Kapitel 5 – Rückkehr nach Hogwarts

Die Ferienzeit verging viel zu schnell und so kam der letzte Ferientag immer näher.

Sie hatten ihre Hogwartsbriefe erhalten und Ginny zusätzlich ihre ZAG-Ergebnisse. Sie hatte genau so viel ZAG's erreicht, wie Hermine und alle waren sehr stolz auf sie.

Am 31. August reisten sie alle durch ein Portal in die Winkelgasse um sich alle ihre Schulsachen zu besorgen.

Sie kamen im tropfenden Kessel heraus und gingen durch die Steinwand in die Winkelgasse.

„Wir müssen zuerst zu Gringotts," meinte Harry, „Ich muss Geld holen."

Ron und Hermine hatten bereits ihr Geld.

„Wir können uns ja im Buchladen treffen. Was meint ihr?" fragte Hermine und Ron verdrehte die Augen. Dennoch stimmten alle dem Vorschlag zu.

„Lass uns gehen, Gin." sagte er.

„Du willst mich mitnehmen?" fragte sie überrascht.

„Ginny, natürlich nehme ich dich mit. Ich meine, ich gehe auch allein, wenn du nicht willst."

„Nein, na klar komm ich mit. Macht's gut ihr beiden."

„Bis gleich." meinte Ron.

Harry ging mit Ginny Hand in Hand zu Gringotts. Unterwegs bemerkte er immer wieder Mitglieder des Ordens des Phönix. Dumbledore ließ sie also nicht ohne Schutz in der Welt herumlaufen. Harry war es ziemlich gleich. Er vertraute inzwischen seinen Fähigkeiten soweit, dass er es mit ein paar Todessern aufnehmen würde und Ginny war auch nicht zu verachten. Sie war zwar ein Jahr jünger als er, konnte sich aber nahezu genauso gut zur Wehr setzen. Schließlich hatte sie, genau wie er, bei der Verteidigung Hogwarts im letzten Schuljahr eine Schlüsselrolle gespielt. In Gringotts angekommen, wurden sie von einem Goblin mit ihrem kalten geschäftsmäßigen Ton begrüßt.

„Miss Weasley, Mr. Potter. Was wünschen sie?"

Harry sagte nichts, sondern sah nur Ginny auffordernd an.

„Ich... ähh... wir wollen etwas Geld aus dem Verließ holen."

„Das kleine?" fragte der Goblin nach.

Harry nickte bestätigend.

„Folgen sie mir. Sie haben ihren Schlüssel? Gut."

„Warum hast du nicht geantwortet?" fragte Ginny Harry leicht erzürnt.

Harry lächelte ihr zu, „Warum soll ich dir den Spaß nehmen?"

Sie starrte ihn nur böse an, dann schlich sich ein Lächeln um ihre Lippen. Sie stiegen in den Wagen und in rasend schneller Fahrt ging es hinunter in die Verliese.

Vor Harrys kleinerem Verließ hielt der Wagen an.

„Schlüssel!" schnarrte der Goblin und Ginny händigte ihm ihren Schlüssel aus, als Harry sich nicht regte. Der Goblin öffnete die Tür und sie traten ein. Als Ginny den Berg von Goldstücken erblickte, stöhnte sie auf. „Harry, das ist dein kleines Verließ? Oh Mann. Allein das hier reicht für ein Leben in Wohlstand. Was ist dann erst mit dem Rest? Und trotz alledem bist du so bescheiden, großzügig und bleibst immer auf dem Teppich. Einfach unglaublich."

Harry nahm sich seinen Beutel und schaufelte freiweg Galonen hinein.

„Ginny, worauf wartest du? Nimm dir, was du brauchst, dann verschwinden wir wieder."

Sie bückte sich zögerlich und zählte einzelne Galonen in ihren Geldbeutel.

Harry verschloss seinen Beutel und ging zu ihr herüber.

„Was soll das?" fragte er stirnrunzelnd.

Sie sah ihn fragend an.

Er hob ihren Beutel hoch und meinte „Das."

