwiderte Harry, aber konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

Auf jeden Fall würde es eine sehr merkwürdige Freundschaft werden.

TBC