„Harry, das ist schon doppelt so viel, wie ich sonst von Mum für das Jahr bekommen habe." sagte sie und sah beschämt nach unten.

„Ginny, schau dich hier um. Was du hier siehst, ist nur ein Teil von dem, was mir gehört und ich möchte es mit dir teilen. Akzeptiere es einfach, ich könnte es nie allein ausgeben."

Er beugte sich herunter und schaufelte noch ein paar handvoll Goldstücke hinein, bis der Beutel voll war. Sie sah ihn mit geweiteten Augen an.

„Wieviele waren das?" fragte sie erschüttert.

Er zuckte mit den Schultern, „Wieviele hast du rein getan?"

„Ich ... äh... zwanzig."

Harry wog den Beutel nachdenklich in der Hand.

„Ich würde sagen hundertzwanzig bis hundertfünfzig."

Sie starrte ihn an.

Harry grinste, „Reicht das nicht?"

Sie knuffte ihn, „Hör auf, dich über mich lustig zu machen."

„Hör zu, Gin. Ich weiß, das alles ist dir peinlich, aber irgendwie muss ich dich davon überzeugen, dass ich es ernst meine, dass ich alles mit dir teilen will. Ok?"

Sie nickte ihm ernst zu und nahm den Beutel an sich.

Dann gingen sie zum Wagen zurück und der Goblin fuhr sie wieder nach oben.

Die verließen die Bank wieder und gingen schnurstracks zum Buchladen. Ron hatte bereits seine Bücher zum Schalter gebracht, doch er wartete auf Hermine.

Ginny sah das und gab Harry mit einem Blick zu verstehen, dass er Ron ablenken sollte. Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu.

„Hi, Ron. Kannst du mir zeigen, wo ich meine Bücher finde? So spare ich etwas Zeit."

„Klar Kumpel. Meine Bücher rennen ja nicht weg."

Ron führte Harry in den Teil des Ladens, in dem die Bücher für das siebte Schuljahr untergebracht waren.

Ginny wandte sich derweil an die Verkäuferin: „Miss, können sie bitte die Second-Hand-Bücher, die mein Bruder ausgesucht hat, durch neuwertige ersetzen und alle in einen Beutel tun? Ich möchte sie gleich bezahlen."

„Selbstverständlich Miss Weasley.". Die Verkäuferin sah sie mitfühlend an, schließlich war es ein offenes Geheimnis, dass die Weasleys knapp an Geld waren.

„Das macht dann allerdings zehn Galonen."

„Hier, bitte sehr. Aber sagen sie meinem Bruder nicht, dass ich sie bezahlt habe."

Jetzt lächelte die Verkäuferin freundlich und zwinkerte ihr zu.

Dann suchte sich Ginny ihre eigenen Bücher. Bald hatten sie alles zusammen und sie mussten Hermine überreden, dass sie sich endlich aus dem Buchladen löste.

„Hermine, ich bringe dich jederzeit hierher oder nach Hause in die Bibliothek, falls du etwas benötigst. Außerdem brauchst du nur Ron überreden, mit dir gemeinsam ein Tor zu öffnen. Ihr könnt das. Und wie ich Ron kenne, würde er alles für dich tun." sagte Harry grinsend.

„Gut. Gut. Ich komme ja schon, aber das eine Buch nehme ich noch mit." Sagte sie lachend.

Die vier gingen zum Schalter. Harry bezahlte seine Bücher und Ginnys und er wollte auch Hermines Bücher bezahlen, doch sie lehnte energisch ab. Dann wollte Ron seine Bücher bezahlen.

„Hey, Miss. Wo sind denn die Bücher, die ich vorhin hierhin gelegt habe?"

„Die sind hier im Beutel, Mr. Weasley."

„Ah, danke und was kostet das?"

„Die Bücher sind schon bezahlt." sagte die Verkäuferin freundlich lächelnd.

„Aber..." dann flog sein Kopf mit einem strafenden Blick auf Harry.

„Hey, Kumpel... ich war es nicht." Harry hob abwehrend die Hände, „Ich war die ganze Zeit mit dir zusammen. Ron sah ihn abschätzend an, doch dann griff die Kassiererin lachend ein, „Mr. Weasley, er hat die Bücher nicht bezahlt."

„Wer war es dann?"

„Tut mir leid, ich kann es ihnen nicht sagen. Aber wenn ich ihnen einen Rat geben darf, nehmen sie das Geschenk an. Es steckt keine böse Absicht dahinter."
"Ok. Wenn sie es sagen." antwortete er und zuckte hilflos mit den Schultern. Als Ron hinausging deutete Ginny hinter seinem Rücken ein Abwischen der Stirn an und Harry grinste schelmisch.

Danach gingen sie zu Madam Malkins, dem Bekleidungsgeschäft und Harry ermutigte Ginny, sich ein paar neue Roben zu kaufen, dann schaute er sich selbst um. Er ersetzte eine alte Schuluniform und kaufte noch ein paar Sachen für den täglichen Gebrauch. Anschließend wartete er mit Ron auf die Mädchen.

Als die beiden sich neu eingekleidet hatten, setzten sie ihren Weg fort und kauften den Rest für die Schule ein. Zum Schluss genehmigten sie sich noch ein schönes Eis bei Fortescues. Dann reisten sie durch ein Portal unauffällig zurück zu Potters Place.

Sie packten ihre Sachen soweit zusammen und gingen zeitig ins Bett.

Am nächsten Morgen wurden sie früh von Dobby und Winky geweckt und genossen das letzte Frühstück zu Hause, bevor es ab nach Hogwarts ging. Harry hatte zunächst Probleme, einen unauffälligen Platz für sein Portal zu finden, doch letztendlich kamen sie in London am Bahnhof an, ohne dass ihre ungewöhnliche Art zu reisen bemerkt wurde. Harry allerdings fielen die strategisch platzierten Auroren auf und einige Mitglieder des Ordens des Phönix, die für die Sicherheit der Schüler sorgen sollten. Voldemort mag zwar noch nicht einsatzfähig sein, aber seine Todesser waren es, wenn er auch beim Angriff auf Hogwarts letztes Jahr viele Anhänger verloren hatte.

Sie suchten sich ein leeres Abteil und Hermine ging mit Ron nach vorn ins Abteil der Vertrauensschüler.
Ginny war zwar auch Vertrauensschülerin, aber sie vertraute darauf, dass Hermine und Ron ihr alles erzählten. Sie wollte lieber ihre letzte freie Zeit mit ihrem Freund verbringen.

Sie wurden kurze Zeit später von Luna und Neville besucht.

„Hi, Luna. Hallo Nev." begrüßte Harry sie, "nehmt doch Platz."

„Danke Harry. Die anderen Abteile sind schon voll."

Der Zug setzte sich langsam in Bewegung.

„Sag mal, Neville, was machst du eigentlich nach Hogwarts?"

„Ich werde mein Wissen über Pflanzen- und Kräuterkunde ausbauen und dann wollte ich in den Amazonas reisen, um dort ein paar seltenere Spezies zu erforschen."

„Das hört sich sehr interessant an. Freut mich für dich."

„Und du?" fragte er Harry.

„Ich hab ein Angebot von Dumbledore bekommen und ich denke, ich werde es annehmen. Das heißt, falls wir einen Weg finden, Voldemort endgültig auszuschalten." fügte er nachdenklich hinzu. Jetzt wo die Ferien vorbei waren, erschienen sie ihm, wie ein zu schöner Traum und die traurige Realität holte ihn wieder ein.

„Hey, lass das." forderte ihn Ginny auf, „Wir wissen zwar noch nicht wie, aber wir werden ihn stoppen, daran gibt es keinen Zweifel. Du selbst hast gesagt, solange es Liebe gibt, kann Voldemort nicht gewinnen."

Er lächelte Ginny dankbar zu, „Du hast recht, Ginny. Ich habe mich gehen lassen."

Eine halbe Stunde später kamen Ron und Hermine in das Abteil.

„Na ihr beiden, was gibt's neues?" fragte Harry.

„Oder wart ihr gar nicht beim Treffen, sondern habt euch irgendwo versteckt, damit ihr in Ruhe..."

„GINNY!" sagte Hermine entsetzt, „Natürlich waren wir beim Treffen. Es gibt erhöhte Sicherheitsmassnahmen in diesem Schuljahr. Auf dem Hogwartsgelände werden permanent Auroren in Bereitschaft sein. Selbst im Zug sind welche. Dumbledore und der Minister gehen diesmal kein Risiko mehr ein. Sonst gibt es nichts weiter zu berichten."

„Schön, dass Fudge endlich zu Verstand gekommen ist. Hoffentlich passiert nichts auf dieser Reise. Ich bekomme langsam ein ungutes Gefühl, Leute." murmelte Harry. Seine Narbe fing leicht an zu kribbeln.

Ginny sah ihn fragend an, „Hast du irgendwelche Anhaltspunkte?"

„Nein. Nur ein ungutes Gefühl. Vielleicht ist es ja nichts."

Sie vertrieben sich die Zeit, indem sie Exploding Snap spielten und kauften ein paar Süßigkeiten vom Snack-Wagen.

Dann war es fast soweit, dass sie ankommen würden und sie zogen sich um. Noch zwanzig Minuten Fahrt, standen ihnen bevor und die Sonne ging unter. Als der letzte Sonnenstrahl den Himmel verließ, passierte es. Es gab einen lauten Knall, eine Explosion und der Zug kam quietschend zum Stehen. Die Schüler schrieen aufgeregt durcheinander. Harry fluchte: „Verdammt! Ich hab es gewusst. Er versuchte aus dem Fenster zu sehen. Er sah nur Schemen, die sich schnell bewegten. Plötzlich schaute eine Gestalt kopfüber in das Fenster. Harry hatte bereits seinen Zauberstab gezogen du rief: „LUMOS!" Das Gesicht der Gestalt wurde hell erleuchtet und Harry konnte einen dunklen Umhang, ein blasses Gesicht und zwei lange Eckzähne erkennen.

„Shit! Vampiere. Nev, greif dir den nächstbesten Auror und informiere ihn. Hermine, Ron. Öffnet beide ein Tor direkt nach Hogwarts. Schafft die Schüler aus dem Zug."

Niemand rührte sich, sie starrten ihn nur baff an: „SOFORT!" brüllte er. Nun rannten sie endlich los.

„Ginny, wir beide...." plötzlich zerbarst die Scheibe mit einem Klirren und der Vampir wollte herein kommen.

„LUMOS SOLEM!" brüllte Harry und richtete den Zauberstab auf die Kreatur.

Der Zauberstab strahlte nun Sonnenlicht aus, statt normalem magischem Licht und die blendende Helligkeit brachte den Vampir zum Schreien. Er fiel überrascht rücklings aus dem Fenster.

„Los, wir gehen raus und schützen die Fenster des Zuges mit einem Schild. Dann versuchen wir die Viecher auszuschalten. Denk an den Transfigurationszauber! Du nimmst die Seite, ich die andere. Viel Glück, mein Engel."

Harry warf sich aus der Abteiltür und sprang direkt durch das Fenster des gegenüberliegenden Abteils. Die verschreckten Schüler, die darin saßen reagierten überhaupt nicht, als Harry hindurch stürmte. Er riss den Vampir, der an diesem Fenster hing mit nach unten. Das Licht seines Zauberstabes ließ ihn zurück weichen.

Er schwang seinen Zauberstab und leuchtete alle Fenster dieser Seite entlang. Es vielen alle Vampire durch das Sonnenlicht verletzt von den Zugwänden. Nun sprach er einen neuen Zauber und die gesamte Seite des Waggons wurde durch einen flachen Schild geschützt. Nun würde kein Vampir mehr in den Zug kommen. Er selbst wurde auch durch eine Ausbuchtung des Schildes geschützt. Etwa fünfundzwanzig Vampire versammelten sich um ihn zum Angriff. Harry hob seine Hand und konzentrierte sich stark. Wieder kamen ein Dutzend Steine vom Boden hoch und verwandelten sich in Metallspitzen. Diesmal waren sie aus reinem Silber.

Sie setzten sich auf Harrys Signal hin blitzschnell in Bewegung und fächerten sich weit auseinander. Es trafen nur zehn, doch die getroffenen Vampire gingen schreiend und sich windend zu Boden, wo sie langsam verreckten. Inzwischen waren auch ein paar der Auroren aus dem Zug gekommen und hielten einige der Vampire mit Sonnenlicht in Schach. Sie versuchten sie außerdem zu betäuben, aber dazu waren die Vampire zu flink. Sie wichen den deutlich sichtbaren Zaubersprüchen einfach aus. Harry hatte inzwischen die zweite Salve fertig und schaltete wieder zehn Vampire aus. Die nötige Konzentration, den Schild aufrecht zu erhalten, die Transfiguration durchzuführen und die Spitzen zu levitieren, forderte ihren Tribut. Harry war inzwischen schweißgebadet und der Schild begann zu flackern. Er gab seine letzte Energie und transformierte noch einmal zehn Kieselsteine in Silberspitzen und auch diese schoss er auf die verbleibenden fünf Vampire auf seiner Seite ab. Jede Spitze traf ihr Ziel. Der Schild auf seiner Seite brach zusammen, doch da hier keine Vampire mehr waren, spielte das keine Rolle mehr.

Er hob einen Stock vom Boden auf und verwandelte ihn in einen Kampfstab aus purem Silber. Dann verwandelte er sich kurz in ‚Adler' und flog auf die andere Seite des Zuges. Ginny wurde stark bedrängt. Sie hatte zehn Vampire ausgeschaltet, doch nun offenbar nicht mehr die Kraft den Schild aufrechtzuerhalten und die Spitzen einzusetzen. Auch hier waren einige Auroren unterwegs, doch sie konnten auch nicht mehr tun, als die Vampire auf Abstand zu halten. Er sah, dass Ginny nicht mehr lange durchhalten würde. Harry kam unter die Vampire, wie ein Furie. Er verwandelte sich zwei Meter über dem Boden zurück und fiel die letzte Strecke mit flatternder Robe hinunter, Er federte in den Knien ab und kam sicher zu stehen. Seine Augen leuchteten vor Wut und Macht in einem schauerlichen grün. Er schwang den Stab so schnell, dass man nur noch einen wirbelnden Kreis wahrnahm. WAMM! Hatte er einen Vampir den Stab gegen den Hals geschlagen. Durch die Wucht des Schlages hörte man das Genick der Kreatur knacken. Er sackte leblos zu Boden. Dem zweiten Vampir rammte er den Stab tief in die Brust. Er zerfiel vor seinen Augen.

Dann eine blitzschnelle Drehung, und wieder hatte er zwei Vampire ausgeschalten.

Dann hielten die Vampire plötzlich Abstand. Sie ließen ihn nicht mehr nahe genug heran, dass er sie verletzen konnte. Nur die, die in seinem Rücken waren, versuchten ihn zu erreichen. Harry konnte sich jedes Mal geradeso zur Wehr setzen.

Doch aus den Augenwinkeln sah Harry, dass Ginny ihren Schild fallengelassen hatte und statt dessen einige Spitzen transfiguriert hatte. Sie zögerte aber noch, da er in der Schusslinie war. Er nickte ihr unmerklich zu, dann rammte er den Stab in den Boden und der Stab strahlte gleißendes Sonnenlicht aus, dass die verbliebenen fünf Vampire um ihn herum blendete und vor Schmerzen aufschreien ließ.

Er sprang nach oben und verwandelte sich in ‚Adler' und gewann schnell an Höhe. Das geschah so schnell, dass die Vampire nichts davon mitbekamen. Ginny allerdings schon. Sie setzte die Silberspitzen in Bewegung und die fünf Vampire wurden regelrecht zerfetzt.

Harry landete neben Ginny und verwandelte sich zurück. Er konnte sie gerade noch festhalten, sonst wäre sie umgekippt. Die Auroren leuchteten sorgfältig die Umgebung ab. Zwei der Zauberer eilten nach vorn zur Lok, um dort nach dem rechten zu sehen. Sie kehrten kurz darauf zurück.

„Der Lokführer wurde getötet. Aber zwei Auroren machen den Zug wieder bereit. Es sind keine Schüler mehr in den Wagons, außer euren vier Freunden, also steigt ein. Der Zug fährt gleich weiter. Es sollte keine Schwierigkeiten mehr geben." meinte der Einsatzleiter.

Harry half Ginny einzusteigen und sie kehrten in ihr Abteil zurück. Dort wurden sie schon von ihren Freunden erwartet.

„Ginny! Harry! Seid ihr in Ordnung? Die Auroren wollten uns nicht raus lassen, nachdem wir die Schüler in Sicherheit gebracht haben." sagte Ron aufgeregt.

Ginny fiel kraftlos in den Sitz und atmete heftig. Harry setzte sich neben sie und meinte: „Wir sind ok. Nur etwas erschöpft. Wir konnten die Vampire abwehren."

„Aber wie? Sie reagieren zwar empfindlich auf Sonnenlicht, aber wie habt ihr sie ausgeschalten?" fragte Neville verblüfft.

Der Zug setzte sich wieder in Bewegung.

„Zunächst haben wir sie mit Sonnenlicht ferngehalten, dann haben wir die Waggons mit Schilden geschützt. Das haben wir mit den Zauberstäben gemacht. Dann haben wir ohne Zauberstäbe, Kieselsteine vom Boden in Silberne Spitzen verwandelt und sie mit Levitation auf die Vampire geschossen. Aber wenn man so viele Geschosse auf einmal steuert, zehrt das ganz schön. Als ich meine Seite klar hatte, habe ich Ginny mit einem silbernen Kampfstab geholfen."

Hermine sah ihn erstaunt an, dann fragte sie: „Wieviele Spitzen hast du levitiert?"

„Ein Dutzend, zum Schluss nur noch zehn."

Ihre Augen weiteten sich. „Und du, Ginny?"

„Ich auch, aber ich hab nicht so lange durchgehalten. Ich konnte zum Schluss nur noch den Schild halten, bis Harry zur Hilfe kam." Sie lächelte ihn stolz an, „Er ist wie ein Racheengel unter sie gefahren. Man hat nur noch einen Schemen gesehen, der ab und zu silber aufblitzte und jedes Mal ist ein Vampir in die Hölle zurückgekehrt. Ihr hättet ihn sehen sollen." Sie umarmte ihn sanft.

„Ja, aber ohne dich hätte ich es nicht zu Ende bringen können. Ginny hat den Rest ausgeschaltet, nachdem sie Abstand gehalten haben und mir versuchten in den Rücken zu fallen."

Ron fragte nachdenklich: „Warum habt ihr nicht den Helios-Spruch eingesetzt, der wäre doch sicher auch wirksam gewesen?"

Harry blickte ihn überrascht an, „Hmm... wahrscheinlich schon, doch mit dem Spruch hätten wir nur einen nach dem anderen ausschalten können und die Vampire sind verdammt schnell beim Ausweichen. Außerdem haben wir gleichzeitig einen Schild über die gesamte Länge des Zuges aufrechterhalten. Es hätte zuviel Energie gekostet. Der Transfigurationszauber war einfacher."

„Stimmt auch wieder." meinte Ron.

AN: Sorry, das ist erst mal alles, was ich geschrieben habe. Immerhin habe ich bereits eine gute Vorstellung, wie es weiter gehen wird. Doch ich kann nicht sagen, wann ich weiter schreiben werde. Wird sicher mindestens zwei Wochen dauern bis zu den nächsten Kap's. Immerhin, ich plane eine neue Geschichte in FF.net zu stellen oder zwei, bzw. die fertigen Kapitel (die Geschichten sind natürlich noch nicht komplett *g*)